Ein neueres Schreiben aus Barcelona vom Lten d. meldet, daß zwar die Ruhe in Barcelona wiederhergestellt ist, daß jedo noch nicht alle Besorgnisse vershwuünden sind. Die achtbaren Bürger der Stadt hatten die Waffen ergriffen, um die Herrschaft der Anarchie zu verhindern. Es heißt, die Bewegung in Barcelona stehe mit der Reise des Infanten Don Francisco de Paula ‘und seiner Gemahlin in Verbindung.
Nach Briefen aus Madrid vom 1. Aug. wird das Dekret zur Aufhebung von Klöstern an 1200 dieser Anstalten tressen. (Vergleiche den Artikel Spanien.) Die Zahl der Mönche war ohnehin sehr im Abnehmen; 1808 gab es de- ren noch 46,000 in Spanien, 1829 nur 33,900, und jeßt sind ih- rer weniger als 30,000, Herr von Frias soll von Paris abberufen Und durch Ofalia oder Toreno ersezt werden. Die Feste zu La Granja waren sehr glänzend; in den lebten Tagen bewunderte der ganze Hof die Geschicklichkeit der Köntain; sie erlegte mit eige- nen Händen einen ungeheuren Wolf. Doch wurden die Staats- Geschäfte nicht darüber versäumt; Graf Toreno hielt mehrere Konferenzen mit der Königin und seßte das Dekret zur Aufhe- bung aller Klöster durch, die nicht über zwölf Mönche haben.
Der Erlós aus dem Verkauf der’ Güter diescr geistlichen Kör- perschaften soll zur Verminderung der inneren Schuld und zum Theil auch zur Tilgung der passiven Schuld im Auslande ver- wendet werden.
Großbritanien und Jrland.
Parlaments-Verhandlungen. Unterhaus. Siz- Zung vom 4. August, (Nachtrag.) Sir Edward Codring- ron erhob sich, um eine ihm von Personen, die auf Rechnung des Baues von Yorkhouse noch Forderungen an den Nachlaß des verstorbenen Herzogs von York zu machen haben, überreichte Bittschrift dem Hause vorzulegen und dasselbe aufzufordern, das Gesuch der BittKeller zu bewilligen. Der Sprecher inachte ihn zwar darauf aufmerksam, daß er sich außer ver Ordnung be- finde, indèég Sir Edward ließ sich dadur nit abhalten, noch einmal das Wort zu nehmen, und sagte: „Als der verstorbene Herzog von York tuit seinen Anstalten zum Bau von Yorkhouse {hon ziewlich vorgerückt war, entdeckte er, daß er nicht im Stande ley, den Bau ode Unterstügung zu beendigen, und wandte sich daher an Lord Liverpool's Verwaltung um Vorschüsse gegett Ver- pfänduno des Grundpachts. Dies Gesuch wurde ihm von den Lords es Schaß:Amtes gewährt, und sie machten sich verbindlich, die Koen für das Material und die Arbeit in regelmäßigen Zwischenräu- Vieu, je ‘nachdem der Bau vorschritte, zu bezahlen. Der Herzog (aro darüber, und zur Zeit seines Ablebens hatten die Bauleure noch über 24,000 Pfund zu fordern. Sie wandten sh an die Lords des Scha6amts, waren aber nicht im Stande, die Erfül lung ihres Gesuchs zu etreichen, Und das Gebäude wurde sp ter von, der Regierung für 80,000- Pfund an den verstorbenen Herzog von Sutherland verkauft, der nie einen Shilling von jener Bauschuld an die Gläubiger bezahlte. Js es nun nicht unskatthaft sür die Ehre des Herzogs von- York, daß diese Per- joten unbefriedigt bleiben? Se. Königliche Hoheit hat auf jei- nem Sterbebett den angelegentlichen Wunsch geäußert, daß seine
cáUbigex bezahlt werden möchten, und er schien schr beruhigt, als man ihm ságte, daß seine Güter und Effekten zur Befriedi- gung derseiben hinreichen würden. Ein Theil dieser Güter be- steht in Bergwerken in Neu- Schottland, die je6t fúr 20,000 Psund jährlich verpachtet werden, und aus denen man also jene
24,000 ‘Pfund füglich abbezahlen könnte. Es ist sehr unrecht, |
daß man auf dem Andenken des Herzogs einen Flecken haften läßt, wäßrend so reichliche Mittel vorhanden sind, um seine Schulden zu bezahlen. ‘’ Der Admiral beantragte so- dann die Verl-sung der Petition, ließ sich jedoch bewegen, seinen “ Antrag wi?der zurückzunehmen. Herr Labouchere, der Vice- Präsid{nt der Handels-Kammer, erklärte auf eine an ihn gerich- tete Frage, dag die Regierung einen sehr vortheilhaften Kontrakt in Bezug auf die Lieferung der Kutschen für die Briefposten ab- geschlossen habe, der dem Lande jährlich eine Summe von 11 bis 12,069 Pfd. ersparen würde. ierauf brachte Herr Hume (wie bereits in Nr. 223 der St. Z. kurz berichtet worden) sei- nen Antrag in Betreff der Orangisten-Logen zur Sprache, indem er cine Reihe von Resolutionen behufs der Unterdröcung der- selben, namentli in der Armee, vorschlug und seine Motion mit einer sr ausführlichen, in die genauesten Details eingehenden Rede vertheidigte. / „Niemanden“, sagte der Redner, „der nur cin wenig den Zu- stand Jrlands kennt, kann es unbekannt seyn, wte viel Ucbel in dem in jenem Lande leider vorherrschenden Parteigeift thren Ur- sprung haven. Es hat sh ergeben, daß in 30 oder 40 Linien - Re- g!mentern durch Vollmachten von Seiten der großen Central - Loge Deangillen-Logen organisirt sind. Während ich Untersuchungen über Liesen Gegenstand anstellte, ercignete sich der leßte Borfall zu Bel- fast, und es ist flar, daß er seinen Grund in den Umtrieben der Drangisten-Vereine hatte. (Nein, nein!) Jch beziehe mi auf das, was in den Zeitungen darüter erschienen it, und es hat sich nach angestellten Untersuchungen gezeigt» daß der erste Angriff von den Ocangisten ausging, und daß thr Beginnen eine Contreaction von Seiten des Volks zur Folge hatte; auch is es erwiesen, daß das Volk dee ‘odrigkeitlihen Gewalt gehorhte, während die Oran- gisien dies nicht thun wollten. (Hört, hört! und Beifall.) Was die von diesen Vereinen begangene Ucbertretung der Civil - Geseße altbetrift, so giebt es zwei Paklaments - Ak- ten, wodurch alle solche Gesellschaften für geschwidrig er- klärt werden; in der einen derselben heißt es: „„„Ale in verschie- dene Zweige ertheilte Gesellschaften, deren jeder abgesondert für sich besteht und seine eigencn Kassirer odcr Präsidenten oder Beamten hat,und ein Feder, der mit einer solchen Gesellschaft in Verbindung oder in Korrespondenz steht, oder ter Geld zur Unterstüßung der- selven beiträgt, sollen gewissen Strafen unterworfen seyn.‘ — Nicht obne scharfe Bemertungen, welche selhst scine neuen Freunde, die Minisier, in eitiige Verlegenheit \ bten, machte Herr Hume hier auf die Aehnlichkeit dieser durch hohe Personen begünsligtenu Deangisien- Vereine mit den Arbeiter-Vereinen vom vorigen Fahre aufmerksam, voin denen man doch, wie er sagte, damals 6 Mitglieder, bloß der von ihnen geleisteten geseßwidrizen Eide wegen , nach Botany-Bay geschickt hade. Der Redner bemerkte sodann Folgendes Úber die Einrichtung, Verbrcitung und Tendenz der Logen: „, „Fm F. 1825 wurden neue Statuten des Ordens angenommen; die General - Re- gein darin lauten folgendermaßen: 1) Die Orangisten « Fnstitution besteht aus einer unbegränzten Anzahl vou Brüdern, zu deren Auf- nahme es keiner anderen Befähigungen. bedarf, als den Charakter ihrer religidsen Grundsähe. 2) Wer jemals.der Röômisch: katholischen “Kirche angehört hct, kana nur auf Empfeblung des Groß-Secrerairs seiner Provinz durch einstimmigen Beschluß der großen Central-Loge aufgenommen werden. 3) Ein Mitglicd der Inftitution, welches ohne besondere Erlaubniß der großen Loge etwas úber die Einrich- tung’ des Vereins dur den Druck oder auf andere Weije bekannt macht, soll durch die große Loge ausgestoßen werden. 4) Jedes Mitglied der Justitution muß zu elner besonders nambast zu ma- chenden Privat-Loge gehören. Die meisten. solcher Logen bestehén in Fcland; nach der Aussage eines von der Konmission verhdrten Fr- läánders, nicht wehtiger als 1600, deren jede zwischen 16, und 260 Mitglieder zählt, die alle durch Sthrift oder Zeichen mit cinander korrespondiren, und die alle dex großen Loge von Jcland untergeord-
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tet sind. Jn der Grafschaft Antrim- bestehen 229, in Armagh 212, in Down 200 Logen; unter den 300,000 Einwohnern der Graf- shaft Armagh sind 20,000 Orangisten. Auch in einigen Gegenden Englands sind sie sehr zahlreich; die Logen in Manchester z, B. zählen zusammen 1050 Vüätglieder. Die Aufnahme in eine Loge ift Úberall mit Feierlichkeiten und allerlei Myiterien verbunden; man iebt den Kandidaten eine Bibel in die Hand, nimmt n cheime îde ab und unterrichtet sie in verschiedenen mysteridsen Zeichen. Ueber die Ceremonien in einer von den Jrländischen Logen hat utatk? durch einen Prediger O'Sulivan die Vorschriften kennen gelernt; es
beißt darin unter Anderem: „,„„Der Kandidat soll bei seiner Ein--
führung zwischen zwei Bürgen (Pathen), nämlich den beiden Brú- dern, die scine Aufnahme beantragt und unterstüßt habett, mit der Bivel und dem Ocdens - Statut in der Hand einhergehen; vor ihm zwei atidere Brüder. Wenn er in das Zimmer tritt, soll ihm cin Kaplan folgende Worte vo-lesen: (Hier folgt ette Stelle aus dem alten Testament, in weleher die Alimacht Gottes besungen wird.) Während dies verlesen wird, soll der Kandidat atr untersten Ende der Tafel stehen, und alle Brüder umher in ticfem Schweigen. Dani sÞricht der Meiñer: „Freund, was wúnschest Du hier in dieser Versammlung
wahrer Orangisten ?// und dek Kandidat antwortet: ¡Wurch meine freie.
Wabl und freien Willen wünsche ih Aufnahme in Eure loyale Ver- bindung.// — Meister: „Wer hurgt he diesen Freund, daß er ein wahrer Lroreitatit und ein loyaler Unterthan (?// — Dee beiden ch«Ukgcti verncigen sich gegen den Meifler und nennen jeder scinen Namen, = Meller: „Was hâl| Du in Deiner Hand ?// — Kandi- dat: „Das Wort Gottes./ — Meister: „Auf die Versicherung die- ser würdigen Brüder höffen wir, daß Du es auch im Herzen hal- ten wit Was ist das andère für eln Buch ?// = Kandi- dat! „D118 Buch Eurer Statuten.‘ —- Meister: „Auf dic- selbe Versicherung hin hofen vir, daß Du sïe_eifrig fiudiren und in allen Theilen iblten geborsamen wirst, Deswegen neh- m: wir Dich freublg auf. SBrangisien, führt mir Euren ZreUnd her. — Die beiden Bürgen thun dies und stellen si dantt an beiden Seiten der Tafel hin; der Kaplan lic: „Viele sollen erlôst und gereinigt werden, aber die Bdsen werden Bôses thun und nicht zur Verständniß kommen. Die Weisen aber werden verstehen. Gesegttet ist der, der da wartet und fommt zu den 1330 Tagen. Gehe Deitien Weg bis att Dein Ende/ denn Du wirft bleiben und
erlôst werden am Ende der -Vage!// — Febt knict der Kandidat nie-
der auf sein r:htes Knie, der Meister bekleidet ihn mit den Abzei- chen des Ordens und mit ciner orangefarbenen Schäcpe, und, der Kaplan verlie! abermals eine lange Stelle aus dem alten Testament , worauf der Meisfier spricht: „Wir nehmen Dich auf, theurer Bruder, in den frommen und loyalen Orden der Ocangistent, in der Ueberzeugung , daß Du ein gehor- samer Knccht Gottes und ein wahrer Gläubiger in seinem Sohne Jesu Christo scyn wi:|, und ein treuer Unterthan unseres Königes und cin Veetheidiger unserer Verfassung. Halte fest an der prote-
stantischen Kirche, befolge ihre reinen Lehren und beobachte ihre
Vorschriften. Sey der Feeund aller Frommett und Friedlichen, ver- melde den Streit und suche die Liebe. Fm Namen der Brüderschaft heiße ich Dich willkommen und bete, daß Du lange bleibest unter
| uns ein ehrwürdiger Oranoemann, indem Du Gott fürchtet und
den König ehrst und die Geseze häitst.// Der Meister macht hierauf das neue Mitglied mit den Zeichen und Parole - Worten der Brü- derschaft bekannt, und der Kaplan spricht: ,, Chre scy Gott in der Hôbe, Friede auf Erden und den Menschen ein Wohlgejalien!// End- fich huidigt das neue Mitglied dem Meister, worauf jeder seinen Plaß cinnimmt und jenem die Certifikate über seine Aufnah- me- ausgesertigt werden.‘ Besonders einflußreihe Mitglie- der zählt der Orden unter dem Militair. Jm Jahre 1852 bestand in jedem Ztegiment eine Distcikts-Loge, seitdem ist eine Verz änderung eingetreten, die mai nicht genau kennt. Die etwa 1600 Lofal-Logen in Frland halten jede zweimal im Fahre zu bestimmten Perioden ihre Versammlungen; die Protokolle darüber werden den respeitiven Dist-ift-Logen und von diesen der großen Loge in Dublin cingesandt. Letztere, aus Deputirten der Distrikte zusammengescht, bâlt aleichfalls periodische Versammlungen und ernennt für die Zeit ihres Nichtzusamuenscyns einen Ausschuß, das große Comité, wel- ches sich alle Mittwoch versammelt. Die große Loge selbst zählt etwa 600 Mitglieder, großentheils vom hohen und niederen Avel. Meine vorzügli se Anklage is, daß diese Vereine eine Scheidelinie zwischen der katholischen und protestantischen. Bevdlkerung ziehen. Alle Maßregeln derselben sind in Blut geschrieben, und doch nen- ncti sich die Mitglieder die allein eten Protestanten. (Hôrt! und großer Beifall.) Wenn die Whig - Verwaltung wäh- rend der vier Jahre, seitdem sie am Ruder is, ihre Macht gebdrig gebraucht hätte, würde jeßt von keinem Orangisten-Verein mehr dic Rede seyn, (Hört, hdrt!) Die Orangisten haben ein- zeln und in Gemeinschaft bei allen bedeutenden politischen Veran- lasjungen Adressen an Se. Majestät, an beide Parlamentshäuser und an den Lord - Lieutenant eingereict und siets gegen jede liberale Maßregel petitionirt, so gegen die Verbesserung der Kolonial - Ver- waltung, gegen Miniñer-=Wechscl im liberalen Sinne, gegen den Volks-Unterricht, gegen die Aufhcbung der Union, gegen die Eman- cipation der Kotholiken und gegen die Parlaments-Reform. (Hört, bört!) Sendeten sie nicht ganze Ladungen von Bittschriften gegen die Ansprüche de”, wie sie dicseiben nannten, „„papistish-rdmiscy-fas- rholischen// Unterthonen Sr. Majestät cin?// Oberst Perceval, der Groß-Schaßmeister der Central-Loge, erhob sich hiergegen mit gro- Fer Leidenschaftlichkcit und fragte, wann eine Petition von einer Oranaisten - Loge überreicht worden sey, in der das Wort vapistisch// vorgekommen wäre. Here Hume: „Jh kann dem tapferen Mitgliede versichern, daß seit deim Jahre 1828 viele solcher Petitionen eingegangen sind. (Hôrt!) Meiner Ansicht nach gränzt das. Verfahren der Orangisten-Logen nahe an Hochver- rath. (Hbrt!) Moralisch wenigsiens sind sie des Verraths 1huldig, went auch nicht dem Buchstaben des Geschcs nah. Ein Herr Ar- c)ibald wurde von der Centcal - Loge ausgesioßèn, weiler gerufen: ,„D'Connell für immer!-/ und ein Herr Scott, weil er Herrn O’Con- nell ein Frühsuck gegeben hatte. (Hört! und Gelächter.) Wie kann ein Offizier seine Pflicht gegen den König und das Land er- füllen, wenn solche Umtriebe in der Armee geduldet werden? (Hôrt!) Fch mdchte sagen, wenn ein solcher Zustand der Dinge noch länger fortdauern soll, so wäre es besser, wie würden je eher je lieber- die
Armee ganz los. Lord Hill’'s Stab kostet dem Lande jährlich gegen
16,000 Pfund; der Ober-Besehlshaber sollte also billiger Weise sol- chen s{mdählihen Umtrieben in der Armee ein Ende machen. (Hôrt!) Jch bin der Meinung, daß die Yromanry in Irland auf der Stelle. entlassen werden sollte, denn es sind so viel Orangisten utiter diesem Corps, daß es nie zu einem wichtigen Diensi gebraucht werden kann. (Hdrt!) Auch jede orangistische Magisira1s-Person sollte, ich stehe nicht an, es zu sagen, aus der Friedens- Kommisston cntlassen werden. Ehe dies nicht geschieht, wird fein Frieden in Irland scyn. Das Polizei- Wesen în Jrland sollte A A durch und durch gere: nigt werden. Als Herr S. Crawford einst die Yeo- manry aufforderte, eine Ruhefldrung zu unterdrücker, welgerten sich die Orangislen unter diesem Corps, Folge zu leisten, und sagten troßig: ¿/,,Sie mògen sich auf die Autorität des Herzogs von Lor- ¿bumbcrliand, des Lord- Lieutenants, berufen, indem Sie uns zum ODienft auffordern, wir berufen uns aber auf die Autorität des Bruders Sr. Majestät, des Herzogs von Cumbcrland, indem wir Fhnen nicht ge- horchen.//// (Hôrt !) Jch habe die Leute immer im Verdacht, dîe bestäns- dig den Namen des Königs und der Verfassung im Yiunde führ. n. Diese Leute verhdhnen die Gesche des Landes am erften. (Hdrt!) Jeder, der ihr Benehmen beobachtet hat, muß wissen, daß sie ihre große Loya- lität nur unter Bedingungen bewahren. Sie dauert nur so lange, als Se. Maiéílät und die Regierung entschlossen sind, die Ueber- macht der Protesianten in allen ihren Formen aufrecht zu erhalten. (Hört!) Sodald irgend etwas vorgeschlagen wird, um die Miß- brduche abzustellen , die sich im Verlaufe der Zeit eingeschlichen ha- ben, da hôrt die Loyalität diese" Herren sogleich auf. (Hdrt!) Fch bin Úberzeugt, daß Se. Maiestät von dem herrschenden Zustande der
Dinge nichts wissen. (Hört!) Mein Zweck isi, hesonders dicienigen |
zu treffen, die sh der Gunst des Hofes erfreuen; um die Sub nen kúmmere ih mich weniger. (Hdrt!) Fch hoffe, êas Haus um diesen Zweck zu erreichen, nichts dagegen einzuwenden h daß die vont dem Ausschuß zur Untersuchung der Drangtjien - Logg abgehörten Zeugen-Aussagen dem Könige vorgelegt werden.
Hume beantragten Resolutionen he gen sich die ersten auf die Orangisten-Logen in Irland, die üb stenz solcher Logen in der Armee, wobei zugleich darauf antrug, dem Könige in einer Adresse sowohl die Umstand als auch einen anderen, angeblich durch Untersuchun kfonstatirten anzuzeigen, daß nämlich der Herzog von Cumberlqy in blanco auégefertigte Stifcungs-P in der Armce abgesandt
Holländische Kom-
Man hat die Bemerkung gemacht, daß der „jest nicht
General-Lieutenant Dibbets lassung von Belgiern in die genannte ung ist Und betrachtet dies als eine Erwiederung des milde- n Verfahrens, das auch von Belgischer Seite gegen die aus gen kommenden Holländischen Beam-
wirf ndant von Mastricht, hr so streng gegen die Zu
Unter den von H ( Vastricht nach den Umgebun
n ic, seit kurzem beobachtet
Dânemarf|k.
Kopenhagen, 8. August. Se. Majestät der König haben em 6. August den bisherigen Vice-General-Gouverneur auf 3; Croix, Kammerherrn Soeboetker, zum General-Gouverneur - j St.' Thomas und St. Jean, jrafen Ernst Reventlow zu Farve zum Kammerherrn ernannt.
Das Königl. Schwedische Dampfschiff, „Gylfe“/, an dessen derd sich Jhre Königl. Hoheiten der Kronprinz und die Kron- inzessin von Schweden, so. wie der Herzog Max von Leuchten- rg befanden, kam vorgestêën auf der Rei dtoéholm bei der hiesigen Rhede vorüber. -
Dem Vernehmen nach, fannt gewordene Professor halten, eine {ön seit me issenschaftliche Reise nach
gen aber auf die Exi
atente für Orangisten-Lg habe (die Londoner Loge schickt nämis Missionaire in alle Theile des Königreiches, selbs in die L nicen); daß Sr. Königlichen Hoheit, meinte Hr. Hume, dj, den Jahren 1822 und 1825 gegen die geheimen Gesellschaften inte so wie die Existenz der Logen in der Arms Unbekannt seyn sollten, das werde gewiß Niemand behaupten wh, l. Hoheit sey der Großmeister aller Orangisten y/ in ganz Englaud ; wäre cs möglich, daß er die Existenz det in der Armee nicht kenne? Man spreche so viel von den), beitern von Dorchester, und diese hätten doch Verein von Arbeitern gehört; hier aber habe man der Lords, Adliche, Geistliche, Öber-Scherifs, Offiziere und h lamentémitglieder umfasse, sey der nicht viel gefährlicher und Y mehr der Beachtung der Regierung werth? Er (Hume) {j deówegen, der. Minister des Jnnern (Lord sich seinen Anträgen nicht widersetzen. Herrn Finn unterstüßt und dann von Herrn Patten, y 2 des Untersuchungs - Ausschusses, n griffen, welcher sih darüber beschwerte, daß man nit i} Schlußbericht der Kommission abgewartet, fondern dems durch jene Resolutionen vorgegriffen habe. Amendement (mit Weglassung der auf den Herzog von Cu land bezüglichen Resolution), eine Adresse an den König uh ten, um dessen Aufmerksamkeit auf das Bestehen und di der Orangisten-Logen in der Armee Sr. Maj., gegen die t bote in den Armeec-Befehlen von 1822 und 1829, zu lenken j eine Untersuchung über das Vorhandenseyn dieser Und anb in verschiedenen Theilen des Reichs bestehender geheimer Ges Der Oberst Wood, Adjutant des i nigs und Schwager des Marqguis von Londonderry, der Herzog von Cumberland könne von dem Gebrauch den Vollmachten, die er in blanco unterzeichnet habe, gema worden ‘sey, unmöglich etwas gewußt haben ; erst gestern habe et (der Redner) Se. Königl. Hoh. auf dem Wege nach dem Oberhaustge troffen, und der Herzog habe ihm gesagt, es sey stets Brau gewesen, die Vollmachten in blauco zu unterzeichnen ; er ha nicht die geringste Ahnung davon gehabt, daß diese Vollmacht unter den Linien - Regimentern verbreitet worden seyen, und ti mal, als man vorgeschlagen habe, eine solche Vollmacht an Regiment auszustellen, habe er sich diesem Vorschlage aufs. el CHôrt, hört!) Dieser Aussage stimm auch Oberst Perceval und Herr Maxwell, der Groß-Setl tair der Central-Orangisten.Loge, bei, Hrn, Ward jedoch schi Jebt stand Lord John Russel auf und hielt cine Rede, die sehr beifällig aufgenoumen wud „Jch bedaure‘, sagte der Minister, „daß das ehreniocithe Mb lied für Middlesex nicht noch bessere. Beweise hat ab-oarten wh en, ehe dasselbe mit seinen Resolutionen hervorgetreten. Deatet t ilt, so werde ih mich nicht jeh meine Ucberzeugung auszusprechen. Jch bin immer cin Feind gti mer Gesellschaften gewesen; ih habe mitgewirkt, m F-hre 1831 ) gefährlichen Operationen der Birmiñghamer politischen Union Ende zu machen, und wenn ih es damals für meine Pfücht hi( geordneteren Lebens- Verh
und unterm 28 Juli den
Armee erlassenen Verbote se von Strômstad nach
hat der durch seinen Preß- Prozeß David die nachgesuchte Erlaubniß hreren Jahren von ihm beabsichtigte Deutschland, Paris und London an-
nur zu cini einen Vii
Oesterrei.
Wien, 6. August. Nach Berichten aus Jshl waren Se. dnigl. Hoheit der Erzherzog Maximilian von Este dort ein-
S: Russell) t Die Motion wurde y
VERLENen n um 12 Uhr hatte (wie bereits erwähnt) der Túr-
sche Botschafter seine Audienz bei Jhren Majestäten, welche zu von Schönbrunn zur Stadt gekommen waren. | alla-Zuge von 6 Hof-Wagen, begleitet von der Kaiserl. Diener- haft, erhob sih der Botschafter um halb 12 Uhr von seinem alaste in die Burg, in deren Gemäch 1d Deutsche Garde Spalier machten. serden bespannten Pracht-Wagen, der Hof-Dolmetsch, Hofrath i Jm zweiten Wagen saß der Túr- Hofe, von Maurojeni. begab sih der Bot- Begleitung des Höfstaats welche ihn, von Jhren Palast- Eine große Menschenmenge strômte schafters zu sehen. — schafter ein großes sche Corps eingela-
Er beantra
ern die adelige Ungarische Er saß in einem mit 6
Hammer, ihm gegenüber. hè Geschäftsträger am Kaiserl. ht Audienz bei Sr. Majestät dem Kaiser, haster mit großem Zuge und unter
Fhrer Majestät der Kaiserin, Damen umgeben, empfing. um den Zug des Bot Mbends gab der Fürst Metternich Diner, zu welchem das gesammte diplomati
schaften zu veranlassen.
dem Bot
Der Erzherzog Karl hat mit seiner Familie die Sommer- tesidenz in Baden, welches diesen jerluste der erhabenen Glieder des K ide Weise fühlt,
Sommer die s{chmerzlichen aiserhauses auf eine betrú- und wird bis zur zherzoge Franz Karl über Fischba
gestern wieder bezogen , jeise nach Böhmen dort verweilen. Die Er d. Johann treten die Reise nach Kalisch Parnbrunn in Schlesien bestimmt am 2Bsten d. M ihlreihès Gefolge von Stabs - und Ober- Die dazu nöthigen Ut eshirre sind aufs Prachtvollste eingerichte isen Pferde gehen am 19ten d. M.
Die Herzogin von Berry
Nach Albanien is eine Expedition von 6000 Mann aus Die Nachridl.ten von dort werden geordnete Blokade der Küsten Wirkung treten soll, und die ser Zeit Skutari nicht erreichen a von Skutari nicht halten kön- scha von Bosnien,
schiedenste widerse6t.
Offizieren wird diese tiformen und Pferde- t worden. Vierzig der nach Kalisch ab.
wird ihren Aufenthalt in Gräs
die Sache nicht glaublich. rinzen begleiten.
cinmal die Motion gemach
onstantinopel abgegangen. mer beunruhigender. Da die an lbaniens erst am 17. August in rpeditions - Truppen vor die rfen, so wird sich der Pas . Der abgeseßte Daud Pa derwaltung so schlecht führte und nichts zur Rettu
thun vermochte oder aus Nachlässigkeit den rsáumte, ist nach Konstantinope haft gezogen werden.
in die Bestrafung von Leuten in unter nete V nissen, die sich in widergeseßliche Umtriebe einliefien, zu willigen, halte ih es auch ießt für meine Pflicht, ein gleiches Urtheil u gleichen Tadel auszusprechen, wenn einige der hdchsten und erlau tesien Personen dieses Landes, durch siarken Partei- Anhang unters durch Beamte vom höchsten Civil- und Militair-Rang begünstigt, i tief in alle die Unrechtmäßigkeiten und Fehltritte cingelassen he welche der Zweck und die Folgen jener Vereine sind. : wäre es, wenn jene Gesellschaften dazu dienten, Friede un) (itz tracht im Staate zu erhalten; wenn se aber ersichtlich in iu Plänen von Stufe zu Stufe immer hdher stiegen , ininier i gingen, bis ste den Frieden siörten, den sie erhalten zu wollen 1
geben; wenn sie die Quellen der Gerechtigkeit, die ste so laut
preisen, trübten und vergifteten, wenn sîe das Militair verde! und verführten, welches zu befehligen der König allein die P gative hat; wenn alle diese Mißverhältnisse offenbar und und
haft sind, dann wird das Haus fühlen, daß es meine Pfli Alles, was in inciner Macht steht, zu thun, um ihnen vorzu und jenen Gesellschaften ein Ende zu mahen. Was die von (jl \te Nechkfertigung Sr. Königl. Hoheit des hi von Cumberland hinsichtlich der Vollmachten in b[anco betri} mache ich nur darauf aufmerksam, daß Oberst ‘perceval selbî f fianden hat, der Herzog habe die von ihm und dem Obersten ausgesiellten Blanto - Vollmachten unterzeichnet, also jedenfall J Úbrigens zweifle ih nicht daran, dess Königliche Hoheit, sobald Sie sich überzeugen, welcher uns Gebrauch von den mit Jhrem Namen versehenen Vollmachtl#| macht- worden , einschen werden, daß es mit Fhrer Stellut| Prinz von Geblút und als Feldmarschall in der Armee nich! träglèch scy, länger eine so ausgezeichnete Stellung in jene cation ‘einzunehmen, und sich demgemäß von der Geselisch#f rücziehen werden; und wenn, wie Ändere behaupten, der Prin, Stiftung von Orangisten Logen in der Armce abgeneigt ist, 8 derselbe gewiß die erste sh darbietende Gelegenheit benußet
dies dffentlih zu erflären.// .
Lord John Russell erklärte sich deswegen mit den Art des Herrn Huine einverstanden, {lug aber vor, unm einige! here Auskunft in dieser Beziehung abzuwarten , die Diss bis zum nächsten Dienstag zu vertagen. Hiermit war den Sir R. Peel äußerte den V daj man bet dieser Gelegenheit die in Jrländ bestehenden ly aus dem Spiel gelassen und sich auf die Logen in der d beschränkt haben möchte, erklärte aber gleichfalls im Lauf | Rede, daß er hinsichtlich der Unverträglichkeit des Bestehäl! Logen mit der. guten Disziplin: in der Armee vollkom dem Gesagten übereinstimme und keinen Anstand nehm Einrichtung mit eben so scharfen Worten zu tadeln, ali! gend* einer der ehrenwerthen Herren gegenüber gethan h Erklärung, die O’Connell und seine Partei mit lautem y (Bekanntlich zeigte in der fd Sibung Herr Patten an, daß der Ausschuß ein“ des Herzogs von Cumberland in Bezug auf seine S dem Orangisten: Verein erhalten habe, welches dem nächsten Montag mitgetheilt werden solle.)
Belgien.
i Brüssel 10. August. Sowohl die Senatoren al prâsentanten haben bereits den Gesel -Entwürf zur Abs El der 10 Zusat-Centimen angenommen, und diese addictionelle wird demnach mit dem ersten Sept. d, J, aufhören.
welcher seine ng Sfkutaris ersten Moment l beschieden und soll zur Rechen-
Spanien. Madrid, 1. August, Die Hof- Bericht an die Königin über (t, so wie das darauf egenstand :
Señora! Die Nothwendig men Reform der Welt - und & n dem in den Cortes repräsen eses hat nicht aufgehört , drin el eines unbesonnenen Eifers (gfeit, welch
Zeitung enthält nach- 1 über die Aufhebung der Klö- erlassene Königliche Dekret über diesen
keit einer vernünftigen und heil- loster- Geistlichkeit ist hon lange tirten Königreiche anerkannt, und gend zu fordern, da und einer Übelvers e dem Lande so großen Nachtheil und in, ein Ziel geseßt roerde.
hat sich oft wegen zu große Zahl der ung der fir
den Verirruns- andenen Fröm- so vieles Elend Auch der jeßt aufgehobene Unterdrückung der Miß- der Mönche und Klöster und chlichen Disziplin herbeigeführt erhabenen Vorfahren n Gegenstande beschäf- en, um die Entwürfe em Papste Konkordate aßregeln ergriffen, die sind. Da diese Maß- mmen sînd, so haben alle die Vor
Rednern versucl
iath von Castilien râuche, die durch di urch die Vernachlässig an den Thron gewand n sïch mit diesem wichtige s Kommissionen ernannt Meform vorzubereiten, theils mit d allgemeine und besondere M ß-Sammlutg enthalten führung geko den Spaniern Negterung Fhrer erhabenen durch ein Dekcet vom 22. April Geistlichen besehende Kommistion e fie für zweckmäßig egen. Nachdem die Kom- und gewlssenhaft mit diesem t sle Jhrer Majestät das Er- us den Grundla als bei Klo welche von der Res die Kommission die zur nigen entwirft, wroerden den den Kammern vor- er Kirche oder die he gezogen wor-
Verfahren gutgehgißen;
Maiestät habe gt, indem sie theil
l der neuesten (gein indeß niemal shre Mai. siât, stets bemúht, schaffen, welche sie von der tr Königin Fsabella 11. erwar » J. eine aus Welt- und Klo um diejenigen Verbesseru würde, Jorer Majestät ahr hindurch eifcig âftigt hat.
s zur Aus
ngen, welch
sion sich ein F Ngenstande besch ebniß ihrer Arbeiten. tinen Reformen, die sowohl bei \ bewirken sind. orgfiltig geprüft
Herr Hume zufrieden. Es besteht a gen der allge- sier-Geistlichen Diese Gruudlagen,
werden sollen, n eteGerung ung derselben nöthigen Verordnu chiedener Gesez-Entwürfe bil exden sollen - nachdem das Oberhaupt d san - Prälaten über diejettigen Punkte die thre Einmischung erheischen. e Aufmerksamkeit Fhrer Maje zu lenken, welche die Au le weniger als zwölf Mitglieder nach verschiedenen fkanonischen G hwendig ist. Jhre Majestät ihrer Geseße, niht nur da Beobachtung de ssion mitgeth
f diejenigen Grund- der Stifter und M bejwecken, indem zur Bildung eines hat, als Beschúz- s Recht, sondern r leßteren zu wa- eilten Nachweisun- r und Stifter giebt, in kanonischen Anzahl von so schlage ih Fhrer Ma- Klöster, welche sich in dem nmen werden , aufzuheben. es Defret zux Genehmigung
höôrt!‘/ entgegennahmen. Vereins not
ch die Verpflichtun n. Da nun 4 en hervorgeht ,
g/, úber die der Kommi iele is í / egen Mange
ern, nicht beobachtet werde «a dicjenigen Stifter uud lle befinden vder noch dahin fo!
ver Majestät nachstehend
lege deshalb Fh
: 925 : vor. Die uamittelbare Folge desselben wird die Aufhebung von 900 Ordenshäusern, also der Hälfte aller vorhandenen, und die Verwen- gung thres Eigenthums zur Tilgung der dentlichen Schuld seyn. Nach dem von der Kommission mitgetheilten Verzeichnisse würden folgende Klöster aufzuheben seyn: 40 Stifter verschiedener Orden, 138 Dominifaner- Klöster, 181 Franzisfaner-, 77 Barfüßer-, 7 Ter- tiarier-, 29 Kapuziner-, 88 Augustiner-, 17 Rekollekten-, 37 Karme- liter-, 48 Karmeliter-Barfüßer-, 36 Merzenarter-, 27 Merzenarier- Barfüßer, 50 St. JFohannes-, 11 Prämonstratenser -, 6 Minoriten - Geistlichen -, 4 Agonisten - Kldster, 3 Klöster der Diener der JFung- frau Maria, 62 Minimen-, 37 Trinitaricr- und 7 Drinitarier-Bar- füßer-Klöster. Diejenigen Stifter und Klöster, welche, nachdem die Nachweisung an die Kommission zurückgesandt worden ist, die geseßz= liche Zabl ihrer Mitglieder verloren haben, so wie diejenigen, welche zwar 12 Mitglieder zählen, die das Gelübde abgelegt haben, unter denen sich aber nicht wenigsiens zwet Drittheile Chor-Geitsiliche be- finden, werden gleichfalls aufgelöst. S. Fldefonso, 25. Juli 1835. Manuel Garcia Herreros./ Das Dekret selbs lautet folgendermaßen : ¿¿Art. 1. Die Stifter und Klöster, welche nicht zwölf Mitglie- der zählen, die das Gelübde abgelegt haben, und von denen nicht wenigstens zwei Drittheile aus Chor-Geiftlichen bestehcn, sind aufge- hoben. Art. 2, Diejenigen Stifter und Klôfier, welche schon vor- her in Folge der gegenwärtigen Umstände geschlossen wurden, sind gleichfalls aufgehoben, wenn sie nicht die vorhergenannte Zahl der Mitglieder haben. Art. 3. Sollte das allgemeine Beste die Erhaltung cities oder mehrerer Klöster erfordern, die nicht die vorgeschriebene Zahl von Mitgliedern haben, so soll dieselbe aus anderen Klöstern desselben Ordens ergänzt werden. Art. 4, Ausgenommen hiervon sind die Or- denshäuser dec regulirten Geistlichen, die Klostershulen und die Kollegien der Missionaire für Asien. Art. 5. Die Mitglieder der aufge- hobenen Kldster und Stifter begeben sich in andere Häuser ihres Ordens, die thnen die Prälaten anweisen werden, und sie können die zu ihrem Ge- brauche erforderlichen Gegenstände dorthin schafen lassen. Art. 6 Die Kirchsplele der aufgehobenen Stister und Kldster werden mit allen ihnen bis jeßt zulehenden Rechten säfularisirt. Art. 7. Alle Besißungen und. Einkünfte der aufgehobenen Stifter und Kldster werden zur Tilgung der dffentlihen Schuld oder zur Zahlung der Zinsen verwendet. Ausgenommen hiervon sind jedoch die Archive, Bibliotheken, Gemälde und andere Gegenstände, die den Wissen- schaften und Künsten von Nußten seyn können, so wie die Gebäude der Stifter und Klöster, die Kirchen, der Kirchenschmuck und die heiligen Gefäße, deren Verwendung ih mir vorbehalte. Art. 8. Wenn die Einkünfte cines Klosters, in welchem die Mitglieder ei- nes aufgehobenen Klosters aufgenommen worden, nicht mehr zum Unterhalt Aller hinreichen, so soll demselben so viel, als nöthig ist, von den Einkünften des aufgehobenen Klosters Überwief.n werden. St. Fldefonso, den 25. Juli 1835. Die Königin i A. D. Manuel Garcia Herreros.‘/ Dieselbe Zeitung enthält auch noch ein anderes Königliches Dekret, wodurch der Graf von Toreno, zur Belohnung seiner ausgezeichneten Dietste, zum Kammerherrn der Königin er- nannt wird, Drastillen. —._—_— —Mio Janeiro, L“ Juni Unsere Rhede hat seit einigen Tagen ein ganz kriegeristhes Ansehen bekommen, nachdem kurz hinter einander die prächtige. Englische Fregatte „Dublin“, auf die heute der Admiral Sir Graham Hammond vom Linien- schiffe „Spartiate“/ seine Flagge übertragen sollte, und die nicht minder schône Französische Fregatte „Syrène“/, mit dem Admiral Dupotet am Bord, eingelaufen. Beides sind Schiffe von 60 Kanonen. Die Salven fúr das Land, für die beiden Admirale Und den Amerikanischen Comodore, \o wie die der Brasiliani-
schen Wacht-Fregatte von 60 Kanonen, von denen jede insbeson- dere erwéedert wird, bilden im Vereine mit dem Wiederhall in
den Gebirgen einen unaufhörlichen Donner. Unser Wetter scheint
sih endlich aufklären zu wollen, nachdem wir durch fürchterliche Stärme ein beinahe dreimonatliches anhaltendes Regenwetter ge- habt, wodurch die Kaffee- Aerndte um reichlich eben so viel Zeit verspätet worden ist; wir hatten am 20sstten v. M. am Morgen nur 11 Grad Wärme, was hier zu Lande eine Seltenheit ist. Die offizielle Anzeige vom Hinscheiden des Kaisers von Oester- reich ist hier gleichzeitig mit der unerwarteten Nachricht von dem Tode des Herzogs von Leuchtenberg eingetroffen. Dies leßte Ereigniß dürfte die bedeutende Auswanderung der Portugiejen von hier nach ihrem Vaterlande, wodurch uns viele Kapitalien entzogen worden, wieder etwas vermindern helfen. Es is wie- der ein Transport Englischer Bergieute hier angekommen, ihre Anzahl in Minas dürfte sich auf nahe an 700 Köpfe belaufen. In Buenos - Ayres soll es unruhig aussehen; man will wissen, daß der Nord-Amerikanishe Konsul {wer beleidigt worden und alle Fremde gezwungen sind, das rothe Band zum Abzeichen ih- rer Anhänglichkeit für die Sache Rosas zu tragen, der je6t un- umschränkter Diktator der Republik ist. — Hier ist Alles ruhig ; die Fonds stehen 72 pCt. Man spricht wieder vom Entwerthen der Kupfermünze, von der Einführung eines größeren Papier- Geldes für ganz Brasilien und eines kleineren Papier - Geldes für jede einzelne Provinz.
& n a n d.
Berlin, 15. August. Ueber die Feier des Allerhöchsten Geburtsfestes gehen uns noch verschiedene Berichte aus der Pro- vinz zu, aus denen wir Folgendes mittheilen: Die Stadt Gum- binnen hatte den 3. August vestimmt, um die durch die Gnade Sr. Majesiät des Königs, zur Erinnerung an das hundertjäh- rige Begründungsfest der Stadt erhaltene Statue des erhabenen Gründers derselben, Königs Friedrich Wilhelm 1, feierlich zu ent- hüllen, nachdem dieselbe {on einige Tage vorher aufgestelic wor- den war. Die städtischen Behörden hatten zu diesem Behuf ein Fest angeordnet, welches die allgemeinsie und regste Theilnahme fand und während dessen die innigste Liebe und herzlihste Dank- barkeit der Einwohner gegen Se. Majestät den König sich ofen aussprachen. Am Vorabende wurde im Schauspielhause, von der jeßt in Gumbinnen anwesenden Schauspieler-Gesellschaft ein, in Bezug auf den 3. August gedichtetes Festspiel gegeben , in welchem eine wohlgerathene Dccoration den Marktplaß mit dem darauf befindlichen neuen Regierungs-Gebäude und der, vor dem- selben aufgestellten Statue, darstellte. Der Morgen des 3. Aug. wurde mit Salven, Gloctengeläute und Musik von dem Thurme des Rathhauses begrüßt. Um 11 Uhr versammelten sich die städtischen Behörden, die Gewerke und die Bürgerschaft vor dem Rathhause und zogen in festlicheiu Zuge , unter Vortragung der Fahnen und unter dem Geläute der Glocken und dem Schall mehrerer Musik-Chöôre, zu der, mit einem geschmackvoll dekorir- ten Amphitheater umgebenen, noch verhüllten Statue, woselbst der Zug von den versatnmelten Königlichen Behörden und einem Sänger-Chor empfangen wurde. Unter Absingung passender Lie- der und während einer von dem Bürgermeister Kämpf gehalte- nen Anrede an die Versammlung, erfolgte darauf die Enthüllung des Standbildes. Mittags wurden auf Kosten der Kommune 297 Arme festlich und reichlich bewirthet, und Abends war die ganze Stadt glänzend erleuchtet. An mehreren Orten aufge-
öhten den Frohsinn der zahlreih versatt- re Freude dur häufig wiederholte, Sr. mehrmaliges Am ten Ball statt. am frúhen Morgen das auf dem Marktplaße zu das Volkslied gesungen wurde. te darauf nah altherkömmlicher zu Mittag vereinigten sich
Gastmahlen. nden Pyramiden um-
stellte Musik-Corps er melten Menge, die i Majestät dem König Anstimmen des Volksgesanges zu erkennen gab. August ein
e gebrachte fand zur Nachfeier In Görliß versammelten sich
Militair und die Búrger- Garden einer Parade, bei welcher
Auf dem Schießhause erfolg Weise das Königsschießen , die Bewohner aller Stände so festlich ausgeshmüúckten Lokalen zu frohen war der Schießplaß ringsum mit leuchte Hintergrunde erhob sich ein geshmacckvoll illu-
stellt, und im hbogen, unter welchem
minirter Triump Büste Sr. Majestät befand. prangte das gleichfa späterhin die Kläng sende aus der Um und dem ent
sih ein Altar mit der Auf’ der entgegengeseßten Seite lls erleuchtete Schießhaus, aus dessen Jnnerm e heiterer Tanzmusik erschollen. Viele Tau- gegend, auch aus dem Königreich Sachsen fernteren Böhmen nahmen Theil an dieser {dnen die noch dadurch bedeutend erhöht ward, daß man sich der freudigen Hoffnung hingab, vielleicht bald den- allverehrten Lan- desvater in den dortigen Mauern zu sehen. — In Pleß in Oberschlesien gab der regierende Fürst ein Diner von 70 Cou- verts, zu welchem mehrere Stände des Fürstenthums, die Geistlichkeit beider Confessionen, die Königl. Beamten und die Höhere Fürstl. Dienerschaft geladen waren. Der Toast auf das Wohl Sr. Majestät unter Abfeuerung der im Park auf- Durchlaucht mit unver- kennbaren Zeichen der Verehrung ausgebracht. Abends gab der Fürst in der Fasanerie, bei {dner Beleuchtung dieses Lustgar- tens, einen Ball, zu welchem jedem Gesitteten der Zutritt frei- stand, und der bei allgemeiner Freude bis . zum folgenden Mor- gen dauerte, — Jn Arnsberg fand am Vormittag in dem dor- tigen Gymnasium eine öffentlihe Schulfeier, verbunden mit ei- Zu Mittag war ein festliches Mahl im Lokale der Casino - Gesellschaft und für den Abend ein Ball seinen nächsten Umgebungen glänzend erleuchteten veranstaltet.
— Dem heutigen Militair-Wochenblatte zufolge, ist der Oberst und interimistishe Jnspecteur der Lten Artillerie- Inspection, von Greveniß, als General: Major mit Pension in den Ruhestand verseßt worden. /
— Man schreibt aus Danzig vom 10. August: ¡Wies wohl die Kaiserl. Russischen Landtruppen bereits am vorigen Donnerstage ihren Marsh nah Kalisch von hier aus fortgeseßt haben, so befindet sich dennoch die befindliche Russische Flotte, welche die Truppen herübergebracht hat , etwa in Entfernung von einer starken Meile vom Lande, noch immer im Angesichte unsres Hafens, um, bis zur wahrscheinlich im Laufe der künftigen Woche erfolgenden Ankunft Sr. Maj. des Kaisers, hier zu verweilen. Die Flotte ist, wie sich solches von selbst versteht, gehörig bemannt und mag daher wohl an 8000 Mann Marinesoldaten und Matrosen an Bord haben, von undexte, mitunter selbst Tausende in der ier viel baares Geld in Umlauf kömmt, indem die Offiziere, von denen viele reih und begütert seyn fe machen ‘und auch so manches zu ihrem Besonders gefüllt war die Stadt am Man denke sich die Massen der die wegen des dazu die circa dreitausend Mann,
der Marine fern Einquartierten, die ebenfalls,
um dem Offiziers-Ball beizuwohnen, zur Stadt ren. Und nun die Mehrzahl der Einwohner, die sich aus Neu- ßen und zwischen den Marktbuden herum- s:-Andrang sind unsere malen Gassen gar nicht eingerichtet. ar dies am 5ten in der Abendstunde von sie- wo unzählige Wagen durch die Balle fuhren und mit eben so vielen, rückfehrten und
gestellten Böller wurde von Sr.
nem Gottesdienste, statt.
auf dem mit Rathhause
aus circa zwanzig Schiffen
denen täglich mehrere Stadt sind, wodurch
sollen, starke Einkäu Vergnügen ausgeben. Mittwoch den 5. August. Fremden, die wegen der Russen, dann jene, Dominik - Marktes hergeklommen waren, Stadt selbst einquartierten Russen, und gewiß mehrere Tausende von auf den Dör
und den zum Theil gekommen wa-
gierde auf den Stra Wahrlich, der Mehrzahl nah \o \{ch Am sichtlichsten w ben bis acht Uhr,
für einen solchen Volk
Langgasse zum die von Spazierfahrten in das Innere der Stadt wollten, so war bei dem etwas später stattha Zapfenstreiche der Russen der Andrang ungeheuer. Russische Musik-C gelegenen, dem jüdischen Kaufmann Hause, in welchem der die ganze Islenieff sein Absteige-Quartier genommen hatte, Stunden aufgestellt gewesen und hatten, ganz vortrefflih musizirt, Dunkelheit, zu einem großen Zapfenstreiche verei riesenhasten Tambour-Major an der Spize, Marsche und unter dem gewaltigsten Getrommel die der Stadt durchzogen, viele Tausen nen her. — Der Russische Admira alten Danziger Familie abstammende Gema gesehensten katholischen Familien verwandt ‘i iem größten Schisse von 110 Kanonen e welchem am 309 Herren und Danzen aus Die Gâste sollen durch das für Rusfische Dampfschiff hin - und hergefü sollte schon gestern statthaben , Wetters auf heute verschoben.
ins Gedränge benden großen Sämmtliche orps waren nämlich vor dem auf Langgarten Mankiewicz gehörenden Expedition kommandirende General während mehrerer ein Corps nah demandern, bei einbrechender nigten und, eiten mit einem muntern Hauptstraßen de von Menschen hinter ih- l, der durch seine, aus einer hlin mit unsern an- st, will heute auf sei- inen Bail geben, zu der Stadt eingeladen zlih hier angekommene hrt werden. wurde aber wegen des s{lechten Und auch heute stürmt und regnet es von Zeit zu Zeit, so daß der Ball vielleicht aberma!s auê2: seßt wird.“ — Berichtigung. 912, Sp. 2 is auf der Zten Zeile zu lesen: „am 1. Jan, 18534“,
bis sie sich zulett,
223 der Staats-Zeitung S. siatt: „am 1. Jan. 1835“
Literarische Nathrichten.
Korrespondenz des Kaiserl. Russischen Feldmar--° shalls Suworoff während des Jtalien und in der Schwei Aus Original - Akten und offizieller und auf höchsten Befehl gedruckt. — schen übersest von einem Preu und Leipzig, bei C. Heymann.
Jm Jahre 1826 kam in St. Petersbur
in der Druckerei des Kaiserlichen Geéneral- Bänden unter dem Titel heraus: Oesterreichischen Campagne im Generalissimus, Fürsten Ftaliisty, Aus Original-Aften und amtlichen gegeben von G. Fuchs *).//
deldzuges in z im Jahre 1799. 1 Quellen ausgezogen : Aus dem ßischen Offizier.
g auf höchsten Befehl, Werk in drei ichte der Russisch= «unter Anführung des Su1vorof - Rimnitksfy. extrahirt und heraus=« / unter denen dieses
cral-Stabes, ein 9 ¡Die Gefsch Fahre 1799
Die Auspizien
Kaiserl. Russischer L
*) Georg Fuchs, : ls Civil ¿Beamter i
dey Campagne 1799 g
Bivrklicher Staats - Nath,
war während m Haupt- Quartier des fd
Feldmarschalls