1835 / 282 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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Name sich feiner Verwaltung zugesellen wollte, so hat er sich entschlossen, Anderen, die ihre Politik nicht auf das König- liche Statut gründen, Plaß zu machen. Die Königin hat, wie man sagt, mit großem Bedauern am Wsten seine Entlassung angenommen. Man glaubt, daß es Herrn Mendizabal’s fester Entschluß sey, sein Vaterland sogleich zu ver- lassen, um über Lissabon nah London zurückzukehren. Es scheint, daß - die Junten in den verschiedenen Spanischen Pro- vinzen die Ernennung des Generals Cordova zum Ober-Befehls- haber der Armee von Navarra nicht billigen; sie verlangen, daß cin erfahrenerer General, und besonders ein Mann, der unzwei- deutige Bewerse seiner liberalen Gesinnungen gegeben habe, an die Spiße der Armee gestellt werde. Die Ernennung des Ge- nerals Espinosa zu jenem Posten würde mit den Wünschen der Junten zusammentreffen.“ Die Gazette de France bleibt ihrerseits dabei, daß die Nachricht von dem Ausscheiden des ‘Herrn Mendizabal völlig ungegründet sey. Die ministeriel- len Blätter enthalten heute durchaus keine neuere Nachricht weder aus Madrid noch aus den nördlichen Provinzen Spaniens.

Im Courrier frangais liest man: „Die Englische Presse fänat 1er an, die Meinung ihrer Regierung über das Beneh- men unjeres Kabinets und unserer diplomatischen Agenten gegen Spanien deutlicher auszusprechen. Die Veränderung, die in den Gesinnungen unserer Regierung gegen die Königin Christine scit Mendizabal’s Eintritt in das Ministerium vorgegangen ist, konnte in der That in London nicht lange unbemerkt bleiben. Bis jet sind die lebhastesten Angrisse der Englischen Journale nur noch gegen Herrn von Rayneval gerichtet; aber nur Geduld! wenn man die Thatsachen genauer kennen wird, werden die Angrisse höher hingufreicheû.““

Großbritanien und Jrland.

London, 3, Oft, Der Herzog von Nemours wollte, wie heiït, nur eine Nacht in Ramsgate bleiben und sich dann von Brighton ans nach Dieppe einschiffen.

Graf Matusßzewicz ij vorgestern nach Walmer Castle abgegan- acn, um dort von dem Herzoge von Wellington Abjchied zu neh- men und sich sodann zu seiuer Reise nah Neapel nach dem Kon- tinente einzuschiffen. ¿

Die Französische Fregatte „Didon“/ mit dem Prinzen von Zoinville is in Cove angelangt; der Prinz befindet sich gegen- wártig in Cork.

Der (getern erwähnte) Artikel der heutigen Times über O'Connell’s Benehmen überhaupt und über sein Wiederauftreten in Dublin insbesondere lautet im Wesentlichen folgendermaßen : „OD'EConnell ist endlich wieder noch Dublin zurückgekehrt und ¡ach dem Hause, welches er dort bewohnt, von einer Versamm- lung von Lumpen eefortirt worden, die wohl selbst den Straßen jener Stadt zur Schande gereicht habea dürften. Um seine Macht zu zeigen und wahrscheinlich auch um seinem Lord - Lieu- tenanc eine Lehre zu ertheilen, verbat er sich das Tragen von PDanieren bei seiner Prozession; es ward ihm gehorcht. Er ha- rangnirte scin zerlumptes Auditorium vom Flurfenster aus in seiner

wöhnlichen Tonart, außer daß er, wie alle Hähne, deren Federn von ¿r Farbe der seinigen sind, auf scinem eigenenMisthaufen am lautesten erbt, Schimpfreden auf das Oberhaus, die Behauptung der tothwendigkert einer Reform, das heißt der Zerstörung des- selben, allgemeines Wahlrecht, geheime Abstimmung, Lob der Minisrer, die Vertilgung der Orangisten und das „freiwillige ‘vinzip“ in Religtons - Sachen waren die Haupt - Gegenstände (ei j Wir haben bereits Daniel's Absichten in allen die-

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setner Heede.

fn Punkten analysirt, namentlich in Bezug auf den leßte- ren, des „freiwillige Prinzip’ nämlich, welches das merkwürdigste ¿e

ist, denn man sollte denken, es wáre noch mehr Schamlosigkeit und noch mehr Mangel an Grundsätzen „' als selbst ihn arakte- risire?, dazu crforderlih gewesen, daß ein Katholik dffent- lich gausstand und ‘das freiwillige Prinzip in der NReli- _ cynstlich vertheidigte. Niemand kann einen Zwei- e barúber hegen, daß, wenn Daniel, ein Katholik, es n diesem Punkte aufrichtig meinte oder diesen Glau- 6:11 von fich erregte, er mit Schmach von seiner Kirche exkom- munizirt werden würde, denn es ist bekannt, daß es für einen Karholiken geradezu Hochverrath gegen seinen geistlichen Ober- berr, den Papf, ist, sich über irgend einen, auch den gleichgül- ig{èen, religiósen Punkt eíne eigene Meinung zu bilden. Macht Daniel etwa cine Ausnahme von den Uebrigen? Diese Frage wird sich am besten beantworten lassen, wenn man sich an die Setne in Ennis erinnert, wo er in der Rinne auf seinen Knieen zu den Priestern hinrutschte. Der einzige Zweck, weshalb er vas freiivillige Prinzip predigt, ist klar genug; er will zunächst

die papistisczhe Oberherrschaft in Jrland begründen und dann

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bur) Einführung dieses Prinzips auch in England die herrschende Kirche den Sektirern opfern, um auf diese eise cine späte, aber furchtbare Rache an Großbrita-

niens gröztem Rußm zu nehmen, an dem Ruhm, daß es den Dapismus gestürzt, den protestantisch- reformirten Glauben ingeführt und, was den ‘Papisten noch ärgerlicher ist, diesen lauben aufrecht crhalten hat, was nie fo vollklommen, wo fiberhaupt, hätte bewirêc werden fönnen, ais durch eine herr- chende Kirche, eden so wenig wie ein halbes Dußend herum- (chweifende, undisziplinircte, der Leitang entbehrende und unab- hängig von einander agirende Banden so tauglich zum Angriff oder zur Vertheidigung seyn. können, als ein regelmäßig organi- sirtes, tonzentrirtes und wohl geleitetes Corps. Daniel's Abjichr, wi wiedetholen es, ist flar, und Alle, die den Protestantiómus hdher sháben, ais das Schióma, und die der Religion einen Höheren Rang einräumen, als der ‘Politik, werden fie freiwillig mit Herz und Hand vereinigen, um eine Páne zu vereiteln, Er sagte zu dem bethôrten Pôbel un- tr seinem Fenster, Jedermaun sollte seinen eigenen Pfarrer be- zahlen, wie er seinen eigenen Doktor bezahle, und er wolle, daß cinem “eden eriaubt werde, in dieser Hinsicht zu thun, was ihm liebe; darin sey gesunder Menschen - Verstano, das habe ihm das Englische Volk und das Schottische Volk gesagt, und das Frlándische Voik spreche Amen dazu, Und mir solchen Lügen, wie dieje, die „wie der Vater, der sie erzeugt, groß sind ie ein Berg, cen und handgreiflich“/, füttert dieser Mann die gefräßi- gen Gânle, die ihn umschwärmen, Weil sein Geschwäß über vas freiwillize Prinzip (über den freiwiiligen Mangel an

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Drinzivien wärs besser gesagt) von den Vagabunden be- fiatt wurde, die thn in Manchester, Newcastle, Edin- bur und Glasgow umringten, aus bloßer Neugier, ihn zu se-

Gen, va behauptet cr, das Englische Volk und das Schot- tische Volk sfimmien seiner: demoralisirenden und unchristlichen Lehre beil Seitdem die drei Schneider in Tooley- Street ihre Pection mit den Worten anhoben: „Wir, das. Volk von England““, ijt nichts Aehnluches vorgekommen. Daniel und seine Anhänger, » die ministeriellen Zeitungen, werden sehen, daß so-

namenilich wohl das Volk von England als das von Schottland, kurz Al- les, was in beiden Theilen des Reichs Achtbares zu finden ist,

1152 diese Lehre im hdchsten Grade verabschèuen, wie se: in der That jeder aufrichtige Christ, er sey Mitglied der Anglikanischen Kirche oder Dissenter, verabscheuen muß. Wir wollen den Schlichen dieses jesuitischen Taschenspielers etwas näher nachforschen, und der Beweggrund zu. dieser so wie zu einigen anderen Un- wahrheiten wird sich zeigen. Er hatte offenbar ein wenig Mißtrauen, ob die Jrländer, die er seit so vielen YJah- ren in der Abneigung gegen alle Verwaltungen eingeubt, sich gutwillig würden dazu bringen lassen, das jeßige Mi- nisterium eben so zu unterstüßen, wie er es unterstügt. Da- her jene falsche Mähr, jener kecke Betrug. Es gelang ihm, we- niastens für den Augenbli. „„„Wir haben“, sagte er, „„in Allem, was nüblich ist, die Minister auf unserer Seite. Jch habe die Whigs von England und die Nadikalen von Schottland um mich gesammelt und mit ziemlichem Erfolg eine Verschmel- zung zwischen beiden zu bewerkstelligen gesucht. Als ich einem Herrn im Unterhause versprach, daß ih es dahin bringen würde, sagte er zu mir: „Aber das Volk von Jiland wird jest nicht auf Jhrer Seite seyn.‘ Darauf antwortete ih: ,„ War- ten Sie nur ein wenig. (Lauter Beifall und Geläch- ter.) Jch sagte ihm, das Jrländishe Volk werde die Minister des Königs unterstüßen. Habe ih nicht Recht gehabt ?//// (Lauter Beifall und der Ruf: Ja wohl!) Wer das

leßte Gereise und Geschnatter Daniel O’Connell's versolgt hat,

dem braucht nicht erst gesagt zu werden, daß derselbe, weit ent- fernt, eine Verschmelzung der Englischen Whigs und der Schot- tischen Radikalen zu bewerkstelligen zu suchen, und das noch dazu ¿„mit ziemlichem Erfolg‘, niemals etwas von einer solchen Ver- shmelzung hat fallen lassen, weder vor den Englischen, noch vor den Schottijchen Radikalen. Jm Gegentheil, an einem Orte sagte er, indem er von der Unterstüßung sprach, die er und sein

„„Schweif“ den Whigs zu Theil werden ließen: „,,„„Wir hatten freilich nur die Wahl zwischen den Whigs und

den Tories.‘ Aber hat Daniel hier nicht „die Kaße aus dem Sack gelassen?‘ Hat er nicht unbesonnener Weise eingestanden, daß seine Mission in London angezettelt worden und daß ihr Zweck darin besteht, außerhalb der Mauern des Unter- hauses zwischen den Whigs und den Radikalen dieselbe BVereini- gung zu Stande zu bringen, die bereits zwischen den achtbaren Reprôfentanten dieser beiden Parteien innerhalb des Unterhauses stattgefunden hat? Und ist es in diesem Falle nicht möglich, daß er wirklich den Auftrag erhalten hat, als eine Art von Ver)öhnungs- Mittel und ein Friedens- Anerbieten, die Aufopferung des Oberhauses vorzuschlagen? Wenn diese Fragen bejahend zu beantworten sind, so ist in den Lobes-Erhebungen, welche die ministerielle Presse Herrn O'’Connell spendet, nichts Unerklärliches mehr, denn er hat jeden- falls den Radikalen an den Puis gefühle, in der Absicht, jene Vereinigung zu bewerkitelligen, wiewohl er, da er ihn ungünstig schlagen fand, niht Muth genug hatte, etwas der Art vorzu- tragen. Ja, an cinem andern Ort scheint sich Daniel die Wahr- heit zufällig haben entshlüpfen zu lassen. Unter anderen Grün- den nämlich, weshaib er das Ministerium unterstüße, führte er auch den an, „weil die Minister entschlossen jeyen, der Polizei ihre Krallen auszureißen.“ So, also dies ist ein Theil des Spiels, das jeßt gespielt wird? Der Polizei sollen „die Krailen ausgerissen werden“, damit die Weiß- füßler und Schwarzfüßler ungestraft über die Protestanten her- fallen und sie auspiúndern können. O freilich, es ist kein Wun- der, daß auf die Lords geschimpft wird, da sie sich weigerten, die Biïl anzunehmen, welche jene gewaltige Verbesserung in Jrlands Zu|tande herbeiführen sollte.“

Einem Briefe aus Dublin zufolge, den die Morning Chronicle mittheilt, hätten mehrere von den konservativen Gutsbesißzern angefangen, ihren katholischen Pächtern und Un- terpächtern aufzusagen, um diese Katholiken durch Protestanten zu erseßen, Lord Beresford wäre der erste gewesen, eine solche protestantische Kolonie, größtentheils aus Orangisten, in Jrland zu begründen, und ein Herr Brewster, ein Advokat, hatte 24 katholischen Familien auf einmal aufgekúndigt, ungeachtet des An- erbietens dieser ‘Pächter, 55 Sh. statt 29 Sh. Pacht zahlen zu wollen. Dies, meint die Morning Chronicle, sey eine vdl- lige Proscription der katholischen Pächter, und man könne sich kaum wundern, wenn die Katholiken dafür Vergeltung übten.

Neulich starb in Dubiin Sir P. Browne, ein Rechtsge- lehrter, in seinem 8Wsten Jahre. Jn den leßten 30 Jahren trank er nur Wasser. Er ging selten vor §8 9 oder 10 Uhr Morgens zu Bette und stand um dieselbe Zeit Abends wieder auf. Selövskt in den kâltesten Nächten heizte er nicht ein, sondern hüllte seine Beine in Flännell.

Jn der Times liest man: „Seit einigen Tagen sind we- sentlic)he Schritte zur Ausführung des großen Projekts einer Dampf - Communication mit Indien über Aegypten, welches in Folge der Nachlässigkeit der Ostindischen Compagnie und der ununterstüßten Anordnungen des Postamtes ganz unterzugehen schien, gemacht worden. Von der Ostindischen Compagnie sind Befehle erlassen, zwei große Dampfschisse zur Schifffahrt auf der Jndischen Seite zu bauen, und auch für ven Transport durch Aegypten ist Sorge getragen. Herr Waghorn steht nämlich im Begriff, in Alexandrien, Kahira und Suez Etablissements zu begründen, um Güter, Briefe und Reisende auf dieser Route nah Jndien zu schafsen, und man erwartet, daß diese Anordnun- gen zu Ende diejes Jahres ins Leben treten werden. Personen, die sich aus Großbritanien nac Judien auf dieser Route zu be- geben wünschen, können sih der Post - Paketböte nach Aiexan- drien bedienen, und Reisende vom Kontinent werden mit gleicher Gelegenheit von Marseille, Toulon und Livorno nach Alexandrien gelangen können. Jn {leßterer Stadt sollen sie aíle Bequemlichkeit, welche das Land verskaitet, zur Weiterreise finden. Gegen Zahlung von 69 Dollars, mir Einschluß von Be- dienung, Zelten und allen Bedärsnissen, sollen sie in 6 Tagen

nach Suez gelangen können. Jn Suez wird für passende Woh-

nungen und Bequemlichkeiten bis zur Ankunft' der Dampfböte gesorgt werden , und solite der Gebräuch derselben wegen des "wassac-Windes nicht anwendbar seyn, fo sollen einheimische Böte n jolcher Jahreszeit nah Mokka gehen, von wo um diese Zeit regelmäßig Kauffahrtei- Schifsse nah Judien segeln. Sind alle diese Einrichtungen getre|en, so erwartet man, daß die Reise 8 bis 9 Monate des Jahres hindurch in 69 Tagen und während der Passat - Winde in 8 Tagen wird zurückzule- gen seyn. Wenn die beabsichtigte Eisenbahn über die Wüste fertig ist, wird noch mehr Zeit gewonnen werden. Daß dieses Unternehmen kräfcig fortgeseßt wird, beweisen die dahin gemachtea Verschiffungen von Maschinerieen und Eisen- barren. Dieser Theil der Reise von 80 Meilen dürfce, wenn die Eisenbahn fertig ist, in 7 oder § Stunden zurückge- legt werden. Agenturen sollen in Bombay, Kalkutta und Ma- dras etablirt werden, um den Reisenden von Jndien nach Europa gleiche Erleichterungen zu gewähren. Sollten alle diese Pläne ur Reife gedeihen, wozu die beste Aussicht vorliegt, so wird das Publikum die Vollendung der Communicçations-Kette mit Jundien

auf dieser Route dem Unternehmungsgeiske und keit eines Privatmannes zu verdanken haben.“

Dr, Lardner bezeugte vor der Kommission , welche úübey Bill zur Anlage der großen westlichen Eisenbahn niedergeger dur die bestehende Zunft - Verfassung am meisten be- E Sia E Sond K P I Mét wird, Und der im Rechte zu seyn glaubt, wenn ‘er eine

ckcanchejrer- n joichel Wchnelligleit herab.efahren, M5, reiheit, die andere Staaten ihren unprivileairten Un- obgleich ein Rad brach und zwei scbleifende Räder tiefe ,Mieliche Froideit i; ; î in den Weg einrissen, denno 50 Englische Meilen in 1

zurückgelegt wurden.

Ein Enalischer Mechaniker hat einen Régenschirm erfuny

der

der die Größe und Schwere jedes gewöhnlichen R

hat, aber vermöge eines einfachen Mechanismus d werden fann, daß er, gleichsam wie eine Palme mit 6 Blätt zu gleicher Zeit ein hüßendes Dach für sechs verschiedene

sonen bildet, ' Ein Handlungshaus in Bristol empfiehlt S

seyen. Ahr Preis ist 40 Shilling.

Ein junger Wallfisch von etwa 2 Tonnen Gewicht yy kürzlich in Nord-Devonshire auf die Woolacombes-Sandbay, Man vermuthet, daß er an einen Felsen ge schl, denn man fand an ihm eine

worfen. und so umgekommen sey, unter dem Kopfe.

Vorgestern segelte das Schiff „„Boadicea ‘/ mit 250 y wanderern, darunter mehr als 200 Frauenzimmer, von Gray

nach Hobart - Town ab:

Ein Brief aus Bilbao vom Wsten v. M. meldet, wie die meisten Britischen Offiziere, jo auch Geueral Evanj|

Folge der Veränderung des Klimas und der nassen Witte

frant gewesen war.

Dee leßten Berichte aus Sidney theilen einen Zett Er beginnt: König 3 » Heute Abend wird aufgeführt das bi Trauerspiel: „Tausch kein Raub, oder der Diamant-Ring.“ auf folgt die Posse: „Die ehrlichen Diebe.‘ Dann Darsw gen aus den festen Stricken“/ und aus „den Wundern Wh Der Zettel zeigt fern [l gegeben eingelernt würden: „Das Leben eines Spielers“/, „das haus‘, die Betrügerei“/, „Newgate‘“/ und „der Verbannte.!

Zufolge Berichten aus Neu-Orleans sprach man dah von Unterhandlungen über einen Traktat zwischen den Veri ten Staaten und Mexiko, nah welchem Texas gegen ein wisse Summe an die Vereinigten Staaten abgetreten wg sollte. Der Rio del Notte sollte die Gränzlinie zwischen h

Theaters in Neu: Súd - Wales mit. Theater zu Sidney.

liens./ Zum Beschluß: „Nein!“ daß folgende Stücke, welche in London mir Beifal

beiden Republiken bilden,

Getraide-Durch1chnittspreise in. vergangener Vit

_Han i ärge aus Jh | welche eben so dauerhaft und doch wohlfeiler als die von ÿ

a Sh. J Bersprechen nachzukommen, wird unseren Lesern über die am »

M öchentl, Sechswöchentl. Weizen .. 37 Sh. 7 P. 39 Sh. 2 P. Gee. 27 v9.8 M s A O S 48 S G » 15 Roggen. .2WM9 6 » 30259 24 Bohnen. . 34 » 10 » 379 D v Erbsen .. 36 v » 34 Il’'isv Ih

Belgien.

Brussel, 5. Okt. JIJ. MM. der Kdnig und die Könistiner heftigen Animosität zwischen beiden Theilen gelegt worden werden am 7. Oft. direkt von Ramsgate zu Brüssel wieder d treffen. Sie werden in Dünkirchen etœas verweilen, da die gezogen und durch die über einzelne solcher Vorfäile etwa einge- nizin den Wunsch geäußert hat, diesen Hafen zu besuchen. t

Der heutige Moniteur enthält die Adresse, mit well die Einwohner von Ramsgate den König der Belgier bei sei Ankunft in England begrüßten und die Antworc, die Se. J Die Adresse lautet folgenderm „Wir, die Einwohner von Ramógate und dessen Umgeb nehmen uns die Freiheit, uns Eurer Majestät bei Jhral dung an den Englischen Küsten zu nahen und indem wil dankbar erinnern , daß diese Stadt sich auch bereits bei fri Gelegenheiten der Königlichen Anwesenheit erfreut hat, erg wir diesen Anlaß, um Ew. Majestät unsere unterthänigen| grüßungen und die innigsten Wünsche anzubieten für das l und die Erhaltung Eurer Majestät und Jhrer Königl. Gen lin, so wie für das Glü der Nation, deren Schicksale zu li

jestät darauf ertheist hat.

Ew. Maj. berufen worden sind. Der König aren verschiedene von ihnen in der Knabelschen Wirthsstube, wo tete darauf: Weine Herren! Wir sagen den Ensch nah und nach auch Unteroffiziere und Soldaten einfanden, ner von Ramösgate und dessen Umgebungen den al\Wünd ein Unteroffizier auch an einem Kartenspiel mit Bürgern

tigsten Dank für den wahrhaft herzlichen Empfang, den sil bei unserer Landung an dieser Küste haben zu Theil werden sen. Jch erinnere mi gern der großen Freundschaft, wi mir die Einwohner dieser Stadt bei früheren Gelegenheiten | bewiesen haben, und es gereicht mir daher zu wahrem Vet gen, sie nah fo vielen Jahren wiedersehen zu kdnnen. | danke Jhnen auch für die Wünsche, die Sie für das Glüé Nation hegen, an deren Spiße mich zu stellen es der Vorsehl Wir find, obwohl getrennt durch das Meer, nahe Nachbarn, und ich kann Jhnen versichern, daß jene die wahrste und aufrichtigste Freundschafc für das Britische d Begt. Jch kann nicht schließen, ohne meine heißesten für das Glück und die Wohlfahrt dieses großen, guten und | Mehrere Jahre lat mein, Schicksal mit dem seinigen auf das Jnnigste verbut! gewesen und auch fernerhin werde ih immer das lebhafteste l

gefallen hat.

tigen Volkes an den Tag zu legen.

aufrichtigste Jnuteresse für dasselbe hegen.“

Der Pole, Professor Lelewel, hatte den Wunsch geäuß dem wissenschaftlichen Kongresse zu Douai beizuwohnen und der Französischen Gesandtschaft die Visirung scines Passes

langt, die ihm }örmlich verweigert ward.

Dänemark. Kiel 3 O6

Folgendes ist die Petition des lten 4 skeinischen Wahl: Bezirks für kleinere Landbesiger, allgem! Gewerdbe-Freiheit betreffend: „Hohe Hoisteinische S Versammiung! Die allgemeine Gewerbe-Freiheic gehört zu!

jenigen Ansprüchen der Zeit, welche einerseits auf das

in Anspruch genommen, kämpft werden.

Nußen der großen Masse des Volts gemäß ist, Erscheinung. theil aller derer,

Talente und Fähigkeiten,

Chikane der Zunftberechtigten, noch von der Ungerechtigkel“ Zufalls , der ihnen Mittel oder Gelegenheit versagte, zu 19 Zeit die Meister-Würde zu erwerben , oder die langwierlgé d und Gesellen-Bahn zunstgemäß zu vollenden, abhängig! Zünfte

wollen. Gegen die Aufhebung der mit Grund nichts geltend machen lich niht ohne Opfer errungene,

lassen, vielfach

dete Vortheil der Zunstberechtigten und die SchwirFF kierten Soldaten, so wie noch andere, theils ausdrücklich herbei-

andererseits auf das hartnäcalll Die mehr scheinbar als wirklich vers Interessen einzelner Staatsbürger : Klassen von dem, was} bedingen Für die Aufhebung der Zünfte spricht der * welche. wohlfeile und gute Waare zu lb wünschen, so wie derer, welche im frohen Bewußtjeyn ? weder von dem Eigensinne und den Soldaten mit blanken Säbeln angegrissen, mußten das Freie

als nur

azu bene: Steuer in Antrag zu stellen, so würde vielleicht den jebi-

möcht

Beharrl Uebergangs aus dem Zustande des ererbten Privilegienwesens, | einer gleihen das Gesammtwohl fördernden Freiheit. Die terzeichner dieser Petition gehôren sämmtlich dem Stande an,

Fur thanen längst wiedergegeben haben, auch für sich, durch ihre Stus (mittelung, unparteiische Vertreter des Gemeinwohls Aller, in pruch nimmt. Würde die hohe Stände-Versammlung es für un Fmáßig erachten, in Verbindung mit der Aufhebung der 2genschinfte, Allerhöchsten Orts eine zweckêmäßige Patent- oder Ge-

unft - Meistern eine passende Entschädigung für ihren, im [ der Gewerbefreiheit nußsosen Einkauf in die Zunft dadurch oten werden können, daß sie von dieser Steuer verschont blie- __Es würde dadurch, wie es scheint, dem Gebote der Billig- i Genúge gethan und der Widerwille der bisher Bevorzugten jen eine neue Ordnung der Dinge im Gewerbewesen aufge- hen oder wenigstens bedeutend gemildert werden. Jndein die nterzeichneten einer hohen Stände-Versammlung dieses ihr An- en zu einem geeigneten Antrage bei der höchsten Staats Re- rung angelegentiichst empfehlen, beharren sie eben so ehrfurchts- vertrauensvoll 2c.‘ (Folgen die Unterschriften.)

Altona, 8 Okt. Die hiesigen Adreß-Comtoir-Nach- chten enthalten die Königlich Dänische Verfügung vom 4. Feptember d. J. zur näheren Bestimmung des Verfahrens bei uómittelung der Entschädigungen für die, bei Vornahme neuer “traßen: Bauten in den Herzogthümern Schleswig und Holstein hzutretenden Grundstücke und Gerechtsame.

N and.

Berlin, 10, Okt. Das heutige Militair-Wochenblatt heldet die Beförderung des General. Lieutenants v.Naßzner zum wirk- hen fommandirenden General des }. Armee-Corps. Der General- sajor von Roeder wird als Commandeur der 6. Division bestä- gt'und zum interimistishen ersten Fommandanten von Torgau (unt , ferner wird der Con\mandeur des ersten Garde: Regi- ns zu Fuß, Oberst von Prittwiß, zum Commandeur der er- p Garde: Infanterie-Brigade; der Commandeur des Lehr-În- interie - Bataillons, Oberst: Lieutenant von Werder, zum Com- andeur des ersten Garde-Reaiments zu Fuß, und der Major n Gayl, vom ersten Garde-Regiment zu Fuß, zum Comman- ur des Lehr - Infanterie: Bataillons ernannt, der Commandeur s 6. Ulanen: Regiments, Oberst von Waldow, aber als Gene- (¿Major mit Pension in den Ruhestand versest. Zoll, Um dem in der Nummer 46 unserer Zeitung gegebenen

, Februar c. in Bockenheim stattgefundene Schlägerei gegen- ärtig nachstehende aus den Untersuchungs - Verhandlungen ent: ommene Darstellung des Herganges der Sache mitgetheilt.

Es hatten früher schon mehrfache Streitigkeiten zwischen en Soldaten des daselbst kantonnirenden Theils des Preußischen (sten Jufanterie-Regiments und verschiedenen Einwohnern die- es Kurhessischen Ortes stattgefunden, wodurch der Grund zu

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var, Die Soldaten mochten dabei wohl zuweilen den Kürzeren

citeten Untersuchungen Seitens der Ortsgerichte eine na ihrer Meinung nicht zureichende Genugthuung erhalten haben. Jn olcher Stimmung war es auch Sonntags den 1. Februar d. J. a dem dem Kurhessischen Hofe gegenüber belegenen, mit meh- n Soldaten bequartierten Knabelschen Hause abermals zu r Schlägerei gekoinmen, wobei ein Musketier einen Stich in den Arm erhalten haben foll, und neben der allgemeinen stegung scheint dieser durch die Dazwischenkunft eines Feld- wvebels noch auf gute Weise bescitigte Streit als die nächste veranlassende Ursache zu den am 2, Februar vorgefalleien grd- seen Excessen betrachtet werden zu müssen.

Am folgenden Tage hatten mehrere Einwohner {hon vom Vormittage an im Knabelschen Wirthshause und in anderen Virthshäusern sich versammelt und getrunken ; gegen Abend wa-

Theil nahm. Es war hierbei ein unbedeutender Wortwechsel {bischen dem Unteroffizier und einem Bürger entstanden. "Auf Veranlassung des Polizeidieners, welcher bedrohliche Be- ungen unter den anwesenden Soldaten bemerkt haben wollte, hatten die Bürger gegen 6!/, Uhr sich größtentheils entfernt und laren zum Theil in den Kurhessischen Hof gegangen, wohin sich hiernäh|t guch die obengedachten Unteroffiziere begaben, und all- mâlig mehrere Soldaten, alle mit Säbeln versehen, da sie nach einem Befehle nie unbewasfnet ausgehen durften, nachfolgten.

Die 7te und 8te Compagnie des 40sstten Infanterie-Regiments lagen in den Bürgerhäusern des beträchtlich langen Ortes Bocken- heim einquartiert, die Offiziere wohnten fast alle ganz am südlichen Ende desselben, der Kurhessische Hof ist beinahe in der Mitte des Ortes gelegen und die daselbst am 2. Februar stattgefundene Versammlung ciner ansehnlichen Zahl Soldaten scheint vorzüglich dadurch entstanden zu seyn, daß dieselben sich um jene Zeit in die Jnstructions-Stunde nah den Quartieren der- Unteroffiziere begaben und späterhin gegen 8!/, Ußr wieder dorthin gingen, um sich vor dem Zapfenstreich als anwesend zu melden.

_Dem Gastwirt) im Kurßzessischen Hose war es aufgefallen, daß sich ungewöhnlicher Weise in setnem Hause so viele bewaffnete Soldaten versammelten, welche laut sangen und Lärm machten, auch

inwohner anwesend waren, die niczt dahin zu kommen pflegten.

t ersuchte daher den Stadtdiener, eine Patrouille von der Haupt-

h wache herbei zu holen, und begab sich mit dem Polizeidiener in

das Quartier eines Lieutenants, als des am nächsten wohnenden

ffizters, welcher aleichfalls eine Patrouille mitnahm. Bei ih- ler Ankunft war noch kein Sireit ausgebrohen. Der Offizier lat in das Zimmer und ermahnte zur Ruhe, ohne jedoch, wie er hätte thun sollen, den bestimmten Befehl zu ertheilen, (ich zu intfernen und in die Quartiere zu gehen. Als er sich hierauf Weder wegbegeben wollte, wurde er von der Wirthin gebeten, die Soldaten mitzunehmen ; - in diesem Augenblicke hatte aber Pn der Streic in der Wirthöstube ohne eine besonders auffal-

de Veranlassung angefanaen. Die anwesenden Bürger, von

d vingdl

L gewinnen suchen, Jm Hausgange standen mehrere Patrouil- Urs, welche in das Gedränge der flüchtenden Bürger verwickelt wurden und nun von ihren Wasen ebenfalls Gebrauch machten. Unt Offizier war selbst im Gedränge mit fortgerissen worden | R Que den Thorweg vor das Haus gerathen , von wo er in f | 08 ziemlich entfernte Quartier des Feldwebels eilte, um demsel- ein en von der Schlägerei Nachricht zu geben. Die dort einquar-

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gerufen, theils im Begriff, zur Jnstructlons-Stunde zu gehen, griffen zu ihren Gewehren, und strômten hinzu, indem ste zu der j Meinung veranlaßt waren, es gelte, ihren bedrängten Kameraden zu Hülfe zu kommen.

Mittlerweile hatte am Hessischen Hofe auf der Straße die chlägerei fortgedauert, einige Einwohner hatten: Feuer ge- schrieen , und es waren eine Menge Bürger, Weiber und Kin- der zusammengelaufen, welche das Getümmel im Finstern noch vergrößerten.

Als nun der Offizier mit dem Feldwebel wieder auf dem Streitorte anlangte, hatten: sich die Bürger größtentheils geflüch- tet und die Schlägerei war zu Ende. Es hatte aber ein s{hwer verrwoundeter Bürger aus seinem Hause auf die Soldaten ge- shimpft, auch das Gewehr eines dort Einquartierten zum Fenster hinaus auf die Straße geworfen. Die daselbst versammelten Soldaten waren, hierdurch gereizt, in Masse auf das Haus zu- gestürmt , hatten den Gartenzaun vor. demselben eingebrochen und ein Fenster eingeschlagen; wurden jedoch sogleich von dem Lieutenant und dem Feldwebel gesammelt und in ihre Quartiere, resp. auf die Wachen zurückgeschickt, Und so der Auflauf zerstreut. Ein Theil ver Mannschaften war indeß, von dem Unterof- fizier der betreffenden Korporalschaft aufgefordert, in das Kna- belsche Wirthshaus gegangen, wohin sich außer den dort einguar- tierten Leuten noch mehrere Soldaten, die zur Jnstruction oder zur Meldung gekommen waren, begeben hatten.

Auf der Straße waren sonst keine Soldaten mehr geblieben.

beigerufene Lieutenant du jour in die Soldatenstube des ‘Knabel- schen Hauses getreten, um sich nach dem Vorfalle zu erkundigen, so wie auch der Compagnie-Chef, von diesem Vorfalle in Kennt- niß geseßzt, mit einer Pacrouille an Ort und Stelle gekommen war und aus dem Kurhessischen Hofe, wo nach der Entfernung der Soldaten die Ruhe hergestellt zu seyn schien, sich wieder wegbegeben hatte.

Als der Commandeur des Bataëllons Anzeige von dem Vor- gefallenen erhielt, machte er sich in Begleitung eines Capitains auf den Weg nach dem Kurhessischet Hofe.

Es war dies gegen 9 Uhr, zur Zeit des Zapfenstreichs. Von der zurückfkehrenden Patrouille erfuhr er, daß dort alles ru- hig sey; gleich darauf hôrte er aber aus der Ferne von neuem Lärm daselbst, eilte dahin und ließ einen den Zapfenstreich bla- senden Hornisten das Signal zum Sammeln“ der Lten Com- pagnie geben.

Der erwähnte abermalige Lärm am Kurhessishen Hofe war durch Soldaten entstanden, welche mit blanten Säbeln aus dem Knabelschen Wirthshause herausgestürzt und durch die in diesem Augenblick geöffnete Thür des Kurhessischen Hofes, 20 bis 30 an der Zahl, gewaltsam eingedrungen waren, wo sie im Wirths- und Billards-Zimmer verschiedenes Mobiliar zerschlagen und be- {ädigt hatten, während gleichzeitig von außen mit Säbeln an Thúren und Fensterladen gehauen, mit Gewehr - Kolben dagegen geschlagen ward, und Fenster und Laden zerbrochen wurden.

Jn Folge einer über diese Vorfälle von dem Kurfüärstlich Hessischen Justiz-Amte auf den Grund der vorläufigen Vernch- mungen der Bürger eingereichten Darstellung, ist hierauf die Untersuchung gegen die beschuldigaten Jndividuen des Militairs eingeleitet worden. Dieselbe hat ergeben, daß überhaupt § Per- sonen bürgerlichen Standes bei dieser Schlägerei verleßt worden sind. Am 20. Februar waren die Verwundeten größtentheils hergestellt, und nur die Armwunde von Einem, die Fingerver- legung eines Zweiten und die Wunde eines Dritten am Ellen- bogengelenk, war noch nicht völlig geheilt, auch die Kopfwounde eines Vierten am 8. April noch nik gänzlich vernarbt.

Durch das gegenwärtig ausgesprochene, von des Königs Majestät in seinem ganzen Unifange bestätigte kriegsrechtliche Er- kenntniß sind:

der betheiligte Offizier, wegen grober Pflichtverleßung bei Verhinderung von Exzessen, zu einem einjährigen Festungs - Arrest,

zivei Unteroffiziere, wegen s{werer körperlichen Ver- lebung mehrerer Einwohner und Vermögens - Beschädi- gungen aus Rache im Komplott als Rädelsführer, beide zur Degradation und der eine zu einer 1/4, der andere zu einer 2/jährigen Festungs - Strafe. bei der Straf- Section einer Garnison-Compagnie, y

außerdem aber, einschließlich dreier Unter-Offiziere, von denen zwei ebenfalls degradirt worden, noch 46 Jundi- viduen nach dem größeren oder geringeren Maße ihrer

nat Einstellung in die Straf: Section einer Garnifon- Compagnie bis zu §8 Tagen Mittel : Arrest verurtheilt ; dagegen 40 zur Untersuchung gezogene Soldaten von der Beschuldigung der Theilnahme an den in Rede ste- henden Exzessen vorläufig freigesprochen worden. Uebrigens ist der verursachte Schaden näher ermittelt und bei der Bestätigung des Erkenntnisses zur Befriedigung gegrün- deter Entschädigungs-Ansprüche, von des Königs Majestär zugleich eine angemessene Summe bewilligt worden.

An den Tagen des 29. und 30. Sept. und 1. Oft. , ka- men die Kaiserl. Russischen Garde-Truppen, unter den Befehlen des General-Lieutenants und General- Adjutanten Jsleniess, auf dem Rückmarsche aus Kalisch durch den Kulmer Kreis des Reg. Bez. Martenwerder und wurden auch hier, dem allgemeinen Wunsche gemäß, von den Quartierständen seibst verpslegt. Sn Kulm nahmen am 30sten v. und 1sten d. die Offiziere beider Kolonnen an einer gemeinschaftlichen Mittagstafel Theil, der sich die dortigen Militair - und Civil-Behörden angeschlossen hatten. Dem Russischen Offizier-Corps zu Ehren war am ersten Abend ein Ball in der Kadetten - Anstalt und am zweiten Abend ein anderer im Resfourcen-Lokale. Jenen beehrte der General Lieute- nant Jslenieff, diesen der General-Major Obradowitsch persönlich mit ihrer Gegenwart.

Jn den drei Häfen des Regierungs - Bezirks Köslin und auf der Rhede bei Leba kamen im Monat September 43 Schiffe und 39 Bôte an, und es gingen von dort 40 Schiffe und 48 Bôte in See. Die vorzüglichsten Einfuhr - Artikel vom Auslande bestanden in 150 Ctr. Hanf, 115 Ctr. Thran, 2037 Ctr. Steinkohlen und 296 Tonnen Häring. Nach dem Aus- lande wurden hauptsächlich verschisst 1262 Schefsel Roggen und 573 Klafter Brennholz.

a at T Etne _——_.

Königliche Oper.

Am 9ten, nah der Vorstellung der Oper „Foseph in Aegyp- ten‘/, trat Madame Amalie Masi, Sängerin der Theater zu Neapel und London, in mehreren Ftaliänisch ausgeführten Scetten aus Rossini’s „„Barbier von Sevilla// auf. Seit Madame Carro- dori hatten wir hier nur solhe Sängerinnen gehdrt, welche sich die -Ftaliänische Gesangs - Manier zwar später angeeignet hatten,

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ader nicht solche, die von den ersten Elementen an darin unterrich-

Zu dieser Zeit war der inzwischen von einigen Mannschaften her- -

Schuld bei den obigen Exzessen zu Strafen von 6 Mo- |

tet worden wareit. Man durfte daher auf das Erscheinen det Sdtta gerin mehr als gewöhnlich gespannt seyn, und es freut uns, sagen zu fönnen, daß, nah den Beifalls - Acußerungen des Publikums zu urtheilen, die Erwartungen Aller niht bloß befriedigt, sondern wohl noch Übertrofen worden sind. Die Stimme der Künstlerin ist, wenn auch nicht eben von impontrender Fülle, doch frisch, kräf- tig und wohlklingend ; die Fntonation sets rein und selbst in den schwierigsten Jntervallen von bewundernswürdiger Sicherheit ; die Ge- läufigkeit in Passagen und Koloraturen außerordentlich und ihr Vortrag angenehm und graziós. Dabei weiß die Sängerin ihre Mittel stets mit Einsicht und großem Geschmack zu gebrauchen, und von störenden, gewaltsamen Anstrengungen findet sch durchaus keine Spur. Da nun auch die dußere Erscheinung der Künstlerin zu den angenehs- men gehört, so konnte es nicht fehlen, daß ihre Leistungen einen Efs feft hervorbrachten, wle wir ihn son| bei Concert - Productionen im Theater nicht gewohnt sind. Den meisten Beifall fanden die erste Arie: „Una voce poco fa“ und die Variationen Über „la Biondina in gondoletta.“* Außerdem hörten wir noch ein Duett mit /¡¿Figaro// (Hrn. Devrient) und das bekannte, sowohl in Concer=- ten als früher im Königsstädtischen Theater oft PRLraaDe: Duett aus Rossini’s „Armide/7 (mit Hrn. Mantius). Die Sänger un- serer Oper unterstÜßten die Fremde nach besten Kräften und auf das vortheilhaftesie. Da derselhen kein großer Ruf voranging, so konnte es nicht befremden, daß das Haus für das erstemal nur {wach be- seßt war; nach den in dieser ersten Vorstellung abgelegten Proben darf man aber annehmen, daß sich die Theilnahme an den Leistun- gen der Künstlerin immer mehr steigern, und daß das Verdienstiiche derselben eine allgemeine Anerkennung finden werde. A

Meteorologishe Beobachtun«.

1835, Morgens | Nachmittags Abends Nach einmaliger 9, Ofkiober. 6 Uhr. 2 Uhr. 10 Uhr. Beobachtung. I T bu ACADIEI S A C I F.

: ; Luftdruck .….. |332,65‘/ Par. 329,53/-Par. 329,28‘ Par. h Quellwärme 7,89 N.

Luftwärme . 7,09 R. 13,09 R. 9,19 R. | Flußwärme 10,09 R, R e | Que | Wee |Semimei0a® Wetter ï Y j : regnig lbe: i bewölkt. U Ausdünstung 0,081“ Rh, AGind: s ll W. 2, SW. Nieders{chlag 0,029‘ Rh, Wolkenzug „. WSW. | L Nachtkälte 84 9 R, Tagesmittel: 33048‘ Par... 979 R... 519 R... 70 pCt.

Bienmshimnm er B 0rs e Den 10. Oktober 1835.

4mtlicher Fonds- und Geld-Cours-Zettel.

A Pr. Cour. o Pr, Cour.

da| Brief. | Geld. | : N] Brief. | Geld, St.-Schuld-Sch. |4| 101 7/1 o! 1011 12/0s8tpr. Pfandbr. | À 102!/2 20s Pr. Engl. Obl. 30./4| 9974 | 99%, (Pomm. do. |4/ 1047 | Prämßeh.d.Seeh.—| 604 569 ‘4 Ticur- u Neum. do. 4! 101, REA Kurm.Obl.m.1.C./4| 101 A 100°/z [Sehlesische do. {4 106-4 Nin. Int.Sch. do. 4| 101 R Rilckst, C. und Z. Berl. Stadt-Obl. |4| 1012/4 | 1011/4 | Sch, d. K. u. N.|—| 84A | Königsb. do. 4 e B Bs Elbinger do. 44 _— old al marco |— 2161/4 215, Danz, do. in Th.|—| —— 41!/, INeue Ducaten |—| 18% Westpr. Pfandbr.| 4| 102 V —— Friedrichsd’'or |—| 135% 13! Groísh. Pos. do.|4| 103 Disconto u 3 4

P E

Wechsel- Cours. | Brief, j Geld,

Aae N 250 F1 Kurz Ï a2!/» “ck D S 250 Fl. 2 Mt. 142 Hmnburg R Ss 300 Mk. Kurz 1525/7 115294 C A E 300 Mk. 2 Mt. 152/41 |

Od la v a od aaiairie 1 LSt, 3 Mt. as 6 27 1 O a E 300 Fr. 2 Mt. m 81/5 Wien in 0 Kr. ....... .., 150 Fl. 2 Mt. 1035/1 | AUgSbütS o oi o o o in, S uo a 150 Fl 2 Mt. —— 1031 Breglau a oa its e N 100 Thl 2 Mt, 9A Belpals «ot ole e 4044 100 Tul 8 Tage —_— 102 ‘/4 Fraokfurt a. M. WZ. ......, 150 F1 2 Mt. 1034 | 1627/3 Pétérsbuïrg s e ee o o oe ooo 4 100 RbI 3 Woch. 304 -—

Auswärtige Börsen, / Amsterdam, 5, Oktober.

Niederl. wirkl. Schuld 54%. 5% do. 102. Ausg. Schuld 15/5. Kanz-Bill 23/5 41/,9% Amort. 947/ 3149 79, HRRUSS, 98/4. Vesterr. 9954. Preuss. Priäm.-Scheine 105. do. 4%, Aul, —, 5%, Span. 3i!/4. do. 3%, 1874.

Frankfurt a. M., 7. Oktober, . Oesterr. 5%, Metall. 102. 10174. 4% 9813/6, 9811, 214% 573. G. 1%, 25. 2477/3. Bank-Actien 1610. 1609. Part.-bl. 1392. Br. Loose zu 500 Fl. 116%. 116!4. Loose zu 100 Fi. 2131/4. É P’reuss. Pr.-Sch. 594. 5874. do. 4%, Anl. 982%. Br, Poln, Loose 687/3. 68%. Dq Span. Rente 29, 28%/%. 838% i7. 1634. \ St. Petersburg, 2. Oktober. i

Lond, 10134, Amsterdam —. Hamburg 91-4, Silber-Rub. 357!4,. 53% Sülber-Inscr. Ser. I. i082.

Paris 11014.

Königlihe Schauspiele.

Sonntag, 11, Oft. Jm Opernhause : Der Bettler, Drama in 1 Aft, von E. Raupach. Hierauf: Der Aufruhr im Serail, Ballet in 3 Abth. , von Ph. Taglioni, Balletmeister der großen Oper zu Paris. Musik von M. Th. Labarre. Die Ouverture ist vom Königl. Kammer-Musikus Herrmann Schmidt.

Im Schauspielhause: Das war ih! Lustspiel in 1 Aufzug, von Hutt. Hierauf: Drei Frauen und keine, Posse in 1 Uft, frei nah dem Franz. des Varin und Desverges, von G. Kettel. Und: Der Kammerdiener, Posse in 4 Abth., von Leitershofen.

Montag, 12. Okt. Jm Schauspielhause: Mulier taceat in ccclesia, oder: Die kluge Königin, historische Tragikomödie in 3 Abth., von E. Raupach. Hierauf: Die Zerstreuten, Posse in 1 Akt, von Koßebue. Und: Drei Frauen und keine, Posse in 1 Aft, von G. Kettel.

Dienstag, 13. Okt. Im Schauspielhause: Tasso's Tod, Trauerspiel in 5 Abth., von E. Naupach.

Königstädtisches Theater.

Sonntag, 11. Okt. Ben David, der Knabenräuber , oder: Der Christ und der Jude, romantisches Schauspiel in 5 Akten, nah Spindlers Erzählung: „der Jude“, fár die Bühne bearbcei- tet von B. Neustädt.

Montag, 12. Okt. Der bdse Geist Lumpacivagabundus, oder: Das liederliche Kleeblatt, Zauberposse mit Gesang in 3 Akten, von J. Nestroy. Musik von A. Müller. (Hr. Beek- mann : Knieriem; Hr. Wohlbru: Zwirn; Hr. Plock: Leim.)

Dienstag, 13. Oke. Die Helden, Lustspiel in 1 Aft, von Marsano. (Dlle. Blumenthal: Bertha, als ersten theatralischen Versuch.) Hierauf : Das goldene Kreuz, Lustspiel in 2 Akten von Harrys. Zum Beschluß: List und Phlegma, Vaudeville- Posse in 1 Akt, von L. Angely.

Redacteur Cottel. SDUIC(SEDEA 0

Gedruckt bei A. W. Hayn.

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