1835 / 308 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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Bad id E E,

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Ir E R A:

ZU Don Carlos hat sie wenig Vertrauen, destò mehr zu seinem Sohne. in diesem Augenblicke noch die Zukunft verhülle. Mittlerweile hat Don Carlos zwei Personen bevollmächtigt, die in Paris ein neues Comité bilden sollen, um seine Juterèssen wahrzunehmen. Der’ Eine is der aus Barcelona entflohene Banquier Durand, der Andere Herr Mendez, der ehemalige Günstling Ferdi- nand's V, Beide sehr reihe Männer. Sie sollen Geld, Waf- fn und Munition anschaffen. Mit Werbungen sind sie nicht bzauftragt, da Don Carlos erklärt hat, daß er sein Land nur mit Spaniern und nicht mit fremden Söldlingen erobern wolle, und es ißm überdies nicht an Mannschaft fehlt. Die Gefangennehmung des Grafen d’España soll indessen die Pläne jener neuen Bevollmächtigten einigermaßen durchkreuzt haben, va ste angewiejen waren, sih mit ihm in Verbindung zu seßen. Jndessen haben sie kürzlih dem Don Carlos úber Bayonne die Summe von 500,000 Fr. zugehen lassen. |

Großbritanien und Jrland.

London, 30. Oktober. Bis zur Ankunft des neuen Briti- s&en Gesandten bei den Vereinigten Staaten, Herrn Fox, der fich jeßt als Gesandter in Rio - Janeiro befindet, in Washington, ¿t Herr C. Bankhecad als Geschäfcsträger daseibst accreditirt. /

Mehrere. der besseren hiesigen Zeitungen haben sofort die (acstern erwähnte) ‘Protestation des Obersten Fairman hinsichr- ich Ter gegen ihn von der Morning Chronicle erhobenen Be- \chuidigungen publizirt und dem Benehmen desselben volle Ge- red;tigkeit widerfahren lassen. Wiewohl die meisten Leser dem 11 Rede stehenden Artikel ohne Zweifel niht den mindesten Glau- ben geschenkt haben werden, so ist es doch erfreulich zu sehen, mit welcher Bereitwilligkeit jene Zeitungen die Wideriegung des Obersten Zaurman aufgenommen und den betreffenden Artikel der ,,Mor- ninz- Chronicle‘“ nur als ein abermaliges Beispiel der Licenz ei- nes Theils der Presse und als einen traurigen Beweis wieder- gegeben haben, wie wenig gewisse hiesige Zeitungen sich scheuen, das Würdigste und Edelste zu verunglimpfen und zu verleumden, wenn es gilt, die Zwecke ihrer Partei zu fördern, und wie fie in deren Interesse, wie hier, sogar nicht anstehen, zu den grund- lojesten Erfindungen zu schreiten. 2

Fürst Czartoryski und sein Neffe, der Graf Zamoyski, ha- ben einige Tage auf der Jagd bei Herrn Wenworth Beaumont zugebracht. ;

Es heißt, Lord Beresford gedenke sich wegen der Streichung seiner Portugiesischen Pension von 4000 Pfund bei der hiesigen Ñegierung zu beschweren.

Herr Erro, der unter Ferdinand Vil. Spanischer Finanz-

Mintster war, ist hier angekommen.

Der Globe erwiedert dem Journal des Débats auf scinen (lesten Artifel ber England unter Anderem: „Wir sind so oli, dem doctrinairen Blatte die Versicherung ertheilen zu Lönnen, uns, so viel wir wissen, nirgends ein Plan drohe, unjere’ Pairle abzuschaffen. Nicht einmal die Aufhebung der Erblichkeit der Pairie, die vor ein paar Jahren von den juste- milie Kammern Frankreichs verfügt wurde, haben wir in Eng- land irgendroo ernstlich vorschlagen hören, Das Journal des Débats schreibt alle Segnungen unserer Jnstitucionen dem fest chenden, unbeweglichen Theil derselben zu. Ohne Zweifel ist es súr die Festigkeit einer Regierungs - Form nothwendig , daß cinige Theile derselben mehr Dauerhafcigkeit besiken, als dieje- nigen, welche das eigentliche Volk in sich begreifen, und daß die natürliche Unbesiändigkeit der Demokratieen durch Unterstügzung ver vollziehenden Gewalt vermittelst eines Oberhauses aufgewo- gen wird. Daraus folgt jedoch nicht, daß die Englischen Ba- voue heutzutage dieselbe Stellung- gegen die Gemeinen beibehal-

‘ten éónnen, welche sie inne hatten, als sie den ersten Keim zu

ihrer und jener Unabhängigkeit legten. Mit unserer alten Mo- narchie ist es vorbei, und Keiner hat mehr über den Umsturz ver Königlichen Prärogativen triumphirt, als die aristokratisch- (ten Staatómänner und Schriftsteller des vorigen Jahrhunderts. Was 1 denn nun Heiligeres in den aristokrati\cZzen Vorrechten, als in den Königlichen? Die lehteren sind der dsfentlichen Mei- nung wenigstens noch viel theurer, als die ersteren.“

“Der Courier nimmt die Französische Regierung gegen den BVorwuef der Parcteilichkeir für die Spanischen Karlisten in Schuß nd meint, Don Carlos erhalte eben so viel Zufuhren aus Eng- land wie aus Frankreich; noch im Laufe des legten Sommers sey) ein großes Dampfschiff mit Kriegsvorräthen ‘aller Art von der Themse abgegangen, und es heiße allgemein, daß das Jachtshiss „Wulworth‘“, als dessen Besiber der Capitain Mingape auf den Registern des Jachts-Klubs figurire, fortwährend zur Verfügüng des Don Carlos stehe. | i

Das Linienschiff „„Malabar,“/ die Fregatten „Endymion“/ und „Tribune“ und die Kriegs-Schaluppe „„Childers““ lagen am Les? D. in Cadix; die Flotte hatte den Befehl, das Britische Fner esse und Eigenthum zu beschüten und oer Königin von panien j‘den Beistand zu leisten. Das Linienschisf „Russel 01 74 Ka,onen lag mit ähniichen Besehlen am 29jten v. M.

O (4 in VBiao: ua Hin H “Sie zwische!t der Spanischen und Portugiesischen Regierung ¡09eschlossene Convel,2n m Bezug auf das F Mites Auiss-Corps in Spanien zoll în Lissabon allgemeine Mißbilli- ung gefunden haben, nicht weil man fär die Ruhe in Portu al D-sorat war, sondern weil man zahlreiche Desertionen der Mi- elisien zu Don Carlos befárchtet?, denu über die Hälfte ber Portugiesischen Armee joll aus Miguelister bestehen, da zivei Decittheile der constitutiounellen Freiwilligen sich aus dem Dienst zurüzezozgen habea. Die Spanische Regierung joll auc das Britische Corps des Obersten Dodging, 550 Maun stark, „und cini Französisch-Belgisch-Jtaliänisches Batalllon, 690 Mann |èark, wncer dem Oberst-Lieutenant Corso angeworben haben, die inner- halb vier Wochcn auf Dampfschissen nach Barcelona geschaft werden sollen. Sie sollten Spanüchen Sold erhalten, sich aber anhcischig uaachen, vorkommenden Falls unter General Evaus zu denen, Die übrigen Nachrichten aus“ Lissabon vom I18ten d. sid von geringem Belang. Admiral Sartorius machte- sortwäh- rend Forderungen an die Portugiesische Regierung, erhielt aber nichts als Trostworte, Handel und Gewerbe waren in gutem Zustande. Die Zoll-Einnahme zu Lissabon hatte im September 176 Conto's betragen und versprach, für den Oktober noch bedeu- teirder zu werden. 5 h

Jm John Bull liest man: „Jn den Angelegenheiten Spantens [cheint, was den Kampf zwischen den Truppen des Zdnigs und dem 1hnen feindlichen Gesindel anbetrifft, ein Still- stand eingetreten zu seyn. Das Veni, vidi, vici-System, wel- ches die Londoner Liberalen den Hunde - Jnsulanern andichteten, scheint von diesen nicht befolgt worden zu sepn. Die Farlisti- {en Srteeitträfte nehmen stündlih zu; aber auffzllen muß es in der- That, daß der König, wenn er es vermag, keinen Streich cue, bevor die Vermehrung seiner Feinde unter Mendizabal's Horrschast seine Lage schwieriger macht,“

Doch wir wollen den Schleier nicht lüften, der uns |

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Berichte aus Jamàika vom 21. Sept. melden, das Re- präsentantenhaus sey ‘aufgelöst und ein neues zum- 31. Okt, ein- berufen. Mir Hayti sollten Verbindungen angeknüpft und das Verbot des Verkehrs zwischen beiden Inseln aufgehoben werden. ; Nach Berichten aus Goa über Bombay war dort viel Blut geflossen, und alle angesehene Einwohner ‘hatten sich nach Engli- schen Besibungen geflüchtet. Die Miguelisten waren im Besike von Goa und erpreßten so viel Geld als möglich. |

In der Times wird darauf aufmerksam gemacht, daß die Republik von Uruguay (Montevideo) in Hinsicht ihrer Bevdl- kerung scét 1810, wv sle auf 60 bis 79,000 Seelen _gescháhzr worden, bis 1825 auf 40 bis 50,000 gesunken gewesen, die Stadt Montevideo einbegrijen, die früher 20,000 Einwohner gehabt haben soll, jet aber: nur 10,000 zählt. Die Mehrheit der Einwohner bestehe aus Guachos, und es finde sich da kein Maun voa Vermögen, dex sich nicht hauptsächlih von Afrikani- schem Sklavenhandel ernähre. Und eineni solchen Lande, sagt das genannte Blatt, wolle man hier 3,000,000 Dollars oder 600,000 Pfo. leihen! j

Berichte aus Bogota vom 17. Aug. und aus Caraccas vom 153. Sept. lauten günstig, der Geldmangel war aber so aroß, daß der Präsident Vargas eine patriotische und freiwillige Anle:he von 50,000 Piastern zu 12 pCt. Zinsen ausgeschrie- ben hat. : New-Yorker Blätter melden, der Marquis v. Water, ford, Lord Roßlyn, Herr John Beresford und Oberst Dundas wären mit einem Jachtschiffe daselbst angekommen und hätten sich bald darauf in Washington - Street die - ärgsten Excesje erlaubt, mehrere Lanipen und Fenster eingeschlagen, einen Bürger nackend ausgezogen Und dergleichen mehr. Ein Nachtwächter suchte sie zur Ruhe zu bringen und rief zwei seiner Kameraden zu Hülfe; allein die Ernigländer warfen sich in ein Boot, bedienten si der Ruder, um die Nachtwächter durchzuprügeln, und wurden nur mir Mühe überwältigt. Der Friedens - Richter ließ sie ins Ge- fäángniß werfen, allein der Britische Konsul wußte ihnen bald ihre Freiheir zu verschaffen, und die Sache endigte mit der Zah- lung riner kleinen Summe. Andere Angaben schildern diesen Vorfall als von der Polizei sehr übertrieben ; jedenfalls ift Graf Roßlyn niche dabei betheiligt, da er England gar nicht ver- lassen hat.

Niederlande.

Umsierdam, 31. Oft. Während der ablaufenden Woche haken die Course der Staats-Papiere, mit nur weaigen Ausnahmen, ale eine weichende Richtung behalten, auch war der Umsas im Ganzen von ketner Erheblichfeir. Am meisten war dies der Fall mit den” Spanischen Fonds, wovon täglich niedrigere Notirungen von Paris und Antwerpen eiugingen, denen der hiesige Markt mehr oder weniger folgte; dabei werden jeßt durch die sich im Gange be- findende Konve. ston der meisten Spanischen Fonds bedeutende Par- fieen davon jür einige Zeit dem Handel entzogen und i das Ge- {hät Tadurch paralysict ; Sprocentige Perpetuelle, welche heute vor 8 Tagen 20'-, pCt. standen, gingen seitdem täglich niedriger und san- ken gestern bis 28! pCt.; eine noch grdßere Differenz bieten Cor- tes: Obligationen dac, indem der Cours derselben von 30%, allmälig bis 27%/1g PCr: fiel; aufgeshobene Schuld ging während diefer Zeit von 14% auf 1334 pCt. zurúck und Obligationen von Ardoin und Comp. ebenfalls bet geringem Umsa, von 4234 à 4314 pCt. auf 03/2 à 4B pCt.; Coupons von Cortes- Obligationen wurden we- nig gesucht und zuleßt zu 10 pEt. abgelassen. Auf Holländische Staars- Papiere übten mehrere ansehnliche Verkäufe, die für Deutsche Rechnung geschahen, niedrigere Course von London und der heran- nabende Abrehnungstag einen nachtheiligen Einfluß, wodurch der Cours der Fntegralrit von 35% auf 55 pCt: zurückgedrängt wurde; Kanz-Billetrs von 25 auf 245 Fl ; öprocenxige wirfliche Schuld von 102/46 bis 101% pCt. und Syndikat - Obligationen von 959!/ & aur 25% pCt. Oer Umsaz in Actien der Handels- Gesell- schaft t merklich shwächer geworden , wobei sich deren Preis nicht hat erhalten kdnnen; geftern. wurden selbige zu 117 pCt. abgegeben. Fn Preußischen Prämien-Scheinen war fein Umsaß und die Preise stehen nominell auf 104! à 105 Fl.; nicht besser war es mit 6pro-

ceutigen Russischen Fnscriptionen, welche nach einigen unbedeutenden-

Schwankungen gesiern zu 68, pCt. zu haben waren. Dagegen wurde es in Weener Metall ques ziemlich lebbaft nach dem Berichte, daß die vor längerer Zeit schon etwartete 3procentige Anleihe end- lich zu Stande gekommen sey, Zorocenttge wurden anfangs bis 9I'4 bezahlt, doch ließen sie wieder pCt,. nach; auf 2, procentige Me- taliiques, in welchen schon lange niwts Erhebliches vorfiel, hatte jene Anleibe dagegen einen sehr günstigen Einfluß , indem selbige sich von: 560% bis 58! pCt. gehoben haben ;' gestern meldeten sich

| indeß wieder mehrere Veréäufer, die zuleßt zu 58 pCtk. abliefen.

Süd - Amerikanische Fonds blieben ‘ausgeboten bei lanen Coursen. Geld bleibt begehrt zu 314 à 4/4 yCe Zinsen. Am Getraidemarkt war es diese Woche wieder ziemli ßkille; es i auch nicht zu erwar- ten, daß in nächfiec Zeit und bis das Schicksal des jeßt bet den Ge- neralstaaten vorli:genden Geseß- Entwurfes, wonach der Betrag der Eingangs - Zd!le von den meisten Getraite - Sorten, jedesmal vom Steigen oder Fallen dersclben auf mehreren Binnen - Märkten ab- hánaîg gemacht werden soll, entschieden seyn wird, eine erbebliche Veränderung in diesem Zustande eintceten dürfte. Heute vor § Ta- gen. wurde rine Partie Weizen von solchen Ladungen, die dem neuen Geselze unterliegen werden, zue Wiederaussuhr abgenommen, und zway 1322pfündiger jähriger Wismar Weizen und 143pfündiger neuer dito zu 17/4 Fl Der übrige Umsay von Weizen und Roggen be- schränkte sich auf den gewdhnlichen Verbrauch, wobei die leßten Preise mühsam erretht wurden. Die Hafer-Preise sind etwas gewi: chen, wodur eintger Handel herbeigeführt wurde; 86. 8yfündiger dier galt 86. 88 Fl., 8öpfündiger feiner 90 Fl., 7up;ündiger schwar- zer 66 5! / Töpfändiger neuer Futterhafer €8 Fl.

Belgien,

Brüsjei, 30. Ofcober. Dex Ehrendegen, toelcher nach dem Deschluß unserer Kammern dem: Marschall Gérard als ein Zei- chen der Dankbarkeir fär die Einnahme der Citadelle von Ant- werpen dargereicht werden soll, ist hier dieser Tage zur Schau gestellt gewesen, doch melden hiesige ministerielle Blätter, es sey so schlechte Arbeit, daß er nicht úbergeben werden könne, ohne

die Fortschritte Belgiens in der Gravir- und Goldschmiedekunst

in ein übles Licht zu stellen. Andere behaupten, dex Marschall wolle den Degen n:cht annehmen, so lange seinen in Belgien dienenden Landsleuten keine Genugthuang für die Verdrießlich- feiten, die man ibnen zugezogen, zu- Theil geworden sep,

Dänemark, Kopenhagen, 31. Oktober. Am 19, legte der Königliche Kommissarius der Stände-Versammlung zu Noeskilde einen Ent-

wurf in Betreff des Kriminalwesens zu Joland vor, welcher an-

einen aus funf Mitrgliedern - bestchenden Ausschüß verwiesen wurde, Unter den alsdann eingereichten Anträgen einzelner Mit- glieder machte sich der des Kammerraths Rasmussen- bemerklich, welcher zur Vechinderung leichtsinniger Eingehung der Ehen vorsh!ug, daß in Zukunft Zeder, der sich zu verheirathen beab- sichtige, zuvor eine Abgabe von 5 bis 20 Reichsbankthaler der xelrinenfasse zu entrichten haben soile, Der Proponent nah 'je-

doch seinen Antrag zurúck, als ihm der K. Komnmissarius bemer, lich machte, daß schon häufig Vorschläge dieser Art der Dän. Kanzl gemacht worden feyen, die man aber imme? zurückweisen zu müsse; geglaubt habe, aus Rücksicht der daraus hervorgehenden B schränkung der persönlichen Freiheit und der Besorgniß vo) schädlichen Folgen für die Volkömoralität. Jn den folgende fünf Sißungen vom 2l1sten bis zum 26sten d. M. wurde übe mehrere der früheren Anträge, welche an Ausschüsse verwiese worden waren, Bericht erstattet, worauf dann eine Berathun der Versamnilung darüber stattfand, wie das über die einze nen Angelegenheiten dem Könige zu erstattende Gutachten au

fallen solle. Das „Dänische Srändebtati“/ verspricht, die Resul

tate der beendigten Sachen in einem seiner nächsten Blätter mi zutheilen. Unter den neuen Anträgen, welche Ausschüssen zu Berathung überwiesen worden sind, besindet sich eine Motio des Grafen Holstein, daß die Kommunal: Angelegenheiten, we!ck bisher den Amtleuten Übertragen waren, künftig von dense ben im Vercin mit einem Amts - Kommunerath verhandelt we den sollen.

Polen.

_ Warschau, 31. Okr. Die hiesigen Zeitungen enthalten ei Kaiserliche Veroronung, aus Warschau vom 4. (16.) Okt. dati wodurch der Zoil von Oesterreichischen und Ungarischen Wein auch bei deren Einfuhr in das Königreich Polen ermäßigt wir wie es bercits durch eine frühere

das Russische Kaiserreich geschehen, und zwar joll der Zoll fort j

für den Polnischen Garniec 2 Fl. § Gr. -und für die Flas 1 Fl. 20 Gr. betragen. : Der Fürst Wiazemski ist von Tereépol und der Gentrs

Fehse von Kalisch hier angekommen.

Deutscland.

Dresden, 30. Oktober, Durch eine Bekanntmachung d Stadt- Raths sind fúr das gegenwärtige Jahr. die außerorde lichen Bedürfnisse auf ¿9,200 Rthlr. veranschlagt worden, wis rend fie im vorigen Jahre nur auf 48,160 Rthlr. stiegen. Di Bedürfnisse entstchen durch 11,000 Rthlr. für die Straß Beleuchtung, 11,000 Rthlr. für die Polizei, 4000 Rthlr. die Kommunal-Garde, 700 Rthlr. für Kanzlei - Bedürfnis der Kommun- Repräsentanten, 2500 Rehlr. Zuschuß für di Stadt-Krankenhaus , 15,000 Rthir. zu den lrmen-Versorgunj Anstalten, 5000 Rthlr. zur . Verzinsung und Tilgung di Stadt-Schulden, die am Schlusse dos vorigen Jahres 64,2 Rthlr. betrugen. Eine mit 3 pCt. zu verzinsende Anleihe v 102,000 Rthlr., dercn Rückzahlung in Terminen von Michael! 1840 beginne, ist sür's erste festgestellt worden. Zur Erhebun und Deckung der diesjährigen außerordentlichen Bedürfnisse si 2 Gr. von jedem hundert Thaler des Grundbesikes und 6 M vom Thaler des Miethszinses für alle Miethleuce und Pâcht zu erheben ausgeschrieben worden. Die gedruckte Bekannt chüng enthält eine genaue Uebersicht der Einnahmén und A gaben beim städtischen Haushalte in der Kämmerei und in all Zweigen der städtischen Verwaltung, so daß jeder, der beiträg nun auch weiß, warum, und wozu er beiträgt. B

Koburg, 24. Okt. Se. Durchlaucht der Herzog zu Sah

sen-Koburg und Gotha haben dem Königl. Preußischen Gener Arzt und Öber- Medizinal-Rath Dr. Kothe das Ritterkreuz dilüh schaft gelangen jollten,

Herzogl. Sachsen-Ernestinischen Haus-Ordens zu verleiben-ge

Kassel, 30. Okt. (Frankf. Journ.) Unsere von Leipzig rückgekehrcen Fabrikanten, unter andern die Wollentuch : Fabi kanten, loben die jüngst dort stattgehabte Michaelis - Messe. @ wenig sie mit ihrem Absaß bei der vorigen Jubilate:Messe zuf den zu seyn Ursache hatten, so befriedigt in ihren Erwartung sind sie diesmal gewesen. h:

Der bekannte Französische und vormalige Königl. Vestphi sche General-Lieutenant Alix hat seinen Prozeß, den er weg des Besißes seines unter der Westphälischen Regierung käufls erworbenen Gutes Freudenthal in Kurhessen seit der Restau! tion zu führen genöthizt war, nunmehr bei den hiesigen 0 richten in allen Justanzen gewonnen. Es hat dieser Proy jest 20 Jahr gedauert. Man wird sich erinnern, daß der 0 neral während seines Aufenthalts in Frankfurt, wo er währe seines Exils aus Frankreich mehrere Jahre zubrachte, diesen nen Rechtsstreit persönlih auch bei dem hohen Deurschen Bu destag betrieb und bei demselben über Verweigerung der Jus Beschwerde führte. ln pos8e880710 hatte er diesen Prozeß längst gewonnen; gegennärtig ist derselbe aber au in pelitoi ven dem Kurhessischen Ober - Appellations gerichte zu seinen Gl sten entschieden worden.

Regensburg, 25. Oft, An dem Bau der Walhaíla dem zwei Stunden von hier entsernten Donaustauf wird un achtet der vorgerückten Jahreszeit jezt noch rúhrig gearbei Der Bau wurde vor vier Jahren begonnen, und dürfte es i leicht noch eben so lange dauern, bis jenes Deutsche Nationa bäude vollendet seyn wird. Jn den bisherigen vier Sommi waren dabei unausgeselzt 3-—400 Arbeiter beschäftigt, an weliz wöchentlich ay Lohn 3 4000 Fl. ausbezahlt wurden. MNatúr haben zu dem großen Bau noch viele andere Handwerker, d Maurer und Zimmerleute, die Arbeiten zu liefern, und so versch denn das großartige Unternehmen des Königs der arbeitenden Kl der ganzen Umgegend einen reichlihen Verdienst. Jst die Walhi erjt vollendet, so wird der Zufluß von Fremden, deren je6t 19 sehr viele hier ankommen, um den begonnenen Bau zu seh nur noch größer seyn. Der Ruf davon hat uns diesen S mer über na1zentlich viele Engländer zugeführr. Auch Maj. der König pflegt sehr häufig incognito hierher zu 1 sen, um die Fortschritte des Baucs zu fördern, und mand Zweckmäßige persönlich anzuordnen. Dee rohe Bau ist nl mehr vollendet, und ungeachtet der hölzernen Verhüllung ten hon die imponirenden Formen ins Auge. Der Y stuhl if no- nicht gesc6r, was zuveriässig im nächsten ü jahr geschehen wird. Dagegen stehen {hon 32 kolessate E len, deren die Walhailla an der Außenseite rinzéóum w hundert bikonumen wird. Man versichert , daß bei Stauf die Donau eine steinerne Brücke gehane, die von Regens? auf dem rechten Ufer rah StrauLing führende Landstraße ( gehoben und auf das linké Ufer verlegt werden soll , damit Reisenden Gelegenheit bekämen, den Bau in Augenschein} nehmen, Für das Junere der Walhalla arbeiten, wie mat: nimmt, zur Zeit schon viele berühmte Künstler Deutschlandé des Auelandes. Die Gegend um Regensburg und bei Sl ist wundershôn. Der Berg, auf dom die Walhalla stecht;, dafür wie geschaffen. Auch die Wiederherstellung des im Jd 1482 erbavten Doms unserex alten Stadt wurde nah dem V len des Königs bereits angefangen. /

Stuttgart, 28. Okt. Bei der Steueryerwilligung "

Jahr 1833 ließen sich die finanziellen * Wirkungen des ge Hôäuserreihen mit den. naheliegenden Dörfern

Deutschen Zollvereins, in welchen zu jener Zeit Württemberg f

t, nicht vorausberehnen, und um sicher zu gehen, selzte man muthmaßlichen Zoll-Errcag auf die Summe von 720,000 Fl. úcck, Der wirkliche Ertrag: beläuft sih nun aber auf1/,547/ 568 Fl.

Kr., und bot somit einen Ueberschuß von 827,568 F{. 50 Kr. eser reiche Ertrag übertrifft auch das Ergebniß des vorigen hrs 1833 bis 1834 um 434,199 Fl, 42 Kr.

Karlstuhe, 29, Oktbr. Das dieses Jahr ziemli weit er die Saison hinaus verlängerte Bade- Wochenblatt unseres achbarten Baden-Baden giebt in seiner Schluß-Nummer

2ò. Oktbr. die Gesammtzahl der seit 1. Mai bis 24. Oktb,

t gewesenen Badegäste und anderen Fremden auf 15,513 an; er den erst in voriger Woche noch dort Angekommenen befand

au der bekannte Vice-Admiral Sir Edward Codrington.

Unser Minister der Justiz, Staatsrath Freiherr von Gulat- ‘lenburg, tritt, dem Vernehmen nach, seinem eigenen, vorzüg:

durch sein vorgerückces Alter motivirten Wunsche zufolge, den Pensionsstand. Ueber scinen Nachfolger ist das Publi-

noch im Ungewissen.

Der an die Stelle des verstorbenen Staatsraths v. Weiler

Mitgliede des Staats - Ministeriums ernannte Hofrichter (f von Mersburg ist hier eingetroffen; das Gerücht, welches seine neue Stellung ausschlagen ließ, war arundlos,

Hechingen, 29. Okr. Se. Durchlaucht. der Erbprinz hat

erm 22sten_.dieses Monats zur Beschleunigung des Geschäfts: .

ges, wie auch um jeden Kosten-Aufwand möglichst zu beseiti-

Verordnung mit Bezug auß, die Versammlung der Landesrepräsentancen auf unbestimmte

vertagt. Die Landes - Repräsentation hat, dem Regierungs- ‘age zufolge, sofort eine provisorische Kommission zur Prü-

19g der von der Regierung ihr mitzutheilenden Geseß-Entwürfe

nannt.

“Desterrei,

Wien, 39, Oft. Seine Majeskät der Kaiser haben durch an den Obersthofmeister, Fürsten Colloredo, gerichtetes Hand- et Jhre Absicht zu erkennen gegeben, eben so wie der verewigte ser Franz, wöchentlich zwei Mal öffentliche Audienzeu zu er- len.

Seit einigen Tagen sind die seit der Thron - Besteigung Kaisers Ferdinand: geprägten Münzen in Umlauf. Sie füh- auf der einen Seite das Brustbild des Kaisers mit Lorbeer- iz und auf der anderen Seite den Kaiserl. Adler mit dem appenschilde u. \. w., wie die bisherigen, und zeichnen sich, die leßten unter Kaiser Franz ausgegebenen , durch feinen ih aus. Statt der bisherigen Rand-Umschrift: lustitia reg. um fundamentum findet man den Wahlspruch des neuen sers: „.Recta lneri”.

Durch ein Kaiserlihes Patent ist neben der bereits beste- den Gränzbewachung auch noch eine neue Zollwache zur bes- Abwehr des Schleichhandels angeordner worden.

Am 15., 16. und 17. fanden in Preßburg reichstägige Sitzun- beider Ungarischer Landtafeln über die Bemerkungen zu den digten Gravamina der Jahre 1826 bis 1831, -so wie über jebigen Beschwerden ßarr. Aber die entscheidende Sikzung 16. in der zweiten Landtafel ist besonders wichtig. Die ite Landtafel hat sich nämlich in derselben endlich dahin ver-

ligt, daß den Ansichten ihres Königs und Herrn zufolge, der

schlag, nah welchem den Adlichen, welche Nusnießungen Bauern - Besibungen wirklich inne haben, oder dazu durch yach dem bereits angenommenen Ur- ial Geseß ‘von nun an keinesweges die freie Verfügung über elben zusteht, sondern daß ste steuerpflichtig seyn sollen, selbst n Privilegien oder Verträge darauf haften. Durch die An- me dieses Zusaß - Artikeis des Urbarial-Gese6es hat der Adel em großen Prwilegium entsagt, indem ein Theil der Lasten Bauers auf den Edelmann übergeht.

Die Allgemeine Zeitung schreibt aus Böhmen vom Oktober: -„„Die befohlenen und bereits in Ausführung begriffenen ductionen in unserer Aruee werden für das Land gesegnete Früchte zen; auch mertfc man davon bereits die cesten Spuren in dem abgehenden Preise von guten Pferden, und in den frohen ichtern der militairpflichtigen Jünglinge. bisherige 14 Jahre dauernde Dienstzeit verkürzt, und wie reußen, auf einen weit fleinecn Zeitraum (man jpricht von A 6 Jahren) gejeßt werden jolle, gewiant immer mehr uben.

S ch weiz. Zürich, 2, Okt. (Schw. Mcrk.) Das Schicksal Spanischen Köster scheint auf das der Sch&weizerischen ei: bedenklihen Cinfluß ausüben zu wollen; das große Vermö- , das viele derselben besi6en, wäre für inanche Regierung den jelzt vergrößerten usgaben ein willkommener Fund. Unordentliche Vei mögens - Zustand des Benediktiner: Klosters iffers hat )ck;on seir einiger Zeit die Ausmerksamkeit des karho- jen Administratións- Rathes von St. Gallen auf sih gezogen; Kommission, 1834 dahin gesandt, schlug na" geschehener

Metsuchung roeuizstens vor, man olle dem Kloster einen Vor-

d seben. Es” har nämlich 100,000 Fl. Schulden und doch

t ihm, außer den natúrlichzn Ausgaben, noch die Sorge fir rere Pfarreien ob. ‘Man könnte die Aufhebung diejes Klosters ein Glück betrachten, sowohl für die dermaligen Bewohner, en die’ Fortführung eines so verschuldeten Haushairs doch \t viel Freude gewähren kann, ais guch fúr das Land, weil it die dasige berühmte Heilquelle {dner aufblühen könnte, Jet. Jn ähnlicher Verlegenheit ijt das Kioster Rheinau ischen Schaffhausen und Zürich), es verniaz aus seinem gro- Vermözen (1 Mill. Gultoen) nur 2 Prozent zu ziehen, hat jen einer schlechten Verwaltung schon einige Male Kommissionen Zürich bei sich beherbergen müssen, und es sind [chon Stimmen geworden,“ welche die Aufhebung dieser Anstalt begehren

vielleicht in ciner Si6ung des Großen Raths ein sarkes d finden, das Klotter hat in dem ganz reformirten Kanton 4. Freunde, da es sich weder durch Sinn für Wissenschaft Kunst, noch durch eine andere hei:same Thâärigkeit empfehlen - vermag, und da, allem Anscheine nach, Abr dem gegenwärtigen unruhigen Treiben der Röd:

en Partei nicht fremd it. Ausfallend it bei dem kirch- N Kauzpfe, der gegenwärtig die Aufmerksamkeit in Ansprúch int, die Untbätigkeit Berns, das doch bei der Stimmung ir. Jura-Beevdlkerung Grund hätte, nicht gleichgü!tig zuzu- Die Ursache hiervon ist wohl dieteibe, aus der auch

ns Benehmen (n Sachen der Eidgenossenschafc hervorgeht, allzu hohe Vorfellunz von seiner jelbstsiändigen Größe, wo-

h es der Nothwendigkeit enthoben zu sevn glaubt, sich an ête Stände anzuschließen. Hier in Zürich nehmen die P erungevläns einen großartigen Charakter an; wenn es in em Maßstabe fortfätrt, so durchfließt die Limmat bald die te Stadt der Schweiz, denn Zärich hängt bereits durch ufammen hât alle Ursache ,„- u welche

denjenigen dankbar zu seyn,

Das Gerücht, daß !

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durch Schleifung der Wälle dem gebuidenen Drang nah Ver- größerung Luft maten; die nothwendige Folge wäre sons ge: wesen, daß eine Menge der thärigsten Bewohner sich: vor die Stadr hinausgezogen hätte. Jn: Bern ist Professor Vogt ein auégezeicneter Lehrer der Heilkunde, früher in Gießen, zum Rektor der Universität gewählt worden. Jn Genf ist der Sohn des berühmten Botanikers De Candolle als Professor der Botanik au die Stelle “seines Vaters getreten, der sih von die- jem Amte schon vor einiger Zeit zurückgezogen hat, um unoefört jeinen wissenschafclichen Arbeiten leben zu können. a

Jtalien.

Nom, 22. Oft. (Allg. Ztg.) Der Kardinal Staaté-Sccre- fair Bernetti ij na Neapel abgereist. Seitdem verbreitet sich das Gerücht, unsere Regierung stehe wieder mit dem dortigen Hofe in Unterhandlung wegen Abtretung des Fürstenthums Be- event, welches unter den jegigen Umständen nicht ganz ohne Wahr- scheinlichkeit ist; doch möchte wohl eher die leidende Gesundheit des Kardinals Ursache seiner Reise sevn. Schon diesen Sommer, als Monsignore Capaccini nah Neapel ging, kam dasselbe Ge- richt in Umlauf, zeigre sich aber damals sehr bald als unwahr, da die Reise des Prälaten lediglich kirchliche “Angelegenheiten zum Zwecke hatte. Briefe aus Neapel melden, die Königin sep in gejegneten Umständen, worüder das ganze Volk seine lebhafte Freude zeige, da es nunmeßr Hoffnung guf einen Thronerben er haste, der die begonnene Bahn des jeßigen Kdnigs dereinst verfolgen fônne. Die Nachricht von den in Venedig zum Vorschein gekommenen Cholera-Fällen machte hier große Sensation, da man auf Absperrung längs des Po's angetragen hat, und tomic die leßte Verbindung mit dem Norden abschneiden will. Hoffentlich wird man endlich von diesem Absperrungs System zurüfoimnmen, da die Unterbrechung der freien Communication am Ende schlum- mer als die Krankheit selbst auf dem Volke lasten wird. —- Die Witterung zeigt sich seit einigen Tagen so rauh als im Wincer; wir sehen die Gebirge voll Schnee. Die Tiber har auch in der leßten Zeit große Verheerungen angerichtet; hier stieg der Fluß zu ciner bedeutenden Hdhe und führre als Spuren seiner Ver- wüstungen mancheriei Gegenstände, selbst Leichname von Men- schen und Thieren mit sich.

S panien.

Die beiden Englischen Blätter, der Globe und Courier, enthalten eine Menge von Briefen aus Bilbào, Portuga- lette und Santander vom 20sten und 21sten Okr. , die aber im Grunde wenig Neues enthalten. Sie beschränken jich tarauf, das tresslihe Aussehen der Britischen Legion, die Festlichkeiten, die ihr zu Ehren von den Einwoßnern veran}talcet worden, und dergleichen zu beschreiben. Am 10. Okt., dem Geburtstage der Königin, statteten die Civil: und Militair-Behörden einander ge- genscitig Besuche ab, und General Evans hieit cine Franzdsische Anrede an das Spanische Offizier-Corps, die vom General Es- partero ins Spanische übersc&t wurde. Am Organisation der Legion fait vollendec. Die Truppen der Kön gin hielten, außer Bilbao und ter Plencia, Deasto, Begoua, Obando, Legueitio und Balmaseda beseßt. Alle andere Punkte waren ün Besi der Kariisten, welche täglich ungeheure Rationen Brod, Wein und Fleisch ausschrie- ben. Am 19ten Okcober rückte General Espartero , ‘vie schon bekannt, úber Balmaseda nach Castilien aus, Ge- neral Evans nur bis _Castrajana, um seine Bewegun- gen zu deeéen. General Jaureguy. mic seinen Chap-lgorris war an demselben Tage zu Portugalette eingetroffen. -. L wurde an allen Seiten befestige. Jn Santander beschwerte-man sich über das Benehmen des Spanischen - Admirals Chacon, welcher daselbst ruhig vor Anker lag, ohne sih dacum zu be; kúmmern, daß Karlistische Bôte an der Küste kreuzten, Weit entfernt, die Abfahrt der Englischen Dampfbôte zu befördern, hatte der Admiral ihnen alle mögliche Schwierigkeiten in den Weg gelegt. Auch in Spanischen Srädten sprach man viel von einer angeblichen Begänstigung der Karlisten durch die Französi \che Regierung und erzählte unter Anderem, das Französiche Kriegs - Dampfboot zu Passages habe ein abzeschnittenes Karli sten - Detaschement an Bord genoumen und selbiges sogar mehrere Tage hindurch mic Rationen versehen, Achnliche Andeutungen sindet man in Briefen aus Bayonne 21. Oftober. . Der Karlistische Befehlshaber von Csteila, Namens Modect, dessen Vater auf Mina's Befehl in Pampelona hingerihtec worden, hatte sich 10 Tage in Bayonne aufgehalten und Kriegs - Vorräthe aller Art angekaust, welche ganz ungehindert nah Spanien gebraht wurden. Sowohl seine Familie, als die des Generals Eguia , die Witwe von Santos Ladron und andere bekannte Agenten des Don Carlos ungesiért in Bayonne. Die nämlichen Briefe beschweren sich au daräber, daß die Fean,dôsischen Blätter auf jede Weise ihre Abneigung gegen die Britische Legion zu erfenuen gäben. Nach ihren eigenen Mittheilungen hätte diese Legion, obwohl sie nech gar nicht im Feuer gewesen, den Karlisten unacheuren Schreckcn eingeflößt, deren Offiziere sich zu behaupten herausnáßmen, sie bestehe gar nicht aus Engländern, sondern gus verkleideien Spa: niern, mehrentheils ausgedienten und weggelaufenen Matrofen,

an deren Spiße ein Sträfling, Namens Patacon, stehe, für

den sie den Genecal Evans ausgäben.

_— _IÍn einem von der Times mitgetheilten schreiben aus Baponne heißt es: „Die Basken fangen an, den Druck des gegenwärtigen Zustandes ihres Landes zu fühlen, und stände ihnen Auswanderung nah Süd --Ame- rifa offen, so dürften die Glieder des Kartisten : Heeres rasch Meme, und sie würden, wenn sie sich auch nie der Regierung der Königin unterwücfen, doch wrllig die Vortheile ergreifen, welche die Auswanderung, die dem Baskischen Charak; ter stets zusagte, ihnen darbdte. (%) „Jn Folge einer Mit: theilung des -Franzdüiscen Pofstmeisters hierselb hatte der Spanische Konsul eine Anzeige an die Spanischen Schiffer erlaß len, daß sle sich, wenn sie Privat-Brirfe nah Bilbao mitnäßmen und dessen überwiesen würden, einer Geidbuße und Gefängniß» strafe ausse6ten. General Jaureguy hat nach Bilbao einen Theil Chapelgorris, der unter ihm dienenden Freiwilligen, mitgenommen. Der Eifer der Chapetgorris, mit den Briten ins Feld zu fom- men, geht über alle Beschreibung; sie erfüllten die Lufe mit Freudengeschrei, als sie hörten, daß sie nach Bilbao gebracht

Pr ivat-

würden, Die Einwohner pon San Sebastian, die etwa* ; lich für die Sicherheit ihrer Stadt daforat sind Ce aale jen, wie großen Vortheil es den Karlisten bringen würde, diese zu crha!‘ten, sehen den Abgang jenes thâtigen Corps mit Kum- mer ; es sind Karlisten in Menge um die Stadt, die bisher ab- geschreckt wurden, sich ihr zu nähern. Hier wurde die Landung Yaureguy's und seiner Leute sehr beschleunigt, Das Regiment Dh PUids and das von Afrika sollen mit jenen zusammen e Briga j e S M Sea e bilden, die zu denen der Britischen Legion gehd-

| heit mit dieser Rede und belobte den

}7, Ott. war die ; Ao t Akte ¿ t

Portuga!eite, auch noch die Oece- | ; aus

Dieser „Ort } p inblicke,

sandte die Gesundheit Seiner laus , ganze Schiffs - Mannschaft ein freudiges Hurraß eviónen ließ,

wandant dieser Korvette, welche den Namen „Penderaklig“ vom

[edien

Tüû rfe Die Times nthále folgende Privat-Nachrichten aus Kon- stantinopel vom 3. Okt. Die Stadr Damaskus is in die

größte Aufregung gesczr durch die Weigerung der Araber, welche

eine aus 3000 Kameeten bestehende Karawane von Bagdad ge- bracht harren, dieselbe auszuliefern, ehe sie nicht 20 Dollars für jede Ladung gezahlt erhielten, anstatr 2, welches der gewöhnliche Preis ist; als Grund gaben sie an, daß sie einen Ur aéltleen Preis an die Araberstämme an den Gränzen Syriens hätten zablen mússen, um die Güter vor der Plünderung zu retten. Oberst Chesnev war noch in Bir und hatte nicht viele Fort- sriite in den Unterhandlungen wegen Beschiffung des Euphrats zemacht, da die Araber aus Haß gegen Neuerungen Steine ín den Fluß zu werfen drohten, um die Beschiffung zu hindern. Mehmed Ali hat für dieses Jahr das Seiden - Monopol ausgegeben, doch ist die Ausfuhr aus Syrien noch verboten, bis die Nachfrage im Lande befriedigt seyn wird. Hier hat ‘si ein ärgerlicher Austrite wischen dem Griechischen Patriarchen und den zwölf Erzbischd en seiner Kirche ereignet. Die Lékteren hatten ein Ge- such an die Pforte um seine Absegung unterzeichnet, als sich der Russische Gesandte ins Mittel legte und vorstellte, daß die geist- lichen Angelegenheiten der Griechischen Kirche durchaus ungh- hängig von der Pforte seyen und ausschließlich unter der Leitung ihrer eignen Synode ständen.“ j

Ueber den Aufenthast des Fúrjten Milosch in Konstantinopel enthält die Serbische Zeitung vom 19. September folgenden weiteren Artikel: „Konstantinopel, 9. September. Die Er- laubriiß des Sultans, die Allerhêchstderselbe unserem Durchlauc#- tigen Fürsten bei der Audienz vom 28. August ertheilt hatte aüe Merkwürdigkeiten Konstantinopeis zu besîchrigen, benukr die- ser sehr sleißio. Am 3. September, als am Tage der Krönung Sr. Majestät des Kaijers Nikolaus, hatte der Fürst die Ehre mit einigen Personen von seiner Suite von Sv. Excell. dem Kaiserl. Russischen Minister und Gesandren allhier, Herrn von Butceutesf , zum Mittagmahle eingeladen zu werden. Als der ZUrst gegen 2 Uhr des Tages in dem Hofe der Mission eintraf, empsiug ihn hier der Gesandte und geleitete ihn gleich in die Kapelle, "wo fie der Liturgie beiwohnten. Mit Erlaubniß des on. v. Burenisf hiele nun der Fürstl. Kaplan, der Schabaczer Erzpriester Joh. Pawlowisch, eine kurze Rede zu Ehren des Kaisers Nikotaus, worin er die Freude und das Giück Serbiens schilderte. Der Redner sprach sehr andächtig und rührend, so daß dem Fürsten im Uebermaße seiner Gefühle heile Thränen in den Au- gen perlten. Auch der Herr Gesandte äußerte seine Zufrieden- Redner. Er begehrte au um sie im Botschafts. Tempel n Marmor einhauén zu lassen, zum dauernden Andenken, daß an demseiben großen Tage, als an dem lten Krönungetage Sr. Maj. des Kaisers von Rußland, der Serbische Fürst Milosch in diejer Kapcile dem Gottesdienstes wie auch darin auf dieselbe Weise die Erinnerung des Traktates von Unfjar-Skelessi ausgehauen steht. Nach der Liturgie wurde unter Kanonen : Salven ein Te Deum cben demselben Grund abgesungen. Nach Beendi: gung dis Gottesdienstes führte der Herr Gesandte den Fürsten auf die Kaiserliche Korvette, welche in dem Bos- porus vor dem Hofe der Mission vor Anker lag und 24 Kanos- nen am Bord har. Sie war mit 36 verschiedenen Fahnen fest: lich geziert. Die Uebung: der Mannschäft diescs Schiffes, dés Reinlichkeit und gute Ordnung auf allen Seiten, wo man nur t, fann nicht genug belobt werden. Auf diesex S orveite war das Frühstick bereitet, während dessen zuerst dez Herr Ges Majestät des Kaisers Nikos ganze Gesellschaft und die

zugleich eine Abschrift derselben, mt goldenen Buchstaben in

ausbrachte, worauf die das von 24 Kanonensalven aus der Korvette beantw Hierauf trank der Gesandte auf die Gelundbett edes igte: Mahmud wieder unter Hurrahrufen und Kanonensalven Später tranf er auf die Gesundheit des Serbischen Fürsten Milosch, woraguf unser Herr endlich auf das Woßler- gehen des Herrn Gesandten einen Toast ausbrachte. Der Kom- L Wel ührt Capitain - Lieutenant Sirski, beehrte den Fürst it L schriftlichen Ráäpport über den Stand der Dou u R untergeordneten Mannschaft. Nach diesem Frähstuck seßte ch der Fürst mit einigen Personen in das Csinakl, und wie er sich von der Korvette entfernte, wurden 21 Kanonen ihm zu Ehretz abgefeuert. Außer der Korvette war auch ein anderes kleines Schiffchen, in der Größe eines fleinen Kahnes,, ebenfalls mit den verschiedenen Bändera und Farben , “wie die Kors veite im “Kleinen, geschmückt. Bis zum Mittagsmahle welches ersi um 10 Uhr des Tags (Türkisci) folgte, bejuchte ‘der Ur} den Oesterreichischen Internuntius , Herrn Baron von Siürmcr, den Preußischen Gesandten, Grafen Köniaëmark, und die Witcwe des unvergeßlichen Frankini. Das Mittagsmahl war gleichfalls glänzend und herriih. 36 Personen, darunter der Oesterreichische Internuntius, der Preußtiche Gesandte, der Oefter- reichische General Appel, der Oesterreichische Pensionirte Obersr- Leutenant Fúrst Schwarzenbera I Frankini f S Qiwarzenderg, Madame Frankini und mehrere andere ausgezeichnete Personen wohnten demselben bei. Hier trank zuerst der Fürst Milosch auf dic Gesundheit Sr. Majestä® des Kaisers Nikolaus, dann Herr von Butenief auf die e: sundheit Sr. Hoheit des Sukcans Mahmud, welchem er einer Toaft auf die Gesundheit des Serbischen Fürsten Wiiosck fol: gen ließ. Zuleßzt brachte Fär Milosch die Gesund*eit des Herrn von Butenieff, des Herrn von Stürmer und t He Grafen von Königsmark aus.“ da

Man schreibt aus Cattaro vom 19. Okt. „Es is bisher noch immer nicht gelungen, ein friedlicheg Verhältniß zwischen den Montenegrinern und den angränzeden Türken im Allgemeinen zu Stande zu bringen, und es oueb darum, wie bisher einzelnen Den überlassen, sich mit ihren Nachbarn zu vergleichen. den, Thee eenegrinische Stamm Kutschi hatte auf diese Weise mir den Türken von Pod-origa ein fciedlihes Verhältniß geschlossen,

Die. gebräuchlic-n Freundschafts, Versicherungen waren aber kaum gegenseitio ertheilt, als die Montenegriner, welche im Vertrauen aur den geschlo{senen Vertrag sich mit ihren Heerden ohne ge- hdrigen Schuß der Türkischen Gränze genähert hatten pidz- lih von den Türken überfallen wurden. Mehrere Tausend Schafe" wurden geraubt, sämmtliche Hüter (gegen 2) Per- sonen) niedergemegelt und ihre Köpfe als Trophäen nach Sku- tari geschikt. Bei den Montenegrinern, so wie tn Albanien, ist die Pflicht der Rache eine der heiligsten, nicht nur andecn Nas tionen oder Feinden gegenüber, sondern au unter sch seibst zwischen Familien, Ortschaften, Stämmen und Distrikren. J ein Mitglied einer Familie oder eines Dorfes 2c. beleidigt wor- den, so liegt all seinen Angehärigen die Pflicht ob, ihn zu rächen Man sucht nun vorerst den Thâter jn dieser Absicht zu erreichen;