1835 / 272 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

Plan einer Vermählung der Kdnigin mit deri Sohne des Prin- zen von Sachsen-Koburg wurde wteder besprochen. Jn Lissabon glaubte man, daß die Unterhandlungen über diese wichtige An- legenheit bereits sehr weit gediehen seyen. Sir John Milley “Doyle ist auf seine Bitte aus dem Portugiesischen Dienst ents / lassen worden. Als er dem Kriegs-Minifter sein Gesuch vortrug, bedauerte dieser ztvar sede den Verlust seiner “Dienste, klingelce aber augenblicklih und befahl, daß die erforderliche Bewilligung ausgefertigt werden sollte. Herr Lowther, Offizier in der Be- freiungs-Armee, starb am 12ten d. M. an- der- Auszehrung; ein trauriger Zufall begleitete seinen Tod; eine Stunde darauf nämlich" landete seine Mutter mit dem Paketboot; ‘sie hatte einen Englischen Arzt mitgebracht, der die Hei lung des Kranken versuchen sollte; man kann - sich die Verzweiflung der armen Mutter denken, als sie ihren Sohn {on todt fand. Die Regierungs-Zeitung vom 10ten enthält ein sehr-lichtvoll geschriebenes Dokument, eine Kollektiv: Denkschrift, welche die Minister der Königin über die Vortheile der Verbrei- rung-des Unterrichts eingereicht haben. Dieses Aktenstück ge- reicht ihnen zur großen Ehre, und es is darauf ein Dekret der Königin gegründet, welches ein ‘neues Unterrichts - System, ganz in Uebereinstimmung mit dem Jnhalt der Denkschrift, anordnet Und in seinen Bestimmungen von so viel Einsicht und Wohl- wollen zeugt, daß man es unmöglich mit Gleichgültigkeit betrach- ten kann. Es werden täglich zwei Herren aus England in Lis- sabon erwartet, der Eine von der Londoner Münze, der Andere ein Civil - Jngenieur, der bereits im Dienste der Regierung in Lissabon gewesen is. Beide sind von der Portugiesischen Regie: rung engagirt, der Erste, um ihr bei der Prägúng der ‘neuen Münzen mit seinen Diensten zur Hand zu gehen, der Letztere, um-die Gasbeleuehtung in der Stadt, den Straßenbau und an- dere ôffentliche Arbeiten zu leiten.“ S Die Morning Po enthielt gestern einen Artikel über den General Evans, worin sie dessen Talente und Verdienste als ganz unbedeutend darstellte; er besäße, sagte dieses Blatt, weder wissenschaftliche Kenntnisse noch Erfahrung, er habe. nie einen Rang im aktiven Dienst bekleidet, sondern nur als gewöhnlicher Lieutenant gedient, und er habe sich zulest glücklih genug ge- {äßt, den Nang eines Feld-Offiziers zu erkaufen. „Diese Be-

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nächst nah dem Rathhause, ; wo jede arr pen votn?Bärgertnei- ster eine Denkmünze erhielt, und- dann nah dem Park, wohin der feierliche Zug durch die jubelnde Volksmenge begleitet ward. Es hatten sich zu der Preis-Bewerbung-die Musik-Gesellschaften von drei Dorf-Gemeinden,/4 Städten zweiten Rangés ¿und drei Städten ersten Ranges (Nämur, Antwerpen und Hal) einge- funden. Um 10 Uhr ‘begann im Parke die Preis- Musik und um 2 Uhr fanden sich Jhre Majestäten auf der Königl. Tribüne ein, Von den Dörfern erhielt Quaregnon, von den Städten zweiten Ranges Jxelles- (eigentlich auch eine Dorf - Gemeinde) und von den Städten ersten Ranges Namär den -ersten Preis.

Bogen- und Vogelschießen u. st. w. statt. -

Gestern hat ‘hier auch eine große Versammlung Belgischer Aerzte im geographischen Institut des Herrn Vandermaelen stattgefunden. i

Die Zahl der Fremden, die zu unseren September- Festen gekommen, ist, diesesmal ganz ungewdhnlich. groß. Alle ,Gasthdfe find beseßt und die Diligencen haben. zur Fortschasffung des Pas- sagiergutes besondere Güterwagen mitnehmen müssen. Die Om- nibusse reihen nicht aus, um die Herbeiströmenden nach der Ei- senbahn zu- fahren, und in vielen Straßen können die- Wagen, der Vollémenge wegeñ, nicht fahren.

Dänemarft.

Kopenhagen, W. Sept. Aus Helsingör vom 23sten d. wird gemeldet: „Gestern ist. die Englische Korvette „Kleopatra““, geführt vom Capitain Grap, auf der Reise von London nah St. Petersburg auf hiesiger Rhede - angelangt, nachdem“ dieselbe am 19, Sept. Mittags 12 Uhr auf Lessde sich festgesezelt hatte; sie mußte, um wieder flott, zu werden, mehrere Kanonen, Ketten u. s. w. in die Holländische Kuff„„Ypeus‘/, Capitain H. de Weerd, welche eben in der Nähe war, überladen. Lekbterer verlangt für diese Dienstleistung 500/ Pf. St. - Der Chef der Korvette hat ihm aber nur 100 Pf. St. geboten. Am Bord. der „Kleopatra““ be- findet sich die Gemahlin des Lords Durham.“/

In der hiesigen politischen Zeitung liest man: „Wie es heißt, wird die Anlegung einer Chaussee von Hamburg über Oldesloe nach Lübeck. nun wirklich beginnen und sind die etforderlichen An-

Es fanden hierauf noch- andere dffentliche Unterhaltungèn durch“

das Boot das hiesige Ufer und langte um Preßburg an. Gleich bei seiner Ankunft beglückte Se. K Hoheit der Erzherzog Palatin das Boot mit seinem Besuch,

Zufriedenheit mit den am 23. September von Preßburg nach

“schleunigen, um dem längst gefühlten Bedürfnisse eines veri ten Verbindungsmittels zwischen E und Moldova' abzuhes, fle hat nichts gespart, um das Schiff mit. Allem auszu was zur Bequemlichkeit der Reisenden dient und auf Reisen ausführbar ist. Das Dampfboot „„Zriny““ Wird sj erste Dienstreiseé von Pest nah Moldova- am 11. Oftoby treten.

Schweiz,

Chur, 20. Sept. Durch eine nachträgliche Verdff chung von Aktenstücken in dem Wald stätter Boten erfi man, mit welcher Energie die hierseitige Regierung ihre 3, als. Schirmvogt des bischdflihen Stuhles von Chur gegen f Bossi geltend gemacht hat. Als Letterer von Einsiedeln, j sich hatte zum Bischof weihen lassen, nach Chur zurü wollte, um die bischdfliche Residenz zu beziehen, kamen ihm 10. Juli drei Regierungs - Kommissarien zu Ragab mit de Verlangen riftli ausgestellten Erklärung entgegén, daß bus die erforderlichen Maßregeln getroffen seyen, ihn nöthigen selbst mit bewaffneter Hand von der Be iehung der bischöfi Residenz abzuhalten ; und daß, im Falle Se, Hochw., Hr. Y dies dennoch versuchen wollte, er für alle daraus entste üble Folgen persönlih verantwortlich geinaht werden tj Hierauf stellte Hr. Bossi die schriftlihe Gegenerklärung daß er, nur der Gewalt weichend, und um andern zu b tenden, von ihm aber nicht provocirten Folgen und Aufregy vorzubeugen , sich enthalte, die bischöfliche Residenz in Chu beziehen ; jedoch die durch seine rechtmäßige Ernennung zum hof von Chur wohlerworbenen Rechte fowohl auf die Resi als anderes ihm Zukommliches, von Amts wegen und aufs hi

zuzuführen. Noch att selben Morgen um 112, Uhr vg 22/4 Uhr glülig

nehmigte eine kleine Spazierfahrt nah Theben und geruhte si

ortschritten dieses Unternehmens , zudrücken. Das Schiff wollte, wenn es Des Aae erlau Pest abfahren. Die q rection hat Alles angewandt, den Bau dieses Schiffes d

zuhessy

Vasen i t dieser Vorstadt: verbreitet hat.

Die Angelegenheiten der hier ansässigen Griecheti sind noch ht in Ordnung; da der Tüktkische Gesandte“ it Griechenland _Pâásse. gefordert und- sich von Athen entfern« hat, so wird le Lage n kritischer, und faft- alle Tischler- und Schuhmacher- ven -in Pera: und Galata sind geschlossen, Dem Vernehmen

h, ist Mehmed Bey, dén die Pforte nah Griechenland abge:

de hatte, schon nach Smyrna zurückgekehrt,, von wo er ‘si jerzüglich nah Konstantinopel zu begeben gedachte. j

Aus Aegypten" gehen noch immer die traurigsten Nachrichten dié Pest und. über die zu dieser Geißel noch hinzugekom- 4 Cholera ein. Jn Konstantinopel sind einige Erkrankungen r Polnischen. Judén vorgekommen; auch in bekannten Häu-

von Pera haben sich Pestfälle. gezeigt, was großen Schrecken Die Stadt Smyrna dagegen n man: jeßt ‘als von dieser Geißel befreit ansehen, da seit dem ) August kein Pestfall dort vorgekomu.en und der Gesundheits-

Fistand däselbst seitdem sehr gut gevoesen ist, wie denn über-

jupt, Dank den weisen Maßregeln der Behörden und den Vor- ungen, welche sämmtliche Einw ohner bei Zeiten zu treffen 4 beeilt, die Pest in diésem Jahre nicht sehr heftige Verhee- ingin dort angerichtet hat. In den Dardanellen is die Pest ganz verschwunden, und seit Anfang dieser Woche bis ge- nzihlte man täglich nur eine oder zwei Erkrankungen.

Ueber [die ‘(oben erwähnte) Audienz des Fürsten von Serbien, “Milosch Obrenowits, bei Sr. Hoheit dem Sultan, ¡hält die Serbische Zeitv-ng vom 29. August (10 Sept.) fol- jiden amtlichen Bericht. „Die Audienz des Serbischen Fürsten, Vern Milosch Odrenowits, hat am 16. (28.) August d. J. um 11 Uhr dormittags stattgefunden und war sehr großartig, wie sie nur ein mäch- zer und gnädiger Kaiser veranstalten konnte. Ihre Excellenzen der Beriasfer Chosrew Pascha , der Kaiserl. Schwiegersohn Halil jascha, der Groß - Admiral Tahir Pascha, der Muschir Achmed ascha, der Namik Pascha und mehrere andere Kaiserl. Wesire johnten derselben bei. udienzsaal geschah in folgender Ordnung, nämlich: Chosrew scha und Groß- Admiral Tahir Pascha, Ersterer rechts und

ter links, gingen voran, ihnen folgten der Kaiserl. Schwie- jetsohti Halil Pascha und der Muschir Achmed Pascha nach, und zwar

Frsteter hinter dem Chosrew und Leßterer hinter dem Tahir Pajcha,

Die Einführung des Fürsten in den

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Konstantinopel, und stattete dann mehreren Primaten und deit zwei Patriarchen von Konstantinopel ‘Und Jerusalem seine Be- suche ab. Beim Besuch des : Patriarchen von Konstantinopel empfing ihn dieser mit allen den kirchlichen Ceremonien, und er- theilte ihm auch seiner Seits - den religidsen Segen auf. die úrde eines Fürsten von Serbien.“/ |

Vereinigte Staaten von Nord-Amerika. New-York, 2, Sept. Die Evening Post enthält un-

„ker der Ueberschrift: „An die Verständigen aller Parteien“! fol-

enden Artikel: „Es is eine unbegreiflich große Thorheit, die- fes Land nah Europäischen Prinzipien regieren zu wollen. Es

‘seßt dies eine Unbekanntschaft mit dem Mechanismus der Euro-

päischen Regierungen voraus, deren sih Jeder, der nur eine ge- wöhnliche Erziehung genossen, zu schämen hat. Die Elemente zu einer solchen Regierung fehlen hier durchaus, und obgleich hin- terlistige Versuche gemacht worden sind und noch gemacht wer- den, diese Elemente zu erschaffen, so sollte man sich doch. erin- nern, daß dergleichen nicht das Werk eines Tages ist, und daß, bei dem jeßigen Zustande der Welt, es zweifelhaft ist, ob selbst Menschenalter hinreichend seyn würden, um die füx eine Euro- pâäische Regierungsform geeigneten Elemente hier hervorzubringen. Ein temporairer Wohlstand, welcher durch die nächste Generation, oder noch früher, dur eine unserer politischen Erschütterungen vernichtet werden kann, hat unsere Whig-Politiker mit Träumen von Macht berauscht, die sie bei ihren Krämer-Sitten und ihrer mangelhaften Erziehung nicht zu realisiren im Stande sind. Sie U unglülicherweise ißre Kräfte völlig überschäßt. Sie sind ehr schlechte Politiker, und haben ein Werk unternommen , das der Geschicklichkeit und Energie der Macchiavell's und Napo- leon's spotten würde. Jhr jungen Aristokraten seyd wunderbar unerfahren in diesem Geschäfte der Regierung und scheint nicht zu wissen, daß diejenigen, welche Euch mit der Aussicht auf Sterne, Ordensbänder und Wappenschilder \{meicheln , und ihre feilen Talente Euch zum Verkaufe anbieten, nur für sich selbst Macht und Reichthum suchen und, mit Ausnahme Eures Reichthums Alles an Euch vexachten. Sie haben es nur auf Euer Geld abgesehen, und kehren Euch den Rücken, so bald das Glück Euch verläßt. Seyd Zhr blind? Seht Jhr nicht, daß Sie arm und demüthig zu Euren Tischen

de aller Länder,

cher‘/ und dié, „Eleanor‘/ des Herrn Mosson in Berlin. Der „BrownloF“ siegte ‘in beiden Läufen und erhielt somit den Preis. Jn dem zweiten Rennen um den von ‘dem Vereine ausgeseßten Preis von 100 Frd'or. (Pferde, in Neu Vorpom- mern oder Rúgen getrren, im ungestörten Bésike der Züchter. Einfacher Sieg) blieb von drei Pferden Siegér der Hengst

„„Boradin“/ des Herrn von Owstien-Quilow. Bei dem dritten

Rennen um den von Stralsunds Damen ausgeseßzten Teppich (Pferde jeden Alters und Landes, die nie trainirt worden. Einfacher Sieg) ritten Herren. Von den angemeldeten 10 Pferden er- schienen jedoch nur 6. Den Preis errang die „Herta‘“ des Herrn olp-Neparmib. Das vierte Rennen galt dem von dem Ver- eine ausgeseßzten Preis von 80 Frd'or., für inländische Pferde im ungestörten Besiße der Züchter. (Einfacher Sieg.) Derselbe wurde, von 3 Pferden, die um denselben liefen, dem Hengste ¡¿„Remus‘/ des Barons von Hertefeldt -Liebenberg zu Theil, der auch auf der Berliner Bahn in diesem Jahre einen Preis ge- wann. Am 22. September wurden abermals 4 Rennen abgehalten. Jn dem ersten, um die von Sr. Königl. Hos heit dem Kronprinzen ausgeseßte silberne Schale (Pfer- doppelter Sieg), erreichte von 4 Pfer- den abermals der „Brownlock“/ * des Herrn Paul Ebers in Berlin in beiden Läufen zuerst das Ziel, wodurch der Eigenthümer dieses Pferdes in den einjährigen Besiß der Schale kommt, die er jedoch im nächsten Jahre vertheidigen muß. Das zweite Rennen war um den von dem Berliner Verein ausge- seßten Preis von 150 Frd’or., wofür der Sieger gekauft wird. (ÎÍnländische Pferde, doppelter Sieg.) Ju beiden Läufen siegte von 5 Pferden die braune Stute „Dorothea‘“’ des Herrn Mosson in Berlin, im zweiten Laufe jedoch nur mit Einer Kopf- länge vor dem „Bravo‘/ des Barons von Mal6ahn-Sommers- dorf. Herr Mosson erklärte sich bereit, die „Dorothea‘“ dem Verein für den ausgeseßten Preis zu überlassen. Das dritte Rennen war ein Unterschrifts - Rennèn untrainirter * Pferde mit einem Einsaze von 5 Frd’or. Sechs Pferde, geritten von ihren Besißern, liefen, von denen der braune Hengst ¡„„Unknown“‘* des Herrn Paul Ebers Sieger blieb. Den Beschluß an die- sem Tage machte ein Rennen der Landleute mit Pferden, die in Neu-Vorpommern oder Rügen geboren. Den ersten Preis von 50 Rthlrn. gewann der Bauer Niejahr aus Lonnvikß, den zwei-

hauptungen““, entgegnet hierauf der Courier, „sind sämmtlich fals und ungegründet. Der General Evans empfing seinen Unterricht in den wissenschaftlichen Zweigen - des Militairwesens in der Kriegsschule von Hizh-Wycombe.. Als er seine Studicn beendigt hatte, ging er nach Jndien und nahm Dienste bei der Ostindischen Compagnie; die dortige Kriegführung genügte aber seinem damoaligen Eifer nicht; er trat daher in die Linie ein und war Dra- goner-Lieutenant und Assistent des General-Quartiermeisters, als er zuerst die Ausmerksamkeit des Herzogs von Wellington auf der Halb- nsel erregte. Der Herzog hatte das Terrain inder Gegend von Pampe- lona aufzunehmen befohlen, und diese Arbeit wär so gelungen, daß Se. Gnaden sich den Offizier nennen ließ, der sie ausgefährt. Es war der General Evans, dessen Verdienste der Herzog nie vergaß, indem er ihn bei der Expedition nach dern Chesapeake zum Assistenten des General-Quartiermeisters ernannte und wäh- rend des ganzen Krieges in den Vereinigten Staaten keinen Of- sizier so schr auszeichnete, als ihn.// Das genannte Blatt theilt nun mehrere Auszüge aus Depeschen mit, in denen der General Evans immer sehr belobt und zur Beförderung empfohlen wird, und fährt dann fort: „Nach der Schlacht von New-Orleans, in welcher General Evans \{chwer verwundet wurde, kehrte er im } Márz 1815 nah Hause zurück, um sich heilen zu lassen, und wurde zum Capitain und bald darauf auch zum Major befördert, : ohne daß es ihm etwas kostete. Seine Wunden waren noch nit aanz geheilt, als er zum Stabs - Offizier bei Sir William Pon- fonby ernannt ward; er kämpfte bei Waterloo unter diesem tapferen Offizier, der dort blüeb, und für seine ausgezeichneten Dienste bei Waterloo erhielt General Evans den Oberst- Lieute- nants:Rang, den er jeßt in der Britischen Armee bekleidet. Und was den Vorwurf anbetrifst, daß er nicht Erfahrung! genug be- sige, um ein bedeutendes Truppen-Corps anzuführen, so fragen wir, ob eine Stelle in der Armee wohl geeigneter ist, sich zum Anführer einer Armee auszubilden, wie die eines General: Quar- tiermeisters? Mehrere unjerer besten Generale, die sh auf der Halbinsel am meisten auszeichneten, sind aus dieser Schule her- vorgegangen. Wir brauchen nur Sir George Murray, den Grafen von Hopetoun, und den General Craufurd zu nenten. Unser Kollege mag immerhin die Ernennung des General Evans zu dem- Kommando in Spanien seinen politishen Gruadsäz- zen zuschreiben, wenn die Post aber wüßte, von wem General Evans zuers| wegen seiner Tapferkeit, Geschicklichkeit und Erfahrung zu diesem Kommando , vorgeschlagen wurde, so würde sie gewiß ihren Jrrthum. eingestehen. Ueberdies haben viele unserer Peninsular-OÖffiziere, die später bei Dom Pedro in Dienste traten, große Talente gezeigt, als sle militairische Func- tionen von ganz anderer Art zu verrichten bekamen, als die wa- ren; welche ihnen im Britischen Dientt oblagen. Als Beispiel führen wir nur den Oberst Hodges anu, der durch seine tap- fere und geschickte Vertheidigung von Porto. so viel Ehre ein- legte, und der doch im Kriege auf der Halbinsel nur, wie der General Evans, Lieutenant im Iten Dragoner-Regiment war.“ err W. Allen, der als Artillerie-Hauptmann zu dexr Briti- de P in Spanien abgehen wollte, is vor einigen Tagen hier vom Tode ereist worden.

Aus Briefen des Englischen Konsuls in Trapezunt erfährt man, daß am 13. August in der Stadt Câsarea ein Erdbeben ftattgefunden hat, welches 300 Häuser zersidrte, wobei 50 Ein- wohner ums Leben kamen. j vgn

Der Statthalter von Jamaika hat in seiner lezten Ecdf- nungsrede die Annahme eines Geseßts in Betreff der Einwan- derungen, fúr unbedingt nothwendig erklärt und fich darüber fol-

gendermaßen geäußert: „¡„Die schreckliche Sterblichkeit und an- dere Umstände, toelche bei der Einführung von Einwanderern obgewaltet haben, sind Jhnen zu bekannt, als daß sie von, mir aufgezählt zu werden brauchten. Jch glaube daher, daß Sie die Festsezung von Vorschriften in Bezug auf die Aufnahme und Beschüßzung solcher Einwanderer und auf die gehdrige Haltung der mit ihnen geschlossenen Uebereinkünste nothwendig finden wérden.“ k Ale

Die lezten Nachrichten aus- Demerara, die bis zum 12. August reichen, sind sehr beunruhigenden Jnhalts; die emanzi- pirten „Neger begingen in jener Kolonie allnächtlichh Diebstähle uns Räubereien,

stalten getroffen, damit alles in diejem Winter so vorbereitet wer-- den könne, daß die Arbeit mit dem Beginne des Frühjahrs rasch vor sich gehen könne.“/

DeutschGland.

Eutin, 19. Sept. Unser Großherzog hat, in Erwägung der mehrfachen Unzuträglichkeiten, welche aus der Sehließung der Zünfte auf eine feste Meisterzahl erwachsen, durch Verord- nung vom l2ten d. bestimmt, daß fernerhin keine Zunft an eine geschlossene Meisterzahl gebunden, vielmehr jede derselben ohne Ausnahme von jegt an verpflichtet seyn soll, alle diejenigen zur Gewinnung des Meisterrechts gguasen , welche einen obríigkeit- lichen Erlaubniß-Schein zur Niederlassung als Handwerks-Mei- ster beibringen.

Unterm 2Asten v. M. ist eine Verordnung wegen Abtretung von Land und Materialien zu dffentlichen Wegen erschienen, worin die Breite aller eigentlichen Post- und Landstraßen, ohne die zu wenigstens 4 Fuß Breite an jeder Seite anzulegenden Gräben , „zu 32 Fuß, die sonstigen größeren Communications- Wege ohne die Gräben zu 24 Fuß und die der Kirch- und Communications-Wege iben einzelnen Dorfschaften zu 16 Fuß bestimmt wird.

Karlsruhe, 24. September. Zu den bedeutendsten Er- gebnissen des leßten Landtags Und den erfreulichen Zeichen der Zeit, wodur der menschenfreundlichen Regierung unseres Durch- lauchtigsten Großherzogs ein neues Denkmal geseßt, der Segen eines geordneten Staatshaushaltes recht fühlbar beurkundet und den hülfsbedürftigsten Menschen eine sichere Zufluchtsskätte gedf- net “wird, gehört die beschlossene Errichtung einer großen, auf inéhr als 4600 Kranke berechneten allgemeinen Jrren-Anstalt. Der- jenigen, welche seit 1826 zu Heidelberg besteht, gebricht es an Raum, an der nôthigen Jsolirung, an zweckmäßiger Bauart, an Wus- sèr Und an hinreichenden Gärten, woraus in- und außer- haib der Anstalt unzählige Verlegenheiten entstanden sind. Die für die neue Anstalt gewählte Gegend im Mittelpunkt des Lan- des und am Fuße eines schönen Gebirges ist mit fließendem Wasser, überhaupt mit allen den Cigenschaften, welche den Zweck der Anstalt zu fôrdern vermögen, und dabei noch mit einer An- muth ätiVesiatiet, wie sie in dem an Natur-Schönheiten \o rei- hen Großherzogthum nicht größer aufgefunden werden mag. Daß dîe vielbesprochene Trennung einer Heil- und Ver- sorgungs - Anstalt bei dem neuen Plane nur in derselben Lokalität und nicht an zwei verschiedenen Orten statthaben, daß für Kranke aus höheren Ständen eine eigene Abthei- lung entsprehend eingerichtet, vor Allem aber, daß die ganze Anstalt von Grund aus neu aufgebaut werden soll, wird alle die, welchè mit den- Bedürfnissen eines solchen Jnstituts ver- traut sind und ihm mehr als einen nur A Die Rang ein- géeráumt wissen wollen, wohlthätig ansprechen. Die von der Re- gierung nach sôrgfältig erhobenen Vorarbtiren geforderte und von den Ständen einstimmig bewilligte Summe beläuft sh auf 250,000 Fl. Mit der Ausführung dieses großartigen. Unterneh- mens soll ungesäumt begonnen werden.

Oesierreiec.

Tepliß, 26. Sept. *) Am 23sten d. M. uin 7 Uhr Mor- gens begaben sih Se. Majestät der Kaiser Ferdinand nach der F: stung Theresien stadt. Auf dem Wege dahin besichtigten Höchst: dieselben die dajelbst aufgestellte Brigade des General - Majors Grafen Wrbna, deren Mannschaften vom Feldwebel und Wacht- meister abwärts der Kaiser cine dreitägige Gratis- Löhnung be- willigte. -Jn Théeresienstadt geruhten Se. Majestät den komman- direnden General in Böhmen , Feldmarschall Lieutenant Grafen von Mensdotf, den R E O General der Ka- vallerie, Grafen von Klebelöberg, so wie die übrigen ‘anwesenden Generale und 'Stabs-Offiziere, und den Bischof von Leitmeriß zur Tafel zu ziehen. Um 3 Uhr besichtigten Se. Majestät dar- auf die Festungswerke, wobei Allerhöchstdieselben von“ dém Ge- neral-Genie- Direktor, Erzherzog Johann Kaiserl. Hoheit, be- gleitet wurden. “Um 7 Uhr Abends trafen Se. Majestät wieder in“ Tepliß ein.

Wien, 24. Sept. Am 22. Sept. um 9 Uhr Morgens hat das neuerbaute Dampfboot „„Zriny‘“ von L0-Pferden-Kraft, in Gegenwart der hohen Behörden, die günstigste . Probefahrt ge- macht. Da das Wasser „seit einigen Tagen fortwährend sehr fiel, so sáumte man keinen Augenblick, das Schiff seiner Bestimmung

tigste verwahrt und sich vorbehalten wissen wolle. Se. Hin ritt in der Mitte der Fürst, hinter ihm dessen: Gefolge, wel- bewohnt auch seitdem noch seine frühere domherrliche Wohuyher Zug von mehreren anderen Türkischen Beamten geschlossen Târk purde. Se. Hoheit der Allergnädigste Sultan, welcher auf ei-

E i jem Canapee saß, begrüßte den Fürsten bei seinem Cintritte mit

Konstantinopel, 3. Sept. (Oest. Beob.) Ar lem Worten: „Fürst Milosch, sey willkommen!“ Fürst Milosch,

v. M. hatte (wie auch bereits nah anderen Quellen baichicker eine Uniform trug, machte die gewöhnlichen Verbeugungen, wurde) der Fürst von Serbien, Milosch Obrenowits, sv ite dann dem Kaiser nah herkömmlichem Gebrauche den Fuß dienz beim Sultan, von welchem er mit besonderer Auszeihnund hielt in Serbischer Sprache folgende Dankrede an den Sul- empfangen, und bei diesem Anlasse mit dem in Brillanten gen: „„Die göttliche Vorsehung hat mir gestattet zu erleben, und ten Portrait Sr. Hoheit, einem prachtvollen, mit Edelsteindie huldreichste Gnade Ew. Kaiserlichen Majestät würdigte mih gezierten Söbel, einem mit goldgesticktem Kragen und brillssheute, vor dem Antlize meines und so vieler glücklichen Völker ner Schließe versehenen Ehrenmantel und einem reich aufgezisroßmächtigen Kaisers und Herrn mich persdnlih darzustellen. ten Arabischen Hengste beschenkt wurde. Fürst Milosch bruein Herz shwimmt in der Fülle der gefühlvollsten Dankbar- seinerseits dem Sultan einen in Wien verfertigten, mit Brilsffit, und diese Fülle wird auch dadurch vermehrt, daß neben ten reih besesten Becher von massivem Golde, und den besmeiner persönlichen auch die herzliche Dankbarkeit der Ser- Prinzen geschmackvoll. mit Edelsteinen verzierte Uhren zum bischen Nation, welche unter dem Schatten des wohlthä- schenke dar. tigsten Thrones Ew. Majestät ein Uebermaß des Glückes Der vormals in Diensten des bekannten Ali Pascha ffgtüießt, sich vereinigt. Die Weisheit, welhe der ewige Janina gestandene Silihdar Poda is vor einigen Tagen in i Bott wit Jhrer Vernunft gepaart, und die Gerechtigkeitsliebe, ser Hauptstadt hingerichtet worden; dem Vernehmen nach, nff welche dee Himmel in Jhr Kaiserliches Herz ergossen, haben alle er des Einverständnisses mit den Rebellen von Skutari für (sene Hindernisse, welche die Uebelgesinnten der Kraft Jhres Thro- dig befunden worden war. Außerdem sind noch mee Mes und dem Glücke -Jhrer Völker entgegenzustellen sich bemüh- Personen, die in den Aufstand von Albanien verwicke(t win, beseitigt. Und die Riesenwerke, wodurch Ew. Majestät der in dieser lesteren Zeit mit dem Tode bestraft worden. Erneuerer Jhres Thrones geworden sind, werden Jhren Namen An die Stelle des unlängst nah einer langwierigen Kunter den großen Kaisern aller Jahrhunderte verewigen, und die

heit mit Tode abgegangenen Pforten - Dolmetsches Esrar (WGthichte wird Sie nach Verdienst feiern und hochpreisen. Jch i Tedschelli Efendi- in gleicher Eigenschaft ernannt worden, Waber,als Vorstand des mir von Ew. Maj. anvertrauten Serbischen Dem vormaligen Baruthane Emini (Jntendanten der Pu Lelkes, nahe mih mit meinem und des Volkes dankbarem Herzen stampfen) Said Bei ist das Amt eines Sure Ewmini oder Wor die Fúße Ew. Maj. und bitte treuergedenst, daß diese unsere führers der diesjährigen Pilger-Karavane (nach Mekka) üb Dankbarkeit huldvell aufgenommen werden wolle.“ Diese gen worden. Anrede wurde von dem fürstlichen Rathe Herrn Awram Petro- Nachrichten aus Kaißarie (Câsarea) zufolge, sind ein g tuiävits Griechisch und vom Herrn Nikolaus Aristarch, der als Theil. dieser Stadt und zwei nahe liegende Dörfer durch ein (M Ceremonienmeister bei der Audienz fungirte, Türkisch dem Sul- beben zerstört worden. Ein diese Gegend bewässernder Flut verdolmetscht, bei welcher Gelegenheit der Kaiserl. Schwie- hierbei gänzlich verschwunden seyn. getsohn Halil Pascha dem Dolmetsch ôfter ins Wort fiel, und zur deutlicheren Uebersebung der Rede beitrug. Nach Beendi- iung der Rede ließ der Sultan dur den Chosrew Pascha dem Festen in einem Etui sein Portrait, welches reich mit Brillan- fn beseßt ist, überreichen ; bei dessen Uebergabe sagte der Sul- hn zum Fürsten: „Dies wird Dir, Deiner Familie und Dei- wm Hause gegeben ;“/ dann wurde ihn durch den Muschir Ach- med Pascha ein reich besezter Säbel umgürtet, und durch die Kaiserl. Adjutanten ein mit einer brillantenen Schließe und Kra- en reich bese6ter Harwanie ( Ehrenmantel ) umgehängt. it diesen Merkmalen der besonderen Huld und Gnaoe fiel user geliebtester Furst Milosch nunmehr so geschmückt und von Dankbarkeit durchdrungen zu den Füßen des großmächtigsten Kaisers und küßte wieder nah dem herkömmlichen Gebrauche den Fuß. Vei dieser Gelegenheit richtete der Sultan einige tdstend- Worte an den Fürsten, welche die Bosnier und die re- bellischen Albaneser betrafen ; es sollen nämlich die Ersteren gleich- fallé der neuen Ordnung si fügen, und das Serbische Land nicht mehr belästigen können, auth die Lezteren durch die Trup- Petit, dielche der Sustan zu Wasser und zu Lande dorthin brachte, zum Céhorsam ebracht werden. Auf diese Kaiserl. Bemerkung Uwiederte der Fürst dem Sultan: „Alle diese Unruben, mein mächtigster Kaiser, werden vor Deiner Kraft so verschwinden, als hâtten sie nie existirt,” welchem Ausdrucke der Sultan durch cin wohlgefälliges Lächeln seinen Beifall zollte. Hierauf erklärte der Ultan den Wunsch, daß ihm das Gefolge des Fürsten nament-

) vorgestellt werde, und als der Herr Aristarch sich anschickte, solches zu thun, rief der Sultan deim Fürsten zu: „Miloschbeg ! Miloschbeg soll selbs seine Suite vorstellen“, welchem Befehle det Fürst sogleich Folge leistete. Mit dieser Präsentation ‘endigte die Feierlihkeir und der Sultan sagte zu seinen Wesiren, sie sollten den Füusten durch den ganzen Pallasi, und durch ganz Konstantinopel ren, ihm alle die Merkwürdigkeiten der Hauptstadt zu zeigen. 14h Beendigung der Audienz führten den Fürsten Jhre Excel- ‘nzen die Paschas in die Wohnung des Muschir Achmed Pajcha, elche gleichfalls in dem Kaiserlichen Palaste is, wohin nach einer Minen Weile ein prächtiger- Araber mit kostbarem Reitzeug und Hldeñen Steigbügeln, als Geschenk vom Sultan, dem Fürsten racht und von da in die Wohnung des Fürsten abgeführt E Während des Aufenthalts bei Muschir Pascha übergab und die man für ein gefährliches, von den bösen Ausdünstu! ü '| Milosch diesem die verschiedenen Geschenke, worunter sich der umliegenden Moräste ‘herrührendes Fieber hielt, noch in Mgoldener, mit Brillanten reich beseßter und mit Türkischen In- mit gleicher Heftigkeit fort; man fürchtete in dieser Stad oristen Lieben es Becher für den Sultan besondcrs auszeichnet, sonders die große Hiße, welche dort in den lezten Woch! M 7, daß der Sultan sein Wohlgefallen darüber mit folgenden August gewöhnlich zu herrschen "pflegt. Die Zahl der Kw e rien: „So kräftig als der Milosch ist, eben so gewichtig sind hatte sehr zugenommen; die Sterblichkeit war fast imer d L seine Geschenke/“ ausdrückte. Den folgenden Tag ritt Fürst Herr -Koletti ist am" 1äten nach Frankreich abgereist. "och auf dem vom Sultan erhaltenen Pferde durch ganz

ten von 30 Rthlrn. der Bauer Zickermann von Vilmniß und den dritten von 10 Rthlrn.. der Bauer Graff aus Rubißk. Am 23. September fand noch ein Jagd-Rennen um den von dem Vereine ausgesekten Pokal mit Pferden jeden Alters und Landes statt. Die Entfernung betrug 1 Meile. Es er- scheinen 3 Pferde, von denen die „Saraband“/, eine braune Stute des Herrn Schlettwein - Teschendorf, Siegerin blieb, Die Rennen wurden diesmal durch das schönste Wet- tex begünstigt und hatten sih wie im vorigen Jahre der lebhaf- testen Theilnahme zu erfreuen. Am 2ten Renntage wurde Ge- neral-Versammlung gehalten und in derselben beschlossen, künftig versuchsweise, statt im Herbste, schon im Frühjahr die Rennen Stralsunds beginnen zu lassen, um eine muthmaßlih größere Konkurrenz herbeizuführen.

__— Man schreibt von der obern Mosel unterm 17ten d. M.: ¿Die Trauben sind im Allgemeinen gegen das vorige Jahr um wenigstens drei Wochen zurück. Die Beeren sind in den meisten Bergen noch hart. Zwar ist die augenblickliche Witterung sehr günstig; indessen ist die Zeit schon zu weit vorgerückt, als daß man noch auf einen guten Wein zählen könnte. Es darf nur ein mittelmäßiges Gewächs erwartet werden: und da die Menge d°-z Trauben groß ist, und manche Vorräthe von früher liegen, \o vUrfte an vielen Lagen der Wein kaum den Werth der dadurch theuer gewordenen Fässer und der Steuer erreichen.“ '

Meteorologishe Beobachtung.

1835. | Morgens | Nachmittags | Abends Nach einnaaliger 29, September. | 6 Uhr. 2 Uhr. 10 uhr. Beqvoachtung. U T N Gd E SE T T C E E E i Ai D E 4 2A VRE I A I R E TZEE O Luftdruck .... [335,82 Par. /336,17‘‘‘Par. | 336,51 Par Ï Quellwärme 8,2% R. Luftwärme 0E N, 12,1 N R. 7,89 5. # Flußwärme 13,8 0 R. Thaupunkt 4,59 R. 2,69 R. 239 R, ; Le Dunstsättigung | §5 pt, 46 vCtf. 64 pCt, Bodenwärme 12,2 9 N. Wetter heiter. heiter. heiter. Ausdünstung 0,088 Rh. Wind O, O, Niederschlag 0. Wolkenzug _— O. Nachtkälte 3,9 9 R.

Tagesmittel: 335,17 Par... 889 R... 3,1% N... 65 pCt.

kommen, und daß sie dieselben mit goldenen Schüsseln in den Händen und Stolz im Herzen verlassen? Sie arbeiten nicht, sie ärndten, wo sie nicht gesäet haben. Der Landmann und der Handwerker leben von ihrer Hände Arbeit und verlangen nichts von Euch, als daß Jhr sie in Ruhe. läßt und ihnen namentlich nicht solche Leute zuschickt, die mehr versprechen, als sie im Stande sind, zu erfüllen. Denkt doch nur an die Versprechungen der Webster's und Calhoun's. Sie versprachen Euch eine Bank, ei- nen hohen Zoll-Tarif und Verbesserungen im Juneren ; aber was ist aus Allem geworden? Jhr habt die Zahlungen pünktlich und freigebig, aber auf eine hôchst thôrichte Weise vor der Vollendung des Werkes geleistet. Jhr habt Euer Geld weggeben, und nichts dafür erhalten. Das Volk istjedoch jeßt auf seiner Huth, und fängt an, seinen wahren Vortheil zu begreifen. Es wird fernerhin allen Euren Entwürfen zur Beshüúßung der Amerikanischen Judustrie miß- trauen, denn es weiß jeßt, wohin dieselben sühren. Es hat kein Vertrauen mehr zu Eurem Bank-System, wodurch das Geld im Ueberfluß in Umlauf kommen sollte, denn dieser Ueberfluß an Geld hat, während die Vorsteher der Bank und einige Begün- stigte reich wurden, Tausende von fleißigen Arbeitern um ihren Erwerbszweig gebracht, die Preise der Lebensmittel, der Klei- dungsstücke erhöht, ohne zugleih den Arbeitslohn verhältnißmä- ßig zu vermehren, den Werth aller Dinge ungewiß gemacht, und der ganze Nußen dieser Veränderungen ist in die Hände der Kapitalisten und derjenigen geflossen, welche diesen Plan erson- nen haben. Wenn irgendwo das Volk sich geneigt zeigt, selbsk die Ausübung der Geseze zu übernehmen, so müssen entweder diese Geseßze oder die Verwaltung derselben mangelhaft seyn. Es bedarf“ keines Betroeises, daß Geseke fehlerhaft sind, welche die Banken von New-Haven, Providence und Baltimore aut o- risirten, Tausenden von Wittwen, Waisen und sleißigen Hand- werkern in einem einzigen Tage Alles zu rauben, was vielleicht die Ersparniß eines langen mühevollen Lebens war. Die arbei- tende Klasse hat das größte Jnteresse bei der baldigen Rückkehr zu einer retlihen Gesebgebung und die Reichen haben, indem sie auf dem Wege der Ungerechtigkeit so weit gegangen sind, mehr auf das Spiel gesetzt, als sie selbst glauben. Es muß frü- her oder später durch gute oder s{chlechte Mittel anders werden. Gebe der Himmel das Erstere.“

I-01 an: 0.

Berlin, 30. Sept. Aus Trebniß im Regierungs -Be- zirk Breslau geht uns nachträglich noch folgende Mittheilung vom 24sten d. M. zu: „, Vorgestern Nachmittags um 5 Uhr famen Se. Majestät der König auf der Reise von Kalisch nach Breslau durch die hiesige Siadt. Die Bürgerschäft hatte, Al- lerhöchstdenselben zu Ehren, eine sehr geschmackvolle Ehrenpforte errichten lassen, einige Königliche Beamten aber ihre Häuser mit Laubwerk geschmückt, und am Abende, wo die Prinzen des Kd- niglichen Hauses hier durchreisten , erleuchtet. Sämmtliche Be- ivohner der Stadt zeigten bei dieser Gelegenheit die altbewährte Schlesische Treue und Anhänglichkeit an Se. Majestät den König Und das ganze Königliche Haus. Am folgenden Tage besuchten des Kronprinzen Königliche Hoheit nach Hôchstihrer Ankunft die hiesige schône katholische Kirche und sezten demnächst die Neise nach Breslau fort.‘

Der Direktor des hiesigen Friedrih- Wilhelms -Gymna- siums, Professor Spilleke, ladet durch ein besonderes Programm zu dex auf den 2. und 3. Oktober anstehenden dentlichen Prü- jung und Rede-Uebung der Schüler dieser Anstalt ein. Den in diesem Programm von dem Direktor selbst mitgetheilten Schul- Nachrichten geht ein interessanter Aufsaß des Ober-Lehrers Bre- semer, „Bemerkungen übér den Werth und die Glaubtwäürdig- keit der Kommentarien Cäsars“” voran. Aus den statistischen Nachrichten heben wir bloß heraus, daß die Gesammt -Zahl der Schüler im leßten Quartale 414 betrug. Aufgenommen wur- den 106, abgegangen sind 98, worunter 8, mit dem Zeugnisse der Reife, zur Universität. Das neue Schuljahr beginnt am 19, Oktober.

._— An den Tagen des 21., 22: und 23. Sept. fanden auf der Stralsundér Bahn die diesjährigen Pferde-Rennen Neu- Vorpommerns statt, bei denen Se. Durchlaucht der Fürst zu Putbus, unter Assistenz des General - Lieutenants von Borstell und des Kammerherrn Barons von Krassow auf Divis, das Richteramt übernommen hatte. Am 21. September wurden 4 Rennen abgehalten. Fúr das erste um den von der Stadt Stralsund Ca Preis on 100 Friedrichsd’or (Pferde jeden Alters und Landes. Doppelter Sieg.) waren 10 Pferde E ry worden, von denen jedoch nur 2 liefen, nämlich der ¡Drownlock/ des Herrn Paul Ebers in Berlin und der „Pin-

(Journal d’O dessa.)

Konstantinopel, 4. Sept. Ellis hat eine Audienz beim Großherrn gehabt; auch hat éi l Persischen Gesandten einen Besuch abgestattet, bei welchem! gen der durch die Etikette vorgeschriebenen Formen einige U nehmlichkeiten stattgefunden haben sollen. Herr Ellis wird} Reise zur See auf dem Kriegs -Dampfboot „Pluto““ fortsil ‘welches ihn nah Trapezunt bringen soll, von wo dieser D mat sich zu Lande nah Teheran begeben wird. Man beha! der „Pluto‘‘ werde seine Rückkehr benußen, um eine Faht den Küsten des Schwarzen Meeres entlang zu unternehmen, zum Zweck haben soll, bereits begonnene Studien zu beendi und mehrere Punkte auf der Karte zu berichtigen.

Am 27sten v. M. lief eine Tunesische Fregatte nebst j

Transportschiffen in den Hafen von Konstantinopel ein, dit! Schwiegersohn des Dey, Essik Bey, an Bord hatte, wil hierher kômmt, um die Huldigungen seines Schwiegervatetsl Sultan zu Füßen zu legen; er is der Ueberbringer fostht Geschenke, die in 3000 Duzenden rother Müsen (Fez), 2 shdnen Negern, 200 Eseln von bester Race, in einem Sch _fästchen für das Serail und in einer mit Goldmünzen ge Chatulle bestehen. Es if dies ein wichtiges Ereigniß, inde die gute Wirkung beweist, welche die Expedition nach Ti in Tunis hervorgebracht hat, wohin die Türkische Regie! ebenfalls einige Kriegsschiffe absenden zu wollen schien. Die in der leßten Zeit aus. Albanien hier eingegatß! Nachrichten lauten sehr günstig; die ganze Armee des Sul befand sich in dem Thale von Berat, von wo aus fie mit ® Geschwader fommunizirte, und man beschäftigte sih mit} Plan, wie man sich Skutari nähern wollte. Die Hoffnun! einen glücklichen Erfolg schien ganz sicher zu seyn.

Die Familie des Grafen von Armansperg ist auf prächtigen Englischen Kriegs - Dampfschiff von Athen hier W kommen, dem Vernehmen nach, uin einer epidemischen Krat zu entfliehen, die in Griechenland ausgebrochen ist. A Kobell, der sich zu Konstantinopel befindet, erwartet, wie es {N die Ernennung zum Bayerischen Gesandten in Griechenland. Nachrichten aus Syra vom 25. August zufolge, dauetlt Epidemie, die seit einiger Zeit in Athen üm si gegrist!

Auswärtige Börsen, Amsterdam, 2ò. September, Niederl. wirkl, Schuld 54%; 50% do. 101? Ausg. Schuld 15/7. Kanz-Bill, 24%. 414%, Amort. 9414, 30%, 79! Russ. 97!/,. OVesterr. 9913/6. Prenss. Präm.-Scheine 104%. do. 4% Anl. —. 5% Span. 8214. do. 80, 1514. s Antwerpen, 24, September. 5%, Span, 3234. Zinsl. 14, Cortes 31. Anl. 41! Yarmst. 2. Belg, 10034, h E R 2, R ons. 3%, /4 Belg. 102!/,. Span. Cotte 1 e V 1834 22/4. Zinsl, 133. ile oa 21/,% Bell 54/ r do. 103. ‘5%, Port. 88/4, do. 3%, 58!/. Engl. Russ. 1073/2 Bras. 88. Chili 43. Columb. 3414. Mex. 3814. Peru 2814, Paris, 24. September. fs 95. 3%, do. 80. 65. 5%, Neap. 98. 30. 5%, 3% 21/4. Neue Anl, —, Ausg. Sehuld 143/,.

Coup. —. Neue

59/, Rente 107. Span, 34/4. 3%, Port. 59.

St, Petersburg, 22. September.

Lond. 10154, Amsterdam 53-4. Hamburg 9174.

Silber-Rub. 3574. 6%, Bank-Actien 131. / Wien, 25. September. 5% Met. 102%, 4% 99!4. Bank- Actien 1330!

Aul, 5767/4. \

Königliche Schauspiele.

_ Donnerstag, 1. Ot. Jm Schauspielhause: Zum erstenmale wiederholt : AT Pol U R STOA A 1 Aft, nach dem zranz , von Kettel. lerauf: Die i j f 4 Abth, von E. Raupach. A S, PANo spiel

Freitag, 2. Okt. Jm Opernhause: Der reisende Student musikalisches Quodlibet in 2 Abth. Hierauf: Der Schweizer- Soldat, militairisches Ballet in 1 Akt, von Hoguet.

Paris 111,

Neue

Z Ae e Ed ter,

Bonnerfiag, 1. Okt, Die Familten Capuleti und Mon ecchi Oper in 4 Akten, nah dem Jtaliänischen. Musik von Bellini, (Dlle. Hähnel: M Ee Gerhardt: Giulietta.) :

Preise der Pläge: Ein Piab in den Logen und ir des ersten Randti, Ï Mt 26, p 9 yn Balkon

Tp oi T io S .

Sreitag, #. V, Zulerl, die Pußbmacherin , parodirende Posse mir Gesang in 2 Akten. (Herr Bekmann id von sei- nev Urlaubsreise zurückgekehrt, hierin als Licinerl wieder auftreten.)

Redacteur Cottel ee A F T E E U R A n et atten

Gedruckt bei A W. Hayn,

Niederlande.

Aus dem Haag, 25, Sept. Jn Nymwegen if am 19ten d. M. der General-Lieutenant. von Heldrinzh im 74sten Jahre séitiés Alters mit Tode abgegangen. -

Belgien,

Brüssel, 25. Sept. Gestern, als am zweiten September- Festtage, begabeu sich die konkurrirenden Musik-Gesellschaften zu-

*) Auch der gestrige Bericht aus Teplit ist von diesem Tage, und nicht vom 27. September, wie: es in; der: Leipziger Zeitung, wahrscheinlich in Folge eines -Oruckfehlers, hieß: 1