1835 / 265 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

E S S R iti ri i Ba R C R T r E

Kahira haben einige ihrer Mitglieder verloren, und mehrere sind gänzlich ausgestorben. Die ‘Zahl der in Kahira gestor- benen Europäer beläuft sich auf 700 und hier auf 100, die Malteser ungerechnet, welche furchtbar gelitten haben. Die Flotte ist aus Candien zur gehn und hat am 16ten außer- halb des Hafens die Anker gewórsen. Dag jedoch die Mannschaft durchaus an das Land gehen wollte, so mußte sie gleih wieder unter Segel gehen, um noh in einer Entfernung von einigen Meilen zu mandvriren das einzige Mittel, neue Subordina- tions - Vergehungen und Unordnungen zu verhüten. Mehmed Ali befindet sich noch immer zu Kahira, doch spricht man von seiner baldigen Rückkehr hierher. Soliman Pascha, der ihn beglei- ten sollte, ist so eben angekommen. Dieser General wird, wie es heißt, mit einer geheimen Mission beauftragt, nah Syrien gehen. Ungeachtet der ungeheuren Summen, welche die Regierung die- ses Jahr aus dem Verkauf ihrer Produkte geldst hat, steht es doch sehr schlecht mit. den Finanzen, weil Mehmed Ali nicht ein- sehen will, daß seine übertriebenen Ausgaben scine Einnahmen bei weitem übersteigen. Das Volk is elender als jemals, und weit entfernt, es zu unterstüßen, scheint der Pascha vielmehr auf seinen Schweiß, auf verdoppelte Anstrengungen und neue Ent- behrungen zu zählen, um sich für die Verluste zu entschädigen, welche ihm die durch die Abnahme der Bevölkerung herbeige- führte Verminderung seiner Aerndten verursacht.

P ersien.

Das Journal de Smyrne vom 8. Aug. enthält Folgen- des: „Briefe aus Persien, in den ersten Tagen des Juli geschrie- ben, entwerfen ein trauriges Gemälde von der Lage dieses Lan- des. Der Bürgerkrieg wurde mit größter Erbitterung fortgeseßt und Greuel begangen, welche man nur in der Geschichte des Al- terthums zu finden gewohnt war. Die Prinzen Hussein Ali Mirza und Hassan Ali Mirza, die in den insurgirten Provinzen Kerman und Schiras befehligten und ihre Ansprüche auf den. Thron von Persien auf jede Weise geltend zu machen suchten, sind von den regelmäßigen Truppen unter Anführung des Englischen Obersten Bethune vollkommen geschlagen und gefangen genommen worden. Nach Teheran abgeführt, wurden die beiden unglücklichen Prin- én, auf Befehl Mohammed Schahs, dort auf das Grausamste

ehandelt. Dem Hassan Ali Mirza wurden beide Augen aus- gestochen, ohne daß die kräftige Vermittelung des Obersten Be- thune vermocht hätte, ihn von dieser höchst shmerzhaften Ver- stümmelung zu retten, und Hussein Ali Mirza ward in cinen jener Kerker geworfen, welche man nur in Persien findet, und die sich von tiefen Brunnen in nichts unterscheiden. Der un- lückliche Hassan Ali Mirza hatte, zu allgemeinem Erstaunen, fine gräßlihen Qualen überlebt; von Hussein Ali Mirza aber wurde nichts mehr vernommen. Nach dieser blutigen und barba- rischen Execution erhielten die zur Pacification der südlichen Pro- vinzen Persiens verwendeten regelmäßigen Truppen sogleich Be- fehl, sih gegen die in dem Bathtiari - Gebirge gelegene Provinz Kulah Sufuhd zu wenden, wo der Stamm der Murmalschens seit dem Tode Feth Ali Schahs Räubereien aller Art begeht. Mit der Befceiung diesex Provinz sollte dieser neue Feldzug Sir Henry Bethune's beginnen, und man erwartete binnen kur- zem die Unterwerfung der Rebellen ¿u vernehmen. Zwischen dem Hofe des Schàahs und der Englischen Gesandtschaft herrscht fortwährend das beste Einverständntß. Die Britische Regierung u dem Schah einen Nachlaß an seiner Schuld bewilligt, und lles deutet darauf hin, daß das Kabinet von St. James fei- nen Einfluß in diesem Lande um jeden Preis zu erhalten sucht. Die Russischen Agenten bemühen sich mit den Englischen um die Wette für die Reorganisation Persiens, Es kommt nun darauf an, wer die Politik seiner Regierung in diesem uncinigen, ruï- nirten, eine nahe Auflösung drohenden Staate geltend zu ma- chen wissen wird.“

Fnland.

Berlin, 22. Sept. Man schreibt aus Arnsberg untern 16ten d. M.: „„Nächdem.-schon seit längerer Zeit von einer Ver- legung des hiesigen Hofgerichts die Rede gewesen, was ohne Zweifel auf den Wohlstand unserer Stadt und der Umgegend nachtheilig eingewirkt- haben würde, verbreitete sich gestern unter der Bürgerschaft plôblich die Nachricht, daß des Königs Majestät mittelst Allerhöchster Kabinets -Ordre vom 31. August das Fort- bestehen des Hofgerichts als Ober-Landesgericht anzuordnen und ugleih den Hofgerichts- Direktor Nettler zum Präsidenten des- fil en zu ernennen geruht hätten. Jn Aller Herzen entstand sofort das Bedürfniß, den Dankgefühlen über diese frohe Bot- haft einen dffentlihen Ausdruck zu leihen. Binnen wenigen Stunden war die Veranstaltung dazu getroffen. Um § Uhr Abends bewegte sich ein s{öner Fackelzug unter Musik - Beglei- tung vom jenseitigen Ufer der Ruhr über die Kloster:Brücke bis zum Rathhause hinauf, wo in einem erleuchteten Transparent die Worte prangten: ,„Heil unserm König Heil! / Nachdem

16ten d. M. Nachmittags das große Logier- Haus neb

- 1082

Lee dás Volkslied angestimmt worden, brachte die zahlreich ver- ammelte Menge dem Allverehrten Landesvater ein donnerndes Lebehoch. Der Zug verfügte sich demnächst nah der Wohnung des neuen Ober-Landesgerichts-Präsidenten, welcher gegenüber am jenseitigen Ruhr- Ufer ein Feuerwerk abgebrannt wurde. Ein großer Theil der Stadt war ekleuchtet und ein von der Bürger- schaft auf dem Rathhause schnell veranstalteter Ball beschloß den estlichen Tag.“ 00: M pu Nachrichten àaus Thorn zufolge, werden die Kaiserlich Russischen Garde-Truppen auf dem Rückmarsche von Kalisch nach Danzig in zwei Kolonnen resp. am 26. und 27. Sept. in Thorn eintressen. Die Verpflegung derselben is auf diesem Rückmar- sche den Quartiergebern selbst gegen dieseiben Vergütungs-Sê6 úberlassen worden, die auf dem Hinmarsche einem Entrepreneur bewilligt worden waren. E : Jn dem Badeorte Cranz, unweit Königsberg, ist am einigen

Bauerhäusern cin Raub der Flammen geworden. n Ä E L E P

Königstädtisches Theater. .

Das Wiederauftreten der Dlle. Hähnel auf dieser Bühne, nach längerer Abwesenheit derselyen, wicd von den Freur.den der Oper immer als ein Fest gefeiert, und so bewies auch dic?mal dir Jubel, mit welchem die gefeiecte Sängerin begrüßt wurde, daß ihre Ge- genwart und ihr Erscheinen auf der Bühne fortwährend eine er- neute Theilnahme hervorruft. Möge auch die Direction ihrerseits Sorge tragen, dirse Theilnahme dadarch U unterstüßen, daß sie die ihr gegenwärtig zu Gebote siebenden Kräfte auf angemessene Welse benußt, und, so lange Dlle. Vial uns noch mt ihrer Gegenroart erfreut, fúr Aufführunge: von Opern sorgen, in welchem zwet #0 ausgezeichnete Sängerinnen in dem edelsten Wettsireit um den Preis werden können; wir nennen nur „„Semiraniie//, die „Montcechi und Capuleti// und den „„Kréuzritter./ Wenn aber dem schdnen und wir dürfen sagen großartigen Talente der Dlle Hähnel vön threm er- sten Auftret:n an in Berlin die vollste Aterkentung und eine un- veränderte Zuneigung geschenkt wurde, so dürfen wir uns freuen, daz auch im Auslande unserer Sängerin dieselben Huldigungen zu Theil wurden, wie bei uns. Eden so wie einst die Sontag, so hat auch Dlie. Hähnel ihre Berühnm1heit auf der Kénigstädtischen Bühne erlangt, und nicht nur in Prag und. Wien, auch in Ungara und Galizien wird jeßt ihr Ruf verkündigt. Jn einer aus Lemberg uns iugegangenen Mittheilung über die dortigen Gast-Darfstellunget der Olle. Hähnel heißt es: „Ein hdchst glückliches Organ ward dieser Sängerin zu Theil, welches durch die Verbindung der Kopf-_ mit der Bruftstimme sehr wirlsam und in allen Stimmlagen kräftig und angenehm is: bet einer äußerst sorgfältigen Kunstbildung aber, weiche ihr Sicherheit, Richtigkeit und Leichtigkeit gewährt , durch die Reinheit und Fülle der seltensten, weder Metall noch Kraft aus- schließenden Tiefe neben einer bedeutenden Hdhe, wo der Tou stets noch rund und voll bleiot, cinen eigenthünlichen Zauber “ausübt. Fm Vortrage verschwistern sich_Kraft, Anmuth und Zartheit, so wie überhaupt eine Kunst, die sich in der sichern und festen Futoration sowohl, als in der Schönheit und Vollendung, womit Triiler, Läufe, Cadenzea und chromatische Gänge behandelt werden, auf das sciduste bewährt. Fhre Verzierungen sind ebcn so neu „und schwierig, als geistreich und passend. Fdr deflamatorister Gesang offenbart die Sprache der Seele, denn er is die Geburt wahren Gefähls und tief empsundener Begeisterung; darum weißer auch bei allen Hôdrern das Echo der Mitemyfindung zu wecken. Fhren Beruf zur drama- tischen Kunst unterstüßt zugleich ein vortrefliches Schauspieler-Ta- lent; sie führt jede Scene, jeden Moment mit poetischer Auffassung durch u. st. w.// Fndem wir in diesen Worten nur unser eigenes Urtheil ausgesprochen finden, freuen wir uns, die geschäßte Sängerin roieder in unserer Mitte zu sehen. f

teteorologishe Beobachtung.

1835. Morgens Nachmittags Abends Nach einmaliger 21. September. 6 Uhr. 2 Uhr 10 Uhr. Beobachtung. Le C D E P E R E E E R M I E S MERSS S S A S R L I I I A SU O R Ctr E E

j L J nirme R900 7 337,39“ Par, | 337,20 Par: 336,82“ Par. Ÿ Quellwärme 8,20 R,

Lusidruck

Luftwärme . 12,09 R, 19,59 R. 14,69 R. É Flußwärme 13,49 R. Dunstsättigung. | §83 Et. 50 Ct, 37 pCi. # Autdünstunz 0,099 Rh. Wetter heiter. heiter heiter. S :

Wind SW. EW. O. Niederschlag 0.- Woikenzug _— SW. Nachtkäite 10,9 9 R,

Tagesmittel: 337,17‘// Par... 1549 R... 10,19 R... 63 pCt.

Auswärtige Börsen.

Amsterdam, 17. September.

Niederl. wirkl. Schuld 54/4. 5%, do. 10154. Ausg. Schuld —. KanzBill. 2334. 4!4%, Amort. 9374. 34% 784 Russ. 98! 4. Vesterr. 100. - Preuss. Präm.-Schewue 104, do. 4%, Anl. —. 5% Span. 31. do. 3%, 19. Antwerpen, 16. September.

59, Span. 30%. ZinsI. 12/4. Cortes 2784. Coup. —. Aul. 3754. Darmst. 25. Belg, 1004. Frankfurt a. M., 19. September. Oesterr. 5% Metall. 1024. 10234 5- 4%, 989 6. 98/6. 214%

Neue

Preuss. Präm.-Sch. 5914. 59. do, 4% Anl. 9814. B. Poln. Looy 683/,. 6814. 5% Span. Rente 2734. 274. 3% 1654. 163, Paris, 16. September.

5%, Rente pr. compt. 107. 50. fin cour. 107. 55. 3% pr, compt. 80. 15. tin cour. 80. 20. 5% Neap. fin cour. 98, I 50/, Span. Rente 3034. 3% do. 19/4. Ausg. Schuld 121, Cortes 30. 8%, Port. 56-4.

BerlFuer- B ör se i Den 22. September 1825. Amtlicher Fonds- und Geld-Cours-Zettel,

; Pr. Cour. 5A Pr. Cour. S| Brief. | Geld. N| Brief. Geld, St.-Schuid-Seh. 7 101% | 101 Ostpr. Pfandbr. | 4 10214 | Pr. Engl, Obl. 3014| 995% | 99-4 [Pomm. do. 4 A 1045 PrämSch.d.Seeh. 597g 03/ iCur- a.Neum. do. 4} 10124 10114 Kurm.Obl.m.L.C.| ¿{1014 __. Schlesische do. ff 1061 Nm. Iut.Sch. do. 4 101 S BRückst. C. und Z. Berl. Stadt - Obl. 101 3/1 101 A Bch. d. K. u. N.|— 841 e Königsb. do. |Ä| E B ; Éibluxer do. 4 Gold al marco |—| 21614 21h Danz. do. iu Th #134 Al Neue Ducateo |—| 18% _ Westpr. Pfandbr.| 4| 102!» Friedrichsd’'or (—| 13% 131 Grofsh. Pos. do.! 4| 103! ‘4 Nisconto mi 3 A li echsel- Cours. Brief. ; | ‘Gli Amsterda ax 68 E Suite _ 250 V1. Kurz 142 / A R E 250 V1. 2 Mt. 142 a HMRIDDUIS: s C 300 Mk Kurz 1523/4 ai C E e 500 Mk. 2 Mt. 15214 | Od e I S 1 LSt. 3e 16.27% E Pa R «200 Dr 2 Bt. 8: 5/12 _ Wien in O N 150 Fl 2 Mt. 1033/4 | A s e R 150 1. 2 Mt. 1031/4 | 103 Brei i s dle s i Sis 100 Thul. 2 Ut. 99 l, A I C e a E S 100 Tul. 8 Tage 1/4 Frankfurt a. M. WZ. ....... 150 Fl. 2 At. 10314 | = Pete a C 100 Rbl. 3 Woch. | 30/4 |

Königliche Schauspiele, Mittwoch, 23. Sept. Im Schauspielhause: Strüdell| chen, Lustspiel in 1 Akt, nah Etienne, von Tb. Hell. Hieray Die Rofenmádchén, komische Oper in 3 Ab(h., nah dem Fray von Koßebue. Musik von Lindpaintner. / Donnerstag, 24. Sept. Im Schauspielhause: Die Söh Eduard’s, Trauerspiel in 3 Abth., nach Delavigne, von Th., Hel Freitag, 25. Sept. Jm Opernhause: Sargines, oder: Die Zögling der Liebe, herorsch-komische Oper in 2 Abth., wit Tan) Musik von Paer.

Königstädtisches Theater.

Mitt Loh, 23. Sept. Das Máädchen aus der Feenwelt oder: Der Baur als Millionair, großes romantisches Origina Zaubermäßrchen in 3 Aften, von F. Raimund. Musik vom K pellmeister Drechsicr. ,

Donnerstag, 24. Sépt. Titus, Oper in 2 Akten. Musi von Mozart. (Dlle. Via!: Sextas, als Gastrolle. Hr. Hol miilér: Titus ) j :

Preise der Plä6e: Ein Plab in den Logen und im Balk des ersten Ranges 1 Zithlr. 2c. E

__ Freitag, 25. Sept. Die Kreuzfahrer, Schauspiel in 5 Akten von Koßebue. (Hr. Pfeisser, Königl. Hannoverscher Hof-Schay spieler: Balduin von Eichenhorst; Hr. A. Wohlbrück, vo Stadt-Theater zu Breslau: Cuno von Deubn; Mad. Wohl brü: Die Aebtissin, als Gast: llen.)

Markt - Preise vom Getraide.

Berlin, den! 21. September 1835.

Zu Lande: We'z-n 1 Kthlr. 12 Sgr.; Roggen 1 Rethlr Sgvr., auch 1 Rtblr. 2 Sgr.; grofe. Gerste 27 Sgr. 6 Pf, 25 Sgr.; kleine Gerste 26 Sar. 3 Pf. , auch 23 Sgr. 9 Pf.; Hi 25. Sgr. , ouch 20 Sgr: 4 Pf.; Erbsen 1 Rthlr. 15 Sgr., a

Rttlr. 8 Sgr. Ó Í E Waste r: Weizen (weißer) 1 Rtblr. 26 Sgr. 3 Pf, ail 1 Rthlr. 20 Sgr. und 1 Rihlr. 8 Sgr. 9 P-; Roagen 1 Ri 7 Sgr.- 6 Pf., auch 1 Rtólr 5 Sgr.; große Gerste 22 Sgr. 6} Erbsen (schlechte Sorte) 1-Rthlr. 10 Sgr. Sonnabend, den 19. September 1835.

Das Schock Stroh ò Nthle. 10 Sgr., auch 4 Rthlr. 10 Sgt

der Centner Heu 1 Rthle. 10 Sgr., auch 20 Sgr.

Redacteur Cottel. _—t T e A, R

Gedruckt bei A. W. Hayn.

565%. 1%, 25. Br. Bank-Actien 1590. 1588. Partial-Oblig. 1393/4.

Br. Loose zu 500 Fl. 1147/4. 1145/4. Loose zu 100 Fl. 213. G.

S S R R E R R E R S R R E R E R O R R E L aw : Allgemeiner Anzeiger für die Preußischen

Literarishe Anzeigen.

: j In der Pu stel schen Buchhandlung in Passau ist Zum Verkaufe der den Geschwistern Koehn zuge-| erschienen und dur alle Buchhandlungen zu haben, hörigen , in dem Hdheschen Dorfe Kowad gelegenen]in Berlin durh F. Dümmler: Pater Abraham a. St. Clara sämmtliche Werke. In Heften à 5 sgr. 1 | Judas der Erzschelm für ehrliche Leut. a Das îst: eigentlicher Entwucf und Lebensbeschrei- súck Nr. 5 auf 270 Thlr. abgeschäßt worden, ist cin bung 6 B O Dn worin unterschied- e Discues, sit:lihe Lehrpunfte, Gedichte u. Ge: Februar 1836, Vorm. 10 Uhr, shichten / auc sebe reicher Vorrath biblischec Gon- cepte, welche nicht allein einem Prediger auf der Kdnigl. Lande u. Stadtgericht zu Danzig. “anzel sehr dienlich fallen, der jebigen. verkehrten, bethörten, versehrten Welt die Wahrheit unter die Náse zu reiben, sondern es kann sich auch dessen ein

Bekanntmachungen. Rothwendiger Verkguf.

Rustical - Grundstücke Nr. 4, 5 und 6 der Hypothe- ken-Bücher, von welchen nah. der mit den Verkaufs- Bebingungen und Hypotheken-Scheinen in der Re- gistratur einzusehenden Taxe die Grundstúcke Nr. 4 und 6 auf 8116 Thlr. 6 sgr. 8 pf. und das Grund-

Termin auf den 8. Feb an hiesiger Gerichtsstelle angeseßt.

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Kdnigl. Polnischen 5procetntigen Schaß- Obligationen betreffend.

Hiermit benachrichtige ih die betreffenden Jnter- ressenten , daß die am 1. October e. zahlbar werden- den Zins-Coupons von den Polnischen- 5 procentigen tas O igationen, so wie die ausgeloosten Capi- talien derselben (deren Ziehungsliste bei mir einzu- sehen is) schon von heute ab zum vortheilhaftesten Course in meinem Comtoir erhoben werden" können.

Berlin, den 15. Septbr. 1835. :

: Arons Wolff, Linden Nr. 44,

Geschichte des Russischen Feldzugs

m

Bet Heinrich Hoff in Mannheim is erschienen und in allen Buchhandlungen Deutschlznds und der angrenzenden Länder zu haben, zu Berlin in der

Stuhrschen Buchhand[ung, Schloßplaß Nr. 2:

1s— 12s Heft enthält

Fahre 1812 gew gestatten.

Geschichte Napoleons und der großen Armee im Fahre 1812 von dem General Grafen von Ségur. Nach der 10ten Französischen Auflage überscht

von D». Rottenkamp. ,, Erste Lieferung 5 sgr. 18 K:

N (Une A Vere und un-| A erbliche Geshichtswerk, welches in Fran: nzeige für die Besihßer der reich nun schon 10 fstarfe Auflagen erlebte und in der Anzeige si Original-Ausgabe, in 2 Bänden, 15 Franken kostet, erscheint in dieser hübschen Ausgabe, in 4 Liefecun- gen, ij:de zu 5 sgr , 18 Kr., also um den enorm billi- gen Prèis von 29 sgr , 1 Fl. 12 Kr.

e sorgfältig aibegeaettete Gegen e L e letta, welche die Elegân; des Styles- im Original, möòög- ] i li Bi î iederaî i iner Anerken-\eine zweite Auflage dieser fünf ersten Bj lichst treu wiedergiebt , ist nach allgemeine Ée vetlegen; und zu- Komplittirung des Werkes dit!

A n z / die Zahlung der Zins-Coupons und der zum P / : nung gelungen zu nenneit. ß : rivatmann und einsamer Leser zur ersprießlichen Zeit- ; I ; , debitirten Exemplare des sechsten und siebentel erstenmal ausgeloosten Capitalien von den vertreibung und gewünschtem Seelenheil gebrauchen. Wir- bitten bei dieser Gelegenheit alle Personen, debitirten Exemp sb Wer es vorz'ehen sollte P. Abraham in geschmad: voll cartonirten Bänden zu haden , erhält den 1ten 3ten Bd. à 20 sgr. in jeder Buchhandlung.

welche sich für dieses Werk ei in dem e des verwenden. ihrer Bekannten und Freunde Subscribenten zu sam- erste ' E zu welcheni Zee sie Subscriptions- Listen sie ihre Bestellungen auf dea sechsten und in jeder Buchhandlung erhalten können. . Man er-|Band dergestalt zeitig zu machen Haben, Un

ält auf 10 Exemplare das 11te frei, und bei Ab- : f Mine Van größeren Quantitäten wird jede Buch-|indem von diesem Tage ab der fene N 1

handlung gern noch andere voctheilhafte Bedingun-

Die 2te’und 3te Lieferung erscheinen im Septem- ber, die zte im Oftober dieses Fahres. Séora Veilipy acderbhth

Staaten.

Bei S. Schlettec in Breslau ist so ebet

schienen und bei E. S. Mittler in Berlin (Sl

bahn Nr. 3), Posen, Bromberg, Culm und Eni

zu haben: / y /

Aus dem Leben cines Berliner Arzt 8vo. brosch. . 225 sgr.

ersten fi Bände der von dem Fustiz - Comissat

Graeff herausgegebenen Sammlung von Verordnung! Mit Genehmigung Eines hohen Minister? Justiz werde ich, da die Exemplare der erste Ÿ lage der Gracffshen Sammlung vergrife

Fch mache dies allen Besihet"

ersten fünf Bände mit der Beme kung beta i

testens am 15. Novbr. 1835 in me

delt} und (l

bente Band nicht mehr getrennt vera di / den Bestellungen auf das ganze Wek, mit

8 Bände, nehmen alle Buchhandlungen all. Breslau, den 12 September 1835.

P R NRLRIE P Y

tuirten, mit dem 1. November in Wirk

berg, Frankfurt a. d. O., Drossen, Zielenzig, Meseriz und Kähme i

„Und Bromberg in ge

hen), Meseriß werden sowohl unter einander, als auh mit dem

.“

Allgemein

c

Berlin, Donnerstag

P T Ee:

A L E E E A E O E E E D

reußische Staats-Zeitung.

den 24fen September

Beim Ablaufe des Quartals wird- hiermit in Erianeruttg gebracht, daß die Bestellungen auf diese Zeitung nebst Pränumeration hier am Orte bei der Redaction (Mohren - Straße Nr. 34), in den

Provinzen aber bei den Königlichen Posi-Aemtern zu machen sind, und daß der nenten das Blatt am Vorabende seines Datums durch die Stadtpost frei le Haus gesandt wird. en d. M. an uns gel des Blattes eine Unterbrechung erleidet und nicht sämmtliche Num

wir bitten, die Bestellungen bis spätestens den 30

[2E T N T T I ER T TROT Er PENVT ent A X ILUIR T A 90EB I M 6% v0 D (N T:

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Amtliche Nachrichten. Kronik des Tages.

Se. Majestät der König haben den Geheimen Legations- Rath Eichhorn und den bisherigen Kammergerichts - Rath Wilke zu Geheimen Ober - Tribunals - Räthen zu ernennen und n diesfälligen Patente Allerhöch{teigenhändig zu vollziehen ge- ruht.

Se. Majestät der König haben geruht, den Land- und Stadtgerichts - Direktor von Beym zu Ottmachau zum Gehei- men Justizrath zu ernennen.

_Des Kömgs Majestät haben geruht, den Justiz - Verweser

Smidt zu Görlis zum Justizrath zu ernennen.

Se. Königliche Majestät haben den bisherigen Friedensrich- (et, Justizrath Weygold, zum Landgerichts-Rath und die bis- herigen Landgerichts - Assessoren Linz ‘und Perrot zu Staats- Profuratoren - Allergnädigst zu ernennen geruht.

Des Königs Majestät haben den Richtern am Landgerichte zu St. Wendel, G dbel und Weisgerber, den Charakter als Landgerichts-Rath beizulegen geruht.

ZU dem auf Befehl Sr. Könialichen Majestät neu fonsti- jainkeit tretenden, Land- gerichte in Saarbrücken sind nachgenannte Beamte ernannt:

E I. Zum Präsidenten:

der bisherige Appellationsgerichts-Rath Bessel aus Köln. l) bér LadgeriGi Rab Röcpie gls dern:

er Landgerichts-Rat in uglei issarische

Kammcr - Präsident ; A Va M syer 2) der Landgerichts-Rath Krause, bisher in Achen;

3) der Landgerichts-Rath Schmidt, bis jest in Koblènz ;

N der De Said Be, bisher in St. Wendel;

5) der bisherige Friedensrichter und Justizrath, iet / gerichts-Rath Weygold; A aa 66ige Land

6) der Landgerichts-Rath Weisgerber aus St. Wendel;

7) der bereits in Saarbrücken befindliche Landgerichts - Assessor

Rambs, und.

8) 4 Jon Trier dahin verse6te Landgerichts-Assessor von Rib- entrop. I. Zum dffentlichen Ministerium:

der bióherige Staats - Prokurator Deuster in Koblenz zum

Ober- Prokurator, und die bisherigen Landgerichts - Assessoren

Linz und Perrot zu Staats-Prokuratoren, und endlich sind

iV, Als Advokat-Anwalte:

die Advokat - Anwalte Christian Laus, bisher in Köln,

Winsweiler aus St. Wendel, Stephan Toséetti von

eben daher, Riotti, ebenfalls aus St. Wendel, Dieb \ch

aus Trier, und der bisherige Notar Bonnet in St. Weudel bei dem neuen Gerichtshofe angestellt. Se. Hoheit der General der Jufanterie und kommandirende General des Garde-Corps, Herzog Karl von Meckcklenb ux g- Streli6, ist von Kalisch hier eingetroffen.

Bekanntmachung.

_Mit dem lsten Oktober d. J. wird der Haupt - Post - Cours zwischen Berlin und Posen, welcher gegenwärtig über Münche-

führt, auf die Chaussee-Straße úber Küjtrin, Sonnenbúürg, Lim- ris, Walvowstrenk, Schwerin und Kähwme verlegt werden, auf welcher zu dem Ende ín Limriß und Waldowstrent Post-Expedi- tionen und Post-Stationen etablirt worden sind.

Gleichzeitig tritt an die Stelle der Schnellpost zwischen landsberg a. d. W. und Posen eine solche zwischen Küstrin und Posen, welche in Me mit der Schnellpost zwischen Berlin

ave Verbindung geseßt wird.

Die Fahrpost zwischen Berlin und Posen, welche wie biéher

aus Berlin Sonntag, Mittwoch 5 Uhr früh, und aus Pofen Dienstag, Freitag 12 Uhr Mittags abgefertigt werden wird, erhält einen so beshleunigten Gang, daß sie künftig i in Posen Montag, Donnerstag 9 bis 10 Uhr Abends und in Berlin / Donnerstag, Sonntag 4 bis 5 Uhr früh eintressen wird. Die Schnellpost zwischen Küstrin und Posen wird aus Küstrin abgehen _ Sonntag, Mittwoch 5 Uhr früh, und in Posen ankommen an denselben Tagen 10 bis 11 Uhr Abends; aus Posen wird dieselbe abgefertigt werden _ Sonntag, Donnerstag 11 Uhr Abends, und in Küstrin eintreffen __ Montag, Freitag 5 Uhr Abends. L j Die Städte Frankfurt a. d. O., Drossen, Zielenzig (Glei-

Alupt - Course zwischen Berlin und Posen, dur angemessene Post-Anlagen in Verbindung gese6t werden. Berlin, den 22. September 1835. Der General - Postmeister, von Nagler.

*AACCET E T, R U E T-eeE n '

Preis für den’ ganzen Umfang der Monarchie auf 2 Rt Um jedoch die erforderliche angen zu lassen, indem sonst die Fnteressenten mern vom Anfange des Quartals an nachgeltefe

hlr. Preuß. Cour. vierteljährlich festgeseßt ist, wofür den hiesigen Abon- Stärke der Auflage für das kommende Vierteljahr abmessen zu iduege Alten

es sich selbs zuzuschreiben haben, wenn di rt werden r / e Zusendung

E R Z = —————————

Bekanntmachung.

i Die Kandidaten der Baukunst, welche an der ziveiten dies- jährigen architektonischen Vorprüfung Theil nehmen wollen, wer- den aufgefordert, sich bis zum 30sten d. M. schriftlich bei uns zu melden, worauf ihnen das Weitere eröffnet werden wird.

Berlin, den 12. September 1835. Königl. Ober-Bau-Deputatéon.

__Der Dr. hiesigen Königlichen Bibliothek ernannt worden.

Im Bezirke der Königl. Regierung

zu Achen ist der bisherige Repetent am katholisch-theologi- shen Convictorium zu Bonn, Pet. Jos. Horn, zum Pfarrer der erledigten Succursal-Pfarre zu Lenderódorf ernaunt worden ; ist die erledigte erste Benefiziatenstelle an nnen - Kapelle zu Frauenburg dem bisheri- 3 Joseph Breuer, die erledigte katholische Pfarrstelle zu Gr. Kellen dem Pfarrer Ignaz Pompeki, die erledigte katholische Pfarrstelle zu Legienen dem bisherigen Kaplan in Bischofsburg, Fo sepy Langanki, und die erledigte evan- chönbruck dem Predigtamts-Kandidaten

zu Königsber, der katholischen St. gén Dom- Vikar

gelische Pfarrkirche zu Karl August Thal verliehen worden.

Angekommen: Der Großherzoglich Hessische

und Geschäftsträger am hiesigen Hofe, Major von Schäffer-

Bernstein, von Kalisch.

Abgereist: Se. Excellenz der Wirkliche Geheime Rath und Chef des Finanz-Ministeriums, Graf von Alvensleben,

nach Teplíib.

id,

Zeitungs-Nachricht

A u 8l and.

R ußland. St. Petersburg, 16. Sept.

d¿ J;

befehlen Wir, dieselben in Kraft treten zu lassen.“

Auch enthalten die hiesigen Zeitungen nachstehenden Aller- hôchsten Ukas ‘an den dirigirenden Senat, aus Danzig vom 17. August datirt: „Auf Veranlassung Unserer freundschaftlichen

Verhältnisse zu der Oesterreichishen Regierung und

leßteren geäußerten Wunsches wegen Erniedrigung der für Oester- reichische und Ungarische Weine, bei ihrer Einfuhr in Rußland, festgeseßten Zollgebühren, befehlen Wir, vom zukünftigen 1836sten Jahre an von den in Rußland einzuführenden Oesterreichischen

Boll zu erheben: 1) Jn den längs der Oesterreichishen Gränze liegenden Zoll-Aemtern zu 13 Rubel S. M. vom Oxhoft, mit Erlassung der zufolge Unseres Ukases an den dirigirenden Senat vom 23. November 1831 zu erhebenden 124 pCt. vom Werth derselben. 2) Jn den Bessa- äfen der Donau, des Schwarzen und Asowschen Meeres zu 18 Rubel S. M. vom Oxhoft und außerdem zu 12'/, pCt. vom Werth. 3) Von dem

und Ungarischen Weinen folgenden

rabishen Zoll - Aemtern und in den H

in Bouteillen durch alle hier genannte Zoll-Aemter

den Weine 25 Kop. S. M. von der Bouteille mit Erlassung

der 12!/, pCt. vom Werth. 4) Von den durch alle

Aemter einzuführenden Oesterreichischen und Ungarischen Wei- _nen ist der gegenwärtig bestehende Zoll zu erheben. girende Senat wird nicht unterlassen, die zur Erfällung dieser

Verfügung nôthigen Vorkehrungen zu treffen.“

Se. Kaiserl. Hoheit der Großfürst Thronfolger besuchte am 1. September, in Begleitung Sr. Durchlaucht des Prinzen Peter

von Oldenburg, die Festung Schlüsselburg.

Der außerordentliche Gesandte und bevollmächtigte Minister in Berlin, Wirkliche Geheime Rath von Ribeaupierre, ist von

„Die Dänische Quarantainen-Behdrde hat wegen der im Orient ausgebrochenen Pest die Verfügung getroffen, daß den Schiffen, welhe aus un- verdächtigen Pläßen mit Levantischer oder Aegyptischer Baum- wolle ankommen, nicht gestattet seyn joll, zu löschen und mit der Küste Gemeinschaft zu haben, wenn es nicht durch gehörige Cer- tifikate erwiesen ist, daß die in demselben befindliche Baumwolle in einer der bekannten Quarantainen- desinfizirt worden. Jn Uebereinstimmung mit dieser Maßregel der Dänischen Regierung hat das Kaiserlich . Russische Es Ministerium verfügt, daß evantischer Baumwolle in die

Russischen Häfen des Weißen und Baltischen Meeres, obgleich kommen, mit den gehörigen Qua- rantaine-Certifikaten verjehen seyn müssen, widrigenfalls sie weder zum Löschen noch zur Gemeinschaft mit dem Lande zugelassen werden. Das Finanz-Ministerium hält für nöthig, die Kaufmann- schaft und die Schisser davon in Kenntniß zu seßen, damit sie streng darauf achten, dergleichen Certifikate in den gedachten Rus- |

Moskau hierher zurügekehrt. Die hiesige Handels - Zeitung meldet:

Schiffe, die mit Aegyptischer oder von unverdächtigen Pläben,

sischen Häfen beizubringen.“

Buschmann hierselbst ist zum Kustos bei der

Se. Majestät der Kaiser haben unterm 9." August folgenden Allerhöchsten Ukas an den dirigirenden Senat erlassen : „Da Wir für möglich erachten, nicht mehr zwei besondere Armeen zu unterhalten, so befehlen Wir demgemäß, den Generalstab der ersten Armee vom 1. September an aufzulösen; zur Beendigung der Geschäfte dieses Sta- bes und zur Schließung der Rechnungen von den Jntendanturen der Isten und 2ten Armee aber eine besondere temporaire Kom- mission zu errihen. Das Reglement und den Etat dieser Kom- mission bestätigend und solche dem dirigirenden Senat zustellend,

Kammerherr

é N.

des von der

einzuführen- andere Zoll-

Der diri-

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Frankrei.

Paris, 17. Sept. Den neuesten Nachrichten aus den Schlosse Eu zufolge, fuhren Jhre Majestäten am löten von dort nah Tréport, wo Sie sich auf einer Penische einschifften und eine kurze Spazierfahrt auf dem Meere machten. Abends um 6 Uhr war in Eu ein Diner von 60 Couverts. Für den folgenden Tag wurde der Finanz-Minister erwarte.

Der heutige Moniteur enthält eine aus 60 Artikeln be- stehende Königliche Verordnung, wodurch das Königliche Corps der Marine- Artillerie eine neue Organisation erhält.

Das Journal de Paris widerspricht der von mehreren öffentlichen Blättern aufgestellten Behauptung, daß das Gefäng- niß in der Abtei mit Militairs überfüllt sey; die Iste Division bestehe etwa aus 50,000 Mann, und von diesen befänden sich nur 56 im Gefängnisse, also von 1000 Einer, ein Verhält- niß, wie man es seit 20 Jahren nicht gesehen habe; und was die Ueberfüllung des Gefängnisses betreffe, so sey auch diese Angabe falsch, da dasselbe bequem 120 Personen fasse.

Die neuen Censoren haben, wie man sagt, den Namen

Examinatoren angenommen. _ Der Moniteur enthält aus Spanien Folgendes : ¡„Jaureguy ist mit seinen Chapelgorris in St. Sebastian geblieben ; 700 Englän- der sind neuerdings in diesem Hafen angekommen. Es scheint, daß das Thal Aran abermals von den Karlisten bedroht wird. Mehrere Einwohner haben sih schon nach Frankreich geflüchtet. Man sagt, daß die in Bilbao vereinigten Christinischen Generale beabsichtigten, St. Sebastian zu deblokiren und zu dem Ende den Karlisten in den Rücken zu fallen. Durango ist schon von den Engländern beseßt, welche auch noch Bergara, Tolosa und Hernani beseßen sollen. Am 12ten haben die Karlisten bei Be- hobia aufs neue auf unsere Vorposten- geschossen. Ein Dukbend Kanonenkugeln haben ihr Feuer zum Schweigen gebrack;t. Die Karlisten sprechen von einem ernsten Treffen, das am 11ten nahe bei Bilbao stattgefunden habe, und in ‘welchem sie, obgleich sie sich den Sieg zuschreiben, einen Verlust von 500 Mann einge- stehen. Ein anderes Gefecht soll an demselben Tage béi Los Arcos stattgefunden haben. ‘‘

Der Jndicateur meldet: „Eine Kolonne von 4000 Mann und 200 Pferden hat Saragossa am sten d. verlassen, um den Karlisten entgegen zu gehen, welche sich in der Nähe von Da- roca gezeigt haben... Das 2e und 3te Bataillon und eine Schwa- dron der Stadt-Miliz von Saragossa befinden sich bei dieser Die viston. Die Junta von Saragossa ist durch die Deputirten von Catalonien, Taragona und Borja vermehrt worden; sie hat Kommissarien bei den Junten von Valencia und Barcelona ere nannt, die ihrerseits Abgeordnete nach Saragossa schicken werden.“®

Im Mess ager liest man: „Endlich sind direkte Nachrichs ten aus Madrid eingegangen, die alle Ungewißheit über die seit: einigen Tagen umlaufenden Gerüchte heben, indeß doch immer noch den Vermuthungen freien Spielraum lassen. Wir haben Briefe aus Madrid vom Tten d. erhalten; Alles war ruhig, aber Herr Mendizabal war von Lissabon angekommen und hatte sich sogleich nach St. Ildefonso begeben. Dort wird er, unterstüßt von dem Eng- lischen Botschafter, Herrn von Villiers, versuchen , die Königin zu bewegen, sih ohne Rückhalt auf die Männer der Bewegung zu stüßen und den Vorstellungen der Provinzen nachzugeben, welche eine große Anstrengung zur Vernichtung des Karlismus machen wollen, wenn sie die Gewißheit erlangen, daß das Mini- sterium wirklich den Weg einschlagen will, den sie in ihren Bitt- schriften vorzeihnen. Um diesen Preis wird der Königin die Mitwirkung Englands oder vielmehr der Englischen Kapitali- sten und ein Portugiesisches Hülfs - Corps zugesichert. Keie Zweifel übrigens, daß Herr von Toreno, unterstüßt von denx Französischen Botschafter, versuchen wird, diese Pläne zu hinter-

treiben. Dann muß man aber der Königin einen an- deren Stüäßpunkt darbieten können; die Französishe Jn- tervention könnte ein solcher seyn; doch bezweifeln wir,

daß Herr von Rayneval in dieser Beziehung auch nur eine leise Hoffnung werde durchblicken lassen können. Man meldet so eben, daß ein außerordentlicher Courier Briefe aus Madrid von 9ten d. überbracht habe, woraus hervorgche, daß die Vorstellungen des Herrn Mendizabal nicht ohne Erfolg geblieben wären, und daß die Königin darein gewilligt habe, die Chefs der Opposition in der Prokucadoren - Kammer ins Ministerium zu berufen. Jet kömmt es nun darauf an, ob dieser Entschluß nicht zu \pát gefaßt tvorden ist, und ob die Männer, die bei Empfang der Dekrete vom Zten d. auf verschiedenen Punkten des Königreichs die Constitution von 1812 proklamirt haben, bereit sind, zu einen: Systeme zurückzukehren, welches das Königl. Statut als Aus gangs-Punkt anerkennt, wenn auch entschlossen, die Folgen ‘dessel ben so weit als möglich auszudehnen.“

Die obigen Nachrichten hatte der Messager in seiner Abend - Edition mitgetheilt; in seiner zweiten Auflage von heute Morgen befindet sich folgende Nachschrift: „Wir haben gestern Abend die Gerüchte mitgetheilt, die nah Briefen aus Madrid vom 9ten über eine Ministerial-Veränderung im liberalen Sinne im Umlauf waren. Alle Leute, welche die Börse besuchen, werden wie wir, jene Gerüchte gehört haben ; aber wir haben uns wohl gehütet , zu sagen, wie ein ministerielles Blatt es uns boshafter Weise in den Mund legt, daß wir einen außerordentlichen Cou rier mit diesen Nachrichten erhalten hätten. Wir hatten nur Briefe bis zum 7ten d., und wir haben Auszüge daraus gege- ben. Aber heute gehen uns in der That Briefe vom 9ten d. zu; Herr Mendizabal war von St. Ildefonso zurückgekehrt ; aber von dem Resultate seines Besuchs bei der Kö-

nigin hat im Publikum noch nichts verlautet. Wir glauben indeß, versichern zu können, daß Herr Mendizabal das

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