1835 / 261 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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berger Kreise der Neumark gelegenen , der Kammer-

A

die Ghtinasieh, geeignet is, denselben überwiesen, der Ueberrest aber jus Disposition des Herrn Erzbischofs gestellt werden soll, der ihn be- iebig an die zu formirenden Dekanats-Bibliotheken vertheilen wird. Dergleichen Dekanats- Bibliotheken bestanden in Polen schon in früheren Zeiten, namentlich im 16ten und 17ten Jahrhundert, wo die Wissenschaften in diesem Lande sih in einem blühenderen Zustande als in der späteren Periode befanden. Sie wurden Seitens der Geistlichkeit bei den Parochial-Kirchen in den Städ- ten und selbst auf dem platten Lande angelegt und erhielten sih bis zum Anfange des 18ten Jahrhunderts, wo in den Schwedischen

Kriegen mit Karl XII. eine große AUtage von Städten und.

Dörfern in Flammen aufging und die ibliotheken entweder verbrannten oder in ‘anderer Art verloren gingen. Seit jener Zeit entbehrt die katholische Geistlichkeit dieses Bildungsmittels. Es soll ihr gegenwärtig durch die Anlegung neuer Dekanats- Bibliotheken zurückgewzährt werden, welche zunächst aus den Be- standtheilen der K!loster-Bibliotheken gebildet und nah und nach durch Beiträge der Stadt- und Landpfarrer dergestalt vermehrt werden sollen, daß die ihrer“ Anlegung zu Grunde liegende Ab- sicht in genügender Art erreicht werden kann.

___— Naqchrichten aus Schlesien zufolge, ist die Aerndte -in dieser Provinz durch die trockene Witterung sehr begünstigt und beschleunigt worden. Der Roggen hat in Körnern wie in Stroh einen ungewöhnlich reichhaltigen , die übrigen Getraide- Sorten, mit Ausnahme der Gerste, welche in manchen Gegenden nur mittelmäßig gerathen ist, haben einen ziemlichen Ertrag gewährt. Die Getraidè- Preise sind nach der Aerndte sehr gefallen, auch die Stre - Preise, obwohl in einem geringern Verhältnisse, wo- gegen das Heu theurer geworden is, indem der Centner dessel- ben fast eben so viel, a!s der Scheffel Roggen kostet. Nur der Fiíachs, der mit Ausnahme einzelner Gebirgs - Kreise, wo er sehr out gestanden, nicht besonders gerathen is, dürste seinen hohen Preis behaupten. Das Obst ist in diesem Jahre nur mittelmä- big gerathen. Die Grummet-Aerndte wird, in Folge der unge- wöhnlichen Dürre, sehr fehlshlagen. Diese Trock:nheit hat auch dem Grünzeug und den Kartoffeln geschadet. Die Stoppel-Wei- den geben aus gleichem Grunde nur eine spärliche Vieh-Nahrung.

Aus Düsseldorf geht uns unterm 9ten d. M. nach- stehender Handels-Bericht zu: „Der Getraide-Handel beschräukte sich im verflossenen Monate bloß auf den inneren Verbrauch. Der Markt zu Neuß hatte eine Zufuhr von 2963 Schfl. Wei- zen, 1769 Schfl. Roggen, 755 Schfl. Gerste, Hafer und Buch- weizen, 7882 Schfl. Rübsamen, zum Werthe von ungefähr 35,300 Rthir. Die Abfuhr betrug nur 1350 Schfl. Weizen, 573 Schfl. Roggen und 535 Schfl. Gerste, Hoftr und Buch- weizen, zum Werthe von circa 3409 Rth({r. uf dem Frucht- Markte zu Mettmann wurden abgeseßt: 306 Schfl. Weizen, 362 Schfl. Roggen, 120 Schfl. Gerste, 483 Schfl. Hafer und 203 Schfl. Buchweizen. Jn der Fabrication herrscht allent- halben, mit Auss{hluß der Manufakturen in Baumwolle, ein reges Leben, soweit nicht der in neuester Zeir eingetretene Was- sermangel einige Stockung verursacht, hat. Diese trifft haupt- sächlich die Eisen- und Stahl- Fabriken in den Kreisen Lennep, Solingen und Elberfeld ; die in dem erstgenannten Kreise gelege- nen-großen Tuch-Manufakturen haben mehrentheils schon früher Dampfmaschinen aufgestellt, um dem etwaigen Wassermangel be- gegnen zu fönnen, und leiden deshalb weniger durch denselben.“/

Der durch seine liturgischen Compositionen und sein cifriges Bestreben zur Verbesserung des. geistlichen Gesanges he- kannte Universitäts - Musikdirektor Naue zu Halle hat von der philosophischen - Fakultät der Universität Jena das Ehrendiplom als Doktor der Philosophie erhalten.

um Ueberschreiten

Ein neu erfundener Apparat ewässer.

tiefer Strôme und

Herr Löwentritt aus Pesih. hat einen neuen Appaxat erfun- -

den, der einen sehr vielseitigen Ruhen verspricht und daher die Aufmerksamkeit des Publikums in hohem Grade verdient.

Er gieit diesen Apparat bisher geheira, obgleih Aussicht vor- handen ist, daß er die damit mdglichen Leistungen bald dem ganzen Publikum vorzeigen werde. Es dürfte jedoch den Lesern dieser Zeitung

¿iti

Bekanntmachungen.

Bekanntmachung. : Das dem Kaufmann Christian Wende zugehdrige,

1066 : nicht uninteressank- seyt, - vorläufig: von einer Production Kunde zu erhalten, die der Erfinder am 14. d. M. in den. Frühflunden mit

gem Apparate vor dem Bdhmschen“ Etablisseinent bei Treptow '‘teislete. :

Herr Löwentritt stand aufrecht 0, Waser, etwa bis zur halben Höhe eittgetaucht, so daf, der Shäßung nah, 9 Zoll zwischen seinen Ellenbogen und dem Wasserspiegel blieben. Seine Bewegungen wa= ren durchaus frei und ohne Schwankungen, er konnte nach allen Seiten hin mit Leichtigkeit sich drehen, sih wenden und fortschreiten , ohne

‘dazu die Hände zu gebrauchen ; mit diesen stand ihm die Handhabung

ziemlich bedeutender Lasten vollkommen frei, ohne daß ein merkliches größeres Einsinken oder Schwanken und Neigen des aufrechtstehen- den Körpers bemerkbar wurde, so daß unbezweifelt der Apparat alle

Bewegungen und Verrichtungen des Körpers zuläßt, wobei noch bes:

merkt werden muß, daß ein langer schwerer Tuchmantel über den ganzen Körper des Herrn Löwentritt Cg und thn: durch das Was- sereinsaugen noch beschwerte, was fortfällt, sobald der. Apparat un=- bedeckt angewendet wird. / j 08.

Nachdem Herr Lôwentritt hiermit die Tauglichkeit seiner neuer- fundenen Maschine erwiesen, schritt er durch die Spree, an einer Stelle, die etwa 700 Schritt breit ist, fast Úberall firoman , ohne Austrengung und Beschwerde. Dort bestieg er das jenseitige Ufer und ging unmittelbar auf demselben entlang, ohne Ee ihder= nisse als’ diejenigen zu finden, die thm der schwere, bis an dic Kndchel reichende Mantel in den Weg legte.

Da nun dieser Apparat, der sich hiernach unbezweifelt zu einer Menge von nmilitairishen und gewerblichen Zwecken eignet, nach Aussage des Erfinders weder shwer, was allerdings die Leichtigkcit, mit welcher Herr Löweiitritt ins Wasser und wieder aus dem Wasser heraus ging, bekundet, noch kostbar is, so dürfte es wohl als gerecht= fertigt erscheinen, wenn wir darauf besonders aufmerksam machen.

Herr Löôwent“ittk, der übrigens schon mit seinem Apparat über dfe Donau, Weichscl und die Oder ging, und amtliche Zeugnisse hierüber besißt, brachte hier 114 Stunde im Wasser bet 99 Tempe= ratur zu, ohne daß sein Körper im mindesten naß, kalt oder ermü- det geworden war; —. ein Umsiand mehr zur Empfehlung seiner

Erfiadung. 2 Meteorologische Beobachtung.

1835. Morgens | Nact,miitags Abends Nach einmaliger 17, Seotember. 6 Uhr, 2 Uhr. 10 Uhr. Beobachtung.

Qufidrut .… .… [335,78 Par. 335,34“Par, 335,01’ Par. Ÿ Quellwärme &,19 R.

Lustwärme 780 R, 153,20 R. 9,39 R. F Flufwärme 13,29 R, Dunsifättigung | 67 pCt. 45 pCt. 2 pCt. L L) Me tEE t. heiter. heiter. heiter. Aut hnftung 0,983 Rh. Wind... OSO. SO. SSO. F Niederschlag 0. Wolkenzug SSO. Nachtkälte 7,9 9 R,

Fagesmitte!: 335.44“/ Par... 1089 R... 3,79 R... 58 pCt, B erlln eir Bor è,

Den -18. September 1835. 4mtlicher Fonds- und (eld-Cours-Zettel.

a Pr. Cour. E) Pr. Cour.

N] Brie. | Geld. N| Brief. Geld. St.-Sehuld-Sch. |4| 101 | 101 Ostpr. Pfandbr. | 4 102! S Pr. Éngl. Obl. 30.4) 99% | 9914 [Pomm. do. |4/ 105 PrämSch.d.Seeh. 597% 593 5 Kur- u.Neum. do. | 4 10134 101 A Kurm.Obl.m.1.C./4/ 101 A U Schlesiscbe do. 4| 106! Nm. Iut.Sch. do./4/ 101 Rüekst. C. und Z, ' Berl. Stadt -Obl./4|/ 10134 | 10114 } Sch. d. K. u.N.|—| 8434 | Königsb. do. |4| fr .— Etbioger do. 4} Gold al mareo |—| 2164 2151/4 Danz. do. ‘in Th.\— 413% Al Nene Dncaten |—| 18% D, Westpr. Pfandbr. 4| 102!|/, _— Friedrichsd’or |—| 13%, 13/4 Grossh, Pos. do. 4| 1032/4 Discouto l... 8 A4

Auswärtige Börsen. “s Amsterdam, 13. September. Niederl. wirkl. Schuld 54/4. Kauz - Bill. 2374. 2315/6. 3% 183. Cortés 64. Antwerpen, 12, September. 5% Span. 294. Zins. 124. Cortes 2614. Coup. 16. Neue Anl. 3614. Darmst. 25. Belg. 100-4. i

Frankfurt a, M., 15. September. i

Oesterr, 5% Metall, 1024. 10214. 4%/,-985/ g. 983,5. 214% 5654. 1%, 25. Br. Bank-Actien 1586. 1585. Partial-Oblig. 1893/,.

5%, Span.

Allgemciner Anzeiger für die Preußischen Staaten.

in meinem Geschäftszimmer, Fürstenwallstr. Nr. 10, dffentlich meistbietend zum Verkauf ausgeboten werden. [mit welchem der 2te Band des Archivs “be

3014. 3% Port. 574.

Br. Loose zu 500 Fl. 1143/4. 1141/4. Loose zu 100 Fl. 213 Preuss. Pr. - Sch. 5914. 59. do. 4% Anl. 981/,. B. Poln, 6834. 6814. 5% Span. Rente 2754. 275. 3% 1654. 16/F f: Paris, 12. September. 5% Rente’ pr. compt. 107. 15. fin cour. 107. 35. 935/ compt. 79. 80. tin cour. 79. 90. 5% Neap. 97.80. 5% Ÿ Rente: 304 à 3014. 3% do. 1934. Ausg. Schuld 1214."

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Königliche Schauspiele. 1M Sonnabend, 19. Sept. Jm Schauspielhause: Zum erg male: Die Sdhne Eduard's, Trauerspiel in 3 Aufzügm, n

261 | .

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Delavigne, von Th. Hell. * E Sonntag, 20. Sept. Jm Opernhause: Joseph in Ae musikalisches Drama in 3 Abth. Musik von Mehul. Hit Der Schweizer-Soldat, militairisches Ballet in 1 Akt, von Hy In Charlottenburg : Der Verräther, Lustspiel in 1 Al F. v. Holbein. Hierauf: Die Schule der Alten, Lustsp| A ul nah Delavigne's Ecote des vicillards, von J. F Mosel. "* | Montag, 21. Sept. Jm Schauspielhause: Zum erste wiederholt: Die Sdhne Eduard's, Trauerspiel in 3 Abth, euern? N E Delavigne, von Th. Hell. R e

Ce TTE T E L

jr bitten, die Bestellungen bis spätesiens den 30sten d.

Königstädtisches Theater. Sonnabend, 19. Sept. Der Barbier von Sevilla, h sche Oper in 2 Akten, aus dem Jtaliänischen von Koll Musik von Rossini. (Dlle. Vial: Rosine, als Gastrolle, à zweiten Akt wird Dlle. Vial eine Arie. aus der Oper : „S nambule‘/ von Bellini singen.) Preise der Pläße: Ein Plab in den Logen und im

Amtliche Nachrichten. Kronik des Tages.

Jm Bezirke der Königl. Regierung zu Düsseldorf ist die dasetbst erledigte katholische Haupt- des ersten Ranges 1 Rthlr. 2c )farrstelle 2er Klasse dém bisherigen Sufkkursal - Pfarrer zu

i _ Wuisberden, Theodor Georgi, so wie die erledigte Haupt-

Sonntag, 20. Sept. Auf Begehren: Der bdse Geis (l ao i das i pacivagabundus, oder : Das liederliche Kleeblatt, Zauberps A 8 “nrt O: A O Gesana, in 3 Akten, von J. Nestroy. Musik von A. N a Frankfurt a. d. O. is der bisherige Hülfs - Prediger GEécolle S vom Stadttheater zu Breslau: Zwirn S tubenra uh als. evangelischer Prediger in Brügge bei Sol-

N : / j jin; der Prediger Sauberzweig zu Glambeck als evangeli- Montag, 21. Sepr. Auf hohes Begehren : Norma, Wo? Archidiakonus in Arnswalde; der Prediger Graser zu

in 2 Mas Musik von Bellini. (Dlle. Vial: Norma, ildau bei Dahme als evangelischer Prediger in Sallgast, und Gastrolle.) i Wer Kandidat Feh!lisch als evangelischer Prediger in Obersdorf

Preise der Pläge: Ein Plah in den Logen und im Bl

des ersten Ranges 1 Rthlr. 2c. estátigt worden.

Angekommen: Der Staats - Secretair und Chef der

. Markt - Preise vom Getraide. haupt- Bank, Präsident Friese, von Stettin.

Berlin, ten 17. September 1835. : Zu Lande: Wez:n 1 Rthlr. 22 Sgr. 6 Pf., auch 1 Ri gr

12 Sgr. 6 Pf.; Roggen 1 Rthlr 8 Sagr., auch 1 Rtblr. 2 6 e A Q , 6 Pf; rofe Gerfie 28 M Pf auch 26 Sar. 3 Vf: h 3 citungs- RKNachrichten. 25 Sgr. , au r. . Eingegangen sin Wis Scheffel. R M A u sland.

Zu Wasser: Weizen (weißer) 1 Rthlr. 26 Sgr. 3 Pf, 1 Rtblr. 20 Sgr. und 1 Rthlr. 8 Sgr. 9 Pf.; Roggen 1 R R ußland.

St. Petersburg, 12. September. Am 3ten d. M. feier:

7 Sgr. 6 Pf., auch 1 Rthlr. 5 Sgr.; große Gerste 22 Sgr. 6 Eingegangen sinn die Bewohner von St. Petersburg die vor neun Jahren

Erbsen (s{chlechte Sorte) 1 Rthlr. 10 Sgr. t R L ch, den 16. September 1835 occh,. den 16. Septembe ; d : i | Das Schock Stroh 5 Rthlr. 7 Sgr. 6 Pf. auch 4 Reder Kaiserin. Jn allen Kirchen, sowohl in den Russischen, wie Sgr.; der Centner Heu 1 Rthlr. 10 Sgr. , auch 20 Sgr. n denen der übrigen Konfessionen, wurden Dankgebete verrich- bs Branntwein-Preise et. Am Abend fand eine glänzende Zllumination statt. : vom 11. bis 17. September 1835. Der General - Major von Wömer hat das Großkreuz des Das Faß von' 200 Quart nath Tralles 54 pCt. od »% FSt. Stanislaus-Ordens 1ster Klasse erhalten. Richter gegen haare Zablung und sofortige Ablicferung: M Der Admiral Greigh, Mitglied des Reichs - Raths , ist von Branntwein 17 Rthlr.. 15 Sgr. ; Kartoffel - Branntwein 16 FFsitolajef hier angekommen. 15 Sgr., äuch 18 Luca Ae Den Freunden der Russischen- Geschichte wird die Hoffnung vom 10. bis 16ckSeptember 1835, Der Scchcffel 15 Sgr., auhch 11 Sgr. 3 Pf,

Redacteur Cottel.

Gedruckt bei A. W. Hayn

von Fletscher, . Jbn - Fodlan, Schildberger und Anderen, bald im Buchhandel er|cheinen zu sehen; namentlich aber auch die Ueber- N ebung, einés Arabischen Werkes von einem bis jeßt noch zu we- ig befannten Reisenden in Rußland, Namens Abulphadl, der (ls Arabischer Abgesandter den Hof Johann's U]. besuchte. Die ebertragung iris Russische soll von Herrn Schemiot, ehemali-

jem Professor der Orientalischen Sprachen zu Krakau, geliefert f —Mverden.

Frankrei.

Paris, 13. September. Der König arbeitete gestern ziei- mal mit dem. Conseils - Präsidenten, so wie mit den Ministern des Handels, der Finanzen und des Jnnern.

Das bereits unter der Presse befindliche Me

folgte Krönung Jhrer Majestäten des regierenden Kaisers und

gemadht, Uebersebungen von ausländischen Werten über Rupland,

2500 Thlx. und 2200 Thlr. bis jeßt nicht gekündigt

_ Avertissement. z Die îm Hypothekenbuche des Ober - Landesgerichts eingetragenen mit Jurisdiction versehenen, im Lands-

rath Lembkeschen Familienstistung zugehdrigen Erb- zinsgüter Balz und Kleinheide nebst Zubehör, zusam- men abgeshêßt auf 34,256 Thlr. 5 sgr. 3 pf.

zufolge der, nebst Hypotheken- Schein und Bedingun- pungen, in der Registratur einzusehenden Taxe, sol- en vorx dem Assessor Oclrichs ;

in termino den 23. December 1835/ Vormittags um 10 Uhr, an ordeutlicher Gerichts- stelle öffentlich verkauft werden, und werden dic dem Aufenthalt nach unbekannten Gläubiger, die Kinder des Amtmanns Lembke hierzu dfentlich vorgeladen, so wie zugleich die Fnteressenten der Kammerrath Lembfkeschen Saa Meta aufgeboten zur Wahr- nehmung. ihrer etwanigen Rechte sich bei Vermei- dung der Präclusion späteftens in diesem Termin zu melde,

Fran furt a. d. O., den 19. Mai 1835.

Königl. Preuß. Ober-Landesgericht.

Bekanntmachung.

Das den Erben des Geheimen Fustizraths Scheller zugehdrige, in der Breitegasse unter der Servis- Nummer 1045 und Nr. 15 des Hypothekenbuchs ge- legene, auf 7595 Thlr. 9 sgr. 9 pf. Pr. Court. ge-. richtlich veranschlagte Grundstü, welches ‘aus einem massiv erbauten Vorderhause und einem Seiten- und Hinter -Gebäude nebst Stall und Hofplaze bestehet, soll in nothivendiger Subhastation verkauft werden.

Hierzu ist ein Termin auf

den 24 November e., vor dem Auctionator Herrn Engelhardt in oder vor dem Artushofe angeseßt. j s E

Die Taxe, der ‘neueste Hypotheken-Schcin und die besonderen Kauf - Bedingungen können in unserer Registratur, fo wie bei dem Auctionator eingesehen werden.

Hierbei wird noch bemerkt, daß die zur ersten und zweiten Stelle eingetragenen Kapitalien von eue

worden. Danzig, den 24. April 1833.

in der Langgasse. unter: der Servis- Nummer: 375 und Nr. 63 des Hypotheken - Buchs gelegene , auf 5174 Thlr. 6 sgr. 8 pf.-gerichtlich veranfchlagte Grund- Mü, welches in cinem Vorderhause, Seiten-Gedäude, Hinter-Gebdude und 2 Hofpläßen bestehet, soll in hothwendiger. Subhastation verkauft werden, gegen

baare Zahiung derx Kaufgelder.

Hlerzu is ein Termin auf

den Viér und Zwanzigsten (24) Novbr. e: , vor dem Auctionatox Herrn Engelhardt vor dem Ar- tushofe angeseßt.

Die Taxe, der‘ neueste Hypotheken-Schein und die besonderen Kaufs Bedingungen tkdunen in unserer Registratur, #0 wie bei dem Auctionator eingesehen werden Ld

Danzig, det 28. April 1835.

Königl. Preuß. Land- und Stadtgericht.

Auf den Autcag des Müllers C. G. Langhoff wer- den alle diejenigen, welche an das, von demselben dem C D. Schohl abgetretene Pachtrecht der Múble zu Hohendorf , die dabci verkauften eigenthünlichen Gebäude, das vorräthige Mühlenbauholz, ingleichen die Pachtvorschußgeldèr und die pracnumerirte Pacht, nicht mindec an die überlassenen Saaten und Ater- arbeit und das gesammte Vieh- und Wirthschafts-

Inventarium aus t-gend cinem Grunde Rechte und!

Ansprüche machen zu können vermeinen , hierdurch geladen, in den auf den 14. und 28. Septbr. und 5. October d. F.- Morgens 10 Uhr, angeseßten Terminen sothane Ansprüche darzulegen und zu“ ve- rificiren/ unter dem Nachtheile, daß sons durch dic im leßten Dermine zu erlassende Prâeclustv. Erkennt- Ml dec gänzliche Ausschluß derselten werde verfügt

erden. /

Datum Greifswald, am 27. August 1835.

dnigl Kreisgericht.

Im Auftrage der Herren Eigenthümer des Allo- dial - Rittergutes Jslerbies/ 2 Meile von CobrrgA 2 Stunden von Zerbst „2 Meilen vom Elbflusse und 3 Meilen“ von Magdeburg belegen , soll dieses Gut, versehen mit schdnea Wohn- und Wirthschafts - Ge- väuden, Gärten, Aectern, Wiesen, For, Jagd, Païironat 2c , in dem auf

Kdnigl, Preuß. Land und Stadtgericht.

* den d: Detobey c. Morgens 10 Phr-

. Die Bedingungen , Taxe und Anschlag_ liegen von jegt ab bei mir zur Einsicht bereit, können auch auf frankirte Briefe gegen die Schreibgebühren mitge- theilt werden.

Magdeburg, den 28. Juli 1835.

__ Bekanntmachung, hinsichtlich der Zinszahlung der Hollän- dischen 5procentigen Anleihe in Certifica- ten und der 43 und 3z¿procentigen Amorti-

sations-Syndicats-Obligationen.

Fch bringe hiermit zur Kenntniß, daß die, am 1. Oktober a. c. fällig werdenden Coupons der Holländischen 5procentigen Certificate, und der dito 45 und 3zprocentigen amort. Syn-

dieats-Obligatiznen y j schon -von heute ab zum ktesimdöglichsten Course bei mir realisirt werden können. -

Frankjuzt a. O., den 16. September 1835 Louis Neumann.

Literarishe Anzeigen.

So eben ist erschienen:

Wiegmann's /

Archiv für Naturgeschichte,

3s est, mit 2 Kuptertaseln.

Inhalt: Literatur der 8ystem. Botanik von 1834. Bericht üb. d. Focrtschritte der Zoologie im Jahre 1834, vom Herausg.- ( Fortsetzung ). Ueber die Anatomie von Clavagella, v. B. Oven, Bemerk. üb. d. Gescehlechtslheile der Seclinecken, von R. Wagner. Einige Bemeark- über ‘den Bao der zu- ganimengesetzten Augen der Insekten, v. Dermselben. Einige Benrierk. üb. d. Gallung Arctiscon und den Macrobiotus Hufelandii als Art derseclhen, wv. C. L, Nitzsch, —' Beslimmung dreier neuen „Gattungen und Auseinandersetzung ciniger verwandelten Ar- ten, v. Madagascar, aus: den Familien: Cicindeletae und Carabici, v. Dr. F: Klug, Ueber-die stengel- artige Bildung bei dem Fucus |pyriferus L., v. J. Meyen. Ueber die Kultur des Yakrans. Nach- träge“ und Berichtigungen zum Isten Bande, v.

‘IHerausg: CThierfälirten/— Cueurrito, Kräzmilben).

Der Justiz: Commissarius Silberschlag.

wird Ende September ausgegeben; die ersle Hefte sind in jeder Buchhandlung zur Ansidi erhalten. Der Preis eines vollständigen Jabrg, 6 Hesten, mit 12 Kupsert., betrögt 6 Thile.

Nicolaische Bachh, in Berl

Leipzig. unserem Verlage ist so eben nen und durch alle Buchhaudlungen (in Berlin E. S. Mittler, Stechbahn Nr. 3), zu bezith!

Thdne, Foh. Fr:, ausführliches systenmäl

Handbuch des S Privatrechts. 1! Abfassungsgeschichte des Allgem. Landrechts allgemeiner Theil , einschließlich der Lehtt dem Besiß und der Verjährung. 2te Ÿ gr. 8vo.- 1835. 2 Thlr. /

Die 1fte Abthlg. (1833, à 12 Thlr.) hat di

beifällige Aufnahme gefunten, und iti in del schiedenen Preußischen juristischen Zeitschrift! günstig beurtheilt worden, daß die Erschetuns Fortseßung allen B.sipern des Werkes schr l men seyn wird. - 1 A Dec 1ste Band in 2 Abtheilungen, welt den besonderen Titel führt: 4 Fundamental-Lehren des Preuß. Pri rechts, eMschließlich der Abfassungsge(l

des Allgem. Landrechts und der Lehre vol Besiy u der Verjährung. 2 Bde. 3 Thlr 2

ift damit vollendet, und macht für sich e n Ganz Hahn sche Verlagsbuchhandlull

Jn unserem Verlage is so eben erschien: Kritische Versuche A dié ati

Rechtsverhältnisse in Deutschland seit der Mitte des Jahres 1832 Mit einer Bang n P. A. Pfizet

Von 0er. C. E Wurm, /

Professor der Geschichte am akademischen Gy! __ der freien Stadt Hamburg. - (Besonders abgedruckt aus den kritischen Bli! der Börsenhalle.) F

Mi Bogen in gr. Lo Preis 2 Thaler El eipzig, im September 1835. A Breitkopf und Hätt

Hs tbe es SRC E A

Einen deutlichen Beweis von der Wiréung und dem Ein- slusse des neuen Preß-Gese6es giebt die Art und Weise, wie die Neue Pairs - Creirung von den Zeitungen aufgenommen wird.

Die Oppositions - Blätter geben den“ ministeriellen Blättern fast

gar feine Gelegenheit, diese Maßregel zu vertheidigen, indem sie dieselbe theils gar nicht, theils so \chwach angreifen, daß feine Entgegnung nothwendig scheint. Am schärfsten äußert sich noch der Temps; er sagt: „Man sucht vergebens den Geist zu er- rathen, in dem alle jene Ernennungen gemacht worden sind; gut Interrichtete Personen erblicken in dieser Reihe neuer Namen n Pfand für die jeßige parlamentarische Meinung, die nter der Restauration als rechtes Centrum bezeichnet Wurde, Jene Namen sind ohne Zweifel ehrenwerth, aber man darf sich nicht wundern, daß dic Regierung der Juli-Revolution hon zu“ der Fraction der Kammer gekommen is, welche sich erst im Jahre 1826 von Herrn von Villèle trennte. Die Herren jelix von Beaujour, von Cordoue, Siméon und Vopsin-:de-Gar- tmpe reichten selten in ihren Meinungen bis zum linken Cen- kum hinan. Wir köanten noch andere Namen, die sich noch Weit eñtschiedener zur rechten Seite hinneigen, nennen; heute Wend sagte man daher auch. schon, daß, wenn Herr von Vil- èle je6t ins Ministerium einträte, er in der Pairs-Kammer eine schiedene Majorität vorfinden würde. Sett sich die Regie- ng durch diese Ernennungen in Masse nicht mit dem Grund- aße i Widerspruch, daß jede Ernennung eines Pairs motivirt eyn müsse? Was helfen besondere Königliche Verordnungen, enn alle Verordnungen gleichzeitig in demselben Blatte des Mon iteurs erscheinen 2“‘ L Durch eine Verordnung des Ministers des Junern ist Hr. Wlius von Wailly zum Chef des Theater -Censur - Bureaus er- Mnt: worden. :

Die Theater - Censur ijt gestern zum erstenmale in Anwen- Ung gekommen. Das Théatre de l’Ambigu-comique wollte ein tleck geben unter dem Titel: „Der König in der Ferienzeit.“/

osselbe is verboten worden.

In einem ministeriellen Blatte liest man: „Es scheint

“Aa daß mehrere republikanische Journale in der Schweiz ge-

Pole det alis wu billigen Preisen in Frankreich verbreitet werden

ren. Die

Sur Art, das Gese zu umgehen, zu widerseßen, und wird den

a 1 Ghandel mit Gedanken eben so wenig erlauben, hren und anderen verbotenen Gegenständen.““

egierung wird ohne Zweifel Mittel finden, sich als den

ian schreibt aus Toulon vom Lten d.: „Seit die Fre-

Malte „Artemisia‘’ ‘von hier abgegangen ist, hat man nichts

Preußisch

Allgemeine

e Staats-Zeitung.

É —gp e

Berlin, Sonntag den 2Wfen September

E Ee Rer me

1839.

E Be R ic I E METE

Beim Ablaufe des Quartals wird hiermit in Erinnerung gebracht, daß die Bestellungen auf diese Zeitung nebst Pränumeration hier am Orte bei der Redaction ( Mohren - Straße Nr. 34), in den

jrovinzen aber bei den Königlichen Post-Aemtern zu machen sind, und daß der Preis für den ganzen Umfattg der jenten das Blatt am Vorabende seines Datums durch die Stadtpo frei ins Lat gesandt wird. i

! der Monarchie auf 2 Rthlr. Preuß. Cour. vierteljährlich festgeseßt iff, wofür den htesigen Abon- Um jedo die erforderliche Stärke der Auflage für das kommende Bieeteliahr abmessen zu können, müssen

„an uns gelangen zu lassen, indem sonst die Fnteressenten es sich selbs zuzuschreiben haben, wenn die Zusendung

-riht nicht durchaus keinen Charakter der Gewißheit hatte.

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über ihre Bestimmung erfahren. Man weiß nur, daß sie, in Mahon angekommen, um daselbst ihre Quarantaine zu halten, über Toulon Depeschen erhielt, die erst in See und in einer gewissen Entfernung eröffnet werden sollten. Sie ging fast un- mittelbar darauf unter Segel, und seitdem hat man nichts von dieser Fregatte gehört. Die „„Caravane“/, welche gestern hier in Toulon von den Balearischen Juseln angekommen ist, meldet, daß unser Geschwader sich daselbst vor Anker befand, und die Cholera am Bord hatte. Der „Triton‘/ hatte bereits 26 Mann verloren. Dieses unselige Ereigniß verzögert den Transport der Truppen, die nah Afrika und besonders nah Oran gebracht werden sollten. “‘

Der Moniteur berichtet unterm 12ten d. M.: „Die Regierung hatte gestern Depeschen aus Bayonne erhalten, welche eines Schreibens aus Saragossa des Jnhalts Erwähnung tha- ten, daß die Verfassung von 1812 in Madrid proklamirt wor- den sey,- daß sih eine Junta gebildet habe, daß die Königin der Bewegung nachgegeben, und daß das Ministerium durch ein Kabinet erseßt worden sey, an dessen Spike Herr Arguelles siehe. Jndessen hatte dies Schteiben gar keinen amtlichen Charakter, und nah den neuesten offiziellen Nachrichten aus Madrid, wonach am ten dort noch Alles ruhig war, mußte man sogar an der Authentizität desselben zweifeln. Unter diesen Umständen: glaubte die Regierung, eine Nach- publiziren zu dürfen, die in ihren Augen Da indessen auch heute noh (12.) der bedeckte Himmel es nicht gestattet hat, daß sie durch den Telegraphen die Bestätigung oder Widerlegung jener Nachricht erhalte, so beschränkt sie sich darauf, dieselbe mit- zutheilen, ohne sie zu bestreiten oder sie zu verbürgen.“ Heute (13.) sind hier auf außerordentlichem Wege Nachrichten aus Ma- drid vom Sten eingegangen (siehe den Artikel Spanien), wonach auch an diesem Tage in jener Hauptstadt noch Ruhe herrschte ; man erwartete in der Nacht vom öten. zum 6ten Herrn Mendi- zabal. An der heutigen Börse unterhielt man sich nichts desto- weniger noch immer von dem Gerüchte, daß in Madrid eine Volksbewegung stattgefunden habe; man fügte hinzu, sie sey durch die Ankunft des Herrn Mendizabal veranlaßt worden, der sich schon’ früher zu Gunsten der neu eingeseß6ten Juntas ausgespro- chen gehabt habe. Bis heute Mittag um 2 Uhr fehlte es jedoch noch an einer amtlichen Bestätigung dieser. Nachricht.

Der Moniteur giebt heute auch noch eine telegraphische Depesche aus Perpignan vom 10ten, wonach am ten in Va- lencia die. berathende Junta durch eine aus 6 Personen bestehende Regierungs - Junta unter dem Vorsiße des Grafen Almodovar erseßt worden war. Vice-Präsident derselben ist Don Lopez. Eine andere Depesche aus Bayonne vom 9ten meldet, daß die Junta von Saragossa, nachdem sie die Antwort der Königin er- halten, eine neue Adresse an sie erlassen habe, um sie zur Ent- lassung der Minister und zur Einberufung der Cortes“zu zwin- gen. (S. Spanien.) Jn Cadix hat eine ähnlihe Bewegung wie in Saragossa stattgefunden; an der Spike derselben steht der Gouverneur. Privat - Briefe aus Bayonne vom Iten mel- den, daß auch in Coruña und Ferrol in Galizien eine revolutio- naire Bewegung ausgebrochen sey, und daß sich dieselbe mit gro- ßer Schnelligkeit nach allen Seiten hin ausdehne. Andererseits soll das Haupt-Corps der Karlisten in der Mancha eine Nieder- lage erlitten haben.

Es sind hier Zeitungen aus Barcelona bis zum ten einge- gangen. Der Vapor enthält ein Schreiben aus Madrid vom 29sten, worin es heißt, daß 10,000 Mann in der Hauptstadt zusammengezogen werden sollten, und daß man damit umgehe, die Donna Isabella mit dem ältesten Sohne des Don Carlos zu vermählen. Dasselbe Blatt giebt die Antwort der Köni- gin auf die Adresse der Junta von Saragossa, so wie eine ihm aus. Madrid zugegangene Protestation der in der Hauptstadt an- wesenden Prokuradoren gegen die Verhaftung zwerer ihrer Kol- legen. Dieses Dokument ist an die Königin gerichtet und vom 22. August datirt. /

Jm Journal des Débats liest man: „Die lesten hier eingegangenen Nachrichten aus Lissabon sind vom 2ten d. Herr Mendizabal hatte sich eingeschifft, nachdem er das Portugiesische Ministerium dahin bestimmt hatte, ein Hülfs-Corps nach Spa- nien zu senden. Die Portugiesischen Truppen haben indeß die Gränze noch nicht überschritten, indem noch einige vorbereitende Maßregeln zu treffen sind. Der Entschluß, Portugiesische Trup- pen nach Spanien zu senden, hat einigèn Widerstand von Sei- ten mehrerer Mitglieder des Conseils erfahren. Eines derselben soll bemerkt haben, daß man auf einen Theil der Portugiesischen Armee nicht sicher genug rechnen könne, um sie den Karlistischen Truppen gegenüber zu stellen.“/

Großbritanien und Jrland.

London, 12. Sept. Der Herzog von Wellington wird in Walmer Castle erwartet und dort bis im November verbleiben.

Der Standard. hält die Rede des Königs für äußerst ma- ger; indeß lobt er doch die Minister, daß sie den König die Worte „mäßige Verbesserung“/ hätten sprechen lassen. Es gäbe keine zwei andere Worte in der Englischen Sprache, sagt er, die so genau den Geist der Peelschen Verwaltung ausdrükten, wie jene.

Der Morning Herald wundert sich, daß in der König- lichen Schluß - Rede der gewöhnliche Pavagraph hinsichtlich „der baldigen Abmachung des Streites zwischen Holland und Belgien“ ganz ausgelassen sey; er fragt, ob sich Lord Palmerston endlich vor diesem Gegenstand schäme.

Die Aeußerungen des Kanzlers dexr Schaßkammer, Herrn

es Blattes eine Unterbrechung erleidet und niht sämmtliche Nummern vom Anfange des Quartals an nachgeliefert werden kdnnen.

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Spring Rice, über das Oberhaus, auf welche die ministeriellen Blätter als so bedeutend hingewiesen haben, und woraus sie die Nothwendigkeit einer Reform jenes Parlamentshauses folgern, lauteten in einer der leßten Unterhaus-Siß6ungen folgendermaßen : „Jh habe nie mit der geringsten Respektwidrigkeit von dem Oberhause gesprochen; wenn ih aber auf das von dem Ober- hause in den leßten funfzehn Jahren beobachtete Verfahren zu- rückblicke, so sehe ih wohl, daß dies Verfahren, wenn noch län- ger dabei verharrt wird, den allgemeinen Nugen des Oberhau- ses schmälern muß. Es ist wahr, Jhre Herrlichkeiten haben mancher heilsamen Maßregel ihre Zustimmung gegeben, und ich habe auch in der That niemals an der früheren oder späteren Einwilligung Jhrer Herrlichkeiten in die Verbesserungs - Maßre- geln, die ihnen vorgelegt werden möchten, verzweifelt. Wenn ich aber sagte „der früheren“/, so hieß es bei ihnen vielmehr immer „der späteren.“ (Gelächter.) Sie haben in einer Weise einge- willigt, die ihre Einwilligung ofe für die, denen dieselbe zu Gute kommen sollte, werthlos machte. Sehen Sie nur zurÜcck auf die kä- tholische Frage! Sehen Sie zurü auf die Frage in Betreff der Dissen- ters! Sehen Sie eben so zurück auf die Reform-Frage. Der Reform, so wie den anderen beiden Maßregeln, seßten sich die Lords an- fangs kühn und anscheinend aus Grundsaß entgegen; nachher gaben sie nach, aber auf eine solche Art, day der Werth des Zu- geständnisses dadurch wenigstens niht erhöht wurde. Eben so haben sie es wieder mit der Munizipal - Reform - Bill gemacht. War nicht jedes von den Lords in derselben vorgenommene Amendement nur dazu geeignet, Mißtrauen zu erregen, ohne Sicherheit zu gewähren? (Beifall.) Da das Oberhaus abge- neigt ist, den Grundsaß einer volksmäßigen Reform anzuneh- men, so muß es natürlich gegen solche Maßregeln, wie die Mu- nizipal-Reform-Bill, größeren Widerwillen fühlen, als wir, die Mitglieder eines reformirten Unterhauses; aber wahrlich, wahr- lih, wir werden den Tag kommen sehen, wo sh die beiden Parlamentshäuser , entweder aus Ueberzeugung oder aus Notl)-

wendigkeit , auf eine übereinstimmendere Grundlage stellen wer-

den, um in Einklang mit einander handeln zu kdnnen. Die Zeit naht; schon die Zugeständnisse in der Munizipal-Reform-Biil be- weisen dies. - Möchte sie recht bald kommen und die Gefahren abwenden, die uns sonst bedrohen dúrften.“

Der Spectator sagt: „Der Herzog von Wellington hat es ohne Hehl erklärt, daß er dem Lord Lyndhurst das Geschäfc Ia die Aufsicht über die Verstümmelung der Munizival-

eform-Bill im Oberhause zu führen. Man weiß auch, daß auf des Herzogs Verlangen Sir R. Peel die Stadt verließ, als man es nôthia fand, den heftigeren unter den Tory:-Pairs Raum zu geben. Der Herzog von Wellington befolgt dieselbe Taktik im parlamentarischen wie im Peninsular - Kriege: er zieht sich in guter Ordnung zurück, wenn er seine Stellung nicht ohne gro- ßen Verlust zu behaupten vermag, ist aber stets auf der Laver, um die verlorene wieder zu gewinnen. Am Ende wird es sich zeigen , daß der Herzog der Meister ist, und daß Lyndhurst und Peel, jeder in seiner Sphäre, nur seine Befehle ausführten.““

Kein Dissenter- Geistlicher in England und aur zwei Geift- liche der Schottischen Kirche haben sich der Orangisten- Justitu- tion angeschlossen.

Nahe an sechs Spalten des „Dublin Pilot“/ vom 7ten ent- halten ein alphabetisches Verzeichniß der für O’Connell im Jaßre 1834 in Jrland erhobenen fatholischen Rente. Der ganze Be- lauf ist 13,454 Pfund und mit Jubegriff der von den vier frús- heren Jahren nahe an 80,000 Pfund.

Ein- Prediger in Cheshire soll eine neue Dampfmaschine er- funden haben, deren Einrichtung weniger als ein Zehntheil von dem fosten soll, was eine andere gewöhnliche Dampfmaschine von gleicher Kraft und deren Anwendung weniger als ein Tausend: theil von den Feuerungs - und Unterhaltungskosten einer geivöhn- lichen Maschine kosten. Ueber die Beschaffenheit dieses neuen Wunderwerkes wird nichis Genaueres angegeben.

Dem Globe zufolge, geht aus dem zwischen Sir C. Vaughan und dem Herrn Forsyth stattgefundenen Notenwechse| hervor, daß der Präsident Jackson der ihm von England und Frankreich vorge\chlagenen Maßregel zur wirksamen Unterdrückung des Sklavenhandels nicht beipflichten will. z

Die neuesten Berichte, welhe man aus Van Diemens- Land erhalten hat, sind vom Monat Februar; | sie geben eine ziem!tch günstige Beschreibung von der Lage der Kolonie. Die Bevölke- rung der Jnsel, welche sich am 1sten Januar 1834 auf 31,551 Seelen belaufen hatte, erhob sich am Ende desselben Jahres auf 35,000. Dieser Zuwachs bestand theils aus neuen Sendungen von Sträflingen, theils aus Emigranten, welche entweder auf eigene Kosten auswanderten, oder von ihren Gemeinden weg- geschickt worden waren. Die Geburten in der Kolonie dagegen erse6ten kaum die Todesfälle, indem bei der Ungleichheit der Zahl der Männer und Weiber, die Hälfte der männlichen Bewoh- ner unverheirathet bleibt. Die freien Bewohner betragen etwa 21,000, die Sträflinge 14,000, worunter nicht 2009 Weiber. Die Ur-Bewohner der Jnsel, sind im Laufe des Jahres ganz aus ihr verschwunden, und der leßte Rest ihrer Race ist in Port Arthur kolonisirt ; er beträgt nicht über 150 Personen, und auch diese werden in wenigen Jahren vollends ausgestorben seyn, denn nur sehr wenige unter ihnen können sich, bei aller Milde der Behandlung, an feste Siße gewöhnen. Das größte Hinderniß, das die Kolonie bis jest in der Entwickelung threr Hülfsmittel gefunden hat, besteht in dem Mangel an Kapitalien. Wenige Emigranten bringen hinlänglih Kapital mit sich, um die Urbar- machung von Ländereien damit unternehmen zu fönnen; sie sind daher genöthigt, auf Hypothek ihrer Besizungen zu so ho- hen Zinsen zu éntlehnen, daß sie nur bei günstigen Umstän-

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