1835 / 307 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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listische Hauptquartier war am 20steit in Mendoza bei Vittoria. Cordova befand sih am 20sten mit seiner H Miranda am Ebro, woselbst er über Logroño und Rioja ange- langt war. Die Nachricht von der Einnahme von La Puebla durch die Karlisten scheint noch der Bestätigung zu bedürfen.“

Der Graf von Espagne it am 24sten d. M. in Nimes an- gekommen; er soll nach Lille (‘Andere behaupten, nach Nancy) gebracht werden.

Großbritanien und Jriand.

London, 30, Oktober. Der König kam vorgestern uach der Stadt und hielt im St. James- Palast eine Geheimeraths- Versammlung, welcher die hohen Staats-Beamten und die in der Stadt anwesenden Minister beiwohnten, Es wurden Sr. Majestät mehrere Geheimeraths - Befchie zur Genchmigung vor- gelegt. Nachher ertheilte der König den erve Meibourne, Hol- jand, Palmerston, Slenelg und Albemarle Audienz. Es war dies die leste Geheimeraths- Versammlung vor der Abreise des Hoses von Windsor nach Brighton, die auf den 2. Nov. festge: set ist. Se. Majestät werden erst in der zweiten Woche des Novembers wieder nah London kommen, um den Berich? des Recorders im St. James-Palast entgegenzunehtnen.

Die. Prinzessin Victoria befindet sich jeßt son wieder ziem- lich wohl, obgleich sie die Luft noch vermeidet.

Der Herzog von Wellington, dessen Krankheit nicht so schlimm gewesen is, als die Zeitungen sle machten, is so weit wieder her- gestellt, daß er shon am Sonnabend eine große Gesellschaft em- pfangen wollte.

Man will win, daß der General Sebastiani seinen Bot- schafter: Postey, am hiesigen Hofe nicht niederzulegen gedäcte; indeß wird, dem von verschiedenen Seiten, namentli von der Geri 28 Chronicle und von der Morning Post, wider- prechen.

__ Dem Pariser Korrespondenten des Mornin Herald zu- folge, stände der Nord - Amerikanische Geschäftstr ger zu Paris im Begrisf, Frankreich auf Befehl seiner Regierung zu verlassen.

__ Es heißt, der Vice - Admiral Sir Peter Halkell würde an die Stelle des Sir George Coburn , dessen dreijährige Dienst: zeit im Dezember abläuft, zum Oberbefehlshaber auf der Nord- «lmerifanischen und Westindischen Station ernannt werden.

__ Die Morníino Chronicle hatte in einem früheren Blatte cinen Auszug aus einem Schreiben gegeben, welches einer der ausgeschlosse”.en Meister der Orangisten: Logen an Lord Kenyon, den Vic-, Großmeister in England, gerichtet hatte, und welches \chw?2 Beschuldigungen gegen den Oberst Fairman enthielt. De vemselben zur Last gelegten Handlungen twerden jeßt von der =Norntng Post im Auftrag des Oberst Fairman in Abrede gestellt. Oberst Fairman, sagt dieses Blatt, habe nie in der bezeichneten Weise achandelt und nie ein Wort geäußert, aus welchem man auf so Hocverrätherische Pläne schließen könnte. Ein anderes Toryblatt enthält die Anzeige: „Oberst Fairman, der von den ministeriel- len Blâtiern des Hochverraths oder öhnlicher Dinge anges{ul- dgr worden ist, zeigt uns an, daß er heute Morgen seine Karte avf dem Ministerium des Innern abgegeben hat, mit der Be- merkung, daß er in Bezug auf gewisse durch das Organ der Presse gegen iha erhobene Anschuldigungen es für seine Pflicht,

_ sowobl gegen sich selb als gegen den Staat gehalten habe, seine Adresse abzugeben.“ (Verg!. das unten folgende Schreiben aus

Lendon.)

Lord Redesódale, Lord Eastnor und der Bischof von Roche: ser haben in dem neu gebildeten protestantishen Verein von Worcestershire die Aemter als Vice - Präsidenten jenes Vereins anaciommen.

Der Fürst von Canino (Lucian Bonaparte) if von einer Neise durch Schottland wieder nach sciner Villa in Bromyton zurüccgefehrt.

Jn einem vom Courier mitgetheilten Schreiben aus Dublin vom 28. Oktober wird behauptet, daß jeßt in Jrlanad vine Ruße herrsche, wie man sie lang? nit erlebt habe, und daß die wenigen Unthaten, welche die Tory-Blätter ihren Lesern noch auftischten, um ihnen das Gegentheil einzureden, nur in den abgelegensten Winkeln vorkämen und von allen Rechtlichen verabscheut und verivorfen würden. „Und““, sagt jener Korre- svondent, „blickecn Sie auf den protestantischen Theil, auf den Morden von Jrland, fo finden Sie, daß sich alle die bedeutent- sten Städte desselben dur die wohlwollendsten politischen Ge- sinnungen auszeichnen, daß dort die Fanatiker zurehtgewie- sen und Toleranz uad gesellize Tugenden aufgemuntert wer- den. Dies sind die charakteristishen Kennzeichen der Städte Belfast, Derry, Newry, Coleraine und Drogheda; genug, unsere jeßigen Jrländischen Protestanten, ich meine die Majorität der- selben, machen gemeinschaftliche Sache mit ihren katholischen Landsleuten. Als Beweis davon kann ZJhnen die Aufnahme dienen, welche Lord Mulgrave bei den Preöbpypterianern in Bel- fast gefunden hat; der ehrenvollste und enthusiastischste Empfang wurde ihm ven ihnen bereitet,“

Jn Falinouth waren Nachrichten aus Lissabon vom 18. d. eingegangen. An leßterem Orte wußte man, daß die 6000 Mann stzrfe Portugiesishe Húlfs-Armee noch nicht úber die Spanische Gränze gegangen war; sie soilte vor ihrem Einzuge noch um 10,0900 Mann, nach anderen Berichten nur um 2500 Mann, vermehrt werden. Nach Angaben in der Times soll in Lissa- ben der Plan einer Vermählung der Königin mit dem Prinzen von Koburg aufgegeben worden und wieder einmal der Prinz Max von Leuchtenberg zum Bräutigam designirt worden seyn. Am 1ôten war in Lissabon cin Dekret erlassen worden, wodur der Englische Sovereign, zu dem Werth von 4699 Reis, als gangbare Münze in Portugal erklärt wurde.

Im heutigen Courier lies man: „Wir haben Berichte avs Madrid vom 19ten d. M. erhalten. Am Iten hatte die Königin die Madrider National-Garde die Revue passiren lassen und bei dieser Gelegenheit dffentlih verkündet, daß der Streit mit den Andalusishen Junten auf eine zufriedenstellende Weise beigelegt worden sey. Wir sind um fo ehe geneigt, dieser Nach- richt Glauben beizumessen, als die von uns mitgetheilte Procla- mation der Junta von Andujar (siehe unten den Artikel Spa- nien) keine ernsihafte Ursache des Zwiespalts zwischen der Juntg und dem Premier - Minister mehr obwalten läßt. Die Madrider Hof-Zeitung vom 19ten kündet denn auch offiziell an, daß alle Differenzen, mit einziger Ausnahme des Kampfes mit dem Prätendenten, ausgeglichen worden seyen. Diese Ankündi- gung is in einem Manifeste der Regentin an die Nation ent: halten. Sie ruft in demselben alle gute Spanier auf, sich Be- hufs der Vertheidigung des Thrones und der Freiheit um sie zu sammeln, und diesem ihrem Aufrufe wird von allen Seiten dur, Darbringung patriotischer Gaben begegnet. Die Hofda- men Und andere Frauen des ersten Ranges sollen sich erboten haven, Kleidungéstücke für die Soldaten zu nähen. Herr Mendizabal hat alle Klassen der Bewohner Spaniens mit Snthussasmus zu erfüllen und diesen Enthusiasmus frucht-

aupt : Division in

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bar zu machen gewußt. Auch von der Armee haben wir cinige nähere Nachrichten. Sie bestätigen das Gerücht von der Einnahme Puebla’s, welches aber allem Anschein nach ein Ort von geringer Bedeutung ist, Die dem General Cor- dova zugeschriebenen Pläne, daß er die Brücken abbrechen und zersidren lassen wolle, zeigen, daß er der angegrisfene Theil ist, vnd aus der Nachricht, daß die Christinos sich aus dem Fort St. Bartolomeo nach St. Sebastian zurückgezogen, läßt sich s{ließen, daß die Karlisten dort noch stärker sind. Das in Paris verbreitete Gerücht, daß Vittoria in die Hände der Karlisten ge- fallen sep, wird übrigens durch die näheren vom „Messager miéigetheilten Nachrichten widerlegt.“

Der Oberst Caradoc hat sr seine Dieuste während des Spanischen Bürger -Krieges in den Baéekischen Provinzen von der verivittiveten Königin von Spanien den Stern dés Ordens Karl's l, erga = :

Herr Edward Elie, ehemaliger Kriegs: Se-crétait, besindet fich je6t in Spanien; er ist an der súdlichen Küste gelandet,

Wie der Courier meldet, if der General Llauder, angeblich mit einer politischen Mission beaustragt. (n der That aber nur un seinen Feinden zu catgehen, in Paris angekommen.

Mit dem „, James Watt‘ sind in der Themse 69 =— 70 Invaliden vom Englischen Hülfs. Corps aus Santander ange- kommen; sie sind auf Kosien der Spanischen Regierung nach England zurücftransportirt worden, Die Nachrichten vom Ge- neral Evans lauten dahin, daß er noch mit den Vorbereitungen zur Eröffnung seiner Campagne beschäftigt war. d

Dem Courter zufolge, ist das Loos derjenigen in Spani- schen Dienst getretenen Leute, die wegen Krankheiten oder Wun- den, die sie sich in diesem Dienst zugezogen oder erhalten haben, nach England zurÜckgeschickt werden, berücksichtigt und dafür ge- forgt worden, daß sie nach den Orten, wo sle angeworben wor- den, zurückkehren können, indem cinem jeden Mann für 10 Eng- lische Meilen immer eine Unterstüßung von 6 Pence ausgezahit oder freie Reisegelegenheit für sie beschaffc werden soll; doch soll diese Vergünstigung nur denjenigen zu Theil werden, die den Dienst unter ehrenvollen Umständen verlassen haben.

Der „Lord Lynedoch“/, der „Lord Dalmeny“‘', der „Keziah“/ |

11d der „Favourite““, welche Pferde nach Santander bringen soilen, liezen noch in Portsmouts, von wo sie des sc{leHten Metters wegen nit fort können.

In Neu Braunschweig wird je6t unter dem Titel: „Neu- Braunschweigisch - Ostindische Compagnie“ eine Gesellschaft zum Zweck des direkten Handels nach Chinz mit cinem Kapital von 49,090 Pfund gebildet.

Die in London eingetroffenen Nord - Amerikanischen Blätter

find hauptsächlich mit Berichten über die Verwüstungen ange- fut, welche heftige Sturme an der Ost- und Südkäüste ange- richtet hatten; der politishe Sturm, der über einige Staaten A Union bereinzubrechen gedroht hatte, schien sich gelegt zu aben, Nach dem Muster der Mäßigkeits-Vereine is in New-York seit kurzem auch ein Verein entstanden, um dein Spiel entge- genzuwirken.

London, 39, Okt, Vor ein paar Tagen erschien in den Zeitungen ein Brief von einem gewissen Herrn Heywood, als Großmeister der Orangisten -Logen in Yorkshire, an Lord Kenpon, als Vice-Großmeister des Ordens in England, worin er sich mit 37 Logen von der Haupt-Loge lossagt, zugleich aber den Oberst Fairman staatögefährlicher Umtriche anklage. Es ist zu bemerken, daß, während der Standard ohne wei teres den Obers? Fairman aufgiebt und darauf besteht, daß eine so wichiize Anklage nicht ununtersucht bleiben dürfe, die Times weder den Brief selbst aufgenommen, noch eine einzige

| Bemerkung darúber gemacht hat ; daß aber in der heutigen Mor

ning: Poft eine Etflärung im Namen jenes Offiziers erscheint, worin er die Beschuldigung als eine grobe Lüge behandelt. Den Tories kommt jeßt der eben erschienene Bericht der Un- terhaus : Kommission, welche mit der Untersuchung der Kla- g? über den in Jrsand den Wählern angethanen Zwang beschäf- tigt war, 0anz zur rechten Zeit. Denn es zeigt sich hier aufs klarite niht nur der wildeste und unversdhnlichste Haß vieler katholi- {chen Priester gegen die protestantische Kirche, deren Geistlichkeit und die dieselben unterstüßenden Tories, sondern auch, daß fie

| keinen Anstand genommen, sich ihrer geistlichen Macht und in

manchen Fällen sogar körperlicher Gewalt zu bedienen, um ihre Pfarrkinder nach ihrem Sinne stimmen zu machen. Die katho- lischen Lanvleute theilen zwar Gesinnung und Willen mit den Priestern, und es würde von deren Seite keines Zwanges be- dürfen, wenn die armen Leute sich nicht unter dem Zwang der

Gutsherren befänden, welche (wie jener Bericht gleichfalls zur

Genüge zeigt) den Ungehorsam ihrer Pächter bei Parlaments- Wahlen oft durch die grausamste Ausstoßung aus ihren Hütten, kostspielige Prozesse und selbst Verfolgungen von Aeltern, Kin- dern und Geschwistern der Widerspenstigen bestrafen. Aber die- sen Zwang von Seiten der Gutsherren hä!t man sür ganz na- türlich, da ja Jeder „mit den Seinigen“ thun bürse, was er will, und da ihr Zweck die Erhaltung des Besteßenden ist, so darf man es mit den Mitteln nicht zu genau nehmen. Aber gerade dieser Erhaltung des Bestehenden sind die Priester eunt- gegen, weil es die Aufreczthaltung der Suprematie einer freim- den Kirche in sich faßt; demnach bedienen sie sich, ohne Rücksicht auf die oft unausbleiblichen Folgen für die Baurn, aller mdg- lichen Mittel, um sie gegen die Tories stimmen zu machen, und es läßt sich wohl denken, daß da, wo das ganze zeiilihe Glück eines armen Mannes auf dem Spiele steht, nichts Geringeres, als die von der Ewigkeit entlehnten Gründe denselben bewegen können, jenes zu wagen. Dieses erklärt es denn auch, wie sie in dem Taumel der Leidenschaft schlehßt genug seyn können, sich seibst des Beichtstuhles und der Kanzel zu bedienen, um die Ge- müther durch Furcht, Hoffnung und entflammte Parteiwuth zu der in solchem Falle nothwendigen Selbstvergessenheit zu treiben ; bie Unwissenheit des gemeinen Volkes ist hierbei aber ihr vor- züglicher Gehülfe. Wenn also diesem priesterlihen Unfug entge- gengearbeitet werden soll, was eben so wenig durch Geseues- Zwang geschehen kann, als die Hemmung der Tyrannei der Guts- herren, so müßen fürs erste die Priester zugleich unter den Schus wie unter die Aufsicht und in den Sold der Regierung genom- men und dabei keine Kosten, keine Anstrengung geschont werden, um das Volk: zu erziehen, Die besseren unter den Priestein scheinen dieses selbst zu wünschen, wie neulich der katholische Erz- bischof von Armagh zu Belfast erklärte, indem er das neue Schul- wesen lobte und seine Freude darúber ausdrúckËte, daß in einem Bisthum, welches er nannte, in jeder Hütte die Bibel zu finden und die Religiösität des Volkes dadurch vermehrt sey. Der Parteigeist findet es jedoch bequemer, alle jene Uebel dem Ka- tholiziómus zuzuschreiben; denn da er es der Regierung zum Ver- brechen macht, daß sie den Katholiken Gerechtigkeit widerfahren las- sen will, so fann ihm nichts nüslicher seyn, als wenn er den

Katholiziómus in das verhaßteste und gefährlichste Licht sett Indessen ist es erfreulich, daß so Manche, die früher von diesen Geiste beseelt waren, in Jrland so eben bei dem Besuche de Vice-Königs zu Belfast bewiesen, daß sie das edle Streben di ses vortresslichen Mannes, das Beste jenes Landes zu fördern anerkennen, indem sie sich mit Whigs und Katholiken vereinig ten, um den Vertreter Königlicher Majestät in ihm zu verehren

ndeuken an den feierlichen Aft der Sr. isteten Erb-Huldigung der Nachwelt aufzubewahren, so haben llerhôchskdieselben, alle Festlichkeiten aus diesem Anlasse husldvoll blehnend, die Ansicht ausgesprochen, daß dies am zwecck- ßigsten durch die Herstellung einer Wasserleitung aus r Donau nach den höher gelegenen Vorstädten geschehen rfte, Zugleich haben Allerhöchskdieselben zu gestatten géru-

und obgleich die Tory-Journale fortfahren, mit Verachtung voi t, daß dieser Wasserleitung AllerhöhÆihr Name heiaelegt

ihm zu sprechen, und es ihm als einé Erniedrigung zuschreiben daß er O’Connell zu Tische geberen, machen es sich ausgezei nete Tories doch zur Ehre, ihn bei sich als Gast zu bewirthen und unter diesen Tories besindet si kein geringerer, als di

Erzbischof Beresford. Nlederlanhde.

Aus dem Haag, 30. Okt, Die Sectionen der zivei Kammer sesen ihre Untersuchungen der Budget-Geselz-Entwür| Heute ist an die Mitglieder derjelben ein neuer Gese Entwurf, welcher die zu bewirkenden Abänderungen ün dritte Titel des ersten Buches des Handels - Kodex enthält, verthei

fort.

worden,

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Wissenschast uno Literatur hatte vorgestern die Ehre, Sr. M

jestät dem Könige einen Bericht über die vorjährige Werksa

keit dieses Junstituts während des abgewichenen Jahres zu übe

reichen. Belgien.

Brüssel, 30, Oft, Durch ein Cirkular des Gouverne

; 2 ; Múnze der Provinz Brabant wird in Erinnerung gebracht, daß diejen B : ; Y0

0 E j / ege der cingeleiteten Subscri gen Belgier, die im Auslande Dienste genommen und vor dit L, scription 1, Januar 1835 nah ihrem Vaterlande zurü zekehrt sind, eb so wie die in Helland gebornen Einwehner von Belgien, df

berèits vor dem 6. Februar 1831 in diesem Lande domizilirt w

ren, auf alle Vergúnstigungen des Jundigenats Ansprüche mach

tênnen.

ien if im Begriffe, sich zu organisiren, und wird sowohl | rússel, als in Gent und Lüttich, Etablissements haben. Nicht Herr Jacgues Laffitte, sondern Herr Jean Bapt) Laffitte ist in Brüssel angekommen.

Dänemark,

Igzehoe, 29, Oft, Die Anwesenheit unserer, zum erst male zusammengetretenen Holsteinishen Stände mußte dem

strigen doppelten Geburtstage in dem angestammten Königehai hier eine besonders erfreuliche und erhebende Bedeutung geb

In diesem Sinne hatte der Königl. Kommissarius, Herr Ko renzrath Höpp, in dem geräumigen Lokale des klösterlihen K

vent - Saales eine zahlreiche Gesellschast zu einem FeFmahle wf

einigt, die, außer den Mitgliedern der Stände-Versammiung

vielen Gästen aus der Stadt und deren Nachbarschaft, auch man aus fernerer Gegend herbeigekommene Landsleute und seibst eini ufállig hier anwesende Fremde, im Ganzen 78 Personen, befahl Unter den Fremden befand si ein bekanntes Mitglied der Hi novershen Stände-Versammlung, Hr. Freudentheil. Dem stattlich Lokal mit entsprechender Beleuchtung, der reih geschmückten u bese6ten Tafel und der ganzen äußeren Ausstattung des Fest

entsprach die heiter - fesilihe Stimmung der bunt gemishSndustrie die lebhasteste Theilna

e

Gäste. Wie billig, brachte der Wirth zuerst die Gesundheit | beiden hohen Personen, deren Geburtstag eben gefeiert wut) nämlich unserer Königin und Kronprinzessin, aus, worauf | Musik-Corps die Melodie des alibekannten Königsliedes ertdn ließ. Dieser ersten Gesundheit folgte die des geliebten Kön welche der Abgeordnete Lorenzen ausbrachte, und den Bes machte die von dem Abgeordneten Obergerichts - Advokaten (d ausgebrachte des Königlichen Kommissarius. Die Gesellsch die sich um 4 Uhr vereinigt hatte, trennte sich erst spät Aben

Deutsc@Hchland.

Hamburg, 2. Nov, Auf die dem Senat geschehene zeige von dem erfolgten Ableben des bei ihm beglaubigten K

Schwedisch - Norwegischen außerordentlichen Gesandten und

vollmächtigten Ministers, Commandeur Signeul, hat derselbe | hinterbliebenen Frau Gemahlin des Verewigten dieserhalb f aufrichtigstes Beileid bezeugen lassen. | A : :

Wien, 30, Okt. Jhre Kaiserl. Hoh. die Frau Erzherzej

Sopkbie ist am 27. Oktober, um halb eilf Uhr Nachts, |

einer Erzherzogin glücklich entbunden worden, und befindet E nebst der neugebornen Erzherzogin, mit Rücksicht auf die stände, bei erwünschtem Wohlsepn.

Gestern Mittag um 12 Uhr fand die dfentliche Taufe| neugebornen Erzherzogin, in Gegenwart Jhrer Kaiserl. Maj! ten, wie auch im Beiseyn der hier anwesenden höchsten Famil glieder, mit dem herkêmmlichen Gepränge in der Hofburg-Pf kirche statt. Die feterliche Tauf- Handlung wurde von |F Fürst-Erzbischofe von Wien, unter Assistenz von Bischöfen 1" infulirten Prälaten, verrichtet. Tauf-Pathin waren Jhre M die regierende Kaiserin. Die Neugeborne erhielt die Nam María Anna Carolina Pia. Die Ober - Hofmeisterin Y Kaiserl. Hoheit der Frau Erzherzogin Sophie, Fürstin von Kink brachte die neugeborne TdaO auf einem reichen Kissen, | sen Hülle von zwei Kaiserl. Kämrnerern gehalten wurde, in gleitung des Erzherzog! Hofftaaté zur Taufe, und nach d ben wieder eben so in die Erzherzogl. Kammer zurück. # diplomatische Corps und der Hofstaat wohnten dieser Feil keit in Galla bei, Die Kaiserl. Leibgarden, gleichfalls in È! hatten das Appartement und die Hofburg - Pfarrkirche b und leisteten im Cortège die gewöhnliche Nebenbegleitung. mittelbar nach dem Tauf- Akte geruhten Jhre Majestäten it geheimen Rathsstube Cercle zu halten, wobei Se. Kaiserl. } der Erzherzog Franz Carl die Glückwünsche des diplomat! Corps und des Hofskaats empfing.

Se. Königliche Hoheit der Herzog von Lucca ist aus der Königlich Preußische Gesandte am hiesigen Hofe, © Mortimer von Maltzan, aus Schlesien und der kommandi!! General im Lombardisch- Venetianischen Königreiche , Graf Radebky, aus Mailand hier eingetroffen. ,

Die Wiener Zeitung enthält nachstehenden Artikel: Wassermangel, woran mehrere der volkreichsten und indust" sten Vorskädte «der Haupt- und Residenzstadt Wien leiden, welcher insbesondere in den Jahren 1334 und 1835 empsfit? war, hatte längst die Aufmerksamkeit Sr. Maj. unsers allet) digsten Kaisers und Herrn auf sih gezogen. Der väterli sinnte Monarch hat daher von dem Augenblicke Seines N rungs-Antrittes Sich mit dem segenreihen Gedanken beshi diesem wichtigen Bedürfnisse dauerhaft abzuhelfen. Da E den Wünschen der treuen Einwohner der Residenzstadt lg

Eine Deputation des Königlichen Jnstituts für Künst

Eine Gesellschaft zur Beförderung des Flachsbaues in Bi

en Kennerblike anshaulih zu machen sich bestrebten. Faber eben diese genaue Würdigung der ausgestellten Objekte es

che Ausstellungsräume dem

Mche allergnádigste Aeußerung innigst erfreut, Majestät deren Besichtigung bei Allerhöchstderselben Rückkunft Worzudehalten geruhen wollen. Und wirkli) waren Se. Majestät

Kgung gewürdigt hätten.

erde, Diese AllerbZcste Ansicht war nicht so bald bekannt worden, als sie sich, wie zu erivarten stand, auch schon der leb- aftesten Theilnahme erfreute. Während die Behörden sich mit r Anfertigung det auf diese Wasserleitung be: üglichen Pläne d Kostentanschläze, weiche nun ‘in allen ihren Teilen auf das dringlihste und sorgfältigste geprüft und berictiget werden llen, mit aller Thätigkeit befaßten, adeóregtierung für die Aufbringung der zur Ausführung der- lben erforderlichen Geldmittel Sorge getragen, und zu diescm )ehufe durch den Magistrat der Haupt- und Residenzstadt Wien die für alles Nü6liche und Edle so empfänglichen Bewohner eser guten Stadt die Einladung zu freiwilligen Beiträgen er hen lassen. Es bedurfte nur dieer äÄndeutung, um den durch ine patriotishen Gefunutigen und die freigebige Unterstü6ung ler geineinnüßlgen Unternehmungen ausgezeichneten Großhänd- r, Georg Freiherrn v. Sina, zu dem Anerbieten zu bestimmer, r Herstellung der erwähnten Wasserleitung als einen Beweis iner unbegränzten Anhänglichkeit an die geheiligte Person Sr. Majestät und des Bestrebens, seinen Mitbürgern zu nüken, nicht Ur den bedeutenden Beitrag von dreißigtausend Gulden Conv. zu widmen, sondern für den Fall, als der Bauauftwand 1 die vollständige Be- deckung nicht erhielte, au das Abgängige gegen 4proc. Verzin- lng sogleich vorzuschießen, N In derselben Zeitung liest man: „Die mit dem 1. Sep- mber d. J. erdffaete, und bis zum Wsten d. M. verlängerte ste Gewerbs - Pèodukten - Aut stellung der Oesterreichischen Mo- archie ist nun beendet, die eingesendeten Fabrikate sind ihren zeugern zurückgestelit, oder den Käufern derselben eingehändigt orden; schon werden die aus Allerhöchster Gnade hierzu ge- idmeten Lokalitäten der Kaiserl. Burg nach ihrer ursprünglichen destimmung umstaltet, und eine durch die Gegenwart des Mec-

Marchen verherrlihte dfentliche Preis-Vertheilung und Belobung

Wird für diesmal eine National- Anstalt schließen, welche in der jeschichte der vaterländischen Industrie eine neue Epccse zu be- ünden bestimmt is, Als ein theures Vermächtniß des hochse- gen Kaisers Franz 1. von dem Erben Seiner Krone und ugenden mit gleicher väterliher Sorgfalt aufgefaßt, haben peine Majestät, unser gegenwärtig regierender Kaiser Fer- nand l. , diese Anstalt nicht nur mit wahrhaft Kaiser- cher Munificenz ausgestattet, und mit höchst interessanten Ge-

)ert, sondern durch wiederholte Besichtigung der Ausstellung den

Yohen Grad der Theilnahme an Tag zu legen geruhet, welche

[llerhôchstdieselben dem Gedeihen und Fortschreiten des inländi- hen Gewerbs- und Fabrikwesens allergnädigst zu widmen ge- pohnt sind. . Schon am 39. August d. J., dem Tage vor der m Wohle Jhrer Unterthanen unternommenen leise nach Böhmen, geruhten Allerhöchstdieselben mit Jhrer Majestät der Kaijerin, die gleich Jhrem erlauchten Gemazle der inländischen j me schenkt, in Begleitung des rsten Oberst - Hofmeisters, Fürsten von Colloredo - Manns- (d, diese Ausstellung mit Allerhdchstdero Gegenwart zu glüken, - die einzelnen Gegenstände derselben ihrer Auf- erksamkeit zu: würdigen, Sich die Fabrikanten vorstellen zu las- n, an Jeden Worte der Aufmunterung und Zufriedenheit zu chten, und mit wahrer (andesväterlicher Huld in die- Details nzugehen, womit die Exponenten den Werth ihrer Erzeugnisse nd den Grad der Vervo!lkommnungen derselben dem [lerddch- Wenn

thren Majestäten ,

Ungeachtet eines beinahe zweiständi Auf thaltes unthunlich 4 he zweiständigen Auf

machte, bei dieser ersten Besichtigung sänmt-

Allerböchsten Augenscheine zu un- tziehen, so wurden dech auch die Gemüther derjenigen Ausstel k, welchen diesmal nicht die Gnade zu Theil werden konnte, hre Fabrikate Allerhôchstdenenselben vorzuzeigen, durch die so trôs- daß Sich Seine

un. von der Reise zurücögekehrt, als Allerhöchstdieselben mit hrer Majestät der Kaiserin und Sr. Kaiserl. Hoheit dem Erz- erzog Franz Karl, in Begleitung des Haus-, Hof- und Staats- anzlers, Fürsten von Metternich, und des Staats: und Konsfe-

enz: Ministecs, Grafen von Kolowrat:Liebsteinsky, Sich am 19ten

._ M. abermais in die Aus\tellungs - Lokalitäten zu verfügen ge- uhten, und hier so wie das erste Mal von der Ausstellungs- eitungs-Kommission ehrerbietigst empfangen, während einer dritt-

Yalbstündigen Anwesenheit auch nicht Einen Gegenstand vorüber-

ehen ließen, den Allerhöchstdieselben niht Jhrer näheren Besich- digt Die genauesten Erkundigungen über rage der Fabriken, den Standpunkt der Gewerbe und Ver- chleißorte, die Ausdehnung des Geschäftes , die Zahl der Hülfs: rbeiter, zeigten den Exponenten neuerdings, welch* hohen An- heil ihr Monarch und ihre geliebte Landesmutter der daterländischen Jndustrie gewähre, und tief gerührt von so viel uld und Gnade konnten sie nur mit Mühe den Ausbruch des auten Jubels unterdrücken, als Jhre Majestäten unter den wie- elten allergnädigsten Ausdrücken Allerhdchstihrer Zufrieden- jeit die Ausstellungs-Räume verließen. Noch vor dem Schlusse per Ausstellung geruhten Se. Majestät einen bedeutenden Geld- etrag zum Ankaufe von Fabrit: Erzeugnissen, welche exponirt wa- en, mit der ausdrücklichhen Andeutung zu bestimmen, daß so- A, die vorzüglichsten Gegenstände, als auch Erzeugnisse der in- P gg dedie d allen Theilen der Monarchie gewählt De wude Le Allerhöchste Auftrag bereits in Erfüllung

Spanien.

Madrid, 22. Okt. (Fran dsische Blätter.) Die kürz h: stattgehabte Mußerung der National - Garde Mea gün Ligen Cindruck auf die Gemäther gemachte. Man kennt den nthusiasmus, welchen die Gegenwart der Königin in den Rei- Jen dieser Miliz erregt; Und eine von dem lebhaftesten Gefähl r das Jlteresse des Vaterlandes eingegebene Anrede an die L ppen trug nicht wenig dazu bei, die lauten Aeußerungen i gTeUde hervorzurufen, welche an diesem \{dnen Tage úberall

Heute Abend wird Jhre Majestät einer außerordentliche peorstellung im Theater de la Cruz beiwohnen , bi zum Bien n von der hiesigeñ Kaufmannschaft eröffneten National-Sub- eption für die Ausrästung von 3000 reiwilligen stattfindet.

Majestät in Wien gë-

hat die Nieder-Oesterreichsche

| Der Premier-Minister wird in der Loge der Königin

aständen Jhres Allerhdöchsteigenen technischen Kabinettes berei: |

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: erscheinen. Es is dies, seit seinem Eintritte in das Ministerium, H ves mal, wo er sich dffentlich ¿tigen wird; aber die feierlicze Gele- genheit, der Zweck der orstellung, so wie der Umstand, daß er an der Spike der Subscriptions - Liste steht, dies Alles „machte es ihm zur Pflicht, zugegen zu seyn. Das Erscheinen der Königin und des Premier - Ministers in die- ser, im höchsten Grade patriotischen Versammlung wird ohne Zwéeifei vou großer Wirkung seyn. Auch Herr Villiers wird der Vorstellung beiwohnen; man is gewohnt, bei allen Gelegen- heiten, wo es si darum handelt, den Nztional-Eifer für die Sache der Königin anzuregen, ihn an der Seite des Bremier- Ministers zu schen. Der Einfluß Englands i hier für Zie: mand ein Geheimniß; er hält indeß Herrn von Rayneval nicht ab, auch in freundschaftlichen, wenn auch minder vértrauslichen Verhältnissen zu Herrn Mendizabal zu stehen, als Herr Villiers. Herr Southern, Englischer Gesandtschafts - Secretair, wird mor- gen von Cadix zurückerwartet, wo seine Sendung nicht ganz den gewünschten Erfolg gehabt hat.

Die legten Depeschen des diesseitigen Gesandten in Patis háben dem Herrn Mendizabal große Freude verursacht. Es konnte ihm nichts augenehmer seyn, als die dem Repräsentanten der Königin gegebene Versicherung, daß das Franzöfische Mini- sterium fortwährend von demsclben lebhaften Jnteresse für die Königin beseelt sey. Herr Mendizabal hat nur noch den Wunsch, daß die Französische Gränze mit größerer Strenge bewacht werde, um zu verhindern, daß die Truppen des Don Carlos durch die Schleichhändler mit allen Bedúrfnissen versehen wer- den. Ein von der ministeriellen Presse Frankreichs eben so oft wiederhoster, als ungerechter Vorwurf, hat den Herrn Mendizabal sehr gekränkt , dessen Ministerium durchaus kein Ministerium der Konzessionen“ ist. Man braucht nur auf- merksam das Benchmen Mendizabal's seit der Uebernahme seines Amtes zu verfolgen, um sich von der Ungerechtigkeit dieses Vor- wurfs zu Überzeugen. Welche Zugeständnisse find denn gemacht worden ? Die Junten verlangten fas sämmtlich eine konstituirende Versammlung, und das Ministerium hat sich beFändig geweigert, diesem Wunsche nachzukommen. Die Junten verlangten die Ab- sezung aller Beamten der Regierung, und das Ministerium hat feine Aenderung vorgenommen. Die Junten verlangten, daß die Macht, weiche sle sich selbst gegeben hatten, von der Regierung anerkannt werde, und das Ministerium hat sle niemals anerkannt, Fúr den aufmerksamen und gewissen- hafien Beobachter ist die eine Thatsache hinreichend. Mendiza- bal versprach bei dem Antritte seines Amtes, daß er, dem Kdb- niglichen Statut gemäß, regieren werde, und er hat sein Ver- sprechen gehalten. Es is unmöalich, irgend eine Handlung des Ministeriums als mit diesem Grundgeseze im Widerspruch zu bezeihnen. Der Ausspruch von Martinez de la Rosa in seiner Rede bei Erdffaung der Cortes: „Das Königliche Statut ist der Mörtel, womit Sie zu bauen berufen sind“, i von Men- dizabal in seinem ganzen Umfange beherzigt worden. Er wird den Cortes das Königliche Statut ünberührt und rein vorlegen und sie auffordern, darauf weiter zu bauen, indem er es ihrer Sorge und Verantwortlichkeit überläßt, die Entwürfe zu dem Gebäude zu machen, fert hat.

Der Prado is seit einigen Tagen von auêgezeihneten Per- sonen besucht worden. Herr von Miraflores, ehemaliger Spani-

scher Botschafter in London, hat eine Audienz bei Ihrer Maje- |

stât gehabt, und gestern Abend beurlaubte sich der General Qui- roga bei der Königin, um zur Uebernahme des Kommando's nah Granada abzugehen, wo er mit Achtung und ailgemcinem Vertrauen cmpfangen werden wird.

Es hat sich das Gerücht verbreftet, das Mislitair-Kommando der e: solle dem General Quesada abaencmmen und dem General Palafox übertragen werd: n. E

Im Kriegs - Ministerium herrscht jeßt die größte Thätigkeit, Man beschäftigt sich mit der Entwerfung einer Verordnung zur Ausrüstung einer Armee von 100,000 Mann, um cinen ent- scheidenden Schlag gegen die Karlisten ausführen zu können. Man erwartet, diese Verordnung in cinigen Tagen in der Hof- Zeitung erscheinen zu sehen. J E

__ Eine Spanische Provinz hat den Befchï der Regierung nicht abgewartet, um eine nachdrükliche Demonstration zu machen. In den Tagen vom 26. bis zum 30. erwartet man hier nämlich 2000 Mann Jnfanterie, welche Estremadura sendet. Dies if indeß nur der Vortrab von anderen 8000 Mann, welche die ge- nannte Provinz ausgerüstet hat und zur Verfügung der Regie- rung stellt, Andererseits meldet der General Cordova in seinen letten Depeschen, daß die Armee die Offensive ergreifen werde, sobald die Portugiesischen Hü!fstruppen und andere, von der Regierung versprochene Verstärkungen angekommen seyn würden. : _ Die Portugtesische Legion, welche bereits die Spanische Gränze überschritten hat, ist 7000 Mann stark. Die Englisch- Belgische Legion, bisher in Portugiesischen Diensten, tritt in Spanische Dienste. Sie zählt 2400 Mann. Aus allen Gegen- den marschiren Haufen von Bewaffneten nach dem Norden. Die Zahl der Freiwilligen aus Andalusien und Estremadura be- trägt 13,000 Mann. Mehcere Regimenter der Garnison von Madrid sind auf dem Marsche nah dem Norden. Diese große militairische Bewegung is um so wichtiger, als in diesem Augen- büick kein Widerstand gegen die Absichten des Ministeriums mehr E Sämmtliche Junten von Andalusien haben sich a geidIr.

Die gestern aus Andalusien hier eingetroffenen Nachrichten lauten günstig. Man weiß fast ganz positiv, obgleich die Nach- riht noch nicht offiziell ist, daß die Central-Junta von Andujar sich aufgelöst hat, und man spriht von einer Bewegung der Är- mee von Despeñaperros nah Unter - Aragonien , während der General Espinosa an der Spiße von 6900 Mann seinen Marsch nah Navarra richtet.

Der Graf de las Navas, welcher sich noch in Madrid bz:- findet, von dem Ministerium zurückgewiesen , von seinen Freun- den und Soldaten verlassen is, spielt hier eine traurige Rolle. Die Erdffnung der Session der Cortes, die er erwartet, um sich wieder zu erheben, wird ihn ohne Zweifel ganz vernichten. Dies ist auch wohl der Grund, weshalb das Ministerium ihn sich seibst überläßt, und sih mit Gegenständen beschäftigt, die für das A Caen Jnteresse sind.

Fn Catalonien sind die Waffen der Königin siegreich gewe- sen. Die Karlisten hab:n vor Figueras eine Moden évlitter: und die Gefangennehmung O’'Donneu's, zweiten Befehlshabers der Navarresischen Division, dessen Truppen in der Gegend von Olot geschlagen wurden, is ein wichtiges Ereigniß. Dieser Bri- gadier scheint einen großen Einfluß auf seine Soldaten aus- geübt zu haben.

Der Englische Courier theilt eine welche die Central-Junta zu Anduiar unterm Andalusier erlassen hat.

U nation mit, y 6, Oktober an die Diese Proclamation, von dem Präsiden-

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zu welchem er ihnen die Materialien gelie- |

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ten, Grafen Donadio, unterzeichnet, führt zuvörderst bittere Be- s{chwerde über den Abfall Sevilla's von der allgemeinen Sache aller Andalusier und bezeichnet diesen Abfall als um so skräflicher, als sich Sevilla freiw!llig der Central - Junta angeschlossen und seine Deputirte zu derselben gesender habe. Auch lose si, heißt es weiter, der Vorwand jenes Abfalss und der Aufidsung der Jurta von Sevilla keinesweges entshusdiaen, dein die Umstände, welche diesen Vorwand abgegeben, nämlich die A2fldsung der Junta von Badajoz und die Einberufung der Cortes, {eyen der Central - Junta ebenfalls bekannt gewesen. Hâtte- sie also darin einen Grund erblickt, sich ebenfalls aufzulösen, so wirde sie es gethan haben, ohne den« Vorrang Sevilla's abz W wartêi, der keinesweges dem Patkfictismus, sondern nur der Selbucht, dem Ehrgeize und der Thorheit einiger Individuen beizictnessen sey, Freilich seyen die bisherigen Maß- tegeln des neuen Mizisteriums, und namentlich die Ernennung bekannter Patrioten, wie Calatrava, Araguelles und Galiano, zu wichtigen Functionen, geecanet, das Schiêma zu veretaen, welches die Central:Junta nicht vo! der Königin oder au ntr von der Regentin, sondern ledigli) vo7! der Regierung trenne, auch werde sie (die Central-Junta) sich nin?nermehr zu unk(ugen Angrissen verleiten lassen, allein es sey unerläzlih, daß sie vor- sichtig zu Werke gehe und nicht eher all ihr zu Bebote stehende Mittel zur Sicherung der Freiheit des Vaterlande aus den Händen gebe, bis der Erfolg den Zusicherungen des neuen nisteriums eine Bürgschaft verliehen habe. „Der heldenmuüthige Aufstand Andalusiens,“/ heißt es am Schlusse, „hatte zweterlei, die Berufung anderer Männer zur Regierung und die Erringung an- derer Institutionen, zum Zweck. Jnersterer Beziehung sind wir befrie- digt ; in zweiter Hinsicht haben wir aber bis jezt nur Hoffnungen und Versprechungen. Ein Grundgeseß, eine Verfassung nach Ark der Verfassungen Belgiens, Portugals oder Frankreichs, würde allen Bedürfnissen Spaniens abÖelfen. Anarchie, Demokratie, Republikaniómus, mit denen man fo häufig bedrohlich um sich wirft, sind in Spanien fär denjenigen, der sein Vaterland kennt, nur leere Worte. Wir kennen keinen anteren Fanatiémus als den Fanatismus einer constitutionnellen, an dea Thron Jsabella's geknüpstzn Freiheit. Alle andere Wünsche, die n?an uns beimes- jen möchte, sind erdichtet.‘/ Es wird sodann hervoi'gehoben, daß gerade die Bewegung der Provinzen der Regierung Kraft zu verleihen geeignet sey, und schließlich, unter der Andeur1ng, daß die Junta sich nit auflôsen, vielmehr Hand in Hand 11ît der Regierung fúr die Freiheit wirken welie, erklärt: „Laßt uns denn alle auf densclben Zweck hinarbeiten und unter Verdop,- sung unserer Kräfte und Konsolidirung unserer politischen Existenz Europa ein ruhmvolles Beispiel ciner Freißeitsliebe geben, wel- che mit Ergebcußeit gegen unsere Königin, deren Interessen ja die unsrigen sind, gepaart ist.‘

Veo eg ar

Lissabon, 18, Okt, Die hiesige Regierungs-Zei- tung enthält je6t den zwischen der Spanischen und Poriugiesi- schen Regierung abgeschlossenen Vertr2a Über jene Hülfsleistun- gen. Ju der Publication heißt es, die Königin von Portugalr habe in Gemäßheit der von der Spanischez? Regentin ausge: sproenen Wünsche, und zwar nicht rur um ¿n Spanien die von dem Prätendenten angezettelten Unruhen niederdrücken zu helfen, sondern auch im Interesse derjenigen Sache, welche beide Königinnen vertheidigen, und, in Erwiederung der von de! Spa- nischen Regierung früher geleisteten Hüife, der Leßteren anzebo- ten, ihr ein Hülfs-Corps zu senden und darüber eine Conventon abschließen lassen auf Grundlage des dritten Zusatz-Artike!s zum Quádrupel - Allianz : Traktat vom 22. April 1834, Die Bestin mungen dieser Conventio: find in folgenden 8 Artikeln enthal: ten: „Art. 1, Portugal verspricht, gegen den Prätendenten cin Hülfs - Corps von 69200 Mann, welches allmália bis auf 10,009 vermehrt werden kann, auézusenden. Art. 2. Jene 6900 Mann sollen an der Gränze bereit scyn, dieselbe am 30, Sept. zu úberschreiten. Art. 3, Den Tag des Etinrüens werden beide Regierungen gemeinschaftlich festsezen. Art. 4. Wenn das Hülfs - Corps einrúckt, so soll es seine Positionen be. Salamanca nehmen, wenn nicht die Umstände die élnsezung cl nes anderen, von beiden Regierungen gemeinschaftlich zu bestim menden Punktes nothwendig machen; von dort aus werden die Truppen, in Gemäßheit der Jnstructionen ihrer Regicrung, m':

; Genehmigung der Spanischen Regierung, allmälig weite! vorrücken, Art. 5, Die Portugiesishen Truppen solle:

im Felde auf dem Fuße gehalten werden, wie bei Hülfe Truppen zu geschehen pflegt. Art. 6 Die Königin: Regen tin macht sich anheischig, zur Unterhaltung der Hüifs- Truppe beizutragen, indem sie die Differenz zwischen den Kostei! des Kriegs- und Friedensfußes auf ihre Rechnung übernimmt ; der Betrag dieser Differenz wird dur ein besonderes Uebereir. fommen bestimmt. Art. 7. Die Regentin verspricht, daß di: Portugiesischen Truppen auf ihrem Gebiete so aufaenommen ur * behandelt werden sollen, wie Spanische Truppen, und die Kön! gin von Portugal verspricht, ihre Armee zurück ,uzießen, soba! der Krieg gegen den Prätendenten beendigt ist. Art. §. Dies: Convention soll innerhalb 14 Tagen rat; fizirt werden.“ Sie i datirt: Lissabon vom 24. Sept. 1835, und unterzeichnet vom Hei

de Castro,

SULLEU

Die Agramer politische Zeitung vom 24. Oktober me. det: „Seit dem im Juli d. J. am Ozuliner Regiments-Koi: don unt den Bosniern stattgehabten Gefecht hat an unserer Kxos tisch-Türkischen Gränze durch volle vier Monate eine früher us erhôrte Ruhe geherrscht, und man Hätt? glauben sollen, daß nack ten und unser Gebiet zu respektiren geneigt werden dürften. Am l12ten d. M. jedoch unternahm eine Horde der Groß- Kla dusser Túrken in Stärke von etwa 120 Mann (mit Rüúeklassun- eines größeren Theils derselben als Reserve) früh Morgens eine: Einfall in unser Gebiet und zwar zwischen Malyevacz und Wa. lisßello in den Bezirk des Szluiner Regiments, wobei sie ge waltsam und mit bewaffneter Hand aus den der Gränze zu nächst liegenden Häusern eine bedeutende Anzahl Gro borns vieh herausgetrieben, und mit ihrer Beute in Eile na Groß-Kladuß entkamen. Dies führte ungesäumt zu Ver: handlungen und zur Aufforderung an die betreffenden Bosnischer Ortsvorsteher und Capitains um Rückstellung des abgetriebenci: Viehes. Da jedoch dieser friedliche Versuch ganz fruchtlos ge: blieben war, so nahm der mit der Landes - Sicherheitsleitung b Stellung an, indem er mehrere Compagnieen des Szluiner und auch der angränzenden Oguliner und des 1sten Banal-Regimen*é an den Kordon vorrücken ließ. - Die Bosnier jedo, ohne der wiederholten gütlichen Aufforderung Gehör zu geben, versammel.

ten sich von allen Seiten, sandten ihre Weiber und Kinder zu:

zog von, Palmelia und dem Spantschen Gesandten Herrn Per:

solcher Züchtigung die Bosnier endlich gute Nach*arschaft zu hal“

auftragte General von Rukavina gegen Kladuß eine drohenl: