1835 / 251 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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sprochen, und die er nur deshalb vorzulegen gefürchtet, weil er geglaubt, sie würde Herrn O'Connell's Erbitterung erregen. (Ge: lächter.) Der Marquis von Londonderry: „Jch freue mich, zu hôren, daß Herr O’Connell seine Hände bei der Bill nicht im Spiel gehabt, aber das, was dem edlen Lord (Hatherton) so eben entfallen, beweist, welchen Einfluß Herr O'Connell auf das Mi- nisterium ausübt.“ (Hört!) Lord Holland meinte darauf, es sey ganz nauürlich, daß ein Ministerium niht wünschen könne, A R so talentvollen Mann, wie O'’Connell, zum Feinde zu machen.

Oberhaus. Sigung vom 2. September. Lord Dun- cannon trug auf die zweite Verlesung der Bill in Bezug auf eine Reform in der Registrirung der Stimmberechtigten in Jr- land an. Die Grafen von Limerick und Wicklow wider- \eßten sh dem Antrage, und bei einer darauf erfolgten Abstim- mung fiel das ministerielle Projekt mit einer Stimmenmehrheit von 81 gegen 27 durch. Der Herzog von Cumberland wohnte dieser Sißung noch bei und Piderfpracó einer Angabe des Lord Plunkett über Aeußerungen, die Se. Königliche Hoheit in Bezug auf die Orangisten-Logen gethan haben sollte, j __ Oberhaus. Sikung vom 3. September. Der Be- richt des Unterhauses dLèr die von ihm mit den Amendements der Lords zur Mun zipal-Reform-Bill vor enommenen Verände- rungen wurde Lem Oberhause durch eine Î eputation überbracht und zuglei um eine Kohferenz mit einer Deputation der Lords nachgesuchte. Unter den auf Lord Melbourne's Antrag dazu eraawaten Pairs sollten der Herzog von Wellington, Lord Lpudhurst und Lord Brougham jeyn. Die beiden Ersteren leLnten es aber ab, was Lord Holland sehr auffallend, Lord Brougham dagegegen ganz in der Ordnung finden wollte, indem er sich auch * seine Ernennung verbat. Nun er- nannte Lord Melbourne den Präsidenten des Geheimen-Raths, dia Di Melvewadter, die Lords Richmoud und Shaftesbury, den Bischof von Bristol, Lord Auckland, sich selb und Lord

atherthon zu Mitgliedern der Deputation. Nach gehaltener Koaferenz wurde die Erwägung der Amcndements des Unter- hauses für den folgenden Tag beschlossen. Lord Lyndhurst, Graf von Roden und der Herzog von Wellington woll- ten in einer Debatte, die si in dieser Sikung über eine vor- gelegte Petition ros, die Minister für die Aufgebung der Jr- ländischen Kirchen-Bill verantwortlich machen.

Unterhaus. Sisung vom l. September. Heute

fam im Ausschusse über die von dem Oberhause amendirte Mu- |!

myzipal-Reform-Bill die Qualifications- Klausel an die Neihe, in- dem Lord: John Russell an cigte, er werde vorschlagen, daß die Betreffenden den Belauf 1 Qualificationen nicht eidlich, sondern bloß durch eine Declaration angeben sollten, auf Betrug aber Strafe stehen solle; das Nähere weiterhin, jeßt trage er bloß auf Aussegung der Klausel an. Sir R. Peel: „Da der Grundsa6s einer Qualification nachgegeben worden, so dürfte -die Diskutirung der Sache nicht nöthig seyn. Jch halte die einfachste Bezeugung in Hinsicht des Eigenthums für die beste, und den Plan, ein Sechstheil der Höchstbeskeuerten anzunehmen, für feinen guten. Viele achtungswerthe Leute Übrigens, die ihre Steuern und Abgaben regemäßig bezahlt, würden es dennoch {wer finden, zu sagen, daß sie 1990 Pfd. im Vermögen hätten. (Hört!) Deshalb bia ich gegen die Declaration.“ Lord John Russell erklärte ih geneigt, den Rathschlägen des chrenwerthen Baronets bei’ pflichten. Er verwahrte sich weiterhin noch einmal ausdrück: ed), daß er, indem er den Amendements beizustimmen vorschlage, keincóweges deren Grundsaß gutheiße, und würde nach allen Konzessionen gegen die Lords die Bill dennoch verworfen, so würde er sich für die Zukunft befugt halten, die ganze Bill vollklommen unver- kürzt wieder vorzubringen. (Beifall. ) Unter mehreren Mitgliedern, die sich unbedingt wider die Qualifications-Klausel aussprachen, war Herr Leader, welcher bemerkte, daß für den Lord, Großkanzler von England keine Qualification gefordert werde, warum sollte denn ein armer Stadtrath sein Vermögen nachweisen müssen?

tan vereinigte sich endlich darüber, daß in größeren Städten die Qualification in einem Steuer-Beitrage von 30 Pfd. Sterl, in kleineren von 15 Pfd. bestehen sollte, nachdem ein Aniende- ment des Herrn Roebuck, durch welches der Steuer - Betrag auf 10 Pfo. festgestellt werden sollte, mit 271 gegen 37 Stim- men verworfen worden war. Jn dieser Sißung ging auch die Bill, welche den Jrländischen Geistlichen, denen auf ihre rúcck- ständigen Zehnten eine Million von der Regierung vorgeschossen worden, die Rückzahlungsfrist verlängert, nach einer ziemlich un- gestümen Diskussion, in der es zwischen Sir H. Hardinge einerseits und den Herren Spring Rice und Grattan ande- rerseits zu den bittersten Persdulichkeiten kam, durch den Aus- schuß. Die Einbringung des Ausschuß - Berichts über die Bill in Betreff der Verwendung der vom Unterhause bewilligten Sub- sitien (approprialions-clause). wurde auf Hrn. Hume's Antrag noch vertagt.

Unterhaus. Sitzung vom 2. September. Das He beendigte heute die Verhandlungen im Auéëschusse über die Munizipal-Reform-Bill , ngchdera es die Amendements fast ganz im Geiste der von Lord John Russell gemachten Vorschläge um- gestaltet und einige Zusäße dazu angenommen hatte. Jn Bezug auf dasjenige Amendement der Lords; wodurch das Präsenta- tionsrecht zu geistlichen Pfcünden auf die Mitglieder der herr- schenden Kirche in der Munizipalität beschränkt werden sollte, erklärte sich Lord Russell für ein Sub- Amendement, welches den Munizipalitäten den Verkauf ihrer Präsentationsrechte zur Pflicht machen sollte. Dieser Vorschlag wurde denn auch, unter Beistimmung der Tories, ohne Abstimmung angenommen. Ueber die anderen weniger bedeutenden Bestimmungen der Bill verei nigte man sih dann cbenfalls ohne viele Diskussion. Es wurde hiernächst auf den Vorschlag des Lord Russell ein Comité er- nannt, welches die Gründe, aus denen sich das Haus bewogen gefunden, sich mehreren der von den Lords vorgeschlage- nen Veränderungen nicht zu fügen, schriftlich zusammen; fassén und eine Konferenz mit den Lords haben sollte. Merkwürdig wurde diese Sißung des Unterhauses durch cine Antwort des Radikalen, Herrn Roebuck, welcher sich schon früher sür eine nöthige Reform des Oberhauses erkläre hatte und diese auf eine Frage des Herrn Sinclair je6t dahin näher bestimmte, daß er den Lords das ihnen jet zu\tehende Veto in Bezug auf die Anträge des Unterhauses nehmen und darauf an- tragen wolle, daß eine einmal von den Lords verworfene Bill des Unterhauses, nach abermaliger Berathung durch dieses und Sanc- tionirung durch den Könif, Landes -Geseß werden solle, Herr Roebuck versprach zugleich, zur nächsten Session eine auf dies Prinzip basirte Bill einbringen zu wollen. Auch Herr Hume kündigte eine Bill an zur Erforschung der Núüßslichkeit des Ober- Hauses, und Herr Rippon eine andere, welche die Erzbischdfe un2 Bischöfe der Pflichr entbinden soll, im Oberhause zu erscheinen.

Unterhaus. Sigung vom 3, September, Lord John Russell beantragte die dritte Verlesung der Bill wegen

der fonsoiidiyten Fonds nebst der Appropriations - K'ausel (über

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deren Bedeutsamseit bereits bericht worden is). Ungeachtet des Wunsches von Seiten dés Herrn Hume, die Verlesung noch aufgeschoben zu sehen, wogegen sich selbst die Herren Aa r- burton und O’Connell auésprachen, wurde die Bill zum drit- ten Male verlesen und sogleich dem Oberhause überbracht.

London, 4. Sept. Der König kam vorgestern von Wind- sor nah der Stadt und wurde vom Herzoge von Cumberland, der heute frúh nah Berlin abgereist is, im St. James - Palast empfangen. Se. Majestät hielten' sodann ein Lever und ertheilten dem Herzoge von Nemours, dem Grafen von Minto und meh- reren Ministern Audi

enz. Der Herzog von Memours besuchte am Dienstage auch den

Tunnel.

Lord Auckland hat vorgestern seinen Eid als General-Gou- verneur von ‘Ostindien geleistet; der Globe glaubt Grund zu haben, ungeachtet alles dessen, was über die Ernennung des neuen ersten Lords der Admiralität an Stelle des Lord Auckland bereits verbreitet -worden, es zu bezweifeln, daß in dieser Veziehung schon irgend eine Entscheidung getroffen wäre. Der Courier dagegen wiederholt heute, daß man in den bestunterrichteten Zir- keln die Ernennung des Grafen Minto zu diesem Posten fär auégemacht halte. :

Mit Hinsicht auf die Entscheidung der Frage über die Mu- nizipal-Reform liest man im heutigen Courier: „„Wir haben wohl kaum nöthig, den liberalen Mitgliedern des Unterhauses zu empfehlen, die Siadt nicht eher verlassen, als 24 sie das Re- sultat der heutigen Diskussion im Oberhause erfahren haben. Das Land erwartet, daß jedes Mitglied auf seinem Posten blei- ben wird, bis die Krisis vorüber ist. Die gestern in Apsley- House stattgefundene Versammlung der Tory-Pairs war, wenn wir der „Morning Post“ glauben dürften, „friedlicher Bera- thung gewidmet.“ Die Wahrheit is jedoch, daß die Versamm- lung schr stürmisch war, daß sie vier Stunden währte, und-daß am Schlusse derselben die Pairs noch keinen bestimmten Beschlup gefaßt hatten. Die heftigeren Mitglieder verließen nach und nach die Versammlung und hielten Privat-Berathungen im Garten von Apsley-House. Wir hören, daß die Tory-Pairs heute Morgen hon wieder zu ernster Berathung in Apsley-House versammelt sind. Wir glauben durchaus nicht daran, daß sie, ungeachtet man das Gegentheil vermuthet, zuleßt der Annahme der Bill ein ernstli- hes Hinderniß in den Weg legen werden. Sie haben keine Wahl. Die Minister können keine weitere Konzessionen machen. Mehrere von den Führern im Unterhause bedauern es \chon, daß sie zu viel nachgegeben haben. Die Pairs müssen einsehen, daß sie ihre Existenz auf das Spiel segen, wenn sie sich der Bill, wie sie jeßr verändert is, entschieden widersezen. Das Bencÿ- men Sir Robert Peel's, indem er die Pairs öffentlich mit seinen Gesinnungen über das von ihnen befolgte Benehmen be- kannt suachte, verdient das hôchste Lob. Er hat in der That bei dieser Gelegenheit wie ein Friedensstifcer gehandelt. Gestern früh verließ er die Stadt, sobald er seiner Pflicht gegen das Land Genüge geleistet hatte, und begab sih nach Tamworth. Die aílgemeine Dankbarkeit der Nation wird ihn hinreichend entschädigen für den Verlust seiner Popularität bei seinen frühe- ren Genossen, den Pairs der Orangisten-Partei, die ihn je6t überall als den größten und gefährlichsten Radikalen im Unterhause dar- ellen.‘ | | h N Die Times lobt den Lord J. Russell wegen seines Ent- chlü}ses, sich mit den Lords verständigen zu wollen; sie hatte nach den vorangegangenen Drohungen gegen die Pairs und dem Aufschub in den Geldbewilligungen ein ganz: anderes Verfahren erwartet, Die Minister, meinte sie, wären nunmehr aus der Klemme, denn auf Sir R. Peel's Anrathen durften die Pairs, wenn nicht in allen, doch in den meisten Punkten, nachgeben, und die Land- Edelleute würden in guter' Laune gerade noch zur rechten Zeit zum Anfange der Rebhühner - Jagd zurückkehren. Der Mor- ning Herald sagt, Gewitterwolken hätten * am politi)hen Ho- rizont gestanden, aber ein leichter Wind habe sie verweht. Daß es zu einem Vergleiche zwischen bciden Häusern kommen möge, müsse der Wunsch jedes guten Unterthans seyn. Die Krisis, die, wie Herr O'Connell gesagt, jet begonnen habe, sey bereits beendigt, denn die Majorität der Lords würde sicherlich ebenfalls nachgeben. Die Morning Chronicle glaubt auch, daß die Lords, durch Sir Robert Peel bewogen, nachgeben würden. Durch das Lob, das auch dieses Blatt sich abzwingt, höôrt man freilich deutlich bitteren Aerger klingen. Es theilt die Meinung O’Con- nell’s, daß die Konzessionen den Lords darum zugestanden wer- den sollten, weil, wenn diese jezt noch Versdhnung verweigerten, die Indignation des Volks doppelt auf ihre Köpfefallen würde und das Volk zu der Ueberzeugung gelangen müsse, daß die Pairs eine Macht be- säßen, welche sie nie hätten ‘haben sollen, und die ihnen daher abgenommen werden müßte. Der lange Artikel schließt, wie folgt : ¡Was auch immer von der Weisheit der Konzessionen, welche die Minister und das Unterhaus des Friedens wegen zu machen gedenken, zu halten seyn mag, so glauben wir doch die allgemeine Gesinnung der Reformer von England auszusprechen, wenn wir den Ministern erklären, daß sie niht ein Jota über die von ih- nen jeßt angebotenen Konzessionen hinausgehen dürfen, ohne al- len ihren Kredit bei der Nation zu gefährden. Sie haben ge- nug gethan, um alles Unrecht auf die Pairs zu schieben, falls diese die Konzessionen nicht annehmen sollten. Jeder mäßige, jeder vernänstige Mann wird sagen, daß genug für den Frieden gethan sey. Ein Schritt weiter, und es ist nicht länger mehr eine Konzession, sondern ein Ergeben, nicht länger mehr ein eh- renvoller Vergleich, sondern eine shimpfliche. Niederlage; ein Schritt weiter dürste von der Nation nicht als das weise Werk der Klugheit mäßig gesinnter Staatémänner, sondern als die nie- drige und elende Unterwärfigkeit solcher zitternder Großsprecher angesehen werden, die auf ihrem eigenen Misthaufen \o lange krähen, bis der Feind auftritt und sie mit dem ersten Schlage sciner Flügel vertreibt. ‘‘ i

Man findet es auffallend, daß weder Graf Grey noch Graf Spencer (früher Lord Althorp) im Oberhause zu Gunsten der Munizipal - Zieform und der Jrländischen Kircheabill gesprochen haben, und man frage sich, ob sie sih etwa für cin fünsftciges Coalitions-Ministerium zurückhielten. :

Beim Herzoge von Wellington wurden gestern und heute zahlreich besuchte Versammlungen der Tory-Pairs gehalten, um u berathschlagen, wie man ih in Bezug auf die Munizi;al- Reform-Bill zu verhalten habe.

Heute herrscht im Publikum große Spannung, da am Abend die Berathungen ‘im Oberhause über die vom Unterhause modi- fizirten mendements desselben zur Munizipal -Reform-Bill be- ginnen sollen. i

Dem‘Globe und Couricr zufolge, erwartet man, daß in Folge des Nachgebens auch der Pairs das Parlament am Dienstag den sten d, M, werde prorogirt werden. Der Standard und

der True Sun sind dagegen der Meinung, daß sich die Lords

zum Nachgeben nicht willig zeigen würden,

Der Globe sagt, das Erste, was Sir R. Peel am Diensta Abend im Unterhause

Lyndhurst eingebrachte Aldermänner- Klausel über Bord zu werfen

Es sey nicht zu verwundern, fügt das genannte Blatt hinzu, dai

das Gerücht, nach welchem Lord Lyndhurst der neue Premiet Minister seyn solle, dem sehr ehrenwerthen Baronet nicht gefies,

Morgen wird dem Sir Nodert Peel von seinen Wähle zu Tamivorth ein großes Diner gegeben werden, zu dem die zah reichsten Meldungen eingegangen sind, so daß eine große Meng zurückgewiesen werden mußte. é h

Graf Capodistrias, Bruder des unglücklichen Staatsmannez gleiches Namens, der in Napoli di Romania ermordet wurde, ist hier eingetroffen, angeblich mit einer diplomatischen Mission de; Griechischen Regierung. S

Oberst Fairman ist bis diesen Augenbli noch" nicht festgeny, men tworden. F

Der berühmte Arzt Sir William Blizard is vor einig Tagen im 93sten Jahre seines Alters mit Tot abgegangen.

Der bekannte flüchtige Französische Deputirte Cabet hat dy Times eine von ihm in Form eines Schreibens an Ludwi, Philipp abgefaßte Broschüre über dessen frühere und jeßige p litische Verhältnisse zugesandt, woraus die Times, jedoch ohn sonderlich einzustimmen, lange Auszúge mittheilt.

Gestern wurden zu Portsmourh eine Anzahl von Lanciett und Pferden für das Regiment des Oberst Kinloch nach Spa; nien eingeschifft. « Heute oder morgen sollen 130 Pferde für di Artillerie, die gestern vom Capitain Allen geprüft wurden, ebey daselbst eingeschifft werden. /

Unsere Blätter geben einen Auszug aus der zweiten Adtess der Catalonischen Provinzial - Junta an die verwittwete Königis von Spanien. „Sie ist‘, bemerkt die Times, „in Worte tin gekleidet, die niht mehr mißverstanden werden können; dit C; talonier lassen Jhrer Majestät keine Wahl zwischen einer wy Bedürfnissen des einflußreichen Theils des gemeinen Wesens q; gepaßten Verfassung oder einer Zertrennung des Bandes zv schen ihrem Throne und dem Volke. Demnach steht jenem Theil der Halbinsel eine neue Krisis bevor. Jn’ dem Augenblicke, wi wir schreiben, ist die Einberufung der Cortes unter diesen dti henden Umständen wohl schon in der Madrider Zeitung « schienen.“

Belgien.

Brüssel, 4, Sept. Jn der vorgestrigen Sisung der Ra präsentanten-Kammer nahm der Minister der aus wit; tigen Angelegenheiten das Wort. „Meine Herren““, sagt er, „es würde überflüssig seyn, Sie an die Wichtigkeit, unse Verbindungen mit den fremden Ländern auéëzudeßnen, zu iu

mer selbst hat dieselbe bei der Votirung der Budgets bestätigt, Die im vorigen* Jahre für das Gehalt eines Geschäftsträgers in Jtalien votirte Summe schien unzureichend, und bis jet hatt die Regierung nicht die Absicht, einen Agenten höheren Rang nah Jtalien zu senden. Seitdem haben die Umstände sich g ändert; der Römische Hof hat nah Belgien einen Agenten g sandt, der den Titel eines außerordentlichen Gesandten und bi vollmächtigten Ministers führt. Es ist von Wichtigkeit fi die Würde des Landes, daß der Agent, welcher ‘uns zu Ro repräsentiren“ wird, den nämlichen Rang habe. Die im y

rigen Jahre für das jährlihe Gehalt eines Agenten in Jf umme von 12,600 Fr. ist bei weitem nicht

lien votirte S / reichend sâr das Gehalt eines außerordentlichen Gesandten

bevollmächtigten Ministers. Er is \tets- von einem Secw begleitet, und man darf niht aus dem Auge verlieren, daß u ser Repräsentant zu Rom mit unseren Interessen bei den Übrige Höfen der Halbinsel Jtalien beauftragt seyn wird. Diese Au dehnung dcs Kreises seiner Verbindungen erfordert wenigstt| ein jährliches Gehalt von 40,000 Fr. Demzufolge hat der König mi beauftragt, Jhnen folgenden Geseß - Entwurf vorzulegen:

¡(Einziger Artikel. Die im Art. 10, Kap. 2 des. Budget des Ministeriums der auswärtigen Angelegenheiten von 1ÿ bewilligte Summe von 12,600 Fr. fann im nöthigen Falle gal dazu verwendet werden, bloß einen Theil des jährlichen Gehal einer Gesandtschaft in Jtalien, deren Chef den Rang eines a ßerordentlichen Gesandten und bevollmächtigten Ministers hab wird, auf den Fuß von 40,000 Fr. zu berichtigen.‘ Dis Vorschlag ward in Betracht der Dringlichkeit seiner Annaht an cine Kommission gesandt.

Oesterrei.

Prag, 5. Sept. Die hiesige. Zeitung meldet: „U 2. Sepr. d. J. wurde Böhmen der lang genährte Wunsch f füllt, durch den Besuch Allerhöchst Jhrer Majestäten des Ki sers und der Kaiserin beglückt zu werden. Allerhöchstdiesclb langten um die 10te Vormittagóstunde an der Landesgrän c di Suchenthal an und wurden daselbst von den äußerst abre versammelten Bewohnern der Umgegend „jubelnd begrüßt. A Ende der GBränzbrücke war auf dem Territorium der Herrschi| Wittingauer Obrigkeit eine kolossale, 10 Klaster heche und 14 Kli ter breite Ehrenpforte mit Kolonnaden im ant ken Style erba geschmückt mit Arabesken - Verzierungen, Blumenkränzen ul Laubgewinden. An der: obersten Fronte dieser Ehrenpforte ruh der Bdhmische Lôwe mit der darunter befindlichen Jnschrift:

»Cerle Leo mocrens revivescit rege receplo.” Tief vom Kummer gebeuget, trauert der Böhmische Löwe, Doch gewiß lebt er auf, sieht er den König sich nah'n.

Auf der einen Seite der Brúcke waren unten im Wiest grunde die Färstlih Schwarzenbergschen Fischer in ihrem eigt thümlichen Anzuge neben den geschmackvoll geordneten Attribut ihrer Beschäftigung, auf der Brücke selb die Berg - Knap)l des benachbarten Eisen - Bergwerkes Franzensthal, die Fürstlich) uniformirten Jäger, die Beamten der Hcrrfchaft in festlich! Kleidung und zie Geistlichkeit der Umgebung aufgestellt, D Ankunft Jhrer Majestäten verkündete das Abfeuern der Bölk der einfallende Trompeten- und Paukenschall, das Geläute | Glocken, und ein einstimmig sich erhebender Jubel schallte d ankommenden Regenten-Paare, entgegen. An der Triümph-Pfol angelangt, wurden JJ. MM. von dem Besiger der Herrsd! Wittingau, Fürsten von Schwarzenberg Durchlaucht, und dd Budweiser Königl. Kreis -Hauptmann ehrfurchtsvoll empfangl urid nachdem JI. MM. ih über „Allerhöchst Jhr im Voral empfundenes Vergnügen, Böhmen zu besuchen‘/ in den huldvö| sten Worten auszusprechen geruht, jezten Allerhdchstdieselben U ter dem Jubel der weiterhin aufgestellten Schu'-Jugend und der j sammengestrômten Volksmasse die Reise nah Wittingau fort. Zwak zig reiteade Dorfrichter der Herrschaft Wittingau, mit den berittent fürstlichen Jägern, und die herrschaftlichen Beamten in vierzeh Wagen erdffneten den Zug, welchem sich, an dem Gebicte df Stadt Wittingau angelangt, noch eine Abtheilung der gan nd und geschmackvoll uniformirten Schügen dieser Stadt anschl Vor dem Thore dex Stade Wittingau angelangt, wurden J

ethan habe, sey gewesen, die von Lori

4 MM. abermals von Sr. Durchlaucht dem Fürsten von Schwar-

enberg und dem Magistrate, dann der Bürgerschaft dieser Stadt ehrfurchtévoll bewillfommnet und unter Abfeuern von Böllern, Glocfengeläute, dem Schall der Musik der mit ihren Fahnen aufgestellcen Zünfte und ununterbrochenem Vivatrufen der zu- sammengedrängten Volkêmenge, welche den Wagen JI. MM. jubelnd umgab, und ihm kaum zu fahren gestattete, nach“ erfolg- ter Vorftellung der Geistlichceit und der dort domizilirenden Mi- litair - Personen dur die Stadt geleitet. Vor dem Ae thore der Stadt war ein äußerst geschmackvoll mit Reisig, Laub Moos Und 2aldbeeren verzierter, mit einer herzlichen Inschrift verseheter Triumphbogen, und neben demselben eine Reihe mit hmen - Gewinden verbundener Nischen, in welchen festlich ge- {cidete Mädchen, Blumenkränze s{hwingend, das Volkslied an- stimmten, welches aus tausend Kehlen widerhallte. Eben so war am Ausfahrts - Thore der Stadt Wittingau eine sehr geschmack- volle mit Blumen und Guirlanden verzierte pyrampydenfdrmige Verkleidung angebracht, auf welcher die Juschrift: „Von der Liebe tief durchdrungen sind unsre Huldigungen“/, prangte. Jn der zu diesem Ausfahrts - Thore führenden Gasse waren Pyra- midea von Laub, durch Kränze und Gewinde von Blumen- \chmelz verbunden und, die Gajse in einen gartenähnlichen Lau- s umgestaltend, aufgestellÇ, Nachdem Ihre Majestäten diese Huldigungen und Beweise der Anhänglichkeit der treuen Bewohner der Stadt Wittingau mit Rührung aufgenommen hatten , seßten Allerhöchstdieselben die Reise nah Budweis fort und geruhten, bis in den Ort Lischau die Begleitung der uni- formirten Schüben - Abtheilung und bis an die Gränze der Herrschaft Wittingau die der berittenen Dorf- Richter Allergn&: digst zu gestatten. Jm Dorfe Stiepanowih6 geruhten JJ. MM,, von der frohlocker,ven Menge ehrfurchtévoll begrüßt , einige Minuten zu verweilen, bei dem dortigen Orts-Seelsorger über die Beschaffenheit

seines geistlichen Bezirks sich zu erkundigen und den Armen die-

es Ortes eine- Gnadenspende erfolgen zu lassen. An dem Ge- biete des Marktes Lischau angelangt, erwarteten JIIJ. MM. meh- reve Bürger zu Pferde, sich den berittenen Schügen der Stadt Wittingäu anschließend; und so ging der Zug weiter nah dem Markte Lischau. JJ. MM. geruhten. dort die Huldigungen der Geistlichkeit und der Orts-Behörde gnädig aufzunehmen und die Reise unter dem Jubel der versammelten Voiksmasse fortzu- sesen. Auf dem Markte waren zwei Triumphbogen mit passen- den Inschriften errichtet. Auf dem einen derselben prangten alle Mappen der dem Scepter Sr. Majestät unterworfenen Länder. Neben denselben waren Musik - Corps, welche das Volkslied an- stimmten, aufgestellt, und durch die Einleitung des dortigen Bür-

germeisters Simonyp gaben in geschmackvoller Zusammenstellung

fre j Über dreißig für die Linzer K. K. Aerarial-Wollen eug-Fabrik ar- nern. Diese Nothwendigkeit ward stets anerkannt, und die Kw: |

beitende Spinnerinnen von der Zubereitung der Wolle auf ihren Éleinen Spinn-Maschinen ein treues Bild, welche Arbeit dort und in der Umgebung einer bedeutenden Anzahl dürftiger Menschen Nahrung giebt. Jn Rudolphstadt geruhten Jhre Majestä- ten ebenfalls die Huldigungen der Geistlichkeit und des Octs - Vorstandes „Unter freudigem Zuruf der versammel- ten Volksmenge, wie die Begleitung zu Pferde von einer Ab- theilung der Budweiser uniformirten Schükengarde gnädigst an- tei, und hielten um 2 Uhr Nachmittags Jhren feierlichen

inzug in die Königl. Kreisstadt Budweis. Jn der Vorstadt war ein Triumphbogen, mit Säulen, Blumen und Laubgewin- den reichlic) verziert, mic dem Kaiserlichen Doppeladler gescmückt und der Juschrifc: „Heil und Segen dem Kaiserpaar“/, errichtet. Von dort aus passirten JJ. MM. durch die Promenade unter Gtockengeläute, Abschießen von Böllern und Zujauchzen der er- freuten Menge und der daselbst aufgestellten, Blumenkränze s{chwin- genden Schuljugèénd in die Stadt. Am Thore, weiches mit gothischen Verzierungen reichlih bekleidet und nebst’ der dahin führenden Brücke mit Laub- und Vlumen-Guirlanden geschmückt war, wurden J. J. MM. von dem gesammten Magiskrate und einer großen Anzahl schwarz gekleideter Bürger chrfurchtsvoll empfangen. Dieje traten nun vor den Wagen der Allerhöchsten Reisenden, und so begann der Einzug Schritt vor Schritt von dem Wiener Thor, durch die Wiener Thorgasse über den Ning, nach der zum höchsten Absteige: Quartier bestimmten bi- öflichen Residenz. Der Zusammenfluß der aus allen Gegen- den dieses und selbst derx Nachbar- Kreise herbeigeströômten Volks-

menge war ungeheuer und die Gassen so überfüllt, daß die Volts-.

massen wie gemauert' standen. Unter einem läâärmenden Vivat- rufen {ob sich nun der Zug durch die von dem hiesigen Schiff- meister Lanna eigens ganz neu wie Matrosen gekleideten, über sechzig Köpfe zählenden Schiffsleute durch die anstoßenden Rei- en der Bergknappen des benachbarten K. K. Silber-Bergwerkes

Gutwasser und. der hiesigen Privat- Gewerke, des aufgestellten -

bürgerlichen Scharfshüßen:Corps und der jämmtlichen mit ihren Fahnen ausgerücckten Zünfte unter einem fortwährend lärmead Jubelnden Zudrange des Vo!kes auf dem unter allen Fenstern mit Laub - Und Blumen-Gewinden festlich gezierten Stadtringe bis in die bischöflüche Residenz. Daselb| wurden JJ. MM. von der versammelten Geistlichkeit, der Gencralität und den Civil- Behörden chrfurchtsvoll empfangen, deren Chefs zu der Allerhôch- sten Tafel gezogen zu werden die Ehre hatten. Nachmittags geruhten II. MM. die Aufwartung sämmtlicher geistlichen, Militair- und Civil-Behörden gnädigst anzunehmen, bei den verschiedenen Bran- hen nach den dermaligen wesentlichen Objekten ihres Wirkens sih zu erkundigen und gegen- die altgedienten Staats- und Ma- Fsratsdiener sich besonders huldvoll auszusprehen. Nachdem llerhöchsdiese!ben hierauf noch einen Theil der Eisenbahn zu Fuß in Augenschein genommen, geruhten Se. Majestät der Kai- ser den Abend den Staats: Geschäften zu widmen, worauf das Musit-Corps des hier konzentrirten K. K. Infanterie-Regiments Erzher; og Rainer die Allerhöchste Genehmigung crhielt, unter den Fenstern JJ. MM. zu spielen. Se. Kais. Hoheit der urchlauchtiaste Herr Erzherzog Johann langte am 27. Aug. Un 7 Uhr Abends in Königgráßs an, wo Höchstdieselben noch an diesein Abende die Aufwartung der Civil; und Militair - Be- iden anzunehmen geruhten. Nachdem Se. Kaiserl. Hoheit am fo‘genden Tage die vor dem Mährischen Thore der Festung Königgräßz befindliche Inundations - Brücke , so wie die dortigen gestungswei ke, in Augenschein genommen hatten, seßten Höchstdiesel- en die Reise nach Josephstadt fort, deren Festungswerke ciner glei- en Aufmerksamkeit gewürdigt wurden. aiser. Hoheit von Jaromirz in der Richtung nach Trautenau in Us Lager bei Licgnib abgereist. An eben diesem Tage Abends Wurde der Festung und Kreisstadt Königgräß das weitere Glück je Theil, Se. Kaiserl. Hoheit den Durchíauchtigsten Herrn Erz- "Nzog Franz Karl in ihrer Mitte zu verchren. geruhten , ‘das Absteige-Quartier in der bischöflichen Residenz zu

nehmen und wurden daselbst von: den Civil- und Militair-:Behödr-

den chrerbietigst empfangen. Am 30. Aug. wohnten Se. Kaiserl. vheit in der Königgräßer Domkirche der von dem Herrn Bi- h ofe abgehaltenen Segenmesse bci und seten hierauf unmittél- ar die Reise über Varomirz und Nachod ¡n das Fager bei Lieg-

Am 29. Aug. sind Se.

Höchstdieselben

1027 nb im erwünschtesten Wohlseyn fort. Bei diesen Anlassen sprah | gute, und zwar mit bedeutenden Uebertreibungen. Es sollte uns sih die Freude der durch die Anwesenheit Jhrer Kaiserl. Hohei- } daher niht wundern, wetin die Deutschen Zeitungen dem Pu- ten hochbeglükten Einwohner von Königgräß unverholen in der 1 blikum erzählt hätten, daß eine Revolution hier ausgebrochen, Art aus, daß sih dieselben bis in die späteste Nacht vor den f und daß der König in seiner Hauptstadt uicht sicher sey. Es har Absteige- Quartieren der Herren Erzherzöge unter lautern Jubelruf | sich freilich ein Vorfall ereignet, welcher strenge Maßregeln von versammelten ; besonders erhebend aber war der Anblick, die in Seiten der Regierung forderte, aber man glaube darum nicht, die Domkirche sehr zahlreich herbeigeströmten Bewohner den Se- daß wir in der Mitte von Unruhen und Anarchie leben, ganz gen für das Allerdurchlauchtigste Kaiserhaus herabflehen zu sehen.“ |} im Gegentheil. Eine starke Bande von Räubern oder Klephten

/ : aus Türkisch Albanien ist über die Gränze gekommen und hat Preßburg, 24. August. Die Stände seßen ihre Bera- | einen Einfall in Kontinental - Griechenland gemaht. Sie hat- thungen über die Bemerkungen der Magnatentafel auf die Grava- | ten die Kühnheit, bis Missolunghi vorzudringen; die kleine mina und Postulata in Cirkular-Sibungen fort. Garnison indeß vertheidigte sich gut und behauptete die : Stadt. Missolunghi ist keine Festung und war es niemals. S panien. Franzödsische Blätter melden aus Madrid vom 26.

Seine Lage, wie sein Name {on anzeigt, in einem Aprolt ge- August: „Die Ruhe ist in der Hauptstadt wieder hergestellt.

legen, ist seine Haupt - Vertheidigung, „nur eine schlechte Mauer

gust: von Erde {ütte die Stadt von der einzigen zugänglichen Seite Die Militair-Kommission se6t ihre Arbeiten mit Eifer fort, aber die Polizei ist s{lecht bedient, und es ist ihr bis jest nit nur

U der Zeit, wo die Hellenen die heroische Belagerung gegen die i | ürfen aushielten, und diese iff noch in demselben Zustande, wie nit gelungen, die entflohenen Deputirten tvieder zu verhaften, i sondern sie hat auch noch den Deputirten Lopez nah Valencia

in der Kriegszeit, weil die Regierung die Stadt für einen un- i h det haltbaren Plaß erklärt hat. a der Versuch auf Missolunghi entwischen lassen. Obgleich die Kommission bei der Instruction | mißglückt war, marschirten die Klephten auf Lepanto (Navnazros), des Prozesses mit großer Strenge verfährt, so glaubt man doch ] eine ofene Stadt; und forderten Contributionen. Da FnORens nicht, daß sie ein Todes-Urtheil aussprechen werde. Da überdies | 50 Soldaten dort in Garnison standen , und die Räuber etwa die Haupt - Anstifter der Empdrung contumacirt werden mússen, | 300 Mann stark waren, so mußten die Einwohner die un- so wird allgemein geglaubt, daß man der Hauptstadt den Anblick | willkommenen Gâste bewirthen und alles Verlangte herge- eines Schaffots zur Bestrafung politischer Verbrechen er- | ben. Die Staats-Regierung hat sogleih ernste Maßregeln sparen werde. Daß die kompromittirten Deputirten ihre | genommen. Das 3te Infanterie: Bataillon (welches in Negro- tellen verlieren, is um so sicherer, da sie eben nicht | ponte, liegt) hat Befehl bekommen , gleich aus brechen und die geneigt seyn werden, sich als Gefangene zu stellen und sich der | Pässe an der Gränze zu beseßen, damit den Räubern der Rück- Ungewißheit eines Prozesses auszusezen. Die Bewegungen in | zug abgeschnitten werde, und 2 Compagnieen des lsten, 2 Com- Barcelona, welche in gewisser Hinsicht dur eine provisorische pagnieen des ‘ten und 2 des 8ten Bataillons nebst einer Bat- Junta ein gesebliches Ansehen gewonnen haben, sind noch immer | terie Berg-Artillerie sind abmarschirt, um sie aufzureiben. Das ein Gegenstand der Besorgniß für die Regierung. Man weiß, | Ober-Kommando dieser Expedition ist dem wackeren Philhellenen daß mehrere Mitglieder dieser Junta sich bereit erklärt haben, | Oberst (jegt seit wenigen Tagen General Major) Gordon anver- den Befehlen des Ministeriums gehorchen zu wollen ; Andere da- traut, der auch vorgestern die Residenz vertassen. So unange- gegen, die weniger versdhnlich sind, haben sih mit der Junta | nehm es auch ist, bar es doch nichts zu bedeuten, und die Re- gierung hegt nicht die geringste Sorge für die allgemeine Ruhe. Durch seine geographische Lage is Griechenland gegen jolche Jn- fursionen immer offen, aber obgleich sie momentanen Scha- den anrichten, so haben sie doch keinen Einfluß auf das Land. Vor acht Tagen langte ein Russischer Courier hier an, welcher den Andreas - Orden von Sr. Majestät dem Kaiser von Rußland an den König von Griechenland brachte. Der Russische Gesandte am hiesigen Hofe; He. von Katakazi, ernpfing bei Ueberreichung desselben von Sr. ajestät dem Könige das Groß-Commandeurkreuz des Erldser-Ordens. e

/ Fnland.

Berlin, 9. Sept. Se. Königliche Hoheit der Herzog von Cambridge traf am ten d. M. Abends, von ‘London: kommend, nebst Gefolge in Düsseldorf ein, stieg im Breidenbacher Hofe ab und sezte am folgenden Morgen die Reise nah Kassel fort.

Herr T. J. Kelleter, der Chef und Gränder ciner der bedeutendsten Tuch-Fabriken zu Achen, Ritter des Rothen: Adler- Ordens dritter Klasse, ist am ten d. M. daselbst mit Tode ab- gegangen.

Berlin. Jn der Versammlung des wissenschaftlichen Kunst- Vereins am 7ten theilte der Geheime Regicrungs -Rath Kortúüm Nachrichten Über die ‘Kunst - Sammlungen in Kopenhagen mit, unter denen sich die Sammlung nordischer' Alterthümer und des Kuoferstich- Kabinets besonders auszeich neten. Hr. Professor R au ch legte der Gesellschaft eine Sammlung von Gyps-Abgüssen nach Me- datllons in Metall und Hol; vor, wovon die Originale sich in dem Königlichen Münz - Kabinet befinden. Die Abgüsse hat der Bild- hauer, Hr. Reinhard d J. , mit großer Sorgsamkteit gemacht, und die Auswahl if so vortrefflich, daß durch cin genaues Studium die- ser, vornehmlich dem Deutschen Kunsifleiß angehörigen Kutistwerke die zum Theil vernachlässigte, zum Theil geachtetcte Bildnißmalerei und Skulotur in ihrer Würde und Bedeutung hergestellt werden könnte. Der wissenschaftliche Kun. - Verein läßt es ch angelegen seyn, die Sammlung dieser Reinhardischen Medaillen-Abgüsse allen Künstlern, Kunsischulen und Kunstfreundcn bestens zu empfchlen. Auch der Geschichtsforscher findet éine schône Nuswahl berühmter Portraits dabei, denn nirgends sieht man die Charaktere des Mittel- alters in so sprechenden Zügen auëgeprägt als hier. Da die Abgsss au im Einzelnen verkauft werden, kann man für einige Thaler fich schon eine recht ansehnliche Sammlung verschaffen. F: F.

von Valencia in Verbindung gesest und sich verbindlich gemacht, nicht zu wanken, bis die Regierung ihren Forderungen durch die Bewilligung liberaler Jnstitutionen Genüge geleistet habe. Diese Mittheilung war kaum in Valencia angekommen, als der neue General-Capitain, Graf von Almodovar, eine Proclamation an das Volk erließ, worin er an die Dienste erinnert, welche er der Sache der Nation geleistet habe, während er Präsident der Pro- kuradoren-Kammer gewesen sey. Er fügte hinzu, daß er auch in seiner neuen Stellung derselben Sache ferner dienen werde, daß er vôl- lig mit den Ansichten der Junta von Barcelona Übercinstimme, und daß er hoffe, das Volk werde mit dem Gange, den er in dem Interesse desselben geglaubt habe, befolgen zu müssen, über- einstimmen. Diese Proclamation wurde in dem Augenblick be- kannt gemacht, wo der den Händen der Madrider Polizei ent- flohene Deputirte Lopez in Valencia ankam. Die Regierung muß befürchten, daß der Föderalismus sich in die Provinzen verbreitet. Es steht indeß zu hoffen, daß die Maßregeln, welche gegen diejenigen Städte ergriffen worden sind, die das Bannec des Fôderalismus erhoben haben, das Uebel mit der Wurzel aus- rotten werden. Das Fest des heiligen Ludwi ist mit gro- ßer Pracht in la Granja gefeiert worden. n der Börse ging das Gerücht, daß die von neuem bei dem Kabinet der

uilerieen nachgesuchte Jutervention bewilligt worden sey. Das Gerücht ist nicht neu. “‘ ;

Der Morning derald“ enthält folgende Mittheilung aus Madrid vom 21. August: „Vor einigen Tagen meldete ih Jhnen, daß die Frage der Anerkennung der Süd - Ameriéa- nischen Freistaaten erledigt sey und, wenn nicht unvorherzusehende Ereignisse einträten, bekannt gemacht werden wúrde. ch freue mich, Jhnen jest anzeigen zu können, das die Maßregel nur durch den lesten Aufstand eine kurze Verzdgerung erlitten hat. Die Erklärung der Minister an die Krone, worin sie die Gründe ihrer Politi? auseinanderseßen, und das von der Königin bestä- tigte Königliche Dekret sind entworfen, und sobald die Regies- rung die gegenwärtigen Schwierigkeiten beseitigt hat, werden beide Dokumente offiziell bekannt gemacht werden.“

Barcelona, 18. August. (Times.) Es ist mir außer- ordentlich aufgefallen, daß in allen Proclamationen der Behörden von hier, Valencia und Saragossa der verwittweten Königin, deren Namen sonst in Aller Mund war, nicht gedacht wird, aber der Grund ist, daß sie die Zuneigung der vornchmsten handelnden Personen in dem Schauspiele, das jeßt in Spanien aufgeführt wird, eingebüßt hat. Der Hauptzweck der jeßigen Leiter der An- gelegenheiten in dieser und den angränzenden Provinzen ist, Donna Christina ganz beiseitzuschen und eine Regentschaft von ihrem eigenèn Machwerk mit dem Jnfanten Don Francisco an der Spiße einzusezen. Es is die Partei der Jsabelinos, die dies will; ihre Begriffe von Freiheit sind hôchst unbestinimt, ‘aber auf der größten Glerhmacherei beruhend. Die Personen, welche hier lekten Sonnabend eingezogen wurden, waren Werkzeuge in ihrer Hand und klagen nun bitter úber ihre Patrone ; sie laufen jedoch wenig Gefahr, bestraft zu werden. Dennoch hielt man ihre Ver- haftung für nôthig, da sie zu hastig und obne Jnstructionen zu Werk gingen; auch. weil sie sich eine Benennung zugelegt hatten, welche die übrigen in dem Augenblicke nicht für rathsam hielten: los hcrederos de la sangre de Riego (die Erben von Riego's Blut). Die Einwohner von Reus und Taragona haben 500 Freiwillige wider die Karlisten in der Pro- vinz auf die Beine gebracht unter einem aus der -Verfassungs- zeit a e o sheev a an Pep del Paor benennc.

teje find [chon auf einen Haufen Karlisten unter einem ewis- ; [A0 P ne e sen Saura gestoßen, den it nach der Angabs des Pep init E M künftig nur mit einem Zolle von 1 D. pr. Busyel b:-

C T; Sd c . h

E von 271 Mann schlugen, was natürlich sehr übertrieben In Bezug auf die in unserem Artifel XXUI. ais Regierungs- ist, a Pep will weder Pardon geben noch. nehmen. Jn we- Prezett erwähnte Ausdeqnung des jezigen- Systems der Waaren unter nigen U erwarten wir hier die kleine Fregatte ¡„Tyne‘‘, | Königs Schloß auf noch andere Häfen, als deu Häfen von London, Capitain ord Ingestrie, von Alicante, wo sie die Ehre gehabt, | hat in der Sizung des Unterhauses am 31. Juli d, J. der Handels- den Znfanten Don Francisco de Paula und dessen Gemahlin, | Minister erklärt, daß eine förmliche Beantragung derselben in der ge- die von Alicante famen, an Bord zunehmen. genwärtigen Sessien und wahrscheinlich selb in der nächstsolgentcen

Eine Korrespondenz in der Times, aus Barcelona vom | noch nicht beabsichtigt werde. a 22. August datirt, spricht von bedeutenden Vortheilen, welche die Ueber die Kanadische Bauholz-Zolifräae enthäic der Courier sol- Karlisten in Catalonien erlangt haben sollen, auch die Bevölke, | enden Ulereslotton eel Niese rage érörternde Mus us rung soll in einigen Gegenden der ; hat anempfohlen, den Extra -Zoli voi 45 Sh. pr. Load, welchen Holz

g g g Provinzen der Sache des aus dem Norden Europa's jezt mchr als Holz aus Kanada bezei Don Carlos zugethan seyn; General Pastor sollte mit 2500 Frei- muß, vom Jahre 1837 ab um ein Dritrel ¡u ermäßigen. Y Dir Altes willigen aus arcelona nah dem Jnnern aufbrehen. Die Fran- | {uß verdient dafür den Dank des Publikums. Es würde ¡rar seibst éesische Fremden-Legion, welche, wie der Courier berichtet, in | im Falle der Annahme seines Antrages noch immer eine Ertra - Be-

aragona sehr schlechte Aufnahme fand, hatte anfangs sih ge- | steuerung von 30 Sh. zum Nachtheil Europäischer Hölzer geacn die

weigert, ohne direkten Befehl aus Madrid gegen die Karlisten | Kanadischen ütrig bleiben; wie \{ädlich das indessen au ch sey,

zu agiren; erst am 22sten hatte sich ‘der Chef. der Legion ent- | nuß man dennoch /- bei Erwägung der bcdeurenden im Vertrauen auf 9 9 j

\chlossen, 2000 Mann nach Lerida ausrücken zu lassen. recht finden, wenn die Aufhebung nur stufenweise geschieht: wir ho f-

: fen jedoch, daß sie in nichr ferner Zeit vollständig eintre-

Athen, 20, Juli, (Hamb. Korresp.) Böse Nathrich- | wie die auf Flintglgs, Sei i dei : ten über Griechenland verbreiten sich viel schneller ‘in Europa, als | Artife[, R M UNE OOEN TOIO Ad eIREO AREGMA

Haupt -Momwente

des Auslandes, so

neuerer Finanz - und Polizei Gesesgebun etrift.

weit selbige den Handel AMIV.

Berlin, 31. August 1835.

Großbritannien. Auf den, vorläufig schon in Nr. 258 der Staats-Zeitung angezeigten neuen Handels - Traftat zwischen Greß- britannien und Persien werden wir nach näher etwa erlangter Kennt» niß seines Inhalts zurückkommen. j

Das Unterhaus hax in seiner Sißung am 18. ugust d. J. fol- Le drei vom Handels - Minisier eingebrachte Resolutionen geneh- migt: .

1) Der Zoll auf Kaffee aus den Bes:zungen der Ostindischen S onpagnue und aus Sierra Leona soll küustig nur 6 D. pr. Ysund

ctragen. „_2) Der Boll von Ostindischen Aschen wird dem von Aschen anderct Länder gleichgesteUt. i 3) Der Reiß aus Großbritannischen Niederlassungen in Afrika foll, weil er von dem aus anderen Niederlassungen nur schwer ¡n untere

die gegenwartig bestehende Gescügebung angelegten Kapitaiicn , es ge- Griechenland. l l ten wird, Diese Zölle sind ohne Vergteich \chädlicher,