1835 / 224 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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i Uebersicht : des Gemeinde -Schuldenwesens in der Rhein - Provinz am 1fsen Fanuar 1835.

vier Grenadiere dieser Legion hielten die Zipfel des y hentuhes. Ein Ceremonien - Meister trug die In signi des Grades eines jeden der gefallenen Offiziere, ) mit 6 Pferden bespannte Leichenwagen des Marschalls war , großer Pracht geschmückt; die Marschälle Molitor, Geyyz Grouchy und der Admiral Duperré hielten zu Pferd die En des Leichentuches. Die Minister der Justiz, der Finanzen, | dffentlichen Unterrichts und des Handels folgten Unmitt:(

Allgemeine dem Leichenwagen des Marschalls Mortier , ebenso

Ps A p Md F 7 ; N x j v Ves + zahlreihe Menge von Offizieren jeden Grades, die D, : :

tationen der großen Staatskörper , die Eleven der l i : E d Berlin, Freitag den 14ten August

Vergnügen an 4 verschiedenen Orten versammelt. In Landeck war die Bade-Gesellschaft Tags zuvor im Salon zu einem Gor- teédiensie versammelt und Abends hielt die dort anwesende Schau- - Joieler- Gesellschaft einen der Feier angemessenen Prolog im Freien. n festlichen Tage selbs versammelte sh der größte Theil der Dadegáste zu cinem Mahle im Speisesaale. Für den Abend way hier ein Ball arrangirt und die Bade - Prome- nade jo wie mehrere Häuser waren geschmackvoll erleuchtet. Jn Necklinghausen wurde zunächst ein Hochamt in der Dfa:reirche gehalten, worauf eine Feier in dem Gymnasium stattfand. Giner der Lehrer hielt eine Rede, bei welcher er sih die Wichtig- j “er religiösen Ausbildung zum Thema gewählt hatte. În Warendorf fand auf dem Rathhause nach einer musitali- schen Auffüßrung ein feierliher Rede - Aktus statt, nah dessen eecndigung das Volkslied angestimmt wurde. Mittags hat- ren die Honoratioren der Stadt sich zu einem Festmahle versammelt, und Abends war die Stadt erleuchtet. Die angesehensten Einwohner des Kreises Daun im Reg. Bez. rier waren am Nachmittage des 3. August auf der s{önen 7 “m Nuine Kasselburg bei Pelm versammelt, wo bei eintretender Meteorologishe Beobachtung.

Dunkelheit 3 hoch aufiodernde Sreudenfeuer angezündet, dem 1835. Morgens | Nachmittags Abends Nach einmaliger Zönige ein Lebehoch gebracht und das Volkslied angestimmt | 11. Auguf. | 6 uhr. 2 Uhr. 10 thr. Beobachtung. wurde. Nach Abbrennung eines geschmackvollen Feuerwerks mw E rit n O wurde auf dem Burghofe im Freien ein gemeinschaftliches Mahl | Lustdruck.……| 337,81“ Par.| 338.18‘ Par, | 337.69“ Par, | Quellwärme 8,0 ® R. eingenommen; ihm folgte Tanz, an welchem das Landvolk nach | Luftwärme. | 11,20 N. | 15,7% R. | 114° R. [Flußwärme 12,0 ° R.

deim Wunsche der Gesellschaft Theil nahm. Lestere trennte sch | Thaupunkt ..| 9,0° R. | 111° N. 10,0 ® R. } Bodenwärme 11,2 ° R. \{ sellsch f h h ß sich Dunstsättig. .| V4 pCt. 70 pEt. 89 vEt.

„Es sind

Uberlhauvt ant Schuiden, incl. Zinsen

liquidirt worden in den Jahren 1816 32.

Rfhlr, sa, vf.

Dárauf sind bis zum Schlusse

des Jahres

1833

Sunma aller liqtui- dirten Schulden ÞTo 1316— 33.

Dazu pro 1833 an Zinsen

U. f. w.

Bleibt Rest am 1. Jan. 1834.

Regierungs -

Bezirk. überhaupt

abgetragen worden.

Rthlr. \g vf

thl. sa. vf.] Réthlr. sa. pf Rt“lv. \g. vf.

733678 |—| 3 } tehnischen und der Normalschule, Deputationen von Juli:J 16239611 3 } pirten und von Arbeitern der verschiedenen StaatskörperschW |

44891 s i mit ihren Bannern. Die 5te, üte, Tte, 9te und 12te Ly / E: E DLORIO S E L Ader aO Ge 0e om M e ut C EREZUT I C E A E S E E tes Rd ¿j f E E R n E E e O RP N D L es er M f 1 von Paris und mehrere Abtheilungen Linien - Truppen ch0 S den Zug, der úber 3 Stunden währte. Als er“ über den Bud vard du Temple, die Stelle, wd die Opfer gefallen waren, { drängte sich die Masse dichter und eiue allgemeine Bewy zeigte fih. Aber kein Schrei, kein Tumult stôrte die

Niemals war die National-Garde zahlreicher und mit ay tigerem Eifer erschienen. Die Bürger der 8ten Legion, y die Leichenwagen umaaben, waren alle mit Krepy

fen und Jmmortellen- Sträußen geschmück. Außerdem |

die meisten National -Gardisten diese Trauerzeichen gewählt,

ZUa bedeckte einen Raum von mehr als 1 Lieue. Ev lang

1 Ur auf der Esplanade der Jnvaliden an Ím Augen(

wo fich der Zug auf der Höhe der Rue de la ‘Paix zeigte,

4167432] 4! 1

174201515] 3

2046044] 8/11

644151 3 8 |

4901119/ 4| 6 1904411/26 6 2494935 /14| 3 109568827] 1 4282090) 711

4844146] 9! 9 36963 /24 9 1889032|__| 4/ 13379/26| 2 2481314 18/11 1362025 4 1061836| 6/ 6} 33852/20| 7 4205560/16/ 11] 76529/21|__

Robe i U Ai E Düsseldorf .

L, AMORSI N Q A4 O

2766341| 2/10

um einen Nachtheil darzulegen, dett mait aus der Annahme einer dem Hause vorliegenden Maßregel befürchtet, kein Grund vorhan den ist, weshalb man nicht wegen eines jeden Berichts oder Dotu- ments, die auf die Tafel des Hauses gelegt werden , Zeugen - Ver- hôre anftellt, selbs wenn darauf keine legislative Maßregel gegrün det wird. 7) Weil die Gestattung eines Zeugen-Verhdrs, außerden, daß es ein Beispiel giebt, welches unsere legislativen Functionttr direkt zun beschränken ‘geeignet ist, in dem gegenwärtigen Falle dem Hause seine Zeit raubt, ohne das Geringste zur Erörterung des Ges gensiandes beizutragen, während es zugleich die Aitnahme der Bill gefährdet, welche jede Berücksichtigung einer vernünftigen Politik und die richtige Beachtung der Rechte des Volks erheischt. 8) Weil,

Meinungen nicht allein in die Gränzen der Diskussion einengen, sondern mehrere derselben zu einem gänzlichen Stillschweigen zwingen; daß man die Verbrechen auf eine Weise definirt, die der opponirenden Presse keine andere Sicherheit gewähren, als die ministerielle Duldsamkeit, das scheint uns eines aufgeklär- ten und einsichtsvollen Ministeriums nicht würdig. Man sagt übrigens, daß die Eröffnung der vorgestrigen Sibung der Depu- tirten-Kammer nur deshalb bis um 4 Uhr verzögert worden sey, weil sich im Conseil Meinungs-Verschiedenheiten über die Reform der Jury erhoben hätten. Wir haben der Merktwürdigkeit hal- über die Presse wieder durchgelesen, den

3312252/15| 6

Amtliche Nachrichten.

Kronik des Tages. Se. Majestät der König haben dem Prediger Herz zu ermsdorf, im Regierungs - Bezirk Liegni6, den Rothen Adler- den vierter Klasse zu verleihen geruht.

[E | [ [N Summa i880 22) Y R 14678236 20) b 1363084 4/9

1AM N T AGLD R OUI 641 Ade 2 s G F Dir

Im Bezirke der Königl. Regierung u Achen ist die erledigte Pfarre zu Kallmuth dem bishe-

ersè mic Anbruch des Tages. Am 7ten d. M. erfolgte zu Köln die feierliche Beerdi-

gung des am Lten d. zel zum Desenberg. wegung. Der mit dem Wappen: des Verblichenen

teutde von

S

I. verstorbenen Erzbischofs, Grafen Spie- Um 9 Uhr sehte der Trauerzug sich in Be- gezierte Sarg Ihm

19 Alexianer Ordens - Mitgliedern getragen.

unmittelbar voran gingen der Dom-Kapitular Dr. München mit ca Jusignien des Schwarzen Adler - Ordens, der Secretair

Neissersche!d mit denen des

Rothen Adler- und des Zähringer

Ldwen-Ordens, der Kaplan Esser mit dem Pectoral- Kreuze, und 4 andere Kapläne mit der Mitca, dem umgekehrten Hirtenstabe uind dem erzbi\chdflihen Kreuze, Alles mit Flor umwunden. Die

Zipfel des Leichentuches hielten 4 Falkulräc

logischen tomen die

bischöflichen Curte, und Pfarrern aus allen Theilen der oelische Geistlichkeit, Diesen schlossen

{rädlischen Behörden, so wie

machte dezr ?!ater dem

Professoren der katholisch-th2o- zu Bonn. Gleich hinter dem Sarge Leidtragenden, ferner die Mitglieder dek Erz- cine große Anzahl von Land - Dechanten Erz -Didzese und die evan- sich die Militair-, Civil- und die Kaufmannschaft an. Den Schluß mit Flor behängte Galla-Wagen des Verstorbenen. Geläute aller Glocken bewegte sich der Zug in tiefer

Stille durch ein von dem Militair gebildetes Spalier nach der

Domkirche,

Katafa!k niedergelassen wurde, Der Weih- Bischof Freiherr von Beyer verrichtete das indeß die Dom- Kapelle Mozart's Requiem aut füßrte.

begann. Hochamt,

Nach Beendigung desselben hiclt der

Trauerrede, nien in die

Am folgenden Morgen um 10 bie feierlichen Exequien gehalten, wobei der Weiz die Trauerrede

wo der Sarg im Chore auf einen dort errichteten Und darauf der Trauer-ÖGottesdienst

Dom- Kapitular Jven die worauf der Sarg unter den vorgeschriebenen Ceremo- in der Mitte des Chors bereitete Gruft gesentt wurde. Uhr wurden in der Dom - Kirche Dom - Kapitular Dr. hielt und von der Dom- Kapelle das Re-

quicun von Cherabini ausgeführt wurde.

Man schreibt aus Stettin:

¡Der Geheime Ober-Fi-

nanzrath und Provinzial- Steuer - Direktor Bôòöhlendorff, der sich am Tage seines b0jährigen Amts-Jubiläums (dessen in Nr. 162 der Det, Ztg. Erwähnung geschehen) in Karlsbad defand, empsing

bei feiner

gliedern der hiesigen Regierung, welche aus

erfolgten Rückkehr von denjenigen Mir-

Fürzlich der Zeit, wo er

als Begierungs-Präfident fungirte, noch bei derse(ben stehen, so wie von den ihm in seinem je6igen Amte beigeordneten Regie- rungs-Räthea eine auf die Feier des Tages in der Königl. PBor-

zellan-Manufaktur zu Berlin verfertigte

prachtvolle Vase. Die

cine Seite derselben zeigt das hiesige Packhofs-Gebäude und die

Stadr Stolp, die andere die Stadt Heiltgenstadt,

andeutenù,

daß ber Jubilar in Pommern in dem Packhofs Gebäude zuerst

wirksam war, und Domainenrath nach Heiligenstadt und im

Kriegs -

von dort als

als Accise: und Zollrath nach Stolp, Jahre

1806 wiederum nach Stettin verse6t ward. Die Kaufmannschaft zu Stolp ließ dem Jubilar einen {dn gearbeiteten silbernen Po-

kal in Begleitung eines Gedichts überreichen.

auf die Feier des Jubeltages verfaßten Allgemeine Theilnahme erregte es, als

man hier erfuhr, daß der Jubilar den ihm von des Königs Majestät huldreichst verliehenen Rothen Ädler - Orden zweiter

Klasse in Karlsbad gerade an Jm Laufe des verflossenen

seinem Jubeltage empfangen hatte.““ Monats sind in den Hafen

zu Swinemünde 90 beladene und 22 geballastete Schiffe ein-

gegangen. Unter den ersteren befanden sich 67 gelaufen sind dagegen 74 beladene ßen, und 37 Schisse mit Ballast. ladene und 9 und 27 geballastete Schiffe aus.

Preußen. Aus- Schiffe, einschließlich 52 Preu- Jn Stettin kamen 102 be- geballastete Schisse an, und es gingen 64 beladene Die Haupt - Jmport - Artikel

g

Stettins bestanden in 161 Centner Baumwolle, 81 Centner

Branntwein, 996 Cent. Eisen, Cent. Fijcheu, 3018 Cent. Hanf, nen Hering, 815 Cent. Kaffee, 2077 Cent. 3481 Cent. Pottasche,

Palmöl,

TA88 Cent. Farbehölzern, 793 901 Cent. Häuten, 4993 Ton- upfer, 2491 Cent. 5995 Cent. Neis, 750 Cent.

Schwefel, 2203 Lasten Steinkohlen, 6438 Cent. Syrup, 1753

Centr. roßer

19,012 Cent. Thran,

2669 Cent. Wein und 28,129 und Lumpenzuer.

Die Haupt - Exporte seewärts

waren: 57,516 Kubik - Fuß Schiffs: Bauholz, 683 Ring Stäbe, 2625 Stück Blôke und Balken, 1523 Lasten Bohlen, 5903 Cent.

roher Zink und 1033 Wispel Getraide, IÏn den drei Háfen des Reg. der Rhede bei Leba kamen im verflossenen

größtentheils Roggen. Bez. Köslin und auf Monate 54 Schiffe

und 55 Bôte an, und es gingen von dort in See 44 Schiffe

und 33 Bôte. waren Brennzolz und Leinwand,

Die Haupt-Ausfuhr- Artikel nah dem Auslande wogegen Häring und Thran

die hauptsiächlichsten Artikel der Einfuhr aus dem Auslande bil-

deten. Ju der Nacht

Damékenort,

kommende und nach Rouen bestimmte ches mit Zink und Balken beladen war.

sich und der -— Die

diesem Jahre von Auswärtigen besucht.

E

zum lsten v. M. fstrandete unweit

Mde aus Danzig chiff „„Hendrika“/, wel-

Die Männschaft rettete

größte Theil der Ladung wurde geborgen.

See- und, Sool- Bäder in Kolberg sind auch in

Die diesfällige Liste

Schlaweschen Kreises, das

schließt mit 74 Familien-Nummern ab ; außerdem sind viele läánd-

liche Ortschaften längs der ganzen Seeküste des Reg. ziemlich zahlreih, von Badegästen besucht. genwaldermü

lin, einige

gâste vöilig

10 Polzin waren nur 39

Bez. Kös- | ) In Rüú- nde ist aber gegen sonst die Frequenz der See-Bade- unbedeutend. Zum Gebrauche des Mineral - Bades Personen angelangt,

Ausdünftung 0,080“ Rh, Niederschlag 0. Nachtkälte 96 ® R. 10,09 R... 8&8 pCt,

Wetter halbheiter. halbheiter. halvheiter.

Wind NW. NNW. NNO.

Wolkenzug | NW. | Tagesmittel: 337,89 Par...

28 N

Auswüäürtige Börsen. Amsterdam, August. Niederl. wirkl. Schuld 0534. 3% do. 10111, 1/6. Kanz- Bill, 2413/4, 4% Amort. 94 1220 9%. Russ. 9914. Oesterr. 99%. Preuss. Präm. - Scheine 104%. do, 4/0 Anl. —. Span, 5%, 3883/4. do. 3% 241/. Antwerpen, 6, Augnst. Span. 5% 385%. Ziusl. 164. Cortes 3531/5. Neue Span. Aul. 49. Guebhard 391/,. London, 7. August. Belg. 1001/4. Span. Cortes 4834. Obl. v. 1834 2. Ausg. 2114. 214%, Holl. 34A. 3%, do. 10124. Port. 59% 9014. do. 3%, 5383/7. Engl. Russ. 1094, Bras. 859!/2. Columb. v. 1824 3214. Mex. 3414. Peru —. Chili 39/4, Wien, 7. August. 5% Met. 102174, 4% 9814. Neue Anl. 5743/2. Bank-Actien 1324% 6-

C my (e

Anse. Schuld

Coup. —.,

Cons. 394, 90. 46. Zinsl, 134.

Königlihe Schausptele.

Donnerstag, 13. August, Jm Schauspielhause: Der Lüg- ner und sein Sohn, Lustspiel iu 1 Aétr. Hierauf: Der Maun im Feuer, Original-Lustspiel in 3 Abth. , von Schmidt. Und: Der arme Fischer, Divertissement von Paul Taglioni.

Freitag, 14. Juli. Jm Opernhause: Die buchstäbliche Aus- legung der Geseße, Lustspiel in 1 Akt, von Bröômel. Hierauf: Johann von Paris, Singspiel in 2 Abth. Musik von Boiel- dieu. (Hr. Mantius: Johann von Paris.)

Königstädtisches Theater.

Donnerstag, 13. August. Die Familien Capuleti und Mon- tecchi, Oper in 4 Akten, nach dem Jtaliänischen. Musik von Bellini. (Dlle. Vial: Diomeo, als Gastrolle. Dlle. Gerharot: Giulietta. )

Preije der Pláge: Ein Plaz in den Logen und im Balkon des ersten Ranges 1 Rehlr. 1c.

Freitag, 14. August. Zum erstenmale wiederholt: Angelo, Tyrann von Padua, Drama in 3 Tages - Abtheilungen und À Aëten, aus dem Franz. des Victor Hugo, v»n Th. Heli, Er- ster Tag (in 1 Af): Der Schlüssel. Zweirer Tag (in 1 Att): Das Kruzifix, Dritter Tag (in 2 Akten): Das Schwarze fär das Weiße. Die neue Decoration der zweiten Abtheilung ijt von dem Theater-Maler Herrn Deny.

Sonnabend, 15, August. Die Goldgrotte des Geisterbanners, oder: Noch einmal jung! romantisch - komisches Original - Zauber- spiel mit Gesang in 2 Akten, von J. E. Gulden. Musik von Franz Edlen von Marinelli.

T C Edo P R S R P S C L S Es A amg 2 cu p Tes D Era

ten.

Neueste Naqhri Paris, 6. August. Der König begab sich gestern Vormit-

tag um 11 Uhr zu Pferde und in Begleitung des Herzogs von Orleans, des Herzogs von Nemours und des Prinzen von Join- ville, so wie cines zahlreichen Generalstabes, nah dem Jnvalí- denhause, um daselbst dem Trauer-Gottesdienste zu Ehren der am 28sten v. M. Gefallenen beizuwohnen. Um dieseibe Stunde verfügte sich auch die Königin mit den Prinzessinnen zu Wagen dorthin. Bei der Ankunft im Jnvalidenhause wurden Se. ŸYa/. von dem Gouverneur, Marschal Moncey, bewillkommnet. Nach beendigter Feier hielt der König noch über die National: Garde Revue ab und traf um 6 Uhr wieder in den Tuilerieen ein. Ueber den gestrigen Leichenzug und die damit verbundene Trauekfeier enthalten die hiesigen Blätter Folgendes: „Um 87 Uhr verließ der Leichenzug die St. Pauls - Kirche, und se6te sich durch die Straße St. Antoine in Bewegung. Auf dèm Bastiile-Plaß erwarteten ihu die großen Deputationen der Pairs - Und der Deputirten-Kammer, die Deputationen des Cassations- hofes, des Rechnungshofes, der Universität, des Instituts, des Königl. Gerichtshofes, der Munizipalitäc u. \. w. Majestätisch und in bewunderungswürdiger Ordnung entfaltete sich dann der ZUg auf der ganzen Linie der Boulevards bis zur Magdalenen- Kirche. Die unermeßliche Volks - Menge, die die Straße be- dete, ôfsnete sih von selbst vor den beiden Schwadronen Husaren, welhe den Zug eröffneten; sie bildete links und rechts auf dem Boulevard eine undurchdringliche Mauer, hin- ter der sich wieder Tausende von Köpfen erhoben. Die Bal- kone, Fen]ker, Dächer waren mit einer unzähligen Menschen- Menge bedeckt; aber tiefes Schweigen herrschte unter den dichtgedrängten, unbeweglichen, gespannten Massen. Als nacl dem Defilé von zwei Legionen des Weichbildes und von drei Legionen der Stadt Paris die lange Reihe der vierzehn Todtenwagen erschien, entblößte sich die Menge ehrerbietig. Nur das dumpfe Trommelwirbeln oder die weithinschallende Trauer- musik unterbrachen die feierliche Stille. Dex Sarg des jungen Mädchens war der erste, der des Marschalls Mortier der lebte. Die Verwandten der Opfer folgten in Trauerkleidern den Sär- gen derer, deren Verlust sie zu beweinen haben. Die Leichen-

Wagen der bei dem Attentat gebliebenen National-Gardisten der achten Legion wgren mit dreifarbigen Fahnen geschmückt,

cey den König bei seiner Ankunft im

scheinen.

der König zu Pferd, begleitet von den Prinzen und eine neraistabe, der zahlreicher und glänzender als gewöhnlich war. lebhafteste Enthusiasmus brach bei dem Erscheinen des Mon aus. Bis zur Pforte des Doms, Portcail du Roi genannt, folg cine unermeßliche Menge. Die Kirche des Invaliden- Hotels j wohl außen, wie im Innern, reiz Und würdig ges Pairs, Deputirte, Mitglieder aller Staats - Körper drängt auf den ihnen vorbehaltenen Pläven; die Tribüne des dil tischen Corps war dicht besezt. Gegen 11 Uhr verkündeh Kanonendonuer und die Acclamationen des Bolkes die M der Königlichen Familie; die Königliche Pforte öffnete der Marschall Moncey, der General Fririon und dil fiziere des Generalstabes des Hotels der Jnvaliden | gen ihr bis auf den Vauban - Pla6 entgegen. Di | nigin und die Prinzessin waren in tiefer Trauer, Pfarrer der Juvaliden empfing sie an der Pforte der sid eben so auch den König, der später erschien. Eine Artill Salve verkündete nach einiger Zeit die Ankunft des Leiche op O8 ui s isf nf ie ¿

Der König, von dem Erzbischof von Paris und seinem gyn Stabe begleitet, war bei den Gebeten, che der Zug die Kith becrat, in dem Ehreuhofe zugegen. Eine Trauer - Musk, y den erfien Künstlern der Hauptstadt ausgeführt, empfing h ZUg in der Kirhe. Von fünf zu fünf Minuten erneuerte st der Donner des Geschißes. Am äußersten Ende des Dy wa"en die Sârge aufgestelll. Der Erzbischof von Y hielt die Messe. Dann bestieg der Abbs Landrieuyx Kanzel; seine trefflicze Rede machte einen tiefen Eindruck das Auditorium. Der Erzbischof ertheilte hierauf die Absolu und sprach die lesten Todten-Gebete. Das ÞPe profundis {loß die Ceremonie. 21 Kanonenschüsse verkündigten es, | der König die Kirche verlicß. Das Volk begrüßte ihn wit di nerndem Beifallruf. Er durchritt die Reihen und der Truppen, die bis zum Palaste der Tuilerieen aufgest waren. Ueberall wurden Se. Majestät mit einem Enthus\iain empfangen, der sih nicht beschreiben läßt.“

Nachstehendes ist die Rede, mit welcher der Marschall Ÿ Invaliden - Hotel begrij „Sire, zahlreiche Opfer einpfangen jeßt das Zeugniß aligemi Klage: ruhmumstrahlte Opfer, Sire, denn sie sind neben gefallen; und auch ihre Schatten schimmern im Gla e Ruhms durch die Huldigung, die Sie ihnen bringen, di, im Grabe vereinen Jn Eurer Majettät Gegenwart 1 sich ganz Frankreich, als cine große Familie, vor der 4 lichen Vorsehung, um sie zu segnen für die Erhaltung del nigs, ihres Vaters, und unserer jungen Prinzen, seiner Els der Hossnung des Landes. Schon haben sich die Herd braven Juvaliden zu Gott erhoben im Dankgefühl; dringt sie Liebe zu dem König und Abscheu vor dem Au das Trauer verbreitet hat über das Vaterland. Aber der f mel shüßt Frankreich: Es lebe der König !‘/ /

Die Gazette de France bemerkt, man habe im Lil zuge zwei Särge vermißc, cinen fúr die Revolution undi für die Presse. Der Messager berichtet, es sey an mes Orten neben dem Nufe: „Es lebe der König!“ auch der Y ¡Es lebe die Presse!‘ vernommen worden. Niemand ha rufen: „Nieder mit der ‘Presse !“/

Heute fand wieder eine große kirchliche Feier statt; in Metropolitan Kirche wurde nach der Anordnung des Enbist das Tedeum gesungen. Der König war mit seiner Famikie zuz

Der Moniteur enthält noch immer zahlreiche Glüw Adressen, die bei dem Könige einlaufen.

Geitern Abend wurde Herr Raspail, Redacteur des } formateur‘“, aufgefordert, vor dem Junstructions - Richter Er weigerte sich dessen und mußte also, i Réformatecur heute mittheilt, von fünf Gendarmen # hin geschleppt werden. Hier angekommen, weigerte er s) die Fragen des ÎInstructions- Richters zu antworten. |

Jn dem Augenblicke, wo die Polizei Nina Lassave, Tochter der Frau Petit, die mit Fieschi lebte, verhaftete, | dieses Ivjáhrige Mädchen zu fliehen, um sich den Tod zu ß Ein Brief, den man bei ihr fand, zeigte diesen Entschluß d

Eine telegraphische Depesche aus Bayonne vom 5. Wi meldet, daß ein Dampfboot am 3. Aug. abermals eine M lung Englischer Truppen nach St. Sebastian gebracht hat, 9 zum 4. Aug. war nichts zwischen den Karlisten und Chr vorgefallen; die beiden Heere standen sich aber gegenüber, Carlos war am 1. August zu Estella.

Heute {loß 5proc. Rente pr. compt. 109, cour. 109. 45 à 109, 59. 3proc. pr. compt, 79, 10. fl, 79, 25. öyroc. Neap. pr. compt. 97, 39, fin cour, V à 97, 50. 5proc. Span. 391. Zproc. do. 251, Co Ausg. Schuld 16.

Nedacteur Cottel. L At R

Gedruckt bei A, W. Hay!

der National Gar

Ordnung, so wie des 2Wlsten Artitels des

jzuüben,

gen Vikar in Spiel, Jakob Keuven, so wie die erledigte dfarrstelle zu Bäsweiler dem bisherigen Vikar in Aldenhoven, oseph Kloubert, verliehen worden ; i

zu Breslau ist der bióherige Prediger in Hundsfeld, olff, zum Pfarrer in Jägerndorf und Schönau ernannt orden; ‘u Erfurt is dem Prediatamts-Kandidaten und bisherigen ektor in Tambach, Friedrich Großer, die erledigte evange- che Pfarrstelle in Dachwig verliehen worden ; i :

zu Köslin ist der Predigtamts-Kandidat Simon als zwei- Prediger in Schlawe angestellt worden ;

zu Liegniß ist der bisherige Prediger in Weisholz, Dâ- ihen, nah Herrndorf verseßt, und der Predigtamts-Kandidat osemann zum zweiten Prediger und Rektor der Schule zu iedeberg am Queis ernannt worden ;

zu Marienwerder ist die erledigte katholische Pfarrerstelle Rheden durch den Vikarius von Sampiawski wieder be- ßt worden ; i : /

zu Minden is die Pfarrstelle in Thúle dem bisherigen

Pifarien - Verweser Georg Castrup zu Mantinghausen, und.

die durch Versc-6ung des Pfarrers Schäfer nah Nieheim er- digte Pfarrstelle zu Stahie dem seitherigen Pfarr - Verweser nton Wiedemeyer zu Oberntudorf verliehen worden.

Abgereist: Se. Excellenz der General-Lieutenant und Chef s Generalstabes der Armee, Krauseneck, nah Schlesien.

Zeitungs-Nachrichten. U Oa Md

Frankreidq.

Paris, 6. August. Gestern Abend arbeitete der König it dem Conseils: Präsidenten und den Mittistern des Handels nd der Justiz, und empfing darauf den Fürsten von Talleyrand, en Herzog Decazes und Herrh Dupin.

Der zweite Geseß-Entwurf, den der Großsiegelbewahrer orgestern in die Deputirten-Kammer brachte, beziveêt eine Mo- ification der Artikel 341, 345 und 347 der Kriminal - Gerichts- Straf - Gesebbuches. ach dem gegenwärtigen Jnhalte der Kriminal-Gerichts-ÖOrdnung folgt die Abstimmung der Geschwornen offen, und der Urtheils- pruch mit einer Majorität von mindestens 8 gegen 4 Stimmen. ünftig soil nua die Abstimmung geheim seyn, und zur Ent- heidung über die Straffälligkeit soil die einfahe Majorität von gegen 5 Stimmen hinreichen. Was den 2Wfen Artikel des Btraf-Gese6buches betrifft, so ist befanntlih bei der vor einiger beit erfolgten Revision dieses Gese6buches die Strafe der De- \êtation durch Zuchthausstrafe în einer inländischen Festung ersctt vorden. Diese Bestimmung soll nun dahin abgeändert werden, baß in solchen Fällen der Verurtheilte in ein außerhalb des Kontinental-Bebiets des Reichs befindliches Zuchthaus eingesperrt verden kann.

Die der Deputirten - Kammer vorgelegten Gese6- Entwürfe geben dem Temps zu folgenden Betrachtungen Anlaß: „Mit inem Gefühle des tiefsten Schmerzes und der Demüthigung le- en wir immer von neuem die von Herrn Persit eingereichten Veseze wieder durch. Man soll also mit Recht sagen dürfen, daß wir in Frahkreih niemals Maß zu halten wissen, weder in der Ordnung, noch in der Freiheit; daß wir alle vier oder sünf ahre dessen überdrüssig werden, was wir bewilligt oder erobert ben ; daß eine Freiheit uns mißfällt, bloß weil sie einige Jahre ilt ist, wie ein aus der Mode getommenes Kleidungsücck, und daß wir niemals einige Schritte vor uns sehen, um unsern Zorn j bezähmen und die Sitten und die Zeit zu unserm Beistande ufzurufen. Die Freiheit der Presse ist hin und wieder gemiß- raucht worden ; wir wollen es nicht leugnen, nicht verheimlichen ; nd wenn ein Ministerium uns fragt, ob wir es für erlaubt und jefahrlos halten, daß in einem regelmäßigen politischen Staate dle Minoritäten laut erklären dürfen, sie erfennten die Berfas- jung des Landes nicht an, daß sie sih Feinde des Königs id Unterthanen der Republik oder Heinrichs V. nennen, und uf diese Weise einen Staat im Staate bilden, so werden wir inen Anstand nehmen, einzuräumen, daß in dieser Bezichung 4 wirksames Einschreiten mit Recht verlangt werden könne. ß keine Drohungen gegen die Geschworenen und die Richter geduldet werden dürfen, daß der Furchtsamkeit mancher Mitglie- er der Jury die geheime Abstimmung bewilligt werden müsse, 10 daß ein verurtheilter Redacteur nicht fortfahren dürfe, sein patt zu unterzeichnen, das Alles können wir zur Noth noch Yreifen, Daß man aber unter dem Einflusse der durch ein s heulihes Attentat hervorgebrachten Aufregung dauernde ge- wliche Maßregeln vorschlägt, in denen, mit einer dur ihre Heftigkeit fast lächerlichen Strenge, Strafen von 50 bis 200,000 bu Drohungen, Gefängniß außerhalb Frankreich u. \. w. ge- uft werden; daß man, nicht zufrieden damit, die Vorsichts- dein ins Unendliche zu vermehren, um den ver- his ortlichen a¿verausgeber zu zwingen, das von ihm her-

gegebene Journal selbst zu lesen und die Censur aus- V altGort noch die Redacteure der einzelnen Artikel trafen ih machen will, um die Geld- und Gefängniß-

zu verdoppeln; daß man laut erflârt, man wolle die

ber den Geses-Entwurf Herr von Peyronnet früher einmal vorlegte, und der unter dem ironischen Namen Gese der Gerechtigkeit und der Liebe bekannt ist. Dieses Gese griff aber in der That die Freiheit weit weniger an, als das Werk des Herrn Persil. Man weiß, daß jenes Geseß vor der Diskussion zurückgenommen wurde, und zwar nach einem von dem Herzoge von Broglie abge- statteten Bericht.“

Der Rénovateur, nachdem er auseinandergeseßt, wie die neuen Preß-Geseße augenscheinlich darauf berechnet wären, jede etwas energische Opposition unmöglich zu machen, sagt, es man- gele den Geseßen noch eine Bestimmung, um sie einigermaßen mit der Geschichte der Zeit in Einklang zu bringen ; zu dem Ende schlage er folgendes Amendement vor: „Einen Monat nach der Bekanntmachung dieser Geseze werden auf öffentlichem Plabe dur die Hand des Henkers verbrannt: alle legitimistischen und republikanischen Oppositions - Journale, die seit 1830 sowohl in Paris als in den Departements erschienen sind; die liberalen Journale unter der Restauration ; der „„Moniteur““ seit seiner er- sten Nummer; die Protokolle der Deputirten-Kammer vom 27. Juli bis 15. August 1830; die zu derselben Zeit veröffentlichten Proclamationen; die in der Deputirten-Kammer gehaltenen Re- den; die durchgesehene und verbesserte Charte von 1830; die über die Juli - Revolution sprechenden Bücher und Broschüren; die leste Broschüre des Herrn Dupin; die Reden der Herren Thiers Und von Broglie über die Souverainetät des Volkes und die Freiheit der Presse; so wie überhaupt Alles, was an die Ver- sprehungen von 1830 erinnern kann.“

Im Constitutionnel liest man: „Die Verhdre Fieschi’'s werden noch immer mit großer Thätigkeit fortgesest. Jeden Mor- gen um 7 Uhr begeben sich die Herren Pasquier und Decazes zu ihm, und zuweilen findet im Laufe des Tages noch ein zwei- tes Verhör statt. Unter den verhafteten, und der Theilnahme oder wenigstens der Mitwissenschaft verdächtigen Personen scheint die Frau, mit welcher Fieschi lebte. die heste Auskunfc über die Höllenmaschine geben zu können, wenn sie zu Aufschlüssen ver- anlaßt werden könnte. Es ist ausgemacht, daß sie die Nacht vom 27 zum 28sten bei Fieschi in dem Zimmer, in welchem sich die Höôllen - Maschine befand, zugebracht hat. Durch das Stillschweigen, welches sich die Instructions - Kommission mit Recht auferlegt, blickt doch durch, daß sie bis jeßt noch keine Fäden einer eigentlichen Verschwörung von Bedeutung aufgefunden hat. Dem Mörder, dessen ganze Laufbahn aus Jn- triguen zusammengeseßt ist, fehlt es weder an Geist noch ‘an Kenntnissen, und er hat in seinen Verhöôren mehr als einmal Beweise von jener Jtaliänischen Schlauheit abgelegt, durch wel- che die Geschicklichkeit des Richters zu Schanden gemacht wird. Gewiß scheint es, daß er nicht zu jenen düstern und \{wärme- rischen Gemüthern gehört, welhe im Voraus der Ausführung einer That, die ihnen von ihrem Gewissen auferlegt scheint, ihr Leben opfern; er hatte im Gegentheil die allersorgfältigsten Vor- sichts-Maßregeln getroffen, um seine Flucht zu sichern, und der Justiz keine Spur zurü{zulassen. So hat man z. B. in seinem Koffer kein einziges Papier gefunden, und aus aller seiner Wä- sche hatte er seinen Namen ausgetrennt, und den Buchstaben M. einnähen lassen. Man weiß auch, daß er mehr als einmal in seinem Entschlusse gewankt hat; er hat selbs eingestanden, daß er furz vor dem Vorbeiritt des Königs plötzlich fleinmüthig ge- worden sey und sich durch spiritusse Getränke neuen Muth habe zusprechen müssen.“/

Großbritanien und Jrland.

London, 7. Augus. Jhre Majestäten werden sich, wie verlautet, gegen Ende dieses Monats auf zehn bis vierzehn Tage nach Brighton begeben.

Der Admiral Lord Amelius Beauclerk ist des Bath-Ordens ernannt worden.

Folgendes is die (gestern erwähnte) Protestation der zwölf Pairs, an deren Spiße die Lords Melbourne und Brougham

zum Groß-Kreuz

: stehen, gegen das Verfahren des Oberhauses in Betreff der Mu-

nizipal-Bill :

¿Wir protestiren: 1) Weil wir glauben, daß die Bestimmungen der Bill, dic weder eine Privat -, noch eine Straf-Bill, sondern eine {ur Abhülfe von Beschwerden bestimmte Bill ift, durchaus feinen Grund für die Zulassung eines Zeugenverhôrs darbietet, der nicht auch au M Zahl anderer legislativer Maßregeln anwendbar wäre, die durch beide Häuser gegangen sind, ohne daß ein solcher Vorschlag zu einer Nbhörung von Zeugen gemacht worden wäre. 2) Well dies Haus hei früheren Gelegenheiten, wo ebenfalls per- sônliche Fnteressen betheiligt waren, sich geweigert hat, ein Zeugens- Berhôr anzustellen. 3) Weil das Zeugen-Verhör in dem gegenwär= tigen Falle nur beantragt worden ist, um Thatsachen festzustellen, um deren Entscheidung es sich zwischen den heiden Parteien gar nicht handelt, und die völlig wahr seyn tönnen, ohne daß sie das Prinzip der Bill oder eines ihrer Details im Geringsten umstoßen. 4) Weil der Hauptgrund zur Beschwerde und zur Anstellung eines Zeugen- Verhörs nicht ein Einwurf gegen die Bill selbs, sondern nur gegen einen einleitenden Artikel derselben gerichtet i, der ohne Nachtheil für die Bill weggelassen werden kann. 5) Weil das beantragte Zeugen - Verhdr si fast ausschließlich auf das Benehmen der zur Untersuchung des Zustandes der Munizipal - Corporationen ernann- ten Kommissarien und auf den von ihnen abgestatteten Bericht be- zieht, da doch ihr Benehmen mit der dem Hause vorliegenden Bill nichts zu schaffen hat, und der Bericht kein nothwendiger Theil dieser Maßregel ist. 6) Weil, weun ein Zeugen - Verhör aus dem Grunde

angestellt wird, ‘daß gewisse Parteien sich durch den Bericht oder das Bettehmen gewisser Kommissarien beeinträchtigt glauben, und nicht

_ Ich fühle nichts davon.“///

wenn wir für die Vertheidigung der Sache durch einen Anwalt stimmten, wir dies nur mit der ausdrücklichen Protestation gegen die Nothwendigkeit oder Anwendbarkeit derselben und in der Absicht thaten, jeden möglichen Beshwerdegrund zu entfernen und in dem festen Glauben, daß das Haus sich darauf beschränken werde, die Argumente zweier Anwalte an der Barre zu hören.“

Der Standard sagt: „Wie wir hören, is durch die poli- tische Aufregung, welche in Folge des zersiörerischen Charakters der dem Parlament jeßt vorliegenden Maßregeln mit Rüúeksicht auf jede Art von Eigenthum, die Jrländische Kirche, die Corpo- rationen, die Zehnten und die parlamentarische Qualification, im ganzen Lande vorherrscht, der sonst in England so reichlich flie- ßende Strom der Wohlthätigkeit sehr gehemmt worden, und viele der in dieser Jahreszeit sonst gewöhnlichen Versammlun- gen und Kollekten zu diesem Zweck sind. ganz ausgefallen.‘

Die Resolutionen, welche vorgestern in einer Versammlung der Wähler von Finsbury angenommen wurden, um dem Ober- hause überreicht zu werden, drücken die Zufriedenheit der Ver- sammlung mit der Annahme der Munizipal - Reform - Bill im Unterhause aus, bedauern den Verzug, den die Maßregel ün Oberhause dadurch erleide, daß man erst noch Zeugen - Aussagen Über die Beschaffenheit von Corporationen vernehme, die aner- kannt verderbt seyen, und äußern die Ansicht, daß ein solches Benehmen von Seiten Jhrer Herrlichkeiten nur dazu diene, die Achtung zu zerstôren, welche das Volk vor der Aristokratie des Landes habe. Herr Wakley, eines der Parlaments - Miktglie- der für Finsbury, sagte in dieser Versammlung unter An- derem: „Dis Posse, welche im Oberhause gespielt wird, ist fol- gende: Jrgend ein feistes Mitglied einer Corporation wird gefragt. „„,,„„Wie werden die städtischen Angelegenheiten in Jh- rem Ort verwaltet? Antwort: Ganz vortrefflich. Findet eine unparteiische Rechtspflege statt? Es ist nie eine Klage darüber laut geworden. Sind die: Einwohner mit Steuern überladen 2 Dies ist das alberne und empôörende Spiel, welches das Oberhaus treibt.‘ Und dieser Sprache un- geachtet meint der Courier doch, es sey nur der großen Mäßi- gung derjenigen, welche die Versammlung einberufen, welches vorzüglich die beiden Parlaments - Mitglieder Duncombe und Wakley waren, zu verdanken, daß die angenommenen Beschlüsse nicht in stärkeren Ausdrücken abgefaßt worden, denn das Audi- torium sey sehr bereit gewesen, die Pairs noch mehr herunterzu- seßen, als es in der Petition geschehen.

Eine Dubliner Zeitung meldet: ¡Die Konservativen haben einen ausgezeichneten Sieg davongetragen; Lord Bandon ist mit großer Stimmenmehrheit an die Stelle des bedauerten Grafen von Longford zum Jrländischen Repräsentativ - Pair ge- Bn worden. Se. Herrlichkeit hatte 81 Stimmen für sich, während Lord Lismore, der Gegen-Kandidat, den der ganze Ein- fluß des Ministeriums unterstüßte, nur 31 zählte. Die Barone werden hoffentlich noch einmal den Thron und die Verfassung des Reichs retten.“ ;

Die neulich vertagte Versammlung in Dublin, in welcher die Sprache, welche Herr Shaw in einer seiner lebten Reden geführt, für aufrührerisch erklärt werden sollte, wurde nun anx Montage gehalten; doch ging es dabei nicht ohne Tumult ab. Die Orangisten , die sich der Versammlung wiederum entgegeit- seben wollten, wurden angegriffen, und es kam zu einem völligen Treffen zwischen beiden Parteien, wobei viele Personen {wer verwundet wurden. Der Mayor rief militairischen Beistand zu Hülfe, aber der Tumult twoar lange Zeit nicht zu be- shwichtigen. . Als endlih die Ruhe wiederhergestellt war, fand die Versammlung statt, und es wurden mehrere Re- solutionen und eine Petition ans Parlament angenom- men. Herr Shaw wird darin, als ein leidenschaftlicher Parteimann, für untauglich zu jeder richterlihen Würde bezeich- net, und es wird die Meinung ausgesprochen, daß seine Functio- nen als Parlaments-Mitglied und als Recorder von Dublin ganz unvereinbar mit einander seyen, und daß ein Recorder überhauvt nie sollte im Parlament Siß und Stimme erhalten dürfen, eine Bestimmung, welche die Versammlung noch in die Munizipial- Reform-Bill aufgenommen zu schen wünschte. Die Orangisten hielten dagegen ihrerseits ebenfalls eine Versammlung, in welcher fie N den König um Entfernung des Grafen Mulgrave zu bitten.

Der Courier erwartet, daß der da der Name Sr. Königlichen Hoheit von dem Secretair dech Orangisten-Vereins gemißbrauht worden sey, das Amt als Groß- Meister dieses Vereins niederlegen werde. |

Die Times meint, Lord Brougham scheine sich deshalb jeßt wieder mehr zu den Ministern hinzuneigen, weil der Vet- ter seiner Gemahlin, Lord Auckland, zum General - Statthalter von Ostindien ernannt worden sey.

In einer dffentlichen Versammlung, die kürzlich zu York von den dortigen angesehensten Einwohnern gehalten wurde, hat man beschlossen, den König und die Königin in einer unterthänigen Adresse zu dem bevorstehenden großen Musikfest von Yorkshire einzuladen.

f Gestern wurde ein Schneider, Namens Grosjean, vor das Polizei-Amt in Marlborough-Street gebracht, weil er durch Pre- digen einen Volks- Auflauf in Leicester- Square veranlaßt hatte. Der Mann sagte, er predige auf göôttliches Geheiß das Evange- lium auf Straßen und Gassen, es sey seine Pflicht, die Seelen

Herzog von Cumberland,

vom Verderben zu retten, in welchem Beruf er sih {on großen Segens erfreut babe. Man machte ihm jedoch bemerklich, daß