1835 / 281 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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Nebenunkosten verbundene Gewerbe der Speise- und Bierwirthe hat nämlich neuerdings sehr dur die Vermehrung der Schnaps- schenken gelitten, indem der aus dem Verkauf des Getränks ge- zogene Profit durch keine übergroße Nebenansprüche der Gäste geschmälert wird, da sie nicht einmal gezwungen sind, Entrèezimmer und Trinkstube von einander zu trennen, wozu doch die Speisewirthe nicht nur durch das Verlangen ihrer mehr verfeinerten Gäste, sondern auch ausdrücklich durch Parlaments-Akten genöthigt wer- den. Unter diesen Umständen wurde in einer neulichen Ver- sammlung des oben erwähnten Vereins eine Petition an die zur Ertheilung der Licenzen befugten Magistrate beschlossen, in der sie gebeten werden sollen, die Schnapsläden (gin palaces) in Zukunft wenigstens der Beschränkung zu unterwerfen, welche in Bezug auf die Lokalität, wie eben erwähnt, für die konzessionir- ten Speisewirthe (licensed victuallers) besteht. Sollte dem Verlangen nicht entsprochen werden, so' drohen die Leßteren mit Verwandlung ihrer Speisehäuser in Schnapépaläste, wodurch indeß wahrscheinlih der auf Sicherung der Moralität gerichtete Zweck des Vereins wenig gefördert werden wird.

Aus Lissabon sind Nachrichten bis zum 24. September hier eingegangen. Der 22ste, an welchem Tage die Königin Donna Maria im Jahrè 1833 in Lissabon anlangte, war auf die gewöhnliche Weise durch Königliche Salven, Glockengeläute und ein Lever, welches Jhre Majestät im Ajuda-Palast hielt, das aber sehr spärlich besucht war, gefeiert worden. Vier Personen, die

man zu diesem Lever erwärtet hatte, blieben aus, nämlich die Herzogin von Braganza, die Infantin Donna Jsabella Maria, Lord Howard de Walden und der Admiral Sir William Gage. Einige glauben, daß den Englischen Gesandten bloß das schlechte Wetter in Cintra zurückgehalten habe, Andere mei- nen, er sey empfindlich darüber gewesen, daß man ihm keine spezielle Anzeige davon gemacht, dagegen wurde aber bemerkt, daß ja das Lever in der Hof-Zeitung angekündigt worden. Die Köntgin soll übrigens ihr Mißfallen darüber zu * erfennen gegeben haben. Am 2ästen sollten die Obsequien für Dom Pedro in der Kirche St. Vicente de Fora stattfinden, wo seine sterblichen Ueberreste liegen; die Einwohner hatten Trauer angelegt. Es begann sich in Lissabon, noch mehr aber in Porto und in anderen Provinzial-Städten, ein Gefühl der Unzufrieden- heit zu zeigen, obgleich die Einwohner nur sehr niedrig besteuert und obgleich Landbau und Handel im besten Gedeihen sind. Man wollt? jedoch diesen Mißmuth zum Theil- dem Gerücht zu- \chreiben, daß die Königin Donna Maria unter einem Einfluß han- dele, der sich nicht gezieme, und daß sie gegen die Wohlfahrt der Na- tion gleichgültig zu werden anfange. Die Königin und die Kai- serin wohnten einstweilen, bis Leßterer der Palast von Bemposta et2geräumt seyn wird, im Palast von Necessidades zusammen, können aber durchaus nicht mit einander stimmen, und da sich kúrzlich Herr Fonseca Magalhaes, der Minister des Junern, der Le6teren atinahm, so hätte die Königin, wie verlautet, aus Un- willen darúber, beinahe ihr Kabinet geändert.

In der Nachschrift zu einem von der Times mitgetheilten

Séreiben aus Barcelona vom 22. Sept. 9 Uhr Abends mel- det der dortige Korrespondent: „Durch Courier ist von Madrid ein Dekret hier eingegangen, welches den General Mina zum eneral - Capitain von Catalonien ernennt, und Jhre Majestät haë den Forderungen der hiesigen Junta nachgegeben. Es fragt fich nur, ob die anderen Spanischen Provinzen sich damit begnü- gen werden. Jch glaube es nicht“ ; Im Böôörsen:Bericht der Times heißt es: „Die Spanischen Fonds haben sich vok ihrem lebten gedrückten Zustande einiger- maßen wieder erholt, obgleich die Spanischen Nachrichten noch in ein vôlliges Dunkel gehüllt sind. Es ‘ist cin großes Kompli- ment für Herrn Mendizabal und beweist, welches Vertrauen man auf ihn set, daß von den über Paris hier eingegangenen Nachrichten bloß die, daß Herr Mendizabal krank sey, Besorg- nisse erregte, und daß der Widerlegung dieses Gerüchts die ge- strige Belebung des Fonds-Matktes- zuzuschreiben ist,

Ein Schreiben in der Times aus Konstantinopel vom 9. Sept. erwähnt eines Verüchts, daß man die Englische Flotte habe nah den Dardanellen zulteuern sehen, um durch ihre An- wesenheit in jener Gegend das Gêjuch um einen Ferman zur Erlaubniß der Durchfahrt des „Barham / nah dem Schwarzen Meere zu unterstüßen. Die Times sagt aber: „Wir haben mehr als Einen Grund, dies fär ein ungegründetes Gerücht zu be- trachten. Wir haben Briefe aus Smyrna vom löten v. M. ge- schei? die von der Annöherung des Britischen Geschwaders nicht ein Wort sagen.’ Demselben Korrespondenten zufolge, hat im Hafen vori Suda in Kreta ein ernstliches Zusammentreffen zwi- schen“ der Britischen Kriegsbrigg „„Childers“/ und zwei Aegvpti- cen Briggs stattgefunden. Der erste Lieutenant der Brigg „¿„Childers‘/. war -nämlich von einem der Befehlshaber der Aegyp- tischen Briggs ermordet worden , und: da die augenblickliche Be- strafung des Thâters, auf die sie drang, nicht erfolgte, so feuerte Fe auf die Acghptischen Briggs und bohrte in' kurzem beide in Grund.

Niederlande.

Aus dem Haag, 3. Oft. Dem Vernehmen nach, werden sämmtliche Mitgliéder der Königl. Familie, die sih in diesen Augenblicke im Loo und tn Soestdyk befinden, in der nächsten Woche hier in der Residenz eintreffen. Bereits ist Se. Königl. Hoheit der Erbprinz Wilhelm von Oranien hier angekommen.

Der Minister oer auswärtigen Angelegenheiten ist von sei- em Landsize Zoelen Ee n und hat sich auf einige Tage

ach Amsterdam begeben. i 2100 Ak va wirb gemeldet, daß Herr Jürgen, Spezerei-Jn- spektor auf der Jnsel Áy, am 13. Jan. d. J. auf dem Meere verunglückt sey und mit 22 anderen Personen das Leben verlo-

ren habe. Belgien. :

Brüssel, 4. Okt. Herr v. Pelichy hat dem Senate folgenden Geseßz-Entwurf über den Zweikampf vorgelegt: „Art. 1. Als Zwei- fampf wird erklärt ein Ra zwei Personen, vor Zeugen, mit Waffen, wodurch s{chwere Wunden oder der Tod ‘verursacht wer- den können, nach einer vorhergegangenen Uebereinkunft, wodurch der ‘Ort, die Zet und. die Art des Kampfes festgestellt wird. Art. 2. Jeder Belgier, der nicht Militair ist, jeder Fremde, Mi- litair oder nicht, der sich im Zweikampfe geschlagen, oder demsel- ben ass Zeuge beigewohnt hat, soll vor den Assisenhof gestellt, und die Verfügungen nachstehender Artikel sollen auf ihn an- wendbar seyn. Art. 3. Wer dutch ein sträflihes Benehmen zum Zweikampf Anlaß gegeben hat, soil durch diese alleinige Handlung, wenn der Zweikampf eine Folge derselben war, mit einer Einsperrung von 5 bis 6 Jahren in einem Zuchthause und einex Geldbuße von 5 bis 6000 Franken beskraft werden. Art, 4, Wer den Zweikampf, selb| wenn er Grund gehabt hâtte, sich über cine dle jeg B&chimpfung oder Beleidigung ¿zu beklagen, angenonmen hat, soll hierdürch allein, wenn der

meint, daß unsere Blätter ausführliche Berichte über die zungen liefern würden.

von Bayern ist heute von hier über die dortigen Bergwerke in Augenschein nehmen wird, wieder abgereist.

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| Zweikampf statthatte, mit einer Einsperrung von 2 bis 6

Jahren in einem Zuchthause und mit einer Geldbuße von 2 bis 6000 Franken bestraft werden. Art. 5. Wer einem Zweikampf als Zeuge beigewohnt, soll mit einex Einsperrung von einem bis 3 Jahren in einem Zuchthause und einer Geldbuße von 1000 bis 3000 Fr. bestraft werden. Art. 6, Die Delinquenten sollen ferner bei Erlôschung der Zeit ihrer Einsperrung der Ausübung der im Art. 42. des Strafgesebbuches aufgeführten Bürger- und Familien- Rechte beraubt bleiben, und zwar derjenige, der zum Zweikampf Anlaß gegeben, während 5 Jahre, sein Gegner wäh- rend 3 Jahre, der Zeuge während eines Jahres. Art. 7. Jst der Tod die Folge eines Zweikampfs, so soll derjenige, der den Tod verursacht hat, nach. dem dur den Art. 3. des gegenwärti- gen Gesetzes vorhergesehenen Falle, mit einer Einsperrung von 7 bis 15 Jahren in einem Zuchthause und einer Geldbuße von 7 bis 15,000 - Fr. bestraft werden. ‘Er soll überdem bei Er- lôshung der Einsperrungs- Zeit . während 12 Jahre der im Artikel 76 aufgeführten Rechte - beraubt seyn. Art. 8. Findet ein Wiederholungsfall statt, so sollen die in den vorhergehenden: Artikeln bestimmten Strafen verdoppelt werden. Art. 9. Wer in einem Zweikampfe Wunden verursacht, die eine mehr als zwanzigtägige Krankheit oder persönliche Unfähigkeit zur Arbeit zur Folge hat, soll mit einer Einsperrung von 3 bis. 9' Jahren in einèm Zuchthause und einer Geldbuße von 3 bis 9000 Fr. bestraft werden. Er soll überdem bei Erldöshung der Einsperrungs-Frist 7 Jahre lang der Ausübung der im 6. Ar- tikel angeführten Rechte beraubt bleiben. Art. 10. Der Re- kurs wegen Schaden - Ersakes gegen Denjenigen, der in einem Zweikampfe den Tod oder Wunden verursacht haben wird, soll den bethciligten Personen in Gemäßheit der bestehenden Gese6- gebung“ für den Fall einer freiwilligen Tödtung oder Verwun- »ung, offen bleiben. Art. 11. Derjenige, der Anlaß zu einem Zweikampf gegeben, der Gegner und die Zeugen haften solida- risch für die Geldbußen“ und Kosten. Art. 12, Die Belgischen Militaire, so wie die Ausländer im Belgischen Militair - Dienste sollen in den durch gegenwärtiges Geseß vorhergeschenen Fällen vor die Militair-Gerichtsbarkeit gestellt werden, um von dersel- ben nah den Bestimmungen des gegenwärtigen Gesetes, bis da- hin, daß ein Militair-Strafgesezbuch darüber statuiren wird, ges richtet zu werden. Art. 13. Gegenwärtiges Gese soll vom er- sten Tage nach seiner Verkündigung verbindliche Kraft haben.“

Dänemark.

Kopenhagen, 37 Okt. Nach der Kjöbenhavnspost hatten mehrere Wähler im Amte Kopenhagen eine Versammlung vor- bereitet, worin die Maßregeln berathen werden sollten, welche durch den Deputirten dieses Distriktes an die Stände-Versamm- lung zu bringen wären. Ein Einladungs-Circular war bereits er- lassen, allein auf Befehl der Kanzlei ist jede Versammlung dieser Art verboten worden. Dasselbe Blatt vom Listen v. M. berichtet, daß von allen Seiten des Reichs Nachrichten einlaufen über Versammlungen, Petitionen und ähnliche Veranstaltungen, welche die gewählten Deputirten von den Wünschen und Bedürfnissen der verschiedenen Volksklassen in Kenntniß zu seßen bezweccken.

Wie bekannt, enthält unsere Stände-Verordnung weder eine ausdrückliche Zusage noh ein ausdrüklihes Verbot in Betreff der Oeffentlichkeit der Verhandlungen. Man hatte daher ge- Siz- Es ist jedoch jekt ein Königl. Reskrive zur öffentlichen Kenntniß gebracht worden, worin jede Mitthei- lung der ständischen Verhandlungen untersagt wird. Wir sind daher für den Augenblick auf die Nachrichten beschränkt, welche das Stände-Blatt mittheilen wird, dessen Redaction den Herren

Schou, Bang und Ussing Übertragen ist, und welches, - dem Vet- nehmen nach, täglich erscheinen joll. Stände ist schon gestern votirt worden, und soll, dem Vernch- men nah, morgen dem Könige überreicht werden.

Dle Dank - Adresse der

Deutschland.

Dresden, 7. Okt. Se. Königl. Hoheit der Prinz Karl Freiberg, wo derselbe noch

Deßau, 5. Oft. Das hiesige Wochenblatt enthält fol-

gende Bekanntmachung der Herzogl. Kammex; „Ein Theil der Tabacksöpflanzer in Mosigkau hat sih am 107 August d. J., mit Uebertretung einer landesherrlihen Verordnung und gegen die wiederholte Warnung des Dorfrichters, versammelt und hierher begeben, um die Suspension mehrerer, hinsichtlich der Tabacks- steuer nothwendig gewordenen Verfügungen zu erlangen. gleich die deshalb stattgefundene Untersuchung nun auch ergeben,

Ob-

daß, in sofern feine strafbare Absicht hierbei zum Grunde gele-

gen, als die Gemeinde ihren Zweck lediglih und allein nur im Wege des Gesuchs erreichen wollen, ein weiterer Exceß auch da- bei nicht stattgefunden hat, so konnte doch diese Ordnungswi- drigkeit niht Uungerägt bleiben. mittelten Anstifter derselben mit angemessener Gefängnißstrafe und der Dorfschöppe, welcher daran mit Theil genommen, außer- dein mit Dienstentsezung bestraft worden. ourch zur öffentlichen Kenntüiß gebracht wird, wird sogleich die Befolgung der bestehenden Vorschrift, daß Gemeinden, welche bei Sr. hörden mündliche Gesuche anbringen oder schriftliche überreichen wollen, bei Strafe hierzu nur 2 bis 3 Mitglieder hôchstens ab- ordnen, keineswegs aber in größerer Anzahl erscheinen dürfen, ernstlich eingeschärft.“

Es sind deshalb die er- Indem solches hier-

Hochfürstlichen Durchlaucht oder den Herzoglichen Be-

Kassel, 6, Okt. Jhre Königl. Hoheit die Fxau Großher-

zogin von Melenburg-Streli, und die Prinzessin Amalie von

Dessau, sowie Se. Durchlaucht der Prinz Friedrich und Jhre

Durchlaucht die Prinzesfin Wilhelmine vou Hessen, mit Gefolge,

sind von Rumpenheim und Jhre Durchlaucht die Fürstin Clo-

nee von Hohenlohe - Bartenstein ist von Rotenburg hier ange- ommen.

München, 4. Oft. Das Regierungsblatt enthält eine

Ministerial - Bekanntmachung, die Reorganisation des landwirth- schaftlichen. Vereins betreffend. j

Die Hannoversche Zeitung schreibt aus München:

„Von der nächsten Kunst-Ausstellung verspricht man sich nicht viel; es verlautet, sie wäre beinahe, gar nicht zu Stande gekom- men. Frémde Künstier senden, zumal aus großer Entfernung, beinahe niemals ihre Gemälde ein, da die hiesige Akademie die Transportkosten nicht bestreitet, und nur sehr wenige Bilder ge- kauft worden. Der Adel kauft nicht, die Kaufleute haben wenig Geschmack und Sinn für Kunst, und ein goldnes Brustbild ist ihnen lieber, als ein gemastes; selbs die hiesigen Künstler bringen Weniges zur Ausstellung; sie sind. mit der Art, die Bilder zu hän- gen, unzufriéden, da sie die ganze Zeit der Ausstellung úber immer an einem und demselben Plase bleiben und Parteigeist und Vor- liebe schon oft den Einen begünstigen, den Andern zurücksezen mochte. Der Kunst-Verein gewinnt dagegen täglih mehr Theilnahme ;

es ist ein \{dnes Zufaritnenwirken von mancherlei Kräften, ander fórdern und ermuntern, und es zeigt sich hier ganz Deutsche Art, wie durch Privat-Vereine, die sich freiwillig nach nach gestalten, gerade am meisten gewirkt wird; in Kunst Wisssenschaft läßt sich überhaupt nichts erzwingen; wird Regsamkeit gewährt, werden nur die dann gedeiht das Schône und Gute s{nell. Der Kunst ist, wie man vernimmt, Willens, mit Anfang des nächsten J eine große Kunst-Aus{tellung zu veranstalten, ler von ganz Deutschland einzuladen, sendungen ih

denen die Zu - und

und unter die Vereinsmitglieder verloost werden, Daß die Kunst auf solche Weise gewiß gefördert und ein \ Bund unter den Künstlern begründet wird, is nicht zu vet nen. Scheyern, das alte Stammschloß der Wittelsbacher, j her in ein Kloster verwandelt, dann bei Aufhebung unter Maximilian in ein Schloß umgeschaffen und erst vot, zem vom Staate angekauft, soll, sicherem Vernehmen nag der in ein Kloster umgestaltet werden. Jm Ministeriuny Innern ist eine eigene Kommission thätig, die Bücher nach j orthodox katholischen Character zu prüfen und in dieser (N sicht auch alle Lehrer zu beobachten. Unsere Ly welche in Norddeutschland unbekannt sînd, ‘gewinnen in mehr Bestand. Sie sind von den Jesuiten als Surrogat die Universitäten eingeführt, bilden eine philosophische Sj mit vier Lehrern und eine theologische ebenfalls mit drei, vier Lehrern. Die Bischöfe wollen und suchen es durchz us daß Jeder, der sich aus ihrer Didcese der Theologie wit auf dem Lyceum seines Bisthums studire, um die Kandiu kennen zu lernen und strenge nah NRömischer Ansicht zu lj] Auf den Lyceen will man, so viel möglich, nur geistliche Ly in Freisingen, erst vor 2 Jahren von dem Erzbischofe von4 chen und einigen andern Wohlthätern gestiftet, wurde auil sehen ein evangelischer Professor dec Chemie ernaunt, bald mit einem katholiscyen vertauscht.“ :

Frankfurt a. M., 5. Okt. Der leßte Termin zur uy vertirung der Spanischen Obligationen in neue Z5proc. und l ausgestellte Schuld-Obligationen ist auf den 16. November dd festgeseßt. Eine auf diese Konvertirung bezügliche Mitthei der Spanischen Kommissarien in Paris vom 30. Septewmber tet, wie folgt: „Die unterzeihneten Spanischen Kommis haben die Ehre, dem Publikum folgende, von der Finanz mission Jhrer kath. Maj. in London veröffentlichte Anzeige nil! zutheilen. Luis del Piedre, Manuel de Llano Ponte, V Pleville.// „Umwandlung der auswärtigen Schuld Spand Die Kommissarien, die von der Spanischen Regierung y nannt worden sind, um das auf die Konvertirung der 4 wärtigen Schuld Spaniens bezügliche Geseß vom 16. vember 1834 in Ausführung zu bringen, haben alle Bewerkstelligung des Umtausches der alten Effekten gegen d neuen Fonds nothwendigen Maßregeln getroffen und machen d Publikum nun auf einen der Artikel des seßes aufmerksam. Der Artikel 7 sagt:

S

Mi chvile

präsentiren, sollen nah dem Äblaufe eines Jahres, mulgation des Gesetzes. an gerechnet, gegen neue

schon die Jntevessen, auf die sie Anspruch hatten. Um falsche Auslegung dieses Artikels zu vermeiden, glauben die Ky missarien, die Inhaber davon in Kenntniß seßen zu müssen, h wenn sie ihre Konvertirung über den nächsten 16. Novnh hinaus verschieben, sie dadur allein {on die Interessen d Jahres verlieren werden, welche auf den zum Umtausche gegth nen Theil aktiver Schulo kommen würde.“

Oesterrei.

Tep lib, d. Oft. (Prager Ztg.) Am 4. Oktober 1 8 Uhr früh hörten Se. Majestät der Kaiser und Jhre Majisi die Kaiserin die Messe in der Stadt-Kirche; nachdem Ihrè l jestäten vorher im Fürstlichen Schlosse von der Fürstin von (iy Abschied genommen hatten, nahmen Sie noch ein vonn Teplißer Bürgermeister Wolfram üÜberreichtes Abschieds - Gail gnädig auf, und bestiegen sodann an der Thür der Kirche, | welcher so eben die gedrängte Masse der Bewohner den Si des Himmels von dem Allerhdchsten erbeten hatte, unter d lauten Jubel ber Menge den Reisewagen.

Se. Majestät der Kaiser Ferdinand haben den Veterau der Kaiserl. Russischen Garde, welche bei der am 29sten v, Ÿ stattgehabten Feierlichkeit zur Wache bei dem Unterbau des V numents aufgestellt waren, eine ehrenvolle Auszeichnung t}! deihen lassen, indem Allerhöchstdieselben dem Kommandanten | Detaschements, Obersten Lowrentjeff, das Ritterkreuz des Leopo Ordens zu verleihen, dem Fähnrich Generaleff aber eine gold und jedem der fünf Unteroffiziere eine der silbernen Medaill einhändigen zu lassen geruhten, welche auf die Feierlichkeit d Grundsteinlegung geprägt worden sind.

Se. Majestät del Kaiser von Rußland haben dem Me Lieutenant und Grenadier - Bataillons - Kommandanten von V tauschek, welcher die bei der Feierlichkeit am 29{ten v. M. gerückten Truppen kommandirte, den St. Annen- Orden zivei Klasse verliehen. Auch haben. Se. Majestät der Kaiser Rußland dem als Wächter bei dem Monumente des Felde meisters Grafen Colloredo bei Arbessau angestellten Jnvalidth Korporal Joseph Berran, den St. Annen - Orden fünfter Kh und ein namhaftes Geschenk in Gold zustellen lassen.

Se. Majestät der Kaiser von Rußland haben der Mw schaft des Allerhöchstihren Namen führenden Oesterretichisd! Husaren-Regiments 24 Anna-Kreuze fünfter Klasse mir det Y stimmung für solche Unteroffiziere und Gemeine, die sicy vor V Feinde besonders ausgezeichnet haben, und außerdem ein Ges! von Tausend Dukaten verliehen.

Prag, 5. Okt. Die hiesige Zeitung enthält folz® Beschreibung von dem Einzuge Jhrer Majestäten in P Die Sehnsucht der Bewohner Prags, ihren Landesvattt | schauen, war so groß, daß auf die offizielle Nachricht vou ® am gestrigen vom s{dnsten Wetter begünstigten Tage zwischn) und 2 Uhr Nachmittags zu erfolgenden Ankunfc schon um? Mittagszeit nicht nur alle fesilih geschmückten Straßen der HW stadt durch welche der Einzug Jhrer Majestäten vom M telthore in die Kdnigl. Burg um halb 6 Uhr “Abends wit stattgefunden Hat, sondern auch die Vorstadt Karolineil bis Lieben mit Menschen aus allen Sländen angefüllt wn welche freudenvoll ver Ankunft Jhrer Majestäten entgegen Die vielfältigen Beweise / der innigsten Liebe und Verehrung j welche Jhren Majestäten auf dem mit zehn Triumphbogen #

„shmückten Wege von Tepliß bis Prag dargeboten wurdet

nur f bewilllommnet wurden Hemmungen verminde

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der Ki,

oben erwähnten Ÿ D Zitel Und Oblig tionen, welche in diesem Augenblicke die auswärtige Schuld 1 von der Pu

Titel umg tauscht werden, und nah”"dem Ablaufe dieses Termines verlie alle alten Titel, die nicht vorgelegt worden sind, dadurch all

die eserten jedoch diese Ankunft bis gegen b Uhr, wo Zhre Maje: | angetotnmen hatte,

ften in Lieben, dem Gränzpunkte des Stadtgebietes, angelangt, d bei dem daselbst aufgerichteten s{ônen Triumphbogen von

Repräsentanten der Prager Stadt - Gemeinde | ehrfurchts- und ein Gedicht entgegennah- In der Vorstadt Karolinenthal, wo zwei Ehren-

Ver cten errichtet waren, und besonders die an dem Fabriksge- aide des Herrn Jerusalem einen herrlichen Anblicë darbot, und dazu die Ki en, so wie auf dem Wege von Lieben bis dahin, Tausende

; er ‘Prags und aus der ganzen Umgegend versam- rer Arbeiten bezahlt werden; zuglei sollen «A Bewohner Prag er ganzen Umgeg s

von den eingesandten Kunst-Sachen auswärtiger Künstler angel weil aug hiesigen Künstler ihre meisten Gemälde im Auslande abl

(, welche Ihre Maj. mit dem herzlichsten Jubelruf und den higsten Wünschen für das Allerhöchste Wohlseyn empfingen. n Spittelthore, wo das bürgerliche Grenadier - Corps in Pa- je aufgestellt war, wurden Jhre K. K. Majestäten von dem ager Handelsstande und von den Vorstehern mehrerer Cor- ationen und Zünfte bewillklommt, und Allerhôchstdenselben im men der ‘Prager Bürgerschaft ein zweites Gedicht überreicht. m Josephéplatze bildeten zwei Obelisken welche an ihrer pige ein Adler mit dem Wappenschilde Böhmens durch Blu- ¿ngewinde verband eine Ehrenpforte und auf allen Straßen d Misen, über welche die Fahrt Jhrer Maj. bis in die Fnigl. Burg ging waren die Häuser insgesammt theils mit inen Reijsern und Blumenkränzen, theils mit anderen erzierungen, Drayperieen und Inschriften geschmückt. Alle nser und Balkons waren eben so wie die Straßen selbst mit schauern angefüllt, welche dem Herrscherpaare ihr herzliches Filllommen entgegen riefen. Am UAltstädterx großen Ringe bei m Rathhause war eine kolossale Triumphpforte errichtet, an elher der ganze Magistrat sich aufstellte, und Jhren Majestäten e innigste Ehrfurcht und Freude an Tag gelegt hat. Am Alt- jdter kleinen Ring, wb der bürgerliche Schneidermeister Krach in Haus eben so festlich als ge)chmacvoll dekorirt hatte, und rch 60 seiner Gesellen das Volkslied absingen ließ, war auch è Jsraeliten-Gemeinde aufgestellt, welche ihre aufrichtigen Ge- hle über die höchst erfreuliche Ankunfc Jhrer Majestäten in nim dritten Gedichte ausgesprochen hat. Tausendfäitige Stim- n riefen ein unaufhdörliches „Lebe hoch ‘/ dem Allerhöchsten bettscherpaare auf der Fahrt bis in die Königliche Burg noch e dann zu, ais bereits Jhre Majestäten um 5 Uhr glück- ch daselbst angelangt, und an der Haupttreppe von Sr. Kai- lichen Hoheit dem Erzherzoge Franz Karl, dem Fürsten von Netternic), dem Fürsten von Kolloredo-Mannsfeld, dem Grafen n Kolowrat, von dem Oberst-Burggrafen und der Frau Oberst- urggräfin von Chotek, dem kommandirenden General Grafen n Mensdorf - Pouilly und dem Erzbischofe Grafen Scarbek nkwicz von Poslawice und dem gesammten Hofstaate ehrfurchts-

dil empfangen, und durch die auf der Treppe und in den Vor-

mächern angereihten Vorsteher und Räthe der sämmtlichen Be- jrden in Allerhdöchstdero Appartement sich zurückgezogen hatten.“ Se. Majestät der Kaiser haben an den Oberst-Burggrafen

rafen von Chotek folgendes Allerhöchste Handschreiben eriassen :

„Lieber Graf Chotek! Die eben so freudige als herzliche eise, in welcher mein Empfang in Meiner treuen Hauptstadt )rag am gestrigen Tage gefeiert wurde, hat Mich innig erfreuet nd gerührt; Jch fordere Sie auf, allen getreuen Bürgern und Hewohnern Prags bekannt zu machen, daß die zahlreichen Be- eise ihrer Ungeheuchelten Liebe, Ergebenheit und Änhänalichkeit ür Meine Person, welche Jch bei diesem Anlasse wahrgenom- ¡en habe, Mir zur wahren Freude gereihen. Mit Vergnügen abe J zugleich die bei dieser Gelegenheit von der gesammten devólferung allenthalben beobachtete strenge Ordnung wahrge-

umen, und ermächtige Sie, allen denjenigen, welchen hieran in Antheil zukommt, Meine besondere Zufriedenheit darüber zu

rinen.“ Se

zlrih, 29. Sept. Die seierlihe Wieder - Eröffnung der Vatler Hoch - Schule wird am 1. Okt. stattfinden. Eine \oge- annte akademische Gesellschaft in Basel beabsichtigt, den Wir- Ungskreis der Wijsenschaften zu erweitern und entrichtet deshalb ür zwei Vorlosungen über Geschichte und Chemie einen Theil is Honorars, damit der Eintritts-Preis für Jedermann ermä- jigt werde. Nicht uninteressant is die Errichtung einer Deutschen Kleinkinder: Schule in Genf, insofern sich der Eifer für das Stu- iumder Deutschen Sprache, dem sie ihren Ursprung verdankt, gleich- itig in der welschen Schweiz, in Frankreich und England be- lich macht. Sie ist durch die Vorsteher der evangelischen Mhe in Genf gegründet und für Kinder von 4 9 Jahren stimmt, welche tier unter einer Deutschen Lehrerin. nach Art derer Kleinkinder - Schulen (salles dW’asyle) durch Er- lirung von Abbildungen, Spiele, Erzählungen 1c. zwecck- tig beschäftigt werden und nur Deutsch lesen, {reiben 1d reden, was durch einen {on vorhandenen Kern Deutscher Minder mdglih wird. Die Schule ist am 2. Sept. eröffnet Vtden und zeigt {hon merkwürdige Fortschritte, Bisher ist das Deutsche in Genf wenig betrieben worden, hauptsächlich weil Mes zu spät anfing, jebt foll die Lebhafrigkeit und Frische des tsen Eindrucks ih m zu gut kommen, statt wie srüher dem La- ‘nischen. Dies, jagt ein Genfer Blatt, sey um so nothwen- “ger, da das Deutsche dem Franzosen, wenn er in seiner Sprache hon fest geworden, so unendlich viele Schwierigkeiten darbiete, id doch sey diese reichste Europäische Sprache, in welche fast ille wissenöwerthen» Bücher * überzjelt seyen, und welche von den neisten Schweizern gesprochen werde, eigentlich jedem Gebildeten nd gewiß jedem Schweizer nothwendig, darum solle nzan sie ht als die zweite Muttersprache lernen.

„r. Baron v. Blonay, welcher den außerordentlichen Sar- itischen Minister in der Schweiz, Hrn. v. Vignet, provisorisch tsebt, hat seine Kreditive dem Vororte eingereicht. Ver König pn Sardinien soll Herrn von Viagnet in sehr schmcichelhasten odrüen das lebhaste Bedauern ausgedrückt haben, seiner

lensie einige Zeit lang entbehren zu müssen, indem dieser sei- tr Gesundheit wegen einen Urlaub von einigen Monaten zu Minen genöthigt war. M Der Bergsturz des Dent du Midi ist so bedeutend , daß adt und Wailis eine Kommission niedergeseßt haben, die orge tragen soil, daß die beiden Ufer der Rhone vor der Ge- r beshúgt werden, die ihnen aus dem im Fluß angeßäuften ts{hi:de erwachsen könnte.

M Senf, 41, Oft. Der Ausschuß zur Errichtung eines Denk- u s Katvin hat eine Aufforderung an aíle Künstler erlassen, dh as Modell zu einem Bas - Relief von ovaler Form und Refor Höhe, welches die Büste en prolil des berühmten d D des in karrarischem Marmor darstellen und în eine Py- A von schroarzem Marmor eingerahmt werden soll, zu über, ¡kd 90 as preiswürdigste Modell wird mit einer Medaille, “— Werth der eingegangenen Beiträge, belohnt.

i Spanien. adrid, 23. Sept. Eine Unpäßlichkeit des Herrn Men-

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‘l, die einige Augenblicxe lang einen bedenklichen Charafter

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dauert noch jest fort; aber, Dank der unet- müdlichen und umsihtigen Sorgfalt zweier: ausgezeichneten Aerzte, der Herren Sesane und Gonzales, befindet sich der Kranke schon bedeutend in der Besserung. Man ecwartet noch immer die Antwort. des Generals Alava; wenn er sich wei- gert, die Präsidentschaft des Conseils anzunehmen, wie man all- gemein vermuthet, so scheinen die politischen Freunde des Herrn Mendizabal, die sih bisher geweigert haben, in das Kabinet ein- zutreten, geneigt, ihren Vorsas aufzugeben, und dann wärde das Ministerium augenblicklich vollständig seyn.

Heute Morgen sind der General Rodil und Herr Donoso, ein oberer Beamter im Justiz-Ministerium, nach Truxillo abge- reist, wo sich der Civil - Gouverneur von Cazeres, Bruder des Herrn Donoso, fo wie der Herr Carrasco, ein einflußreiches Mitglied der Junta von Cazeres, befinden. Die Absendung je- ner beiden ‘Personen, deren. Einfluß bekannt ist, soll zuin Zwecke haben, das weitere Vorrücken der Truppen, deren Zahl sich auf etwa 6000 Mann beläust, zu verhindern. Man glaubt, daß jene Mif- sion mit Erfolg gekrönt werden wird, und diese Hoffnung grün- det sich hauptsächlih auf das freundschaftlihe Verhältniß, wel-

„ches zwischen den Herren Carrasco und Donoso besteht, und auf

das Vertrauen, welches Herr Mendizabal bei den Cinwohnern von Estremadura genießt. Dieses Resultat würde von um so größerer Wichtigkeit sevn, als, obgleich die Junten von Cazeres und Badajoz auf die Anzeige von der Ministerial - Veränderung durch Betheuerungen der Anhänglichkeit an die Königin geant- wortet haben, doch die Truppen, die sie gegen Madrid abgesandt, schon beide Ufer des Tajo bis nach Navalmoral, 30 Stunden von Madrid, beseßt halten.

Der Graf de Las Navas sest seinen Marsch mit seiner jest 3 bis 40009 Mann starken Division fort. Der Deputirte Aranda, der als Unterhändler zu ihm gesandt worden war, berichtet, daß er ihn fest entschlossen gefunden habe, sih durch nichts in set- nem Marsche aufhalten zu lassen, bevor er nicht von der Regie- rung dur) wirkliche Handlungen Beweise erhalten habe, daß sie ihre Versprechungen ecfúllen wolle. Dieser Mission, die voll- kommen gescheitert ist, wird noch eine zweite folgen, welche viel- leicht glücêlichere Resultate liefert. - Der Staatsrath Aguillar, bekannt wegen seines Ultra-Liberaliómus und seiner freundschaft- lichen Verbindung mit dem Grafen de Las Navas, ist zu ihm gesandt worden, um ihn zu versdhnlicheren Gesinnungen zurück- zuführen. Der glücklihe Erfolg dieser Unterhandlung is um so mehr zu hoffen, als das Corps des Grafen de Las Navas kürz- lih durch den Abfall aller Milizen, die sich dem Dekret der Königin gefügt haben und in ihre Heimath zurückgekehrt sind, bedeutend zusammengeshmolzen ist.

Die Nevista vom heutigen Tage spricht von der ganz un- glaublichen Thätigkeit, welche der Finanz- Minijter, Hr. Mendi- zabal, bisher entwifelt habe und die nothwendig seine Gesundheit untergraben müsse. Dasselbe Blatt berichtet auch ganz offenher- zig von den Unfällen, welche die Armee der Königin am ilten d. M. in der Nähe von Bilbao erlitten. Die Karlisten, wird hinzugefügt, hätten sih dieser Stadt, bei der Verfolgung der Königlichen Truppen, bis zur Entfernung eines Büchsenschusses

genähert. Das Eco de Comercio, welches von dem vo- rigen Ministerium unterdrúckt worden, it heute wieder zum er- stenmal erschienen. Auber's „Stumme von Portici“ is hier

vor einigen Tagen zum erstenmale mit großem Beifall gufge- fährt worden.

Griechenland.

Um von dem Treiben der Griechischen Journalistik einen Begriff zu geben, theilt ein Korrespondent der Múnchener polií- tischen Zeitung folgende Uebersicht mit: „Die Athina, Nr. 260, wirft der Regierung vor, sie mache Rückschritte, während alle übrigen Nationen und deren Regierungen im Vorwärtsschreiten begriffen seyen. Als Belege führt sie an, daß die Regierung die Einführung des Zeitungs-Stempels beabjichtige, daß sie das Lotto nicht untersage, da doc mehrere Deutsche Kaufleute derlei Ein- ladungen offen in ihren Läden aufhängten, daß sie den Zwei- kampf nicht unterdrüke, und eine Polizei nah dem Muster der Oesterreichischen cinführen wolle. Ein Brief aus Pa- tras schreibt, daß man das baldige Ende der Räubereien in Folge der getroffenen Maßregeln erwarte; übrigens liege das Uebel darin, daß die Türken die Räuber aufnähmen, statt sie zu verfolgen. Jn Nr. 261. wird über die Un- thätigkeit der Regierung Klage gefährt, was um so mehr auf- fallen müsse, da doch Kolettis, nah der allgemeinen Meinung das Hinderniß und der Anstoß der Regierung, entfernt sey. Es wird ferner Klage geführt über die unverantiwortliche Sorglosig- keit der städtishen Behörden, die, während über 4000 Menschen erkrankt seyen, noch immer nichts fär die Reinlichkeit in der Stadt thue, und so komme es, daß die Hauptstadt Griechenlands sich in nichts von einer Afrikanischen oder Türkischen Stadt un- terscheide. Sie giebt die Nachricht von der Abreise des Türkischen Agenten. Nr. 262 vom 11. August enthält einen Artikel Über die pro- jektirte Bank, und eine Masse von Vermuthungen über die Unterhand- lungen des Englischen Agenten mit der Griechischen Regierung. Es wird darin auf baldige Einführung dieses Etablissements gedrungen. In No. 263 vom 15. August wird das Verfahren bei Aufhe- bung der Klöster und dem Verkaufe ihrer Güter getadelt, der so Übereilt und ungeschickt gewesen sey, als wenn der Feind vor - der Thüre gewesen wäre. Die Abreise des Türkischen Com- missairs wird der Ungeduld und den übertriebenen Forderungen desselben zugeschrieben. Es heißt, daß wiederum Räuber in Krawara erschienen sind, day sie m. ein dort gelegenes Dorf eindrangen, das Haus des Demogeronten verbrannten, seine Frau mit sih nahmen, und nun ein Lösegeld von mehreren tausend Drachmen verlangen; Hr. Gordon scheint auf den Lorbeern sei: nes Feldherrnstabes zu ruhen. 'Nr. 264 vom 22. August ent- hält eine Abhandlung über die herrschende Epidemie. Ein Brief aus Patras jagt, daß abermals 2 Menschen an dem Flusse Al phros von den Räubern ermordet worden seyen. Der Räuber Chosades soll sich über die Gränze begeben haben, um sich mit einem andern Räuber- Chef zu vereinigen, der von Emir-Pascha verfolgt wird. Nr. 266 vom 28\ten August enthält einen Artikel über das Institut der Geschwornen, fär dessen Einführung man dem Gesebgeber zwar danken músse, das aber noch allzuviele Mängel habe, als daß das Volk sich damit begnügen könnte. Ju einem andern Artikel wird er- zählt, daß die Geschwornen am 21sten zum erstenmale zu Ge- richt saßen. Ueber die Näuber heipt es: „Unglücklicher Weise werden die Räuber, statt sich zurüzuziehen , immer freher und verwegener. Herr Gordon versteht es nicht, Räuber zu verfol- gen. Man sagt, daß ein Corps von 120 Räubern über die Túr- kische Gränze drang, und sich mit den Räubern im Junern des Königreichs vereinigte.“ (Scheint vdllig ungegründer). Jn Nr. 267 wird der Regierung der Vorwurf gemacht, daß sie für den Unterricht und die Bildung theils zu wenig thue, theils

nicht zweckEmäßige Mittel wähle. Aus Lamia schreibt ein Korre-

spondent, daß etwa 300 Räuber an der Gränze sich gesatiie melt hätten, die in den umliegenden Dörfern, aus Seiten der Einwohner, hinreichend verpflegt würden; da- bei hätten sie viele Einflußreiche von Agrapha auf ihrer Vor wenigen Tagen have Derbegenas sie angegriffen, sey aber von ihnen geschlagen worden, er habe 17 Todte, eben so viele Verwundete und 31 seyen von den Räubern gefangen worden. Den Gefangenen, welche Türken waren, schnitten sie General Gordon befindet sich in Hy- pate. Jn Nr. 268 vom 2. Sept. ist von der Wahl der neuen wobei einem Theile der Herren fführung tüchtig der Text gelesen „Zu meinem Vergnü-

urt von

Nasen und Ohren ab.

Glieder der Synode die Rede, Geistlichen wegen schlechter Au Ein Brief aus Amphissa sagt: gen kann ich Jhnen melden, daß die Räuber sich über die Grär- doch sind sie unseren Gränzen ganz den andern dort befindlichen Ban- den vereinigt, um Agrapha zu úüberrumpeln und den Capi- tain Jsatsos von dort zu vertreiben, und seine Kapitane- Sie haben zwei Sdhne eines der angesehensten Bewohner von Agrapha bei sich, für deren nicht Geld - verlangen , fung des Vaters, daß der Pascha ihnen schriftlich die Ka- Der General Gordon dem nicht fern gelegenen Osbestis. Regierung: Alle Eparchieen des Festlandes, die an den &ränzen liegen, sind von den Räubern befreit und in voller Ruhe. reitwillig eilen die Bewohner bewaffnet herbei, \o oft sie von dem General Gordon dazu aufgefordert werden. Ein Brief aus Patras meldet, daß Herr Suzzo, seitheriger Griechisher Ge- sandter in Petersburg, mit seiner Familie in Patras angekom- Der Redacteur macht sich darüber lustig, daß dex Brief von einem Prinzen Suzzo spreche, und nennt Griechen- land das beprinzte. Am Schlusse diejes Blattes steht die Nach: riht: „Der genannte Herr Michael Suzzo ist in Athen einge- Möôschten die Schatten unserer beräßmten Vorfahren ihm Hellenische Gesinnungen einhauchen.““

1.04 a 4: d;

Nachrichten aus Breslau zufolge, is der kommandirende General des 6ten Armee-Corps, General der Kavallerie Graf v. Zieten, einer Einladung Sr. Maj. des Kai- sers von Rußland zufolge, am bten d. M. über Warschau nach dem südlichen Rußland abgereist, um daselbst die Militair: Kolo- nieen in Augenschein zu nehmen. Breslau den an demselben Tage in den Morgenstunden er: folgten Tod des Wirklichen Geheimen Raths und Chef: Präsiden- ten des dortigen Ober-Landesgerichts, Freiherrn v. Falkenhausen, Er hatte bereits am 9. Febr. 1829 sein

zen zurückgezogen haben; nahe und haben sich mit

rie in Besiß zu nehmen.

Ausldsung sie sondern die Mitwir- befindet si Dank den Maßregeln der

Berlin, 9. Ofc.

Zugleich meldet man aus

im 7vsten Lebensjahre. 5Ujähriges Dienst - Jubiläum gefeiert.

Man schreibt aus Marienwerder uaterm 1sten d. M.: „Heute gegen Mittag trisst die kombinirte Russische Jäger- Garde, von Kalisch kommend, hier in Marienwerder ein, hält morgen Ruhetaa, und verläßt uns Sonntag Morgens, worauf gegen Mittag wieder das Grenadier-Regiment „Friedrih Wils« helm [IL// hier einrúckt, am Montag Morgen aber seinen Marsch nach Danzig fortseßt.‘

Am Zten d. M. beging die Bibel - Gesellschaft zu K d!- nigsberg in Pr. in der dortigen Schloßkirche ihr Stiftungs- fest. Die Feier, an welcher eine überaus zahlreicze Versamm- lung Theil nahm, begann mit einem Gebete, das der Missions- Prediger Bergfeldt am Altare sprach. Die Festpredigt hielt der Pfarrer Dr. Weiß. Aus dem Berichte, den demnächst der Se- cretair der Gesellschaft abstattete, ergiebt sich, daß seit dem 21ljährigen Bestehen dieser leßtern 25,434 Bibeln und neue Testa- mente und davon in dem leßten Gesellschafts: Jahre, sich mit Hinzunahme des vorjährigen Bestaüdes von 901 Rthlr. zu erfreuen gehabt, 1217 vorzugsweise unter die ärmeren Bewohner der Stadt und Provinz theils unentgeltlich, theils zu niedrigem Preise ver- theist hat, und daß außerdem durch den Pred Seitens der Londoner und Edinburgher Bibel - G für Rechnung derselben 1438 Bibeln, neue V Psalter verbreitet worden sind.

in welchem sie 1 einer Einnahme Exemplare der heiligen

iger Bergfeldt esellschaft und estamente und

—-——RE E

Meteorologische Beobachtun.

Nacynittags Nach einmaliger

Beobachtung. Rar H Od L 71

Luftdruck ….. Quellwärme FSlufwärme 10,09 R, Bodenwärme 19,8 9 N. Ausdünfiung 0,084‘ Rh, Niederschlag 0. Nachtkälte 3,6 9 R. Tagesmittel: 336,97 Par... 6,59 R... 110% N... 65 pCt,

337,28‘ Par. | 337,60“ Par, 336,04‘ Par,

Fhaupunkt ., Dunstsáättigung

iner Börse.

Den 9. Oktober 1835.

B erl

Br.-Sehuld-Seh. 1A o! 1015 Pr. Engl. Obl. 30. PrämBeh.d.Seeh.; Kurm.Obl m.1.C. Nin, Iut.Sch. do. Berl. Staüut - Obl,

Ustpr. Pfandbr.

XKur- u.Neum. do, SchlesiscLe do, Rüiekst. C. und Z. Beh, d, K. o, N.

-

(i014 al marco eue Ducacen Friedrichsd’'or

Dauz, do. in T. Westpr. Pfandbr, Groiïsh. Pos, do.

Auswärtig Börsen. L : Amsterdäm, 4. Uktober. Niederl wickl, Schuld JAP de

1 Kang- Bill, 2454 Cortes 29.

3% Span. uo f i Antwerpen, 3. Oktober, / Span, 21. Cortes 292/, Neu 1 Belg. 101. N : Sa bee Frankfurt a. M., 6. Oktober. Vezterr. 5%, Metall. 102. 10174.

E 4%/, 98! L 57 Ai G. 19/

0 247/z. Br. Bank-Actien 1602. 1601 Br. Loose zu 500 Fl. 11514. 115%, Preuss. Pc.-Sch. 59!4. 5874. do. 4 5%, Span. Hente 283

Paris, 3. Oktober. 5% Rente pr. compt. 108. 25, fin cour. 81. 70,

6. 989, g. . Part.-UbI, 13914 2134. b. 8: Br, Poln. Loose 3% I16!4. 164,

Loos6 zu 100 Fl. e //) Ánl. 983, L 0 h

U TEET E

fin cour. 108, 40. 3% Neap. fin cour. 99. 20. Ausg. Sehuld 1314,

compt. 81. 60, Span, Rente 3183/,. 3% Pori, 58! ON

d v0 Cortes 82.

a mcfEDORGE E