1835 / 256 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

ten. Gegen 9!1-, Uhr erschienen unter lautem Jubel Se. Ma- jestäe der König Und nahmen auf der für Allerhdöch|tdieselben be-

sonders erbauten, mit dem Königl. Preußischen, dem „Kaiserl.

Russischen und dem Kaiserl. Oesterreichischen Adler geschmücckten

Tribune Pla6; schon früher waren die Prinzen und Prinzessin- nen des Königlichen Hauses, so wie Jhre Kaiserl. Hoheiten. die Erzherzdge von Öesterreih und die übrigen fremden Höchsten Und Hohen Herrschaften eingetroffen. Troß des anhaltenden Re- ens gingen die Rennen in guter Ordnung von Statten; die etails daruber mögen einen besonderen Artikel vorbehalten blei- ben, Mittags war bei Sr. Majestät große Tafel, zu welcher auch die Chefs der hiesigen Behörden und viele anwesende Rit- terguts-Besißer befohlen waren. Abends geruhten Allerhö die- selben, umgeben von Sr. K. H. dem Kronprinzen und den übri- gen Königl. Prinzen und Prinzessinnen, so wie Jhrer Durchl. der Frau Fürstin von Liegniß, und in Begleitung der fremoen Höchsten und Hohen Gäste, das Theater mit Jhrer Gegenwart zu beglucken. Bei dem Eintritt des allverehrten Monarchen erfolgte ein dreimaliges begeistertes Lebehoch des Publikums, welches sich ungeach- ket des noch immer dauernden heftigen Regens so zahlreich eingefunden ‘hatte, daß das Haus die Menge nicht zu fassen vermochte, und “Tausende den Rückweg antreten mußten. Se. Majestät der Ks- nig verließen das Theater erst am Schlusse der Vorstellung un- ter demselben Jubel, der Allerhöchstdieselben bei Jhrem Erschei- nen empfangen hatte. Die Stadt war abermals glänzend. erleuch- tet. Gestern (10.) haben die Prinzen des Königl. Hauses, sowie der größte Theil der Hohen Fremden uns verlassen, um sich nach Kalisch zu begeben. Se. Majestät der Kdnig werden die Reise dorthin erst heute (11.) antreten, und geruhten gestern Vormittag noch das neue Gebäude des Elisabeth - Gymnasiums, die neu erbaute Kavallerie-Kaserne, den artesischen Brunnen, und die Promenaden um die Stadt, die auch gestern Abend wieder festlich erleuchtet waren, in Augenschein zu nehmen.“

Des Königs Majestät haben. die nachstehende Allerhsch{e Kabinets-Ordre an den Ober-Präsidenten der Provinz Schlesien zu erlassen geruht: „Meine Anwesenheit in der Zhrer Leitung vertrauten Provinz hat Mir hinreichende Beweise ves zweckmä- pigen Benehmens der Behörden und deren Abgeordneten gelie- fert, und Jch bezeige Jhnen hiermit gern Meine Zufriedenheit. Ueberall habe Jch das Bestreben gefunden, zur Erhaltung eines ordnungêmäßigen Geschäftsganges mitzuwirken, und der lobens- werthe freiwillige Beitritt der Dorfschulzen zur Ausführung po- lizeilicher Maßregein ist Mir nicht entgangen. Jch trage Jhnen auf, Meine Jhnen bezeigte Zufriedenheit und Meine wohlwol- lende Anerkennung der unter Jhrer Leitung geleisteten Dienste,

so wie des überall sich erwiesenen guten Sinns der Bewohner déeser Provinz, zur dffentlichen Kenntniß zu bringen. y _Konradswaldau, §8. September ri riedrich Wilhelm. An den: Wirklichen Geheimen Rath und Ober Präsident

die Theiinahme aufs erfreulihste aus; insbesondere aber drück-

1044

Rede hielt, der „das Lied: „Nun danket Alle Gott‘/, darauf eine Trauer-MUsik zu Ehren der gefallenen Krieger, und endlich ein rauschendes Lebehoch für Se. Maj. den König folgte. Dieser ernsten Handlung schlossen sih ein Scheibenschießen und andere Belustigungen an, und für den Abend hatte das Schüken-Corps auf dem hiesigen Rathhause einen Ball veranstaltet, der zahlreich be- sucht war, und, so wie das Tagesfest, mit dem Wunsche endete, daß le6teres sich in den folgenden Jahren erneuern möge.“

Die Universität Halle: feierte am 10. d. M. das 50jäh- rige Doktor-Jubiläum eines ihrer würdigsten Lehrer, des Her- zoglich Braunschweigischen Geheimen Justiz - Raths, ordentlichen Professors der -Rechte- und Ordinarius der Juristen - Fakultät, Sriedrich August Schmelzer. Die Mitglieder der Universität, der Geistlichkeit und. sämmtlicher Behörden der Stadt beeiferten sich bereits am frühen Morgen, dem gefeierten Jubilar ihre in-. nigsten Glückwünsche auszudrüken. Jn Abwesenheit des“ außer- - ordentlichen Regierungs - Bevollmächtigten der Universität, Geh. Raths Dr. Delbrück, überreichten der jetzige Prorektor, Prof. Dr. Eiselen, und der Universiräts-Richter, Direktor Schulße, die von Sr. Majestät dem Könige dem Jubilar allergnädigst verliehene Schleife zum rothen Adler - Orden dritter Klasse, begleitet von einem hôchst ehrenvollen Schreiben des Wirkiichen Geheimen Staats-Ministers, Freiherrn von Altenstein Excellenz, welchem auch der Regierungs - Bevollmächtigte einige freundliche Zeilen: beigefügt hatte. Die Universität selbst hatte in ihrem Namen: von dem Professor und Vice-Ordinarius der Juristen - Fakul- tät, Dr, Pernice, ein eigenes beglückwünschendes Fest-Programm abfassen lassen, welches durch cine besondere Deputation des aka- demischen Senats übergeben wurde, so wie gleichzeitig ein An- schlag des Professors der Beredtsamkeit, Dr. Meier, den Stu- direnden das Fest des Tages verkündigte. Die philosophische Fakultät erfreute den funfzigjährigen Doktor der Rechte mit ihrer eigenen höchsten Würde. - Von nah und fern sprach sich

ten Se. Durchlaucht der Herzog von Anhalt - Dessau Höchstihre Anerkennung der Sorgfalt, welche der Jubilar eine lange L E Jahren hindur der Amalien - Stiftung zu Dessau gewidmet, durch ein huldreiches Handschreiben aus, mit dessen Üeberbrin- gung eine eigene Deputation der Stiftung beaustragt war. Mittags veretnigten sich die Mitglieder der Universität und die Behörden der Stadt zu einem Festmahle, wo der Jubilar selbst, in dankbarster Anerkennung und Vergegenwärtigung jeglicher Gnade, die ihm zu Theil geworden, sichtbar gerührt auf das Wohl seines Ködnigl-hen Herrn unter allgemeinem Jubelruf den Becher leerte.

.— Der verstorbene Rentier Siquet zu Malmedy hat den dortigen Armen ein Legat von. 2000 Rthlrn. ausgese6t, und hat dieses Vermächtniß die landesherrliche Bestätigung erhalten. Der zu Lövenich verstorbene katholische Pfarrer Reuther- hat durch le6twillige Anordnung eine Studien: Stiftung, bestehend

öi von GAfnnt A, M., 10. September. ¿ - Vesterr, 5/0 Metall. 1024. 102. 49-4, 9814, 981/, al * 68/9. 1% 25. Rr. Bank-Actien 1587, 1586 Partinl-Oblig 4

G - Allgemeine Br. Loose zu 500 Fl. 11414. 11414. Loose zu 100 F| : i

E D 4 . . s i z ck Preuss. Pr.-Sch. 5914, 587-4. do. 4% Anl. 98!-.. B. bolu « j | 69. 6834. 5% Span. Reite 2911/4. 29. 3% 173%, 17, M Î é U î c i ( u 0 l 8 S c l ( ll Ü 2 x | - iw Hamburg, 11. September. | :

“s Lu Bors 04 Höpe in Cert. 9914. Preuss. Prüm..g . Poln, Part: 13614. Neue Pôoln. Anl. 1684, ün 59 Port. 85. 5 4" D

3% do 55, s aa fon 8. September. O 008. o: elg. —. Span. Cortes 3914, 1834 37. Zinsl. 11 Ausg. 16. t 214% (2 /4

1839,

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Berlin, Dienstag den e September

Holl. S414, e

Engl. Russ. S

256.

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do. 1025/4. 59 Port. 863/,. do. 30/4, 35 Bras. 8624, Columb. 311/,

T

Amtliche Nachrichten.

—-

Abdel-Kader wird wohl vor dem Oktober nichts unternommet? werden. Vom 10. bis zum 30. August waren etwa 1590 Per- sonen an der Cholera gestorben. Es starben noch täglich Unge- gefähr 50 Personen; die hôchste Zahl der Sterbefälle an cinem Tage war 115.

Im Moniteur liest man: „Nachrichten aus Bayonne vom ten melden, daß 22 Bataillone Karlisten Bilbao bedrohen. Am 3ten ist der Oberst Cordova, Bruder des Generals, in San Sebastian eingetroffen. Die Engländer haben sich augenblilic) nach Portugalette eingeschisst. Ebendahin {ickt man 2 Spani- {he Bataillone. Diese Streitkräfte werden gemeinschaftlih mit 5000 Mann unter Espalette operiren, die sich in Balmaseda üe- finden. An demselben Tage haben die an dem Ufer der Bi dassoa stehenden Karlisten mehrere Flintenshüsse auf Franzbsische Militairs abgefeuert, aber ohne einen derselben zu tressen. Man hat durch etwa 20 Kanonenschússe geantwortet.“ 0 4 Der Jndicateur theilt folgendes Schreiben aus Sain t- Jean-de-Luz vom 3. Sept. mit: „Eine in der vergangenen Nacht hier angekommene Trincadoure meldet, daß sie nah Bilbao, wohin sie bestimmt gewesen, nicht habe gelangen können. Jn Portugalette angekommen, sey es ihr nicht möglich gewesen, den Strom weiter hinauf zu fahren, da die Feindseligkeiten auf allen Punkten in der Umgegend von Bilbao bereits begonnen hätten:

¡(ist die gesellshaftlihe Ordnung, der durch ein gewaltsa- mes Gese Gefahr droht; es ist die Juli - Regierung selbst, die sih die Gemüther entfremdet. Mit dem tiefsten Schmerze erfüllt es mich, wenn ich sehe, wie diese Regierung immer mehr ihren Ursprung verleugnet ünd/ den Grundvertrag verleßt. Es ‘wäre wohl möglich, daß sie durch dieses Betragen die Zähl ih- rer Gegner selbst vermehrt hätte; die Zeit allein wird uns leh- ren, ob ein Sysiem der Versöhnung nicht besser gewesen wäre, als das System der Einschüchterung, das man gegenwärtig be- folgt. Die dffentliche Meinung hat sich von der Regierung ab- gewandt, seitdem man gesehen, daß sie ein ‘verabscheuungswürdi- _ges Attentat in dem Interesse eines Systems ausbeuten will. Was

ih in dem Geseke, abgesehen von der Fiscalität und der Jurisdic- tions-Veränderung, vorzüglich bekämpfen werde, ist die Abschaffung des Rechtes der freien Erdrterung des Prinzips der Regierung.“ Der Redner erinnerte \chließlich daran, daß in Frankreich alle Regierungen, die an die Préßfreiheit Hand angelegt, zuleßt zu Grunde gegangen wären. Der Graf von Sainte-Aulaire trat hauptsächlich zur Widerlegung des Marquis von Dreux- Brezé auf. Nach_ einer Revolution, meinte er, sey es unum- gänglich nothwendig, die Staatsgewalt zu verstärken; nun aber leide es keinen Zweifel, daß in neuerer Zeit die Presse shonungs- los die heiligsten Grundsäße angegriffen habe, während anderer-

5 Paris, 7. September, 5% Rente pr. compt. 107. 45. tin cour. 107. 55, obne

Coup., also 110. 5 390-/ pr. compt. 79. 90. tin cour. 80. Neap, fin cour, 97. 80. 5% Span, Rente 8214, 3% do. 4 M0 N Da S M

e o Eis De ‘Se. Majestät der König haben dem Garnison - Stabsarzt E Wien, 7. S b _Wirckenhauer zu Stectin den Rothen Adler-Orden vierter Ie, €. September. J Q(asse ju verleihen geruht.

5%, Met. 1021/4, 409/, 9813/4, Bank-Acti M 570. 21/0 SOT E /0 /322 Bank Achen 1318. Neue Abgereist: Se. Excellenz der Wirkliche Geheime Rath nd General-Jntendant der Königl. Museen, Graf von Brühl,

ah Dresden.

Meteorologische Beobachtung. 1 835, Morgens - | Nachmittags Abends Nach einmalige | 12. September, j _6 Uhr, 48 2 Uhr. : 19 Uhr. Beobachtung,

/ H Luftdruck -+« 302,18‘ Par. | 333,38‘ Par. 333,37/‘/ Par, f Quellwärme §20 N Lustwärme 5 659 R, 13,99 R. 849 R. | Flußwärme 1320 R Thaupunkt 4,609 R. 8,39 R. 7,49 R. F Bodenwär 1970 y Dunssättigung | §5 pCt, 65 pCt. 92 pCt. i E M Wetter halbheiter. halbheiter. halvheiter. | Ausdüñstung 0,079: Wind O, SO. O, Niederschlag 0, Wolkenzug OSO. Nachtkälte 6,2 0 9 689R... 81 pEt,

Zeitungs-Nachrichten. Ausland.

Frankreldch. i )airs-Kammer. Sihung vom L. September. Jn é Si6ung, der die Minister Guizot, ‘Persil, Humann, Thiers

Tagesmittel: 333,31‘‘/Par.,, 960N... H nd Duperré beiwohnten, eröffnete der Marquis von Dreuyx-

| Königliche Schauspiele. Montag, 14. Sept. Jm Schauspielhause: Der arm Schauspiel in 1 Akt, von Ko6ebue. ) j nodrama in 1 Aufzug, nirè von G. Benda.

Hierauf: Pygmalion, À nach dem Franz. des Rousseau, fom

Und: André, Lustspiel in 1 Att ÿ C, Blum.

Dienstag, 15. Sept. Jm Schauspielhause: D i Oper in 3 Abth. Musik von C. M v, Weber, Cort vom Hoftheater zu Kassel: Kaspar, als leßte Gastrolle,

Mantius : Marx.) | Mittwoch, 16. Sept. Jm Schauspielhause: Zum ers

Man schreibt aus Jüterbogk: „Seit dem Zahre 1819

wurde am bten d, zum ersten Male wieder auf eine [patriotische Weise das Andenken der Schlacht bei Dennewis, unmittelbar auf dem Schlachtfelde selbs, bei dem Sieges-Denkmale gefeiert. Der Landrath des Kreises hatte in Vereinigung mit dem Sc{úten- Corps in Jüterbogk den ersten Jmpuls zu dieser Anordnung ge- __ geben, die auch allgemein den freudigsten Anklang fand; und so begaben sich am gedachten Tage, nah beendigtem Vormittags- Gottesdienste, die Mehrzahl der Einwohnerschaft von Jüterbogk, so wie viele Auswärtige, die aus den benachbarten Städten ünd

Ortschaften herbeistrômten, hinaus zu der Siegesstätte, wo der

Anführer des Schüßen - Corps vor dem mit Eichenkränzen ge- smückten Denimsele, eine der Wichtigkeit des Tages angemessene

aus 1686 Rthlrn. und 2 Morgen Aerland, begründet. diese Stiftung ist Allerhöchsten Orts genehmigt worden.

Auch

Amsterdam, Niederl. wirkl, Schuld 541, 1332. Kanz-Bül, 244. 414%; 99%. Oesterr. 991-4. 1005/4. 5%, Span. 3074.

Antwerpen,

Anl. 3934,

Answärtige Börsen.

Preuss. Präm.-Scheine 104!4. do. 4%, Aul, do. 39% 1913/6. \

Span. 5%, 8054. Ziosl. 13/4. Cortes 2854.

8. September. Stadttheater zu 5% do. 10174. Ausg. Schuld

Amort. 94. 314% 78. Russ,

7, September,

Coup. =—. Neue

male: Die Sdhne Eduard's, lavigne, von Th.

Hell.

Trauerspiel in 3 Abth. , nach

Ert e E R R E e-n

Königstädtisches Theater. Montag, 14. Sept. e A Posse in 5 Akten,

Die Reise auf gemeinschaftliche Kos von L. Angely. (Hr. A. Wohlbrü, Breslau : Liborius, als Gastrolle.) Vorh

Der Journali|k, Original-Lustspiel in 1 Akt, von Oettinger, Dienstag, 15, ] Oper in 4 Akten. Musik von Auber.

Sept. Lestocq, oder:

* Redacteur Cottel. C P E a

Gedruckt bei A. W. Havn,

Z I N T: T ; o Lia a7 Lt E Ener , ¡ ¡ g } ; s

Allgemeiner Anzeiger für die Preußischen Staaten. Î Gld werten dic / M Runde A Ra haven, darauf aufmerk: quidations-Termine wiederholt werden muß.

Leipzig, den 11, Mai 1835. /

Das Stadtgericht zu Leipzig,

Bekanntmachungen.

i Gerichtliche Vorladung.

Nachdem zu den insolventen Nachlässen :

ohann Friedrich Just's, Bürgers und Sattlere- meisters hierselbft,

Gg Wolbhrechts, Bürgers und Buchhändlers a er,

Fehauta Carl Ludwig Lbwens, eines der Handlung-

__ _VBeslissenen hierselbit, /

_ Andreas Schultheißens, eines hiesigen Lohnkul chers, ferner zu dem Vermödgen:

Fohaun Carl Heinrich Gräfs, Bürgers und Cafsee- schenkers allhier, auf beschehene “Fnsolvenz,

der Concurs Prozeß erd}net, und der 9 Novbr. 1835 |

zum Liquidations - Termine anberaumt worden ist;

fo werdeir alle Gläubiger dexr ernannten

sich entfernt ,

in den vorigen Staud geladen, daß sie, gedachten | Leven

tigre-„welche zum Vergleiche insiruirt und von Aus» ländern mit gerichtlicher Vollmacht versehen sein mssen, erz-hetinen, mit dem betreffenden Nachlaß Vertreter odet C'uratore Lilis die Güte pflegen, und, wo möglich, cinen Accord treffen , in dessen Entste- ihre Forderungen mit Betbringung des erforderlichen | laden, Weioeises, Production der darauf Bezug habenden Urkunden, auch Deducirung der Priorität, liquidiren, mit dem betreffenden Nachlaß - Vertreter oder Cura- tore Litis. welcher binnen anderweiten 6 Tagen auf das Vordringen der Gläubiger suh poena confessì et couvieti fh cinzulassen und zu antworten , auch die urschriftlich producirten Urkunden suh poena re- wozniti anzuerkennen hat, feener, der Priorität hal- bex, unter sich, von h zu 6 Tagen rechtlich verfah- ceir/ mit der Quadruplik beschließen, und: den 28 Decbr. 1835 der Fnrotuation dec Acten, so wie den 11, Fanuüar 1836

der Erdfnung eines Präclusiv-Bescheids, mit welcher Mittags um 12 Uhr in coutumaciam ‘der Nichter- E verfahren werden wird, gewärtig sein

ollen.

wohl, den

zu beschließen,

u gewärtigen. i Échlo

_Edietal-Ladung,

Nachdem dec Hüfnec Fohann Friedrich Kühn, in dem zu - hiesigem Gerichts - Bezirke Anzeige seiner Niesfa , bereits im

[nen Kriegsdraugsale eingetretener trüber Stimmung ohné ‘seitdem von seinem Leben und Aufenthalte Nachricht gegeben zu haben , so werden ey L ON L d : F l er [ner umtéven Erben nic ur F F ‘c bet Verlusi der Rechtsroohlthat der Wiedereinsezung Kühn sondern auch, A L, 1 . den b sein sollte, alle diejenigen , welche an Tages früß um 11 Uhr auf hiesigem Rathhause in Vermdgen Erbe- odec andere Ansprüche p Me Zer Nichtersiube in Pexson oder durch Bevolluäch- | meinen, und zwar jener, unter der Verwarnung, daß er außerdem werde“ für todt geachtet und sein Ver- mdgen den sich gebührend rechtfertigenden Erben oder Gläubigern Überlassen werden, diese aber, unter dec Bedeutung, daß fie außerdem werden für davon 1 ausgeschlossen , so wte der hung binnen 6 a vom Termine angerechnet, p Stand für verlustig erklärt werden, andurch ge-

_den 22 September vor uns in hiesigec scheinen , zuvörderst in Ansehung ihrer Person gehd. rig sich auszuweisen , Forderungen gehörig an- und vorzubringen, hierüber nach Befinden mit tem bestallten Contradictor so: als unter i rechtlich zu verfahren, an welchem Tage die und sodann

De 1, der Eröffnung etnes Erfenntnisses in der Sache sich

ß Zabeltiß, den 18. April 1835. Die Gerichte daselbs.

Gläubiger, welche ihre For-

Anmeldung längstens im Li-

Stadtrichter.

Winter, S. C.- V.- O.

d.

Jahre 1814 in Folge der erlitte-

dén Antrag dessen nachgelasse- im Fall derselbe, nicht mehr am

Wiedereinseßung in vori- 18335,

Gerichtselle gesezmäßig zu er hiernächst ihre Ansprüche und

Oktober 1835,

Akten inrotulirt werden sollen,

Dezember 1835

A. W. Schenk, Dir.

“Diejenigen, welche in dem anberaumten Liquida- tions -Termine nicht erscheinen, oder nicht gehbrig liquidiren , sollen pro praeclasis, diejenigen aber,

* welche, ob sie dem vorseienden Vergleiche beitreten wollen oder nicht , sich nicht deutlich erklären, pro consentientlibus geachtet werden, auch haben aus- wärtige Gläubiger zu Annahme künftiger Zufertt- gungen einen unter Stadtgerichts-Jurisdiction wohn- haften Bevollmächtigten bei 5 Thlr. Strafe zu be- ellen,

Oeffentliche Versieigerung des berühmten v. Jabach schen Familien - Gemäldes « von Carl Le Brun in Köln.

Eins der vorzüglichsten Gemälde Carl Le Brun's, Hofmalers von Ludwig XI1\., if unstreitig dasjenige, in welchem er um das Jahr 1662 seinen Gönner und Protektor, den als Besißer großer Sammlungen ¡und als Befdrderer der Künste und Wissenschaften

/ ein Erzeugniß der Französichen Schule dieses Werk gehdrigen Dorfe/an_ Reichthum der Composition, an Richtigkeit der) Zeichnung, an Wahrheit der Charaftere, an Anmuth des Colorîts und anu Zartheit der Ausführung über- triff. Das Bild mißt, mit Ausschluß des breitcn| goldenen Rahmens, 8 Fuß 9 Zoll in der Höhe und|

hâlt 6 lebensgroße Figuren, nämlich den Herrn von JFabach , dessen Frau und vier Kinder im Alter von etwa zwet bis vieczehn Fahren ; dann noch das Por- trait des Malers selbs als Spicgelbild. faum ndthig sein, etwas Weiteres úber die Vorzüge dieses (Gemäldes hinzuzufügen, wenn wix an den Eindruck erinnert , den es auf Göthe zu wiederhol- ten Maien gemacht und den er in seinem Leben und später in Kunst und Alterthum am Nhein zu schil- dern versucht. Dasselbe blieb seit seiner Entüehung z in ungetheiltem *Besiße der Familie der Frau von Jabach, geb, Maria de Groote, und nur die Ver-

zweigung der Familie in viele, zum Theil weit ent- fernt wohnende Betheilizte veranlaßt gegenwärtig O nen Mal den öffentlichen Verêauf, wozu der. ermin

zu Köln am Rheèn anberaumt wird. nischen dffentlichen Blätter wird 14 Tage vor dem Verkaufs-TDermine bekannt gemacht werden, wo das- selbe zur Ansicht der Liebhaber ausgeellt und ver- steigert werden wird. Auch werden daselbst die Be- dingungen zur Einsicht offen liegen.

Linden Nr. 19, ist zu erhalten :

Leih -Fnstituts von C. Unterwasserstraße Nr. 8 (zwischen der Schleusen- u Fun Tata für Fnstrumental-Musik neue erschienen:

bekannten Rathsherrn in Köln, E. von Jabach, und dessen Familie darstellte. Dieses Bild fällt demnach in die Periode des Künsßlers, wo er bereits vom Könige in den Adelstand erhoven worden und dessen höchster Gun genoß , und nie soll er es vermocht haben , én den Portraits und hissorischen Geinätden, deren er als ersier Hofmaler dez Königs von Frank- reich eine große Menge verfertigte, die Vortrefflich: feit jenes Bildes, bei welchem, wie er selbst sagte, die Freundschaft den Pinsel geführt, zu erreichen. Auch wird jeder Kunstkenner getechen, daß nicht lcichi

10 Faß 5 Zoll (Rheinisch) in der Breite, Es entc-

Ez wird

quf Dienstag, den 20. Oktober 1835 Durch die kbl-

Literarishe Anzeigen.

In Ferdinand: Dümmler's Buchhandlung,

wers. Zur Characteristif der H rallelen úber Spanien und Portugal- von L. Be 77 Cie B A 2 Ò Inseln. Das Neueste Úber den Kordon. rung der Bilder. Lide Dee Osard geschildert.

jeder Hinficht anziehenden Bil Kunst - Ausstellungen zu Berlin und erinnern , welches die allgemeine Aufmerksamkeit gesammten fkunsisinnigen Publikums in Ansy

P

So eben ist erschienen : Bilder-Magazin für allgemecèine Weltkunde. Redigirt von Ferdinand M. Malvet , Zweiten Fahrgangs drittes Heft. Mit 3 C Lin à ck Thlr. nsichten: | Muley Abd Freahman, Sultan von Mat K. K. Oefterr. Gesandtschafts - Lager auf Wege nah Maquinay. (Nach den Zeichny des Hauptmann Baron Augustin). Panorama von St. Petersburg. Nr. Vilder aus Pesth: Das Lheater- und Rd @, ten: Gebäude. Der Ausladungsplag. Fnhalt: Landschafts - Bilder -aus der vestlid

Hemisphäre. Stellenlese aus den in Paris ers ¡ienen ersten Lieferungen

des d’Orbigne’schen Al Zur C ct erv. Fagden in allen 6 Indische Jagden im Allgemeinen. —| dritter Artikel. Die Lu- T Die Hauptstadt Mexico,

Sowohl dieses neueste Heft als vollständige El

plare dieses ausgezeichneten unglaublich wohifd Prachtwerkes sind stets vorräthig. E M

in der

Stuhrschen Buchhandlung Schloßplaß Nr. 2.

in Berl Kunst- Anzeige,

In der Schen k schen Kunsihandlung in Bi

schweig is so eben ; Funte f eve erschienen und durch alle (i durch G

Buchhandlungen zu beziehen, in B eorge Gropius, Schloßplaß Nr.1: Der kranke Esel, gemalt von Pistorius lith. von C. Fischer in Berlin, in groß J Folio: Preis auf Velin: Papier 3 Thlr, chin. dito 4 Thlr. Wer wird sich nicht nohch dieses vortreffliche: es von den l Halberstadt

_—

Handbuch (ev dencKdn igl. Preuß: H6f jon und deßhalb jeder weitern Beschreibung ü

und Staat fúrx. das Fahr 1835. gr. Lvo. geh. - 2 Thlr. 10 sgr. s

Die Bedingungén des unentgeltlichen Musikalien- W. Frocehlich & Comp.,

fernbrücke), werden gratés ausgegeben. Die oge für Pianoforte und Gesang sind fortgeseyt,

oben werden" darf.

A S an auch der Oruck im Königl. lithographischen Jn zu Berlin so wohl gel Ul angenehmsten Mt S odeadedee E E Art Kun

Die Lithographie desselbet und Eleganz wéederge0!

vollendetsten Erscheinunge! Pie und die Theilnahme n Kenner freunde in hohem Grade verdienen dürft

Mei SBER M

, #3 ie vernichtet ? 0/00 Intrigue und Lieg

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Brezé die Berathungen über das neue Preß-Geseb. „Mit einem Gefühle bitteren Schmerzes‘“/ so hov er an, „be- igtich heute die Rednerbühne, um ein Geseh zu befämpfen, 100- hurch der Preßfreiheit der Todesstoß versctt werden soll. Fch gebe var zu, daß Frankreich sich in sittlicher Beztehung in einem h chst eflagenswerthen Zustande befindet. Die Religion wird nir«- ends mehr geehrt, die Regierung wird verachtet und verspottet, der geist der Empbrung regt fich überall, Pläne des Hasses und der ache brúten in den Gemüthern, Verbrechen und Selbstmorde neh-

én mit jedem Tage zu; was is aber die wahre. Ursache aller dieser Mebel ? Diese Frage muß vor Allem untersucht werden, wenn man

in richtigès Urtheil über das uns vorgelegte Geseß abgeben will. Eine noralische Unorduung if. es, wenn die Regierung skch in der Thco- je zu den Grundsäßen einer republikanischen Freiheit bekennt, wäh- end sie sich in der That zu der absoluten Monarchie hinneigt. Es st| eine moralische Unordnung, wenn die Legislatur sich von zwei mit {nander unverträglichen Substanzen nährt, wenn sie die Empdrung n der Vergangenheit belohnt und in der Gegenwart verdammt. Hat sih die Deputirten-Kammer nicht zu einer konstituirenden Ver- ammlung erhoben? - Hat sie nicht 50 unserer Kollegen gewaltsam us diesen Räumen entfernt? Hat ste nicht die Erblichkeit der Pat- Wenn es wirklich Fhre Absicht ti, m. H., die sittliche Ordnung neu zu begründen, so sorgen Sie zunächst dafür, das die Trauerfeier -vom 21. Fan. wiederhergestellt werde, denn der Königémord ist dás größte Attentat gegen das gesellschastliche rinziy. Verlangen Sie aber nicht noch ferner von Frankreich eine E teuer zur Fahresfeier dreier Tage, an deñen die Bürger gegen (nander gewaf\net waren; zählen Sie vielmehr diese Tage zu den Trauertagen; anfiatt die Kapclle in der Straße Richelieu zur Ab- tragung auszubieten, ehren Sie lieber das Denkmal der Erinnerung an «n Ereignif, das ganz Frankreich in Schmerz verseßt hat. Wer sieht Jhnen dafür, daß nicht an dem Tage, wo ein zweiter Louvel sein Verbrechen beging, ihn der Anblick der Trümmer unserer Tempel dazu bewogen habe. Jch wiederhole es: die Jahresfeier der Juli-Revo- lution is die Jahresfeier der Anarchie.‘ Bei. diesen Worten erhob ch ein gewaltiges Murren in der Versammlung. Herr Guizot meinte, die Juli-Nevolution habe zur Vertheidigung der Ordnung und der Gesehe stattgefunden, und der. Graf von Flahault, der die leßten Worte des Herrn Dreux - Brezé als einen Schimpf für das Land betrachtete, verlangte, daß der Redner dieserhalb zur Ordnung verwiesen werde. Lehterer erklärte jedoch, daß es weder in seiner Absicht gelegen habe, noch Überhaupt seine Gewohinheit sey, irgend Jemanden zu beschimpfen; daß er indessen jederzeit bereit ey, dem- jenigen Satisfaction zu geben, der sich für beleidigt halten könnte. Der Graf von Montalivet erwiederte, daß es sich hier keines- ieges um eine persdnliche Beleidigung handele; unmöglich könne man aber der Versammlung das Recht bestreiten, einen Redner zur Verantwortung zu ziehen, sobald er auf eine Revolution schmäye, der die Regierung ihr Daseyn verdanke. Als anarchisch, fügte er hinzu, Únne man nur die Fali-Verordnungen Karl’s X. bezeichnen, und er flimme sonach, wie sehr es ihn auch s{merze, dem Antrage des Grafen von Flahault bei. Der Präsident ermahnte hierauf den Marquis von Dreux - Brezé zur Ordnung, indem er sich auf den ungünstigen Eindruck berief, den seine (des Redners ) oblge Aeuße- rung aur die ganze Versammlung hervorgebracht have. Herr von Dreux-Brezé erklärte, daß die gerügte Phrase sich nicht in set- nem Manuskripte befinde; er bedaure, daß sie ihm entschlüpft sey, doch werde er sle nicht vecleugnen. Der Redner ließ sich darauf in elne Untersuchung der einzelnen Bestimmungen des Gescß-Entwur- „Der National - Konvent//, äußerte er, „hatte auf alle Preß - Vergehen die Todesstrafe geseht; dies war allerdings grau- sam, indessen war die Strafe doch der “Bezetchnung je- ner Vergehen angemessen. Das neue Preß - Geseß dagegen ‘mischt noch die Heuchelci zu der Grausamkeit: sobald Sie das Recht der freien Erörterung vernichten, zersidren Sie zugleich einen der Haupt - Grundsäße der Juli - Revolution. Sie wollen, daß der Rechtögang bei Preß- Vergehen möglichst rasch scy; damit die Strafe aber als gerecht erscheine, muß ihr auch eine gründliche Untersuchung

. vorangehen; Sie dagegen seßen die materielle Gewalt an die Stelle

der t glich sinkenden moralischen Ordnung. Ein solches Verfahren führt zur Vernichtung derselben Volfs-Souverainetät, auf der die

Jebige Regierung beruht, und ohne welche die Juli-Revolution nur

Noch eine Lüge seyn würde. Man hat von den Juli-Verordnungen gesprochen; ih behaupte, dag se dem Griîe der Charte von 1814 ns waren; dennoch habe ich sie getadelt. Das neue Preß - Ge- eth aber läuft dem Geiste der Juli- Revolution {nurstracks zuwi- der, und ich hade daher wohl ein Recht, es zu bekämpfen.“ __ Der Herzog von Coigny warf der Regierung vor, daß se sich der ihr schon jet gescklih zu Gebote stehenden Waffen licht hinlänglich bedient habe, um die Ausshweifungen der Presse Und die Publication unwürdiger und unschicklicher Karrikaturen bestrafen. Nichtsdestoweniger stimmte er zu Gunsten des

u : eg Der Graf von Montalembert, der bei

ieser Gelegenheit zum ersten Male die Rednerbühne betrat, in- dem er das jüngste Mitglied der Kammer is , äußerte sih im entgegengeseßten Sinne. Nur die innigste Ueberzeugung, bemerkte er, habe ihn bewegen können, in der gegenwärtigen wichtigen ebatte das Wort zu ergreifen, um von den verfassungsmäßigen e diejenige zu vertheidigen, auf die das Volk einen so hohen Werth lege. „Was ich verfehte““, sagte er,

| Jhnen für dieses mir bewiesene Vertrauen.

seits die deshalb Vorgeladenen oftmals freigesprochen worden wären ;

er glaube, daß unter diesen Umständen der Regierung wirksamere

Mittel an die A gegeben werden müßten, um dem Unfuge

zu steuern. Rach Herrn von Sainte-Aulaire ließ sich der Vi-

comte Dubouchagè wider den Geseb - Entwurf vernehmen,

ras Abgange der Post befand er \ch noch auf der Redner- ne.)

Paris, 8. Sept. Der- König arbeitete gestern nach ein- ander mit dem Conseils-Präsidenten. und mehreren Ministern.

Der Marschall Soult und der Fúrst von Talleyrand werden morgen wieder von hier abreisen; der Erstere nach seinem Land- gute bei Beauvais, der Leßtere nah Valençay.

Der hiesige Englische Botschafter, Lord Granville, ist zum Gebrauche der Seebäder nach Dieppe gereift.

Der General Pelet ist so weit wiederhergestellt, daß er nah seinem Landgute bei Meaux hat transportirt werden können. Dort wird er seine vdllige Genesung abwarten.

Der Temps berichtet über eine kürzlich stattgehabte Unter- redung zwischen Fieschi und dem Präsidenten: des Pairshofes, Baron Pasquier, Folgendes: „Vok einigen Tagen ließ Fieschi, anscheinend ermüdet durch das allseitige Dringen in ihn, er mdge seine Mitschuldigen nennen, und entschlossen, demselben ein Ende

zu machen, Herrn Pasquier ‘utn eine Unterredung ersuchen. Hr. Pasquier sáumte nicht, sich zu ihm zu begeben. „Das ist s{chdn, mein lieber Fieschi‘/, so redete ihn der Präsident. an, „daß Sie sich entschlossen haben, sich mir zw entdecken. Jch danke Lassen Sie uns denn plaudern, und das mit ganzer Offenheit !‘/ .— „Ja wohl, Herr Baron, so meine ich es auch‘/, entgegnete Fieschi, „ich sehe hier sonst nur niedrige Seelen um mich, die mich nicht ver- stehen, und gegen die ich mich deshalb, das werdenSie fühlen, nicht aus- sprechen kann.’ P. „Natürlich! deshalb habe ich mich auch Jhrem Wunsche sofort gefügt. Wir wollen uns also mit aller Freimüthigkeit unterhalten. Womit wollen wir anfangen ?// F. „Womit Sie wollen, lieber Herr Baron, der Gegenstand der Unterhaltung gilt mir vollkommen gleich.“ Þ. „Wohl denn! Nicht wahr, Ihre Affaire vom 28. Juli ist eine weit verzweigte? Wer sind Diejenigen, von denen die ersten Vorschläge in Betreff derselben an Sie gelangt waren 2‘/ F. „Darauf kann ih Jhnen nicht antworten.“ P. „Aber Sie sagten doch, Sie wollten ganz offenherzig mit mir reden?’ F. „Versteht sich! allein ich glaubte nicht, daß meine Affaire vom 28sten zum Gegenstande unserer Unterhaltung genommen werden würde.‘ ‘P. „Aber worüber wollen wir uns denn sonst unterhalten?“ F _nÏh habe Jhnen schon einmal gesagt, daß ih die Waß{ des Süjets vnserer Conversation -Jhuen ‘gänzlich anheimstelle; nur allein meine Affaire vom 28sten muß ich davon ausnehmen.‘/ Der getäuschte Herr Pasquier machte noch einige Versuche, den Jn- quisiten zum Reden zu bringen, mußte sih indessen ohne Erfolg wieder entfernen.“‘ : \

Das Ministerium soll bereits, obgleich das betressende Gese noch nicht votirt ist, eine Censur-Kommission für die Theater er- nannt und an die Spibe derselben den Herrn von Wailly ge- stellt haben. * L N

Eine in Leipzig erschienene „Adresse an das Französi- sche Volk‘, welche angeblih den König der Franzosen zum Ver- fasser haben sollte, war in die hiesigen Blätter Übergegangen, die in derselben Stoff zu heftigen Angriffen fanden. Der Moni- teur erklärt sich jeßt zu der Versicherung ermächtigt, daß- Alles, was man Über den Ursprung jener Adresse gesagt habe, eine reine Erfindung sey. 4

Herr Arago hat gestern in einem Berichte der hiesigen Aka- demie der Wissenschaften angezeigt, daß die Ephemeriden aller Astronomen, die den Lauf des Halleyschen Kometen berechnet hätten, falsch wären. Herr von Pontecoulant sey von Allen derjenige, der der Wahrheit am nächsten gekommen sey. (2)

Gestern Morgen bemerkte ein in der Rue des Petites- Ecuries wohnender Schlächter dicken Rauch. aus dem Fenster eines benachbarten Hauses hervorbrechen. Er machte Lärm, und man überzeugte sich bald, daß der Rauch aus dem Schlafzimmer des Hauseigenthämers, Herrn Maës, kam. Die Thür des Zim- mers war verschlossen; man mußte sie mit Gewalt dffnen und fand Herrn Maës und seine Gattin ermordet in ihrem Bette, unter welchem die Mörder bet ihrer Entfernung Feuer angelegt hatten. Madame Maës war bereits todt, Herr Maës athmete noch einige Minuten ; aber schon vor Ankunft der schnell herbei- geholten. Aerzte hatte er ebenfalls den Geist aufgegeben. Er war etwa 70, seine Frau 50 Jahr alt.

Die Nachrichten aus Algier reichen bis zum 30, August.

Die von San Sebastian angekommene Post bestätigt diese Nad)- richt; alle Englische Bataillone, mit Ausnahme eines einzigen; sind zur Vertheidigung von Bilbao unter Segel gegangen. Jn diesem Augenblicke (10 Uhr Morgens) meldet ein von Bil: bao angekommenes Fahrzeug, - daß die Französischen und Engli- hen Konsuln nicht tue mit den bei Olavia stationirenden Schiffen kommüúüniziren konnten ; daß bei seiner Abfahrt von Bil- bao ein lebhaftes Feuer begonnen, und daß die Karlisten in großer Anzahl versucht hätten, sich des Plaßes zu bemächtigen. Ein ande- res Schreiben von der Gränze berichtet uns, daß man in der Richtung nah San Sebastian Kanonendonner höôre, und daß Jaureguy mit den Karlisten handgemein geworden sey. Auch versichert man, daß der Pfarrer Merino plôblih wieder erschienen sey und sich eines bedeutenden Geld - Transports, der nach Madrid unterweges war, bemächtigt habe.“

In einem ministeriellen Blatte liest - man: „An der Börse wurde gestern erzählt, daß die Behörden der Stadt Sar ragossa eine Suticae von 11 Millionen Realen zurückgehalten hâtten, die durch die Unterzeichner der Spanischèn Anleihe von Frankreich nach Madrid gejandt worden waren.“ L

Aus Toulon schreibt man vom 3. d.: „Am 14. August Abends ist das Englische Geschwader im Mittelländischen Meere unter den Befehlen des Admirals Rowley in dem Hafen von Korfu vor Anker gegangen, Es besteht aus einem Schiffe von 149 Kanonen, 5 Schiffen von 80 Kanonen, 2 Fregatten von 60 Kanonen, und 2 kleinen Fahrzeugen. Die Ankunft dieser Flotte hat in Korfu, wo sie nicht erwartet wurde, viel Aufsehen gemacht. ““

Großbritanien und Jrland.

Parlaments-Verhandlungen. Unterhaus. Siz- zung «vom 4. September. (Nachtrag. ) Der Serjeant of arms zeigte in dieser Sibung an, daß der wegen seines Beneh- mens als Zeuge in der Sache wider General Darling verhaftete Herr Maclean entsprungen sey. Er hatte sh aus dem Wesk- minster - Hotel vom Fenster auf eine Mauer 11 Fuß hoch an ei- nem mit einem Halstuch zusammengeknüpften Handtuch herabge- lassen und muß alsdann 14 Fuß hoch weiter von der Mauer ¿n den Schlamm der Themse zur Ebbezeit hinabgesprungen seyn. Dex General-Prokurator (Sir J. Campbell) vertheidigte sih gegen einen ehrenrührigen Ausdruck im andern Hause, wo gesagt worden war, daß die dort verworfene Bill wider di: Ge- fangenseßung wegen Schulden „im Unterhause durchgeschmuggcit worden sey.‘ (Hört! hört!)

Unterhaus. Sißung vom 7. September, (Nach trag.) Herr Scholefield legte eine Petition von Mitglie der politischen Union in Birmingham wider die Amendements der Lords zu der Munizipal - Reform-Bill vor und bemerkte da: bei, wenn das jetzige Ministerium, wie die Tories drohten, auf: geld würde, so wolle die Union in aller ihrer Macht wieder aufstehen, um dem Volke zur Erlangung seiner Rechte zu ver helfen. Herr Ths. Attwood unterstüßte die Petition und be- dauerte, daß die Minister in mehrere der Amendements cinge- willigt. Die Tories, sagte er, hätten dem Volke wahnsinniger Weise mit 50,000 Mann berittener Yeomen gedroht (in der Morning-Post), wo aber wollten sie diese finden? Ja, wenn es selbst eine solche Zahl bewaffneter Yeomen im Lande gäbe, denke er doch nicht, daß die Landwirthe und Manufa?turi- sten, aus welchen sie bestände sich zu einem Angriff auf das Englische Volk vereinigen würden. (Hört!) Man drohe mit einem Tory - Ministerium und mit neuen Wah- len Er zweifle niht, diese würden die Vermehrung der jetzigen Mehrheit von Reformern um -100 Mitglieder zum Ergebniß haben (Beifall), denn die Massen würden jet an der Sache Theil nehmen, wie sie es lezten Winter nicht gethan. Er habe schon gesagt, daß sich für Tory-Zwecke die 50,000 Yeomen in England nicht finden würden, allein an der Weichsel stehe eine solche Truppenzahl, und er zweifle nicht, daß die Tories sich nach einer solchen Hülfe umsähen. (Gelächter.) Er warne den cd- len Lord (Russell), die Augen ofen zu haben und nicht zuzuge- ben, daß eine fremde Macht England mit Blut überschwemtne. Gelächter.) Jn der (gestern theilweise gegebenen) Rede, womit

ord John Russell sodann auf die Einwilligung des Hauses

in die von dem Oberhause mit der amendirten Munizipial-Re- form-Bill nochmals vorgenommenen Veränderungen antrug, äu- gerte sich derselbe unter Anderem noch folgendermaßen :

¡Fch habe es mir bei allen Reform = Maßregeln , an denen ich Theil genommen, zum Prinzip gemacht, mich dadurch nicht ab= schrecken zu lassen, wenn auch nur ein Theil meiner Vorschläge an=

enommen würde, wäre es auch nur, um -einen Schritt auf der Bahn der Verbesserung weiter zu rücken. Hätten wic eine absolute

Wichtige Ereignisse waren bis dahin nicht vorgefallen. Gegen

Monarchie oder eine fireng demofratische Regierungsform, so könnte