1835 / 265 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

Portefeuille der Finanzen n‘cht úbernehmey wird, chne die Ge- ]

wipheit zu haben, seine Ansichten im Conseil unterjtüt:: zu fin- den, Und es ist fast unmöglich, ißm die Búrgschaficn, die er verlangt , zu verweigern, da jeder Tag die Nachricht von einer neven Bewegung in den Provinzen überbringt, Am 9ten bei Abgang des Couriers war Madrid ruhig.‘ *)-

IÎIm Memorial bordelais heißt es, daß ernste Unruhen in Scv lla ausgebrochen wären, und daß der General Latre mit 4009 Mann von Madrid aufgebrochen sey, um die Ordnung wiedcrherzustellen,

Aus Cadix schreibt man vom 2. Augus: „Zwei Com- pagnieen der Miliz, die sich j-t National-Miliz nennt, 2 Com- pagnieen der Linien-Jnfanterte und 2 Stk Geschüs sind heute unter den Befehiea dées Obersten Ofssorio nah der Însel Leon abgegangen , um diesen so wichtigen Punkt zu beseßen. Algesi- ras und St. Roch haben sich auch für die Sache der Freiheit erklärt und einen Deputirten hierher gesandt, der beaustragt ift, sich mit Cadix in Verbindung zu seen und dessen Anordnungen Folge zu leisten.“

Großbritanien und Jrland.

London, 18. Sept. Die heutige Hof-Zeitung meldet nun offi- ziell die neue Zusammensezung des Admiralitäts-Amtes ; es bestezt aus dem Grafen Minto, ais erstem Lord der Admiralirät, und Sir Charics Adam, Sir W. Parker, George Elliot, Sir Thomas Trou- bridge und Lord Dalmenp. Eben * dieses Blatt. enthält auch ci: nen Geheime-Kaths-Befehl vom U1öten d., welchem zufolge Wag- xen aus Ortèn, die innerhaib des Bereichs licgen, auf welchen sich der Freibrief der Ostindischen Compagnie erstreckt, in Wa- terford und Whitehaven cingeführt werden dürfen, Thee jedoch erst vom. 1, Juli 1836 an.

Lord Brougham is in Althorp bei dem Grafen Spencer zum Besuch gewesen und von dort nah Brougham Hail ah- gegangen.

Graf Matuszewicz ist vorigen Sonnabend nach Doncaster abgereist, wo das Pferderennen stattfindet; die Reise nah Jta- E v er, da dort die Cholera herrscht, auf einen Monat auf- geschoben.

_Im Courier liest man: „Man hat gesagt, es sey außer der Annahme der Munizipal - Reform-Bill in der abgewichenen Session gar nichts geschehen. Nun wäre zwar {on diese Maß- regel allein, auch unbegleitet von irgend einer anderen, hinrei: chend, um eine Session zu bezeichnen; aber es is nicht wahr, wenn man sagt, daß sie das Einzige sey, was geschehen. Der Beschluß des Unterhauses, der nicht in der Hast, sondern nah eitier langen und gründlichen Debatte- gefaßt worden, daß ein Theil des Kirchengutes in Zrland unter gewissen Umständen zur Veérbreitung des Unterrichts unter allen Klassen verwendet wer- den soll, ist das bedeutendste Resultat dieser Session. Freilich ist die Bill, welcher jener Beschluß einverleibt wutde, im Ober- hause nicht durchgegangenz dies ist aber verhältnißmäßig von ge- ringen Gewicht. Der große Grundsas,. daß Kirchengut nach dem Gutdünkey, des Parlaments zur Förderung irgend eines Zweckes y91 nationaler Nüßblichkeit verwendet werden darf, ist vom V'aterhause anerkannt worden. Auch kann kein Zweifel darßver obwalten, daß eine auf diesen Grundsaß gestüßte Bill vV2a noch umfassenderer Beschaffenheit in einem odeè zwei Jah- xen durch alle Stationen gebracht werden wird. Vir maßen uns zwar nicht an, dem Oberhause sein Horcskop zu stellèn, be- haupten aber dreist, daß es schwerlich lange wird leben können, wenn es sein Daseyn an die Erhaltung des jegzigen Zustandes der Jrländischen Kirche knüpfen will.// |

Herr O’Connell het am 1äten seinen Einzug in Newcastle gehalten und dert wiederum in zwei Reden, zucrst auf freiera Plaß und dann bei einem Festmahl, die Reform des Oberhauses gepredigt. Bei dem Diner fügte der Vorfißende dem der Prin- zessin Victoria gebrachten Toaste den Wunsch hinzu: „Möge der Himmel sie vor den Machinationen der Orangisten bewah- ten!“ was mit ungeheurem Applaus aufgenommen wurde.

Dem Athenäum zufolge, wäre es nunmehr entschieden, daß

zwei Freibriefe ausgefertigt werden, einer zu Gunsten der Lon- doner Universität, wodurch dieselbe aber zu einem bloßen College herabgeseßt würde, der andere dagegen zur Begründung einer Metropolitan-Universität, mit der Befugniß, unbeschränkt in allen Fakultäten Grade an jeden Befäßigten zu ertheilen. i Jn einer Versammlung der Bank-Actionaire ist fúr- das mit dem 10, Oktober endende Halbjahr die gewöhnlihe Dividende von 4 pCt. beschlossen worden. An die Stelle des verstorbenen Herrn Thomas Rippon haben die Direktoren der Bank Herrn Mathew Marshall zum Ober- Kassirer derselben ernannt.

Es wird wieder einmal bestimmt behauptet, in zehn oder vierzehn Tagen werde das gegenwärtig in den Vauxhal! -Gärten aufgestellte große. Luftschif mit Herrn Lennox, seiner Gemahlin und noch sechs anderen Personen seine erste Neise antreten.

B9or einigen Tagen if ein Korstabler in Jrland, weil er der Sißung einer Orangisten -Lege beigewohnt, auf Befehl des Lord Lieutenants von Jrland verabschiedet worden.

Der Pariser Korrcspondent der Times schreibt derselben vom Nachmittage des Iôten Folgendes: „Die Jnterventionés- Frage ist eben vor der Abreise des Königs nach den Schlosse Eu für jet verneinend entschieden worden. Wohilu!te"richtete wollen wissen, der Minister der auswärtigen Ange!l-zenheiten habe Depeschen aus Madrid vom 9ten von dem dortigen Fran- zösischen Botschafter erhalten, welche die Bestätigung der Jnstal- lirang des Ministeriums Arguelles und des Versprechens der Könzin, kor.stituirende Cortes einberufen zu wollen, enthalten. Jt glaube indessen gewiß zu seyn, daß diejenigen, deren Organ der „Moniteur“ zu seyn pflegt, nicht mehr an die Wahrheit je- ner Nachrichten glauben. (Bean vergleiche auch Unten den Är- tifel Yeadrid vom Ven, wo nichts dergieichen gemeldet wird.) Ob dieser Unglaube seine Quelie in dem Eingange positiver Nach? chten aus Madrid oder in dem gänzlichen Man- gel aller Nachrichten findet, vêrmag ih nicht anzugeben. Der S pan:scze Botschafcer hat keine Madrider Berichte, welche weiter als bis zun; ren reichten, ovschoû die Hälfte der ieit dem Gien verflossenen Zeit genüge haben würde, um Depeschen von Madrid na) Paris zu befôrdern. Er, der Spanische Botschaf- ter, läßt übrigens noch immer nicht ab, die Französische Regie- rung init Juterventions Gesuchen zu bestürmen, überzeugt wte er tf, daß daraus allein die Reitung der Chriftinischen Kegiervug hérvorzehen kann. Uebrigens rerheh{t er nicht, daß der Naci- tihc von dém vollzogenen Minister - Wechsel große innere Wahr- t ens H b iwodit, und macht zum voraus die Franzdsische

egierung wegen ihr«r Jnterventions - Weigerung für die Anar- ch e und sot stigen Greuel verantwortlich, welche aus dieser neue- sten Umwälzung erwachsen dürften.“

__*, Lem Vernehmen nach, ist gestern hler auf außerördentlichem Weze die Nachricht von der am 1wten d. M. stattzchatten Unige- staltung ‘des Spanischen Ministeriums in einem liberalen Sinne eingetroffen. i 1

E,

Herr Cavalcante 1992 Stimmen.

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Vorgestern se6te das Gerúcht von der Ankunft einer wich- tigen Sieges - Nachricht aus Bilbao die ganze hiesige Börse in Bewccung. Man zweifelte indessen gleih daran, und die Un- gewißheit wurde noch) vermehrt, als ein Abend- Blatt, der Cou- rier, mit großer Wichtigkeir meldete, es scy in Falmouth das Dampf\chiff_ „„Fingal“/ in fünf Tagen von St. Sebastian ange- kommen, und der Capitain erzähle, daß am 5, Sept. eine n.dr-

. derische Schlacht in jener Gegend stattgefunden hab2, wobei die Karlisten total geschlagen worden und 1400 Mann an . Tedten und Gefangenen verloren härten. Zugleich theilte e:ne spätere Ausgabe der Times, unter der Ueberschrift: „Niederlage des Don Carlos‘, ein langes Schreiben aus Biidao vem 6ren mit, welches durch eine Fregatte in Falmouth angela“agt \:y, und andere Blätter aaben „nähere Details über die Nieder- lage des Don Carlos‘’ aus Santander. Nach Durcsicht der verschiedenen Berichte ergiebt sich aber weitx nichts, als daß, wie bereits befannt ist, die Englisch : Spanischen Trup- pen am öten ohne Schwerdtstreih ihren Einzug in Bilbao ge- halicn haben, und daß (wie uns nicht bekannt isi) die Ch:istinos in dem nicht bedeutenden Treffen bei Los Arcos am Lten die Karlisten geichlagen hät'en. Jn dem offiziellen Berichte an die Spaniiche Regierung über das letztere wird gemeldet, Don Carlos have dabei 159 Gefangene, worunter 6 Offiziere und 160 bis 183 Todte eingebüßt und 400 Verwundete gehabt. Von dem

zuerst crwäßnten großen Siege scheint seitdem wieder Alies still |

geworden z1 seyn, Und die Nachricht ist um so unglaubwürdiger, als wir bereits úber Paris viel spätere Nachrichten aus jenen Gegenden haben. Uebrigens wird durch jene Berichte die Mel- dung bestätigt, daß in der wichtigen Provinz Galizien dieseibe liberale Bewegung, wie in Aragonien, Catalonicu und Valencia, stattgefunden; auch wird die Proclamation der Stadtbehdrde von Coruña vom 27. August mitgetheilt, Ueberdies ging das Gerücht, daß ähn!iche Auftritte in Asturien, dem Geburtslande Toreno's,

und namentlich in Oviedo, der Hauptstadt dieser Provinz, vor- |

gefallen seyen. Ein gleicher Veriuch -in Santander war durch cinige Patrouillen verhindert worden. Y i

Aus Barcelona hat man hier Nachrichten bis zum Kten d. M., wongch dort am Tage vorher ein Versuch gemacht wor- den war, eine große Manufaktur, mit deren Eigenthümer die Arbeiter unzufrieden gewesen, zu plündern; indeß war diesem Unfuge doch noch vorgebeugt worden. Jn Valencia soll der Präsident der Regierungs - Junta, Graf von (lmodovar, im revolu- tionairsten Sinne verfahren und der Vice-Präsident Lopez ein Ma- nifest publizirt haben, in welchem die Madrider Regicrung als unfähig und böswillig bezeichnet wird. | z

Eine Erzähluna des „Courrier français‘/, daß der Englische G: sandte in Madrid, Herr Villiers, sich einer Dame wegen mit dein Grafen Toreno ÜüÜberworfen, in zum Duell herausgefordert und, oódgleih dieser Absicht durch beiderseitige Vermiitler ent- gegengeardeitet und eine anscheinende“ Versöhnung herbeigeführt worden, einen Groll gegen Herrn von Toreno im Herzen behal- ten habe, weshalb" er seinen Gegner jeßt guf jegliche Weise zu stürzen suche, indem er mit Herrn Arguelles Unterhandlungen angeknüpft und die Madrider Bürgergarde zum Aufstande auf- gereizt hätte, wobei idm einige Briese des General Evans treff lich zu Statten gekominen wären, wird von der Times für ganz unglaubwürdig gehalten.

Nachrichten aus Konstantinopel vom 26. Av gust zufolge, \oll' dec Freiherr von Kobell eine Audienz beim Groß - Wesir ge- haôt und demselben die Ankrüpfung. von Unterhandlungen über einen Handels-Traktat mit Griechen(and vorgeschlagen haben, die dieser jedoch abgelehnt hätte, mit der Bemerkung, daß erst die genaue Bestimmung der Gränzen und die Regulirung des Mu- selmännischen Landbesitßes in Rumelien und Negroponte erfolgt seyn müsse.

Das Amerikanische Schiff „Waverley“/, Capitain Philipps,

welches mit 114 Auswanderecn am 6ten d. M. von Liverpool nach New-York abgesegelt war, hat wegen starker, während des lesten Sturmes ‘erlittener Havarie nach Liverpool zurückkehren müssen, um cuszubessern.

Kalkutta-Zeitungen vom 15. April melden die Fort- dauer des revolutionairen Z!standes in Goa, begleitet von Raub- und Mordthaten von Seiten der aufs neue herrschenden Mi- guelistischen Partei. Die vornehmsten Familien waren auf.‘das Britische Gebiet geflüchte. Man liest in jenen Blättern den Protest wider die jezigen Gewalthaber, den der Präsident des Ober-Gerichts, Herr Santo e Silva, an. den vertriebenen recht- mäßigen Präfekten für Donna Maria, Herrn ‘Peres da Silva, nach Bombay eingesandt har. Aus Delhi wird gemeldet, daß ein Ausbruch des Krieges zwischen den Siks und Afganen über den Besis von Peschawer bevorstand.

Es sind aus verschiedenen Theilen Westindiens neue Nach- richten hier eingegangen. Die Blätter von Jamaika vom 9. Rugust geben die Rede, mit welcher der Gouverneur, Mar- quis von Sligo, einige Tage vorher, am ten, die gese6gebende Versammlung eröffnet hatte. Man ersieht daraus, daß die Ne- ger keine weitere Unruhen veranlaßt hatten, daß der -gefürchtete 1. August ruhig vorübergegangen war, und daß die Zucker-Aerndte ziemlih gut, wenn gleich nicht sehr reichlih, eingebracht worden war. Der Grund für die außerordentliche Einberufung der Ver- sammlung war die Nothwendigkeit, einige abgelaufene Geseße, hauptsächlich die Polizei betressend, zu erneuern. Uebrigens sah man einer baldigen Auflbsung diejer Versammlung entgegen. Mach den Blättern aus Demerara vom 27. Juli war die Ko- lonie ruhig; nur der Umstand, daß der Gouverneur durch éine Petition von Negern gegen ihre ehemaligen Herren si veran- laßt gesehen hatte, eine förmliche Untersuchung darüber zu ver- fügen, hatte die chemaligen Sklaven-Cigenthümer gegen jenen auf- gebracht und ifin den Vorwurf zugezogen, daß er, der Gouver- neur, die Widerjen: lichkeit der Neger begünstige.

Die K. Däni1cze Brigg „St. Jän“/ ist am 11. Aug. von St. Thomas mit dem Präsidenten Vargas an Bord wteder nach Laguaira abgesegelt. Cine Deputation von sechs Abgeordueren hatte ihn zur Rückkehr eingeladen.

Die Zeitungen aus Rio Janeiro reichen bis zum 13, Juli. Der Corretio official melder, daß, da der Handels- “Traktat zwischen Oesterreich und Brasilien, welcher «am 16, Juni 1827 abgeschlossen wor dèn, abgelaufen gewesen, der Oesterreichi- (e Geschästs&rräger anzezeigr hatte, daß er Volimacht habe, um über einen neuen Lrafiat zu unterhandeln. Die Regentschaft ernannte 1ß6vrerserts zroei Bevollmächtigte, und der neue Traktat ward am 27. Jani abgeschiossen, um dann erst nah Genehmi- gung von Seiten der Kammer der Abgeordneten ratifizirt zu wer- den. Dasselbe Blatt theilt Papiere mit in Bezug auf die Lan- dung von mehr als 499 durch èas Portugiesische Schiff „Duque de Bragança“ eingeführten Neaer-Skläaven im Kirchsviel Laran- geira ‘am 4. Jali, von welcher Uebertretung des“ Gesehes die Ortsbehdrden keine Lazeige gemacht hatten, Die Regenten- Wah!“ war noch nit. beendigt. Herb Feijo Ltatte jegt 2346, Das K, Paketschiff „Lord

Melville“/ hat obige Nachrichten mitgebracht. Dieses S hatte Rio Janeiro am- lten, Bahia am 30. Juli und Pey nambuco am 5. August verlassen. Es sollen aber noch \pätey Nachrichten aus Rio Janeiro, nämlich bis zum 20. Juli hi eingegangen seyn, denen zufolge dort die Fonds noch fortwährend im Steigen begriffen gewesen wären.

Belgien.

Brüssel, 18. Sept. Durch Königliche Verordnung vey I5ten d. mird das Wahl- Kollegium des Brüsseler Bezirks q den 30sten d. M. zusammenberufen, um an die Stelle des Grz fen von Baillet, der zum außerordentlichen Gesandten und h, vollmächtigten Minister zu einer Spezial- Mission bei Sr. M jestät dem Könige von Preußen designirt worden is, einen neu Senator zu wählen. : |

Deutschland.

Schwerin, 19. Sept. Das hohe Erkenntniß der Gy" herzoglichen Justiz - Kanzlei zu Güstrow, als zweiter Spri) Behörde in. der bekannten Untersuchungssache wider die Miatily der des hiesigen Preß- Vereins, ist heute publizirt worden uy abjolvirt nicht bloß sämmtliche Junkulpaten von aller und jeg Gefängniß|krafe, sondern befreit jie au von den Untersuchung kosten. Dies Erkenntniß erfreut sich der allgemeinen Tzcilnahn,

Weimar, 20. Sept. Gestern sind sämntlih Höchste Personen unseres Großherzogl. Hauses, net der Ptiy zessin Karl von Preußen, nah Teplik abgereist. Jn dem hw tigen Nachtquartier Franzensbrunn treffen Höchstdiejelben mit de Kronprinzessin der Niederlande zusammen.

Darmstadt, 15 Sept. Schon auf dem vorigen Landtagwe dic Wahl des landständischen Personals bei der Staats-Schulden, gungs-Kasse ein Gegenstand der Uneinigkeit zwischen erster und zwi ter Kammer. Die zweite Kammer hatte Mitglieder ihrer Oppoli (Emmerling und Reh) dazu gewählt, während die erste Kamm ihr Mitglied , von Türkheim, und das bisherige Mitglied d weiten Kammer, Goldmann, dazu wählte. Die Aruftdjung d ‘andtages hinderte die Beleuchtung der Frage: „Welcher Kamm diesmal das Recht des Durchdringens zustehe, wenn sich bei Kammern nicht einigen sollten?“ Auf dem jetzigen Land tage ging die erste Kammer in sofern noch einen Schritt wei ter, als sie nun nicht bloß den landständischen Direktor, sow dern auh dessen Stellvertreter aus der Mitte der ersten Kammer in den Personen des gedachten Herrn Ober - Ceremo- nienmeisters von . Türkheim und des Herrn Präsidenten der Ober-Finanz-Kamwmer von Kopp wählte. Der darüber" berich: tende Ausschuß der zweiten Kammer beleuchtete nun haupt sächlich die Frage: „Welche Kammer durchdringe, wenn ihre Wahl nicht einig würde ?“/ einen früheren Vorgang, Falle für den Direktor zweite Kammer aber für dessen Stellvertreter , den Controlleur und dessen Stellvertreter. Jn der zweite Kammer fand jedoch diese Meinung hauvptjächlich Wide spruch bei dem Abgeordneten von Gagern. Er führte aus, dj er lieber der ersten Kammer das Recht des Durchdringens hin! sichtlich aller jener Personen gewähre, als hinsichtlich Einzelne von. ihnen; wo dann, wenn die zweite Kammer diesmal nit beistimme, ihr súr die nächste Periode das Recht der Entscheb dung ebenfalis hinsichtlich aller jener Persbnen zustehe. geht also von den Behauptungen des Ausschusses der vwägz zweiten Karamer ab, daß diese je6t schon das Recht des Dur dringens habe, aber man scheint es durchzuseken, daß die zweit sich mit der ersten Kammer diesmal nicht cinige.

Die Allgemeine Zeitung enthält ein Privat:E chr ben aus Frankfurt a. M. vom 30. August, worin verschiede Betrachtungen über die am 25sten in Köln stattgehabte ers Si6ung des Administrations-Rathes der Rheinischen Eisenbah Gesellschaft angestellt werden. Am Schlusse desselben sagt d Verfasser: „„Es ist von der so erleuchteten Königl. Preußisch Regierung zu erwarten, daß solche, ehe und bevor sie die Et tuten der Gesellschaft genehmigt und überhaupt die zu der Va wirklihung des Ganzen nöthige Konzession ertheilt, es wohl i Ueberlegung ziehen werde, ob ein so wichtiges Und in sein Folgen dermalen unübersehbares Unternehmen, welches so tief it alle Verhätitnisse eingreift, nicht jedenfalls, seibst im wohlverstaz denen Interesse der Actionairs, besser durch den Staat, r dessen Beamte ausgeführt Und verwaltet werde, wodur d für allemal den Privat - Speculationen der Einzelnen und di daraus hervorgehenden Mißbräuchen ein kräftiger Riegel voti schoben würde, wie dies in dem benachbarten Königreich Bay bei der vor kurzem errichteten Actien» Gesellschaft zur Erbauut eines Kanals, welcher den Main mit der Dongu verbinde, wil lich der Fall ist.‘ |

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Oesterreich.

Wien, 18, Sept. Se. Majestät der Kaiser haben di Erb-Obergespan des Eisenburger Komitats, Fürsten Philipp wi Batthyan, dre Geheime-Rathd-Würde verliehen. A

Der Oesterreichishe Beobachter theilte gestern al Englischen Blättern die Nachricht mit, daß die Vermählung d Königin Donna Maria mit dem Prinzen von Sachsen - Kobus fest beschlossen seyn solle, und fügte als Parenthesc hinzu: „Ft dinand August Franz Anton, Prinz von Sachsen-Koburg, gt ren. in Wien am 29. Oktober 1816, Sohn des Herzogs Fe nand Georg August von Sachsen - Koburg, Kaiserlich Kuigll Oesterreichischen Jeld - Marschall - Lieutenants, is katholischer N ligion.

Eger, 14. Sept. Vorgestern langten Jhre K. K. V jestäten in hiesiger Stadt. an, wo Hdöôchjkdieselben auf dem 4 ßen Markte von der Geistlichkeit, dem Militair, den Vérw tungs.Behörden und den ‘Professoren des Gymtiasiums cmpsl gen wurden. Jhre Majestäten seßten, von einer unzáh(ba Volksmenge begleitet, Ihren Weg nach Franzensbrunn fort, „Sie um 6 Uhr anlangten. Dort besuckten die erlauchten Hi schaften gestern die verschiedenen Gesundbrunnen und {uhren # gen Mittag nach dem Kammerbühl, um die von dem Grafen Kahl Sternberg scit 14 Monaten betriebenen Untersuchungen m J nern dieses Berges zur Erforschung der Eruptions: S palte dil vulkanischen Hügels- in Augenschein zu net:men. Ste verfi sich zuerst in das sogenannte Zwergeloch, in welchem die Sdhlad! des Berges von verschiedenen Farben sich ordentlich geich'id! zeigen und einen in Mitte uétbaver laren ganz befremdend! Aublick gewähren. Hier hatte der Graf Sternberg eine kl! Suite der verschiedenen bei seinen Durhgrabungen gefunde! Aßänderunugen der Gestéine und ¿hrer öurch Feuer und V ser erlittenen Umwandlungen aufgestellt, Auf dem entw nen Plane wurden die bereits unternommenen und noch zu

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hisFhaften zu dem Schachtpunkte des ersten Ortstriebes und zu dem

nstchenden Basalt|kock verfügten, unter welchem dermalen der vette Ortstrieb fortgeführt wird, um auch die alten Arbeiten in ttWiesem Gestein zu besehen, welche angeblih von den Römern jtetiöninen worden. seyn sollen, als der aus diesem Gestein anz nah Art der Römer in Eger vorhandene Thurm in der Burg aufgeführt wurde. n i der Kaiser M As Le A “4 sowohl, ais von den zahlreich herbeigestrômten Bayern und Sach- nhibition dur i d igt fi le vi fe iberfüllte ‘große Stadtplahz glich einem mit festlich gekleideren O ania, BereGtlertige finde, * sondern Naa ggenschen gefüllten Saale, dessen Wände 3- und Astöckige, ge- smackvoll dekorirte Häuser bildeten. Aus allen diesen Häusern und nder Volfsmenge am Plaße erschallte fortwährend der cinstimmige uf: „Doch lebe das - hôchste Herrscherpaar, hoc lebe Ferdi- and! Von hier begab sih Se. Majestät der Kaiser -in die alte, hon von Frieorich Barbarossa bewohnte , geschichtlich berühmte Burg, besichtigte die daselb befindliche Kapelle und den Rödmer- urm. he denkwürdige Dekanal-Kirche, wo Höchstderselbe vonder Geist- ihfeit empfangen wurde. Majestät das von der Stadt neuerbaute atschnliche* Gymnasial- zebáude, dann die Mitica:r-Kaserne und den Plat, auf welchem diese etweitert und wo durch freiwillige Beiträge ein Militair- Spital erbaut werden soll, in Augenschein, und gab die vollste Busriedenhcit darüber zu erkennen. Von da begab sich Se. Ma- jestát auf das in einem hohen Style erbaute Rathhaus, wo in dem mit den Brustbildern der erhabenen Ahuherren gezierten gro- jen Raths-Saale die von dem verewigten Kaiser Franz Î. dem Ma- vistrate verlichene große goldene Medaille mit Kette aufgehängt war. deine Maj. fuhr daun nach dem von den Kurgästen {o schr be- suchten Jägerhaus, zu der Militair-Schießstätte und hierauf durch die Stadt unter dem Jubel der begeisterten ranzenóbad zurúck. Abends" nahm der des ; saiserstraße gewährte einen imposanten Anbli, die hohen Häuser dareu auf das Geschmackvollsie- beleuchtet und mit zweckmäßigen nshristen versehen. Die Allee in der Kaiserstraße, das Lufcbad nd der ‘Park waren mit verschiedenen farbigen Laternen beleuch- et, Uber welche der ebenfalls illuminirte Obelisk im leßteren etvorragte. die Kolonnade. oll beleuchtete Kosonnade zogen uerfsamfkeit des Monarchen auf sich. #1 geöffnet, dekortiet und mit passenden Jnschrifcen versehen, (he Se. K. K. ilonnade verfügt: ¿h Höchstderselbe in den großen, jmückten Und herclich- beleuchteten Kursaal, wo eine Egerländer l hautrn-Hochzeit in threr eigenthümlichen fejtlichen Nationaltracht e e mit Bezug J ufg l daß die erste Kammer in diese{ohlgefallen zu erkennen und sprach auf das her j das entscheidende Wort habe, dit a nd z La Ce T so wie sl§stäten schen. ließen, atrufen. ie Reise durch die Stadt Eger fort. as allgemeine Glockengeläute die höchste Ankunft ankündigten dav die ganze Volkémasse wieder in Bewegung. ; Thorehatten sich die Autoritäten der Stadtund das bürgerliche Schüz- en-Côrpéaufzestellt, um JI. KK. MM. ihren Dank fúr Hôchstderen Besuch auszudrücken und Glück, Segen und fortwährendes ManFWohlseyn zu wünschen, wobei Jhre Majestät die Kaiserin ein sr ‘ehrerbictig\k Überreihtes Werkchen über die Ditten und Gebräuche der Egerländer huldreichs entgegennahm. In der dôstlichen Ausgangs - Gränze bei dem Dorfe Kornau an- tlangt, geruhten Jore KK. Majestäten bei der dortigen Triumph- psorte die furze Ubschieds-Rede der Magistrats-Deputirten an- hören, und als Se. Majestät der Kaiser abermaliges Wohlge- ali Über dei so sreudigen Empfang ausdrückte und die Ver- boffr , erung ertheilte, den Fußstapfen Sr. K. K. Majestät des ver- D igten Kaiters zu folgen und das Egerland bald wieder mit inem Besuche beglücken zu wollen, ertönte von der ganzen Ver- immung ein allgemeines Vivatrufen, welches, so lange der Wa- (n Jhrer K. K. Majestäten sichtbar war, nachhallte.

Msorm soil im Kanton Bern, wie vor einigen Jahren in dem n Jürich uñd jet in St. Gallen, eine allgemeine Schullehrer- ilfung' angestellt werden. ike haben dagegen protestirt; jene Maßregel ist zwar ftreng. und istig, aber ganz geeignet, dem traurigen Zustande der Schulen {h und gründlich abzuhelfen, denn auf keine andere Weise kann 6 die untauglichen Lehrer kennen lernen und durch andere Rse6en,

ie Schlammstrôme begannen am 3ten und 4. September wieder

fließen und hatten am u, obwohl sie die Größe der früheren nicht erreichten, durcch- en je größte Gefahr noch nicht einmal. vorüber; außer der großen ‘lóvand, die am 25. August Abends, vielleicht in Folge eines

leichzéitigen furchtbaren Donnerschlags, -einstürzte, ist die gelegenheiten , Her q in F j

U Donnersc tür] t - Herzog von Palmella, hat, in Folge des Verfah- eße des Dent du Midi noch von zaßlreichen Felsen, | rens der Sardinischen Regierung gegen den dortigen D, d Und Schnee - Massen umgeben, von denen immer | sischen Gesandten, unter dem 31. August einen Bericht an die

lehr naczustürzen scheint, da ner Stelle erhebt. ( ichen Stellen in den engen Schluchten 180/ hoch angeschwol- ete hauptsächlich daher, Verordentlich \chnell {molz.

fen die Reisend:n aus Piemont gesperrt.

ierung" gegen den Redacteur lung‘, Bondeli, ergrissen hai, werden vielfach getadelt, selb{ l radifalen Blättern, deren ertlärteste Feindin jene Zeitung ist. deli hatte einen Bericht über das Justéz- und. Polizeiwesen Wsfentlicht, was die Regierung ungern sah; das Gericht ver- se den Namen des Einsenders und, da ihn Bondeli nicht inte, einen Cid, daß er ihn nicht kenne. weigerte, weil, wie er behauptet, diescr Eid nicht ein Zeugen- ey, londern eine Tortuar, um ein Geständniß zu erzwingen, s e auf ihn ein Geses angewendet, das die Verweigerung je- ae des mit Bevogtung (Stellung unter Vormundschaft) be-

Ven Untersuchung und des Spruchs. Aarau, lite) Schreiben des Bischofs von Basel hat der große Rath

äh folgenden Arbeiten vorgezeigt, worauf sich die Allerhöchsten #“lwortet: „S

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son| Rechnunz tragen, so streng müssen wir kra t eidlicher Pflicht jede solche Zumuthung von dér Hand weisen, O e Pte Wohlwollen eine Uebelthat gegen die heiligsten Institutionen des Staates und des Vaterlandes wäre. Darum finden wir uns in die widrige Nothwendigkeit verseßt, Ihnen Jhre Berufung auf Unser Wohlwollen mit der bestimmten Erklärung zu erwiedern : : daß der große Rath des Discesanstandes Aargau die von Jhnen Der’ von den Einwohnern | gegen oberrichterliche Urtheile und deren Vollziehung erhobene

Nachmittag um 3 Uhr kam Se. Ma-

mehr mit ernstem Mißfallen und Bedauern als eine offene Ver- lebung der von Jhnen gegen den Stand übernommenen und be- shworenen Pflichten erklären müsse; weshalb wir Sie, kraft un- seres Hoheltsrechtes, auf das bestimmteste auffordern , jene Jn- hibition auf irgend einem geeigneten Wege unverweilt aufzuheben oder aber die nothwendigen, ernstesten Folgen zu gewärtigen.“

Spanien.

Madrid, 7. Sept. (Journal des Débats.) Die Hauptstadt erfreut sich der vollfommensten Ruhe, was gegen den Zustand mehrerer anderer Provinzen seltsam abstiht. Herr Men- dizabal, der mit Ungeduld erwartet wurde, ist in der Nacht vom öten zum 6ten hier eingetroffen. Er wollte nicht einen Augen- blick verweilen und hat sich unverzüglich nah San Ildefonso be- ‘geben. Seine Ankunft is unter den jesìigen Umständen ein Er- eigniß. Man hoffe, daß Herr Mendizabal durch seine Gegen- wart und seine Energie der Festigkeit des Herrn von Toreno zu Hülfe kommen, und daß Beide geieinschafilich ein System des Widerstandes befolgen werden. Der General Espeleta hat, \o- wohl in seinem, als im Namen der Reserve- Armee von Alt-Ca- jitien, eine aus Pancorbo vom 1. Sept. datirte loyale Adresse an die Regierung erlassen. Nachdem er in derselben die Unru- hen beklagt, die in der Hauptstadt und in anderen Provinzen ausgebrochen, versichert er die Königin seiner Ergebenheit und der Gesinnuugen der Treue des ihm untergeordneten Reserve- Corps. Wir sind bereit, sagt er, alle Feinde der Regierung, zu welcver Partei sie sich auch bekennen mögen, zu bekämpfen. Die Ad: esse (st in San Jloefonso sehr gut aufgenommen worden. Der General Manfo hat Madrid verlassen, um das General: Gouvernement von Alt-Castilien zu übernehmen.

Madrid, 9. Sept. (Französisch{e Blätter.) Unsere Lage hat sich seit zwei Tagen wenig geändert. Aller Augen sind natürlich auf Mendizabal gerichtet, der, wie man vermuthet, den öffentlichen Angelegenheiten eine neue Wendung geben wird. Dieser Minister, welcher seit dem 7ten Abends aus San Ilde- fonso zurück ist, scheint sich Keinem mittheilen zu wollen; denn bis jeßt weiß noh Niemand mit Bestimmtheit, ob er das Por- tefeuille der Finanzen annehmen wird oder nicht. Man sagt, er M na nau cine Uebersicht derjenigen Maßregeln vorge- enne | egt, deren Annahme er unter den gegenwärti ânde Oen. ck Ueberall, wo sich JJ. KK. Ma- | für nothwendig halte. Seine Albide edern ese Va nte ein unaufhörliches allgemeines Vi- | San Jüdefonso, wohin er heute Abend zurückkehrt, las: oeute früh nach der Messe seten Ihre Majestäten | sen jedoch glauben, daß er sch zuvor von dem Stande

Als 101 Böllerschüsse und |-der Dinge und von der Stimmung der Einwohner selbst habe

überzeugen wollen. Diejenigen , die sich dem Minister währenò

seines kurzen Aufenthalts in der Hauptstadt nähern konnten, ha- ben ihn zu wiederholten Malen sagen hören, daß er vor allen Dingen erst sein Gewissen zu Rathe ziehen und sich nur nach reiflicher Ueberlegung entschließen werde, eine Stellung anzuneh- men, die ihm durch scine Ueberzeugung und durch die Bedúrf- nisse des Landes aufgedrungen würde. Die Stellung dieses ein- flußreihen Mannes ist allerdings sehr s{wierig.. Wie viele Hin- dernisse stellen sich ihm nicht in den Weg! Obgleich man ih keinesweges verhehle, wie ernst die gegenwärtigen Umstände sind, so hat man doch, als einen Beweis der Achtung vor seinem po- litishen Charakter, Vertrauen zu dem neuen Minister und | daß er alle- Schwierigkeiten glücklich besiegen werde. ie Nachrichten aus dem Jnnern lauten sehr betrübend für die Regierung. Die Bewegung in den Provinzen dehnt sich immer weiter aus. Auch in Caccres ist eine Zunca eingeseßt worden. Estremadura, diese treue und ergebene Provinz, hat sich von dem Strome mit fortreißen lassen, und obgleich ihre an die Königin erlassene Adresse in weit gemäßigteren Ausdrücken abgefaßt ist, als die der anderen Provinzen, so is sie. doch immer der Bewe- gung beigetreten, und man fann sagen, daß, mitten unter allen diesen Manifestationen, Madrid und seine Umgebung bis je6t ailein dem Fortschreiten der Jnsurrection fremd geblieben sind. - Es ist auffallend, zu schen, wie die Regierung ruhig bleibt, in- deß der Sturm um sie her immer mehr zunimmt ; wie sie überall hin Befehle sendet, die überall zurückgewiesen werden. Sie gleicht dem Capitain eines Schifses, dessen Stimmen und Be- fehle während. des Tobens des Sturmes" unbeachtet bleiben. Das Ministerium hat aus Saragossa die Nachricht erhalten, daß das Dekret vom ten, statt die Auflösung der dortigen Junta zu be- wirken, vielmehr den lebhaftesten Widerstand von Seiten dersel- ben hervorgerufen hat, und jo wird es ohne Zweifel auch an anderen Orten gehen.

Dann besuchte Se. Majestär die durch ihre Bauart

Nach empfangenem Segen nahm Se.

Volksmenge nach U. ch na Kaiser die Beleuchtung Franzens-adès in Augenschein; die breite mit Alleen besecte

Von der Kaiserstraße begab sich Se. K. K. Maj. Der großartige Tempel und die pracht- schon von fern die Auf- Die Boutiquen wa-

Majestät zu besichtigen geruhte. Aus der

ausge-

eführt wurde. Der Kaiser gab hierüber ganz besonderes

Beim Schiff-

Abstammung,

Schweiz. Bern, 15. Sept. Zum Behuf einer durchgreifenden Schul-

Die Schullehrer zweier Amts - Be-

Der Bergsturz in Wallis hat seine Verheerungen fortgesegt; 6ten noch nit aufgehört, gelangten Barthelemy-Bach noch immer in die Rhone.

Vielleicht ist P ortugal

Lissabon, 3. Sept. Der Minister der auswärtigen An-

sich fortwäßrend Staub an

Königin abgestattet, worin er die in dieser Beziehung zu ergrei Die Wuth der ersten Strôme, die an 1 N

R E 261 ee us e Lissabon mitgetheil-

en) Maßregeln vorschlägt. er änfang des Berichts lau

daß die herabgestürzte Eismasse | folgendermaßen : / E i M Als ich vor einigen Tagen Ey. Maijestät eine ofsi-

den ungeheuren Fall in kleine Stücke zerbröckelte und so

is jest

¡1¡Senho-a! zielle Note mittheilte, welche der Commendador Grancisco Fosé Ro- driguez unterm 1. August aus Genua an mich gerichtet hatte und worin diefer diplomatische Agent Ew. Majeßät mir auzeigt , daß er von der Königlich Sardinischen Regierung die Weisung erhalten habe, in 24 Stunden das Königreich zu verlassen, da fand ih nicht an, Ew. Majestät zu erklären, daß ein so unerwartes:s und allen unter civilisteten Nationen bestehenden Gebräuchen zuwiderlaufendes Verfahren auf eine elttschiedene Weise du?ch die Regierung Ew. Majestät acahndet werden müsse, sobald es nämlich gewiß sey, daf der Portugie- sische Geschäftsträger es nicht durch eine beleidigende Handluùg bervor= ? gerufen oder durch sein Betragen keinen Vorwarrd ¿egeben habe, ihn nicht

mit derjenigen Räksicht zu behandeln, die sonst alle Regierungen gegen diplomatische Agenten zu beobachten pflegen. Der Vorfall \ceint „tin der That nichr nur ohne Beispiel, sondern auch obne Zweck, denn kein vorhergehender Umstand hat die Annahme eines solchen Beschlus- ses ahnen lassen. Da indeß Grund vorhanden war, anzunebm-a, die Sardinische Negterung werde, wenn auch nicht direkt, so doch wenigstens indirekt, die Motive angeben, die sie zur Ergreifung ei- ner so gewaltsamen Mafßregel veranlassen konnten, so hielt das Ka- binet Ew. Majestät es für passend, seine Meinun zurüczuhalten, bis es diejenigen Erklärungen erhalten haben wür e, die cs natúr- lich erwartete. Diese vernänftige Erwartung ist jedoch getäuscht worden, und es unterliegt nunmehr keinem Zweifel, daß das belei- tgeude Verfahren eben so willkürlich ist, als es durch nichts veran-

Tessin, wo sich noch kein Cholera-Fall ereignet hat,

Zürich, 13. Sept. Die. Maßregeln, welche die Berner

der „Allgemeinen Schweizer-

Als Bondeli diesen

Er verlanzt je6t vom Obergericht die Aufhebung der

14. September. Auf das (vorgestern er--

antons Aargau ‘unterm 2. September unter Anderem ge:

diesem Verfahren auf eine Weise zu begegticit , wie es ihre Würde erfordert. Franzisco Jose Rodriguez hat 15 Jahre lang am Sar- dinischen Hofe als Geschäftsträger Fhres erpabenen Großvaters and Ew. Maj. fungirt, und die legitime Thronbesteigung Ew. Mai. ist sowohl von tenem Hofe, als von allen anderen Hdfen Europas anertannt worden. Während der unglücklichen Periode der Usurpation der Portugiesi- schèn Krone hat dieser Staatsdiener stets mit ehrenvoller und lobens- werther Beharrlichkeit seine Pflicht erfult und fortwährend seiner Posien an icnem Hofe beibehalten, wo erx big zu diesem Augenblicke

ets sh einer guten Behandlung erfreut und niemals eine offizielle Anzeige erhalten hat, daß man seine Mission als beendigt ansche. Es haben sich in dieser Zwischenzeit mehrere Gele enheiten zu di- ptonmatischen Mittheilungen an das Sardinische Ministetlum darge- boten, und ich besiße jet die offiziellen Antworten desselben. Seit der glücklichen und ruhmwürdigen Thronbesteigung Ew. Majestät hat ev seine Mission fortgeseßt und stets auf loyale Weise seiner Pflicht Genüge gethan, indem er der hiesigen Regierung Milt beis lungen machte Über jenes Land, in welchem er sich aufhielt, und wo, durh die Umstände veranlaßt, sich der größere Theil der Portugiesischen Flüchtlinge zusammenfand. Ér hat wdh- rend der gangen Dauer setner offiziellen Korrespondenz nics mals die kluge» Vorsicht, welche seine Stellung gebietet, übers schritten und dem Hofe, bei welchem er akkreditirt war, niemals weder durch Worte, noch durch Handlungen, oder durch cincn Vers jch, eine politische Privat-Korrespondenz zu führen, die an sich nit tadelnswerth, aber in seiner Lage unmdgltich gewesen wäre, gerechte Ur- sache zum Mißvergnügen gegeben; denn der Thron Ew. Maiestät, welcher auf Gerechtigkeit gegründet, durch Siege befestigt und dur die Consitution der Portugiesischen Nation gesichert ist, kann nicht erschüttert werden durch die Fntriguen einiger Wentgen, die an ih- rem Vaterlande zu Verräthera geworden find, welche die Regie- rung Eurer Majestät mit der verdienten Verachtung bestraft, ut die der geringsten Beachtung unwürdig sind. Das Kabinet des Kd- nigs von Sardinien, welces, gleich den Kabinetten einiger anderen Mächte Europa's, seinen diplomatischen Agenten während der Usur- pation aus Portugal abberief, hat seit jener Zeit keinen Schritt ge- than, um dle frühere Verbindung wieder anzuknüpfen; da indeß hinsichtlich einer Weigerung, die. diplomatischen Verhältnisse zwischen beiden Ländern zu erneuern, der Regierung Ew. Maicsät, welche sich darauf beschränft, gegen alle Mächte die Vorschriften des Vdl- terrechts und die Plichten der Freundschaft zu erfüllen, bis zu dies sem Augenblicke nichts mitgetheilt worden war, so hielt dieselbe es für unndtbig, die Annahme von Maßregeln nachzusuchen, die allein aus einer Reciprocität der Gesinnungen und dem gemeinsamen Jits teresse hérvorgehen müssen. Das bisher von der Sardinischen Regierung indieser Hinsicht beobachtete Stillschweigen konnte nicht als ein Aufheben der Verbindungen zwischen beiden Ländern angeschen werden, und daher blieben die Handels-Verhältnisse zwischen beiden Ländern zunt beiderseitigen Vortheil dieselben, wie ste stets gewesen waren. Portugiesische Regierung hat während der politischen Streitigkeiten in Piemont sich niemals in die inneren Angelegenheiten dieses Latis des gemischt, oder eine Meinung daräber geäußert, und sie kann daher nicht glauben, daß die Sardinische Regierung durch ihr Ver- fahren dfentlich cine Meinung über die innere Regierungsform Portugals aussprechen wolle. Da die Minister Ew. Majestät nicht einzusehen vermögen, was das Sardinische Kabinet bewogen haben könnte, alle rücksihtlich der diplomatischen Agenten bestehende For- men bei Seite zu seßen und den Portugiesischen Geschäftsträger, der in dieser Eigenschaft vou der Sardinischen Regierung anerkaarit it, durch einen mündlichen Befehl aus den Sardinfkchen Staatett zu entfernen, o halten sie sich verpflichtet, Ew. Majestät zu em- pfehlen, durch eine dfentliche Handlung der Wiedervergeltung die Ehre Jhrer Regierung zu rächen, die im Gegentheil kompromittirt seyn wärde.‘/ (Hier folgt die Auseinanderseßung der an der oben bezeichneten Stelle bercits erwähnten Maßregeln, die sodann in cin Dekret zusammengefaßt sind.)

Süd-Amerika.

Caraccas, 19. Juli. Unser ordnungsmäßig gewählter Präsident, Pr. Vargas, erließ vor seiner GeiGal men E kung N E Thon1as n eine Proclamation an das Volk von Senezuela, worin er ihm den ganzen Hergang der dur Briceno Mendez, Marina und Andere bier GE Mile Revolution erzähit und seine Weigerung, ín die von ihnen an ihn gemachten verfassungswidrigen und Uunbilligen Forderungen einzuwilligen, erklärt. Den größten Eindruck hat hiernächst die folgende von General Paez erlassene Proclamation gemacht, weil sie, vermuthlich wider die Erwartung der Ewpdòrer, ihr Unter- nehmen unverholen mißbillig. Mit Verlangen wird derselbe hier O ' /¿Proclamation, Joseph A. Paez, Ober- Geueral der Républi und des Operations- Heeres zur Herstellung der Siena, e Q Mitbürger. Benezuelatter! Am 20. Januar d. J. gab ich der Yas, tion die Macht zurü, mit welcher ih 1831 bekleidet worden. Nach= dem ich meine constitutionnellen Pflicvten auf die beste Weise, die mein Herz mir cingegeben, erfüllt hatte, fühlte ich mich nun glück- lich; und dies um so mehr, da Jhr selbst scitdem besirebt gewesen, mich zu Überreden, daß es mir während meiner Verwaltung geluns- gen sey, die Erhaltung der Republik mit dem Wohl ihrer Einwoh- ner zu: vereinigen. Sobald ih mi der Sorgen entledigt fühlte, welche das hdchste Staats - Amt begleiten, ging ih aufs Land zuU= rück, um die Ruhe zu suchen, welche meine gehabten Mühen noth- wendig gemacht, wo ich aber zu meinem großen Ersiaunen Nach= richt von der unerwarteten Revolution erhielt, die in Caraccas am Sten d. von einigen wenigen Offizieren bewirkt worden, so wie von der Abseßung der hohen Beamten der Nation. Zugleich em- pfing ih einen vom Regierungs - Rath genehmigten Befehl Sv. Excellenz des „Präsidenten der Repubiik, 10,000 Mann auszubeben, mit Ernennung meiner selbs zum Ober - Be- fehl Über selbige und mit den ndthigen Vorschriften zur Herstel= lung der tonstitutionnellen Ordnung in der Republik. Y ele größere und kleinere Städte haben ihre Unterstüßung zu diesem Un= rernehmen angeboten, um nichts von den Regierungs - Mitgliedern und den vielen Waffengenossen zu sagen, die zu dem Octe meiner Zurückgezoge!heit gekommen sind und mir dadurch unzweideutige Beiweije gaden, daf das Volk Dankbarkeit füc unsere patriotischen braven Soldaten empfindet und sich in dem jeyt eingetretenen Falle auf sie verlägt. Venezuelaner! unter solchen Umständen hahe ich nich keinen Augenblick über den Gang des von mir einzuschlagen- den Benehmens bedacht. Ju meiner Eigenschaft als Haupt des Staates verschaffte ich 1830 der Verfassung Kraft und Gehorsam; jeyt is es meine Pflicht, die Verfassung und die Geseze zu verthci- digen, so schr es nur in meinen Kräften steht und ich werde, unm das zu erreichen, icdes Opfer, selb#| das Lebeu, datbringen. Wet! eine Reform in der Verfassung verlangt wird, so zeigt ste selb das Mittel ‘an, wie se zu bewirken isi; nit ader kann es geduldet werden daß 200 Bewaffnete durch (Gewalt erpressen wollerr, was allein dur fried liche und geeignete Mittel von einer aufgeklärten ation erlangt werden kann, die sich ihre Verfassung und Gesetze selbs gewählt hat. 111- glücklihes Venezuela, wenn es den úbeln Grundsagz guthieße d die Revolution vom 8ten in sich schließt ! Jch hatte mein S werds in die Scheide gesteckt, mit der Hoffnung, es nie wieder gegen mein früheren Waffengefährten gebraucizen zu dürfen, allein Slciekain, welche sich jcht blofgestelt haben, missen auf die Stimme der Ve k nunft hôren und nicht das Land, das nur Ordnung, Frieden nd Nußhe bedarf, in einen schrecklichen Kampf stürzen. Jch kann mich darauf verlassen, die erforderlichen Mittel zum Unterhalt des Heeres zu erhalten, so wie auf die Tapxerkeit unjerer ausgezeihneten Krie= ger und die Vaterlandsliebe des Volkes. Gott erhúte, daß ich nicht gezwungen „werde, mein Schwerdt aus der Scheide zu ziehen denn ih werde sicherlich meine Schuldigkeit thun, und dann wer-

s ü o gern wir Berufungen auf unser Wohlwollen | layt warde, Die Regierung Ew. Maiestät sicht sich daper gendthigt,

den allein dié, welche, das Wobl ter Nation geringschä geneigt zeigen möchten, ihre chimdck-ischen Entwürfe jue Ausfuhr

Die.

D E R E E nr cen num T E L