1835 / 278 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

A

Syftem mít Sardinien berührt daher den Portugiesischen Han- dels-Stand um \o mehr indirekt.

Griechenland.

Athen, §. August. (Allg. Ztg.) Athen selbs ist voll Fieber. Von etwa 10,099 Einwohnern, die es enthält, Misch- lingen aller Nationen, sînd eben jeßt mehr als 4000 leidend, zum Glü die meisten nicht gefährlih, verhältnißmäßig wenig die alten Einwohner. Ursache der Krankheit ist die große Hike, das Aufrühren des Bauschuttes der alten Stadt, und die Sragna- tion des nahen Kephissos, der durch die leßten Gewitterregen stark angeschwollen war, und Sümpfe zurückließ, die erst jet abtrockénen. Im übrigen Griechenland herrscht Gesundheit, nun auch) wieder äußere Ruhe. Bekanntlich war diese ernstlich bedroht durch die aus Epirus eingebrochenen Banden, die keinen ernstlichen Widerstand trafen, im Gegentheil an vielen Ortcn durch die Parteimänner und Mißvergnügten Sympathie. Sie hatten an Einem Punkte 400 Mann beisammen, an einem anderen 230. Eine Compagnie regelmäßiger Soldaten, die in Voniza lag, em- pdrte sich, mißvergnügt, sagt man, wegen Bevorzugung der Fremden, und woüte sich mit den eingefallenen Banden vereini- gen, doch wurde die Festung durch die Geistesgegenwart des Kommandanten gehalten. Jn Missolunghi lag ein Bataillon von 390 Mann; aber es wagte nicht, die Stadt zu verlassen, oder vielmehr die Offiziere besorgte Abfall und hielten die Leute innerhalb der Stadt, bis zu deren Eingängen die Kleph- ten vordrangen. Die Sulioten unter Konstantin Boßkaris reg- ren sich eben so wenig. Die ungünstigsten Gerüchte gingen über Athen, den Peloponnes, und die Banden hatten freien Paß durch das ganze westliche Griechenland, und Lepanto konnte sich nur da- durch gegen Plünderung schüßen, daß es ihnen Geld und Pro- otant lieferte. Sie lagerten 10 Tage vor und in der Stadt, die unregelmäßigen Truppen ruhig, sogar fraternisirend in der Burg. Natärlih war durch kühne und erfolgreiche Bewegung der Klephten oder Palikaren die ganze Bewegung der Regierung in West.Griechenland gehemmt, das Land ohne Schus, die Be- hôrden und Notabeln größtentheils geflüchtet, die Bauern der Dörfer, wohin die Raubzüge gingen, geplündert, gemißhandelt, Und das Uebel stieg noch durch Verspätung der Hülfe. Oberst Gordon ward ernannt, gegen sie in das Feld zu rücken; doch dauerte es noch fast einen Monat, ehe er aus Theben, Negro- pont und Athen 1200 Mann zusammenbrachte und auf den Jsth- mus rücte. Da zogen sich die Klephten zurück, wie sie gekommen waren, unbehelligt, weil sie zeitig genug aufgebrochen warea, um “den Zusammenstog zu vermeiden. Nur einer ward erwischt; befragt, was ihn zu dem Raubzuge bèwogen habe, sagte er dem Engländer: „Die Noth! Jch habe Frau und Kinder und fär sie und mich nichts zu leben, troß meiner zehn im Befreiungs-Kriege erhaltenen Wunden. Darum habe ich mich meinen alten Kameraden angeschlossen, um gleich iónen zu nehmen, was ich finde. Er wurde zum Tode verur- theilt und erschossen. Er starb ohne die geringste Spur von Ver- E Die Expedition kostet 200,000 Drachmen, unberechen- ar aver ist der Schaden des Staatsschaßes, denn die Raubzüge fielen in die Zeit der Aerndte, die Zehent- Pächter und Zehent- Einnehmer flohen gleih den Uebrigen, und es wird {wer hal: ten, nachträgliche Zehent-Erhebungen zu machen,

Aegypten.

Alexandrien, 4. Aug. (Journal d’Odessa.) Herr v. Cerisy verläßt definitiv den Dienst des Paschas von Aegypten ; er hat schon alle seine Effekten verkauft und wird sich nächstens auf der Französischen Kriegs - Brigg „l’'Eclipse‘/ einschiffen, die, um unter Segel zu gehen, nur die Rückkehr des Herrn Mimaut abwartet. Die Übreise des Herrn von Cerisy wird eine {wer auszufüllende Läcke hier zurüklassen. Der Pascha is persönlich sehr wohl davon überzeugt und hat alles Mögliche gethan, um ihn hier zu behalten, aber vergebens. Dieser geschickte Jnge- nieur hat einmal den Entschluß gefaßt, sich zu entfernen, und die ihn kennen, werden wissen, daß es nicht leiht ist, ihn von einem Vorsas abzubringen. Ueberdies scheint er des Aegyptischen Dienstes sehr müde zu seyn, und seine Freunde versichern, er habe keine sehr hohe Meinung von der Regierung dieses Landes. Die meisten Europäischen Arbeiter und Handwerker, welche Hr. von Cerisy hatte hierher kommen lassen, reisen mit ihm ab, und man weiß nicht, was aus dem Arsenal werden soll. Jn admi-

Bekanntmachungen.

Nothwendiger Verkauf.

Das zur Konkursmasse der Giasfabrikanten Neu- mann und Zimmermann gehörige, aus der Glas- hütte nebs Utensilien, einem Familtenhause ucbst: Stallungen, und einer Ackec-Parzele bestchende Erb- pachtgrundfúck zu Sternkcug, abgeschäßt, ohne Be- rüdcksichtigung des idhclicen Kanons von 50 Thlr , auf 1718 Thlr. 3 pf., soll zufolge der neb| Kaufbe- dingungen in der Registratur einzusehenden Taxe

am 9 November ec., Vormittags 10 Uhr, in der Ger:chtsstube zu Stutt-

der Prâclusion, spätestens in diesem Termine zu melden.

Stettin, den 20. Fult ‘1835. J &

Patrimonialgericht von Stutthoff. Johann Gottlicb Enderlein unter der Verwarnung, daß im Fall ihres Außen- für todt erachtet und ihre hier zu-

e

Lormaligen Berggeschworuen Herrn Christoph Friedrich Kbhlers allhier, im Monat August | Verlust 1758 geboren , hat von Freiberg, wo er den Bergwisseuschaften sich widmete, in den Jahren 1778 bis 1780, ohne seiner damals noch leben-

Fische Kriegsdienste genommen, auch Monat August 1787 aus Neisse an seine Mut-|den vorigen ter geschrieben, seit welchee Zeit seine Ver- wandten nichts weiter von ihm erfahren haben Zwei seiner Geschwister sind noch bei der Mut-

des vâterlichen Hauses

n s an eine Tochter, Frau]bcn oder dem Aae Chrifiiane Hilig, zuleht verehel. Breit-

binnen 6

terliches Erotheil darauf welche auh noch jeßt, nachdem das Haus an n si der Lebtern Tochter, Frau Christiane - Sophie | der Ertheilung C! L Mp o I Hen: Christian Augu euther verkau orden, als unhbezghl(l- versehen. tes Kaufgeld darauf haften. P IIRe: persebe

1134

¡ nistrativer Hinsicht ist diese Anstalt verloren, denn es war dort

organisirt, und nun wird das Ara- eitfaden für die Verwaltung dienen.

Alles a ranzösischen Fu bische S e L rede 6 f

F nland.

Berlin, 5. Okt... Am 26sten v. M., Vormittags zwi- hen 9 “und 10 Uhr, traf Se. Kaiserl. Hoheit“ der Großfürst Konstantin, aus Kalisch kommend, unter dem Donner des Ge- {chÜßes in Danzig ein, und seßte ohne Aufenthalt die Reise nah Neufahrwasser fort, wo bereits seit dem 21sten die zur Abho- lung der Russischen Garden bestimmte Kaiserl. Flotte vor Anker liegt. Hier angelangt, begaben sich Se. Me Hoheit sofort an Bord des Dampfschiffes „„Hercules“/, Uf welchem Höchstdie- selben Nachmittags“ gegen 2 Uhr die Rückreise nah St. Peters- burg antraten.

Das Michaelis-Programm des Gymnasiums zu Stet- tin, welches eine lesenswerthe Abhandlung des Lehrers Wellmann über das gothische Adjektivum enthält, giebt für das Schuljahr von Michaelis 1834/; folgende statistische Notizen. Jn sämmt- lichen 6 Klassen waren zu Johannis v. J. 430 Schüler ; es- wurden 127 aufgenommen und 164 verseßt, dagegen gingen 101 ab und es befanden sih im Johannis-Quartal d. J. 455 Schüler in der Anstalt. Zu Ostern und Michaelis d. J. wœur- den zusammen 15 Schüler mit dem Zeugniß der Reife zur Universität entlassen, wovon 10 Theologie, 2 Medizin, 1! Juris- prudenz, 1 Jurisprudenz und Kameralia, und 1 Theologie und Philologie studiren wollen.

Das städtische Schulwesen in Stettin“ hat in diesen Tagen eine eben so erhebliche als erfreuliche Reorganisation er- fahren. Die bisher bestandene Elementar- und Bürgerschule ist aufgehoben und dagegen eine der allgemeinen Volksbildung ge- widmete Anstalt unter der Benennung St. Otto:Schule zum Andenken an den Bischof Oito von Bamberg, den ersten und eisrigsten Beförderer des Christenthums in Pommern, und na- mentlich auch in “Stettin so benannt in einem neu erbauten, höchst zweckinäßig eingerichteten Gebäude erdffnet worden, in welchem der Unterricht durch 8 Lehrer, einsch{ließlih des Rektors, eines zweiten, wissenschaftlich dur akademische Studien gebilde- ten Lehrers - und einer Lehrerin, ertheilt und in der obersten Knaben-Klasse zu einer höheren, über das gewöhnliche Maß in niederen Bürgerschulen hinausreichenden Stufe gesteigert wird. Jn. dem bisherigen Lokal der oben gedachten Bürgerschule wird eine neue besondere Armenschule von 6 Klassen 3 gemischte Grund- oder Kinder-Klassen und 3 ausschließlich für Mödchen errichtet, welche mit der fortbestehenden ÄArmenschule bein FJohan- nis-Kloster ein Armen:-Schul-System bildet. Jn der lei:tzenann- ten Johannis-Kloster-Schule wird der Unterricht ebenfalls in 6 Klassen, nämlich in 3 gemischten Grund- oder Kinder-Klassen und in 3 obern auf einander folgenden Klassen ausschließlich für Kna- ben, ertheilt, so daß diese Schule die besondere Knaben: Armen- schule, jene die besondere Mädchen-Armenschule bilde, Jn bei- den werden 12 Lehrer und 2 Lehrerinnen, unter der Leitung eines wissenschaftlich gebildeten Rektors, unterrichten. Ueberhaupt wird von den auf etwa 5500 anzuneßmenden s{ulpflichtigen Kindern Stettins einer Zahl von 1600 Kindern in öffentlichen Schulen städtischer Seits völligfreier Unterricht ertheilt werden, und es hat die nunmehrige Anorduung für das städtische Schulwesen Stettins noch den bedeutenden Gewinn ünd Vorzug, daß nun für den allgemeinen Volks-Unterricht keine Privatschulen mehr bestehen, sondern dieser Theil der allgemeinen Bildung lediglich durch dffentliche, wohigeordnete Schul-Anstalten bewirkt wird.

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Méteorologische Beobachtung. Abends Nach einmaliger

10 Uhr. Beobachtung. a Aa D fs ka: E

1835.

Morgens | Nachmittags 4. Ofiober.

6 Uhr. # Uhr: G SZeTie 3 aa L L T1

| è H a wo 200 7

Luftdruck N E 332,16‘‘‘ Par. 332;97/“ Par. Quellwärme 7 8 / N. Lustwärmé .. 9,39 R. 10,89 R. 7,89 R. Ÿ Flufiwärme 11,4% R, Thaupunkt .. 7,5 0 R. 5,09 R. 9,3 ° R. 2 Bodenwärme 11,7 0 R, Dunstsättigung | 87 pCt. 63 pEt. 62 pEt. regunigs regnig. halbheiter, W., W. l

Wolkenzug 283, Tagesmittel: 332,03‘ Par... 939 R...

R E S E E E R vie p E

4 Nachtkälte 6,2 9 R. 5,90 N... 78 pCt.

E bleibens sie selbi L Fohann Friedrich Köhler, ein Sohn des|rückgelassenen Er und elen zen Erben verabfolgt werden, so wie bei hrer Ansprüche daran und der Wiederein- seßung in vorigen Stand. hierdurch aufgefordert, zu- gleich aver für diesen Fall dicienizen, welche ein i |Erbfolgerecht an der Verschollenen Vermbgen zu ha-|den u j es den Mutter Vorwissen,- sich entfernt und Preu-|ben glauben, bei Vermeidung der Ausschließung und [gelassenen Vermögens bei Uns den. Endesëgésehzten uleßt im|Verlust ihrer Ansprüche und der Wiedereinseßzung in Stand, hiermit vorgeladen, den ersen März 1836 an hiesiger Stadtgerichtsselle zu erscheinen, und, was die Erben betri}t , ihr Erbrecht gebührend zu ter Lebenszeiten verfiorben, und beim Verkauf bescheinigen, darüber mit den bereits gemeldeten Er- L Zu ¡0 rben S O Wochen tn adgewechselten hen nact ld, dem Abwesenden 66 Thlr. 16 gr. als vd-| Vorschrift der Erb- Prozeß Bednung Tit. 41. §. 6 zu versichert worden, | verfahren und zu beschließen, auci) de benten eines obrigkeitlichen Bescheides oder der Bekanntmachung des einzuholenden Urthels sich l Auswärtige aber haben zu Annahme künftiger Ladungen legétimirte Bevollmächtigte im

btheile den

L a e e E : “e. + Pf d eiger für die Preußischen Il. Johann Gottlicb Enderlein, der Sohn Orte zu bestellen. Fn Beziehung auf die unter hie- des hiesigen Schneidermeisters gleiches Namens, sigem Rathhause ausgehangenen Edictalien wird die- im Jahr 1792 geboren, is als. Schneidergeselle ses zu dfentlicher Kenntniß gebracht im Fahr 1813 von hier auf die Wanderichaft gegangen, ohne seitdem von sich einige Nach- richt zu gebeu, und dessen väterliches Erbtheil, welches nach der leßten Rechnung gegen 8 Thlr beträgt, zuer nach des Vaters Tode im Fahr 1812 von dem Handelsmann Hrn. Fohann Gottl:eb Küchler, sodann aver bis jeßt von dem Kicidermacher-Meister Karl August Kratzer, als Abwesenheits-Vormund, verwaltet worden. : Da beide, und zwar Köhler über 40, Enderlein hof subhastirt werden. Alle unbekannte Real - Prä-|aber über 20 Jahre verschollen find, so werden auf’ tendenten wecden aufgeboten, sich, bei Vermeidung [Antrag ihrer präsumtiven Erben in Gemäßheit dec Höchsten Mandate vom 13. November 1779 Stadt- gerichts wegen ernannter Johann Friedrich Köhler und

Das

Juni 1836

Ausëdünfstung 0,089“/ Rh, ? W i Niederschlag 0,082‘ Rh.

Annaberg, am 15. September 1835. Stadtgericht.

Edictal-Ladung. Nachdem die bciden Militairs, als: 1) Johann Gottlieb Winkler und 2) Johann Christian Haferkorn, beiderseits von hier, welche im Fahre 1811 zum | Kbnigl. Sächs. Militairdien|t ausgehoben und wovon ersterer dem JFnfanterie-Regimente von Rechten, legz- terer aber dem Æen Schüßen - Regimente zugetheilt worden, in dem darauf folgenden Fahre 1812 mit ihren Regimentern nach Rußland marschict, von dau seitdem weder selbst nach Böhlen zurückgekehrt sind, noch ibren zurúckgelassenen Anverwandten daselbst cinige Nachricht zukommen lassen, und daher, was Winklern anlangt, seine gewesene Ehefrau, Johanne nächsten Verwandten |Rosine, jeßt anderweit verehel. Bdttcherin, und sein mit dieser erzeugter eheleiblicher Sohn Fohann Frie- drich Winkler, und was Haferkornen betrifft , dessen Schwelter, Fohanne Rosine, verehel. Fuchsîin in Leis- nig, um Erlassung von Edictalien und nach Beftn- den um Todeserkläcung und Zusprechung setnes nach-

Gerichten geziemends| nachgesucht haben, Wie auch diesem Suchen stattzugeben , unbedenklich ge;unden, als laden Wir nach Vorschrift des Allergnädigsien Mandats die Verkürzung der curae absenlium und deren Vermdgens- Admittisiration betr. vom 13. No- vember 1779 und des Allerhöchsten Patents wegen der aus den Feldzügen von 1812 und 1813 nîcht zurückgekehrten Militairs Lom 9. Septbr 1826 nicht nur genannten Winkler und. Haferkorn selbst, sondern auch alle dicjenigen , welche an deren Vermögen als Erben oder sonsi-aus irgend einem Zcchtsgrunde Ansprüche zu haben vermeinen , und zwar die Ab- wesenden zu Empfangnahme ihres in rezp. 154 Thlr. 22 gv. 3 pf. und 17 Thlr. 12 gr. bestehenden Vermd- gens untex dex Verwarnung, daß sie bei ihrem Au-

B

erliner

Den 5. Oktober 1835.

Börse,

Amtlicher Fonds- und Geld-Cours-Zettel

Pr. Cour, Brief. | Geld.

Er. Cour, Brief. Geld,

E&t.-Schuld-Sech. Pr. Eng]. Obl. 30, PrämSch.d.Seeh. Kurm.Obl.m.I.C. Nm. Int. Sch. do. Berl. Stadt - Obl. Königsb. do. Elbinger do. Dauz. do. in Th Westpr. Pfaúdbr. Grossh. os. do.

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Gold al marco Neue Ducaten Friedrichsd'or Disconto

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Auswärtige Börsen, Amsterdam, 30. September.

Nieder]. wirkl 1311/4: Kanz-Bill. 68 s

. Schuld 5413/6 .

Iu / He

—,. 5% Span, 32!/,. do. 3%, 1934.

Aul. #21.

57. G. ür,

Preuss. Präm,.-S8ch. 5834.

685%. 6834.

Cons. 39%, 9 1834 41. Zinsl, 1 50/, Port. 88. d

331/,. Dlex. 38.

5% Reute 108. 5. 39% 191-4.

Span, 8,

32, 3% Port. 57

H0/ Anul. 576!/,.

% Met. 16 19/2.

Antwerpen, 29. September. 5%, Span. 32.

Frankfurt a. M., 2. Oktober.

Oestecr, 3% Metall. 1017/4. 1013. 4%, 9834. 9854. 1% 25. Br.

Loose zu 500 FIL. 115!-\

do. 4%, Anl. 9834

2% Span. fente 28!/,. 28. 3% 163%. 1614.

Zinusl. 14, Cortes 302/,.

Bank-Actien 1591. 1589. 115.

London, 29. September. ’7/,. Belg. 10134. 3. Ausg. 19, 0. 3% 538. Peru 27/5. j

Paris, 2?, September. 39/, do. 80, 85. 5% Neue Anl, —, Ausg.

Bras. 87! 4.

U. /8: Í Wien, 39. September. 2/4

59 do, 1014. Ausg. Seh 41/96 Amort. 945A. 314% 79/4. Rui Oesterr. 99/4. Preuss. Präm.-Scheiue 104%. do. 4% 4

Coup. —. Ny

21/1 Partial-Óbl. 18)

Loose zu 100 FI. 214 Dr

Poln.

Span. Cortes 44. 0h 21/,%% Moll. 54. 3%, do. 10 Chiti 431/.

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Neap. 98. 45,

Schuld 13. C

49% 99154, Bank- Actien 1336.

anton

Königliche Schauspiele. Dienstag, 6. Okt. Jm Schauspielhause: Sargines, here

komische Oper in

2 Abth., mit Tanz.

Musik von Paer, Hit

auf: Der arme Fischer, Divertissement von P. Taglioni. - y | / i u b 7 | Mittwoch, 7. Okt. Im Opernhause: Göô( von Berlihinorthin soll bis zum nächsten Freitag aufge\choben seon, indem gen mit der eisernen Hand, Schauspiel in 5 Abth., von Giistie Anordnungen zu den Festlichkeiten während des- Aufenthaltes

Im Schauspielhause :

Pour l’ouverlure da théâlre frag

Allgemeine

Vreußische Staats-Zeitung,

E

Nf 278.

Pr Er

Berlin, Mittwoch den 7e Hfkftober

Amtlihe Nachrichten. Kronik des Tages.

Se. Majestät der König haben dem Pastor Grünwald

u Keöslin, im Regierungs-Bezirk Stralsund, den Rothen Adler- Hrden vierter Klasse zu verleihen geruht.

Se. Majestät der König haben dem Ober - Förster Fischer

u Rothenfier , Regierungs-Bezirk Stettin, den Rothen Adler- Hrden vierter Klasse zu verleihen geruht.

Angekommen: Se. Excellenz der Wirkliche Geheime Rath und ge des Finanz-Ministeriums, Graf von Alvensleben, yon Teplib.

Abgereist: Se. Erlaucht der Kaiserlih Russische Wirk- (iche Geheime Rath und Kammerherr, außerordentliche Gesandte und bevollmächtigte Minister am Königlich Bayerischen Hofe, Fir Gregor Gagarin, nah München.

: Zeitungs-Nachrichten. A u §8 la nd.

Frankreidq.

Paris, 30. Sept. Der König und die Königliche Fami- le haben sich noch nicht nach Fontainebleau begeben. Die Reise

JI. MM. daselbst noch nicht beendigt sind. Gestern Mittag

çais: 1) Le jenne liomme en loterie, comédie en 1 ackfhielt der' König einen 2, stündigen Minister-Rath.

etl en prose. actes, par Mr, ]

3ayard,

2) La grande dame, drame- vandeville en N 3) Les gauts jaunes, ou: Les trihierher zurücfgefehrt.

lalions d’un danseur, vaudeville comiqne en Ll acte, par h

Bayard.

tardé pour cause d’indisposìtian.)

Die eingegangenen Meldungen um bestimmte Pläge zu de Französischen Vorstellungen sind möglichst berücksichtigt worde und föônnen die Billets im Billet-Verkaufs-Bureau in Empfa

genommen werde

n.

(En atlenidlant, le premier début de Mr, Tallot, n

Königstädtisches Theater.

Dienstag, 6.

Posse in 5 Akte!

Die Reise auf Vorher:

Oft. 1, von L. Angeiy.

emeinschaftliche Kos Die Seelenwanh

runa, oder: Der Schauspieler wider Willen auf eine andere Ÿ nier, Posse in 1 Ukt, von Kokebue.

Mittwoch, 7. Okt.

Ben David, der Knabenräuber, od

Der Christ und der Jude, romantisches Schauspiel in 5 Aft nah Spindiers Erzählung: „der Jude“/, fär die Bühne bear tet von B. Neustädt.

Donnerstag, 8. Oft.

Die Soldgrotte des Geisterbann

oder: Noch cinmal jung! romantisch - koraisches Original - Zauls

spiel mit Gesang in 2 Akten, von J. E. Gulden.

Franz Edlen von Marinelli.

RERME ZEE unve R

Genfsel.

Redacteur Cottel. Ca

Musik

Gedruckt bei

S

Staaten. ßenbleiben für todt erklärt und ihe beiderseitih Nachlaß denen, welche die nächsten Rechte dal darzuthun vermdgen, überlassen, lehtere aber ü Strafe, daß sie für ausgeschlossen geachtet wet sollen und bet Verlust der Rechtswohlthat der W dereinschung in den vorigen Stand, Kraft dieses

A. W. Hayn,

E T A S E Ü N A D aR E E E D R IIE T Ca R: d MGP: L-L T

den achtzehnten Novbr lauf. Fahres/

ad fodann

zu rechter früher Gerichtszeit vor Uns an gewö! licher Gerichtsstelle aühler, entweder in Person U insoweit nöthig, gebbrig bevormundet, oder dus hinreichend, insonders auch zu Abschließung it Vergleichs gerech, tfertigte und, so viel die Auslänil betrifft, gerichtlich legitimirte Gevoumächtigte, þ erscheinen, ihre Ansprüche anzumelden und zu k scheinigen, mit dem bestellten Herrn Verlassen} Vertreter rechtlih zu verfahren und zu beschliejl

den neunzehnten Decbr. lauf. Fahres

der Jarotulation der Acten, so wie

den ersen Februar 1836

Uebrigens haben

der Eröffnung rechtlichen Erkenntnisses oder E lung cines Gerichtsbescheids, als womit wider Außenbleibenden in contumaciam verfahren wird, zu gewärtigen. (1 Interessenten , selbs auf den Fall, daß I Anmeldungs - Termine persdnlicy erscheinen zu Annahme künftiger Ladungen und AusfertiguB Bevoollmächtigte entweder im Orte oder wenig! in der nächsten Umgegend unfehlbar zu bestell“ Haus Böhlen im Amtsbezirke Coldiß, Kreises des Königreichs Sachsen, am 25.

aua sié in u

Leippilf Mai 18 /

Die Herrlih RNauischen atrimonial“ E Ltd o e, Dr. Dindemann/ G.-Dy

Literarische Anzeigen. Bei G. Reimer, Wilhelmstraße Nr. 73, ||

schienen :

Der Kloster-Kirchhos

im Winter, S

Lessing, lithographirt von Tem »eltel 4 franz. Imper-Kupferdr.-Papier 2 Thlr, h

nes. Papier 2 Thlr 20 Sgr.

Schrift 3 Thle., aus chines.

Abdrücke v Papier 4 Thile

Der Herzog von Broglie ist aus dem Eure - Departement

Die Kammern werden, wie man vernimmt, nicht mehr in diesem Jahre, sondern erst- auf den 15. Januar zusammenberu- fen werden. ;

Die Deputirten-Kammer hat neuerdings einen Verlust er- litten. Der Staatsrath Fleury de Chaboulon, Deputirter- des ments des Calvados, ist vorgestern hierselbst mit Tode abgegangen.

Die diesseitige Regierung is gegenwärtig mit der Abschlie- sung eines Handels- und Schifffahrts-Traktats mit dem König- niche Hannover beschäftigt. | Die vor einiger Zeit (in Nr. 264 der St. Ztg.) gemeldeten Ernennungen im diplomatischen Fache scheinen noch keinesweges

definitiv beschlossen zu seyn, weshalb wohl auch der „Moniteur“/ s nch nicht“ gebracht haben mag. Es heißt jest, daß der Ba- ton Mortier nicht nach dem Haag, sondern nach Brüssel, der Graf von Latour-Maubourg von Brüssel nah Turin, und Herr von Rumigny von Turin nah Neapel gehen würde.

Es sind gestern hier Nachrichten aus Madrid vom 23sten

angen. Die Lage Mendizabal’'s war noch immer dieselbe; er

chwankte hin und her und konnte sich zu keinem bestimmten Systeme entschließen. Das Ministerium war noch nicht vollzäh- lig, und man erwartete mit Ungeduld die Ankunft des Generals Yava. Mittlerweile beharrten die Junten in den Provinzen bei ihrem Widerstande, und Unordnung und Anarchie griffen täglich wehr um sh. Die Division des Marquis de las Navas, die lan die Andalusische Armee nennt, - war, etwa 3500 Mann sarf, im Anmarsche auf die Hauptstadt, um die Verfassung von 1812 zu proklamiren; sie stand am 23sten nur noch etwa 35 lieues von adrid. 1000 Mann von der Division des Gene- tals Latre, die man- ihr entgegen geschickt hatte, waren zu dem Marquis de las Navas übergetreten. Die Revista giebt die iáheren Details dieses Ereignisses. (S. den Art. Spanien.) Eincm Privat-Schreiben aus Madrid zufolge, war früher auch der Deputirte von Jaen, Don Rodrigo Aranda, an den Mar- quis de las Navas abgefertigt worden, um sich mit ihm zu ver- ändigen und eine Aenderung seines feindlichen Betragens ge- yn die Regierung der Königin zu bewirken. Dies war ihm indessen nicht gelungen. Nichtsdestoweniger würde vielleicht von der Expedition des Marquis de las Navas gegen die Hauptstadt Wenig zu befürchten gewesen seyn, wenn nicht zugleich die Trup- zen des Generals Latre abtrünnig geworden wären. Die Abeja richtet jest, daß Herr Mendizabal am 22sten den sehr einfluß- lichen General Quiroga beauftragt habe, sich in das Haupt- Uartier des Marquis de las Navas zu begeben, und man lhmeichelte sich noch in Madrid, daß es demselben gelingen Verde, die ivregeleiteten Truppen zu ihren Fahnen zurüzufüh- e Der General Quiroga hat sich gleich am 22sten um 5 Uhr / ends auf den Weg dorthin gemacht; in seiner Begleitung befin- fn sich der Deputirte Don Miguel Chacon und Mendizabal's Pri- MteSecretair. Zugleich sind als General - Capitaine der General alafex nah Saragossa, Cordova nah Galicien und Caratala

| Valencia beordert worden. Für die feindselige Stim- sle die in Andalusien herrscht, spricht namentlich auch ende Thatsache. Die Spanischen Postivagen führen die x rift: Couwpania de reales diligencias, Auf dem Post- gen nun, der «am 23sten aus Granada in Madrid an- n, war das Wort Reales (Königlich) gestrichen, und dem ' ll Ucteur hatte man die Knöpfe seines Ros, auf denen gleich- 6,6 das Wort Reales steht, abgeschnitten. Auf mehreren Punkten P itiens dauert das Unwesen der Anarchisten auf eine beklagenswer- ite “dis fort; so z. B. in Valencia, welche Stadt kaum mehr Pee enten ist; alle einigermaßen begüterte Familien sind ausge- ert; das Landvolk, in blinder Raserei mit den Aufrährern ieeade wetteifernd, bedroht das Eigenthum, und Mord und in ung bezeichnen seine Schritte. Nach der Flucht des Gra- An Almodovar, der sich an Bord eines Englischen Schiffes altirten müssen, ist die Junta aufgelöst worden, und die dierun esten unter den Demagogen haben selbst eine Re- 9 gebildet, Lopez ist noch dex einzige- Mann, der

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einen Einfluß auf sie übt; doch dürfte er bald debor-

dirt werden. Mittlerweile Pa die Regierung, als Antwort auf die Adressen der obersten Provinzial - Junten, ein Dekret er- lassen (siehe den Artikel Spanien), aus dessen Abfassung sich hinlänglich ergiebt, mit welcher Vorsicht sle es vermeidet, fich Über den Jnhalt jener Adressen entschieden auszusprechen.

Der Moniteur meldet ‘von der Spanischen Gränze Folgendes: „Es heißt, daß der General Eraso, das einflußreichste Haupt der Navarresen, am 22sten mit Tode abgegangen sey. Jn Valencia - haben die Urbanos am 20sten die Ruhe wieder- hergestellt. Der Graf von Almodovar, der sich hatte verbergen inússen, hat sein Amt wieder angetreten. Die Regierungs-Junta ist aufgeldst worden. Jn Carthagena haben der General Val- dez und der Gouverneur sich zu dem Französischen Konsul flüch- ten müssen. Murcia und Lorcá sind der revolutionairen Bewe- gung gefolgt.‘

Im Mémorial Bordelais liest man: „Wir erfaßren auf das Bestimmteste, daß dic Junten der ehemaligen Krone Ara- gonien, nachdem sie die Veränderung des Ministeriums erfahren, eine Bittschrifc an die verwittwete Königin gerichtet haben, .um von thr zu verlangen, daß sie den dur das Testament Ferdi- nand's 71, eiugese6ten Regierunas - Rath, als aus Verdächti- gen bestehend, auflöse. Diese Junten nehmen mit jedem Tage einez revolutionaireren Charakter an. Das Französische Kabinet hat úbrigens den Grafen von Rayneval dahin angewiesen, daß er, Falls die Königin Christine der Regentschaft für verlustig er- klärt werden sollte, augenblicklich jede diplomatische Verbindung mit dem Spanischen Kabinette abbreche.““

Man berichtet aus Bayonne vom 25. Sept.: „Das Kar- listische Haupt - Quartier hat Murguia verlassen, um sich nach Berberana, auf der Straße von Miranda nah Orduña, zu be- geben, wo es sih am 19. Sept. befand. Man glaubt, daß der Zweck dieser Bewegungen dahin gehe, die Christinos zu beobach- ten, die Bilbao verlassen haben, um ihre Vereinigung mit Cor- dova zu bewerkstelligen. Man beschäftigt sich sehr thätig zu Bil- bao, unter der Leitung der Engländer, mit ausgedehnten Befe- ano Rerton, Die Wegnahme eines Spanischen Schiffes in der Nähe von Andaye durch die Karlisten hat uns die alten Traktate wieder ins Gedächtniß zurükgerufen, wonach Frank- reih auf ‘dem ganzen Laufe der Bidassoa kein Fahrzeug hal- ten darf.‘ |

Es fehlt auch heute noch an_gallen näheren Details über die Affaire bei Oñate am 20sten, die zum Vortheile der Christinos ausgefallen seyn sollte.

Zu Anfang der heutigen Börse waren die Spanischen Fonds ziemlich ausgeboten; späterhin hielten sie sich jedoch wieder, weil man wissen wollte, daß nach der Ankunft Quiroga's in dem Hauptquartier des Marquis de las Navas die Truppen diesen Lebteren verlassen hätten, worauf derselbe auf Quiroga’'s Befehl

. verhaftet worden sey.

Großbritanien und Jrland.

London, 30. Sept. Der Herzog von Nemours hat ge- stern London verlassen, um nach dem- Kontinent zurückzukehren.

Lord Avkiand nahm gestern von Lord Melbourne, Herrn Spring Rice und anderen Kabinets - Ministern Abschied, indem er heute nah Indien abreist.

Ueber den Ursprung "des berüchtigten Lynch - Gesetzes in den Vereinigten Staaten von Nord- Amerika, welches in der leßten Zeit wieder mehrmals daselbst in Anwendung gekommen is, giebt ein dortiges Blatt folgenden Aufschluß: „„Jn einem Krimi- nalfalle im Staat Mississippi, \prach einst die Jury, wider allze- meines Erwarten, das Nichtschuldig aus. Der Richter, welcher Lynch hieß, und den Unwillen des Publikums theilte, sprang von seinem Stuhle auf, rief den Pöbel zu Hülfe, ließ den Gefange- nen ergreifen und ihn ohne weitere Umstände aufhängen. Ein so summarisches Verfahren hat seitdem den Namen Lynch- law erhalten, doch kam dasselbe srüher {hon in England unter dem Namen Lydford-law vor.“

Von Hamburg ist hier ein Schwedischer Offizier, Graf Karl von Kalling, eingetroffen, der , den hiesigen Zeitungen zu- folge, von dem Könige von Schweden die Erlaubniß erhalten haben soll, unter General Evans Dienste zu nehmen. Er wird mit nächster Gelegenheit nah Spanien abgehen.

Vom Cap sind Zeitungen bis zum 24, Juli hier eingegan- gen; die Scharmügel mit den Kaffern dauerten an den neuen Gränzen noch immer fort. Lehtere standen in beträchtlicher An- zahl an den Ufern des Kei, wo sie, wie es hieß, Halt zu machen beabsichtigten. Die Obersten Somerset und Smith waren nath dieser Richtung hin abgegangen. Seit acht Tagen wurden ein Offizier und 39 Gemeine von den Britischen Truppen vermißt, und man fürchtete, daß sie in die Hände des Feindes gefallen seyn möchten. Mehrere Trupps waren ausgeschickt worden, um nach ihnen zu forschen, aber erfolzlos. Die Abtheilung des Ca- pitain Roß hatte in einem Gefecht mit den Kaffern an 30 der- selben getödtet und ihnen 4000 Stück Vieh abgenommen. Ca- pitain Roß selbst empfing dabei zwei Wunden, und das Pferd wurde ihm unter dem Leibe erschossen.

Der Capitain des Schooners „„Vesper‘’, von New-York in Liverpool angekommen, berichtet, er sey unterweges von einem Seeräuber angehalten worden; zehn bewaffnete Männer seyen vom Piraten auf dem „Vesper‘“ herübergekbommen und hätten dort mehrere Effekten der Passagiere weggenommen, seyen aber sehr bestürzt gewesen, als sie bemerkt, daß der „Vesper‘/ Ballast geladen habe; sle sprachen Spanisch unter einander, sagten aber Über ihr Schiff nur, daß es von Vera-Cruz komme und nach den Capverdischen Inseln bestimmt n |

Ueber New-York hat man auch Nachrichten aus verschiede- nen anderen Gegenden Süd-Amerika's erhalten, die aber ohne be- sonderen Belang sind. Die Gazeta de la Nueva Granada vom 31. Mai enthält ein Dekret, wodur Portobello und Pa- nama auf 20 Jahre für Freihäfen erklärt werden, welches Ge- ses aber erst in Kraft treten soll, wenn entweder ein Kanal oder eine Eisenbahn zwischen beiden Häfen zu Stande gekommen

seyn wird. Keine Art von Waare bleibt ausgeschlossen ; alle Abgaben, selbst die Hafengelder, werden aufgehoben, die Mono- pole von Taback und Rum ebenfalls, und die Zoll - Aemter an beiden Orten, so wie in Chagres, sollen abgeschafft werden. Jn Buenos-Ayres war am 9. August der 20ste Jahrestag der Uns abhängigkeit der Republik gefeiert worden; in seiner Antwort auf die verschiedenen Adressen sprach der Gouverneur die Hoff- nung aus, das verderbliche Ungeheuer der“ Zwietracht, welches bisher das Land verheert habe, werde in der beabsichtigten Ein- führung einer engeren Confödetation erstickt werden, welche die

verschiedenen Provinzen unter sich verabredet haben. Jn Monte- *

video wurde am 18. Juli ein Umnestie-Dekret für die politischen Verbrecher vom Juni und Juli 1832 erlassen. Aus Para lauten die Nachrichten sehr ungúnstig; im Lande herrschte Unordnung, 5 —- 6000 Indianer bêdrohten die Stadt mit einem Ueberfall, und nur 300 Mann Regierungs - Truppen standen ihnen entgegen; die meisten Kaufleute hatten auf den Schiffen ihre Zuflucht vor der drohenden Gefahr gesucht; die dort stationirten Englischen Kriegë-Fahrzeuge gewährten zwar ei- nigen Schuß, doch fordern die Nord-Amerikanischen Blätter den Präsidenten auf, gleichfalls ein Kriegsschiff nach Para hinzubeor- dern. Jn -St. Jago in Chili war am 2. Juni der Kongreß eröffnet wokden. Der Präsident sprach in seiner Botschaft von der Pflicht, auf Erfüllung der Verbindlichkeiten in Hinsicht der auswärtigen, vor Aller aber der inneren Schuld bedacht e seyn. Das Land und die Staats-Einkünfte waren in emporblühendem Zustande. Jn mehreren Theilen Chilis hatte ein furchtbares Erdbeben tvieder einige Verwüstungen angerichtet. Ein Brief aus Portland berichtet, daß der Schooner „Emeline““ im Golfstrom, 640 Meilen von Kuba, einen Neger an Bord genommen hat, der seinem Herrn auf Kuba entslohen war, und auf einem klei nen Kahn sih den Wellen überlassen hatte.

An der gestrigen Börse herrschte ein ganz unerwarteter Geldmangel, was mehr oder minder alle Staats - Papiere etwas herabdrüúckte, Ueber die Ursachen dieses Geldmangels ‘sind die Ansichten sehr verschieden; man rechnet darunter eine zu bedeu- tende Speculation auf das Steigen der Spanischen Obligationen, zu welchem Zweck man Geld zu sehr hohem Zins anlieh. Man- che glauben jedoch, es sey noch ein wichtigerer Grund vorhan- den, und es sind in dieser Hinsicht allerlei sonderbare Muthma- ßungen in der City im Umlauf.

London, 29. Sept. Allen Berichten zufolge, isk England und Schottland nie ruhiger gewesen, als in diesem Au- genblicke, Selbst da, wo O'’Connell erschienen und seine flam- mensprühenden Reden gehalten, wurde nur eben die Oberfläche angeregt. Die meisten Handwerker verließen zwar die Arbeit ; aber es war nur für Einen Tag; den nächsten sah man sie schon wieder in der Fabrik oder Werkstatt, indem die einträgliche Be- schäftigung, die ihrer hier wartet, ihnen nicht erlaubte, länger müßig zu gehen. Daß die Minister und alle Whigs sich über- all von ihm entfernt gehalten, hat ohne Zweifel auch mit dazu beigetragen, den Einfluß seiner Gegenwart zu vermindern. Auf jeden Fall haben dieje dabei gewonnen, indem viele dadurch zur Einsicht gekommen sind, daß die Regierung nicht weiter von ihm abhängig ist, als daß sie ihre Maßregeln fo einrichtet, daß er sie unterstüßen muß, ungefähr in der Art, wie vormals Canning, und selbst der Herzog von Wellington zu Werke gegangen, um sich die Unterstüßung der Whigs zu verschaffen. Ja, man versichert, daß an 30 Mitglieder des Unterhauses dieses scheinbare Aufgeben O'’Connell's von Seiten des Ministeriums zum Vorwand Ain werden, um dasselbe in der nächsten Session selbst unterstüßen zu können, und daß die Minister gewissermaßen konservativ auftre- ten werden. Dreißig Unterstüßer mehr sind aber hierzu nicht hinreichend,“ obgleich ih überzeugt bin, daß das Ministerium vor- zugsweise konservativ zu seyn wünscht; ja, wenn es etwa 4 bis 500 Whigs und Tories im Unterhause auf seiner Seite hâtte, und im Oberhause die Mehrheit seinen Vorschlägen eine freund- liche Aufnahme gewährte, so würde es zwar immer noch viel weiter gehen, als manchem Tory recht scheint, aber es würde auch der Demagogie Schranken zu seßen wissen, gegen die der Grund al- ler unserer Institutionen befestigt werden dürfte. Aber ich fürchte, wir sind von dieser goldenen Zeit noch weit entfernt. So lange die Ultra-Tories sich noch mit der Hoffnung \{chmeicheln können, selbst die Staats-Gewalt in die Hände zu bekommen, werden sie den Whigs eine solche friedliche. Herrschaft nicht gönnen; und so lange der Kampf zwischen ihnen und den Whigs fortdauert, können die Radikalen und Jrländischen Katholiken nur gewinnen. Jndessen ist es merkwürdig, daß man, während O’Connell seinen Umzug hielt und an mehreren Orten den Whig-Repräsentanten Feste ger geben wurden, nur von Einer Tory - Versammlung hört, welche in Devonshire zu Ehren des Herrn Parker gehalten wurde, den man dort an die Stelle des Lord John Russell „erwählt hatte und diese war sowohl in Hinsicht auf die Anzahl, als die Nam- haftigkeit der Personen, hôchst unbedeutend. Auch enthält die eben erschienene Quarterly Review, das Haupt - Organ der Tories, nicht einen einzigen Artikel über die gegenwärtigen Vers hältnisse, was Manche auf die Vermuthung führt, die Häupter der Partei hâtten die Nothwendigkeit zu einem Umschwung er- kannt, seyen aber noch nicht über die Art und Weise einig ges worden, wie solcher einzuleiten sey. Auf der Whigseite fahren die Morning Chronicle und andere Journale zwar fort, die Un- umgänglichkeit der Oberhaus-Reform zu behaupten, do erheben auch einzelne Whigs ihre Stimmen zur Vertheidigung dieses Jnstís tuts; besonders verweise ih Sie auf eine vortreffliche Rede des Ser- geanten (bekanntlich ein Ehren-Titel bei den Advokaten) Wylde, bei einem Ehrenmahl zu Newark gehalten, welche nicht nur viele von den Verleumdungen, die man auf dieses ehrenvoile Jnstitut zu häufen bemüht war, kräftig widerlegt, sondern auch zeigt, wie dasselbe ohne gewaltsame Veränderungen mit dem Unterbause in Uebereinstimmung kommen werde. Wer da bedenkt, wie viel jener Kammer seit 6 bis 7 Jahren nachgegeben, muß si{ch zu denselben Hoffnungen berechtigt halten; aber die, welche in ihrer Ungeduld nichts der Zeit überlassen wollen, und die, welche nicht

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