1835 / 224 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

er die Straßen nicht belästigen und nicht dur Veranlassungen von Ausläufen das Handwerk der Taschendiebe begünstigen dürfe, und er mußte für sein künftiges ruhiges Verhalten Bürgschaft teilen. s Dem Court-Journal wird aus Holland berichtet, daß der Lieutenant Koeloff, der kürzlich einen Angriff auf das Leben des Herzogs von Sachsen-Weimar machte, sich im Militair- Gefängniß zu Breda befinde, wohin er gleich nach seiner Ver- haftung gebracht worden sey, daß er aber nächstens in ein Jrren- haus abgeführt werden solle, weil die Aerzte ihn einstimmig für ganz wahnsinnig erklärt hätten. L Die Lords der Admiralität haben bei Lloyds zwei Schreiben von Herrn Charnaud, dem Britischen Konsul zu Salonichi, anschlagen lassen. Der erske ist vom 8. April datirt und lautet folgendermaßen: „Dem Gouverneur dieser Stadt, Ibrahim Pascha, ist es gelungen, in den leßten vierzehn Tagen 37 Grie- chische Piraten, die diesen Meerbusen beunruhigten, zu fangen; ihre Köpfe wurden in die Stadt hereingebraht und öffentlich ausgestellt. Leider ist jedoch der berüchtigte Räuber Karamito, der vom Capitain Copeland gefangen genommen, später aber von de Griechischen Regierung in Freiheit gesezt worden war, wie- der in unserein Meerbusen erschienen; er hat 7 Böte von ver- schiedener Größe und 200 Mann und ist entschlossen, an den Kassandroiten Rache zu nehmen, weil mit deren Hülfe ihre Ka- meraden durch die Truppen Jbrahim Pascha's überwältigt wur- den.‘ Der zweite Brief, vom 19, Mai, meldet: „Karamißo wurde dei Kassandra von einem Sturme überrascht, der ihn nd- thigte, an die Küste von Platamona zurüczukehren , und als er dort landete, ward er von den Truppen Jmin Pascha's von La- rissa angegrissen und nebst 7 Räubern, die ihn begleiteten, ge- tódtet. Jett höre man in der hiesigen Gegend nichts mehr von Piraten.“ : i Die Britische Kriegs-Sloop „Jaseur‘/ hat zu Gibraltar cine augenscheinlic . fär den Sklaven- Handel ausgerüstete Spanische Brigg „„Cazador“’ mit einer Mannschaft von 69 Köpfen festge- halten, als sie eben absegeln wollte. Es fanden sich, nach ange- fellten Untersuchungen, Fesseln, eine ungewöhnliche Masse Pul- ver, Waffen und Wasser am Bord und das Sklaven - Verde, éurz Alles, was in der Parlaments-Akte von 1825 als zur Ver- urtheilung eines Schiffs nöthig bezeichnet ist. j “Jm Arsenal zu Woolwich werden jeßt 150 Knaben mit Anfertigung von Patronen für die Spanische Expedition be- sezäfrigt.

i Briefe aus Mexiko melden, daß Herr Pakeham, der dor- tige Britische Gesandte, von dem Herzoge von Wellington , als dieser Staats-Secretair für die auswärtigen Angelegenheiten war, eine Depesche erhalten habe, in welcher ihm anempfohlen wor- den, darauf zu dringen, daß die Mexikanische Regierung so bald als möglich der Vereinigten Mexikanischen Bergwerks - Compag- nie Gerechtigkeit widerfahren lasse, und zu fordern, daß die zu Gunsten der Compagnie ausgewirkten Dekrete in Kraft gesckt würden. Es wird hinzugefügt, man habe gern noch länger da- mir zôgern wollen, der Gesandte aber habe sih peremtorisch jeden ferneren Aufschub verbeten. : s :

Durch hiesige Unternehmer wird auch Brasilien bald- eine Eisenbahn erhalten , mittelst welcher Villa rica mit dem Meere in fast unmirtéibare Verbindung gebracht werden soll. Diese Eisenbahn wird da vom Ufer des Rio doce beginnen, wo die begueme Beschissung desselben auf6drt, und dann ziemlich direkt "nach Villa rica hinauf gebaut werden.

London, 7. August. Das Oberhaus hat bewiesen, daß es ben demokratischen Geist nicht fürchtet und troß ailen Toinkins und Jenkins entschlossen isi, seine Rechte als ein unab- hängiger Zweig des geselzgebenden Körpers nicht fahren zu las sen; indem es nit nur entschieden hat, die Einwendungen der bestehenden Corporationen durch hierzu bestellte Advokaten anzu- hören, sondern auc) Zeugen über den wirklihen Zustand der- selben zu vernehmen. Der Umstand, daß das Unterhaus sich mit dem DSerichte der Kommission begnügt, und auf das allerdings ziemlich allgemein anerkannte Urtheil hin, daß die bestehenden Corporationen den Bedürsnissen der Zeit niht mohr genügten, den Grundjaß der Bill angenommen hatte, konnte natürlich das Oberhaus nicht hindern, jenen Bericht nochmals zu prüfen, und der allgemeinen Stimme nicht zu glauben. Es erklärt sich im Gegentheil fär verpslichtet, da es die Abschassung lang bestan- dener Freiheiten und Gerechtsame und die Uebertragung rechclih erworbener Besisthümer_ gilt, mittelst der demsel- ben einwohneuden richterlichen Gewalt zu untersuchen, in vie weit die vorgeschlagenen Veränderungen wirklich noth- wendig oder doch rathijam seyn mögen. Die Mehrheit, welche zu dieser Entscheidung gekommen, gehört natürlih zu Einer Partei; und ohne der Redlichkeit derselben zu nahe treten zu wollen, darf inan wohl annehmen, daß die Entscheidung an- ders ausgefallen seyn würde, wenn der Vorschlag von einem Mi- nésterium aus ihrer Mitte geëommen wäre weil es sich, was mair auch von der bunten Menge des Unterhauses sagen mag, doch nichzt leicht denken läßt, daß den 57 größtentheils enorm vei- chen und ahnenstolzen Edelleuten , welche gegen die angestellte Untersuchung {timmten, die Würde der Pairie oder die Heilig- keit des Besizthums weniger am Herzen liege, als der überiwie- genden Mehrheit, welche dieselbe durchgeseßt hat. Aber die To- ries haben nun einmal in diesem Hause die große Mehrheit, und sind entschlossen, eben so gut von derselben Gebrauch zu machen, als die Whigs von der ihrigen im Unterhause. Die Frage bieibt nur, in wie weit es rathsam seyn mag, die beiden Zweige der Legisla- ‘tur in Widerspruch miteinander zu bringen. Nachdem Sir R.Peel das Prinzip der Corporations-Bill anerkannt hat, glaube ich nicht, daß die Tories diescibe in Masse verwerfen werden; aber alle diejenigen Veränderungen, welche der genannte Staatsinann im Unterhause vergebens in derselben anzubringen versuchte, und wovon meh- rere ‘unstreitig der Maßregel zur Verbesserung gereichen würden, werderi sie darin bewirken, und sie in dieser Gestalt dem Unter- hause wteder zurücksenden. Und da sie dasseibe auch mit der ländischen Kirchen-Bill zu thun gedenken, so bleibt es. nachher dem Ministeriun mit der liberalen Mehrheit des Unterhauses Úberlasen, ob sie die beiden Maßregeln in dieser Gestalt anneh- inen oder gänzlich verwerfen wollen, Ein Drittes, nänilich ein Bestehen ‘auf die erste ‘Gestalt der beiden Vills, was zu ci- nem unmittelbaren Kampf zwischen beiden Häusern führen máßte, würden die Minister niht wagen, wenn sie „auch auf eine Mehrheit dafür rechuen könnten, und der König würde s im Nothfall durch die Vertagung der Ausfid- fung des Parlaments zu verhindern wissen. Die Zeit muß dann zeigen, ob der Ss tiefe Wurzeln genug hat, uin den wiederholten Angrissen der populairen Partei zu widerstehen, oder oh die Tories auch in Bezug auf diese, wie frúher hinsichtlich so mancher anderen Maßregel gezwungen wer- den nachgeben. mssen. Wären Alle so entschlossen, wie die Win- chelsea und Newcastle, so ließen sie es gewiß eher auf cinen phy-

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sischen Kampf ankommen; aber die extremen Ansichten dieser font wackeren Männer finden selbst im Oberhause keinen Anklang ; und obgleich der Herzog von Wellington bei weitem nicht so willig auf dem Wege der Reform vorschreiten mag, als Sir R. Peel, so ist er doch gewiß im Ganzen mit diesem scharfsichtigen Politiker überzeugt, daß ein Konservativ-Ministerium im Ultra- Tory-Sinne unmöglich ist. Lord Lyndhurst sprach freilich bei der lezten Gelegenheit sehr entschieden von der Nothwendigkeit , sich dem Geist der Neuerung zu widerseßen, und damit sprach er un- streitig den Wunsch einer beträchtlichen Tory-Section aus, wel- cher Peel zu nachgiebig scheint, und die gern das Staatsruder, ohne ihn, erfassen möchte; aber wenn auch den Herzog seine Nei- gung dann uud wann zu derselben hinführen sollte, so bringt ihn sein heller Verstand doch bald wieder auf die Bahn der Gemäßigten zurü. Inzwischen suchen alle ministerielle Blätter das Land auf; uregen, und es gelingt ihnen auch, in den Städten Versammlungen zu bewirken, welche auf mancherlei Weise gegen das gegenwärtige Verfahren des Oberhauses protestiren; da aber die Grafschaften gar kein Juteresse an der Sache haben, und in den Städten Viele, selbst vom niederen Volke, dem Plane der Regierung ent- gegen sind, so scheinen diese Versammlungen nicht besonders ge- fährlich werden zu fönnen. Auch muß die Untersuchung im Oberhause alle Unparteüsche Überzeugen, daß, so schlecht auch manche Corporationen wirklich seyn mögen, die Kommissarien doch darauf ausgegangen sind, sie noch viel {lechter darzustellen und, mit Umgehung manches Guten, selbst die unhaltbarsten Beschuldigungen gegen diesclben aufgegrifsen haben. Dies kann den Whigs nur schaden, indem es beweist, daß sie persdn- liche Absichten dabei haben mußten, welche keine andere seyn konnten, als si selbst den Einfluß in die Hände zu spie- len, den sich während ihrer langen Herrschaft die Tories in den meisten Corporationen zu verschaffen, gewußt. Die Bekannt- nachung der Verhandlungen und Korrespondenzen in Bezug auf die ZurüEnahme der Bestallung des Lord Heytesbury als Ge- neral- Gouverneurs von Jndien, welche eben auf das Verlangen einer entschiedenen Mehrheit der Actien-Jnhaber der Ostindischen Compagnie von den Direktoren derselben gestattet werden mußte, kann den Ministern auch keinen Nuben bringen. Es geht näm- lich daraus hervor, daß sie diesen der Compagnie so gehässigen Gewaltschritt nur darum gethan, um Einen aus ihrer Mitte, und zivar den Lord Auckland, einen Mann ohne alle politisch Bedeutsamkeit, in die wichtige und einträgliche Stelle zu schie- ben, wodurch sie politischen Berücksichtigungen in einem Dienste Raum geben, aus welchem solche bisher fast gänzlich verbannt gewesen. Aber am Ende kommt Alles darauf an, wie im Durch- schnitt die Registratur der Wähler ausgefallen ist, da, wenn die Tories sich nicht mit Gewißheit eine Mehrheit versprechen kôn- nen, dieselben es nicht wagen werden, das Ruder abermals zu ergreifen. Auch gereicht andererseits das, was über die Oraani- sation der Orangisten zu Tag gekommen, ihnen nicht zum Vor- theil, besonders die Verbreitung des politischen Ordens unter den Truppen, was jeder Unbefangene tadeln muß. Das mit dieser Untersuchung beschäftigte Comité hat seinen leßten Bericht ein- gereicht, und die durh Hume eingeleiteten Debatten über den Gegenstand werden nächsten Dienstag fortgesest werden.

Mera 0 e. Aus dem Haag, 6. August, Se. Königliche Hoheit der Prinz von Oranien ist von hier nah dem Hauptquartier zurück-

gekehrt. i: i Der von der Teylerschen Societät in Harlem ausgese6te

Preis von einer goldenen Medaille zum Werthe von 400 Gul- den auf die Beantwortung der Frage: „Welches ist der gegen-

wärtige Zustand der Anaromie und Physiologie der Pflanzen?“ ist dem Vyr, Meyen in Berlin, dem durch seine Reise um die Weit röhmlichst bekannten jungen Gelehrten, zuerkannt worden.

Schweden und Norwegen.

Stockholm, 7. August. Die Staats-Tidning enthält eine Königl. Verordnung in Bezug auf die sür Rechnung des Staates zu bewirkende baldige Wiederherstellung der zum Theil durch das Feuer zerstörten alten Nidderhoims- Kirche.

Die Nachricht von dem am 28sken v. M. gegen den König der Franzosen verübten Attentat hat man hier bereits gestern über Berlin erhalten, Die hiesigen Zeitungen theilen den be- treffenden Artikel aus der Preußischen Staats-Zeitung vom isten M Mit,

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Dresden, li. August, Se. Königliche Hoheit der Prinz Wilhelln von Preußen (Bruder Su. Majestäc des Kö- nigs) ist nebst Familie gestern Vormittag von hier úber Görliß rach Fischbach in S{lesien abgereist.

München, 9. August. JJ. MM. der König und die Königin werden sich nah Jhrer Unkunst in Mönchen am 290, August nach Tegernsee und von da am 23sten nach Berchtes- gaden begeben. JJ. KK. HH. der Kronprinz und die Kron- prinzessin von Preußen gedenken schon gegen den I5ten d. M. Tegernsee zu verlassen, um nach Berlin zurückzukehren.

Hamburg, !1. August. (Bdörsenhalle.) Capitain De- larue, vom Dampfschisse „Havre ‘‘, heure Morgen von Havre hier angekommen, berichtet, daß er vorgestern auf der Höhe von Vlieland ein Schiff sinken sah, dessen Masten er in dem Augen- blik nur noch gewahrte; ferner hat er gestern vor der Weser eine entmastete Galliote gesehen, der cine Sloop zu Hülfe eilte; ebendaselbst sah er auch noch einen Dreimaster, welcher das Bug- spriet und zwei Masten verloren hatte.

Aus Warnemünde wird vom 9ten d. M. gemeldet, daß dort seit zwei Tagen ein heftiger WNW. Sturm herrsche, in welchem die Schisse „Sophia“', Capitain Kor, nach Drontheim, und ¡Katharina Christine‘/, Capitain Enbeck, nach St. Petersburg bestimmt, so wie der „Ubraham Alexander ‘/, Capitain Rostedt, von Npstad kommend, auf der dortigen Rhede ins Treiben ge- rathen und dem Strande sehr nahe getrieben waren, wodurch die leßten beiden an einanderstießen und gegenseitig, nämlich je- ner den Hintermast Und dieser beide Masten verlor und voll Wasser lief; gegen Abend trieb die Ladung Balken ans Land und das Schiss (nämlich das des Capitains Rostedt) war gänz- lich zertrümmert. Die Besaßung, wenn sie sich nicht etrva auf das Schwedische Schiss gerettet hat, ist wahrscheinlich ertrunken. Ein Finnischer Schooner, „, Freden““, Capitain Stranberg, von Borgo nach Lúbeck bestimmt und aus der Náhe von Travemünde weggetrieben, wollte, da die Lootsen nicht ausfahren konnten, das Einsegeln allein versuchen, ward aber, da er nicht Segel genug hatte (welche er schon vorher verloren), durch den Strom ost- wärts der Mündung auf den Strand geworfen. Die Mann- | schafc ist geborgen, die Ladung Bretter hosst man ebenfalls zu

bergen, Die „Sophia“, so wie die „Katharina Christine“ hat-

- im Triumphe durch dié Straßen.

ten in der Nacht zum ten d. ziemli sicher gelegen, úbrioe dem Geschrei: „Tod den Mönchen! Es lebe die Freiheit !‘/ hielt das Wetter am Morgen dieses Tages noch an. A t hrere Theile, die in verschiedenen Richtungen dén anderen Aus Helsingöôr wird vom Lten d. M. gemeldet: /, Vo ern zueilten. Bald standen die Klöster der Augustiner, der gestern bis heute Abend herrschte ein {werer Sturm va Pia; der beiden Karmeliter-Orden, der Minimen und der NNW. Viele der aus der Ostsee hier angekommenen und  " inifaner in Flammen; die Versuche, in einigen anderen gestern von hier abgegangenen Schiffe haben contrairen Winde E anzulegen, schlugen fehl, die erstgenannten dagegen wurden halber unsere Rhede wieder suchen müssen, nachdem sie ungefh Alt: von der prachtvollen Augustiner- und von der Katharinen- bis Anholt gekommen waren. “/ Wf ¿stechen nurnoch die kahlen Wände ; die Bibliothek, die Gemälde 7 ) sonstigen Schäge sind ein Raub der Flammen geworden. : e j gllen diesen furchtbaren Scenen zeigte die rasende Menge Wien, 6. August. Die Bestrebungen der Regierung ç “e auffallenden Abscheu gegen das Stehlen; alle Gold- und ben ein reges Leben, eine große Thätigkeit im Militairstande ,, L srgefäße wurden gleich ins Feuer geworfen; Niemand wagte wet, und vielversprechende Vorschläge unserer geschicktesten Gy V twas bei Seite zu schaffen, ein Mann, der ein seidenes nerale zu neuen Evolutionen, zu neuer Bewaffnung der Trupp ‘nupfcuch zu sich stecken wollte, wurde mit Stöcken fast todt hervorgerufen. Die wichtigste der vorgeschlagenen Neueruy 4 # gelt. Desto sheußlicher aber war die Mordlust der Zerstd- ist wohl die Einführung der Perkussions-Schlösser; raan glau, « Wehrlose Mönche wurden auf das Grausamste nie- daß sie bald, wenigstens bei einem Theile der Armee, satify “emebelt; einige erdolht, andere ins Feuer geworfen, werde. Zwar haben die ersten damit angestellten Versu A 4 andere mit Stôcken und Steinen erschlagen. Die gehegten Erwartungen nicht entsprochen, und werden es Uj ehrigen entfamen durh den Schuß der herbeigeeilten nirgends bei der jeßt gewöhnlichen Beschaffenheit dieser Gew, M iliérite ; oder durch ‘die Hülfe von Freiwilligen, die sich ver- nach den neuesten vom Herrn Console in ‘Prag daran getrofy v unter den Pôdel gemischt hatten. Unter den wenigen Verbesserungen aber gewährten sie Resultate, die die Regie eónchei die in die Hospitäler gebracht wurden, sind einige mit bestimmen dürften, vorläufig wenigstens die Feldjäger damity ehr als 30 Wunden bedeckêt. Diese Scenen währten die ganze bewaffnen. Die Versuche, die vom öten Jäger-Bataillon in Nacht vom Sonnabend auf Sonntag (den 26sten) durch, va mit den Consoleschen Gewehren angestellt wurden, bewiesen j nd das Militair unthätig durch die Straßen patrouillirte mit solche Ueberlegenheit dieser Waffe úber die gewöhnlichen mit Sin Befehl, nicht auf das Volk zu feuern. Gegen 300 Mönche {lössern, daß eine damit versehene Truppe es mit einem an Zahldy aben ih in das Fort Montjuick und noch mehrere in die Ci- pelt überlegenen, aber nach alter Art bewaffneten Feinde bei übrig delle geflüchtet. Die Franziskaner entkamen größtentheils dur gleichen Umständen aufnehmen kann. Die gemeine Mannsh(sWne Wasserleitung, die aus dem Kloster an das Meer führt; des bten Jäger - Bataillons soll bei den vergleichenden Pryz| Gier bei der Kaserne von Atarazana wurden sie vom Militair in nach ihrer Art sich auszudräcken, mehrmals geäußert haben: j! @ chus genommen. Die Stadt is jest wieder einigermaßen ru- alte Wasse mache sich gegen die neue ordentlich lächerlich. #;. General Llauder ist gestern Abend hier gewesen, aber heute Am 3. August ist der Veteran Deutscher Volks - Vit, Ficder abgereist.“ Kapellmeister Wenzel Müller, in Baden bei Wien am Ney! fieber gestorben. Ér war der lebte Repräsentant der volésthy lichen Musik, in der sich die Gemüthlichkeit des Oesterreichil Charakters einfach und wahr aussprach. Seine Composition, welche den Stempel der Phantasie und des echten Humors, jn hsicht hergekommcn, Eröffnungen von großer Wichtigkeit zu ma- von’ jeder Gemeinheit, tragen, sind in das Volt Übergegan R S S é j icl Set n ie S 7 n Niemand hat bis jest genau erfahren, was er eigentlich Seine Opern: „Die Schwestern von Prag‘, „das Neue Sm. theilen hatte. Der Sustan zeichnet ihn indessen sehr aus tagsfind“/, „das lustige Beilager“/, und namen!lih die Musik y e Musta s dic t Bey hat wál end ) seines hiesigen Auf- Naimund's genialen Feen-Mährchen, z. B. das „Brüderlein fein! L A E d n B erathügel ‘dev Minister Theil ge- Und das „Aschenlied“/ werden noch lange sein Andenken erhalten, es i Er ‘soll k mit ctitoti speziellen Auftrag an den Kö- Als Kapellmeister hatte Wenzel Müller ein halbes Jahrhundert e Franzosen nach Frankreich ¿urüctehren und Eingeweihte lang dem Theater in der Leopoldstadt seine Kräfte geweiht, d Geis Ne nan s O A RATOCA T A : R / S / M Un die Geheimnisse des Divans deuten mit halben Worten an, sich durch Feuer und Kraft der Leitung ausgezeichnet. daß man sich von der Gewandtheit Mustapha's viel Gutes verspreche Am 9Yten v. M. ist zu Ebensee irn Kaiserl. Salz - Kammw Dag die Sendung Mustapha's hauptsächlich auf Algier Bezug Gute ein Veuel ausgebrochen, das die sämmtlichen dortigen sehr at, möchte {on daraus zu entnehmen seyn, daß man bei v E vernichtet und auch viele Privi clischen Botschast besonders bemüht i, über ihren Zweck auf- (VRUDE, ENgeR Ert Yat, lärt zu werden, während doch scit der Juli - Revolution Lord Tepliß, 6. August. Wie seit mehreren Jahren, ist aWonsonby und Admiral Roussin kein Geheimniß unter sich hats- dieses Mal wieder der Geburtstag Sr. Maj. des Königs un, Und bei jeder Gelegenheit gemeinschaftlich handelten. Die Preußen hier mit großer Herzlichkeit gefeiert worden. Es waWsorte widmet den Barbaresken - Staaten die größte Aufmerk- im Gartensaale, im Deutschen Hause und auf der Wilhelashimkeit, und suchte nochch nie ihre Souzerainetäts-Rechte über jene Diners angeordnet und die Salons ausgeschhmükt. Ueben[|WProvinzen so sreng geltend zu machen, als in diesem Augenblick. wurden die Gesundheiten Sr. Maj. des Königs und Sr. Nj» soll der Expedition nach Tripolis bald eine zweite folgen, die des Kaisers Ferdinand ausgebracht. Nachmittags hatte di

: egen Tunis bestimmt ist, um den dortigen Pascha auch zu ent- hiesige Schüßen-Corps ein Scheibenschießen zu Ehren Sr. Vim und hierher zu führen. Die Pforte will nämlich den des Königs veranstaltet.

wh die Zeit eingeschlichenen Gebrauch, daß" das Gouverne- g j Ï : pp 1 Barbaresken : S Ñ c C Triest, 3. August. Gestera i hier Se. Känigt, Hb 2 h Lar iares e Eh A über- der Kronprinz von Bayern unter dem Namen eines Grafen u /,* schaffen, und von einem Erbfolge-Recht in dieser Beziehung Werdenfels eingetroffen sts wissen. Sie hat daher dem jeßigen Pascha von Tunis die S nvestitur noch nicht bewilligt, und wird thn abseßen, weil er Schweiz. ne ihre A A R L : / / e Regierungs-Getwwalt an sich gerissen hat. Ueberhaupt ist es der é f ai { au . ' Be fer J Eo O iro li vit 15 14/0 . É » Ste S lbe M ¿AIE Boe 2 r O forte sehr ernst, E N A E A ma- B ehr E L d O S en, wo sle verlannt worden. Zu diesem Ende geht auch in ei- o M » h Gai (G P R s j A f E 2 L tages 6 A es Mao N Oie uit 0 drien Tagen eine Expedition nach den Küsten von Albanien un- N T G N U urch dssentliche Festmahle- und T Segel, Sie besteht aus 16 Kriegs- und 48 Transport-Schissen, bis spät am Abende fortgeseßt wurde. it 48900 Mann Jnfanterie und verhältnißmäßig Landgeschüs an ck: : dord, Muschir Ahmed Pascha, der eleganteste und kühnste Rei- Cane i as A A PLESS 1 / ; Ueber die (gestern erwähnten) Ereignisse in B arcim y der Ditomanischen 2rmee, wird die Expedition kommandiren. eber estern erwäh Frei B

: f e E E Wr ist ein Liebling des Sultans, und man hat ihm das Ober- theilen Englische Blätter folgende Details in einem Schiss, mmando atheben datuit er sich auszeichnen A. Das wird aus der genannten Stadt mit: „Die Aufregung, die hier {m niche {wer fallen, denn die Rebellen haben bis jegt Hafiz seit einiger Zeit, besonders unter der hiesigen Bürgecgarde WW.\ha, der mit ciner kleinen Schaar die Citadelle von Skutari den sogenannten Freiwilligen herrschte, und zuerst durch iWWrihüdige, nichts anhaben können, sondern sich darauf beschrän- cinschränkende Maßregeln des Generals Llauder veranlaßt| Wn müsen, ihm die Zufuhren abzuschneiden. Der Aufstand in seyn scheint, hat in diesen Tagen zu den furchtbarsten Aufi WMibanien bat teinen politischen Charakter ; sein Ursprung liegt in geführt. Nachrichten ‘aus Tarrogana und anderen Stier Verweigerung von Abgaben und anderen Dienstleistungen. wo das Dolk die Klöster in Brand gesteckt hatte, veranh/Wbenteurer wollen von der Unzufriedenheit Nuben ziehen, und General Llauder, der ähnliche Unordnungen in Barcelm \Wünd bemüht, die Aufregung, theils durch eitle Vorspiegelungen, fürchtete, einen Tagesbefehl wegen Errichtung einer Weils durch Unterstügungen jeder Art, die sie von der Seeseité Kommission zu publiziren, welcher die Gährung iur n) "führen, zu unterhalten. Diesem Unfuge wird nun gesteuert mehrte. Llauder war bald darauf in die Bâder gereist und erden, indem ein Cirkular, das der Reis- Efendi an das divlo- das Kommando dem General Sacquetti übergeben. Dies! Müatische Corps und an alle Konsuln hat ergehen lassen, anzeigt, sammelte die Ober- Offiziere der hier in Garnison liegend? Wiß es weder Kriegs- noch Kauffahrteischiffen, von welcher Na- gimenter, um sich über die Stimmung ihrer Truppea zu Mün sie auch seyen, und unter welhem Vorwande es auch ge- gen, erhielt aber von ihnen zur Antwort, sie alle jeycn il ehe, gestattet seyn solle, sich der Albanesischen Küste zu nähern Leute für den Fall ciner Karlistischen Bewegung gewis, Wie vom 20sten d. M. an in Blokade-Zustand erklärt sey. Mit aber bei einem Aufstande im liberalen Sinne. Diese Mesem Cirkular sind nach allcn Hôäfen der Asiatischen, Griecht- am 25sten v. M. los, zuerst dur einen unbedeutend {When und Jtaliänischen Küsten von den hier residirenden diplo- den Vorfall hervorgerusen, Bei cinem Stier-Gefecht wollt} atisen Agenten Couriere abgegangen, um es zur Kenntniß ih- zuerst auftretenden Thiere nicht das Jhrige thun und sh "Wtr re{pettiven Landsleute zu bringen. Ferik Achmed Pascha,

e 2 T (0 5 S "Ft 4 2 i d, Do c , (Pw A: E Ÿ é auf die Fechter heben lassen. Bald bemerkte man, daß si "Mr dem Kaiser von Oesterreich zur Thronbesteigung Glück wün- anderen, als der in der Ankündigung angezeigten Race a1 When soll, muß hon in Wien angekommen seyn. Es ist ihm ten eine EntdeŒkung, die init großem, auch weiter nit W i Eppresser nachgeschick: worden, um ihm anzudeuten, das, wenn drúckten Unwillen aufgenommen und verbreitet wurde. Gei für zweckbmäßig erachte, sich ins Lager von Kalisch zu bege- ist es verboten, etwas auf den Kampfplaz zu werfen und" n, solches ihm erlaubt sey. Ex wird von dieser Erlaubniß ét, Schauspiel zu stôren ; als indessen auch der dritte Stier nid thlich Gebrauch machen , und sich in jenem Lager gewisserma- gen die Pferde an wollte, war die Menge nicht mehr zu \ Fn einheimisch fühlen, da taehrere muselmännische Regümnenter Mit lautem Zischen und Geschrei warf man Holz und St Fus den Russisch- Asiatischen Provinzen dahin aufgebrochen sind die Arena, und die anwescnden Polizei-Beamten waren nd ev mithin Landsleute antrifft. Alle, die keine Asiatische Stande, dem Unfuge zu steuern; der vierte Stier, glei!" ruppen gesehen haben, werden durch ihren Anblick angenehm fertiger Natur, gab das Signal zum Ausbruch des T! Wberrascht werden, denn diese Regimenter, die trefflich beritten Mit furchtbarem Lärm es waren nahe an 10,000 M nd, vollziehen mit ungewöhnlicher Schnelligkeit alle Evolutio- gegenwärtig wurden Bänke und Stranken i ! der neuen Europäischen Taktik. Aus Syrien nichts gen und die Trümmer auf den Kampfplaßz gei les. Ibrahim Pascha geht nah Aleppo, wo cinige Bewe- Die Bemühungen des Gouverneurs, der sogleich auf den igen bei der neuen Aushebung für den Militairdienst stattge- erschien, die Ordnung wieder herzustellen, waren vergebW inden haben. Gegen die Englische Expedition auf dem Euphrat Soldaten, die mit ihm gekommen waren, zogen sich ohne e i er, nachdem er von hier aus gehörig instruirt worden nichts zur; das Volk drang in den Plaß ein, fiel von allen f ehr eingewendet, sie wird jest ftattfinden. Die Best breitet über den unglücklichen Stier her, tödtete ihn und chle ) n Klein-Asien aus, sie hat auch die Jnselu ergriffen , und jen. Zu gleicher Zeit A f ‘het in Larnaka auf Cypern, wo die Luft durch einen großen von mehreren Seiten das Geschrei: ,ZU den Kiöstern- M ei C) intidev: vowestee: is, auf cie en Franziskfanern! zu den Karmelitern.““ Dann: „Tod d N ¿12 Mehrere Fränkische Aerzte sind hier Opfer ihres Be- cen!“ und in einer halben Stunde standen die Pfor F? geworden.

Franzisfkaner Klosters in Flammen, Dies Feuer wurde Fb bald gelöscht, weil man erfuhr, daß in der Nähe des d ein Pusver-Magazin sich befand. Der Haufe theilte si

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T E Konstantinopel, 16. Juli. (Allg. Ztg.) Unser Bot- hafter in Paris geht nächstens auf seinen Posten zurück. Er

tte bekanntlich um Urlaub gebeten, und is von Paris in der

nzei nstantinopel, 22. Juli. (Hannov. Ztg.) Einer °es Pascha von Larissa zufolge, ist nun in ganz Alhg-

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nien das Feuer der Empörung ausgebrochen. Die aus Rumé- lien herbeigezogenen Truppen haben in Betracht dieser Ereignisse ihren Marsch bis an die Gränze fortgeseßt, allein ehe neue Ver- stärkungen eintreffen, ist an keine entscheidende Operation zu denken. Es heißt, der Pascha von Skutari habe bereits kapitu- liren müssen, da an einen Entsaß nicht mehr zu glauben war. Die Pforte ist über diese eingegangenen Nachrichten sehr in Be- stürzung, und die Bewaffnungen in der Hauptstadt werden Tag und Nacht betrieben. Aus Smyrna gehen die Briefe bis zum 17. Juli, ohne Erhebliches zu melden. Lord Ponsonby wird -im Laufe des Septembers eine Reise nah Smyrna und Samos unternehmen.

Von der Serbischen Gränze, 28. Juli. Nah Be- richten aus Seves ist dort eine Großherrliche Verordnung pu- blizirt worden, nach welcher die Unterthanen Europäischer Mächte, welche in der Türkei Grund - Eigenthum besi6en, als Naja's betrachtet werden und deren Abgaben und Charaßz- be- zahlen müssen. Man hatte auch schön die freien Hellenen, wel- che sich daselbs befanden, zu Entrichtung des Chara angehal- ten. Die Unterthanen von Rußland, Oesterreich, Enaland u. \. w. waren vorläufig befreit geblieben, weil man noch nähere Wei- sungen aus Salonichi erwartete.

Aus Semlin wird unterm 26. Juli gemeldet: „Jn ganz Serbien gehen die düstersten Gerüchte in Betreff der Reise des Fürsten Milosch nah Konstantinopel. Das Volk scheint zu glau- ben, daß demselben, wo nicht Gefahr an seinem Leben, doch ein ähnliches Schicksal, wie dem Dey von Tripolis, in Konsktantinovel drohe. Von allen Seiten werden die Gemüther vorzüglich durch die Geistlichen in Gährung verseßt. Es scheint dies selbst auf den Fürsten und seine Umgebung einigermaßen gewirkt zu haben, da er mit der Reise so lange zôgeri, obgleich von Seiten Ruß- lands die beruhigendsten Versicherungen ertheilt sind. Heute soll der Kaiserl. Russische Konsul in Belgrad von dort aus dem Fürsten die Nachricht gemeldet haben, daß der Kaiserl. Russische Staatsrath Rükmann denselben in Silistria guf der Durchreise erwarte.“

Unterm 39. Juli schreibt man aus Semlin: „Färst Milosch hat seine Reise bis gestern noch nicht angetreten, jedoch ist fein Zweifel, daß er sie bald antreten werde. Seit dem U8ten d. M. befindet sih ein Russischer General, der über Widdin ein- traf, in Pojarevas, der ihn bis Konstantinopel und wieder zurück begleiten wird. Sein Bruder Jessrem ist an die Spige des Administrations - Rathes gestellt, und soll in seinem Namen die Zügel der Regierung führen. Vor acht Tagen begab sich seine Tochter, die Fürstin Petrinia, vermählte von Paik, welche neu- lich, unter Aufsiä:t der hiesigen Kontumaz-Beamten, eine Fami- lien-Zusammenkunft mit ihrem Vater hatte, nach Pojarevaß, um während seiner Abwesenheit bei der Fürstin Mutter zu bleiben, Niemand weiß aber noch sicher, ob er seine Reise zu Land oder zu Wasser antreten wird. Der größte Theil seiner Effekten ist zu Land abgeschiét worden, und von Seiten des Sultans ist der Befehl über Adrianopel ergangen, den Fürsten auf der Straße, die die Tartaren benußen, mit allen seinem Range gebührenden Ehren zu empfangen. Die Verseßung des Pascha aus Bel- grad nach Bosnien wird sehr bedauert, da er ein sehr belicbter Gouverneur war. Es heißt, Fürst Milosch habe in keinem be- sonderen Einvernehmen mit demselben gestanden, und sey seiner Berseßung nicht fremd. Uebrigens if in Serbien die Stimmung für den Fürsten Milosch nicht mehr so günstig, da sich das Volk nichts Gutes von seiner Reise verspricht.“

An den Gränzen Bosniens haben seit Mitte Juli neuer- dings wieder Einfälle der Bosniaken auf Oesterreichisches Ge- biet stattgefunden, welche abcr mit Energie von Seiten der Oesterreichischen Gränz-Soldaten zuriückgetrieben wurden.

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Kahira, 12. Juni. (Allg. Ztg.) Aus dem Hedschas sind wir seit einiger Zeit ohne Nachricht. Beduinen aus jenen Gegenden behaupten, es habe ein Aegpptisches Regiment gegen seine Obern sih empört, und mehrere Offiziere nebs dem Obersten seyen von den Soldaten getödtet worden. Jch weiß nichts Näheres hierüber, kann auch für die Wahrheit dieses gaktums nicht bürgen, obschon ich es aus dem Munde eines von Suez kominenden Beduinen vernommen. Das lange Aus- bleiben Ahmed Pascha's, der {on vor zwei Monaten hier zu- rüerwartet wurde, und die längst bekannte Unzufrieden- heit der leidenden Truppen in Arabien giebt indessen der Aussage dieser Araber einige Wahrscheinlichkeit. DBekannt- lich fand vor mehreren Jahren ein ahnlicher Vorfall in Mekka statt. Das empôdrte Regiment ward damals mit den súßesten Worten hieher gelockt, cin Theil desselben verabschiedet, und der übrige Theil in ciner Nacht plößlich von andern Regimen- tern umzingelt und ungefähr i09 davon an verschiedenen Orten sogleich erschossen. Sollte daher das aufrührecrishe Regiment auch dicsmal keinen Anhang finden und von den übrigen Trup- pen verfolgt werden, so ist na der ihren Vorgängern gege: benen Lection ihr Uebergang zum Feinde wahrscheinliczer als ihre freiwillige Unterwerfung. Man darf dabei nicht vergessen daß alle Offiziere der Aegyptischen Truppen Türken sind, daß überall eine angeborne, nicht ungegründete Antipathie zwischen den Arabern und Türken herrsht. Meine Meinung ist längst, daß früher oder später die Uegyptier, das heißt die Arabischen Soldaten und Unteroffiziere zu ibrem Selöstbe- wußtseyn gelangen mtssen, daß es früher oder später zu ernsien Reibungen zwischen ihnen, der unterdrückten Masse und den ihnen gebietenden Türkischen Offizieren der unterdrä- kenden Minderzahl kommen muß. Höchst unpolitisch und ge- wiß zum Untergange führend ist das fortwährende Beharren Mehmed Alis, die Araber zu keinen hohen Stellen zuzulassen Noch immer kann fein Araber Major werden, während Euro, pâer, Kopten, Sprische Christen und Armenier Bey's und Ge; ¡erale sind, Der Aegyptische Fellal mag alles des Seinigen be- raubt, Frauen, Kinder und Greise mdgen mic Peitschen zu Ar- beiten für den Pascha getrieben werden; ihre Feigheit und Un- macht, da sie keine Waffen besien, und alée die solche zu tragen fähig bei der Armee sind, bürgen gegen jeden Aufstand. Ader daß eine bewassnete Armee sich von einer bandvoll unwissender Türken plagen, und ohne irgend eine Belohnung erwarten zu können, sih von einem Schlachtfelde aufs andere s{leppen zu lassen, nie müde wird, dafür kann Niemand stehen.

F nlan d.

Berlin, 13. August, Se. Majestät der König von-Würt- temberg ist am 9ten d. M. Nachmittags unter dem Namen et- nes Grafen von Tek mit dem Niederländischen Dampfschiffe „Ludwig“ aus Scheveningen in Köln angekommen, und wollte am folgenden Morgen die Reise in derselben Weise fortseßen.

Meteorologishe Beobachtung.

Morgens | Nachmittags Abends Nach eintnaligée 6 Uhr. 2 Uhr. 10 Uhr. Beobachtung.

Luftdruck.… ..| 337,15/// Par.| 336,89’ Par, | 336 ,47/// Par, | Quellwärme 8,0 ® N. Luftwärme ..| 10,1 °® R. 2149 R, 15,9® R. [Flußwärme 13,2 ® N. Thaupunkt ..| 919 R. 98% R. | 14,0°® N. | Bodenwärme 11,8 ° R. Dunfisättig. .| 93 pCt. 2 pCt. 6 Í

sâttig 99 pt E L 0E Ausdünftung 0,090‘/ Rh.

heiter. heiter. gowittrig. Wind O. H, SSO-: Niederschlag 0,802‘ Rh. Wolkenzug 4 “es O. | W. Naitkälte 11,9 ® R.

Tagesmittel: 336,8//¿ Par... 15,8% R... 11,0° R... 74 pEt.

1835. 12. August.

Beier Bo Den 13. August 1835. 4mtlicher Fonds- und Geld-Caurs-Zettel. Pr. Cour. | Pr. Cour.

|ch N ez] S | Brief. | Geld. R Brieg | Geld. St.-Sehuld-Sch. [4 1014 | 10 fostpr. Pfandbr. i 102!/,

Pr. Engl. Obl. 30.|4 99/4 99 Pomm. do. 4 105!/, 105 PrämSch.d.Seeh.— 60/8 601 Kur- u.Neum, do.| 4 E 102 E /4 Kurm.Obl.m.1.C./4| 101 3 8 1007/2 Sechlesische do. 4| 107 Em a 0 j 101 A : S Berl, Stadt - 20 amis /2 Sea, N Königsb. do, |4 “me _— A s Y f Elbiuger do: l t Gold al marco \-— | l | | |

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21614 | 2151, S 1 3 5/8 13 1 3 Ä Pr. Cour. Brief, | Geld. 142%

Danz, do. ia Th.i-— __ 41A Neue Ducaten Weestpr. Pfandbr.) 4 1023 ‘4 | Friedrichsd’or

Grofsh. Pos. do.| |

I f:

Disconto

Wechsel- Cours.

do. 250 F. [2E Hamburz 300 Mk, Kurz do, : 300 Mk. 2 Mt. London S 3 Mt. 300 Fr. Mt, 150 FI1. Mt. 150 Fi. | Mt 100 Thl. 100 Thl. 150 V1. 100 Rh}.

Wien in 20 Xr. Augsburg

Breslan

Leipzig

Fraukfurt a. M, WZ

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250 FI. | Kurz |

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Petersburg

Auswärtige Börsen. Amsterdam, 8. August. Niederl. wirkl. Schuld 3537/6. 3% do. 101%. Ausg. Schuld —. Kanz-Bill. 24% 414% Amort. 94/4. 3140/, 795. Russ. 99/4, Oesterr. 995%. Preuss. Prüm. - Scheine 104%. 4% Anl, —. Span. 5% 38/4. do. 3%, 2334.

Antwerpen, 7. August. Zins. 163/4,. Cortes 333.

Span. 5%, 838. Guebhard 382/,.

Neue Span, Aul. 49. i Hamburg. 11. August. Eugl. Russ. 1055/4. Hope in Cert. 9954,

1187/4. Poli. Part. 13814. Neue Poln. Anl, 172.

5%, 873%. do. 3%, 58.

Preuss. Priüim.-Sch, Dän, 74/4. Port.

Wien. 8, August.

59% Met. 1025/4. 4%, 9813, Neue Anl. 574 Bank-Actien

1323. Königliche Schauspiele.

Freitag , 14. August, Jm Opernhause: Die bucßstäbliche Auslegung der Geseße, Lustspiel in 1 Aft, von Brömel. Hierauf: Der Gott und die Bajadere, Oper mit Ballet und Pantomime in 2 Avth. Musik von Auber.

Sonnabend, 15. August. Im Schauspielhause: Gebrüder Foster, Charakter-Gemälde in 5 Aufzügen, vom Dr. C. Töpfer.

Sonntag, 16, August. Jm Opernhause: Dex reisende Stu- dent, musikalisches Quodlibet in 2 Abth. Hierauf: Der Polter- abend, Ballet in 1 Aufzug, von Hoguet.

In Charlottenburg: Das zugemauerte Fenster, Lustspiel in 1 Ake. Hierauf: Donna Diana, Lustspiel in 3 Abth.

Montag, 17. August. Jr Schauspielhause: Die Schule des Lebens, Schauspiel in 5 Abth., von E. Raupach.

- Königstädtisches Theater.

Freitag, 14. August. Zum erstenmale wiederholt: Angelo, Tyxann von Padua, Drama in 3 Tages - Abtheilungen und 4 Akten, aus dem Franz. des Victor Hugo, von Th. Hell, Er- sier Tag (in 1 Ak): Der Schlüssel. Zweiter Tag (in 1 Akt): Das Kruzifix. Dritter Tag (in 2 Akten): Das Schwarze für das Weiße. Die neue Decoration der zweiten Abtheilung ist von dem Theater-Maler Herrn Deny.

Sonnabend, 15. August. Die Goldgrotte des Geisterbanners oder: Noch einmal jung! romantisch - komisches Original- Zauber- spiel mit Gesang in 2 Akten, von J. E. Gulden. Musik von Franz Edlen von Marinelli.

_ Sonntag, 16, August. Das goldene Kreuz, Lustspiel in 2 Akten, von G. Harrys. Hierauf: Die Wiener in Berlin, Posse mit Gesang in 1 Akt.

Montag, 17. August. Titus, Over in 2 Atcen. Meozart. _CDlle. Vial; Sextus, als Gastrolle.)

Preise der Pläße: Ein Piat in den Logen und im Ballon des ersten Ranges 1 Rthlr. 2c. E

E a R S T D TC E

Musik von

achrichten.

_ Paris, 7. August. Gestern Mittag um 121 Uhr begab der König si mit der gesammten Königlichen Familie zu Wagen

nach der Metropolitan : Kirche zu U. L. F, um dem von dem SErzbischofe daselbst veranstalteten Tedeum beizuwohnen. Jn der Begleitung Jhrer Majestäten befanden sich der Conseils - Prä- sident, die Minister des Innern und des Krieges und der Mars- schall Moncey. Ju einigen anderen Wagen {losen sich meh- rere Generale und Adjutanten des Königs dem Zuge an, den eine Kürassier - Schwadron und eine Schwadron der reitenden National - Garde eröffneten; zwei Schwadronen von denselben Wassen folgten unmittelbar ngch den beiden ersten Wagen, worin sich die Königliche Familie befand. Jn der Gegend der Kirche bildete die 9te Legion der National-Garde ein Spalier. Bei Jhrer An- kunft wurden JJ. MM. an der Kirchthär von dem Erzbischof mit folgenden Worten empfangen: „Sire, die Religion {lägt in diesem Augenblicke ihren Schmerzensschleier zurü; sie zeigt ihre edle Stirn, erhebt das noch thränenshwere Auge gen Him- mel und verbindet ihre Stimme mit der Jhrigen, um dem All- mächtigen den feierlichsten Dank darzubringen. Neue Hoffnung belebt sie bei dem Anblicke, daß das Staats - Oberhaupt und die verschiedenen Staats-Körper, doppelt gewarnt durch das UnglicE

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