1835 / 274 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

Cini a A

“funfturen Hoffnung auf erpeblihe Dividenden geben. ‘Fär 6proc. ¿Russische Fujceiptionen waren fortwährend Käurer, #0 daß sie bis (69! pCt. gestiegen ind; dagegen sînd die Certifikate, welche die “Hiesigen Banquiers Hope und Comp. auf dprac. Füscciption in Sil- „ber-Rubel ite Serie ausg-geben haben, wegen dec angeordneten ._ Verloojung um 1 pCt. gefalicn, well die Abldjung für die Jnhaber

; L A preishaltend, erstere standen gestern 8634 und leßtere 25 pCt.

‘Hen Königreiche Dänemark 6 Mill. (Grundzins 2 Mill., Zoll 3

betragen: Für den Königlichen Haushalt 11/4, Mill, für die

_zu bemerken: 1) Daß hier bloß die Einnahmen und Ausgaben

Depeschen des Französischen Botschafters in Madrid vom l18ten d. überbrachte. Das neue Ministerium war noch immer unvoll- ständig, aber in Abwesenheit des Generals Alava war Herr Men- dézabal zum interimistischen Präsidenten des Minister - Raths er- nannt worden. Jch habe Grund, zu glauben, daß die Depeschen des Grafen Rayneval große Gereiztheit und Verstimmtheit ath- men, weil er die Aussicht vor sich hat, den bedeutenden Einfluß zu verlieren, welchen er bisher auf den Hof Jhrer katholischen Majestät ausübte. Es ist zu fürchten, daß dote fehlgeschlagene Erwartung des Repräsentanten der eiten von den Parteien der Quadrupel- Allianz von einem anderen zu schr wie ein persdnli- cher Triumph behandelt worden, und, angenommen, es wäre das Resultat bedachter Ueberlegung, daß der Beweggrund dazu ge- „wesen ist, eine mächtigen und vielleicht gefährlichen Nebenbuh- ler in Mißmuth zu verdrängen. Sollte dies der Fall gewesen seyn, so möchte. er sich wahrscheinli geirrt haben. Welche Wün- 39e auch Herr von Nayneval sür sich persdnlich in Bezug auf sein längeres Verweilen am Spanischen Hofe hegen mag, so hat derselbe sie doch für den Augenblick nicht nur aufgeopfert, son- dern seine Verzichtleistung auf die Ansprüche an eine höhere Stel- lung im diplomatischen Dienst cder wenigstens an eine folche, die hm und seiner Familie angenehmer gewejen wäre, hat sich auch -hôchsten Orts des wärmsten Beifalls erfreut. Se. Excellenz chreibt unter dem Einfluß einer heftigen Erbitterung. Er fühlx Fehr wohi, daß das System der richtigen Mitte, welches er so lange. zu unterstüßen gesucht, nächstens einer libera‘eren Bolitit wird weichen müssen , daß das neue Ministerium alle ANuósicht at, sich zu befestigen, und daß die Provinzial-Junten bereit sind, ih der Autorität desselben aufs schneilste und unbedingteste zu Unterwerfen. Großes Lob wird in den Depeschen des Botschaf- ters dem Benchmenu der Fremden-Legion und ihrer Festigkeit und „Mäßigung in dem von ihr der Autorität der Junta von: Barce- lona _entgegengescßten Widerstande gespendet. Die eine Hâôlfce der Legion steht in Lerida, die andere in Seu d'Urgel. Ja eini- „gen kleinen Scharmügeln mit den Karlisten soll sie im Ganzen an 290 Mann verloren haben, und auf diesen Betrag möchte fich auch wohl der pielbeschpiebene Verlust der Engländer bei Bilbao zuleßt reduziren,“ Ñ Niederlande.

, _— Amsterdam, 23. Sept. Die Spanischen Staats- Pa- ‘“Pîeve, welche schon lange Zeit der Haupt - Gegenstand des hiesigen Effekten handels sind, waren es auch wieder wahrend der heure cn- digendent Woche und erlitten ueuerdings einige erhebliche Schwan- fungen in den Preisen. Die Antunft des neucn Finanz - 9Rinisters n Madrid und die Hoffaungen, welche h aux seine Tatente grün- den, brachten alle Spanische Schuld-Dokumente in deu ersten Wos cheitagen zum Steigen; man erzielt aber darauf auf außersrdent- lichem Wege Nachricht, daß die Course in Paris wicdeer merêl:ch Srlanen vaten, weshalb vicle Fnhaber die gekaujten Partieen wie-

[41 losschlugen, was denit fetnerseits ein erhebliches Weichen der Preise zur Folge hatte; ein nochmaliges Weichen fand gestern siatt, indem man neuerdings nicdrigcre Notirutigen mit Vectaufs - Äutf- trägen aus Autwerp:n erhielt. Zpcyc. Perpetuclie standen vorigen Sontiabend 20745, gingen Montag auf 3224 und erccicten am Folgenden Taxe 34!/, pCt., dann fielin die Preise auf 325% und endlich gestern auf 317% pCt. Cortes : Obligationen machten einen ganz âhnl’chen Gang von 2754 pCt. bis zur Höhe von 32 pCt. mit cittem Réckfall auf §0 pCt.; Coupons von 17 auf 20 und 19/4 pCt., agufgeschobeze Schuld von 125/56 auf 14'4 und 137, pCt. Fn deu Obligationen von Ardoin und Comp. wurden evenfalis. erhebliche Geschäfte gemacht von 364 bis 42 pCt.; gestern waren dietelben e nach. der Größe der Stöcke zu 40! à 4174 pCt. zu haben. Die Preise, der Holländischen Stagts- Papiere haben ich gleichfaUs ets was. hdber agesiclt; der meiste Umsatz fand in 2/4 und Zyroc. wirk- lichen Sch!ld und Syndikat -Odligationen stati; eine sehr citrige Nachfrage hatten die Lcticru der Handels- Gesellschaft, wodurch de- ren Cours sich alle Tage etwas hóber flellte und sv von 10974 bis 11224 pCt. hinausglag; mant glaubt, daß güaftige Handeis - Kon-

einen erhebiihen Schaden gegen den Börsen - Pceis mit sich bringt. Mit Wiener Metaliiques wac es still und "4 à 34 pEt. flauer, ais vorige Woche; în Preußischen Prämien- Scheinen i Einiges zu 104% Fl. und in teuen Polnischen Loosen zu 1493/4 gemacht wor- den, Von Súd- Amerikanischen Fonds warea Brasilianische und

t. Geld ist begch-t zu 234 und 34 pCt. Zinsen. Am Getraide - Marft bliev es in anhaliend flauec Srimniung.

Dänemark.

Kopenhagen, 26. Sept. Dem (gestern erwähnten) Bud- get zufolge, betragen die Staats-Einnahmen: Aus dem eigentli-

ill.); in den Herzogthimern Schleswig und Holstein 4 Mill. C(Gruudzins 1 Mill. , Zoll 1 Mill. , Königliche Güter und For- ften 1 Miil.); Lauenburg !/; Mill. ; Zinsen det Akriva !/, Mill. ; Abtrag derselben 1 Mill. ; Sundzoll 2 Mill. Jm Ganzen be- trägt die Einnahme 13,915,000 Reichsbankchaler. Die Ausgaben

Civil- Verwaltung 1 Million, für das auswärtige Departement ?/% Million, für den See- Etat 1 Million, für den Laz:d- Etat Kriegs - Departement) 2/ WMillionen, für Verzinsung der Staatëe-Schuld 5 Millionen, für Amortisirung derselven 1 Mill, Zuschüsse zum Pensionswescn '/, Million U. s. w.; im Ganzen 14,266,900 Reichsbankthaler, welches also cinen jährlichen Unterschied von 300,000 Rbthlr. ergiebt. Hierbei ist, sagen dffentlicze Blätter,

Des eigentlichen Finanz - Departements angeführt sind, während außer derselben noch viele einzelne Fonds besteßen, die durch) Besteuerung der Staatsbürger herbeigeschafft werden. Ferner sind die Intraden des Postwesens, die sehr bedeutend sind, nicht in der Einnahme berechnet, wogegen diese zum Pensionswesen verwandt, uno also zu der angeführten !, Mill. Zuschuß noch hinzukommen. 2) Daß eine große Anzahl von Staats-Beamten micht aus der Staats-Kasse, sondern ‘durci unmitrelbare Sportu- lirurg der Steuerpflichtigen besoldet wiro. 3) Daß zur einhei mischen Staatsschuld noch aroße Summen hinzuzurecnen, die im Grunde nur in der Staatskasse deponirt sind, als die Gelder Unmündiger, der Sparkassen und vieler öffentlicher Stifcungen und Corporationen. 4) Daß hier nit die Kommunal-Abgabcn mit gerechnet. sind, weicje doch in dem lezten Decennium fast verdoppelt worden, indem einerseits die Ausgaben, namentlich für das Armenwejen, bedeutend gestiegen, theils aber auch bei dem bestehenden. Finanz: Systeme viele Lasten, die ihrer Natur nach der Staatskasse anheimfailen, auch \scüher von derselben eñtrichtet wurden, von den Kommunen getragen werden.

Deutschland. Dresden, 30. Sept. Auf der Reise von Kalisch

“welches von den Übrigen Theilen der Stadt durch die rings um

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Hoheiten der Prinz Friedrich der Niederlande nebst Gemahlin hier ein und reisten am 27sten d. fruh wieder ab, so wie am selbigen Tage Nachmittags Se. Kaiserliche Hoheit der Großfürst Michael, Höchstwelcher am 26sten Vormittags hier eingetroffen . war, ebenfalls die Reise nah Teplitz fortse6ten.

Jhre Königlichen Hoheiten der Prinz Mitregent neb| Ge- mahlin sind gestern von Tepliß in Pillniß wieder eingetroffen.

Dresden, 29, Sept. (Leipziger Ztg.) Heute verläßt

Uns der junge Herzog von Leuchtenberg wieder, der einige Tage auf seiner Rücktehr von Schweden hier verweilte, öfters beim Hoflager in Pillniß dort eingeladea erschien und in Begleitung eines hiesigen Kunskkenners, der seine Bekanntschaft schon in Mänchen gemacht hatte, und seines Adjutanten die vorzüglichsten hiesigen Museen mit Aufmerkjamkeit betrachtet hat.

Seit gestern findet hier im Königl. Sächs. Havptzeughause eine merkwürdige Versteigerung von Gegenständen statt, welche sowohl hier als bei dem Zeughause der Festung Königstein und dem Kommissariat-Fuhrwesen in Abgang gebracht worden waren. Freunde alter Waffen zur Verzierung von Vorhallen, Künstler, die es rat Kriegs cenecn zu thun haben, Decoräteurs finden hier manches ihnen Willklommene, unter andern 5090 altdeutsche Mus- quetons, 16 Schlachtschwerdter, 120 Scturinsensen (denn es gab schon vor 200 Jahren Krakusen), an 800 Säbel und Säbelklin- gen, 214 vollständige Harnische u. s. w. An Flintensteinen ist ein Vorrath von 320,800 vorhan:en, die durch die jet eingeführte Percusfionsmanier unndthig wurden. Da die Auccion bis zum 9, Oktober dauert, se fehlt es nicht an auéwärtizen Bestellungen.

User Astronom, der Oder - Jnspector Lohrmann, hat durch cine gedruckte Karte, unter dem 24. Septbr. vom mathematischen Salon aus unterschrieben , cine Einladung zur Beobachtung des Hallepschen Kometen vom 25. Septbr. an bekannt gemacht. Er wird, heißt es in dieser Einladung, in den Tagen von Etutritt des Vollmondes sich am günstigsten zeigen. Das Mondlicht ver- hindert allerdings den Schweif und den Kometennebel in seiner vollen Ausdehnung zu sehen. Zur Beobachtung sind am hiesigen mathematischen Salon, wo cin shbnes Frauendhofersches Fernrohr aüe Bequemlichkeit darbietet, die nöthigen Borrichtungen getrof: fen und es fehit nicht an schaulustigen Männern und Frauen. Jn der leßten Nacht konnte der wunderbar ab- und zunehmende Gast am Himmel sogar mit bioßen Augen ge!eßen werden.

Kassel, 27. Sept. Heute Morgen waren die vereinigten Truppen des Kurhessischen Armce. Corps, mit Einschluß der Ka- vallerie und Artillerie, nach Beendigung der dieëjáhrigen Herbik- Manöver und nach Aufhebung des Feldlagers bei Withe!méthal, zu ciner großen Revue auf dem Forste versammelt. Jn einer sat unübersehbaren Linie aufgestellt, warteten sie der Ankunft Sr. Hoheit des Kurprinzen-Mitregenten, Höchstwelcher zwischen 10 und Li Ußr mitten unter den heftigsten Gäßen cines Gewit- ter:Regens in einein offenen Wagen von Wilhelmshöhe anlangte, sogleich zu Pferde sticg, und von desto lebhafterem Jubelruse empfangen, die Reihen hinadbrite. Die Truppen defilirten hier- auf zuerst im ordinairen Schritte, hierauf das Fußvolk im Ge- s{windschritt, die Reiterei im Trabe, vor dem Prinzen vorüber, wobei Se. Hoheit über die, troß des ungünstigen Wetters und des durchnäßten Terrains, behauptete Haltung derselben die höchste Zufciedenheit zu empfinden schienen. Diesen Abend sind die Offiziere sämmtlicher Corps zu einem von Sr. Excellenz dem Kriegs-Minister von Heßberg veranstalteten glänzenden Ball ge- laden; morgen früh werden die auswärts garnizonirenden Regis pater zur Rückkehr in ihre verschiedenen Standquartiere auf- rechen. :

Se. Hoheit der Kurprinz-Regent, der die eben hier stattfin- dende Kunjë - Ausstellung mit seinem Besuche beehrte, hat auf Set sehr bedeut:noe Ankäufe von werthvollen Gemälden gemacit. i

Die Sammlung von Gesegen 2c. für Kurhessen enthält fol- gendes Ausschreiben der Ministerien der Finanzen und des Jn- nern vom 24. September 1835, die Zoll- und Handels Verhält- nisse mit dem Großherzogthume Baden betreffend: „Nach wei- tecer Vereinbarung zwischen den Staaten des großen Deutschen Zoll Vereins und dem Großherzogthume Baden tritt vom lsten fünstigen Monats an eine Ausdehnung der durch das Ausschrei- ben vom 28sten vorigen Monats bekannt gemachten Verabredung dahin ein, daß auch nachfolgende vom steucrlich freien Verkehr biéher unbedingt ausgeslossene Waaren- Artikel, als: Baumwol- len-Garn, Weine von 1833 und den Vorjahren, kurze Waaren, ganz seidene und halb seidene Waaren, gegen obrigkeriich beglau- bigte Ursprungs-Zeugnijse von Fabrikanten oder Produzenten der beiderseitigen Gebiete, unter den in dem erwähnten Ausschreiben enthaltenen näheren Bestimmungen, steuerfrei eingehen können. Die Behörden und foust Alle, die es angeht, haben sich hier- nach zu achten. Kassel, am 24. September 1835,“/

Darmstadt, 28. Sept. Se. Hoheit der Erbgroßherzog hat Kalisch am 20sten d. verlassen und wird, bevor er obe zurückéehrt, nah Berchtesgaden, wo sich dermalen der dnigl. Bayerische Hof befindet, und dann München besuchen, um in die- ser Residenz der Feier der silbernen Hochzeit der Königlichen Schwiegerältern beizuwohnen. Bei Höchstihrer Abreise von Hatsh wurden Se. Hoheit von Sr. Majejtät dem Kaiser von Nußland mit den Jnjignien des St. Andreas-Ordens bekleidet. Frankfurt a. M., 23. Sept. (Schwäb. Merk.) Die seit den leßten Jahren beabsichtigte Erweiterung unserer Stadt auf der Weslseire, curch Anlegung eines neuen Stadtquartiers,

dieselben laufenden Spaziergänge außerhalb der Thore getrennt, eine Art Vorstadt bilden wird, geht nunmehr sciner Verwirklichung entgegen. Zwar erblickt man in jener Gegend erst cinige noch im Bau begriffene Häuser, unter denen das ven dem Großher- zoglich Badischen Bundestags-Gesandten Freiherrn von Blitrers- dorf, womit die Gründung dieses neuen Stadtquartiers begon- nen hat, bemerêtlicch ist; aber bald wird eine ganze Reihe von Gebäuden sich) zwijhen dem Gallus- und Bockenheimer - Thor um die Stadt ziehen, und auf der Straße nach Mainz forilau- fen. Der Baulustigen sind so viece, daß der Grund und Boven in jener Gegend (sädtisches Eigenthum ) zu außergewöhnlichen Preisen sich steigerr. Auch die der Stadr angehdrigen , rechts auf der nach Mainz führenden Heerstraze sih ausdeh- neuden Zimmerpläße sind nun zum Verkauf an den Meistbieten- den bestimmt worden, und schon vor dem Termine 84,000 Fl. dasür geboten worden. Daneben ist die Baulust in allen oberen Theilen im Junern der Stadt über alle Maßen groß, so daß man fast keine Straße dort sicht, wo man nicht theils mit Auf- führung neuer Häuser, theils mit Niederreißung oder Ausbesse- rung alter beschäftigt ist. Kaum sind Handwerker, Arbeiter und Bau-Materiatiien genug für den Bedarf zu bekonuncn. Obgleich die Bauten selbst unter solchen Unständen theurer zu: stehen kom- men, ais früher, wetteifert man ‘dennoch in Bau-Unternehmun- gen. Dagegen bemerkt nan, daß der Werth der Häuser in den

furts an den großen Zoll-Verein sind voi fremden Kaufle bereits viele Buden und Gewölbe für die n&bstkommende F lings-Messe zu hohen Preisen in Miethe genomme;; Worden, wurden schon 1000 Fl. für eine Jahres-Miethe verlangt. München, 27. Sept. Das heute erschienene Programm bei dem diesjährigen Oktober - Feste stattsindenden Festlichfg enthält folgenden Eingang: „Am 17. Oktober 1810 fand, der Theresien- Wiese bei jestät des Königs ein Pferderennen statt, welches die Vera sung zu sich jährlich im Oktober folgenden Festen war, und sj Anfang der national gewordenên Ceutral-Landiwirthschafts-9 ber, Feste bildet, welche im gegenwärtigen Jahre ihre fünf zwanzigjährige Dauer feiern. Diese Feier findet in den gen voin 4. bis 11. Oktober d. J. auf nachstehende Weise s Folgendes ist ein Auszug aus dicsem Programm : Sony 4. Oëttober iff Gottesdienst in der Metropolitan - Kirche; di sammte Landwehr rückt nah der Theresten-Wiese ; die Kay;s derselben hat die Ehre, Se. Maj. den König zu cskonj Nach der Ankunft “Sv. Maj. beginnt der Festzug der Landy Sodann folgt die feierliche Vertheilung der landtvirth\chafil Preise. És werden eigens für dieses Jubelfest geschlagene goly silberne und bronzene Medaillen vertheilt; jeder Preisträgg hält zu seinem Preise die große silberne Medaille. Nun folgt der die von der Gemeinde München während des i Feskes veranstalteten Festlichkeiten andeutende Zug : Preis: Fh des Schießens und Wettrennens, die Preise des Wagenrejj Radlaufens und Wettringens, die bespannten Wagen, die V gesellen, die Ringer, das Renngericht, die Rennpferde; Troy erdffnen und schließen den Zug, der an dem K. Paviilon yi zieht, worauf das Pferderennen und die Vertheilung. der preise folgt. Am Montag den 5. Oktober Vormittags find Zug der Feuergewehr- und Armbrustschüßen vom Rathau nach der Theresien-Wiese statt. Abtheilungen des Lande ger-Bataillons begleiten den Zug, bei welchem auch die Preis Ehrenfahnen mitgetragen werden. Trompeter, Pritscheni Zieler und Fahnenträger sind nah dem bei dem große schießen im Jahr 1577 vorgekommenen Kostúme gekleidet, Y Festschießen beginnt an diesem Tage, und dauert die ganze Ÿ fort. Am nämlichen Tage wird auch der Viehmarkt au Theresien-Wiese gehalien. Am Dienstag den 6. Ofktobety Vormittags 109 Uhr, im Lokale des landwirthschaftlichen Vug ein auf das jährige Bestehen dieses Vereins und des N Festes bezüglicher Vortrag durch den Vorstand des General:C Staatsrath von Hazzi, gehalten. Nachmittags findet aj} Theresien-Wiese das Wagenrennen statt, wobei die 1000 é lange Bahn viermal (d. h. zweimal hin und zweimal zuni Galopp gefahren wird. Der erste Preis is ein silberae der zweite ein komplettes Englisches Reitzeug, der drit Hirschfänger mit Kuppel, der vierte silterne Sporen und i Neitgerte. Mittwech, um 3 Uhr Nachmittag, bewcgt s] Zug des Wett-Ringkampfes und des Radlaufs nach der W sien-Wiese; voran geht Blechmusik, dann folgen Knaben mit Preisefahnen, 25 Bäkergesellen in alterthümlicher Tracht mit ner Fahne; das von dem Wagner Gutmann von Lechhau teister zu Augsburg, am 20. Juli 1769 in einem Tage gefa und nach München getriebene Rad; 16 Wagnergesellen in | licher Tracht. Auf der Theresien-Wiese bilden die Bäker Halbkreis; auf einen Trompctenstoß fordert der erste durch | Loos bestimmte Kämpfer einen andern auf, und kämpft mit ih bis einer besiegt is. Der Sieger fordect nun einen Dricten ( und so fort, bis Alle gekämpft haben. Der erste Kampf bes im Wegdrängen vom ‘Platze, auf eine Entfernung von 2 Schritten, wobei die Hände nicht von der Schulter toren fen; der zweite in geschickter und gewandter Vertheidigung des! pers, dann Hinwegtragen von der Stelle oder Nieder Dann folgt das Radlaufen der Wagnergesellen. Die Bahy trägt den vierten Theil einer Deutschen Meise, und muß tit durchsaufen werden. Diesem schließt sich das Wettlaufen| Bücker-Gesellen auf einem dreimal zu durhlaufenden Kau 125 Schritten an. Bei dem Nadlaufen werden 19 Yreise wu bis zu einem Bayerischen Thaler verthei(t; der Sieger iu Y laufen erhält 3 Bayerische Thaler, jeder audere eine siberne D mänze. Am Donnerstag den 8. Oêtober wird, wenn e! Witterung gestattet, auf der Thereslen-Wiese ein Feuerwerk d brannt; am rämlihen Abend ist Maskenball im Theatt, Freitag den 9. Okcober Nachmittags findet die Lufifahtt Professors Reichardt statt. Sonntag, 11. Oktober, | am Schlußtage, werden Nachmittags. auf der Theresien-Wiist Preise der Festschießen verthcilt; hierauf folgt Las ziveite D rennen und die Vertheilung der Renn: Preije. Vom 3. bil] Ofktober finden, mic Ausnahm: des Ta2es, an welchem Mil Ball gehalten wird, täglich Vorstcilungen im Theater statt. Y rend der acht Festtage bleiben die landivirthschaftlichen Maschi! Modelle und Produkte auf der Theresienwiese ausgesteilt, 4. Oktober wird die Judustrie-Ausfstellung im Odeon, so wit} für die Produfte der Jndustrie- Schulen und der Zeichu Schulen eröfsnet; am 4. und 5. Oktober ist für Frenie det) tritt zu dem von der Kunst- Ausstellung bereits Aufgestellien| stattet, auc sind diese Zeit hindurch die natur: histori}chn Sal lungen des Staates 2c. dem Besuche ofen. : Stuttgart, 27. Sept. Gestern ist hier Jhre Köui! Hoheit die Prinzessin Auguste von Sachsen eingetroffcu.

Oesterrei.

Tepli6, 26. Sept. Am Asten d. M. besuchten Zhre V jestäten der Kaiser und die Kaiserin von Oetterreich den Bay! des Monumentes, welches an der Straße nah Kulm det 9! lenen Russischen Kriegern errichtet wird, Gestern eupfil Se. Majestäe die Besuche Jhrer Königlichen Hoßriten der} zen Karl und Albrecht v Preußen, des Prinzen Wilhelm (V ders Sr. Majestät des Königs von Preußen) und scine: S# der Prinzen dalbert und Waldemar, so wie des Herzogs Cumberland. Abends bechrten der Kaiser und die Kaiserit! Fürstliche Schloß: Theater, wo die Ständische Opern Gescll aus ‘Prag den ¿Barbier von Sevilla‘/ auftúßrte. /

Se. Majestät der Kaiser von Rußland, Höch welcher | bereits erwähnt) heute Vormittags hier eintrafen, hatten dieß Nacht in Auscha zugebracht und kamen in Beglettung des M Burggrafen von Chotek, der dem Kaiser von Sr. Majestät! an die Landesgränze entgegengesandt worden war. Ste, L der Kaiser Ferdinand waren dem hohen Gaste entgegeugesW und bewillklommneten Hôchstdenselben inmitten einer zahlrei! sammelten Volksmenge. Beide hohe Monarchen ‘begaben 4 sogleich im Wagen Sr. Majestät des Kaisers Ferdinand na! Surstlichen Schlosse, wo Se. Majestät der Kaijer Nitolals Y der Kaiserin von Oesterreich empfaügen wurden urid hietäll

‘den für Se. Majestät bereit gehaitenen Appartements die Bis

der Kaiserlichen Erzherzoge entgegennalzmen und ertktederteil

nach Teplig trafen am Bsten d, M. Abends Jhre Königlichen

alten Theilen der Stadt, zumal in den engen Straßen; fällt. Dei der Gewißheit des“ tiaße bevorstehenden Anschlusses Frank l

Schon am 13ten d. traf der frühere Spanische Gesandlt? Hofe zu St. Petersburg, Ritter Paez de la Cadena, a

elegenheit der Vermählung Sr, 5

bst in drei verschiedenen Occen Messe lesen müssen,

Russische Minister der auéwärtigen Angelegenheiten, Gra Nesselrode, am 1ö5ten der Russische Shanis Ran ew d der S Bayerische Ober: Stallmeister von Keßling ; am en der Ru sische G-jandte am Kaiserl. Oesterreichischen Hofe, illi von Tatitsche und der Oesterreichische Staats-Rath, Graf Mai’r; am 17ten die Russischen Gesandten den Höfen Frankreih und Sachsen, Graf von Pahlen und Freiherr Schröder ein, und am 18ten der Gesandte, Freiherr von der - Kriegelstein. Fürst von Metternich und der Minister

«illon sind. seitdem ebenfalls ‘eingetroffen.

S panien.

“Madrid, 18. Sept. Der jezizge Minister-Präsident, Ge- hal Alava, diente zuerst in der Marine, ward in dem Kriege f der Halbinsel Adjutant des Herzogs von Wellington und de später von Ferdinand Vil. zum Botschafter in den Nie- landen ernannt. Jin Jahre 1820 erklärte er sich ofen fär die stitutionnelle Sache, die damals siegte. Als Deputirter in den hren 1822 und 1823 zu den General-:Cortes abgesandt, stimmte mit seinen Kollegen in Sevilla für die temporaire Entthro- ng König Ferdinand's, weshalb er im Jahre 1824, unter Con- cation ail seines Eigenthums, zum Tode verurtheilt wurde. gden der König, die Cortes und die Regierung genöthigt den waren, Sevilla zu verlassen, wurde' General Alava mit

|luterhandlungen beauftragt, die: der bekannten, vom General uilleminot in Gegenwart des Herzogs von Angouleme diktir- Note als Grundlagen dienten und den Text zu dem am 23. Sept. 23 von Ferdinand VII. erlassenen Manifest lieferten. Zu Madrid, wie zu Sevilla und Cadix, stimmte General Alava in den jrees stets mit den Ansichten der Deputirten Arguelles, Ga- no/ des Admiral Gaetano Valdes, der nachher als Gouver- ur von Cadix starb, und ihrer politischen Freunde überein. eneral Alava suchte anfangs eine Zuflucht in England und be- h sich dann nah Frankreich, wo er vom Jahre 1825 an sich ielt, bis die verwittwete Königin von Spanien ihn in die nestie cinschloß, die sie dem General Mina und Herrn Ga- ino bewilligte. Zum Mitgliede der Proceres-Kammer ernannt, stúbte General Alava sehr eifrig die Ausstoßung des Herrn durgos, Er wurde nachmals als Botschafter nach London ge- hit und \ch{ug das ihm von dem Grafen von Toreno angebo- ne Portefeuille der Marine aus.

In der hiesigen Hof-Zeitung liest man Folgendes: „Die aßregeln, welche die Regrerung in Betreff der geistlichen Kör- [chaften anzunehmen beabsichtigt, berühren alle Interessen, die ti einer schwierigen Fraze betheiligt sind. Wir wollen die reli- isen Înteressen näher betrachten: 1) Jn Spanien ist der Kir- (ndienst so schlecht vertheilt, daß viele Geistliche in zwei und wäßrend

in den Städten, deren Bevölkerung nicht 13,000 Seelen

hersteigt, cine Kathedrale, 17 Parochieen, 13 Mönchs- und §

onnen- Klöster, ® Hospitäler u. \. w. giebt. Die Säkularisi- ng der Geisklichkeit ist das einzige Mittel gegen diese Miß- ruhe, weil dadurch eine den Bedürfnissen der Bevölkerung hgemesset. e Vertheilung der Geistlichen bewirkt wird. 2) Die fahrung hat gezeigt, daß die Besitzungen, namentlich die Land- Hesizungen , in Verfall gerathen, sobald sie von der Regierung jerwaltet werden, Ueberläßt man sie dagegen den -Privatleuten, d werden Verbesserungen eingeführt, und der Staat hat Nuten davon, 3) Ueberdies empfangen die Ordenszgeistlichen den ihnen gebührenden Theil, ohne vom Staate abzuhängen. Sie haben nicht u fürchten, daß durch eine Verlegenheit des Scha6es eine Un- rbrehung in der Auszahlung ihres Gehaltes eintrete. 4) Die higehdrigen der Ordensgeistlichen werden bei dem Tode der le6z- ten durch die Summe entschädigt, welche sie, bei der Aufnaßme n den Orden, vorgeschossen haben. Die Ordenéögeistlichen wer- den naturlich. bei ihrem Tode ihr Vermögen an ihre ärmsten Veiivaudten vertheilen. Nimmt man an, daß es gegenwärtig 10,000 Ordensgeistliche in Spanien giebt, so werden in funfzehn his zwanzig Jahren 60,000 Familien, die jeczt nur von ihrer rbeit leben, Eigenthum besizen. 5) Auch für die: Sache der Königin Jsabeilag wird diese Combination von Nutzen seyn. Dié sätularisirten und in der Gesellschaft auf eine ansiändige Veise versorgten Geistlichen werden die Hand segnen, welche ihnen diese Wohlthaten verliehen hat.“

Die Revista vom l17ten enthält einen sehr ausführlichen lltifel von Alcala Ga:iano unter der Ueberschrift: „Was muß geschehen? - Was haben wir zu hoffen?“ Der Verfasser sagt vin, daß er mit Vergnügen wahrgenommen habe, daß die in ihreren Städten proklamirte Constitution von 1812 dem Lande iht aufgedrungen werden solle. Er verlangt, daß sle nur noch in der Geschichte figurire, daß es unmögli sey, aller Welt zu Yingen und daß man daher den Weg der Konzessionen einschla gen müsse. Zulest giebt er noch seinen Unwillen zu erkennen Wer die Wendung, welche die Ereignisse genommen haben.

T r teil:

Konstantinopel, 3. Sept. (Bresl. Ztg.) Es heißt hier, daß die Unterhandlungen mit dem Fürsten Milosch in Be- tref Serbiens bereits beendigt seyen, und daß ein Hatti - Sche- tif des Sultans bereit liege, um ihm denselben einzuhändigen. Vorgestern fand das große Diner zu Ehren dieses Fürsten beim vesterreichischen Jnternuntius von Stürmer statt. Die beson- ders ausgezeichnete Ausnahme des Fürsten Milosch, welcher doch, so zu sagen, dem Sultan Serbien entriß odec eine gänzliche Emancipation dieses Landes vorbereitete, bildet einen auffallenden ntrast mit dem Benehmen, welches die Pforte mit dem von der Pforte ganz abhängigen Abgesandten Griechenlands, Herrn bon Zographos, beobachtet. Unfehlbar scheint der Sultan damit stnen Schmerz über die Losreißung Griechenlands zeigen zu wollen, und um so mehr, da seit einem Jaßre eine Masse Grie- hen, seine ehemaligen Unterthanen, Schuß bei ihm suchen. it nur Kaufieute aus allen Gegenden des neuen König- teihs, sondern sogar Bischöfe, von denen einer eine Audienz Und eine Pension vom Sultan erhielt, und welche frú- il das Feuer der Jnsurrecticn shürten, haben den Schus der forte angefleht, und den Boden ihres Vaterlandes verlassen. s mag dies wohl von dem Charakter der Griechen selbst her- tühren. Sie machen die nachtheiligster Schilderungen úber das nigreich, welches nach) ihnen mit dem Katholiziómus bedroht, n Türkisches Joch mit cinem Bayerischen gewechselt hätte!! Nit solchen Tixaden suchen sie ihre Auswanderung zu bemän- iln, allein das Waÿre von der Sache ist, daß die Gricchen in e ganzen Türkei gewohnt sind, Handel und Wandel als. eine t Monopol vor allen rivalisirenden Nationen zu betreiben, Und daß sie, da der Abgesandte ihres neuen Königs kein Gewicht jer hat, des Schuges auch der anderen Minister beraubt, lieber vorziehen, sich der Pforte zu unterwerfen. Der Eindruck, elen diese Erscheinung auf die Pforte machen mußte, war Le zu sehen. Sie hält die Unterhandlungen mit Zographos ? lange als möglich hin, um den Kern des Gricchishen Han-

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delsstandes in der Türkei festzuhalten, und um die reichen Fn- sulaner immer mehr an sich zu ziehen. Unbegreiflich bleibt aber das Benehmén des Griechischen Ministeriums, und es zeigt sich auch hier, daß Griechenland für dasselbe noch immer erra in- cognita ist, Wie leicht wäre es, diesen Plan zu durchkreuzen ! Wie dem auch“ sey, der Sultan weigert sich bis heute standhaft, den Griechischen Gesandten Zographos zu empfangen, und auf die Notification der Thronbesteigung Kdnig Otto's ist bis heute noch keine” förmliche Antwort erfolgt. Eben so geht es mit den M die Unterthans - Verhältnisse Griechenlands etreffend.

Griecheniand.

Athen, 5. Septbr. (Münch. polit. Ztg.) Nun end- lich gewinnt die Hauptstadt wieder ein belebtes und freundliches Ansehen; die große Hike hat einer schr gemäßigten Temperatur Plaß gemacht, und wir hatten gestern nach mehrmonatlicher Pause den ersten Regen. Die Erkrankungen haben ih seit einigen Ta- gen merklich gemindert, und die Flüchtlinge kehren allmälig wieder zurück. Die Journale beschäftigen sih viel mit der Un- tersuhung über den Charakter der nun besiegten Epidemie 2 dar- Über aber sind alle einig, daß die große Unreinlichkeit und die üblen Ausdünstungen die nächste Veranlassung derselben gewesen sind. Nach einer vom „Sotir“/ mitgetheilten Uebersicht waren der Sterbfälle Übrigens nicht so viele, als im Publikum verbrei- tet war; nach ihr sind vom 28. Juni bis 27. August das Militair nicht eingerichtet 233 Personen gestorben. Sehr gelobt wird die zur Zeit der Epidemie von den Behörden vorgenom- mene Abtheilung der Stadt in Bezirke, deren jedem ein eigens hierzu bestellter Arzt vorstand. Die Sterbefälle beim Militair sind mir nicht bekannt ; doch belief sih der Krankenstand dessel- ben im Verlaufe der herrschenden Krankheit in der Regel auf beinahe 500. Selbst viele Aerzte, und darunter die Aerzte Sr. Maj. des Königs, waren erkrankt. Außer ihnen hat sich beson- ders der hiesige Garnisons - Arzt Dr. Dogkauer und der hiesige Kreis-Arzt, ein Grieche, durch ihre menschenfreundliche Bemü- hung um die Erkrankten viel Verdienst erworben. Zu den Opfern der Epidemie gehört auch Mad. Schinas, die Tochter des Pro- fessors Savigny iu Berlin, die im Herbste des verflossenen Jah- res nah Griechenland gekommen war.

Es hatte sich das Gerücht verbreitet, Se. Majestät würden sih auf einige Zeit nah Argos begeben; ih hôre aus guter Quelle, daß diese Sage ungegründet ist. Der König erfreut sich fortwährend des besten Wohlseyns, obwohl er mit großer Anstrengung und ohne Unterbrechung alle Zeit den Staats -Ge- schäften widmet.

Der Bau des Militair - Hospitals wird ehestens beginnen ; der Plan hat bereits die Genehmigung Sr. Maj. des Königs erhalten, und die zu dem, später wieder aufgegebenen Baue ci- nes Montur-Depots in Nauplia hon längst disponible Summe wird nun zu diesem unstreitig viel nôöthigeren Baue verwendet. Auch der Bau eines Gefängnisses soll demnächst begonnen werden.

Außer den bereits {on bestehenden zehn Hellenischen Schu- len wurden neuerdings sieben andere errichtet, und für jede der- selben ein von der Regierung besoldeter Lehrer ernannt. Für die nôthigen Lokalitäten haben die Gemeinden zu sorgen. Ein neues Gymnasium wurde zu Missolongi errichtet. Man spricht von der Etablirung eines allgemeinen Schulbücher-Verlages , der mit der Staats- Buchdruckerei und, der Kdnigl. Lithographie verei- nigt werden soll. Auch das Gerücht von Errichtung der Pha- lanx hat sich wieder im Publikum verbreitet; mir scheint jedoch, daß unsere finanziellen Verhältnisse die Creirung dieser kostspieli- gen Garde nicht gestatten, die nah einem mäßigen Voranschlage jährlich mehr als 500,000 Drachmen kosten würde.

Von der dritten Serie des Anlehens ist, dem Gerüchte zu- folge, kürzlich 1 Million Fr. zur Disposition der Regierung ge- stellt worden. Jch höre, daß auch der Realisirung des übrigen Theiles der Serie keine wesentlichen Schwierigkeiten mehr im Wege stehen. Jn keinem Punkte wird übrigens das Griechische Publikum von den Journalen mchr mystifizirt, als in diesem ; die Unkenntniß der desfallsigen Verhältnisse verführt sie zu den absurdesten Behauptungen, deren Wiederholung und Würdigung ich für überflüssig halte, da sie sich selbst einander widersprechen und aufheben.

Die T imes enthält folgendes Privat-Schreiben aus Athen vom 27. August: „Wir haben auch unser Theil Krankheit hier gehabt, jeßt jedoch nimmt sie schon allmälig: wieder ab, und meh- rere von denen, die anfangs geflohen waren, kehren wieder zu- rúck, weil sie es überall, wohin sie gekommen, noch \ch{limmer fanden. Jn Sinyrna kamen täglich 20 bis 30 Todesfälle vor, während die Zahl derselben hier nie über 3 stieg, und auch diese meist unter den ärmeren Klassen, die von Natur shmukig sind und in großem Eiend leben. Der Demos hat eine neue Polizei ernannt, die sehr kräftig handelt, so daß wir in kurzer Zeit große Verbesserungen erwarten können. General Gordon befindet sich noch in Rumelien; es sind keine Straßenräuber aufzufinden, da sie so leicht über die Gränzen herüber und hinüber streifen. Jett eben treiben sie sich in Albanien herum. Sie halten die Truppen in beständiger Bewegung, ohne Räubereien zu begehen, indem sie bloß etwas Brod von den Landleuten fordern, was diese ihnen gern geben. Unser neuer Britischer Gesandter, Sir Edmund Lyons, ist sehr beliebt, und sein Einfluß bei Hofe hält dem Einfluß einer anderen auswärtigen Macht voilfommen das Gleichgewicht. Der „Courrier de Smyrne‘/ machte vor ei- niger Zeit der hiesigen Regierung das Anerbieten, zu ihren Gun- sten schreiben zu wollen; da man dies ablehntz, so ist er sehr wüthend darüber geworden, er hat aber ailen Einfluß verloren, da er mit so handgreiflichen Lügen Über die Regierung herzu- fallen anfing, daß Niemand ihm Glauben schenken konnte. Lord Durham kam vor zwei Tagen auf dem „Barham““ in Sa- lamis an; seine Ankunft und sein Besuch bei Hofe haben das

ein, er sey gekommen, um ihnen ein gut Stôck von Albanien, vielieicht Thessalien, zu geben. Er besuchte gestern die Akropolis und segelt, wie ih hdre, morgen Abend nach Konstantinopel wei- ter. Koletti ist endlich vor zwei Tagen von hier abgereist und wahrscheinlich jebt schon in Aukona angelangt.“

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Berlin, 2. Okt. Ueber den Aufenthalt Sr. Majestät des Königs in Görliß, auf der Reise von Bresiau nach Tepli(, cht uns noch folgende gefällige Mittheilung von dort zu: „Die Ankunfc Sr. Majestät nebst Jhrer Durchlaucht der Frau Für- stin von Liegniß war auf den 25. September angesagt, und Alles zu Allerhdchstihrem Empfange vorber-itet worden. Die Ankunft Sr. Majestät erfolgte Nachmittags gegen 6 Uhr. Allerhöchst- dieselben stiegen im Gasthofe zum braunen Hirsche ab, muster- ten zunächst die in Parade aufgestellte Garnison und ertheilten

sodann den Stabs-Offizieren, den Landständen, so wie dem Kreis-

hiesige Volk auf den Beinen erhalten; die Griechen bildeten sich-

Landrathe, dem Bürgermeister, dem Stadtverordneten - Vorsteher

und dem Superintendenten Audienz, wobei Allerhöchstdieselben

sich huldreichst über Angelegenheiten der Provinz und der Stadt

ünterhieltèn. Eine Einladung der Landstände zu einem von ih-

nen veranstalteten Balle wurde abgelehnt. Um 64 Uhr kam

Ihre Durchlaucht die Frau Fürstin von Liegniß an, stieg im

Hause der Ober-Lausiber Gesellschaft der Wissenschaften, der Woh-

nung Sr. Majestät des Königs gegenüber, ab, empfing eben-

falls die Landstände und eine Deputation des Magisirats, und

begab sich bald darauf zu Sr. Majestät dem Könige. Groß

war der Jubel der Einwohnerschaft der Stadt und des Um-

kreises bei der hochbeglückenden Gegenwart unseres Aller-

gnädigsten Landesherrn, der als solcher zum ersten Male

in unseren Mauern begrüßt wurde. Festlih geziert prangte da-

her auch die ganze Stadt, und aus allen Kreisen der Oberlausis

hatte sich eine unzählige Menschenmenge eingefunden. Blumen

und vielfache Decorationen zierten die Häuser der Straßen; am

Eingange ber Stadt, bei der Brúcke, erhob sch ein hoher reich

geschmückter Triumphbogen, die Brücke über die Neiße selbsk

war zu einer lebendig grünenden Allee umgeschaffen und von der

Mitte des alterthümlichen Stadtthores wehete der Preußische

Adler, weiter unten aber zwei Fahnen mit den Wappen der Oberlausiß und der Stadt Görlis. Am Eingange des Gasthau- ses zum braunen Hirsch war eine Kolonnade im Halbkreise auf- gestellt, zwischen deren Säulen Orangenbäume und auf deren Kapitälen Vasen mit Blumen - Bouquets standen. Mit einbre- chender Dunkelheit wurde die Stadt erleuchtet; der .Kranz des hohen Rathsthurmes, die ödffentlihen Gebäude und die Privat- häuser, der Ehrenbogen an der Brücke, das Neißthor und die Kolonnade vor dem Gasthofe shmükten sih mit bunten Lampen ; vor Allem aber zogen auf dem Obermarkt zwei 56 Fuy hohe Obelisken: mit flammenden Opferschalen, zwischen welchen der Namenszug des allverehrten Monarchen schwebte, Aller Augen auf sich. An vielen Privathäusern {as man Jnschriften und er- blicke bunte Tableaux, desgleichen Gewinde von Blumen und Blättern. Den im Ressourçcen - Gebäude veranstalteten Ball der Landstände, zu dem die Behörden der Stadt und viele andere Personen geladen waren, beehrten Jhre Durchlaucht die Frau Fürstin von Liegnis mit Jhrer hohen Gegenwart. Tags darauf (den 26sten) früh 7 Uhr fuhren Se. Majestät der König im offenen Wagen durch die Stadt, besuchten die Peters- Kirche , besaßen die unterirdische Georgen - Kapelle und das vor der Stadt gelegene heilige Grab und fuhren um den grünen Graben durch das Reichenbacher Thor und über den Obermarkt wieder zurück zu dem Gasthofe, wo der Reisewagen schon bereit stand, in welchem Allerhöchstdieselben, unter dem Jubelrufe der versammelten Einwohnerschaft, Jhre Reise nah Tepliß fortsel- ten. Jhre Durchl. die Frau Fürstin von Liegniß hatte ebenfalis die Peters-Kirche beschen und reiste kurz vor dem Abgange Sr. Majestät ab.“

Der Herr Ober-Präsident der Provinz Brandenburg bringt durch die neuesten Amtsblätter der Provinz zur öffent- lichen Kenntniß, daß der nächste Kommunal - Landtag der Kurs mark zu Berlin, und der nächste Kommunal - Landtag der Neu- mark zu Küstrin am 15. November d. J. eröffnet werden wird. Die verwaltenden Behörden der ständischen Institute, imgleichets die Kreise und Kommunen haben diejenigen Gegenstände, welche sie auf dem Kommunal- Landtage zur Sprache zu bringen beab- sichtigen, bei den resp. Vorsizenden, Domherrn von Erxleben auf Selbelang und Landrath von Waldow , anzumelden, die König- lichen Behörden aber sich wegen dieser Gegenstände an den Herrn Ober- Präsidenten selbst zu wenden. j

Die evangelische Kirche des Königlichen Dae fet

hierselbst hat bei Gelegenheit des in diesem Jahre stattge abten Nestaurations-Baues derselben von einem ihrer Gemeindeglieder, um Gebrauche bei der Feier des heiligen Abendmah!s, eine Mein! Kanne und cinen Kelch nebst Brod - Kapsel und Patene, sämmtliche Gegenstände in Silber gearbeitet und inwendig ver- goldet, als Geschenk erhalten. Zugleich empfing die Kirche von derselben Hand ein auf der hiesigen Kdnigl. Eisengießerei gefer- tigtes Taufbecken-Postament mit einem dazu gehörigen Taufbecken aus Guß-Eisen. Sie besißt awßerdem eine silberne Taufschüsjel, welche durch die festlihe Veranlassung, bei der dieselbe geschenkr wurde, ein besonders theures Vermächtniß für die Kirche ist. Die Schässel führt in Englischen Schriftzügen auf dem Rande der Vorderseite die Umschrift: „Zum Lobe Gottes vor den Erst- gebohrnen Prinßen von Preußen. Berlin den 3. Augustus 1779.‘/ Auf der Kehrseite liest man den Namen der hohen Geberin.

Nachrichten aus Danzig zufolge, werden die Kaiserl. Russischen Garden am 7. und 8. Oktober dort erwartet, Am Sten giebt die Stadt, diesen Truppen zu Ehren, einen Ball im Saale des grünen Thores, und Tags darauf findet die Ein:

\chifsung statt.

Kunst-Nachrichten.

Die blaue Grotte auf der Jusel Capri, seit mehreten Jah- ren ein häufiges Ziel {i|fffahrender Natur- und Kunstfreunde, scheint nun auch für die Alterthumsforscher merkwürdig zu wer- den. Ein in den Fels gehauener Gang, welcher von der Höhe der Insel dahin führte, soll neuerdings wieder aufgefunden seyn und wird, dem Veruehmen nah, wieder zugänglich gemacht werden.

Unter den antiken Marmorwerken, welche im Laufe der lebz- ten Zeit in Neapel zum Vcerschein gekommen sind, zeichnen sich zwei vorzüglich s{höôn geardeitete Sarkophage aus, die sich in der Villa des Cav-Ligori befinden. _—— b

Meteorologische Beobachtung.

1835. Morgens Nachmittags Abends Nach einmaliger , 1. Ok:ober. 6 L1hr. 2 Uhr. 10 Uhr. Beobachtung. T0: e R i NZULSITTO did L IS A E C R E E R T a D D Ad C R A NÓL L I Luftdruck L 332 61“ Yar. 331,91‘ Yar. 334,281 Par. Quellwärme 8,1 0 N. Luftwärme 8,509 R. 17,19 R, 11,30 R. F Flufwärme 13,09 R, Thaupunkt .. 7,5 0 R, 8,90 R. 8,1 0 R. Bodenwärme 12,1 0 N. L . r V: L Á a F Z S A dns A e n E Wuédünstung 0,077“ Rb. WNBEllet „o o l . l anes L, 2: Wind... OSO. OSO. ©&SO. F Niederschlag 0,083 Rh, Wolkenzug ——- OSO. Nachtkälte 9,3 9 R. Tagesmittel: 332,9/// Par... 1239 R... §39 R... 75 pCi.

Königliche Schauspiele. Sonnabend, 3. Okt. Jm Schauspielhause: Das war ih: Lustspiel in 1 Akt, von Huth. (Dlle. H. Erck: die Base.)

A : Der erste Schritt, Lustspiel in 3 Abth., von Frau v, eißenthurn.

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