1835 / 245 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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Befehlshaber ven West - Griechenland ernannt; er befand si in Vrachori, nachdem cr die Räuber über die Gränze getrieben, von denen der Pascha von Larissa 39 hatte erschießen lassen. Die beiden Tôch:er des Grafen Armansperg hatten sich mit den Fiurfen Michael und Diraicri Kantakuzenos vermählt, was bei om Volke guten Eindruck machte. Koletti war noch in Athen und hatte an einem Gallenfieber {wer darniedergelegen, war aber in der Besserung, Seine Partei war fask gänzlich ver- ftumnat. Süd-Amerika.

Curagçao, 26. Juni. Die Stadt Maracaibo, welHér die Regierung von Îteu-Granada alle Absatwege {ür den inländi- schen Handel abgeschnitten hat, fordert ihre Trennung von Ve- nezuela. Ein Theil der Einwohner verlangt, daß sie für eine freie Stadt, wie Hamburg, erklärt, ein anderer, daß sie wit Neu-Granada vereiniat würde, und ein dritter wünscht eine Fö- deral-Verfassung Columbiens. Eine ansehnliche Macht aus dem Jnlande, zu Pferde und zu Fuß, hat sih formirt und is vor den Thoren der Stadt erjchienen. Der Statthalter R«mirez hat durch Bekanntmachungen vom 8ten und Uten d. die Ein- 190hner zu den Wassen gerufen, um die Stadt zu vertheidigen, welchem Aufruf sie inzwischen nicht Folge leisten. Unterde}en zieht von iinmer mehr Orten in Venezuela Kriegsvolk hier her.

F nland.

Berlin, 2, Sept. Man schreibt aus dem Reg. Bez. Mer se- d urg: „Unter den vier Bädern unsers Regierungs-Bezirks, Lauch: stádt, Biebra, Halle und Kösen, hat Kösen auch in dfescn Jahre die meiféen Besucher gehabt. Lauchskädt war in früherer Zeit durch cine ausgewäblte und zahlreiche Bade: Gesellschaft, dann durch die Arwesenheit Schiller's, Und Goethe's und durch die dramatischen Vorstellungen der Weimarischen Schauspieler ein sehr berü5mter Kurort. Biebra, cinst die Fieber- und Wunder- quelle Thüringens genannt, bildete noch in den ersten Jadrcn dieies Jahrhunderts einen Vercinigungspuntt wohlhabender Oeko. nomen und eines Theis des Thüringischen Adels. Halle war als Badeort eigentlich nur während der Westphäl:schen Zwischenherre- schaf: bedeutend, da man der durch die Losreißung von Preußen an hedeutenden Vortheilen arm gewordenen Stadt eine neue Naßrungsquelle ernen wollte. Später als die genannten Badeorre ist Kösen in Ruf gekommen und seit einigen Jahren wegen sei- ner {chdnen Gegend und gesunden Luft, dann auch wegen der Heilfraft sciner Soolbáder, von Vielen besucht worden. Seine !Tmgebungen sind allerdings sehr lieblih, die fortgesesten Ver- scdnerungen und neuen Anlagen verieißhen dem anmuthigen Saalthale frische Reize und mannigfaltige Spaziergänge, während die sehr belebte Land|ikrage, an welcher cin Theil von Kösen geles gen is, einen angenehmen Kontrast mit der Stille des ländlichen Aufenthaltes bildez. So zählte man in den Sommermonaten d. J. nahe an 193 Familien aus Berlin, Magdeburg, Merse urs, Weimar, Sondershausen, Leipzig, Naumburg und ande- ren entfernteren oder näheren Orten, durch welche Kösen mit- unter so angefüllt war, daß es an Unterkommen gebrach. Die ¡eisten dieser Badegäste waren aus Leipzig. Unter den eigent- lichen Bade - Anstalten fand besonders das Wellenbad , weiches von der Salinen-Jnspection in diesem Jahre noch mehr vervoll- kommriet war als früzez, seßr viele Besuche, und bewährte an Vielen seine wohlthätige Kraft. Bei der immer steigenden Frequenz werden auch die êrtiichen Beguemlichkeiten und Genüsse künftig gewiß noch beifer bedaht werden, als es bis jest geschehen konnte, da în dieser Hinscht Kösen dem Bade in Lauchstädt, welches neben den Erinnerungen an eine glänzende Zeit unserer Literatur auch in sener Bezichung einen seit langen Jahren be- gründeten Ruhm har, noch sehr nachsteht. Mancher neue An- bav dûrste wohl im uächlien Jahre stattfinden, o wie die in den Krtegsjahren 1806, 1812 und 1813 so oft erwähnte Kdsener Brücke nach Wegreißung des an derselben befindlichen Floßhauscs eine zweckmäßige Erweiterung erhalten wird,“ Meteorologische Beobachtung. Morgens | Nachmittags | Abends Nach rinmallger 6 Uhr. Se. 10 Ubr. Waeobachiung. i S P U U I 336,65‘ Par. | 338,26‘ Par. 338,90‘ Par, f Quellwärme 8,29 N. 70° R. 13,5® R, 7,6% R. F Fluîwärme 13,1 ° R, 6,998, | G L “N, Bodenwärme 12,7 ® R, Dunsisäitigun 92 yCt. pEt. 75 yCt. F e ave R É heiter. heiter. heiter, Ausdünsiung 0,091 Rh. Niederschlag 0.

98inb | O, O. O. AZolkenzug . | _— i O. _— Nachikäite 5,5 ® K, 2,99 R... 693 pCt.

Tagesmittel: 337,34‘ Par... 94® N...

1835. 1. September. | / Luftdruck Luftwärme Thauvunkt .

Auswärtige Börsen.

Amsterdam, 28. August. Schuld 5%. 3% do, 10185. Ausg. 41/,%0 Amort. 93/4. 31460 T7, 99/4. UVesterr. 9914, Preuss. Präm. - Scheine 104. Anl, —. Span, 3%, 331/, do. 3% 20. Antwerpen, 27. August. Zins. 14, Cortes 29.

Schuld Russ. do. 4%

Niederl. wirkl. =—_, Kanz - Bill, 24.

Span. 5%, 383. Anul. 39.

Coup. —, Neue

1000

Londou, 2°, August.

Cons. 3% 895%. Belg. 1003, Span. Cortes 41, 1834 3839/4. Zinsl, 1114. Ausg. 1714. 214% Hall. 537-4. A do. 10174. 5% Port. 86/4, do. 3% 51%. Bras. 8614, Chili —. Coluwb. 31. Mex. 3534. Peru 27!

St. Petersburg, 26. Avgust,

Eámburg 9%. Lond, 10174, Silber-Rub. 3574. 339%, In-

8cxint. Ser, 1. 102. Ser. H u. 1V, 101. Wien, 28. August.

5% Met. 10129, 4%, 9835, Bank - Actien 1309. Neue

Anl. 56674,

Königliche Schauspiele. Donnerstag, 3. Sept. Jm Schauspielhause: König Lear, Trauerspiel in 5 Abth., von Shakespeare, übersezt von Kaufmann. Freitag, 4. Sept, Jm Schauspielhause: Zum erstenmale wiederholt: Die Nosenmädchen, komische Oper in 3 Abth., nach dem Französischen des Théagulon, von Koßebue. Musik von Lind-

paintner. Königstädtisches Theater.

Donnerstag, 3. Sept. Der Journalist, Original-Lustspiel in |

1 Aft, von E. M. Oettinger. Hierauf : Die Seelenwanderung, oder: Der Schauspieler wider Willen auf eine andere Manier, Posse in 1 Att, von A. v. Koßebue. Zum Beschluß: Die Selbstmörder, Lustspiel in 1 Akt, frei nah dem Franz., von G. Harrys.

Neueste Nachrichten.

Paris, 27. August. Der König ist nach Fontainebleau abgereiit, wo er drei Tage zu bleiben denkt.

In der gestrigen Sizung der Pairs-Kammer legte zunächst der Großsiegelbewahrer den von der Deputirten- Kaminer bereits angenommenen Geseß- Entwurf über die Eröff-

nunz eines Kredits von 390,000 Fr. zur Bestreitung der durch |

die beiden Kirchen - Feiern am 5. und 6. August verursachten Kosten vor. An der Tagesordnung waren darauf die Berathun- gen über den Geseg -Entwurf wegen des künftigen Verfahrens vor den Assisenhdfen. Die Artikel 1—7 wurden ohne irgend eine erhebliche Debatte angenommen. Jun der heutigen Sißung wardö die Debatte Hrtgesekt.

Man sagt, der Fürst von Talleyrand werde in der Pairs- Kammer gegen das neue Preß-Geseß sprechen.

Die Deputirten-Kammer beschäftigte sich sowohl in ih: rer gestrigen als auch in ihrer heutigen Sißung mit dem 1. Arrcikel des neuen Preßgesezes. Gestern ließen sich nament- lich die Herren Jollivet, Agier und Hervé für, und die Herren Garnier-Pagès, Pagés (vom Arriège-Dept.) und

Nicod wider den 1. Artikel vernehmen, ivorauf der Bericht- | erstatter Herr Sauzet die Debatte zusammenfaßte, und bei den | Anträgen der Kommission beharrte. Jn der heutigen Si- |

bung famen die verschiedenen Amendements zu dem 1, Artikel an die Reihe. Herr Leyraud entwickelte ein Amendement, wonach

eine ohne Folgen gebliebene Provocation nur mit einer Gefäng- | nißstrafe von zwei bis zehn Jahren, mit einer Geldbuße von |

6 bis 30,000 Francs und der ganzen oder theilweijen Jn- terdiction der in dem Art. 42 des Straf-Geses-Buches ange- fährten Rechte während der Dauer der Strafe, und dann einer weiteren, gleich großen Zeit, bestraft werden jollte; dem Pairs- hof soliten nur die Provocationen, die nicht ohne Folgen gewe- sen, zugewiesen werden. Das Amendem?ent wurde verwor- fen. Cs wurde dann über den Art. 1 der Kommission ab- gestimmt und derse!be angenommen, ebcn so der Art. 2 nach einer Diskussion, an der die Herren Teste, Laurence, Moreau, Vivien, Thiers und C. Dupin thcilnahmen. Dieieser Artikel der Kommission erélárt die gegen den König ge- richtete- Beleidigung, wenn sie den Zweek hat, zum Hasse oder zur Verachtung seiner Person oder seiner verfassungsmäßigen Au- torität aufzureizen, für ein Attentat gegen die Sicherheit des Staats. Die Artikel 3, 4 und 5 wurden ohne Weiteres geneh- migt, Die Vânke auf der Linken wurden immer leerer. Nach und nach entfernten sich, da sle sahen, daß sie doch nichts auszu- richten vermochten , die Herren Arago, Dupin, Odi- lon - Barrot, „Laffitte, Salverte, Havin, Nicod, Mauguin u. \. wv. Etwa nur 30 Deputirten auf der Linken hielten aus. Die Centra verwarfen alle Amendemenrs. Herr von Sade bemerkte, es sey zwar seine Absicht gewesen, über den Artikel 6, zu reden; allein er möge nicht das rasche Bersahren der Centra verzögern. Im Centrum: „„Neden Sie nur.‘ Herr von Sade: „Nein, nein!‘/ Er protestirte gegen das Gesel und sebte sich nieder. Herr Janvier hielt über den Artikel 6 eine Rede, ohne jedoch Ausfmerksamkeic bei der Kammer zu finden. Uia 41 Uhr währte die Sibung noch fort.

General Sebastiani soll nah dem National seines Bot- schafterpostens am Londoner Hofe definitiv entse6t seyn. (Die Londoner Blätter widersprechen jest diesem zuerst von ihnen ver- breiteten Gerücht.)

Graf Henry von Sercey, Adjutant des Marschalls Gérard, iff gestern von St. Petersburg mit Depeschen fär die Regierung hier eingetroffen.

Die Königliche Akademie der Arznei-Wissenschaften zu Pa- ris hat den berühmten Chemiker, Professor Dr. Döbereiner zu Jena, zu ihrem ÉEhren-Mitglied ernannt.

Obl, v.

Der „Conservateur““, ein legitimistisches Wochenblatt, ist dem Beispiele des ,„Figaro“/ gefolgt. Er hörr ¿u erscheinen auf, ohne einmal die definitive Annahme des Preß - Gesebes abzuwarten,

Die Instruccion des Prozesses Fieschi's ist bei weitem noch niht beendigt. Jm Verlaufe der lezten Woche hat er fünf Verhôre bestanden. Ein Schneider-Expert hat den Auftrag er: halten, Fieschi’s Kleider aufzutrennen und überall, selbft in den Knöpfen, nachzusuchen, ob nicht irgendwo Papiere verborgen w; ren. Vorgestern sînd die Herren Maupas und Louderc, Büreau; diener der Deputirten-Kammer und insbesondere mit dem Dienst auf der Journalisten-Trbäne beauftragt, mit Fieschi fonfrontirt

worden; sie haben ausgesagt, daß sie in ihm den Konmissionaix

des Journals „la Revolution‘ wieder erkennen.

In Auch sind 1009 Freiwillige für die Armee der Kdni gin Christine durchgekommen.

Im Journal des Débats liest man: „Berichte ay Bayonne vom 22sten melden, daß die Portugiesischen Hülfs;

Truppen in der Gegend von Zamora in Spanien eingeröckt sind, F.

Sie sind 12 Bataillone Jufanterie und 1009 Reitec starêt. Sie führen drei Artillerie-Batcerieen mit sich. Der Indicateur de Bordeaux vom 24sten bestätigt diese Nachricht.

Die Englische Legion hat von St. Sebastian, Biíbao, San tona und Santander Besiß genommen. aus wird sie ihre Operationen beginnen. i

Aus Toulon wird vom 22sten d. geschrieben, daß die Fremden-Legion, die Palma am läten verlassen, am 16ten im Hafen von Tarragona angelangt is. Sie wurde am Tage dart- auf unter dem Rufe der Einwohner: „Es lebe die Freiheit!“ ans Land geseßt.

Nach Berichten aus Barcelona vom l8ten d. bat die Junta aus ihrer Mitte eine Kommission ernantt, um einen U; titel des Manifestes der Jnsurrection, über die Reinigung d Aemter und die Ernennung neuer Beamten in Ausführung zu brin gen. Diese Maßregel, die ailen Barteihaß und Ehrgeiz wet, hat vil Zwist und Lärm in Barcelona veranlast. Der Semeinderath von Mataro Hat sich mit den Atten des Gemeinderaths in de Hauptstadt Cataloniens einverstanden putirtd dorthin abgeschickt, die sich der berathenden Junta a schließen sollen. Ein Dampfschiff brachte am 7. d, 3900 Geweh) nach Barcelona. Jn jedem der 24 Stadtviertel Barcelona's u irzl eine Compagnie Sectionaïre gebildet, deren Gesammrzahl sich aüf 4090 belaufen wird. Sie sind zum Dienste in der Sradt destimmt, um zugleich den Despotismus und die Anarchie zu bekämpfen. Die Offiziere, Sergeanten uno Korporale werd von den Soldaten ernannt. Um die bedürftigen Milizen fu den Verlust ihrer Zeit zu entschädigen, sind mchr oder v-ngin freiwillige Subscriptionen eröffnet worden; es nud j-dech 15,000 Fr, zusammengefkfommen. Di: Stadt - Miliz hat jekt den Namen „National-Miliz“ angenommen.

Aus Madrid vom 19. August schreibt man: istt wieder hergestellt; und nach den energischen Vorsictómaßr« gein, welche die Behörde getroffen hat, i eine neue Störung sehr zwezfelhaft, Die Regierung hat eine imposante Haltung angenom men. Starke Patrouillen durchziehen alle Viertel der Hauptstadt, Von allen Seiten tressen Verstärkungen ein. Von Zldéfonso sind 500 Maun angekommen. Truppen von Toledo wurden erwartet, und wie man uns versichert, ist dem Dder-General der Reserve-Arme der Befehl zugeschickt worden, eine Division von 4000 Mann! nah Madrid abzusenden. Zu bemerken ist, daß sich die Sirenge| der Regierung zuerst gegen die Presse gerichtet hat. Das „Ey del Comercio‘/ ist untcrdrüêt; morgen, heißt es, wird auch ¡„¿Revista‘/ auf höheren Befehl niht mehr erscheinen. Di Journale wurden nicht bloß in ihren materiellen Anter ejjen angegrissen , sondern auch die Redacteure mehreter periodischen Dläuer verhaftet, Unter Anderen nennt may den Deputirten Acala Galiano, Redacteur der /- Revist Mensagero“/, und den Deputirten Firmin Caballero, Redacteur des „Cco del Comeccio““. Der Erstere wurde in seiner Woh nung um 4 Uhr Morgens verhaftet und in das Gefängniß de Corte gebracht. Doch sie sind nicht die einzigen Männer voi Ansehen, die eingezogen wurden. Ein gleiches Schicksal traf die Deputirten Tacomincha Jsturiz (wegen eines Schreibens iy der „Revista‘‘), de Las Navas, den Herrn Sauz, Komman danten des crsien Bataillons der Stadt - Miliz, den Genet Quiroga und noch mehrere Andere. “/

Un Schlusse der heutigen Börse trat eine kleine Reacth | einz es hieß, der Artikel 1 des Preß Gesebes wäre m mit einer sehr s{chwachen Majorirät angenommen worden. Db Briefe aus London, welche eine baidige Aenderung des Minist riums voraussehen lassen, haben cbenfalls das Steigen der Fondi verhindert. Die Börse war von den, Angelegenheiten der Di putirten: Kammer ganz in Anspruch genommen, und nur wen sprah man von den Nachrichten aus Spanien. Es soll eit Courier aus Madrid mit günstigen Nachrichten vom 20sten ein getroffen s. |

Heute {loß 5proc. Rente 109, 35. Zpyroc. 79. —, 5proc. Neap. 97. 5. 5proc. Span. 331. Z3proc. 223. Corte 327. Ausg. Schuld 137. Z3proc. Port. 56:1.

wgre Redacteur Cottel U AVIR A E Et 2am:

Sedruckt bei A. W. Havn.

¡Die DZiuhe

É. I C M0 E GARE PSIIEE E De RLUTE

Bekfanntmachungen.

Pur: 0 eil a ma. rina, angeblich verwittwete Laylie, welche seit Mi- haelis i805 als Castelauin auf dem Schlosse zu

Pensionifiia zu Bernstorff gewohnt , ist am 10ten v.

Versiegelung und Fnventur sicher gestellt. So viel |zu bescheinigen. dem Gerichte befannr geworden 7 bat die detnncta P S

einen am 30. Januar 1794 zu Wabern im Hessischen gebornen Sohn, Carl Joseph Laÿlie, hinterlassen, Gräf mindestens dessen Tod nicht so contatirt wie der- jenige eine? andern von ihr in Bamberg am 7. Juli 1798 gebornen Eohnes, Ramens Carl Sigisiard,

vermeinen, hiermit peremtorie und unter dem ein für allemal angedrohten Nachtheile mit ihren ver- : ocla meintlihen Forderungen und Ansprüchen für immer Die im Jahre 1764 im Breisgau geborne Catha- ausgeschlossen zu werden, geladen, sich

am Donnerstage, den 12. November d. F., i Cas Vormittazs 10 Uhr, auf dem Hofe zu Wedendorf Wedendorf conditionirt und sit einem Fahre als!|entwedec in Person oder durch genugsam legitimirte |a. zegen mälssige Anzahlung zum Verkauf übertragkn. , 0H l ». [Bevollmächtigte za gestellen und ihre Erb- oder son- Á

M. ohne Hinterlassung leßtwilliger Disposition mit |âizen Anspeciiche an den fraglichen N1chlaÿß anzumel- Tode abgegangen, und is ibr Nachlaß sofort durch |den , zugleich aver auch

Signatam Wedendorf, im Großherzogthum Meck-

(enburg Schwerin, am 17. Auguí

lh vou Bernstorffsches Patrimonial- Gertcht hieselbst.

sofort rechrlicher Art nach,| Breslau, den 18. August 1835.

1835.

Landgüter jeglicher Grösse / bis zum Werthe von einer Million Thaler, die sich |teratur. 1) Die Feldzuge von 1799 in Ftalien un! in bestem Cultur - Zaustande befinden, bedentende|der Schweiz.

Porsten, seine Schaafheerden ete. etc. etc. und sehr!von Clausewit. schöóne Wohn- und Wirthschafts-Gebäüude haben, zu den heutigen Conjanctnren angemessenen Preisen

Anfrage- und Adress-Bürean der Haupt- und Residenz- Stadt Breslan (im alten Rathhause).

E S Mac g E L AMESE: CAEV R C E C G

Allgemeiner Anzeiger für die Preußishen Staaten.

quellen. Fortseßung des ersten Abschnittes. II1I. Hinterlassenes Werk des Gen. Karl la 2 Thle. Berlin, 1833. (Schluß) 2) Militaic-Geographie von Europa. Jn Tabellet von Franz Ritter v. Rudtorffer, K. K. Oberst - Lieb tenant von Graf Baillet de Latour Junfanterie. l!

ierauf Reflektirenden sind wir schr gern bereit, |Hcft, Prag 1835. V. Neueste Militgir-Veränderuttg jede gewünschte Auskunst kostenfrei zu ertheilen.

Der Preis dieses Jahrgangs i| wie bisher A Thlr. Sächs. , um welchen auch die frühern Jal! oänge von 1818 angefangen, noch zu beziehen si Wer die ganze Reihe von 1818 bîs 1834 auf Einnál aontmmt, erhâit dieselben um ¿ wohlfeiler.

Wien, den 30. Funi 1835.

Heubneér,

J. F. Ebert, Justit.

Anton vayiie,- welcher als Soldat in Königl. Grie chischen Diensten am 17. Juli 1834 zu Nauplia ver- storben ifi.

welche aus Qrorecht, Schu!d oder sonû irgend eixem gedenfoaren Grunde Forderungen und Anspcü-he an cen Nachlaß der oberwähnten in Bernstorff ver-

Ba Nabe Verkaufs - Anzeigs,

ben ist. n der Nähe von Breslau, 80 wie im Hirschbere- (GHerichtöwcgen werden demnach alle diejenigen, |schen, Jzuerschen, kiegnltzgchen: Schwoidia hen l schen Kreise, in der Grafschast galt wun Ne annar fruchtbarsten Gegen- en er- un leder- i ‘en- ; storbenen pensionirten Castellanin Laylie zu haben|zenden Provinzen sind g und den angren- (Sch luß.)

und Reichenbach

Sechstes

Fnhalt: l.

Literarishe Anzeigen.

Oesterreichisch-militairische Zeitschrift 1835. Heft.

Dieses Heft ist so eben erschienen und an alle Buchhandlungen versendet worden : Der Feldzug von Waterloo 1815. IL Der Feldzug 1797 in Jtalien, Fnner-

dsterreih und Tyrol. Nach dsterreichIschen Orginal-

Buchhändler.

Bei L. Oehmigke in Berlin erschien so eben: Der Schulfreund Nr. 8 u. 9. Fuhalt: Do! Berlinische Schulwesen. Bitte an den Schu freund (aus Stettin), nebs Antwort. B“ richtigung eines Correspondenz - Artikels ôbck Beclins Gewerbeschulen. Geseß über d Elementarschulivesen in Sachscn vom 6, Fuß

Von diesen 4 Punktéèn!

ertárt und zwei Des

Allgemeine

Preußische Staats-Zeitung.

M 245 : j ° A T T I A: L ELTE 1 L nats SSSUDAAR Ti E E C R T e M B C Li

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Amtliche Nachrichten.

Kronik des Tages.

Se. Majestät der König haben die bei dem hiesigen Stadt- ericht fungirenden Kammergerichts - Assessoren Dr. Jacobi und älligen zu Justiz-Räthen zu ernennen geruht.

4 Se. Majestät der König haben dem Steuer - Empfänger ÎT ie zu Gnadenfrey das ‘Allgemeine Ehrenzeichen zu verleihen

geruht. l

Der Notariats - Kandidat Karl Friedrih Griesenbeck it zum Notar im Friedensgerichts. Bezirke Geldern, Landgerichts- Yezirks Kleve, mit Anweisung seines Wohnorts in Kevelaer, er- nannt worden.

Dem Besißer des Kupfer- und Eisen-Vitriol- Werks zu Sterner-Hütte, Christian Rhodius, ist unterm 31. August 1835 ein Patent

auf die ‘Darstellung der Schwefelsäure aus Zinkblende in dem durch Beschreibung und Zeichnung erläuterten Rôst- Ofen, ohne Jemand in der Anwendung bekann- ter Verfahrungsweisen zu behindern,

Wir

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uf zehn Jahre, von jenem Termin an, und für den Umfang |

Îder Monarchie ertheilt worden.

Angekomtnen: Der Herzoglich Braunschweigische Gene- ral- Major von Schrader, von Braunschweig. j

Abgereist: Der Königlich Großbritanische General, Pair von England, Herzog von Gordon, nach Liegnis.

Der Kaiserlich Russische Ober-Stallmeister, Fürst Basil Dolgoruki, nach Kalisch.

Zeitungs-Nachrichten. AUL T Ch O

Rußland.

Odessa, 14. August. Der General - Adjutant Sr. Maje- ¡stät des Kaisers und Gehülfe des Ministers des Jnnern, Graf Strogonoff, ist am Iten d. hier angekommen und. gestern auf dem Dampfboot „Gromonosets‘’ nach Konstantinopel abgegangen.

P o len.

Warschau, 30. August. Aus Kalisch vom 27. d. schreibt man: „Am 22, d. befanden sich Se. Majestät der Kaiser bei dem in der Nähe des Dorfes Kokanin stattgefundenen Schieß-Exerci- tium der ganzen regulairen und irregulairen Kavallerie und der reitenden Artillerie. Am 23. um §8 Uhr Morgens wohnten Se. Kaiserliche Majestät dem Gottesdienste in der Feldkirche der 8ten Division bei, worauf Allerhöchstdieselben sih zur Parade begaben und von sämmtlichen Kavallerie-Regimentern die Ordonnanzen an- unehmen geruhten. Um 2 Uhr des Nachmittags hatten die höhern Sen der Kalischer Wojewodschaft das Glük, Sr. Majestät vorgestellt zu werden. Um 3 Uhr des Nachmittags wurden alle Generale und kommandirende Staabs-Offiziere mit einer Einladung ur Kaiserl. Tafel beehrt. Am 24sten des Nachmittags war in Allerhöchster Gegenwart Sr. Majestät Uebung der 1sten Bri- gade der 3ten leichten Kavallerie-Division. Um 5 Uhr des Nach- mittags befanden sih Se. Kaiserl. Majestät bei der Divisions- Uebung der §ten Jnfanterie- Division. Vorgestern von 9 Uhr Morgens an ließen Se. Kaiserl. Majestät die in der Umgegend von Kalisch befindlichen Truppen mandvriren. Das Manöver fing bei dem Dorfe Kokanin an und endigte gegen 2 Uhr des Nachmittags in der Vorstadt von Kalish. Heute um Mitter- nacht langte Se. Kaiserl. Hoheit der Großfürst Michael Pawlo- witsch hier an.‘

Frankreidch.

Deputirten-Kammer. Sißung vom 26, August. Der erste Redner, der in dieser Sißung zu Gunsten des lsten Artikels des Preß-Geseßz-Entwurfes auftrat, war Herr Jollivet. Er beschränkte sich im Wesentlichen darauf, Auszuge aus dem Corsaire ‘’, dem „, Charivari‘/, dem /,Réformateur ‘/ und der „Quotidienne‘/ vorzulesen, um zu zeigen, wie unschicklih, ja em- pdrend der Ton diejer Blätter sogar unmittelbar nah dem Atten- late gegen das Leben des Königs gewesen sey, und fand darin inreichenden Grund, die in dem 1sten Artikel bezeichneten Preß-

ergehen der Pairs-Kammer zu überweisen. Herr Garnier- Pagès erwiederte darauf, daß von den Verfassern der Artikel, die man so eben angeführt habe, der größte Theil verhaftet, aber von der Jnstructions - Kommission des Pairshofes wieder auf freien Fuß gesebt' worden sey; man habe also doch wahrscheinlich nicht gefunden, daß sie schuldig wären. Nachdem sich hierauf noch die (bereits gestern erwähnten ) Redner theils für, theils gegen den 1sten Artikel hatten vernehmen lassen, bestieg Herr Sauzet in seiner Eigenschast als Berichterstatter der Kommission U Rednerbühne, und faßte die Debatte etwa in folgender Weise zusammen :

M. H , die Kommission hat seit Erdffnung dieser ernsten und serlichen Erdrterung ihr Stillschweigen noch nicht gebrochen: und dh wird sich die Kammer erinnern, daß mehr als einmal harte Verte gegen sie gerichtet wurden. Auf viele derselben werde ich Jeßt nicht atitworten, sondern dazu einen günstigeren Moment ab- varlen. Wenn ein ausgezeichneter Rechtsgelehrter uns auf dieser Bühne anklagt, daß wir es auf Verlehung der Charte abgesehen, so habe ich nicht den Muth, in einem solchen Augenblick mich auf \ndere Vorwürfe einzulassen, und so hohe Fnteressen mit kleinlichen, persdnlichen Fnteressen zu vermishen. Ünsere Vertheidigung, m. 9./ liegt in dem Geseh - Entwurfe selbs, der unsere Achtung vor der Charte bekundet. Der 1ste Artikel faßt den ganzen Gedanken des Gesehes zusammen. Er verwandelt gewisse Preß - Vergehen in Verbrechen, und zwar in Verbrechen gegen die Sicherheit des Staa- tes, in Attentate, und erklärt dadurch allein son, daß sie vor- die

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fakultative Gerichtsbarkeit des Pairshofes gehdren. Dieser Artikel is nun als verfassungswidrig und unpolitisch lebhaft angegriffen worden. Man hat gesagt - daß er den 69sten Artifel der Charte verleße und den 28sten Artikel falsch auslege, und daß er nicht allein gegen die Charte, sondern auch gegen die Vernunft und Menschlichkeit ver- soße. Keiner dieser Vorwürfe ist gegründet. Können Sie nicht ein Vergehen in ein Verbrechen verwandeln? Unser ehrenwerther Präsident hat uns gesagt, daß die geseßgebende Gewalt sich bis da- hin erstrecke; aber man hat uns diejes Zugeständniß nicht ohne eine grausame Beschuldigung gemacht. Man hat uns einen scharfen Pfeil zugesendet, indem man uns anklagt, gegen die Menschheit und die Vernunft dadur zu súndigen, daß wir eine Definition auf Worte und Schriften anwendeten, welche sih nur aut materielle Thatsachen anwenden lasse. Es handelt sich in dem ersten Artikel von der Provocation. Meine Herren, die Herausforderung zu einem Verbrechen, wenn sie auch nicht von einer Wirkung begleitet ist, bietet denselben Grad von absichtlicher Treulosigkeit dar, als wenn eine verbrecherische Handlung daraus gefolgt wäre. Aber das Ge- seß straft mit mehr oder weniger Strenge, je nahdem die Gesel- schaft einer grdßeren oder geringeren Gefahr ausgeseßt gewesen ist. Weil jedoch der leitende Faden eincs Komplottes nicht entdeckt wor- den ist, weil die Anreizung keinen Aufruhr zur Folge gehabt hat, soll deshalb die Thatsache als unschuldi betrachtet werden? Die von einer Wirkung begleitete Anreizung is, so sagt man, ein gemeines Verbrechen und nicht mehr ein Preß - Vergehen. In der Anreizung obne erfolgte Wirkung solle man bloß eine Unvorsichtig- keit erblicken, welche allerdings ftrafbar sey, aber nur durch das Zuchtpolizei-Gericht bestraft werden müsse. Die Wahrheit if aber, m. H./ daß derjenige, welcher anreizt, wenn das Attentat wirklich stattgefunden hat, als Theilnehmer an demselben besiraft wird. Er ist Mitschuldiger, und warum? Ofenbar weil er herausgefordert hat. Wenn er nun mittelst der Presse herausgefordert hat, o ist die Presse das Werkzeug der Provocation gewesen, und das Verbrechen der Provocation is in diesem Falle ein Preß - Vergehen. Man hat uns gesagt, wenn die Aufforderung durch die Presse von keinen Fol - gen gewesen sey, so müsse man sie mit Sanftmuth, mit Nachsicht bestrafen, weil nichts unsicherer, nichts schwieriger zu beweisen sey, als der Zusammenhang, in welchem die Aufforderung mit dem nicht ausgeführten Verbrechen stehe; aber vergessen Sie nicht, daß diese Unsicherheit, diese Schwierigkeit des Beweises auch stattfindet, wenn das Attentat wirklich in Ausführung gekommen if. Es ist eine der Eigenthümlichkeiten der Preß-Verbrechen, daß ihre Verbindung mit den Gewaltthätigkeiten, zu denen sie aufgerufen haben, so schwer zu be- weisen is. J es nun auch wohl wahr, daß es etwas ganz neues ist, wenn die Aufforderung zur Ermordung des Oberhaupteés der Negierung, sofern sie au keinen Erfolg gehabt hat, als ein Ver- brechen bestraft wird? Nein, m. H., denn das Straf-Geseßbuch vom Jahre 1810 firaft mit Verbannung die bloße Aufforderung zu dem durch die Artikel 86 und 87 vorhergeschenen Verbrehen. Fm R 1815 wurde die Deportation an die Stelle der Verbannung geseßt. Im F. 1819 wurde das Straf - Geseßbuch vom Fahre 1810 modifi- zirt; die vorerwähnte Aufforderung wurde nur noch als Vergehen bezeichnet, und nur als ein solches besraft. Aber war damals die Presse wohl das, was sie jebt ist? Nein, gewiß nicht. Wenn un- ker der ‘Kaiserlichen Regierung mit der Censur auf jene Aufforde- rung die Strafe der Verbannung siand, so wird man es nicht úber- trieben finden, daß wir dieselbe jeßt, bei der unerhdrten Frechheit der Presse, als Attentat bezeichnet haben. Man har uns zugestanden, daß jene Aufforderung ein Verbrehen sey, daß die geseßgebende Gewalt ein Recht habe , sie als ein solches zu bezeichnen; aver, sagt man, wir könnten es niht thun, ohne alle Definitionen, ohne alle Classificationen des Straf-Geseß buches zu verfälschen. Das Straf - Geseßbuch, meine Herren, kennt keine Classification des At- tentats gegen die Sicherheit des Staates, obgleich es in den Arti- feln 92, 93 und 94 cine gewisse Anzahl von Verbrechen voraussteht, auf die Sie unbedenklich jene Benennung anwenden und sie dem Pairshofe überweisen würden. Der 69ste Artikel der Charte sagt, daß die Preß - Vergehen in der Folge der Jury zugewiesen werden sellten. Warum sagt se das? Weil im gemeinen Rechte die Jury nur von Verbrechen Kenntniß nimmt. Die Preß - Vergehen wer- den ihr als politische Vergehen zugewiesen, und nicht anders; denn wenn die Presse sich Schmähungen gegen Privat - Personen, Uebertretung der Stempel- Geseße u. \. w. zu Schulden komnien läßt, so wird sie vor die gewöhnlichen Gerichtshdfe gezogen, weil alsdann das Vergehen nichts Politisches hat. Aber nachdem die Preß-Vergehen und Verbrechen der Fury übergeben worden, bleibt Jhnen noch der 28e Artikel der Charte zu berúcksihtigen, durch welchen alle Attentate gegen die Sicherheit des Staates der Pairs- Kammer zugetheilt werden. Hier, meine Herren, könnte ih schwei- gen; denn die Charte spricht, und die Charte is für mich etwas Heiliges, etwas ich freue mich der Gelegenheit, es sagen zu können etwas über alle denfklichen oder möglichen Umstände Erhabenes.// (Bewegung auf der Minister- Bank. ) Der Redner hielt hierauf, nachdem er gesagt hatte, daß er der Jury im Allge- meinen keinesweges mißtraue, der Pairs-Kammer eine große Lobrede, und erklärte, daß er ihr mit vollem Vertrauen auf ihre Unparteilichkeit die Attentate gegen die Sicherheit des Staates zuweisen würde. /¿Gewisse Vergehen der Presse‘, sagte er, „sind wahrhafte Attentate, und diese Attentate sollen, dem W. Art. der Charte gemäß, einer hohen, beständigen und starken Gerichtsbarkeit zugewiesen werden. Eine solche is die Pairs-Kammer, und zu ihr muß das Land in dem Augenblice wirklicher Gefahr seine Zuflucht nehmen, ihr müssen wir die Sorge übertragen, uns vor den Ausbrüchen zügelloser Par- teien zu s{ühßen. Denn, m. H., Sie wollen doch wohl nicht län- ger den Thron entehrt sehen, den Sie aufgerichtet haben, nicht län- ger die Gesellschaft, die Sie gegründet haben, der Gefahr des Unterganges Preis geben. Sie werden zeigen, daß ein erwählter König eben #0 sehr geachtet werden müsse, als ein legitimer. Sie werden dem auf uns blickenden Europa beweisen, daß das Juli-Volk eben so wohl seine verkannten Rechte zu bestra- fen, als seine eroberten Institutionen zu vertheidigen weiß.‘/ (Bei- fall.) Der Redner, zu den Vorwürfen Übergehend, die ihm im Laufe der Debatte persdnlich gemacht worden, erklärte, daß er keine Thatsache seines politischen Lebens zu vertheidigen habe. Wenn er früher Maßregeln der Mäßigung unterstüßt habe, \o sey es gesche- hen, weil er geglaubt, daß sie damals nüßlich und zureichend ge- wesen wären. Er würde dieselben auch jeßt noch unterstüßen, wenn sich die Umstände nicht geändert hätten. „„Fa‘/, rief Herr Sauzet aus, „ich bin stolz darauf, zum Berichterstaîter der Kommission er- nannt worden zu seyn, welche die Kammer niedergeseßt hatte, um freimüthig und gewissenhaft thre Meinung abzuge- ben. Jch habe mih meines Auftrages mit Aufrichtigkeit moe! ih werde nie weder der Regierung noch den Parteien zu Gefallen reden. Jch seze mich dem Hasse aus, darauf bin ih gefaßt; ich ziehe mir Ungerechtigkeiten zu, ih werde ihnen zu troßen wissen. Ich habe meine Pflicht gethan, und werde stets in meinem Gewissen

die Rechtfertigung meiner Handlungen finden.

Vielleicht werden

Berlin, Freitag den 4ten September

pp

mir in einer Stadt, die zweimal dur die vetbrecherishent Aus- schweifungen der Presse das Blut in ihren Straßen hat fließen se= hen, einige Segnungen zu: Theil werden. Jch werde dann freudig als Advokat wieder die mir anvertrauten Jnteressen vertheidigen, nachdem ih mit gänzlicher Hingebung die geheiligteren des ganzen Landes vertheidigt habe.‘/ (Lebhafter und anhaltender Beifal. )

Paris, 28. August. Der Kdnig hat sich gestern Mittag, in Begleitung des Barons. Athalin und des Grafen von Mon- talivet, nach Fontainebleau begeben. u

In der gestrigen Sibung der Pairs-Kammer erfolgte noch die Annahme des Geseß- Entwurfes über das Verfahren vor den Assisenhöfen mit 81 gegen 20 Stimmen. Sämmtliche in Antrag gebrachte Amendements wurden verworfen. Die Ver- sammlung beschäftigte sich sodann mit dem Geseß-Entwurfe we- gen eincs Kredits von 500,000 Fr. fär die von der Cholera heimgesuchten Departements; derselbe wurde einstimmig geneh- migt. Endlich ging auch noch der Gese - Entwurf wegen eines Zuschusses von 122,300 Fr. zu dem diesjährigen Budget der Deputirten - Kammer ohne Weiteres mit §8 Stimmen gegen 1 durch. Die Versammlung vertagte sich sodann bis zum Sonn- abend (29sten), wo der Kommissions-Bericht über den Gese6-Ent- wurf wegen der Geschwornen abgestattet werden wird.

Jn der Deputirten-Kammer wurden gestern die Be- rathungen über das neue Preß-Geses bis zum 12. Artikel, mit welchem der erste Titel schließt, fortgeseßt. Sämmtliche Amen- dements, mit Ausnahme der von der Kommission beantragten, wurden verworfen.“ Der zweite Titel handelt von den verant- wortlichen Herausgebern der Zeitungen. Herr von Salvandy bemerkte, daß in Bezug auf die von den Zeitungen zu stellende Caution eine große Menge von Amendements eingebracht wor- den wären, mit deren Prüfung die Kommission sich noch zu beschäftigen habe; er trug demnach darauf an, die Fortse6ung der Debatte bis zum folgenden Tage auszuseßen. Lesteres ge- schah. Jn der heutigen Sibung, zu der sich nur sehr wenige Oppositions - Mitglieder eingefunden hatten, berichtete Herr Sauzet über die eben erwähnten Amendements. Er be- merkte, die Majorität der Kommission sey der Meinung gewesen, daß man dem neuen Preß-Geseßze doch nicht einen allzu präven- tiven Charakter geben dürse, daß“ aber eine zu bedeutende Erhö- hung der zu leistenden Caution leicht die Departemental- Presse der Pariser Presse unterordnen und somit gewissermaßen eine Aristokratie im Zeitungswesen herbeiführen könnte; im Uebrigen müsse man sich auch hüten, mit der anticonstitutionnellen Presse zugleich auch diejenige zu strafen , die den Kreis der Verfassung bisher niht überschritten habe; aus diesen Gründen stimme die Kommission dafür, daß man die Cautions- Summe für die Pas riser Tages - Blätter nur auf 120,000 Fr. festseze, daß man sîc dagegen für die Provinzial-Blätter noch ermäßige und den bisherigen Sa6 auf ?%, feststelle, dergestalt, daß in den Städten von 50,000 Seelen und darüber (mit Ausnahme des Seine-, des Seine und Oise- und des Seine- und Marne - Departements) die. Caution nur 30,000 Fr., und für Städte von weniger als 50,000 Einwohnern nur 18/000 Fr., von allen Zeitungen der Provinz aber, die nicht täglich erschie- nen, nur resp. 15,0009 und 9000 Fr. betrúge. Diese Anträge waren die Veranlassung, daß noch einmal übec das ganze Gese diskutirt wurde. Die Herren von Bricqueville und von Tracy beschuldigten die Minister, daß sie durch ihr Gesetz die Charte verlekten, während die Herren Guizot und Thiers fich gegen diesen Vorwurf zu verwahren suchten. Bei dem Ab; gange der Post befand sh Herr Odilon-Barrot auf der Rednerbühne, um dem Minister des Innern zu antworten.

Die Aufregung, welche die unveränderte Annahme des et: sten Titels des ‘Preß - Gesebes, wie derselbe von der Kommissicn ainendirt worden, unter der hiesigen Presse hervorgebracht har, ergiebt sich am besten aus folgenden Auszügen aus einigen der bedeutendsten Oppositions - Blätter. Der Temps äußert sich darüber folgendermaßen: „Gleihsam im Fluge, und mit gleihen Füßen über alle vorgeschlagene Amendements hinwegspringend , hat die Deputirten-Kammer gestern die zwölf ersten Artikel des Geseßbes wider die Preß- Freiheit votirt. Einhundert und funfzig Mitglieder der Opposition, d. h. dic eigentliche Linke, der ehemalige liers-parti und einige einzelne Mitglieder des Centrums, haben bei der Abstimmung durch Aufstehen und Sißkenbleiben gegen den ersten Artikel des Geseß - Entwurfs votirt, welcher die Jurisdiction über die Presse den Geschworenen theilweise- entzicht und sie der Pairie überträgt. Etwa zweihundert Deputirte haben für jenen Artikel gestimmt. Unter den Ersteren haben wir die nach- stehenden Männer bemerkt, deren Namen tir publiziren / damit die Nation dieselben in dankbarer Erinnerung aufbewahre : Royer: Collard , Lepelletter - d’Aulnay, Jars, Schonen , Passy, Etienne, Bérenger, Lamartine, C. Dupin ; sie haben dieses Mal der Regierung, der sle so lange als Stüben gedient, den Rücken fehrend, mit Dupont, Laffitte, Odilon-Barrot, Sade, Sal: verte, Arago, Bignon, Comte, Lafayette, Nicod u. s. w. gegen den freiheitmörderischen Entwurf gestimmt. Der ehrenwerthe Präsident der Kammer, Herr Dupin, hat das Gewicht seiner Abstimmung der gewissenhaften Rede beigesellt, mit welcher er vorgestern den Antrag der Regierung bekämpft hatte. Die *Mi- nister und die Centra haben, sobald der Erfolg der ersten Ab- stimmung für fie entschieden hatte, eine Freude an den Tag ge- legt, der es an l[eidenschaftliher Unschiklichkeit nicht fehlte. Nachdem der erste Artikel durchgegangen war, entserate sich der

rôßte Theil der Linken, ein gleiches Ergebniß in Betreff der übrigen rtifel voraussehend, aus der Kammer. Nur einige wenige Mit- glieder dieser Abtheilung der Kammer, worunter die Herren Odilon-Barrot und Sade, versuchten auch ferner noch, in Ver- bindung mit dem Theile der Linken , welcher an das Centrum gränzt (liers- parti), den Ministern das Terrain Schritt fär Schritt streitig und das \{lechte Gesez durch Amendements et- was weniger s{leht zu mahen. Jhre Anstrengungen sind ver- geblich gewesen. Die Ungeduld der Ministeriellen war so groß, daß am Ende alle Gegner des Entwurfs zum Schweigen ges