1835 / 253 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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Vor Allem aber war es ein 24 Fuß hohes Jlluminationsgerüst, welches, vor dem mittlern und Haupt-Eingange des Saales auf- gesteilt, hier die Nacht in Tageshelle verwandelte, Dieses Ge- rúst, einem mit Eichenlaub durchflochtenen Triumphbogen ähn- lich, zeigte úber seinem mittlern Durchgange als Transparent den Preußischen Adler, über welchem neben Arkaden, aber von ganz gleicher Größe, rechts der Kaiserl. Russische und links der Kaiserl. Oesterreichische Doppel-Adler {webten. Auf. der Zinne des Daches am R und gleichsam über dem Ganzen war eine 14 Fuß breite Flagge mit dem Preußischen Adler ange- bracht. Für die Anordnungen und die verschiedenen Functionen bei diesem, durh den schönsten Abend begünstigten und durch keinen Unfall gestörten Feste, war ein Comité aus der Mitte der verschiedenen Offizier -Corps höhern Orts befehligt worden.““ Es wurden auf diesem Feste auch zwei Gedichte auf Se. Maj. den König und Se. Maj. den Kaiser gesungen; als drittes Musik stúck folgte der Zapfenstreich der Oesterreichischen Armee, der von den gesammten Militair:Musikern ausgeführt wurde.

Man schreibt aus Canth im Regierungs-Bezirk Breslau unterm Zten. d. M.: „Heute wurde unserm Städtchen ein hoher Glanz zu Theil. Se. Majestät der König geruheten dasselbe mit Jhrer Gegenwart zu beglücken, um die dur Aller- hôchste Gnade hierselbst neuerbaute evangelische Kirche in Au- genschein zu nehmen. Ganz unerwartet und ohne alle Beglei: tung langten Se. Maj. hier an, stiegen vor der Kirche aus und wurden in derselben mit einem von der eiligst versammelten Sahu!jugend angestimmten Gesange cines Verses aus dem Liede: ¿„„Nun danket alle Goti‘/ empfangen. Solchergestalt erhielt das \{chdne Gotteshaus die erste Weihe durh seinen erhabenen Stif- ter. Nachdem Se. Maj. noh das Aeußere der Kirche besich- tiot und sich höchst wohlgefällig darüber ausgesprochen , kehrten Allergdchstoieselben unter dem Jubelrufe der versammelten Menge nach Kapsdorf zurü. Für die Bewohner Canths aber wird dieser beglúckende Tag bis in die spätesten Zeiten im Gedächtniß bleiben.‘“

Heute Morgen erfolgte hierselbst die feierliche Bestattung 6:3 am dten d. M. mit Tode abgegangenen General Lieutenants Braun, mit den dem Range des Verstorbenen gebührenden Eh- renbezeigungen. Der Zug se6te sch um 8 Uhr aus vem Leichen- hause in der Leipziger Straße am Potsdamer Thore nach dem Militair - Kirchhofe in Bewegung. Jhn eröffnet? der General- WMaior Und Commandeur der ersten Garde - Jufanterie-Brigade, Freiherr von Quadt, der die Leichen - Parade kommandirte. Le6- tere bestand aus einer Escadron des Garde-Dragoner. Regiments, einer Escadron des zweiten Garde-Uhlanen- (Landwehr -) Regi- ments, einem Bataillon des Kaiser Franz Grenadier - Regiments und 6 Fuß-Geschüßen von der Garde-Artillerie-Brigade. näht folgte mit den Orden des Verstorbenen der Haupt- mann Bär, Adjutant bei der ersten Artiilerie: Jnsvection, abwechselnd mit dcm Premier - Lieutenant Keiser von der sFien Artillerie - Brigade, dex als Adjutant bei dem Da- hingeschiedenen zur Dienstleistung kommandirt war; dann der 6 spännige Leichenwagen und unmitcelbar hinter demselben das Pferd, das der Verstorbene gewöhnlich zu rciten pflegte. Das eben so glänzende als zaklreiche Gefolge eröffneten als Lid- tragende die 5 Söhne und die beiden anwesenden Schwieger- sôßne des Verblichenen, geführt von den vornehmsten Militair- Yerioven, die sich als Beileid - Bezeuger.de im Sterbehause ein- gefunden und dem Zuge angeschlossen hatten. Die dritte Abthei- iung des Leichenzuges bildete eine unabsehbare Wagenreihe : zunächst dié Cquipage- des Verstorbenen, dann der 8spännige Staats-Wa- gen Sc. Majestät des Königs und die Prinzlichen Equipagen, denen die übrigen Wagen sich anreihten. Unter Anstimmung einer Trauer-Musik bewegte der Zug sich langsam die Leipziger Straße entlang, durch die Charlottenstraße über die Linden nach dem Offizier-Garnison-Kirchhofe in der Linienstraße. Hier angelangt, tellie das Militair sich in Parade auf, und präsentirte, während der Sarg von dem Wagen gehoben und auf den Kirchhof gc- bracht wurde. Am Grabe hielt der Prediger Sydow vom Ka- detten:Corps eine Standrede, nah deren Beendigung der Sarg unter einer dreimaligen Gewehr - und Geschüß - Salve langsam in die Gruft aesenkt- wurde.

Am 3lUsten v. M. erfolgte hierselbst die Verloosung der- jenigen Staats -Schuld-Scheine, die am 2. Januar k. J. baar cingelôst werden sollen. Es wurden 469 Stück Staats-Schuld- Scheine zu 1000 Rthlr., 200 Stück zu 500 Rihlr. und 2000 Srück zu 100 Rthlr., überhaupt also 2660 Stück über zusam- men 769,000 Rehlr. - gezogen. Das Verzeichniß der einzelnen Nummern wird bei der Königlichen Haupt :- Verwaltung der Staats: Schulden hierselbst ausgegeben. Mit dem 1. Januar 1836 hört die fernere Verzinsung dieser Staats;Schuld-Scheine auf, und es mússen sonach mit denselben zugleich die Zins- Cou- pons für die Zeit vom 1. Januar 1836 bis dahin 1839 an die Kontrolle der Staats-Papiere hierselbst (Tauben: Straße Nr. 30) abgeliefert ‘werden. Die außerhalb Berlin wohnenden Besißer von diesen ausgeloosten Staats-Schuld-Scheinen köôrnen solche an die ihnen PUneEe Seregene Regierungs Haupt-Kasse senden,

Auf der Königlichen Universität Halle-Wittenberg sind in dem Zeitraume vom 12. Januar bis 12. Juli d. J. bei der medizinischen Fakultät 17, bei ter juristischen 1 und bei der philosophischen 11, zusammen also 29 Kandidaten promovirt wor- den. Bei der theologischen Fakultät haben keine Promotionen

stattgefunden. i ———EE E

| Königliche Oper.

Die lehte Vorstellung der Oper „Joseph in Negypten//, welche am s8ten im Kdnigl. Schauspielhause siattfand, war eine so gelun- gene, daß wir nicyt umhin kdnnen, ihrer in diesen Blättern wenigs- flens kurz zu gedenken. Das ziemlich zahlreich veriammelte Publi- tum schenkte der patriarchalisch - cinfachen Musik, de in ihrer Art ais einzig bezeihnet werden dürste, volle und ungetheilte Aufmerfk- samkeit, und gab sich dem Eindruck derselben ganz tin, eine Er- scheinung, die in unserer Zeit, wo Wahrbeit un» Natur in der Kunst nur noch so wenig gelten, und wo Karrikatur und Extravaganz so hâufig Gefallen ercegen, geniß unter die außerocdentlichen ge- hdrt. Mehrere Partieen dec Oper waren ganz neu beseht. Herr Mantius sang den „„J2scpy‘/ mit großem Fleiße und tiefer Cmpsisdung. Dlle. Lentz és den „Benjamin‘/; die zarte und viegsame Stimme dieser Sängerin eignet sich so gut rür diese Partie, daß wi? wünschten, sie bliebe im Besize der- f-luen, Den „„Facob// hdrten wir zum erften Male von Herrn Z\chiesc) e; der Künfiler darf diese Partie unbedenklich zu jeinen vet n ¡ählen, Die Leistung des Herrn Blume als „„Simeon// isi \ it langer Zeit so befantt, daß wir ihrer nur zu ecwähnen bra chen, um ein unbedingtes Los darüber auszusprechen. Von dcm Publis fum fonnte man sag: n, daß es von der Darstellung der Ooer fait begcislert war; es appl udirte die meisten Nummern, sogar die Ge- sänge der Jsracliten hinter der Scene, welche aber auch diesmal in der That ganz untadelhaft ausgejührt wurden. Auf den Her- vocruf am Schlusse erschienen Demoiselle Len neb| den Herren Blume, Mantius uad Z\chiesce; alle vier hatten dics: Aus= zcihnung vollkommen verdient. Zu wünschen wäre es, daß die E.nlage am Schlusse, die Cavatine Foseph's mit dem darauf fol»

Hier- '

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Marsch - Chore, wegbliebe. Das vorhergehende Ensemblestük ist so vortrefflih, daß die flahe und- ganz gewöhnliche Composition Fränzel’s dagegen deo greller absiicht, und Feder, der die Ein- heit des Styls in einem Kunstwerke als eines der ersten Erfordernisse desselben zu betrachten gewohnt i, muß daran gerechten Anstoß

nehmen. AEEE

Haupt -Momente

neuerer Finanz - und Polizei -Gesebgebung des Auslandes, s#o weit selbige den Handel betrisst.

XXIV. Berlin, 31. August 1835.

(Schluß. )

Dänemark. Mit dem Königreich Griechenland ist, als Grund- lage eines demnächst abzuschließenden Handels - Vertrages, die Verein- harung getrofen worden, das Dänische und Griechische Kauffahrtei- schiffe in den gegenseitigen Häfen gleiche Nechte mit den inländischen genießen soßen. i

Niederlande. Durch Königl. Beschluß vom 1sien d. M. wür- den, mit Vorbehalt der Gegenseitigkeit, die Oldenburgischen Schiffe, bezüalich auf die zu zahlenden Lootsengelder, deu inländischen gleich-

esticlit. L E

d Durch Kön'gl. Beschluß vem 5. Juli d. J. wurden publizirt ein aligemeines Neglement für das Looisenwesen; ein desgl. über die Untersüzungs-Fonds sür die Lootsen, de- ren Wittwen und Waisen; endli E Spezia!l-Reglements über das Lootsenwesen der Scee-Einläufe vom Texel, von Terschelling und Vlieland , von der Goede- reede und der Maas.

Belgien. Der Moniteur Belge publizirt drei Königl. Verord- nungen vom 1. Aug. d: J., sämmtlich "die gegen Einschleppung der Orierstalischen Pest zu beobachtenden Vorsichts - Maßregeln betressend. Alle aus Marotto, Aegypten und den Ländern des Ottomanischen Rei- ches anfommende Schisse und Waaren werden als der Jnscetion ver- dichtig angesehen (placós s60us le regime de Ta patente brute), und zur Abhaltung ihrer Ouarantaine ia keinen anderen Belgischen Hafen a!s Antwerpen oder Ostende zugelassen. Diese Quarantaine kaun auf bloße Beobachtung beschränkt oder auch oanz erlassen weiren, wenn nachgewiesen wird, daß Í deréwo, an ciu gesunden und für sirenge Handhabung der Gesund- heits-Polizei befannten Plaue, der förmiichen Reinigunss-Quarantaine unterzogen woiden sind. Int entgeger. geseßten Falle wird sie mit

Strenge vorgenommen, unter Beobachtung aller auf der früheren !

L f L I 4d Gesetzgebung wie af den neucn Verordnungen beruhenden Vrerschrif-

ten. Vcrschärst wurden diee Maßregeln noch durch fernere Königl. Verordnung vom 16. Ang..d. I., welche Baumwolle und Lumpen, wena aus Pläzen der L'vante oder der Nordküste Asrika s ankommend, bis auf Wriceres für. völlig zur Einsuhr verbeten erklärt. e

Ny. 224 des Moniteur Belge enthalt die Königl. Publication cines neuen Staats-Gesezes über Zollbesreiungen, datire vom-8. Aug. d. J., und folcenden wesenttichcn Jnhalts: :

Art. 1. Die Negierung is crmachtigt, von der Zollzahlung bei Ein- oder Auéfuhr in {olgenden Fällen und für nachbenannte Gegen- stände zu dispeisiren: E E

a) für Fremde, welche in Belgien sich niederzulassen beabsichtigen, oder nachdem sie daselbs gewohnt, ins Ausland zurückkehren wollen :

þ) für Belgier, welche, nach einem Ausenthalte im Auëlande, ins Vatcriand zurückkehren ; / O i

c) für Beloier und Fremde, welche ihr Domicil im einen, zugleich aber auch Wohnungen im anderen Lande haben, und im Jahreëverlauf abwechselnd in beiden sich aufhalten; / :

d) für Künstler, welche in Belgien oder im Auslande, wenn auch nur temporair, eine freie Kunst oder mechanische Profession (prolession libérale ou mécanique) auszuüben beabsichtigen ;

e) für Belgier, welche, im Auslande Sammlungen aus dem Ge- biete der Künste und Wissenschasten besitend, dicselben ins Land ein- zubringen wünschen, oder für Fremde, die dergleichen im Lande gefauft und ste auéführen wollen ; | Ï :

f) für öffentliche Anstalten der Regierung, der Provinzen oder Ge- meinden, weiche vom Arslande Gegenstände beziehen, wie sie die Fg. 5, 6 und 7 des nächstfelgenden Artikels näher bezeichnen ;

) für öffentliche wissenschaftliche und Kunst-Anstalten und gelehrte Gesellschaften, welche dieselben Gegenstände beziehen , aber nicht etwa Handel damit treiben wollen ; © überhaupt Alles, unter Vorauéseßzung volllommener Ueberzeugung, daß die fraclichen Gegenstande zum Gebrauche der Interessenten, nicht aber für den Handel bestimmt sind. ;

Art. 2, Nähere Bezeichnung der in den durch Art. 1. erörterten Fällen zum Zoll-Erlaß befähigten Gegenstände: /

§. 1. Kleidungsstücke, Leibwäsche, Bett- und Tischzeug :

d. 2. Mobilien aller Art, mit Ausnahme -von Lebensmitteln (den- rées), Kaufmannswaaren (marchandises) und Handels - Gegenständen (objets de commerce.) i E f /

§. 3. Instrumente zur Ausübung freier Künste und mechanischer Gewerbe (arts libéraux et mécaniques), auch Ackerbestellungs - Werk- zeuge (inslrumens aratoires), wenn auséschließlich zur Profession der “interessenten gehörig, oder einem durch den speziellen zum Zoll-Erlaß befähigten Fall angezeigten Gebrauche bestimmt. i

§. 4. Theater-Garderoben (costames) Partiturèn und Decoratio- nen, so wie Thiere und Gegenstände, welche augenscheinlich zur öffent- lichen Schaustellung bestimmt sind. i /

F. 5. Gegenstände wissenschaftlicher Sammlungen, antiquarische, numismatische, artisti(ché, naturhistorische, einschließlich der Manuscripte.

F. 6. Gebundene oder geheftete Vücher, (mit Ausschluß aller ro- hen), wenn sie nicht nèu sind und nicht mehr als ein Exemplar jedes Werks oder wenigstens jeder Ausgabe cnthalten. Gehestete Vücher werden nicht neu prasumirt, wenn die Blätter ausgeschnitren sind.

§. 7. Kupferstiche und Zeichnungen, eingerahmr oder in Blattern, desgleichen geographische Charten, immer aber gleichfalls nur Ein Exem- plar derselben Gattung oder Auflage. : ;

Die unter §. b, 2, 3 bezeichneten Gegenstände müssen schon ge- braucht seyn und nicht neu, um auf Zoll-Erlaß Anspruch zu machen.

Art. lll Außerdem ist die Regierung authorisirt, Erlaß dcr Ein- gangs-, Kontroll- und Stempelungs (poinçonnage)-Abgaben zu bewilli- gen , für altes Silberzeug, wenn es als Eigenthum solcher Einbringer als Arr. 1. bezeichnet, erkannt, und zum Beweise dessen auch mit ihrem Namenszuge (clillre) oder Wappen versehen ist.

Desgleichen kann ein Nachlaß der Kontroll- und Stempelunas- Abgabe für eingebrachte Medaillen, Antiken und Kunst - Gegenstände von sehr zarter Arbeit bewilligt werden. x N

Art. 1V. Jun allen durch gegenwärtiges Gescß berührten Fällen fann die Regierung die nöthige Sicherheit fordern, für -Wieder-Ausfuhr in bestimmter Frist oder Zollzahlung bei solchen Gegenständen-, welche nur furze Zeit (momentanément) in Belgien zu verbleiben bestimmt sind.

Art. V. Der fragliche Abgaben - Erlaß muß von den Interessen- ten bei der Regierung nachgesucht werden mit Einreichung etner genauen Beschreibungs-Liste der Gegenstände, und aller zur’ Nachweise verhande- ner Erfüllung der Bedingungen des Géseßes erforderlichen Justifikatorien.

Art. \ 1. Jedenfalls wird ein etwa bewilligter Abgaben - Erlaß den Interessenten] erst definitiv erworben, nach der durch dazu bestimmte Ageüten vorgenommenen Revision und Verification der Richtigkeit ter eingereichten Listen und Declarationen, der Identität der vorhanden n Gegenstände, und daß feine etwa verheimlicht wurden. Jeder dalei vorkommende Einschwärzungs-Versuch (lraude), jede salsche Declaraticn wird noch außer dem Witerruf des Abçaben - Erlasses nach den Zoll- Geseken bestrafr. ; L / ;

Art. Vll, Die Regierung bleibt in allen Fällen berechtigt, den nachgesuchten Abgaben - Erlaß ganz oder theilweise zu verweigern, und fein Refurs ist gegen ihre Entscheidung zulässig.

9. September.

die fraglichen S:hifie und Waaren schon an- ;

Türkei. Die Ottomanische Pforte hat der Nussischen Gesandt, schaft zu Konstantinopel offiziel anzeigen lassen, daß sie, wegen dei in Albanien ausgebrochenen Aufruhrs, cine Eskadre nach Skutatj gesendet, und einer zweiten Eskadre befohlen habe, die in der belegenen Albanesischen Pläße Bojaz, Durazza, Chilet, Murti und Kawaja zu blokiren. Die Blokade beginnt nach einem Termi von 31 Tagen vom 4. (16) Juli an gerechnet, nach deren Ablauf fei Handels- oder anderes Schiff in den dortigen Gewässern erscheinen darf, und soll dieses Verbot der Schifffahrt und des Handels niit den g, nannten Pläßen so lange in Krast bleiben, bis der Aufruhr gänzlid

gedämpft seyn wird. i Süd-Amerika. Von der in Neu-Granada vorgenommeney

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Allgemeine

reußische Staats-Zeicung, F

Aufhebung der inneren Accise und Erhöhung des Zoll - Tarifs, so wi —— von der in Bolivien stattgefundenen Errichtung einer öffentlichen y Bank hat die Staats-Zeitung bereits in ihren Nummern 238 und 244 eine den überhaupt darüber bis jeßt in Europa angelangten fün Nachrichten entsprechende vorläufige Notiz mitgetheilt. Wir behalten uns vor, gelegentlich darauf zurückzukommen. K.

Meteorologische Beobachtung.

Morgens | Nachinittags | Abends Nach einmaliger 6 Uhr. 2 Uhr. 10 Uhr. Beobachtung.

Amtliche Nachrichten. Kronik des Tages. Der Advokat: Anwalt Wilhelm Ludwig Reuter und

1835. |

Luftdruck ….. [330,14 Par. 330,08‘ Par, | 331,33 Par. Quellwärme 840 9,

Luftwärme .. | 1240 R. 1469 R. 10,69 R. f Flußwärme 14,49 #, i: L N Thaupunkt .. | 12009 R. 8,89 R. .| 8,109 R. | Bodenwärme 13,1 0 „der Notariats - Kandidát Joseph Schumacher sind zu Nota- Dunñsjättigung | 97 vCt. | 64 pEt. 82 yEt. | Ausdünsiung 0,092-,/Frien im Friedensgerichts - Bezirk Düren, Landgerichts - Bezirks Wetter trübe, trübe, trübe. P „When, mit Anweisung ihrcs Wohnortes in Düren, ernannt Winde W, W. W. Niederschlag 0,011“ ‘orden d Wolkenzug .… W. = Nachtkälte 6,4 9 8, F E

Tagesmittel: 330,52//Par.…. 12509R... 969R... §1 pCt, Abgereist: Der Kaiserlich Russische General-Major, Fürst

: h _Wndreas Gali6in, nach Kalisch. | Ber Fier B00 rs e

Den 10. September 1835.

Amtlicher Fonds- und Geld-Cours-Zettel.

f my f z S 4d C Sil Brief * id: - S| Rede Gau 2 eitun gs- I g ch r l Cen. -8 «Sch. |4 1015 | 1014 [0stpr. Pfandbr. |4 1025/% ¿02! R L O, Do) gg 991 Via do. 4 1051/2 l A y s l a n D. PrämßSeh.d.Seeh. —j 603 8 37/8 Kur- u.Neum. do. | 102!/, 102 R s d Kurm.Obl.m.1.C.|/4 10114 Es Schlesische do. ns 106! u ß ano. Nimm. Iut.Sch. do. 4| 101° sRückst. C. und Z. St, Petersburg, 2. September. Seine Majestät der | Berl. Stadt-Obl. /4/ 1013 | 10114 } Sch, d. K. u. N.—| S5 aiser haben den von Seiten des Generál- Gouverneurs von S U E 21614, | 213,Meu-Rußland und Bessarabien bei dem Ministerium des Jn- Elbiuger do. H S Wern gemachten Antrag zur Gründung einer weiblichen Erzie- | Danz, do, ieh T as, | 10214 [rie 5 1334 | nuWungs-Anstalt zu Kertsch Allerhöch zu: bestätigen geruht. ¡ Westpr. Pfandbr. | 4 10234 | 102/44 [Wriedrichsd’or |— /a | B Am 18 : | ie Mi N Aas e E Gros Bon: do 41 10892 Dixebuts 8 4 {m 18ten des vergangenen Monats wohate Se. Kaiserliche Z S Fr Car sHoheit der Thronfolger der Frier des hundertjährigen Bestehens 0E Ad S Ar Rrief. |_Gll_er neueren Stückgießerei zu St. Petersburg bei. Nach been- Awsterdam «eee eo ooo 250 Fl. Kurz 14258 | Pigtem Gottesdienste begab sich Hochderselbe ins Arsenal, wo un- E 250 Fl. 2 Mt. 142 /8 t anderem in der betressenden Werkstait îin Dessen Gegenwart O 8 R A A 12274 | ehrere große Geschüße gegossen wurden. Am Abend war das E es 5 S ea 1314 \rsenal festlich erleuchtet, wobei auf einer erhabenen Säule, un- E E A u E z Ae N /s g11ffer einem doppelten Adler, die Namenszügze Sr. Majestät des Wie N 151) Fl 2 Mt. 1033/, | 1031 egierenden Kaisers und Jdrer Majestät der Kaiserin Anna Jo- E 150 Fl 2 Mt. 1031/4 | 103 Mannowna, der Gründerin des neuen Gießhauses, im s{chönen Brel S 1009 Tul. 2 Mt. 99/4, | 91Fichte prangten. : i De 100 Thl. 8 Tage 10209 Nachdem von dem Direftorium des Bergwesens im vorigen Fraukfurt a. M. WZ. ....... 150 FI. 2 Mt. —- 102Wjahre nach acht verschiedenen Orten Beamte zur Aufjuchung Petersburg «ei opa oes 100 Rh. 3 Woch. | 30Won Goldsand A a in den Kolywanowoßkressenski- a a en Bergwerks- Distrikt ‘ausgesendet worden waren u i A A Me e 1 S 8 N Qs i «ie A vom 1. Mai bis zur Hälfte des Ottobers u ändi: vetvki Saki N Do ‘Lo 10113/ . Ausg. Setten, ist in Folge dessen an 15 verschiedenen Stellen goldhal- 0 A o iger Sand aufgefäandèn worden, der au {on an einigen Or-

—,. Kanz - Bill. 24. 4'/,9/, Amort. 94 314% 785/71 c- Mus

9914. Uesterr: 994. Preuss. Prüm, - Scheiue 104. do. 4%! —, 5% Span. 31. do. 3%, 20.

Antwerpen, 4. September.

Span. 5% 314. Zinsl. 14, Cortes 294.

Anl. 40. A Frankfurt a. M., 7. September.

Oesterr. 59%, Metall. 1024. 102. 4% 984. 98. 565%. 1% 25. Br. Bank-Actien 1587. 1586 Partial-Oblig, 1 Br. Loose zu 500 FI. 1144. 1144. Loose zu 1009 FI. 218. Preuss. Präm.-Sch. 5914, 59. do. 4% Anl. 981, G. Poln. Lo 687/,. 6854. 5% Span. Rente 31. 303. 83% 183, 1814.

Hamburg, 8. September.

Engl. Kuss. 1053|. Hope in Cert. 991. 118. Poln. Part. 1374. Neue Poln. Anl. 168-4. 59 Port. 84%.

ten den bergmännischen Arbeiten unterworfen wird. Des- gleichen liefern, wie die Nordische Biene meldet, die im jahre 1832 von Herrn Astasche} in der Gegend von Petro- pawloffsk aufgefundenen goldhaltigen Sandlager reiche Ausbeute, und cheinen sowohl eben dieser Reichhaltigkeit, als auch der oft ungewöhnlichen Mächtigkeit wegen, noch viel zu versprechen.

P olen.

Kalisch, 2. Sept. (Leipz. Ztg.) Die fär die Anwe- senheit des Kaisers hier angeordneten strengen Polizei-Maßregeln Wurden von demselben durch besonderen Befehl ermäßigt, und der Monarch besichtigte vielfach zu Fuß in Begleitung cines Ad- ütanten die neuen Bauten und Fest-Vorbereitungen in der Stadt. n den Wohnungen unserer Allerhöchsten Gäjle besahen Se. Mag- jestät alle Einrichtungen bis ins vorsorglichste Detail. Das De- \shement der St. Petersbutger Garde rückte am 27sten hier in, Diese Truppen können nicht genug die gastliche Aufnahme tühmen, die sie auf ihrem Marsche von Danzig nah Thorn im Preußischen Gebiete erfuhren ; und die sie hinreichend für die anstrengungen der vorangegangenen Seereise entschädigte. Se. Najestät fragten vor seiner Abreise diese Bataillone scherzweise : „Nun, wie wollt ihr nach St. Petersburg zurückgehen, zur See oder zuLande ? ihr habt zu wünschen, mir gilt es gleich“; und obgleich diese alten Grenadiere antworteten; „Euer Majestät haben zu befehlen !‘/

Coup. —. N

Preuss. Präm.s Dän. 7

Paris, 4. September.

5%, Rente pr. compt. 110. 10. tia cour. 110. 20. 3% compt, 79. 80. tin cour. 80. 15. 5% Neap. pr. compt. -—, fin court 98. 5. 5%, Span. Rente 344. 3% do. 22. d Schuld 1414. Cortes-Coup. 17%.

Wien, 5. September.

59 Met. 1602/4, 4%, 985/16. Bank - Actien 1316. Neue

50917 52. 3 G

Königliche Schauspiele.

Freitag, 11. Sept. Im Schauspielhause: Die Gouso las man doch in ihren zufriedenen Blicken die Zustimmung nante, Lustspiel in 1 Aft, von Th. Körner. ierauf: Jur Landreise. Seit gestern sind die Preußischen Garde-Truppen,

5000 Mann Junfanterie, 3000 Pferde und 12 Geschúse, an der Vränze, 7 Werst von hier, im Lager eingetroffen, Die Preu- sischen Truppen bleiben bis zum lU2ten d. M. jenseits der lânze, rücken dann 6 Tage ins diesseitige Lager und nehmen an den zroßen Mandvers in der Gegend von Öpatowek Theil. Nach der Rükkehr über die Gränze werden diese Truppen noch Orleans, romantische Tragdoie in 5 Abth., von Schiller. (F Tage im Preußischen Lager rasten und dann über Glogau nach Bertha Stich : Agnes Sorel ; Mad. Crelinger: Johanna; Berlin abmarschiren. Lemm: Raoul; Hr. Rott: Talbot.) Röder ist gegenwärtig im Zoll - Amte Skalmierzyce. Hier geht tine Denkmünze von Hand zu Hand, die in Be-:lin auf die Zusammenkunft geprägt ist und sehr glücklich dur zwei zum chu6 und Truß neben einander stehende Krieger in altdeutscher M! atnordischer Tracht diese waffenbrüderliche Vereinigung ver- gt. l

in Aeaypten, musikalisches Drama in 3 Abth. Musik von N

Sonnabend, 12. Sept. Jm Schauspielhause: Der Bell Drama in 1 Akt, von E. Raupach. Hierauf: Der Verrä Lustspiel in l Aufzug, von Holbein. Und: André, Lustspid

1 Außzug, von C. Blum. Blait, 13, Sept. Jm. Opernhause: Die Jungfrau

Königstädtisches Theater. Freitag, 11, Sept. Nummer 777, Posse in 1 Akt, Lebrün. Hierauf: Das goldene Kreuz, Lustspiel in 2. Akten a dein S n S: E Un A E i s Frankrei. meister in tausend Aengsten, Lusl|piel U nach. vem Y Paris, 5. Sept. Der Fürst von Talleyrand \vei von Th. Hell. (Hr. A. Wohlbrück, vom Stadttheater zl Fbei Lord Granville: er U is Vdrnebinen e Q Gesteolle) Stü: Pfeffer; im leßten: Magister Lassen Tagen nach Valencçay abreisen ( als Gastrolle. T : Pt ! ; i ; n der heutigen Sißung der Pairs-Kammer ber Sonnabend, 12. Sept. N ass in 2 Atten, der Baron M Bi ránte fiber e Mus Preß- Gese. e dem Jtaliänischen, n R : usif von Bellini. zer verlangte der Marquis von Dreux-Brezé das Wort zu Vial: Norma, a t N "i Dla 16 bin ü ck tigen Bemerkungen in Bezug auf diesen Bericht. „Die Kom- Preise der of be e Rebe V ogen un Uslon,‘“ sagte er, „die sich mit der Prüfung des Preß-Geseges kon des ersten 3 S Der bôse Geist L ‘¿vaaaburl zu beschäftigen hatre, ist nicht vollzählig gewesen. Herr Ville- Sonntag, 13, i Ti Son Umpacivag Main hat bei den Berathungen gefehlt, und dies ist um so mehr oder: Das (lede t att, Ag Ps mit Gesea bedauern, als die Unabhängigkeit seiner Denkungsart der Kom- Akten. (Hi. A. A rúck, vom Stadt - Theater zu Br#Wmission ohne Zweifel von großem Nutzen gewesen seyn würde. Zwirn, als Gastrolle. enfalls hätte er durch ein anderes Mitglied von derselben politi- Redacteur Cottel hen Gesinnung ersezt werden müssen. Noch muß ich bemerken, dect \rere auf das Preß-Gese6 bezügliche Bittschriften bei der Gedruekt bei A. W. X eingegangen sind ; -ich verlange, daß dieselben der Kom- R ür das Preß-Gesez zur Begutachtung überwiesen wer- i reits Der Marquis von Laplace bemerkte, daß dies be- : geschehen sey, und der Präsident erklärte, er habe,

Verlin, Sonnabend den

Das Hauptquartier des Generals von

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in Betracht der Wichtigkeit des Gegenstandes, absichtlich eine aus neun Mitgliedern bestehende Kommission E A damit, wenn Einige derselben behindert wrden, an den Berathungen Theil zu nehmen, die Kommission immer noch zahlreich genug sey, um Vertrauen zu ihrem Prüfungs - Geschäfte einzufldßen ; wenn er Hrn. Villemain nicht durch ein anderes Mitglied erseßt habe, so sey dies aus dem Grunde geschehen, weil eine solche Ersezung nur dann üblich sey, wenn der zu Ersezende förmlich ausgeschieden sey. Der Marquis v. Dreux-Brezé erwiederte hierauf, daß eine aus 8 Mitgliedern bestehende Kommission schon um deshalb gar nicht berathschlagen fônne, weil möglicher Weise 4 gegen 4 seyn ‘könnten. Hierauf entgegnete der Präsident, daß die Kommission si nicht in diesem Falle befunden habe, da sie sonst auf die Ernennung eines neunten Mitgüedes ausdrücklich angetrazen haben würde. Jest bestieg der Baron von Barante die Rednerbühne, um seinen Bericht abzustatten. Er begann damit, daß er die Lage der Pairs-Kammer beklagte, wonach diese, gleichwie sie in jedem Jahre das Budget erst furz vor dem Schlusse der Session er- halte und dasselbe gewissermaßen nur einregistriren könne, jeßt vollends zur unveränderten Annahme eines Gese6:-Entwurfes ge- zwungen werde, der eine so wesentliche Reform in Preßsachen bezwecke. Der Berichterstatter ließ sich hiernächst in eine sehr ausführliche Erdrterung jeder einzelnen Bestimmung des Geseßes ein und stimmte zuleßt für die unveränderte Annahme desselben. (Beim Abgange der Post wurde über den Tag debattirt, an welchem die Berathung úber das Prefgeses beginnen soll.)

Auch die Deputirten-Kammer hielt heute um 1 Uhr noch eine Sibung zur Erledigung verschiedener bei ihr eingelau- fener Bittschriften; es hatten sich jedoch höchstens 30 40 Mit- glieder zu derselben eingefunden ; auf der Ministerbank befanden sich bloß die Herren Guizot und Duchätel. Die Si6ung wurde daher, nachdem Herr Fould einige völlig unerhebliche Petitio- nen vorgetragen hatte, shon um 1%, Uhr wieder aufgehoben.

__ Der Staats-Rath war gestern unter dem Vorsibe des Groß- siegelbewahrers außerordentlich versammelt, um sich mit der Ab- fassung des Reglements für die geheime Abstimmung der Jury zu beschäftigen. Der Conseils - Präsident und die Minister des öffentlichen Unterrichts und des Handels waren in dieser Sisßung zugegen, die um 10 Uhr begann und bis 2 Uhr dauerte. Die Gazette will wissen, daß die Majorität des Staats - Raths sich súr die Abstimmung mittelst geschriebener Zettel entschei- den werde, die bloß das Wort „Ja“ oder „Nein“' ent- hielten. Ft ein Geshworner des Schreibens unkundig, so soll er sich seinen Zettel von demjenigen seiner Kollegen schrei- ben lassen, zu dem er das meiste Vertrauen hat; im Uebrigen soll der Schreibtisch so stehen, daß, was ein Geschworner schreibt, von den Anderen nicht beobachtet werden kann, Usber jede Frage, die den Geschwornen vorgelegt wird, soll einzeln abgestimmt, und nachdem die Stimmzettel entfaltet worden, sollen sie sofort ver- brannt werden. Jeder unlejerliche oder gar nicht beschriebene Zettel soll zu Gunsten des Angeklagten ausgelegt werden. Dies wäre, nach der Gazette, der wesentliche Jnhalt des Re- glements, das gleichzeitig mit dem neuen Geseße úber die Jury publizirt werden würde. h:

tehrere Druekerei: Besäver sollen ihren Arbeitern angezeigt haben, daß sie am künftigen Sonnabend entlassen wérden wür- den, da in Folge des neuen Preß- Geseßes die Arbeiten vorläu- fig eingestellt werden müßten. Man is nicht ohne Besorgniß, daß diese Maßregel zur Störung der öffentlichen Ruhe Anlaß geben könnte.

In Bezug auf die eingestellten Urlaubs - Ertheilungen bei der Armee bemerkt das Journal de Paris: „Man hat auf dasjenige, was sich kürzlich in Afrika, wo die Ehre unserer Waf- fen zu rächen is, zugetragen hat, und auf die Unordnungen, die in einem benachbarten Königreiche die Verlesung unsers Gebietes herbeigeführt haben, Rücksicht nehmen müssen. Bei einem sol- chen Zustande der Dinge is es niht möglich, den Effekiiv - Be- stand der Armee genau auf die in dem Budget festgeje6te Zahl zurückzuführen. Auch hat die Regierung keinen Anstand genom- men, unter ihrer Verantwortlichkeit die zulest von ihr vorge- schriebene Reduction wieder zurückzunehmen und die Corps so vollzählig zu erhalten, daß sie immer bereit seyn können, die Be- wegungen auszuführen, welche die Umstände erheischen möchten.“

Dasselbe Blatt widerspricht dem Gerächte, daß Herr Romieu zum Nachfolger des Herrn Gisquet ausersehen sey.

__ Man versichert, daß die gerichtlichen Verhandlungen in dem SiefMi[Men Prozesse im Laufe des nächsten Monats beginnen werden.

In der verflossenen Nacht soll hier die Verhaftung eines Menschen stattgefunden haben, den ein Polizei: Beamter am 28. Juli gleich nach dem Attentate gegen den König über eine Mauer in der Rue du Temple will haben klettern schen. Heute Mor- gen is dieses Jndividuum verhört worden.

Es soll Herrn Pepin gelungen seyn, nach Belgien zu ent- fommen.

Die hiesigen Blätter melden, daß man in diesem Au- genblick in Paris einen ungeheuern Wucher- Prozeß instruire, in welchem einerseits als Beklagte die bekanntesten Geld - Händler von Paris, und andererseits als Kläger die berühmtesten Namen in der literarischen, artistischen und politischen Welt figurirten.

Es bestehen gegenwärtig in Frankreich 147 Sparkassen, von denen 110 ihre Fonds in den Staats - Schaß geschüttet haben. Am 1. d. M. beliefen sih diese Fonds auf 54,244,000 Fr. Jm verflossenen Monate allein sind bei dem Staats-Schake 2,257,000 Fr. belegt worden.

In Marseille ist die Cholera gegenwärtig dergestalt in Ab-

Ueberhaupt waren bis zu diesem Tage dort 2182 Personen an der Cholera gestorben.

Der Constitutionnel meldet, daß Paganini in Genua an der Cholera gestorben sey.

Die Spekulanten sind für den Augenblick nur mit den An-

gelegenheiten Englands beschäftigt, die, Dank der Mäßigung bei-

12es September.

nahme, daß am 30. August nur noch §8 Todesfälle vorkamen. |

E 1839,

T a E E L T A Cre l PISMEYAT: I L A U TED D P E T I 6A tai

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der Häuser, eine günstige Wendung genommen haben. Diz Rente war auch im Steigen. Die Spanischen Fonds dagegen sind fortwährend ausgeboten. Sie waren heute s{wäher, a!s in den leßten Tagen, weil die Nachrichten von der Spanischen Gränze wenig beruhigend sind und der Geist des Föderglismus immer weitere Fortschritte in den Provinzen zu machen scheint. Die leßten Nachrichten von dem Capitain der Brigg „la Recherche““, die abgesandt worden war, um die Spur der „Lil loise ‘/ aufzusuchen, seßen es außer Zweifel, daß lelteres Schif nicht in dem Meerbusen von Breyda-Fidrdur untergangen ist, wie es der angebliche Bericht eines Holländischen Capitains be- fürchten ließ. Die „„Recherhe“/ ist jest nach dem nördlichen Vorgebirge von Jsland gesegelt, welchen Weg die „Lilloise“/ ein- geschlagen haben muß, wenn sie sich nach Grönland. begeben haf. _Im Journal des Débats liest man Folgendes: „Unsere Privat-Korrespondenz aus Konstantinopel vom 13ten Aug. bestä- tigt aufs neue, und bestimmter als je, die von mehreren Franzd- sischen und fremden Blättern bestrittene Thatsache, daß der der ¡„Mésange‘‘ bewilligt gewesene Ferman auf die Vorstellungen des Russischen Botschafters wieder zurückgenommen worden ist.“ Im National liest man: „Es wird uns aus Valencia geschrieben, daß die Junten von Valencia, Saragossa und Bar: celona, Dante der drei Provinzen, welche das vormalige Königreich von Aragonien bildeten, definitiv einen Bund unter sich geschlossen haben. Der Intendant von Valencia hat die Wech- sel des Königlichen Schaßes mit Protest zurückgewiesen und hat 3 Millionen Realen in die Kassen der insurrectionellen Junta fließen lassen.‘/ Späteren Nachrichten zufolge, sollen Valladolid, Coruña, Mallorka und Estremadura dieser wichtigen Manifesta- tion beigestimmt haben. E | Die Sentinelle des Pyrenées enthält nachstehendes Schreiben aus Saragossa vom 26. Aug. : „Gestern Morgen nach einer Sikzung der Junta, die mehrere Stunden gedauert hatte, wurde den Milizen, die am Sonnabend ausgerückt waren, ein Courier mit dem Befehle nachge,andt, augenblicklich) wieder um- zukehren; man erwartet sie heute oder morgen. Es verbreitet sich die Nachricht, daß der General Quesada sich mit 19/000 Mann unterweges befinde, um auf Befehl der Regierung die Aragonesen für ihren Aufstand zu züchtigen; und dies soll 5 Junta veranlaßt haben, die Milizen zurückzurufen. Man har beschlossen, die Stadt zu befestigen, und schon sind die Arbeitcn im Gange. Das Volk ist entschlossen, Widerstand zu leisten, wenn man ihm die geforderten Reformen niHt bewilligt E bereiten sich wichtige Ereignisse vor.“ s Aus Bayonne schreibt man vom 30, Aug.: „Valladolid hat seine Junta organisirt. Herr Leyba, der beauftragt war eine Vorstellung der Einwohner nach Madrid zu überbringen, ift bei seiner Ankunfc in der Hauptstadt verhaftet worden.‘ Das Mémorial Bearnais meldet, daß alle von den Junten von Barcelona, Saragossa und Valencia nach Madrid getandtet Personen auf Befehl der Königin festgenommen worden sind. Der in Bordeaux erscheinende Jn dicateur vom lsten d enthält Folgendes: „Man. versichert, daß die Französischen An- werbungen für Rechnung der Spanischen Regierung auf Befel { der unsrigen eingestellt worden sind; als Grund gicbht man an, daß, da jene Regierung keinen Heller nach der Gränze geschicck:- habe, um die Truppen zu empfangen und zu kleiden, sie auf das Anwerbungs - Geschäft von selbst verzichte. Gleichwohl sind die- jenigen Freiwilligen, die bereits auf der Gränze angekommen waren, in Abtheilungen von 590 Mann in Spanien eingerückt.“

Großbritanien und Jrland.

__ London, 4. September. Nach dem vorgestrigen Lêver cx- stattete der Recorder von London dem Könige Beticht úber die in der leßten Session des hiesigen Central- Kriminalgerichts zum Tode verurtheilten Verbrecher, welche, 6 ‘an der Zahl, sämmtlich von Sr., Maj. begnadigt wurden. ; : Ihre Königl. Hoheiten die Herzogin von Kent und die Prinzessin Victoria sind vorgestern zu dem Erzbischofe vd York nach Bishopsthorpe abgerei|, um dem Yorker Must, Fe beizuwohnen. H R Vorgestern gab der Französische Botschafter, Graf Scba stiani, dem Herzoge von Nemours ein Diner, welchem unter anderen Gästen auch der Prinz Ernst von Hessen - Phislivs:hHal beiwohnte. Gestern war der Herzog von Nemours von Sr. Königl. Hoheit dem Herzoge von Sussex zum Diner eingelad:n. Die Weekly Dispat ch enthält in einem ihrer lelzten Blätter einen. gegen das Öberhaus gerichteten Artikel, der fast die äußerste Gränze des Radikaliémus erreicht. Die Pairs werden darin als Leute geschildert, die nur von der Gnade deg Volks lebten und ohne dicselbe nichts seyn würden, weil dis Meisten, auf ihren Reichthum pochend, sich nicht die Mühe g geben hätten, etwas zu lernen. Lord Lyndhurst wird ein Bettley genannt, der aus den Taschen des Volks eine jährliche Pension von 5000 Pfund beziehe und nun behaupte, das Eigenthuniz sey das einzige Kennzeichen aller guten Qualitäten. Eben so wird den Herzogen von Portland und von Newcastle vorgewar- fen, daß sie ganz arm seyn würden, wenn man ihnen die Län- derêien wieder nehmen wollte, die sie vom Staate erhalten hzät- ten. Lebterem wird auch vorgerückt, daß er §8 Sitze im Unter-

hause, einen jeden im Durchschnitt jährlih 1000 Pfund

werth, zu vergeben habe, wovon einen Sir Francis Bur- F dett 11 Jahre lang, von 1796 bis 1807, gekauft gehabt is f worauf ihn Sir Charles Wetherell an sich gebracht. Ats cha- h

rakteristische Kennzeichen der Pairs werden unermeßliche Scu/- den, Wahlumtriebe, Bestehungen, Sinekuren, Dent e zwungene Wahlen und Erkaufung aller Mislitair-Aemter bezeichs net. Jn diesem Ton fährt das genannte Blatt dur ein paar Spalten fort und schließt mit den Worten: „Hat nicht Jeder- mann das Recht, mit dem Seinigen zu machen, was er will? Gut denn, laßt das Volk mit dem Seinigen machen, was es

will, und die erbliche Legislatur lebt keine fünf Jahre mchr! “7

keinem Fall aber kann sie noch länger als zehn Jahre existiren “/ j T

Nachrichten aus Sydney zufolge, war der von der hiesi