1835 / 243 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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langte hier das Dampfschiff „JZsabella““, sechs 24 Pfänder an Bord führend, in vier Tagen von Falmouth an.

welche aus dem lsten und 2ten Regimente des Britischen Húülfs-

Schließung sämmtlicher Kldster. Darauf sendete er zu dem Erz- / bischofe von Saragossa, welcher in Lerida residirt, und ließ ihn auf- fordern, sich \chleunig zu entfernen, indem ex ihn bei längerem Ver- weilen nicht werde hüben können. Der Erzbischof folgte dieser Weisung ungesäumt. Die Ruhe Barcelona's hängt von der Antwort ab, roelche die Negterung in Madrid auf die diesseitigen Adrefen vom sten und 7ten erlassen wird. Das Volk von Bar- celona ist nicht ganz einig, indem ein Theil sich mit der Consti- tutien von 1812 begnügen will, während ein- anderer Theil die Trennung Cataloniens und der- angränzenden Provinzen von dem Übrigen Spanieu verlangt. Eine Proclamation der Junta besagt,

daz ste von der Regierung die Aufhebung gewisser Steuern und-

Auflagen gefordert hat, und daß die Staatégefälle Cataloniens fúrerst ledigli zur Bestreitung der speziellen Bedürfnisse dieser Provinz und e Vernichtung der Karlisten verwendet werden sellen. Die Worte „Freißeit, Gleichheit und Jsabella 11.‘ spie- len in allen diesen Proclamaiionen eine aroße Rolle. Die Pa- trioten werden aufgefordert, freiwillige Beiträge zum Kampfe gegen die Karlisten darzubringen, und die Namen der Subskri- benten sollen publizirt werden. Heute früh hieß es, morgen solle ver Königl. Justiz - Pala" hieseibst niedergebranut wer- den. Es zirkulire eine Liste von 20 Individuen, welche vom Volke gs Karlisten oder cigentlih als allzu laue Anhänger der Freiheit profkribirr worden nd. Sämmtliche Ade- lig? süiehen aus der Stadt; die Emigration würde noch größer seyn, wenn man nicht fürchtete, sich nah Frankreich zu wenden, weil dorc die Cholera herrscht, und nach der Umgegend, weil dort aich úberall Unruhen ausgebrochen sind. Jn Saragossa ist die Volksobewegung tit. einer gewissen Ordnung vor sl gegan- gen. Das Voik fragte den General-Capitain, Don Fel:pe Mon- res, ob er sich selbst an die Spike der Bewegung stellen wolle, widrigenfalls man ihn abseßen werde. Montes zog das Eistere vor und wurde darauf zum Präsidenten der Junta ernannt, welche aus 9 Mitgliedern zusammengeseßt wurde, die von 26, von den ver- schiedenen Klassen der Bevölkerung ernannten Wählern, erwählt worden war. Jn den Proclamationen dieser Junta wird neben andern Maßregeln, 1. B. der sofortigen Schließung aller Klöster, der Absebung verdächtiger Beaiten u. #. w., auch die sofortige Beendigung der Prozesse der, in den Gefängnissen von Sara- gosa befindlichen Karlisten versprochen, was unter den vorliegen- den Umständen einer alöbaldigen Hinrichtung derselben zianlich gleich steht. Unter andern Zusagen verspricht die Junta von Sa- ragossa auch eine vollständige Oeffentlichkeit aller {Zrer Maßregeln.

Englische Blätter enthalten folgendes Schreiben aus Santander vom 17. August. „Am verwichenen Donnerstage

Es führte uns den General Alava, den General - Lieutenant Evans und die fämintlichen Generale und Stabs-Offiziere des Britischen Hülfs- (Corps zu. Sobald die Behörden dies vernommen, ordneten sie den feierlihsten Empfang der Ankommenden an. Kanonen wur- den gelöst, die Glocen geläutet, Musik-Corps begrüßten sle mit friegerischen Hymnen. Jhr hiesiger Aufenthalt wird nur von kurzer Dauer seyn. Schon heute früh erhielt die Jrländische leicht? Jnfantevie den Befehl, sich bereit zu halten, um am näch- sten Mittwoch, dem 19ten, nah San Sebastian eingesch!fft zu werden, wohin sich auch General Lieutenar.t Evans begeben wird, um die Truppen unter dem General Chichester zu inspiziren,

Corps bestehen. Die hier versammelten Spanischen Bärgerc ar- pen und Freiwilligen wurden gestern. von dem General Evans gemustert und marschirten heute unter dem Kommando des Ge- neral Baños nah Torre la Vega aus, um ein ín der Nähe jenes Ortes postirtes Karlisten-Corp#, welches etwa 4000 Mann stark syn soll, zu Überfallen. Die Hiesige“ Garnison ist vor kur- ; m durch das Regiment Schottische Grenadiers unter Obcrst- L eutenant Tupper und durch das dritte Regiment des Hüifs- Corps unter Cavitain Fißgerald verstärkt worden.“

Königsb. da. DR

7 Hülfe, m. H., wird Uns dies gelingen.

P ortugal.

Lissabon, 1. August. Das Diario do Governo enthält |

einen ausführlichen Bericht des im Hauptquartiere der Spani- chen Armee der Königin in Navarra mit einer Sendung deauf-

tragten Portugiesischen Jngenieur - Oberst - Lieutenants Barreiros

über das Treffen von Mendigorria. Der Berichterstatter bemeikt darin, daß, obgleich die Armee des Don Carlos eine Stellung

gchabt, die nicht allein sehr fest gewesen sey, sondein auch jede Benugzung des Sieges von Seiten des Angreifers unmöglich ge- | S è ; l N R macht habe, General Cordova doch zum Angriffe geschritren sey. | heit ausgesprochen wurde, so daß Herr Duchesne, cin neuer

Dr Gesammt - Verlust der Karlisten wird zu 1500 Mann, der- jenige der Christinos auf 600 Mann angegeben. Don Carlos hatte' 28 Bataillone und 509. Mann Kavall-rie in Linie. Auch

ersieht man aus diesem Berichte, daß sich in der Armee des Don |

Carlos verschiedene ehemalige Offiziere Dom Miguels bcfiaden. Einer dieser Offiziere wurde bei Mendigorria gefangen; cin an-

derer war, wenige Tage vorher vor Puente de la Reyna getdd-

tet worden.

F nland.

Berlin, 31. Augusk, Des Kdnigs Majest#t k aben der cvangelischen Gemeinde zu Pausn iß, im Kreise Tergau (Reg. Bez. Merseburg), zum Neubau ihres Schulhauses eine Bei- hülse von 400 Rthlr. Und der evangelischen Gemeinde zu Groß-

Helinódorf, im Weissenfelser Kreise, zu demselben Zwecke cine

Dcihülfe von 50 Rthlr. als Gnaden-Geschenk zu bewilligen aerußt. Am sten d. M. bald nach 10 Uhr traf Se. Königli- che Hoheit der Kronprinz, von Stettin kommend, auf der Reise nach Schlesien in Frankfurt a. O. ein. Se. Königl. Hoh. nah- men die Aufwartung der hdhern Militair - und Civil-Behörden, so wie der städtischen Deputirten huldreich an und unterhiclten sich sehr gnädig mit ihnen. Nach ecnem fast einstündigen Auf.ut- halte seten Höchstdieselben unter einem weitschallenden Lebehoch ber zahlreih versammelten Einwohner die Reise nah Schle- sicn fort 42 : Nach der von den Vorstehern des Frauen - Vereins zu Nordhausen fúr das Jahr vom 26, August 1834 bis 19, August 1835 abgelegten Rechnung hat de Einnahme mit Ein- {luß des Bestandes vom vorigen Jahre 630 Nthlr. betragen ; dvon sind zur Bekleidung“ von 351 armen Kindern (164 Kna; ben und 187 Môdchen) 511 Rehlr. ausgegeben worden, und es ist demnach der Kasse (ür das bevorstehende Jahr ein Ueberschuß von 119 Nthlr. verblieben. Ae Cs Börsen, Amsterdam, 26, A ; Niederl wirkl. Schuld Dl, N A ann, 1/, i Ausg. Schuld -——-. Kanz-Bill, 24. 414%, Amort. 93, 31/409/, 77 4: Russ. 9914. Vesterr. 98/4. Preuss. Präm.-Scheine i, fr 49% Anl, —. Span, 5% 382%: do 8% U : E :

“laß zurúüd.

992 Antwerpen, 25. Augnst, Spag. 5%, 22/4. Zinusl. 12, Cortes 28! Coup. 1624. Neue Anl. 374. i

Cons. 39%, 89-4. 1834 38/4, Zine!. 1084.

London, 25. August.

Belg. 10034. - Span. Coites 4034. Oblt. y. Ausg. 174. 214% Holl. 3334. 5/, do. 10174. 3% Port. 8614. do, 3%, 8! Bras. 864. Chili 38! 4. Columb, ¿1'/ 4. Mex. #334. Peru 27. Le Wien, 26. August.

494 98%, Bank - Actien 1310), Neue

5%, Met. 162! 4, Anil. 3715/6

B Qr Fa U B Or C

Den 831. August 1835.

Amtlicher Fonds- und Geld-Cours-Zettel. Pr. Cour. Brief. | Geld.

102% |

¡ Pr. Cour. l) [S Brlec | éd. | S St.-Sehuld-Seh. | 4 1015/2 100! 4 ¿Tortpr. Piandur. Pr. Engl. Ob! 30.4 993 | 987/54 Pomm. do. 105 ‘/2 Sl PrämSeb.d.Seeb.,—! 59 59/4 nur- u.Neuin. do. 4, 1027/4 1013/4 Kurm.Gbl.m.I1.C./4|/ 101 Sé¿blesische do. T 166 !/, Mm. Tut.Sch. do. 4/101 dens Rüeckst. C. und Z. 2 Ber!. Stadt -Oul./4| 10/34 1014 f} Seb. d, K. u. N. 8544|

4 . 215!

Go!d al marco 216-4 Neue BDucaten 1834 Friedrichsd’or 13? 4 N3iseouto , 3

Elbiuger do, Danz, de. io Th.— j 41 Wewstpr. Pfaudbr.| 4j 1023 4 Grossh. Pes, do.| 4 103 [1162/4

Neteorologishe Beobachtun. Morgen: 8 Na-bmittagzs Ac ends Nach einmaliger 6 thr. 2 Uar 10 Ußr. Beobachtung.

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1835. 3D. August. | P C R : : Lufrdruckt .….. (3358 Par. | 353,43‘ Pär. 335,06‘ Par, Luftwärme 7,1®.R. 14,7®R | 8,69 N. Tdaupunkt f] Z,1 9K. 54° R. 0,29 N,

Dunfsättigung | §85 pEt. A2 pGt, L Et J 2 G etter , beiter. halbhelter. zdelter. ; SUSPMUEOS 0, Rh, NNO. | R, Niederschlag 0.

WWo!keuzug _— N -_— Nachtkäite 6,6 ® R. Tageämittel: 835,46‘“/ Par 70 pEt.

Queliwörme 8,39 N. ‘Flufwärme 13,9 ® R, Bodenwärme 13,1 ® R,

101° R... 3,9° R...

Königliche Schauspiele.

Dienstag, 1. Sept. Im Schauspieihause: Zum erstenmale: Die Rosenmädchen, kemische Oper in 3 Abth., nach dem Franz. des Thcaulon, von Koßebue. Mußk von Lindpaintner.

Mittwoch, 2. Sepr. Jm Schauspielhause: Zum erstenmale: Drei Frauen und keine, Posse in 1 Akt, frei nah dem Franz. des Varin und Desverges, von G. Kette“. Hierauf: Der Ball zu Ellerbrunn, Lustspiel in 3 Abrh., von Karl Blum.

Köntgstädtisches Theater. Dienstag, 1. Sept. Der Glöckner von MNotre- Dame, ro-

| mantisches Drama in 6 Tablegux, nah dem Roman des Victor

Hugo frei bearbeitet von Charlotte Birch-Pfeiffer.

Ep e T E

Neueste Nachrichten.

Paris, 25. Aug. Inder gestrigen Sißung der Deputirten- Karamer hielt noch der Conseils -Prásident einen schr aus- führlichen Vortrag (auf. den wir zurückkommen werden) zur Ver- bheidigung des neueá Preßgesezes. Am Schlusse desselben jagte er : „„Nachdem wér mehrmals den Aufruhr in den Straßen besiegt haben, ohne die pérsönliche Freiheit zu verlegen, wollen wir jeßt auch dein R-de-Mißdrauch. steuern, ohne der rechtmäßigen und geseß- lichen Freiheit der Erörterung zu nahe zu treten. Mit Jhrer Magz nachher aus uns werden, was ta wolle; wir werden unsere Pflicht erfüllt haben. Sey es nun, daß der König in semer Weisheit andere Männer an das Staatsruder berufe, oder daß Sie aus Gränden, die wir stets chren werden, uns Jhren biéherigen groß- müthigen Beistand entziehen, oder daß wir mit oder ohne unsere Schuld unterliegen, wir werden bei unserem Rücktritt in den Yrivarstand den Trost mit uns nehmen, daß wir uns als Eh- r:umönner benommen, daß wir nichts fúr uns selbst gethan, und

T Ee a E Ie ai rw rit

* daß wix uns um unser Land wohl verdient geraacze haben.“

lebhafteste Beifall begleitete den Minister auf seinen Hiernächst hie!t coch Herr Dugabé eine Rede gegen den Geseß-Entwurf, worauf von méhreren Seiten der Schluß der Debatte verlangt und mit {wacher Stimnien-Mehr-

Der

Deputirter, nicht mehr zu Worte foamen konnte. Als der Prä- sidént den Bertchterstatter, Herrn Sauzer, aufforderte, sein Ré-

eine große Verwunderüzig in dea Reihen der Opposition erregte. Herr Odilon-Barrot rief ün höchsten Unwillen: „Besser 'ist's, man bewilligt gleich das ganze Gese!‘ „Ja wohl’, fügten andere Oppojitions- Mitglieder hinzu, „laßt uns g'e.ch über alle Artikel auf einmal abjtimmen! Keine Amende- ments! Laßt uns die Diktatur bewilligen!“ Es sollten nun die Berathungen über den ærsten Artikel des Gesez-En1wurfes begin- nen, da indessea Hr. Noyer- Collard, als «zuerst eingeschriebener Redner, in der S1zung nicht zugegen war, wazrschernlich weil er nicht geahnet harce, daÿ die allgemeine Debatce so rash ge- sc;sossen werden würde, so wurde aus Achtung vor ihm die Forts: zung der Beraihang auf den folgeaden Tag verlegt. In der heutigen Sizuüng, in welcher alle dfentliche Tribunen überfüllr waren, benerëce. man eine ungewdhnlihe Bewegung in der Versammlunz. Nachdem der Präsident den ersten Artikel des Gesch- Entwurfes verlesen, wonach gewisse ‘Preß- Vergehen als ein Attentat gegen die Sicherheit des Staats betrachtet wer- den sollen, bestiea Herr Royer-Collard seit der Juli-Revolu- tion zum ersien Male wieder die Rednerbühne, um sich nament- li gegen die beabjichtigte Ueberweisung jener Preßvetgehen vor den Paixshofauszusprechen. Seine Nede (aus dcr wir uns einen Auszug vorbzha!ten) machte einen großen Eindruck auf die Verjammlung. Hr, Thiers trat zur W'derlegung des Herrn Royer-Collard auf, und suche die Nothwendigkeit zu beweisen, die ‘Person des Kd- nigs und das Prinzip der Regicrung vor jedem Angriffe durch die- Presse zu {úgzen. Herr Dupin trat jodann den Präsiden- tensiuhl an einen der Vize-Präsidenten ab, um dem Minister des Junern zu antworten. Beim Abgange der Post befand er sich noch auf der Rednerl hne. 4

Die Rede, die der Conseils-Prásident zur Vertheidigung des neuen Preßgeseßes gestern iu der Deputirten-Kammer hielt, machte, wie es schien, einen tiefen Cindruk auf die Kammer. Selbst die Op- position&Blätter gestehen cin, daß Herr von Broglie mit großem Ta- lente und nicht gertngerer Gewandtheit die Sache des Ministeriums vertheidigt habe. Der Constitutionnel sagt, der Minister habe Recht oder fast Recht in km gehabt, was er gesagt, Unrecht aber in dem, was er vershwiegen. Der Conseils-Präsident ver-

glich die beantragten Gescße mit- denen über die Associationen.

"und an die Vernunft der so aufgeklärten Bevdöikerung

jumé zu machen, erklárte derseibe, daz er darauf verzichte, was -

Dazu bemerkt dex Temps: „Darin siud wir seiner (des Mint sters) „Ansich. Das Associationsrecht ist in der Thar der Wi kür der Gewait überliefert, dix sich jeßt rühmt, alle nüßliche p seciationen geduldet zu habeu- Das ist's. Wir werden ni mehr die Freiheit der Presse, sondera nur die Duldung derselb, haben, und bald wird man sehen, was das für eine ‘Presse f die man für würdig erachtet, geduldet zu werden. Man v langt die Diktatur, mit dem Versprechen, sie nicht zu mij brauchen.“

:Deitun d.

Seit einigen Tagen sind die Tambours und die- Adjuta ten der National-Garde in den Hauptwachen konsignirt. Jn js der Kaserne ist cin Piquet konsignirt, und die Nacht-Patrouille haben an Zahl únd Stärke zugenommen. Man glaubt, daß d: in der Deputirten - Kammer s{chwebende Diskussion des Prez

Berlin, Mittwoch den 2ten S e

Gesetzes diese Maßregeln veranlaßt hat.

S D E D E E ETIE T T

ptember

Man will hier wissen, daß in Mailand, Padua und V rona die Cholera zugleich ausgebrochen sey. Oberst Schwarz, der die Werbungen für Spanien n beendigt hat, reist Mie von hier a Le ab. l

„m TLouoner Eclaireur de la Mediterannée vg i V +5 2lsten licst man, daß an diesem Tage 356 Mann, der Rest if K ronit DES Ta ges.

Fremden -Legion, auf der Gabarre „la Rhone“ eingeschifft wo Se. Majestät der König haben den Land- und Stadtgerichts- den sind. Dieses Fahrzeug sollte am 21sten nah Spanien us Direktor Knauf} in Stolp zugleich zum Kreis - Justizrath für ter Segel gchen. Aden Stolpschen Kreis zu ernennen geruht. -

Aus San J:defonso vom 18. August schreibt my Des Königs Majestät haben dem Kaufmann Jäger zu ¡„„Heate um 3 Uhr hat sich das Minister-Conjeil unter der Pf Düsseldorf den Titel als Kommerzien-Rath zu ertheilen und das sidentschaft Jhrer Majestät versaramelt, die seit den letzten (} darüber ausgefertigte Patent Allerhöchstselbst zu vollziehen geruht. eignissen einen hohen Muth und die größte Energie entfal Se. Majestät der König haben dem Gold- und Silber- hat. Die Berathung währte sehr lange. Folgendes sind f Waaren- Fabrikanten Bonheim Saling das Prädikat eines wichtigsten Maßregeln, die bis jet beschlossen worden s} Hof- Lieferanten beizulegen geruht.

1) Die Entwassnung der Stadt:Miliz und deren schleunigt uy T7 7

vollständige Reorganisation; 2) die Niedersezung eines Yj Der Justiz - Kommissarius Goldveck in Wusterhausen litair - Gerichtéhofes, um die Strasbaren sofort zu ris a. d. D. is ad zum Notar in dem Departement des Kam- die Suspension - des Journals „Echo‘’ und mahrschismergerichts bestellt worden.

lich auch der „Revista‘/, oder doch eine Modification der P Der Notariats. Kandidat Anton Thelen i zum Notarius Geseke, deren neue Reglements nach engeren Grundlagen (im Friedensgerichts-Bezirk Solingen, Landgerichts-Bezirk3 Eiber- worfen werden würden. Herr von Toreno geht diesen Abef feld, mit Anweisung scires Wohnortes in der Gemeinde Wald, nach der Hauptstadt, um perönlich die Ausführung der kräftig ernannt worden.

Maßregeln -zu bewachen, welche die Lage der Dinge nothwen? macht. Der Hof wird sich wahrscheinlich erst Ende dieses Mf nat s nach der Hauptstadt begeben, wenn ihn nicht die Umsti zu ener früheren Rückkehr bewegen sollten. An die ( wohner Madrids, wo in diesem Augenblicke die grdßte Ry herrscht, ist gestern folgende, von J. de la Torre Trasi unterzeichnete Proclaination gerichtet worden: „,„Bewohner Y drids! Die Feinde unserer angebeteten Königin und der dfentlick Ordnung suchen Mißtrauen unter Euch auézustreuen, um Ei zu theilen, der Unordnung den Triumph zu verschaffen und ü über Euere Personen und Euer Vermögen verfügen zu l nen. Jn solchen Umständen - ist es die Pflicht der Behörd die Rußestôrer zu züchtigen, die Unvorsichtigen zu wa

Amtliche Nachrichten.

Angekommen: Se. Excellenz der Wirkl'che Geheime Staats- und Minister des Jnnern für Gewerbe-Angelegenheiten, Freiherr von Brenn, von Leivzig.

Der Wirkliche Geheime Ober- Justizrath und Gehei b Tribunal: Chef:Präsident, Sa ck, von L fen eheime Ober-

Zeitungs-Nachrichten. 4-0-0: (- a4. d.

Frankreich.

__ Deputirten-Kammer. Si6ung vom 24. August. (Nahtraa.) Herr Merlin verlas aa zu Gunsten U j | neuen Preß-Geseßes, von der aber, wegen der lauten Unterhal- lichen Pläßen und auf den Straßen bilden, sollen von tung der Deputirten, wenig oder gar nichts verstanden werden bewafsneten Macht, in Ausführung der Befehle, die sie erhalskonnte. Das Erscheinen des Herrn Eusèbe Salverte auf hat, zerstreut werden. 2) Es ist Jedermann, der nicht der Rednerbühne stellte die Ruhe einigermaßen wieder her. bewaffneten Macht gehört, verboten, sich dffentlih mit Feuay Derselbe begann mit folgenden Worten: M. H. , die Redner, wehr oder blanken Waffen sehen zu lassen. 3) Js ebenfallsy die den Geseß-Entwurf vertheidigen, haben es alle für nothwen- boten der Ruf: Viva. Muera. (Es lebe u. st. w.! Naÿdig gehalten, sich über den Zustand der Geselischaft auszulassen, mit u. s. w.) Und jeder andere Ruf, der zum Hasse rei Und von diesem Zustande ein hd trauriges Gemälde zu ent- oder den Parteigeist aufregen könnte. 4) Wer diesen Maßre) werfen. Jhr Talent hat höchstens vermocht, alten Dingen einen zuwiderhandelt, soll sofort verhaftet und der kompetenten Beh Schein der Neuheit zu verleihen ; dieselben Dinge sind oft gesagt überaeben werden. Bewohner Madrids, hört, wie immer, F worden, und haben allen Zwangs-Gesegen, welche seit 45 Jah- die Stimme Eurer Behörden und verbindet mit denselben (|} ren vorgeschlagen worden sind, zur Entschuldigung gedient. Wenn Bemühungen für die Aufrechterhaltung der Ordnung, ohne s} man das Gemälde der Wahrheit etwas näher hätte rücken wollen, feine Wohlfahrt im Staate möglich ist.//‘/ so hátte man jener unseligen Sitte der Apostasie Erwähnung Das Gerächt, daß das Ministerium sich fär die Jnter#ff thun sollen, welche verursacht, Y tion in Spanien entschieden hätte, ist bis jeßt ganz unverbiY Indifferenz die Lehrsäße und die Handlungen eines ganzen Le- Wie man hört, hat er ein Notenwechsel zwischen Herrn F bens verleugnet ; man hätte von jenem Durst nah Geld, Aem- Broglie und den auswärtigen Diplomaten begonnen. Es'h|Ftern und Ehren. sprechen sollen, der einen Theil der Gesellschaft die Regierung habe Depeschen aus Madrid vom 19ten erha verzehrt, und welcher uns zu dem s{chmählichen Grundsate ge- Die Ruhe wäre zwar ungestört geblieben, doch herrsche immer F führt hat, daß das Votum eines Beamten unbedingt dem Mi- eine so große Gäh-ung, daß man in jedem Augenblicke eine Ern nisterium angehdren muß, das ihn ernannt hat. Wenn man die- rung der Bewegung fürchtete. Hr. v. Toreno hätte dem F ser so harakterischen Züge unserer Epoche nicht gedacht hat, so Mendizabal einen Eilboten zugeschickt, um ihn zu veranlzF is es wahrscheinlich deshalb geschehen, weil man sie der Presse si:h direkt nah Madrid zu begeben. Das Gerächt wä&1F nicht zur Last legen kann. Giebt es nun aber ein wirksames adrid verbreitet gewesen, zwei von den Ministern best Mittel gegen ein solches Uebel, so is es allein in einer vollstän- darauf, daß die Regierung eine Politik der Bewegung anne} digen Ausübung der Preß-Freiheit zu finden.’ Der Redner ließ Die Deputirten Arguelles, Galiano und Calatrava sollen M s je6t auf eine Prüfung der einzelnen Bestimmungen des Ge- hastet worden seyn. : ses - Entwurfes ein, und suchte darzuthun, daß derselbe Aus Bayonne wird vom 20sten geschrieben: „Die F lediglich darauf berechnet sep, alle Douenile zu tôdten,

dem Karlistischen Hauptquartiere in Ochandiano vom 16ten (M welhe nicht unbedingt im Sinne des Ministeriums schrie- ten Nachrichten erklären den eigentlichen Zweck der verschidF ben. „„Die erste Wirkung Jhres Gesebes“, sagte er, Bewegungen der Karlisten, erst nah Castilien und dann ff „wird die seyn, die Departemental : Presse zu vernichten, Bilbao hin. Man wollte die Aufmerksamkeit Cordova's bes} Und bald wird man zu dem s{chdnen Jdeal gelangen, welches tigen, um dem Brigadier Guergué es möglich zu machen, F man so ängstlich aufsucht, zu der allgemeinen Stille, in weicher Hinderniß seinen Marsch nach Aragonien fortzuseßen. DieserZM man immer Recht hat, weil man allein redet. Wir kennen ijt fast erreicht. Im Karlistischen Hauptquartiere ist die M dieses tiefe. Schweigen ; wir haben es im Jahre 1793 und un- richt eingetrossen, daß Guergué mit seiner Division glácf(} ker der Kaiserlichen Regierung herrschen sehen. Die erste dieser Balbastro angekommen war und si nach Catalonien wal beiden Epochen sah Robespierre auf eine gewaltsame. Weise un- Nach Aussagen von Reisenden wäre Guergué, der ein ans} kerliegen. Die Einschüchterung, welche man damals einen heil- ches Convoi von Flinten mit sih führt, schon in Catalonict samen Schrecken nannte, hat geendet und mußte enden durch gelangt.“ A 0 die Vernichtung derjenigen , die ein solhes System zu Ehren In Catalonien scheint sich die Bewegung zu konsol) gebracht hatten. Was Napoleon betrisst, so is ihm dasselbe Die Junta von Barcelona hat in den Corregimeritos die ystem, wenn auch durch mildere Mittel, eben so wenig gelun- nennung von Deputirten angeordnet, welche in Barcelona Tin S?in ungeheuerer Ruhm, sein Genie haben einigermaßen für Junta bilden sollen, die mit der Verwaltung der Provin |eine Fehler entschädigt; aber doch konnien weder sein Ruhm auftrat werden würde. Nach der Gazette de France} noch sein Genie die Folgen derselben verhindern. Napoleon ren einige von den aus Ste. Pélagie entflohenen April-\F wollte allein seyn, und er is allein geblieben. Jhr saget, die klagten in Barcelona angekommen. - gesellschaftlichen Bedürfnisse verlangten neue Maßregeln; aber es Die Geschäfte waren heute an der Börse unbedeutend F giebt ein Bedürfniß, auf das Jhr keine Rücksicht nehmet , und

3 Uhr verbreitete sich das Gerücht, daß am 20sten neue [F war das Beoürfniß einer wirklichen, einer wahrhaften Opposi- hen in Madrid ausgebrochen wären. Darauf gingen die F klon. Die Regierung bedarf einer lebhaften , einer leidenschaft- nischen Papiere wieder zurü. h lichen Opposition; weil es sich in der Literatur, bei Prozessen Heute schloß 5proc. Rente pr. compt. 109. 5, Fnd in der Politik bewährt, daß die Gegner die besten Argu- cour. 109. 10. 3proc. pr. compt. 78. 60. fin cour, 1 Wente beibringen. M. H., Jhr Geseb versest der Presse einen 5proc, Neap. 96. 80. 5proc. Span. 33. 3proc. do. 21, M inbarmherzigen Schlag; es beleidigt die Gefühle der Menschlich- tes 33. Ausg. Schuld 14. 3proc. Port. 55. kit Und der Theilnahme für den Unglücklichen, die dem Menschen Frankfurt a. M., W, August. Oesterr. 5proc. N P! natürlich sind. Von achtungswerthen Interessen zurückgestoßen, 1025. 1024. Aproc. 984. 981. 21!proc. 57, Iproc des Beistandes der öffentlichen Meinung beraubt, selbst von der Br. Bant-Actièn 1583. 1582. Part.-Obl. 1461, 140. F Leidenschaft bald verlassen, wird Jhr Geseß nur die Gewalt für zu 500 Fl. 1145. 1145. Loose zu 100 Fl. 213. G. PÞ! haben, und noch dazu eine vorübergehende Gewalt; es wird Präm. - Sch. 59. 584. do. 4proc. Anl. 981, G. Poln. ! Untergehen , aber leider eine unversdhnlihe Spaltung zurúcklas- 682. 684, S5proc. Span. Rente 303 301, Zproc. do. 181 sen. Jch stimme gegen den Entwurf, und gegen die Amende- u ments der Kommission.‘ (Lebhafter Beifall zur Linken.) Herr

remercier legte die immer zunehmende Unsittlichkeit tn Frank- Ge lediglich der Presse zur Last, und erklärte die vorgelegten rität für eine Wohlthat. Sollte es ihm auch seine Popula- osten (Gelächter), er werde sie, wo sein Gewissen so laut

drids zu- Gunsten der dffentliczen Ruhe zu appelliren. diesem Behufe sollen die folgenden Maßregeln beobachtet 1h den: 1) Alle Zusammenrottungen, die sich auf den öff

Redacteur Cottel. Gedruckt bei A. W. Hay

daß man mit einer unglaublichen -

spreche, entschlossen aufs Spiel seben. Aber er hose, das Land werde einsehen, daß Geduld und Nachsicht schlechte Waffen für die Regierung seyn würden, wenn es auf die Bekämpfung zügelloser Parteien ankomme. Es bedúrfe dazu witfksamerer, heroischer Mittel, und deshalb stimme er für den Geseß-Entwurf. Herr von La- boulie sagte, das vorliegende Geseß sey eine Beleidigung gegen die gesunde Vernunft, eine der Unabhängigkeit des Gedankens zugefügte Schmach, ein Lügenstrafen der einfachsten Begriffe des öffentlichen und natürlichen Rechtes. Man wolle hauptsächlich das bestrafen, was andere Nationen als Tugenden bezeichneten : die Wohlthätigkeit und die Treue. Es solle mt allein ein Vergehen, es solle ein Verbrechen seyn, weun man seinen politischen Ansichten treu bleibe. De Ministern müsse allerdings

daran gelegen seyn, daß die Verleugnung der Grundsäße, für |

die man früher gelitten und gekämpft habe, als der höchste Grad

des Heldenmuthes und der Selbstaufopferung betrachtec werde; !

aber so würde das Land nicht denken. Märtyrer , aber keine Verbrecher machen. 2 n O : S D Amendements der Kommission. —_ F estteg der Herzog von Broglie, der \ im L der Rede des Heri n Laboulie Wbt SertN Se Pi S Bl Rednerbühne und druckte sich unter der gespanntesten Aufmerk- samkeit seiner Zuhdrer folgendermaßen aus:

Das Geseß würde nur

-,M. H! Jch liebe eben nit die Gegenbeschuldigungen; tch |

finde eben so wenig Vergnügen als Vortheil darin, guf di

| wenig s v f die Ver- gangenheit zurückzukommen. (Fronisches Ge e f Mei der Dpposition, (Fronis lächtec in den Reihen Ich meine, daß ich keinen Vortheil dabet sehe, alte aufzuwärmen und wieder in Frage zu siellen, was die Zeit mit ip- ren Ereignissen bereits entschieden hat. Wenn ich indessen seit zehn Tagen unablässig der Verwaltung den Vorourf machen hdre, daß sle absichtlich den Schmerz aller gutgesinnten Bärger be- nußen wolle, um die Volks- Freiheiten zu beschränken, daß sie in threm JFuteresse, vielleicht gar in dem Jnteresse einer Par- tet, ein allgemeines Trübsal auszubeuten suche, so muß es mir wohl erlaubt seyn , daran zu erinnert, daß ein solcher Vorwurf nicht neu ist. Was man heute von uns sagt, das sagte man auch nach den Juni - Ereignissen von dem Ministerium des 13. März ; man hat es auch nach den Ereignissen des 11. Oktober von dem Mi- nisterèum gesagt; ja, man hat es von allen Regierungen gesagt, die seit 40 Fahren in Frankreich und seit 150 in England uf einander gefolgt sind. Auch wundert mich dies nicht; unter einer Regierung wie die unsrige, wo die Redefreiheit besteht, giebt es gewisse Ge- meinpläge, -— halten Sie mir diesen Ausdcuck, der Niemanden be- [eidigen soll, zu Gute die auf alle Phasen und' Wechselfälle des politischen Lebens passen. Das politische Leben hat seine Fciedens- wie seine Kriegestage, seine Zeiten der Nuhe wie der Bewegung. Aber die Opposition is fúr alle Fâlle gerüstet. Will die Regierung z B. in Friedenszeiten irgend ein Geseß derOrdnung und Sicherheit einführen, so wird sofort ein gewaltiges Geschrei echoben: man mißtraut, beißt es alsdann, dem Lande, lohnt ihm mit Undank und was dergleichen mehr is. Ziehen dagegen Sturme heran, is der Horizont mft Wol ken bedeckt, befürchtet man irgend eine Katastrophe, und die Regie: rung wendet sih an die Staats= Gewalten, um von ihrer Weisheit einige strenge Maßregeln zu verlangen, gleich heißt es, daß man die Verfassung mit Füßen trete. Fs das Uebel wirklich da, wüthet der Bürgerkrieg mit allen seinen Grâäueln, sofort wird die Sprache geändert; alsdann heißt es wieder, daß die Regierung selbs die Krise vorbereitet habe; se hat die Jusurrection in Lyon und Paris organisirt; sie hat durch die Polizet auf den König schießen la}en;, bald wird man auch sagen, daß sie die Höllen-Maschine angezündet habe. Genug, die Regierung mag handeln wie sie wolle, immer hat ste Unreht. Wenn sle bei Volks - Aufläufen die Menge aus- einander treiben will, ohne gerade zur Gewalt der Waffen ihre Zu- flucht zu nehmen, so spricht man von Todtschlägern, die unter das Volk gemischt würden, um es zu zermalmen. Werfen die Auf- ruhrer mit Steinen, oder es fallen gar Schússe und man muß zu den BVaijonnetten seine Zuflucht nehmen, so is die Re= gierung blutdürstig und ste gefällt sich bloß im Gemeßel. Artet {U=- lest der Aufruhr in einen förmlichen Bürgerkrieg aus, so daß Ge- M ae werden muß, um die Empdrer ¿u Paaren zu tret- ben, so heißt es, die Regierung lasse unschuldige Bürger niederschie- ßen, und babne sich ihren Weg über Trümmern und Leichen. Dies ist aber noch lange nicht Alles. J die Empdrung besiegt und die Empdrer sollen vor Gericht gestellt werden, um hier ihren gerechten Lohn zu empfangen, so stempelt man die Minister als Staats-Ver- brecher, wenn sle, nah dem Beispiele früherer Zeiten, Kriegs - Ge- richte ernennen wollen; oder man wirft ihnen vor, daß sie mit der persónlichen Freiheit ihr Spiel trieben, wenn se die geduldigere Gerichtsbarkeit des Pairshofes in Anspruch nehmen. Denkt die Re- n dagegen an eine Amnestie, will solche jedoch nur den Reuigen und Unterwürfigen, nicht aver zugleich auch denen bewilligen, die ibr im Gefängnisse noch mit geballter Faust drohen, so athmet sie nichts als Haß und Rache, dem wilden Thiere gletch , das gierig seinen Raub verfolgt. Dies Alles wundert uns nicht: wir sind im politischen Leven ergraut, wir kennen die Unge- rechtigkeiten der Menschen, die Sprache der Factionen; nichts desto- wentger is es aber gut, daran zu erinnern, damit Niemand sich durch diese Sprache tduschen lasse und sie für baare Münze nehme. Jett zur Sache: Wessen beshuldigt man uns? wir sollen schon längft einen ganzen Vorrath tyrannischer Geseße in der Tasche ge- habt und nur auf einen günstigen Augenblick gewartet haben, um sie hervorzuziehen. Was soll dies nun ober heißen? Will man da- mit sagen, daß die der Gesellschaft drohenden Gefahren uns {on lange etngeleuchtet, daß wir schon lange die Wunden des Landes untersucht und auf Mittel gedacht hätten, sie zu heilen? Wenn dem also isi, so haben wir nur die heiligste unserer Pflichten erfüllt: des- halb ist man Minister, deshalh besteht cine Verwaltung; was heißt cin Land verwalten anders, als die Gegenwart beobachten und die Zukunft voraussehen? Oder will man damit sagen, daf wir mit den Vorschlägen, die wir Fhnen neuerdings gemacht haben und die wir für gerecht, verfassungsmäßig und nothwendig halten, so lange gezdgert hätten, bis unsere Ueberzeugung auch die Jhrige geworden, bis sh vor den Thatsachen Aller Auaen gedfnet? F dem also, so triff}t uns kein Tadel: deshalb sind wir Minister. Will man aber behaupten, daß uns bei jenen Vorschlägen das Gemeinwohl nur zum Vorwande gedient habe, daß wir sie vielmehr in unserem eigenen und persbnlichen Fnteresse ersonnen hätten, um unsere Macht zu befestigen und uns die Verwaltung zu erleichtern, so erlauben Sie mir hierauf Folgendes zu bemerken. Man könnte Recht haben, wenn die Jbnen bezeichneten Gefahren eingebildet oder auch nur übertrie- ben wären, wenn unsere Vorschläge die Größe des Uebels überfie- gen, wenn sie die legitimen Rechte der Franzosen verlezten, wenn

wir, Minister, uns mehr Vortheile davon zu versprechen hätten, als

14) das Aussiellen und der

Er stimme gegen den |

j

|

das Wort verlangt hatte, die |

! jener Tyrannen des Mittelalters dargestellt, die sich } Stillen vom Halse schaften ?

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| zudrüd'en dar

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Eine Stimme: „Das glauben wir Jhnen gern!) | Streitigkeiten | | zu schaffen sucht. | ein isolirtes betrachten!

der gertalie Bürger, wenn ste nicht vielmehr in unserer Aller Jx- teresse bloß dazu dienen souten, die bestebende Ordnung zu befesti- gen‘ Der Minister ging bierauf noch einmal die vier Haupt- | Bestimmungen des neuen Preß= Geseßes dur, wona i) die Be- | leidigung der Person des“ Königs, die Bestreitung der Rechte des regterenden Hauses, und die Erêrterung des Prinzivs der verfassung mäßigen Monarchie zu Verbrechen erhoben, 2) auf diese Verhre- chen jo hobe Strafen gescht werden sollen, daß eine Recidive gewis- sermaßen unmdglich wird; 3) der Regierung das Necht zusehen soil, diese Verbrechen eventuell vor- den Pairshof zu verweisen: endlich uss Verkauf von Kupferstichen, so wie die Theater-Stücke vou der Approbation der Behbrde abhängen sollen i‘, fuhr Herr von Broglie fort, ¿dee politische Charakter des Geseßesr die Neben - Bestimmungen übergehe ich ; mit Stillschweigen. Es fragt sich ießt: is das Uebel wirk- roß, als wir es behaupten? Jch sage ja. Wie llebt es In der That mit der Unverleß lichkeit des Kbnigs ?

j Wird nicht ieine Person seit 3 Fahren täglich auf das Unverschän- : teste angegrisfen? Hat man nit schon mehr als hundertmal den König als einen Verräther bezeichnet, der seine Fahne verlassen habe und zum Feinde Ubergegangen sey? Hat man ihn nicht schon mehr als hundertmal als eits von jenen Revolutions-Ungeheuern geschil- dert, die si nur in der Mitte von Henkern und Gefängnissen ge« fielen? Hat man ihn nichr s{chvn mehr als hundertmal als einen et ihre Feinde ini Ich frage nun, gehdrt ein solches Ver- brechen wohl zu der Zahl derer, worüber die Gesellschaft die Augen n darf? Gewiß giebt es noch mehr als Einen in Frankreich, der

| den König nie gekannt hat, ihn aber nach den abscheulichen Lügen der Presse nothwendig als eine Geißel für das Land betrachten muß, und es sonach fúr ganz natürlich hält, wenn man sich ihn vom Halse zu Wie will man nun ein solches Verbrechen ais | t ht Wäre dem also, so würden die republika- nischen Blätter nicht osen darauf ‘hinweisen, wie die Monarchic am 28. Juli dei einem Haare umgestürzt worden wäre, und wie sonach die Republik nicht decn Muth verlieren dúrse. Geseßt nun, die Kammern nähmen unter diesen Umsiänden die drei ersten Artikel des vorliegenden Gese - Entwurfes an, so frage ich Sie, welche Nachtheile diese Artikel den Ehrenmännern aller Parteien zufügen Eönnen? ‘in wie weit sie den rechtmdßigen Gebrauch der Preßfcci- heit beschränken? Glebt es Einen unter uns, der für sich oder An- dere das Recht in Anspruch nähme, den Kdnig oder die Charte un- gestraft zu beschimpfen, so mag ec aufstehen, und unsere Entrüstung wird ihm antworten... Jch gehe jeßt zu einem andern Punkte über. Jz Ae giebt es cine monarchische Regierung, an deren Spitze Tin öntg steht, den die konstituirten Staats-Gewalken selbs, unter den Beifallrufe des Volkes, gewählt haben. Dieser Regierung gegcts Über bestehen zwei Factionen, welche behaupten, das fre dieselbe nie- mals anerkannt, und somit das Recht hätten , ofen an ihrem Um=. sturze zu arbeiten; sie rufen uns zu: ,,„Eure Regiecung ist nicht die unsrige. Eure Charte {üßt uns gegen Euch, nicht Euch ge- en uns. Jhr dürft uns nicht ein Haar krummen; wir dagegen

u Les

¡ lich so : fleht es

aben das Recht, täglich die Bürger gegen Euch auftureizen, ia, die Waffen selbst zu ergreifen. Ein fortwährender U ccries ift die Bedingung, die wir der Gesellschaft auflegen wollen. Heute die Dropung, morgen die Schlacht. Richtet Euch hiernach !//4 Ach frage, ob dies niht die Sprache is, welche die Kar- litischen und republikanischen Blätter täglich führen; ich frage, 0b ein solches Verfahren, das ohne Beispiel in der Beschichte der Völker ist, nicht zuleßt seine Früchte tragen muß? Oder glaubt man etwa, daß zwischen einer fortwährenden Aufrei- ¡ung zum Bürgerkriege und dem Bürgerkriege selbs nicht der ge« ringfie Zusammenhang bestehe? Haven wir nicht {hon vier grofe Schlachten, und wer weiß, wie viel kleinere Gefechte in beiden Hauptuädten des Landes zu bestehen gehabt? Haben die Emvydrer nach. ihrer Besiegung nicht ofen erklärt, daß sie bei dem Aufrubre in threm Rechte gewesen, indem sie thre politischen Ansichten mit bewasneter Hand vertheidigt hätten? Sind ste niht von diesem ihrem angeblichen Rechte so Überzeugt gewesen, daß sie dic Zeitungsschreiber selbst aufgefordert haben, ihr Werk vor Ge- riht zu vertheidigen, und sind die Zeitungsschreiber nicht in der Dhat aufgetreten, nicht bloß “um die. Verdrecher, denen sle die Waffen in die Hand gegeben, zu vertheidigen, sondert um sogar die Verbrechen selbs, die se vorgeschrieben, zu rechtfer!!- gen? Dies Alles, m. H., muß für die Folge aufhdren, und es wird aufbdren, wenn Sie das Fhnen vorgeschlagene Geseß annehmen. Unbestimmte Ausdrücke würden indessen hier nur den Zweck verfeh- ¿en; man muß die Sache bei ihrem Namen nennen, damit eben dic Strafe den Schuldigen trefffe. Oder wollen Sie vielleicht, m. H., daß jener Skandal noch länger dauere, wollen Sie, daß die Gese7- schaft noch lênger auf eine so harte Probe gestelit werde? Dies seht bei Jhnen; ein Anderer mag alsdann aber statt unserer das Staats- ruder in die Hände nehmen, um dieses surmbewegte Meer zu be- schiffen. (Stimme zur Linken: „„„Aha! das Miniserium stellt uns noh einmal den Stuhl vor die Thüúr!‘///) Fch komme jet auf die Kupferstiche und Theaterstücke. Franktcich f ein civi. lisfrtes Land, das fon wegett seiner artigen Sitten, seines feinen Geschmacks und seiner Urbanität den ersten Rang in Europa be- hauptete; es war bisher stolz hierauf; seit 3 Fahren aber ift dieser Skolz furchtbar gedemüthigt worden. Was soll der Ausländer von uts.derkez, wenn er jeßt nach der Hauptstadt kömmt, und auf öffentlichen Plätze 11:5 Spaziergängen nur mit niedecgeschlagenen Augen einbergehen darf, wenn anders sein Blick nicht bei jedem Schritte auf die unflätgig- fien und schamlosesten Gegenstände fallen so). Daz Theater war son Frankreichs Ruhm: was if es ießt? Eine Schule deu iti lichkeit und des Verbrechens. F frage Sie, ob dies n9ch iänger geduldet werden darf und oh es ein anderes wirksames Mit tel als das vorgeschlagene giebt, um diesem Unfuge zit steuern 2 Unsere Gegner werden uns einwenden, daß die Regierung bin führo alle Meisterwerke der Kunst unterdrücken würde. Jch ev intlere Sée abec hiexbei an die Provhezetungen, die man de Ag. ciations-Geseße machte. Auch damals sagte man, es würde hinf&kr, in Frankreich keinen milden Verein mehr geben, 2 Menschen wü. den sich nicht mehr die Hand auf der Straße reichen könne, ohn zu befürMken, daß man sïe gerichtlih belange. J wobl eine en zige dieser Prophezeiungen eingetreten? Geen Sie nun dite verschiedenen Bestimmungen des Geseß - Entwurfes dir, be- leuchtet Sie sie von allen Selten; was bezwecken se ande F als dafi die Person des Königs und dag Brinzip der Realen nicht mehr sollen angefochten werden dürfen, daß die ‘Kupfer: siche kein dffentliches Aergerniß mehr geben und daß man obne zu errôthen wieder das Schauspiel besuchen dürfe. Dies if Alles. Dem Lande anat „der Geseß «Entwurf unermeßlichen Vortheil: auch den Minisiern? Lassen Sie doch sehen. Alle die Angriffe, dic bisher gegen den Kdnig gerichtet worden find, werden hiufbbro ar. gen uns gerichtet werden, denn uns {öbt der Geseß =- Entwur

nicht; wir stehen frei da und diencu, wie es unsere Pflicht ist, dem