1835 / 217 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

beabsichtige, um die betreffenden Interessen der Kirche und der Eingepfareten durch genauere und billigere Vorschriften zu sichern, befahl cine gelehrte Person dem General-Prokurator in einem Ton, den man nicht so bald vergessen dürfte, von scinen Amendements abzustehen. „,,„„Bleiben Sie nur mit Jhren Amendements da? ven‘, sagte derselbe; „es ist reiner Hohn, dergleichen Zeug in die Bill hineinbringen zu wollen‘///; und weiterhin behauptete er, diese Amendements würden von dém Jrländischen Volk, statt es zu beruhigen, nur als „cine neue Schmach“ angesehen wer- den. Eine neue Schmach, dem Jrländischen Volke zugefügt, heißt natürlich so viel, als die mindeste Widerseßlichkeit gegen den Willen Herrn Daniel O'Connell's! Wahrhaftig, die Mi- nister müssen die Gunst dieses" Mannes theuer erkaufen; tief ist das Eisen in ihre sich krümmenden Seelen ein edrungen. Wie erbärmlich und klüglich ist der ganze Anblick dieser arMen, überrittenen, gedemüthigten, sich biegenden und {miegenden, flehenden Herren, wenn der Agitator cinen einzigen Scheelblick des Vorwurfs auf sie wirst. Welche Figur spielten am Montag. Abend Lord Morpeth, Herr Spring-Rice und der Irländische General-Prokurator, die alle die Amendements billigten, welche der gelehrte Herr verspot- tete, und die doch alle aus Ehverbietung vor demselben überein- kamen, ihre Erwägung auf eine spätere Zeit zu verschieben!“

Eine auf den vorigen Montag angeseßte Versammlung von Bürgern Dublins, um eine Bittschrift zu unterzeichnen, worin sie auf die Entfernung des Recorders Shaw, wegen einer von demjelben bei einem Corporations- Diner gehaltenen Rede, antra- gen wollten, konnte nicht stattfinden, weil der dazu bestimmte Saal schon zuvor von den Freunden des Herrn Shaw in Be- {lag genommen war. Die Versammlung wurde daher aufge- hoben. Die Orangisten, welche im Besiß des Versammlungs- ortes waren, wählten den Herrn M'Crae, besser bekannt unter dem Namen Johnny M'’Crae, zum Präsidenten, der eine heftige Nede hielt und im Laufe derselben erklärte, daß die revolutionaire Partei (d. h. diejenigen, welche die Melbournesche Verwaltung un- terstüßen) ein Ungeheuer wäre, dessen Kopf Lord John Russell s:p, während 37 Embryo - Verräther den Schweif, die papistischen Priester Jrlands den Leib und der Teufel selbsk. den Geist des- selben bilde, Diese und ähnliche Außerungen wurden mit dem lautesten Beifall aufgenommen. Als die Gesellschaft auseinander g:33, wurden mehrere Orangisten am Quai von den Kohlenträ- gern angefallen und mit ungeldschtem Kalk geworfen, wodurch nichrere am Kopfe verwundet wurden. Es entstand ein wüthen- der Kampf, woran auch die Polizei Theil nahm, und dié Ord- nung konnte dur herbeigerufene Kavallerie nur mit Mühe woie- derdergestelit werden.

In einem Schreiben aus Rio Janeiro heißt es: „Der Sélaven- Handel dauert, trob all.r Traktate und tros aller Briti- hen Kreuzer, an der ganzen Brasilianischen Küste noch fort. Die jährliche Einsußr von Sklaven beläuft sich noch immer auf 40,060, Die Zahl der Schiffe, die dieser Menschenhandel be- schäftigt, beträgt nicht weniger als 200, ‘und jedes derselben macht jährli zwei Reisen. Der Preis- Courant der Sklaven is fol- geuder: Jm Junern von Afrika kostet ein Neger 16. Shillinge, an der Küste 1 Pfund. Der Sklaven - Händler zahlt 5 Pfund für den Mann. Wenn ev die Utiglälichen an der Brasiliani- schen Küste gelandet hat, verkauft er fie zu 12 bis 14 Pfund für daf Me und der Pflanzer im Innern zahlt 25 bis 30 Pfund

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Niederlande.

—— Amsterdam, 1. Aug. Bei Vergleichung dec Breise der Staatspapiere von heute und vor acht Tagen ergiebt sich, daß faï ale mehx dder weniger erheblich niedriger gegangen sind; in den erften Taot} der Woche war es aus Mangel an Aufträgen sehr fill’ im Geschäft, was gewöhnlich cinige Flaußeit in den Coursen berbeirühct; am Schlusse der vorgeßrigen Bdrse erhielt man bier abe die erse Nachricht von dem Anschlag auf das Leben des Kbuigs ver Franzosen, worauf die Preise plôblich nachließen und des Abends ên den Kaffeehäusern sehr flau wurden, so daß mehrere Poften Fn- tegrale zu 547 pCt. umgeseßt worden sind; als man indessen geftern die Bestäligung davon erhielt, daß der Kdnig unverlett geölieben und die Ruhe in Paris durch das Attentat nicht gestórt tworden sey, erholten sich die Preise wieder so weit, daß jener Vorfall beinahe keinen Eindruck mehr zurückläßt. Für Holländische Fonds waren gestern Aufträge vorhanden, vorzüglich für Jtitegrale, welche zuleßt Dix L 4 galten; Jproc. wirfliche Schuld stand 1015, Syndikat- Odoligarionen 94 vCt., Kanz=-Billets 245 Fl. und Actien der Han- dels: Gescüschaft 1085 pCt. 6proc. Russische Fnuscriptionen, Wiener Metolliques und Preußische Prämienscheine sind diese Woche hufi- ger wie sons ausgeboten gewesen, wodurch ein geringes Weichen der Course eingetreten i; Russische Juscriptionen galten gesiern 697 pCt., Wiener Metall. 994 pCt., nene Wiener Loose 700 Fl. und Preußische Loofe 1025 Fl. Spanische Fonds gingen mit den Notti- rungen der Börsen zu London, Paris und Antwerpen wieder hinauf und dberab; so standen 5proc. Berpetuelle erst Alx, spáter 405, dar=- auf 402 und gestern 40,5 pCt. Cortes- Obligationen hatten ihren niedrigen Stand auf 35/7, erbolten ch demndch| bis 36 und wa- ren gestern à 3514 pCt. zu hahen; Cortes- Coupons wurden zu At- fang der Woche zu 227 pCt. abgelassen , seitdem erhielt fich dafür Frage, welche den Preis bis 22? pCt. hrachte; ausgeseßte Schuld ward gestern zu 162 pCt. verhandelt, welches 177 pCt. niedriger it, ais vor 8 Tagen. Mit Súd- Amerikanischen Obligationen if es ebenfalls etwas flauer gewesen, aus Mangel ati Nachfrage; Brasi- lianische licß man gefterti zu 855 yCt. und Columbische zu 277 pCt. ab. Der Geld - Cours hat sich nicht verändert. Es find im Laufe dieser Woche mehrere Zufuhren von Polnischem Weizen hier cinge- troffen, was den Maritpreisen dieses Korns abr keiteöweges gescha- det hat, indem sich dafür Abnehmer fanden. Der Handel in Rog- gen war weniger lebhaft, weil die Jnhaber hoch halten; der Unsah in Hofer ist erheblicher gewesen und mehrere Barticen sind aufzes räumt worden. Es if angelegt: für 131pfünd. weißbunten Polni- schen Weizen 207" Fl. und späte für 132pfünd dito 220 Fl, 129. 13Ipfünd. bunten dito 194. 197 Fl., 130pfünd. Wismarschen Weizen 170 Fl.i, 132pfünd. dito 172 Fl., für eine Partie 116pfänd. alten Preußischen Roggen "120 Fl., für 80pfänd. Hafer von der Eyder 80 Fl./ 89pfünd. schönen dito 96 Fl. 89pfünd. dicken Hafer 99 Fl, 74.76. 77pfünd. Futterhafer 68. 70. 71 Fl.

P o lem. '

Warschau, 2, Augusi. Nach einer zweitägigen Rast defi- lirten gestern früh die hier angelangten Detaschements von 12 NKegimentern aller Waffengattungen der Kaiserlichen Garde-Ka- vallerie auf dem Sächsischen Schloßplaß vor dem Feldmarschall Fürsten von Warschau. Dieser Plaß und alle Straßen, welche die Truppen zu passiren hatten, waren mit Zuschauern überfüllt. Die Truppen sahen, ungeachtet ihres langen Marsches, nicht im mindesten ermüdet aus. Fast alle sind mit Ehrenzeichen ge- schmückt. Nach der Musterung seten diese Truppen ihren Marsch nach Kalisch fort. j

Der Vice-Präsident von Warschau, General-Major Storo- zento, macht bekannt, daß Personen, welche unbegründete Be- shwerdeschriften bci dem Fürsten Statthalter einreichen , wie es in der legten Zeit mehrmals der Fall gewesen scy, zu strenger Verantwortlichkeit gezogen werden sollen.

Bei dem öffentlichen Examen, womit am 309, v, M, der

jährliche Lehr - Kursus des hiesigen Gymnasiums in der Lissaer Straße beschlossen wurde, und welchem die General-Lieutenants Golowin und Okuniew, die Grafen Walewski und Grabowski und mchrere ander? angesehene Personen beiwohnten, stellte der Professor Kucharski in einer Anrede an die Schüler denselben die wichtigen Vortheile dar, welche die Erlernung der Russischen Sprache in jeder Hinsicht darbiete, und der Professor Pankrat- jeff gab einen kurzen Abriß von der Russischen Literatur, wobei er die Aehntichkeit und den Unterschied zwischen der Alt\lavischen, der Russischen und der Polnischen Sprache auseinandersebßte. e fand das Examen in dem Wojewodschasts - Gymna- tum statt.

Gestern stattete die General-Direction des Landschaftlichen Kredit-Vereins den Bericht über ihre Geschäftsführung während des lezten Semesters, des 18ten seit der Begründung des Ver- eins, ab. Jn Abwesenheit des General - Direktors der Negie- rungs-Kommission der Finanzen wurde die Sißzung von dem Staatsrath Piwnicki erdffnet.

Auf den lezten Warschauer Märkten Korzez Roggen 164 18 Fl, , Weizen 20 221 132 175 Fl. und Hafer 112 bis 13 Fl.

Deutschland.

Stuttgart, 31, Juli. Vorgestern Abend um 10 Uhr ift Se. Königl. Hoheit der Kurfürst von Hessen, von Baden-Baden kommend, hier eingetroffen; Se. Königl. Hoheit wird nächsten Sonntag wieder nach Baden zurückfehren.,

Hier bestehen seit längerer Zeit und gegenwärtig nicht weni- ger als 20 Frauen-Vereine zu dem Zwecke der Verpfiegung und Erziehung verwahrloster Kinder. Zwölf bis vierzehn Frauen vereinigen fich, an ihren Hauéhaltungë-Ausgaben wöchentlich -ei- nige Kreuzer zu ersparen und von diesem Ersparten ein verwahr- los’tes Kind, das sie selbst wählen, in einem Privathause oder in einer Rettungsanstalt verpflegen und erziehen zu lassen.

Karlsruhe, 30. Juli. Jn der heutigen Sigung der zwei- ten Kammer machte der Präsident einige Mittheilungen der ersten Kammer bekannt, nah welchen die leßtere die Verände- rungen des, wiederholt au sie zurüégegangenen Gejes-Entwurfs über die Rechts - Verhältnisse der Schullehrer 2c. wie sie die zweite Kammer bei abermaliger Berathung machte mit Aus- nahme eines einzigen Paragraphen, genehmigte; und sodann auch dem Gesehe Über Regulirung der Ruhe: Gehalte der untern Staats- Diener, mit wenigen Veränderungen, ihre Zustimmung gab. An der Tages-Ordnung, erstattete hierauf der Abg. Buhl den Bericht der Budgets-Kommission über die Pensions-Posten der vorigen Budgets - Periode. Die Kommission trug auf deren Anerkennung an. Sodann berieth man über den Kommissions- Bericht des Abg. Webel L, den Diätenbezug der hier wohnet- den Abgeordneten betreffend. Jn Uebereinstimmung mit den Antrage der Kommission beschloß die Kammer, vom Staats- Ministerium die Vorlage eines Geselz - Entwurfs zu erbitten, welcher den Diätenbezug der sämmtlichen Abgeordneten, be- sonders aber den der hier wohnenden , festsest. Auf den Antrag des Abgeordneten Posselt, daß die Kammer schon jeßt diesen Abgeordneten (noch für den gegenwärtigen Landtag) ein Tagegeld auswerfen möge ging dieje nicht ein. Zum Schlusse erstattete der Abg. Schaaff den Kommissions- Bericht über die Aufhebung einiger alten Ubgaben. misfion konnte noch keinen Antrag stellen, da sich die Natur die- ser alten Abgaben erst im Vexlaufe der Berathung, auf einge- holte nähere Kenntniß derselbén durch die Regierung, heraussel- len wird. Morgen wird in der zweiten Kammer Bericht er- stattet úber die Anträge des Kommerzien - Raths Newhouse auf Anlegung einer Eisenbahn von Mannheim nach Basel.

Karlöruhe, 31. Juli. Jn der heutigen ölsken Sik6ung der zweiten Kammer erstattete der Abgeordnete Gerbel Bericht, Namens der Petitions-Kommission, über die verschiedenen Ein- gaben, die Eisenbahn von Mannheim nah Basel betreffend. Das feste Anerbieten des Kommerzien - Rathes L, Newhouse, bevoll- mächtigten Agenten der zur Uebernahme bereits zusamimengerrete- nen Actien - Gesellschast, hauptsächlich ins Auge fassend, wurde der Schluß-Antrag an die hohe Kammer, dahin lautend: „Die- selbe wolle die Ueberweisung der Petitionen, mit Abschrift die- ses Berichts, nebst Beilagen an Großherzogliches Staats - Mini- steriumzur möglichsten Berücksichtigung und Begünstigung des hier in Frage liegenden großen Unternehmens beschließen, und dieses môge sei- ner Zeit, wenn die äber die Sache anzustellende Präfung ein vortheilhaftes Resultat darbietet, geeignete Vorlage über diese Eisenbahn-Anlage machen; mit einer an Stimmen-Einßelligkeit gränzenden Majorität angenommen. Zugleich wurde auf des

bgeordneten Welker Antrag beschlossen, im Protokoll den bei- den ‘Petenten (List und NewHhouse) den Dank der Kammer fär ihre Bemühungen in dieser so wichtigen Angelegenheit auszu- drücken. Die Diékussion, die sich nur im Allgemeinen hielt, bie- tet kein großes Jnteresse. Natürlich wurde von allen Seiten der Wunsch laut, solche Bahnen baldmöglichst zu besitzen.

Karlsruhe, 1. August. Jun der Sigung der zweiten Kam- mer vom 30sen v. M. legte, Höchstem Auftrage zufolge, der Ministerialrath Lang einen Geseß- Entwurf, den Waffengebrauch der Zoll-Aufsichts-Beamten betreffend, vor, und begründete den- selben. Die Zoll-Aufsichts-Beamten dürfen und sollen demselben zufolge bei Ausübung ihres Dienstes von ihren Waffen Gebrauch machen, um Angriffe auf ihre Person abzuwenden, oder gefähßr- lichen Drohungen zu begegnen; und dann, um Gewalt und Wi- derseßlichfeiten, welche sie bei ihren Amtshandlungen erfaßren, u bezwingen. Es müssen jedoch thätliche Widerseßlichkeiten oder ngrisse, oder gefährliche Drohungen und zwar von solcher Art vorausgegangen seyn, daß sie nur mit Waffengewalt und nicht mit gelindern Mitteln beseitigt werden können.

Oesterreich.

Wien, 29. Juli, (Schles. Ztg.) Der Türkische Ge- sandte Ferik Achmed Pascha wird erst morgen hier ankommen, da er sich auf der Reise, und namentlich in Pesth, einige Tage verweilt hat. Er soll cin Mann von 28 bis 32 Jahren seyn, und sehr viele Gêwandtheit zeigen. Wo ihm auf der Reise cin ausgewanderter, früherer Unterthan der Pforte in die Nähe kam, fragte’ er umständlih nach. den Gründen seines Auswan- derus, und in der Regel {loß er mit den Worten : „Möge Allah unserem Padischa nur ein langes Leben gönnen, und alle neuere Klagen werden vollends gänzlich verstummen !“/

Der ehemalige Französische Minister, Hr. v. Montbel, ift, von seiner Krankheit hergestellt, aus Jtalien hier angekommen. Der Herzog von Blacas ist vor einigen Tagen von einem Schlagflusse getroffen, jedoch durch schnelle ärztliche Hülfe geret- tet worden. Er isk in diesem Augenblick außer Gefahr und geht der Genesung entgegen.

Bekanntlich ist jeßt hier eine Kommission zur Prüfung zeit- gemäßer Aenderungen in dex Uniform des Kaiserl, Militairs

zahlte man für den 5 Fl. , Gerste

| selbe, obgleich die einzelnen Artikel mit oder

Die Kom-'

niedergesest. Die dieser daten haben den gehosften Beifall nicht erhalten. fielen die hellgrauen Pantalons, welche durchaus nicht gut stehen sollen, und wird darum höchstwahrscheinlih so weit eine Aenderun

Grenadiere und des Linien-Militairs wählen wird. Regimenter, welche, wie das Bolizei-Militair, hechtgraue men haben, werden wohl ähnliche Pantalons erhalten.

jedem Regimente verschiedenfarbigen Aufschläge sollen auf Anzahl der

Aufschläge erhalten, und also daran auch kenntlich seyn während sie die Nummer

SMhwetz,

Bern, 28. Juli. neue Militair - Organisation, welche unserer Tagsaßung viel wegnahm, is nun beendigt, und eine Kommission zur Ert, lung der Kosten, welche die neue Organisation verursachen wi ernannt worden, da dieser nicht unwichtige Punkt von der litair-Aufsichts-Behörde in ihrem Entwurfe unermittelt geblich ist, Bis dahin bleiót auch die Abstimmung úber das Ganze y Entwurfs ausgeseßt, wobei es denn noch eine ohne Abänden angenommen sind, die Zustimmung der Mehrheit der Sti, erhalten wird. :

Jn der heutigen Si6ung der Tagsaßung war unter j Zudrang vieler Zuhörer die Bundes-Revision, welche jedes F zur Sprache kommt, an der Tages-Ordnung. Der Bunde sident v. Tavel eröffnete die Sißung mit einem Vortrag, in y chem er seine Meinung sogleich aussprach, daß vorauszusehen

es werde die Berathung über die Bundes - Revision ohne (L

Resultat bleiben. Dies hat sich denn auch am Schlusse ungewöhnlich langdauernden Sisung bestätigt. sten sprachen si) die Gefandten von Luzern und St. Gallen, beso

der Erstere ber die Nothwendigkeit einer euen Gestaltung des Y des, aus, am entschiedensien die Ur-Kantone und Neuchatel] gegen. Zwölf Stände erklärten sich für eine partielle sion durch die Tagsaßung, vier fär einen Verfassungs-Rath y die übrigen gegen jede Veränderung des funfzehner Bun Der Gesandte von Bern erklärte sehr bestimmt, daß der Styl Bern nur zu einem Verfassungs - Rathe, zu jeder anderen Ry sion aber nie seine Zustimmung geben werde. Auf diese Vi endigte die Sißung damit, daß man, {luß zu fassen, die Revisions -Sache auf sich beruhen licß, y

sie künftiges Jahr wahrsczeinlich aufs neue, und wieder oh

Erzebniß, vorzunehmen.

S

Rom, 21, Juli, (Allg. Ztg.) Bis jeßt ist die wit Stelle cines außerordentlichen Commissairs in Bologna noch n wieder beseßt, woraus man sieht, mic welcher Borsicht die gierung hierbei verfährt. Man nennt indessen mehrere Kandi ten, und unter diesen auch den Kardinal Riario-Sforza aus N pel, welcher viele. Wahrscheinlichkeit für sich hat. Die ganze Y waltung in den Legationen ist Weltlichen anvertraut, und nur obere Leitung is cinem Kardinal vorbehalten, der zugleich die 6 rehtsame der Regierung wahrnehmen und das Wohl der ga Provinz im Auge haben muß. Von diesem hängt es nun türlich ab, in welchem Lichte über die vorzunehmenden Vehl rungen hierher bericht wird. Denn obgleich der außerordent che Commissair mit großer Vollmacht ausgestattet ift, so ist] doch keineóweges ganz unabhängig, wie man gewöhnlich antimn die Regierung hat sich Vieles vorbehalten, worüber nur sie d Entscheidung ertheilen kann.

Die Ankunft der Prinzessin von Bejra in Rom mit drei Söhnen des Don Corlos ist noch keinesweges so befin wie Englische Blätter gemeldet Jtalien bleidt “vorläufig Turin. Der Infant von Spanien, N Sebastian, lebt mit seiner Gemahlin sehr einfa, und übt Dauer seines Hierseyns weiß man nichts Bestimmtes.

Die Erscheinung der Cholera in Nizza hat hier Ald Schrecken verseßt. So lange sie den Jtaliänischen Boden | berührt hatte, war man bloß auf Vorsicht bedacht, doch gu wärtig fängt man an, sich auf ihre Erscheinung vorzuber Der bei S. Lorenzo fuori le mura von den Franzosen any Kirchhof soll in Stand geseßt werden, die Todten aufzune| Die neu errichtete Congregazione Sanitaria, von deren Wi keit wir bisher noch nichts erfahren, kann sich nun bei Er A der Hospitáser und anderen -Anordnungen um das allg Beste verdient machen. '

Vorgestern {lug der Bliß in die Kirche des heil. C Borromeo, als sie cben ganz angefüllt mit Menschen wai Blitzableiter fing aber die elektrische Masse auf, und fün} ohne Schaden in den Boden; die versammelte Gemein lil mit dem Schrecken davon.

Rom, 25. Juli. Gestern hat Se. Heiligkeit der Pysl geheimen Konsistorium die Ceremonie dec Mundschließung Wiedereröffnung bei den neuen Kardinälen della Porta- Rodi Alberghini, Tadini und Spada vorgenommen. Es wurden h! auch mehrere Bischofésize, namentlih in Súd-Amerika, best

Genua, 25, Juli. Hier ist der Gesundheits-Zustand |! während sehr gut. Jn Nizza und Villafranca macht die Cho nur langsame Fortschritte und die Krankhcitsfälle kommen 01 einzelt vor, daß fie den Namen einer Epidemie kaum verditl

Spanien.

Der Globe theilt folgenden Auszug aus einem Sch eines Spanischen Oberoffiziers aus St. Seba stian voi Juli mit: „Die Jnsubordination der Englischen Truppel tet Gelegenheit dar zu vielen merkwürdigen und nüslichet merkungen. Die Exzesse der Briten bilden einen cigenth chen Kontrast mit der strengen Mäßigkeit der Spanier, die oder nie in dieser Hinsicht ausshweifen. Die momentan! 6 abwürdigung der Ersteren erregt das lebhafteste Mitleid Letzteren, indem sie ihre Britischen Kameraden als untergeoM Menschen betrachten. Sobald indeß der Rausch vorüber ih! winnt der Brite seine Uebermacht wieder, die der Spanic! anerkennt, da cr von der besseren Organisation der Húülss-TW Überzeugt ist. Nach meiner Ansicht erheischt der Britische Sold!

weit strengere Disziplin und von Seiten seiner Offiziere cinct m

höheren Grad von Energie. Auf der anderen Seite sind J da die größere Fügsamkeit unserer Soldaten eine folche Sw unnöthig macht, in das entgegengesezte Extrem verfallen, :

Desorganisirung hat sich durch die ganze Armee verbreitet.

betrunkener Engländer ist nicht so gefährlich, wie ein betrunt

Spanier; doch herrsht immer die vollkommenste Einigtets schen ihnen, mag dies nun durch ertheilte Befehle ode

G O , “e e v . We}onders mi Engländern zu den weißen Uniform R A der diesfällige VorschE" den Einwohkern, bei denen sie einquartiert sind, alle un- ) } so g ersangeshige Unruhe zu daß man wenigstens eine andere Tuchfarbe zu den Pantalong p Die Jág Unify Die h / e 2 ¡Mh vor Furzein in dem Kloster San Francisco, an der Brücke, )l der verschiedenen ‘Theile des Kaiser-Staates reduzirt wg den, fo daß in Zukunft alle Regimenter aus einer Provinz gleidi / N sol der Regiments am Czako führen werhg

Die artikelweise Berathung über y

Frage it, ob i

Am umfa}

ohne einen eigentlichen

r, indem dann bei der außer ne Bluthochzeit unter den Christen nicht ohne Grund zu be- haben; ihr erster Aufenthilt

roße Aufregung herrschen soll,

Petreffenden Verfügungen habe

Werden,

Tage ihr als Muster vorgesteilten Sz ¿vóßere Aehnlichkeit des Charakters zwischen den Spaniern

hervorgebracht werden. Das Benehmen der tere isl hôchselobenswerth. Sie suchen, so viel sie nur kön- ersparen. Die Soldaten haben \ich q einander tüchtig abgeprügelt , aber zwischen ihnen h den Spanischen Soldaten und Einwohnern if nicht die ge- (e Mißhelligkeit eingetreten, und es hat auch den Anschein, 7) dies gute Vernehmen ferner beschen werde. Die Briten M uctiert worden. Sie sind mit der Lage desselben zufrieden, da in der Nähe keine Wirthshäuser sind, so können die uten weit besser in Ordnung gehalten- werden, Die 300 gzlándver, welche am 13ten ankamen, sind s{hönere Leute, als , ersten; auch scheint eine Aenderung in der Stärke der Ba- ilone eingetreten zu seyn, die früher aus 900 Mann bestan- 1, während sie jeßt nur 7—800 siark seyn sollen. Die Ent- chung oder Gefangennehmung eines Englischen Soldaten be- tigt sich, Es wäre besser, die Britischen Soldaten brächten panisches Geld mit, denn das Englische Geld is hier wenig annt, Und sie verlieren sehr bei dem Umwechseln,“/

D vil eil

Deutsche Blätter schreiben aus Triest, 23. Zuli: Den leßten Nachrichten aus Skutari vom ten d. M. zu- lge, hat am 27. Juni abermals ein mörderisches Gefecht statt- funden, wodurch über 10900 Menschen verwundet und getödtet

rden. ) Alle Berichte von Augenzeugen sind darin einig, ß bei dieser Affaire von Seiten der Türkischen Bewohner futaris so viel Muth und jede Gefahr verachtende Ausdauer Fiesen worden sey, wie die Geschichte wenig Beispiele aufzu- isen habe. Auf den Pla6, wo Einer fiel, drängten sich jn Andere. hin, gleichsam als suchten sie den Tod, fo ßerordentlih und unbeschreiblich war die Begeisterung. An: e hatten s{ch, um dem Kanonenfeuer nicht bloßgestellt scon, auf den Bäuchen rutschend, in einer Hand das j: Dajonuet versehene Gewehr, in der anderen die Pistole, der [tadele bis auf halbe Flintenshußweite genähert, so daß bei- he jeder ihrer Schüsse traf; indessen war das Resultat kein deres, als daß die Citadelle nur noch enger blokirt ist. Einige hahbarte Paschas und Beys hatten in aller Eile einige tau- id Main versammelt, um dem Hafis Pascha zu Hülfe zu le zu ommen. und den Entsas der Citadelle zu bewirken. aum hatten sie sich aber bis auf mehrere Meilen der Stadt nähert, als sie erfuhren, daß 18,090 woöhlbewaffnete und muth- olle Leute ihrer warten; worauf sie wieder in solcher Eile um- chen, als ob ihnen der Feind son auf den Fersen wäre. Die einzige Hossnung des Paschas ist jest noch auf den Ru- elbWallessy gese6t, der mit beträchtlicheren Kräften von Bitog- a her in Anzug seyn soll; indessen ist es eine große rage, ob diese Hülfe noch zu reter Zeit kommen wird, da je Noth in der Citadelle den höchsten Grad erreicht hat, ) daß die einzigen Nahrungsmittel nur noch im Fleisch der "ferde, welche täglich wegen sSuttermangel geshlachtet werden üssen, und Kukurus bestehen, und auch diese zwei Artikel kaum dh alf acht Tage das Leben zu fristen Hoffnung geben. Die tisiliche Bevölkerung Skutari's ist fortwährend neutral, indessen did ihre Lage, wie sich die Katastrophe ihrer Entscheidung nä- jet, mit jedem Tage mißlicher, da der Sieg der einen wie der nen Partei ihr große Gefahr droht. Siegt der Pascha, so U besorgen, daß er unter dem Vorwande, daß seine Befehle icht befolgt worden, das heißt, daß die christliche Bevölkerung n feinen Beistand geleistet habe, Gewaltthätigkeiten gegen diese trüben werde, deren Umfang sich im Voraus nit {äen lóßt; egen aber die Türkischen Rebellen, so ist die Gefahr noch grd- rdentlichen Begeisterung sogar

rchten steht. Nachschrift. So eben erfahren wir n Schiss, welches am 10. Juli bei der Mündung der Bojana gelegt hatte, daß die Citadelle sich an diesem Tage noch hielt.“ Das Journal d’Odessa meldet aus Konstantino- el vom 15, Juli: „Wir hoffen, den Handel von Alexandrien, t so lange durch die Pest gelähmt wurde, bald wieder aufblú- en zu sehen. Die Baunwolle hat einigen hiesigen Kaufleuten d namentlich denen, die sich an den Pascha gewandt haben, [oe Vortheile gebracht, indem sie zu sehr niedrigen Preisen ein- asien, Man nennt unter anderen die Hrn. Briggs, Tossiga, {laslasio und Zizina, Man ist sehr begierig auf das SchicE- il des Pascha von Tripolis. Die Truppen, welche der Expedi- on nach Tripolis beigewohnt haben, sind nach Albanien, wo noch 1 übergeschisst worden. Der Dultan befindet sich seit einigen Tagen etwas unwohl und hat n legten Freitage die Moschee nicht besucht. Cin reicher Rürfe aus Mytilene, Namens Nusin-Bey, Bruder des Gou- feneurs dieser Insel, ist von seinem Sohne durch einen Pistos nuß getödtet worden. Die Regierung hat sein sämimtliches vitndgen, so ivie das seines Sohnes konfiszirt. Es ist merk- bürdig, daß Nusin-Bey in seiner Jugend mehrmals seinen Va- t zu ¿ddten versuchte.“

durch

Griechenland.

Athen, 14. Juni, (Münch. pol. Ztg. insichtlich mei- el neulichen Meldung úber die júnasten, e H Sas G S ich noch nachzutragen / daß der Dehalt der Rektoren und Professoren der Gymnasien um ein ; anßaftes erhöht, und ihm entsprechend auch die Besoldung der threr an den Hellenischen Schulen regulirt wurde. So erhal- n die Rektoren der Gymnasien in Athen und Nauplia jeder 0 Drachmen monatlich; für die Professoren sind drei Besol- ings- Klassen eingeführt, die erste zu 240, die zweite zu 220, fe dritte zu 200 Drachmen monatlich. Ueberdies ist wegen der dhen Preise der Lebens-Bedürfnisse in der Hauptstadt den Pro- fforn amn Gyninasium in Athen auch fernerhin eine Zulage von L ÞCt. auf die betreffenden Gehalte bewilligt. Die monatlichen Jeslge der Lehrer an den Hellenischen Schulen betragen 120 bis j 0) Drachmen. Um das Beginnen des Unterrichts nicht zu ver- vern, wurden die Lehrer der Hellenischen Schulen ohne vov- “gehende nähere Prüfung ihrer Kenntnisse angestellt; es sollen

er jene, welche jest zum ersten Male in diesem Amte wirksam Nt „nah Verlauf einer mehrmonatlichen Uebungs- und #8 ezeit von einem Comité einer Prúfung unterworfen twer- N d zBretltch ist dabei auffallend, daß das Ministerium des

wesens nicht {on längst die deshalb nöthigen - Vorberei-

, *) Die sonsi E Bazietta di d über die Erelgnisse in Skutari

h nichts berichtet,

e : qut unterrichtete hat üher dieses angebliche mdrderische Gefecht

| dem ich vielleicht -eben so wenig, als jener

887 : tungs-Maßregeln ergriffen und eine Prüfung der Lehramté-Kan- didaten angeordnet hat. Wir haben in neuerer Zeit Häusig, sowohl in Griechischen als auswärtigen Blättern, _Be- urtheilungen der Griechischen Militair - Verwaltung und ihres Systems gelesen, die zum größeren Theile in einem dem der- maligen Zustande nicht günstigen Sinne geschrieben waren. Solche Raisonnements können, wenn sie in den Schranken einer ruhigen, auf Thatsachen gestüßten Prúfung sich bewegen, der guten Sache nur förderlich seyn, und müssen darum auch von den Anhängern der entgegengeseßten Meinung geehrt wer- den. Diese Anerkennung muß aber dêm versagt werden, der, wie einer der Korrespondenten der allgemeinen Zeituna, von den militairischen Verhältnissen Veranlassung nimmt, um auf eine wenig verdekte leidenschastliche Weise Eifersucht und Hader zwi- schen den Griechischen und Deutschen Truppen zu ekregen, und dem Dämon der Zwietracht immer frische Nahrung zu geben. Zurs erste ist die Behauptung ungegründet, als würde der Deut- he Mitlitair vor dem Griechischen bevorzugt, indem es hier Niemanden unbekannt ist, daß das Avancement bei Griechen, Philhellenen und Deutschen ohne Ausnahme nach der Ancien- netât geschieht. Wenn jener Berichterstatter ferner eine scharfe Linie zieht zwischen der militairishen Bravour und Tüchtig- keit der Griechischen Truppen und der dexr Deutschen, und behauptet, daß, wenn in Griechenland in militairischer Hin- ficht irgend cir Resultat errungen worden sey, dies als das Werk der Erstern betrachtet werden müsse, so begeht er dadurch zum Mindesten eine des unparteiüschen Beurtheiiers unwür ¿ge Indiscretion. Jch halte es mit meinen Anforderungen an ein ruhiges, aus

Interesse für die gute Sache geführtes Raisonne- ment nicht verträglich, ihm auf dieses Terrain zu folgen, indem Vergleichungen der Art nie ohne bedaucrliche Rückwirkungen sind so viel aber halte ih mich zur Steuer der Wahrheit zu versichern verpflichtet, daß, wenn von errungenen militaivischen Resultaten die Rede ist, den Deutschen Truppen ein ehrenhafter Antheil hieran gebührt. Und dies sage ih cben darum, weil ich den unseligen Feldzug in der Maina, aus dem jener Korrespondent seine Argu- mente zieht, in seinem Ursprunge und scinem Verfolge kenne, und ich Fehler, an denen die Mannschaft selbst keinen Theil hat, au nicht auf deren Nehnung segen könnte, ohne dem gerechten Vor- wurfe anheimzufallen, daß ih auf seichte Indizien hin dem Sol- daten sein höchstes Jdol die militairische Ehre zu rauben suchte. Es versteht sich von selbst, daß diese meine Bemerkungen außer aller Beziehung stehen mit dem herrschenden Militair-System, ; militairfceindliche Kor- respondent eine Sus -Rede halten könnte. Die Verordnung über die Liquidation der Staats-Güter - Verkäufe hac allgemein einen gänstigen Eindruck gemacht, und die Regierung hat durch sie eine Konzession ausgesprochen, die ehrende Anerkennung ver- dient. Jnsbesondere ist, da der Fiskus, wie jeder Andere, seine privatrechtlichen Ansprüche vor den ordentlichen Gerichten geltend zu machen hat, in dem fraglichen Gegenstande cin ganz anderes Kompetenz-Verhältniß eingetreten; das ganze Liquidations-Geschäft hat nunmehr den Charakter und die Wirksamkeit einer admini- sirativen Maßregel oder Vorfrage, und die Regierung hat durch diese Bestimmung einen s{hönen Beweis ihrer Achtung für das Geseß, welchem nachtheilige Exceptionen stets fremd bleiben sollen, gegeben. Wenn in der genannten Verordnung die Verkäufe jener Güter, welche gegen die ausdrücfliche Disposition des Londoner Konferenz - Protokolls zwischen dem 5. Juni 1832 und 6. Febr. 1833 abgeschlossen wurden, von der Renovation nicht ausgenom- men worden sind, so scheint der Grund hiervon darin zu liegen, daß von der damals in Griechenland bestandenen Staatsgewalt das in jenem Protokolle niedergelegte Verkaufs - Verbor nicht rechtsverbindend den Staatsbürgern gegenüber publizirt wurde. Durch die angeordnete Renovation werden die Verkäufe gleich- sam erst von der zum Verkaufe von Staatögütern berechtigten Staats-Gewalt nachträglich sanctionirt, da es nicht wohl ráth- lich und billig erscheint, solche Verkäufe in einer Zeit wieder aufzulösen, wo man gerade die Staats- Ländereien in Privat- Hände zu bringen sucht. Es wurde unlängst ein Kredit zur Trocenlegung der Sümpfe um Athen und den Biráus be- willigt. Jusbesondevre wurde Oberst Gordon nicht nux mit Vermessung und. Nivellirung des Laufes des Kevhissus und dex den Ueberschwemmungen ausgejseßten Stellen, sondern auch mit der Ausführung der ganzen Trockenlegung der Sümpfe von Pa- tissia bis Piräus und der Rectifizirung des Kephissus beauftragt und zugleich angewiesen, alle jene Arbeiten anzuordnen, welche ei- nen Abfluß der im Ölivenwalde, dann zwischen demselben und Athen längst dieser Stadt von Patissia an stehenden Wässer ras bewirken können. Es ist diese Maßregel um so erwünschter und dringender, als die Ausdúnstung dieser Wässer schon seit einiger Zeit schr merkbar war und den Gesundheitszustand der Bewoh- ner der Hauptstadt ernstlich bedrohte. Un die Stelle der See-Präfektur soll eine See-Arsenal-Direction treten, deren Leitung dem früheren Schwedischen Major Grafen v. Rosen úber- tragen ist. Man spricht von zu bildenden Ouvrier- und Piéonier- Compagnieen für die Marinc, so wie von der Bildung einer Ma- rine-Artillevie- Compagnie. Auch spricht man von mehreren, von der Regierung beabsichtigten Maßregeln, deren Ausführung dem Lande und seinen Bewohnern höchst ersprießlih wäre. So sind in neuerer Zeit abermals Schritte geschehen zur Veredlung der Schaafzucht und zur Einführung des Hanf- und Flachsbaues, um nah und nach Alles, was der Schiffbau erfordert, im Ju- lande hervorzubringen, während jeßt bedeutende Sumtnen beson- ders für das Tauwerk ins Ausland gehen. Es. sollen Prämien zur Hebung der Bodenkultur, des Handels, der Schifffahrt, der Wissenschaften und Künste bewilligt und durch Herausgabe eines Volks-Katechismus die Verbreitung der nöthigsten Kenntnisse unter dem Volke befdrdert werden. Man hat die Errichtung eines bo- tanischen Vereins beschlossen und die Anlegung von Baumschulen in jeder Nomarchie angordnet. Die Errichtung der Akademie ist, wie ih hdre, verschoben worden.

Die Times enthôlt nachstehendes Schreiben aus Athen vom 30, Juni: „Jch schrieb Ihnen am Uten, um Sie von dem Minister - Wechsel, namentl; von Koletti's Entlassung, zu unterrichten. Der Justiz-Minister Praides hat noch das Porte- feuille des Ministeriums des Junern und der General Schmalz interimistisch das des Krieges und der Marine. Koletti ist zum Gesandten in Paris und der Groß - Kanzler Graf von Arman- sperg zum ‘Prôsidenten des Minister-Raths ernannt. (Siehe den Art. Griechenland im vorgestrigen Blatte der Staats-Zeitung.) Der General Heideck und Herr von Greiner sind einige Tage vor Koletti's Entlassung abgesegelt. General Lesuire, der srühere Kriegs-Minister, wird in diesen Tagen abgehen, und die Griechen aller Parteien verlangen, daß ev so viele Bayerische Of- rere mit sich nehmen solle, als das Schiff nur“ tragen könne. Sie haben in der That angefangen, ihren Haß nicht durch Worte allein zu zeigen, denn ein Ingenieur-Capitain wurde mit einigen Soldaten zwischen Anatoliço und Missolonghi

| Garnison

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von eiten Haufen Palikaren überfallen und auf eine bisher in:

Griechenland unerßdrte Weise ermordet. Dies mag? den ebri- gen zur Warnung dienen. Die Griechen sind entschlossen, Alles aufzubieten, um den König zur Entlassung der Bayern zu über- reden. Sollte er indeß nicht darein willigen, so fürchte ih, es kommt zu ernfilihen Auftritten, indem alle Parteien ‘hierin einig sind. Seibt der Graf von Armansperg verdankt einen“großen Theil seiner Popularität nur der Meinung, daß er den Griechen günstiger sey, als den Bayern. Kolokotroni- und Paplutas sind bekanntlich mit etwa 80 anderen Gefaizaenen aus den Gefäng- nissen entlassen worden. Bei dér Soirée am | 1, Juné ließ der König die beiden Söhne - Kolokötroni's zu sich rufen, verlieh dem älteren, Gennaios, den Obersten-Rang und be- fahl dem jüngeren, sich nach Nauplia zu begeben, um seinem Vater und Plaputas die Nachricht von ihrer Freilassung zu überbringen. Der König hat bei der Wahl seiner Adjutanten auf eíne besonders glückliche Weise alle Parteten um seine Person zu vereinigen gewußt. Die Adjutanten sind: Tzavellas, der Suliot, Kaßkzakos, der Mainotte, Noti Bokaris ‘und der Sohn des Admirals Miaulis. |—— Die Regierung hat befohlen, in Frankreich für 80,909 Drachmen {weres Fesiungs-Geschäß an- zukaufen. Ein Engländer hat der Regierung Vorschläge zur Anlegung einer Bank gemacht, und man ist sehr gespannt auf das Resultat. Die Finanzen sollen in sehr gutem Zustande seyn, und man erwartet, daß die Einkünfte in diesem Jahre sich auf 11 Millionen Drachraen belaufen werden. Unter den zahlreich hier- anwesenden Fremden befinden sich der General von Appel, Adjutant des verewigten Kaisers Franz von Oesterreich, dex our Schwarzenberg und der Fürst Lobkowiß.“

F nland.

Berlin, 6. Aug. ‘Ueber die Feier des 3. Aug. schreibt man aus Breslau unterm ten: „Der gestrige Tag hatte bereits vom frühen Morgen an Tausende der Bewohner dieser Hauptstadt in freu- dige Bewegung gesetzt. Gegen 9 Uhr Vormtitags versammelten sich die sómmtlichen Truppen der Garnison auf. dem Exerzixplatze hinter dem Schlosse zU einem feierlichen Gottesdienste, nach dessen Beendigung 101 Kanonenschússe gelsst wurden. Sodann nahn: der fommandirende General des 6ten Armee-Corps, General der Kavallerie, Graf von Zieten, die Parade ab und ließ die Trup- pen zweimal au sich vorbei defiliren. —- Bei dem Herrn. Fom- mandirenden “General und. ‘bei dem Herrn “Ober - Prásiden- ten war große Mittags - Tafel. Die Offizier-Corps hatten sich zu patriotischen Festmahlen, jedes ‘in sich, kamcradschaft- lich vereinigt, Und ‘die “Unteroffiziere und Gemeinen der ' wurden in verschiedenen Abtheilungen bewirthet.

Von der Universität wurde das hohe Geburtsfest Su. Majestät f

F bv #

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chen Weise dur cinen Nede-Actus, zu welchem ein Brof. Schneider verfaßtes und im Namen der Uni- 3

in der- ub von dem es L j E versität auëgegebenes Programm eingeladen hatte, in der atade- mischen Aula begangen. Die Feierlichkeit wurde mit Gesang eri öffnet, Hierauf hielt der Prof. Schneider eine lateinische Rede : über das Verhältniß des Ziveckes der Universität zu dem des Staates, proklamirte dann die Nämen der Verfasser der durch die Fakultäten gekrönten Preisschriften, und“ verlas ‘die für das künftige Jahr aufgestellten Preisfragen. Den Beschluß machte ein abermaliger Gesang. Nach Beendigung dieser Feier versam- melten sich die Mitglieder der Universität zu einem gemeinschaft- lichen Mittagsmahle in dem sogenannten Tempelgarten , wozu auc die Studirenden, welche Preise errungen hatten, von dem Rektor eiúgeladen waren. - Die. 5 Freimaurer -Logen begingen vereinigt den festlichen Tag. Das bürgerliche Schüten - Corps hielt ein Königsschießen. Im Theater wurde Abends ein auf die Tagesfeier gedichteter Prolog ‘gesprochen. Mehrere dffeutli- he Gärten waren bis spät in die Nacht erleuchtet.“

Jn Stettin fand am Zien d, M. zur Feier des Allere? höchsten Geburtsfestes ein dffentlicher Gottesdienst der Garnison auf dem vor dem Berliner Thore belegenen Exerzirplaße statt, bei welchem der Militair-Dber- Prediger des Lten Armee-Corps Wessel die Predigt hielt. Außer den hohen Militair-Autoricäten hatten sich auch die höheren Königlichen und Komtnunal Civil Behörden und eine unabsehbare Menge Einwohner der Stadt und deren Umgegend ‘eingefunden, welche, als .nach beendigtem Gottesdienste und bei der. darauf folgenden großen Parade der erfte Kommandant General-Licutenant von Zepelin dem gefeierten Landesvater ein Hurrah ausbrachte, freudig in ‘den von dem Donner des Geschübes begleiteten Jubelruf der Truppen ein- stimmten. Zu Mittag waren festliche Mahle des WMislitairs in den Kasernen, und des Civils in dem Logengarten und den Gär- ten des Kasino und der bürgerlihen Ressourcen - Geselischaft verz anstaltet. Die Lokale waren festlich geschmückt, und es herrschte ein aligemeiner Froÿsinn, der fich zum lauten weitschallenden Ju- bel steigerte, als der Toast auf das Wohl Su. Majestär des Kür nigs, im Kasinogarten von dem Bischof Dr. Ritschl, cingeleitec durch) eine Festrede úber den Text: „Fürchtet Gott und ehret dei König!“ und im Logengarten von *dem General - Lieutenant von Zepelin ausgebracht wurde. Auch an vielen andern dfentli- chen Vergnügungs - Orten, fo wie in mehreren Privat - Zirkeln wourde der hochwichtige Tag mit ‘herzlicher Theilnahme. gefeiert. In dem Lokale des durch Feuerdecken erleuchteten Logengartens beschloß ein. glänzender Ball den festlichen Tag.

In Magdeburg hatte der General der Infanterie und kominandivrende General des 4ten Armee-Corps, Herr von Jagow, {chon am 2ten zur Vorfeier des Tages eine zahlreiche militairi- sche Gesellschaft zu einem Mittagösmahle bei sich versammeit. Die Festlichkeiten des Tages selbs eröffnete wie gewöhnlich ein taili- tairischer Gotteödiens, Der Mitcag vereinigte die Militair: und Civil-Behörden zu einem Mahle im Friedrich-Wilhelms-Garcten. Der Herrentrug behauptete bei dem günstigen Weiter

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ein altes Recht, indem Tausende von Bewohnern der Stadt zu Wasser und zu Lande dorthin sirômten, uma in froher Eintracht den freu- digen Tag zuzubringen. Auf dem Uebungsplase der Pionicre var ein geschmackvoll verzierter Tanzplaß eingerichtet, auch eine ähnliche Anordnung in mehreren Kasernen getroffen worden. Abends wurde ein \{chdnes Feuerwert abgebrannt, durch welches die Artillerie-Brigade nahe und ferne Zuschauer ergößte.

In' Halle war militairischer Gottesdienst und Pavade. Die Universität beging den Gebuctstag Sr. Majestät durch eine lateinische Rede, in welcher der Professor Meyer nach ciner Ein- leitung Über die panegyrischen Reden im Alterthume einen Grund- saß Montesquieu's über den Gegensas zwischen Eßre und Tu- gend prúüfte; hieran knüpfte sich die Verkündigung der Preise, 6 an der Zahl, wovon 3 in der theologischen, 1 in der juris stischen und 2 in der philofophischen Fakultät. Mittags ver- einigte sich“ in dem Lokale der Freimaurer-Loge mit den städtischen Behörden eine frohe Gesellschaft zu einer Festmahle, ‘bei welchenz