1835 / 339 p. 3 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

» Wenn die eine Art von Erzeugnissen desselben. die Mühe nicht lohnt, so kann er es mit einer anderen versuchen. Js das Ge- traide zu wohlfeil, so mag er sch auf die Viehzucht legen; und wir sind. nicht die Ersten, die ihr Erstaunen darüber ausdrücken, daß viele Distrikte unseres Landes nicht längst aus Getraude- in Weide-Land verwandelt worden sind, da- doch verhältnißmäßig das Brod weir mehr im Preise gesunken ijt, als das Fleish. Man hat immer gesagt, daß eine natürliche und wichtige Folge von einer Aufhebung der Korn-Geseßze die größere Verbreitung der Vieh: zucht und ein größerer Vetbrauh von Fleisch scpn würde, ents \prechend dem der dann zu erwartenden Verminderung des Ge- traide: Anbaus. Was wäre aber wohl gegen eine solche Verän- derung eiñzuwenden? Ein Fallen der leishpreise und der. dar- aus folgende ausgedehntere Genuß von Fleisch unter den arbci- tenden Klassen Großbritaniens würden wir für eine der größten und heilsamsten Verbesserungen zu Gunsten unserer ärmeren Landsleute ansehen. Dadurh würde auch der Preis des Weizens in einer angemessenen. Höhe -gehalten werden , und das - beste Getra1de - Land ‘dem Ackerbau verbleiben. Man sagt uns abex, die Gutsherren könnten den Grundzins nicht dikciren, und- sie könnten nie- mehr für ihr Land bekommen, als es werth sey. Das ist aber eine arge Täuschung. Vei wei: tem der größere Thetl der Landgüter in Großbritanien wird lange Jahre hindurch von derselben Familie in Pacht behalten ; die

», Räumung: einer ‘Pacht ist sür den Pächter immer mit einem so bedeutenden Verlust an Kapital und mit so viel anderem Unge- mach verbunden, daß der Gutsherr seine Bedingungen fasi ganz nah seinem Beliebea stellen kann, und, ausgenommen in Fâäi- len, wo. ein Stüc® Land noch gar nicht bese6zt und dem neuen Ankömmnling ofen is, wird es immer, wenn der Gutsherr habsüchtig ist, unter Bedingungen, auf die das Sin-

._ Fen der Getraide-Preise nur geringen, wo überhaupt irgend einen

Einfiuß hat , so lange verpachtet bleiben, bis das Kapital des Pâchters ganz versiegt is und er zahlungsunfähig wird. Es ist wohl wahr, daß der Grundzins. im ganzen Lande gesunken ist, aber es fragt sih nur, ob in dem Maße, daß der Pächter sich je6t so gut steht, wie vor 30 Jahren? Wenn der Gutsherr nicht seinen vollen Antheil an dem aus dem Fallen der Preise entspringenden- Verlust getragen hat, so bleibt der Pächter immer in einem gedrückten Zustande, dem noch abgeholfen werden muß. Wir sind weit entfernt, ‘die Leiden einer Klasse, welche am wesentlichsten zu der Größe unserer Nation beiträgt, und von der das Gemeinwesen genährt wird, ohne -Mitgefüh! zu betrachten, aber wir glauben nicht, daß, wenn der vom Auslande eingeführte Weizen mst dem im Jnlande erzeuten in Konkurenz käme, die

Preise des lelterèn beständig im Sinken bleiben würden. Einer

'Unsexèr Korrejpondenten, der sich einen Freund aller Voltsklassen nentit, scheint sogar deéhalb die möglihè Aufhebung der Korn- ;

gescke zu fürchten, weil eine solche Maßregel die Tendenz habe, ein Stéigen der Getraide - Preise zu bewirken; wenn diese Meinung richtig i, welchen Grund können dann die Agrikulturisten haben, sich einer für sie fo vortheilhaften Veränderung zu widerseßen ?

nie etwas Schlitumeres begegnen konnte, als die Festsezung künst- licher Preije für den Ertrag des Bodens ur die durch eine gewaltsame Einwirkung der Geseßgebung hervorgebrachte Siö- rung der natürlichen Verhältnisse zwischen Gutsherrn, Pächter und Konsumenten. Die Agrikulturisten müssen jebt schen, wenn ihnen noch etwas Sehkraft geblieben ist, daß die Korngesete ihnen nichts weniger als Schub gewährt haben,“ j Die Königliche Societät zu Dublin hat den fatholischen Erzbischof dieser Stadt, 1s, Murray, der als Mitglied in die- selbe aufgenommen zu werden wünschte, mit 164 gegen 64 Stium- inen abgewiesen. „„Diefer Umstand“, jagt der Dubliner Korre- spondent des Morning Herald,.„erregt um so größercs Cr- staunen, da an dèm Privatleben jenes Mannes nicht der gertngste Makel hafter, da man ihn sogar als einèn heftigen Anti-Repea-

ler und als den größten Freund der Vereinigung Zrlands mit |

Großbritanien kennt, und da noch dazu schon mehrere Katholi- fen Mitglieder jéner Societät sind.“ G

Dieser Tage brach zu Hatfield auf dem Landsi6e des Mar- quis von Satisbury ein Feuer aus, welches aus Mangel an sczceuniger Hülfe so plôlih um sich griff, daß seine S4jäzrige Gaztin den Tod in den Flammen fand und die übrigen Haus- vo1:ner auch nur mit gènauêr Noth ihr Lebèn retten konnten.

Das pränotige Wohngebäude des Marquis wurde fast ganz in

: än HDelt. ' Md t “fänd in der Kron- und Anker - Taverne eine Ver- sammlung der hiesigr,? Polnischen Flüchtlinge unter dem Vorsitz von Fergus O'Connor- statt, der schr vicle Damen beiwohnten, und in welcher sich au der chemalige Französische Deputirte, Herr Cabet, vernehmen lief. Sr i 9 Die Times berichtet ihre Angabe über den hier unter Königs Schloß liegenden fremden Weizen dahin, daß dieser Vorrath“ nit in 5 Mill:onea, sondern nur in 500,000 Quart:rs be ë e. j D ¡ g i ¿ /

f Wis Linienschiff „Nimrod“ Se R wie es hieß, nach

zien, sondern, nah Westindien gehen. . Y Pes Königliche Paket-Boot ¡¿Linnet“/ ist am 27ten v. M. mit Zeitungen und Briefen von Lissabon, von wo- es am 22sten- absegelte, in Falmouth angekommen. Es bringt dié Be-

stätigung der {on früher durch den „Stag“ überbrachten An--

j je neue Ministerial-Veränderuno, (Vergl. den Ar- I tal in Nr. 335 und im heutigen Blatte der St. Z) Der Marquis von Loulé ist zwar noch nicht , offiziel zum Prásldenten des Conseils ernannt worden, doch zweifelt man nicht mehr daran, daß ihm Herr Mou- zinho d’Albuquerque, welcher anfangs dazu. designirt gewe- en. seyn soll, werde weichen müssen, Fast alle Korrespondenten sind der Ansicht, daß die neueste Ministerial-Veränderungck wenn auc vielleicht in anderer Beziehung von guten Folgen, doch deshalb za beklagen sey, weil sie ossenbar nur durch die Lissa; boner Garm/\on herbeigeführt worden, Die hiesigen Blätter äußern sich scyr tadelnd über diese Veränderung, namentlich über die Ernennunig des Marquis v. Loulé zum Minister der aus- wärtigen Angelezenheitez;, und über die muthmaßlihe Verdrängung des Hrn, Mouz nho durch ih;:.in der Präsidentschaft des Conseils, so wie über die: Ueberträgung des“ génanz- Departements an Herrn Campos, in Folge deren man in Lissavon {on von der unpopu- lairen Maßregel einer Einkommensteuer spreche, Dem Globe zufolge, wurde der. junge Prinz von Sachsen-Koburg þinnen fur- zem jn Lissabon erwartet. Mit dem Paketboot „, Linnet sind dex Brasilianische Gesandt: am hiesigen: Hofe, Don Manoel An- tonio. Galvo, und die Herren J. Gomes de Soaza, J. Shaw und Levaillant von Lissabon hier angekommen. / ___An der hiesigen Börse hat -die Nachricht, daß Herr Cam- * x98 zum Portugiesischen Finanz-Minister erngnnt worden, große Besorgnisse für dén Finanz - Zustand, Portugals erregt, Und die Portugiesischen Fonds. erlitten in Folge dessen bedeutende Schwan-

Wir für unser Thcil waren von | ‘Anfáng an der Meinung, das dem Land- Jnteresse Großbritaniens

L E NMIR 2 N E N L: E E E N E E E S M S S N IEMSE

1388 | fungen, was auch auf den Stand der Spanischen nachtheilig wirkte. 4 E D f

Der Globe giebt Folgendes als den Bestand der Britischen Hülfs:Legion in Spanien bis zum 16. November an: 5 Bri- gade-Generale, 5 Brigade-Majors, 41 Feld-Osfiziere, 94 Cäpi- taine, 184 Subaltern : Offiziere, 67 Offiziere .vom Generalstab, 18 Kadetten, 157 Trommelschläger, 422 Sergeanten, 7161 Ge- meine der Jnfanterie und 653 Kavalleristen. :

Im Persischen Meerbusen soll, dem Globe’ zufolge, die Segsräuberei sehr zunehmen, wodurch besonders Arabische, aber auch einige Schiffe unter Britischer Flagge gelitten hatten, als Grund davon gicbt man die Entfernung ‘eines Theils der Bri- tischen Seemacht an, die zu der Expedition nah Sofkôtora ge- braucht wurde. j

Nach den leßten Berichten aus Ostindien soll zwischen den Sifhs und Afghanen eine Waffenruhe eingetreten seyn. Eiñer der ersten Generàle von Nepai beabsichtigte, zu seiner Belehrung eine Reise nach England zu machen. ; ;

Der Globe erklärt, daß das Gerächt von der Ermordung des Herrn Colvin und anderer Engländer "in Delhi, welches. von Bombay Zeitungen verbreitet worden, durchaus ungegründet sey.

Aus" Buenos - Ayres gehen die Nachrichten bis zum 9. Sept. ; die Communicationen mit Cordova waren noch immer unterbrochen. ,

Niederland.e.

Aus dem Haag, 1, Dez. Die zweite Kammer der Ge- neralstaaten hat gestern eine Sibung gehalten, in welcher die Central - Section ihren Bericht über- den Geses - Entwutf wegen Bezahlung des vollen Zinsberrages- der Staatsschuld abstartete. Die Diecussion über die en Geseß-Entwurf wird morgen eröff- net werden, und man ist auf deren Resultat um so mehr ge- spannt, da auch aus dem Bericht der Central-Section, wie aus früheren Aeußferungen in den Spezial-Sectionen hervorgeht, ‘daß man sich keinesweges bei den Erklärungen der Regierung beru- higen zu können glaube. Aus dem Bericht der Central-Secticn exhellt insbesondere, daß viele Mitglieder der Kammer Nachricht von der Regierung darüber verlangen, auf welche Weise sie die am Ende des Juni 1836 fällig werdenden Zinsen zu deen ge- sonaen sey; daß man es mehrfach für unpolitisch erklärt hat, nur für den gegenwärtigen Augenblick zu sorgen, ohne sich um den kommenden Tag zu bekúmmern; daß man die Ausscht in die Zukunft für düster hält, und daß" wenigstens keine Wahr- scheinlihkeit der Annahme des von einem Mitgliede unter Ge- nehmigung der Regierung ausgegangenen Vorschlages vorhanden ist, zum Behuf der Zinsbezahlung der Staatsschuld, ein drittes großes Buch zu eröffnen. |

Belgien.

Brüssel, 30. Nov. Dem von der Repräsentanten-Kammer angenommenen Geses über die Besteuerung dès Sqlachtviehes zufolge, beträgt die Einfuhr-Abgabe überhaupt 10 Centimen per Kilogramm. Fúr Kälber sollen 50 Cent., für Schafe 5 Fr. und für Lämmer 1 Fr. per Stück bezahlt werden. .

Schweden und Norwegen.

Stock holm,"27. Nov. Se. Majestät der König gaben am 24sten d. M. ein großes Diner, zu welchem auch der ‘ûrz- lich hier eingetroffene neue Englische Gesandte am hiesigen Hofe, Hérr Bligh, gezogen wurde. Vorgestern ist Herr Bligh- bereits wieder auf einige Zeit nah England abgereist. :

Dex Minister der auwäetifen Angetegenheiten ,' Graf von Wetterstedt, ist noch immer sehr krank, doch soil es si seit eini- gen Tagen mit seinem Befinden etwas bessern. :

Dânéèémarfk.

Kepenhagen, 30, Nov. Die „Dänische Stände-Zeitung““ vom 29, November liefert (außer dem ün gestrigen Blatte der Staats -Zeitung mitgetheilten Berichte über die Sigung vom 25sten d. M.) den Scyluß dessen, was in der Versammlüng über den Handel der Grossirer berathen und beschlossen worden ijt, Die Mittheilungen über diese Sache sind deswegen interes- sant, werl man dadurch eine Einsicht in die bürgerliche und ge- werbliche Stellung des Kaufmannsstandes und sein Verhältniß zu demn Detailhandel bekommt, Jn den Béstimmungen des Geseh - Entwurfs und noch mehx in dem Gutachten der Stände ist es vorzüglich darauf abgesehen, den Großÿändlern oder Grosirern, die sich in einer ungünjtigen Lage befinden, einige Vortheile auf Kosten der zunftberechtigten Detailltsten einzuräumen, ohne deren Ge- rehtsamen jedoch einen wesentlichen Abbruch zu thun. Zugleich spricht das Gutachten den Wunsch aus: „Se. Majestät möchten geru- hen, in Allerhöchste Erwägung ju ziehen, ob nicht nach Verlauf einer gewissen Zeit eine allgemeine Handelsfreiheit, unter Auf- hebung der jeßc bestehenden Handels unft - Einrichtungen, einge- ráumt und daourch dem Talent eine Gelegenheit eröffnet werden könne, sich auf eine passendere Weise zu entwickeln, ohne 8 oder 10 der besten Lebensjahre bei einer so häufig den Geist hieder- drückenden Arbeit aufzuopfern.“ Der Beschluß, dem Könige die- sen Wunsch vorzulegen, ‘war von der Versammlung mit 60 ge- gen 4 Stimmen gefaßt worden. :

Deutschland.

Hannover, 3. Dez, Se. Königl. Hoheit der Herzog von Cumberland wurde gestern Abend: bei seinem Erscheinen im Theater mit einem allgemeinen Hurrah empfangen; unmittelbar darauf erscholl aus dem Orchester und von der Bühne das „Gold save the King“, einstimmte. - :

Die Prinzen Wilzelm und Carl von Preußen Königl. Ho- heiten sind heute Nachmittags gegen halb zwei Uhr von Berlin hier eingetroffen und im Fürttenhofe abgestiegen.

Darmi|radt, 1, Dez. unserer zweiten Kammer haben am Wsten v. M. Verhandlungen über die Landes - Universität stattgefunden; Nach dem Aus|{chuß-Berichte erforderte die Uni- versität für die Jahre 1833 35, einschließlich des Gymnasiums, jährlich 70,400 Fl., während sie rur. 31,272 Fl. Einnahme hatte,

1-so daß ein Defizit von 39,128 Fl. vorlag. Die Staats - Regie-

rung hielt aber nock weitere Ausgaben von 11,6090 Fl, im. Jn- teresse der Universität für erforderlich, wodur das Defizit auf 50,728 Fl. stieg, wovon aber 5628 Fl. durh Rückstände, Erspar- nisse 2c. gedeckt waren, und deshalb ‘im Ganzen ein Zuschuß ‘von 45,100 Fl., nämlich 38,500 Fl. fär die Universität utid 6600

l. für das Gymnasium, in Anspruch “genommen "wurden.

ie Echôhung der bisherigen ‘Dotationen beider Anstasten um 10,614 Fl, wurde dadur motivirt, däß die Universität auf ei- nen würdigen Standpunkt gehracht werden músse, und die For- derung auf dem'Landtage 1834 bewilligt, Wiewohl die dabei in Aussicht genommenen Anstellungen ‘an der Universität noch nicht erfolgt sind, so wurden für die Finanz - Periode von 1836 38 im Ganzen 86,826 Fl. : veranschlagt, nämlich fär

in welches die zahlreiche Versammlung -

»

dié Erhaltung des dermaligen Standes 48,286 Fl., für dige neue Ausgaben , worunter die erwähnten neuen Anstell gen, 13,740 Fl, für Neubauten und Anschaffungen im 74,490 Fl, oder j

Die ständige Dotation der Universität

werden. daß es zur gründlihen Beurtheilung derselben nöthig erie vorher genau zu wissen: a) ob die Ur iversicät mit diesen

shüssen auch wirklih ihren Zweek erreichen würde ; und b) nicht andere bereits bestehende Anstalten des Landes für d

Zweck benußt werden könntcn, um die vorgejedenen bedeuten Ausgaben von 120,000 Fl. jährlich (einschließli der eigenen

¿venUèn der Universität) in der nächsten Finanz- Periode zu ermäßig “Bur klaren Beurtheilung dieser Fragen sey durchaus nöthig, übe; “Zweige des dffentlihen Unterrichts und

Über die fünsftige nubung derx bereits vorhandenen wissenschaftlichen Anstq einen zusammenhängenden und umfassenden Plan zu besi Schließlich wollte der Ausschuß die Hauptsumme von 54 ‘Fl, wiewohl sie die der vorigen Finanz- Periode um mehr 16,000 Fl. übersteige, bewilligen, statt der geforderten 86 Fl., und die Staats-Regierung ersuchen, auf dem nächsten tage den vorhin erwähnten zusammenhätigenden und Umf den Plan über alle Zweige des höheren öffentlichen Un richts und über die künftige Benu6ung der vorhandenen j senschaftlichen Anstalten, und einen definitiven Pecrsonal- und} soldungs-Etat für die Landes-Universicät. vorlegen zu lassen, Die heutige Diskussion erôffnete der Abg. Ritgen. Pflicht, unsere einzige Universität zu erhalten, sey um so gr als schon die Universität Mainz mit ihr verschmolzen wäre. F sey nicht schwer, da Gießen über 307000 Fl. eigene Revenuen hi Nicht immer scy es cine kleine Universität gewesen, sondern nod Jahr 1829 eine mittelgroße, da es úber cin halb Tausend Zuhöre habt habe. Abg. Hesse ist der Meinung, nicht mehrals. in der la I den Finanz-Periooe zu bewilligen, da für kein Institut so als' wie seither stets für die Universität gegeben worden sey. F Kanzler Linde vertheidigte in einem ausführlichen Vortrage) Propositionen der Staats: Regierung. Die Kammex werde j auf die finanzielle Seite sehen, da se immer mit preiéwihj Bereitwilligkeit verwilligt habe, was für wissenschaftliche Binz nothwendig. Er ging- in eine Erörterung des Aus\chuß-: Vit ein und erläuterte zunächst, wie das Defizit eigentlich nicht (v yoß sondern mehrere bedeutente Posten, die als ständische Bewiliqu gen dargestellt werden, eine ständige Dotation der Universität s welche nur durch èine frühere, den Ausschüssen nicht zum Y wurf gereichende unrichtige Behandlung des UniversitätsY gets nicht so betrahtet worden wären; daß die Universität feste Dotation von 58,513 Fl. 10 Kr. jährlech habe, ünd erst 1821 10,600 Fi., mit der Auésicht auf Vermehrung , und-1 weiter 6900 Fl. bewilligt worden seyen ; daß endlich die Ui) sität durch die gegebene Aversional:Summsz nicht ciama! für i festen Dotationen entschädigt worden scy.

Hechingen, 27, Nov. Geste:n Abend wurde die 16ten d. M. in Wien verstorbene Prinzessin Maria Theresia Hohenzollern-Hechingen, Gemahlin des Kaiserl. Oesterreichi General- Feldinarschails Prinzen Friedrih Franz Xaver zu Ó henzollern-Hechingen, in der hiesigen Fürstlichen Familiengta feierlich beigeseßt. i O

Oesterreich. j

Wien, 1. Dez, Se. Majestär der Kaiser haben dew fessor der Bildhauerkunst an der Akádemie der. {ônen in Mailand, Pompejo Marchesi, zu bewilligen geruht , den von Jhrer Majestät der Königin von Portugal verli-henen f tugiesischen Christus:Orden annehmen und tragen zu därfen;, Tepliß, 30. Nov. Von der in verschiedenen Deut Blättern angekündigten Reduzirung der Oesterreichischen Ah hat sih bisher noch nichts bestätigt. Nur so viel ist gewiß, | die Infanterie in der Montur ‘einige Aenderung erhalten tw Das knapp üanliegende weiße Béinkleid wird in graue begui Pantalons verwandelt. Alle Regimenter erhalten nach den P vinzen einerlei Ausschläge und unterscheiden sich durch die N mern. Die Offiziere werden an der Seitennath der Pantal goldene Bordüren tragen. Die Böhmischen Regimenter be!

„men durchgehends grüne Aufschiäge, die Ungarischen aber gelb

blaue Pantalons nah Ungarischem Schnitt.

Schweiz. 4

Liestal, 1. Dez. (Allg. Ztg.) Die Zeitungen | des Zerwürfnisses einigemale erwähnt, welches sich zu Frankreih und unserm kleinen Kantontheil (Basel - Lands zu entspinnen scheint. Es ist Jhnen vielleicht von einigen teresse, die Sache von Anfang an rechtlich beleuchtet zu s auf Schweizer Blätter ist sich bei solchen Vorfällen nicht zl! lassen, wie denn überhaupt fast alle Darstellungen und Uni derselben vom Parteigeiste diktict, oder von Privat - Ráänkt eingegeben sind. Die Sache is folgende: Jm Anfange | Jahres erhielt der Frarzösische Bürger (Jjsraelir) Wahl von V hausen von dem hiesizen Regierungs-Nathe, ais der Éompelt Behörde, die Bewilligung, eine mehrmais feilgebotene schaft in unserem Kanton zu kaufen. Wie es hier ‘landesl

Und geseblich vorgeschrieben ist, so wurde der Kauf zwische!|

Betheiligten von dem betrefsenden Octs - Vorstande. (Gemä Rathe) gefertigt, und Wahl zahite dem Vertäufer wirklid| Summe von 64,000 Schweizer Franken. Am 11, Mai e dârauf unser Land: Rath: Da Wahl ein Jude sep, und Y im Kanton kein Niederlassungs- Recht hätten, so sey ders ungültig. Vergebens machte die Französische Regierung, | Schus Wahl angerufen hatte, dagegen Einsprache; gebens lieferte Wahl den Beweis, daß er das N lassungs - Recht nie begehrt, sondern - ausdrücklich ? verzichtet habe; vergebens bemühte sich unser Negie Rarh, zu zeigen, daß Eigenthums - Recht an Grun gar nichr eins und dasselbe wäre mic Niederlassung, da j (nach unsern Gesegen) ein Vertricbener noch Ländereien ! durfe: ‘Der Landrath blieb' bei seinem Beschlusse vom 11. Nun entstand natürlich die Rechtsfrage , „ob eine von det petenten Behörde ausgestellte, in güitiger Form verfaßte Bewilligung von einer andern Behörde zum Schaden de habers umgestoßen werden könne?“ Diese Frage wurde, wt! jedem Rechtskundigen, so auch von der Zranzödsischen Regt! zu Gunsten des Käufers Wahl verneint. Zugleich bel der Herzog von Broglie scin déiesfálliges Schreiben mit triftigen Vorstellung úber allgemeine zeitgemäße Rechts - Gl und machre auf die Folgen aufmerksam, welche aus eit harrlichen Weigerung dès Ländrathes hervorgehen müßte.“ man von hier ‘aus diese Vorstéllungen nicht einmal ei wort. würdigte, so erhielt der Vorort am 5. Oktober df kannte Note (Ordonnanz) Ludwig. Philipp's, in welcher dem

ufalls: aller Verkehr ‘zwischen dem Base «A

hrlih für diese Finanz - Periode 24,800 sollte also abermi um 23,526 Fl. erhöht ‘und außerdem 74,0090 Fl. für außer, dentlicve Ausgaben in der nächfen Finanz - Periode verwen Der Ausschuß hielt diese Forderung für so bedeute

j!Yasel:Landschaft -zwdlf Tage! Bedeikzeit gégében sind, widri: '| Gebiete und Frankreich }. gebrochen Und gegen unsere Angehdrigen in Frankreich das Ge- y Fnrecht -ausgeúbt würde. Am 19. Okt, versammelte sich, unser ndrath wieder, bestätigte aber aufs Neue inen früheren ® eschluß, ) so sehen, wir, da die Bedenkzeit verflossen is, der wirklichen (lichung: deë Franzdfischen Note entgegen. Da: ziemlich starker erkehr zwischen. uns und den. Franzosen an der Gränze E, det, auch 'viéle alte Soldaten nöch e DAL und der Staat (f sehr -vorthéilhafte Weise ‘Salz ‘aus Frankreich bezieht, \o ied die Hemmung aller Verbindung fühtbar werden. Wir fen indeß noch, ‘daß durch Verrnittelung des Vororts und un- 4 Regierung der Landrath ‘endlich nachgeben wird. Recht- un is immer, auch spät, noch besser, als starre Unbeugsamkeit. jst vielleicht möglich, daß Frankreich bei dieser Gelegenheit (h das allgemeine Niedérlassuugs- Recht für seine israelitischen drger- dat Das wäre dann allgemeine Schweizerische gelegenheit. ;

Jtalien.

““Verdóná, 25. Nov. Se: Majestät der König von Bayern jd vorgestern Abend „.von.Junspruck kommend, hier eingetrof- q und haben, nachdem:Sie hier übernachtet, am folgenden Tage ¿ Reisé nah: Ankona und Griechenland fortgesest. : Turin, 24: Nov. Die hiesige Zeitung meldet, daß am sten d. M. Nachrichten aus Cagliari hier eingegangen. seyen, ónach die daselbs angeordneten Maßregeln gegen Einschleppung ‘Cholera auf das: Genaueste ausgeführt worden sind.

: Wir haben hier seit einigen Tagen. sehr empfindliche Kälte; ute feh stand das Thermometer 2!/, Grad unter dem Ge- ¡ierpuiútte. i l

Spanien.

/ ¿Madrid, 22. November. Die Hof-Zeitung enthält g von der Majorität -der Kommission entworfene Wahl-Geses, ¿les von der Regierung, genehmigt und gestern in dex Pro- radvren-Kammer verlesen worden ift. Folgendes ist ein Abriß von ::‘„„Auf jede 50,000 Seelen kommt ein Wähler, wie es in i, diesem. Geseße angehängten Tableau näher angegeben ist. le Spanier, ‘welche fünf und zwanzig. Jahre alt sind und fol- nda Eigenschaften besitzen, sind Wähler: 1) Sie müssen im dnigreiche von Spanischen Aeltern geboren seyn, oder wenigstens jen Spanier zum Vater, haben, wenn sie im Auslande geboren 1d; 2) Sie müssen zu den am höchsten Besteuerten.. dec Pro- gehören, ‘von denen 100 auf jeden Deputirten kommen. Jst us Verzeichniß dieser 100 Personen angefertigt, so sollen noch enigen als Wähler hinzugefügt werden, welche. soviel zahlen, h die am geringsten Besteuerten unter den ersten 100, 3) Alle dvofaten , Assessoren, Sindici, Aerzte, Chirurgen , Apotheker, Doftoren der Rechte, Licentiaten und Schreiber bei den Königlichen Verihtshöfen , die Mitglieder der ökonomischen Gesellschaften, er Freunde des Landes, die Professoren, welche úber Wissen- haften, Literatur und Humaniora Bortëáge haiten, mit Aus- ahme der Elementar - Lehrer und derjenigen, welche in fremden Sprachen unterrichten, können Wähter jeyn. Ferner. alle die-- enigen, welche eine Pension oder ein Wartegeld für ein öffent iches Amt. beziehen, dessen Besoldung 10,000 Realen bétrâágt; alle pénsionirte Offiziere der Land- und Seemacht, so wie der Néliz; die Offiziére: der National.Garde, vom Grade des. Capi- ains ai Wähler Listen werden von den Provinzial-

E sres. nt n ns MepUtationen, mit Zuratheziehung der zcépal.Corps, angefer- tund jährlichim Jul es Einsicht ded Bub ifutmns ‘ausgelegt erden. Einsprúche dagegen müssen an die Provinzial-Deputation erichtet werden, mit Vorbehalt des Rekurses an die höchste Behörde. Die Provinzial: Deputationen werden jede Provinz in so viele WahlDistrikte theilen, als sie für zweckmäßig erachten, ohne sich abei an die administrative oder gerichtliche Eintheilung . zu bin- en, Jn der Versammiung der Wähler führt der Alczide des ries den Vorsi6, bis ein Präsident und vier Secretaire, als Wahl,eugen , ernannt worden sind. Jeder Wähler schreibt so iele Namen auf, als die Provinz Deputirte zu wählen hat, setner eine gleiche Anzahl Stellvertreter und endlich den Namen nes Kommissars des Bezirks. Nach beendigter Wahl bégiebt h der Bezirks-Konmmissar mit dem Wahl - Protokolle nach der Vauptstadt der Provinz, wo er, in Verbindung mét der Provin- al - Deputation, einen Auszug der Abstimmungen anfertigt. In als Deputirter erwählt zu werden, is es ndrhig, mehr als le Hälfte sämmtlicher Stimmen zu haben. Für diejenigen, elche zwar relativ die meisten Stimmen, aber die Majorität iht haben, wird zu einer neuen Abstimmung geschritten. Bei er zweiten Abstimmung ist ‘es indeß zur Erwählung hinreichend, nehr Stimmen als die anderen Kandidaten zu haben. Zum De- tirten kanu jeder Spanier gewählt werden, der 1) srei und deltlichen Standes ist; 2) der das (in fanezwanzigfte Jahr zu- gelegt hat; 3) der Samilien-Oberhaupt ist; 4) der ein jähr: pes Cinfommen voni 6900 Realen oder ein Kapital von 240,000 Malen in Grund-Eigenthum besi6t, oder in Handels- oder in- ustriellen Unternehmungen angelegt hat; der auf eine unabhän- ige Und ehrenvolle Weije von der Ausúbung eines Berufs lebe, (8 Advokat, Doktor der Medizin oder der echte, als Professor er Wissenschafren oder schönen Künste, wenn das jährliche Ein- mmen 10,000 Realen beträgt; endlich Jeder, der aus dem Köniélichen Scha jährlih eine Besoldung oder eine---Pen- lon von 14,000 Realen erhält. Die Deputirten bei den Cortes ind Unbesoldct und zur Annahme der Wahl nicht gezwungen. Jeder Deputirte, dern die Regierung ein mit Besoldung verbun- enes, Amt überträgt, muß si einer neuen Wahl unterziehen. jür die Stellvertreter gelten dieselben Bedingungen, wie für die eputirten. Sie üben ihre Functionen in folgende; Fällen aus:

Wenn ein Deputirter in mehreren Provinzen erwählt worden st Und sich für eine derselben entschieden hat; 2) im Falle des rodes eines Dèputirten ; 3) im Falle der Entlassung desselben, Vei dem gegenn ärtigen Zustande der Baskischen Provinzen wird ür den Augenblick die Eintheilung in Wahls Distrikte auf die- ‘ben nicht angewendet werden und die Ernennung der Deputir- en in den vier Hauptstädten der Provinz durch die sich daselbst ‘ersammelnden Wähler stattfinden. ‘/

ane Der Globe und der Courier theilen wieder Korre- Pondenzen aus Briviesca, dem Hauptquartier der Britischen egion in Spanicn, mit, die bis zum 14, November reichen, er nicht viel Neues enthalten. Es heißt darin, daß am 13ten: aus’ dem. Zten und dem Tten Jäger - Regiment bestehende hte Brigade, die hach Burgos hatte marschiren sollen, Ge- Wesehl erhalten habe und in ihren jeßigen Quartieren ver- aer Werde, weil in Burgos bereits mehre e Portu- Lesische Regimenter angekommen seyen. Beim Abgang

“fen, deren Grundsäse Jervis d'Atougia,

‘nahme Lissabons

‘aus vier General - Majors, Und Povoas ; aus acht dergleichen Titulaixen, worunter Santg-Martha;

Minister des

riefe befand sich ‘Cordova in Logroño, Espartero in Va- i Biléae in Miranda, Evans in Briviesca und Mirasol j T0 d

log P ortugal. 7 _—_— Lissabon, 7. Nov. (Verspätet.) Der Augenbli

"der ‘Wahl der zur Ergänzung der Deputirten-Kammer noch man- -gelnden vierunddreißig Mitgkieder, und demnächst der Eröffnung

der Cortes, rúckt heran. Das Ministeriuni, welches man unter diesen Umständen eng verbunden voraussezen sollte, ist dessenun- geachtet fortwährend in“ drei Parteien gespalten. aldanha und Jervis ben fa erklären laut, daß sie ihre Entlassung einrei-

hen würden, falls ‘sie feine entsheidende Mehrheit erhielten, auf

deren Bildung sie inzwischen nux wenig himarbeiten, woraus Bur Genüge hervorzugehen scheint, daß sie s{ch abermals mit ihren früheren Bundes: Genossen der Linken verbinden zu können hof- nach besten Kräften, im Marine- Departement zu befördern beflissen gewesen ist. Pinto de Magelhaes - giebt sicy nicht ‘die mindeste Mühe, gewählt zu werden , ‘da das - ostensible System Palmella's dahin zielt , feiner Meinungs - Nüänce anzugehören, um sich, nah Lage der Umstände , “seder anschließen zu können. Silva Carvalho und Fonseca Magelhaes dagegen bieten Alles auf, um si eine kompakte Mehkheit zu bilden , damit fle ihren zahlreichen Feinden, zu denen auch ein großer Theil des Hofes gehört, die Spibe bieten können. Jedénfalls stehen wir hier am Vorabende von Ministerial- Krisen , die vermuthlich verschie- dene Phasen darbieten werden, bis: die Dinge nach Eröffnung der Kammern und. der Bildung ider Majoritäten , wieder eine feste Gestalt. gewinnen. Die Regierung. ist entschlossen , die zu dem Staats -Gute gehörige, Untec dem Namen Lezirias be- an

nte fruchtbare Tajo - Niederung. im Ganzen zum Verkauf zu

stellen. Eine inländische Compagite hat fünf Millionen Crusa- den in flingender Münze dafür geboten. Bei einem Parzelli- rungs-Systeme würde vielleicht däs Doppelte dafür einkommen ; aber die Canalisation des Tajo „die zur Erhaltung und Verbes- serung dieses fruchtbaren Landstriches unerläßlich ist, würde dann wahrscheinlich nicht gehörig bescrgt werden. Der bekannte frú- here Minister Agostinho Freire i in die lezte Pairs -Creation init einbegriffen worden. Man hat dadurch diesen nicht unbe- deutenden Mann zu neutralisiren gesucht, der während des Auf- standes der Junten in Spanien Miene machte, in Portugal das Cortes-System von 1820 wieder in Anregung zu bringen. Die hiesige Munizipalität hat die Entfernung der Ziegén-Heerden aus der Nachbarschaft dieser Hauptstädt, die bekannilih der polizei- lichen Sicherheit wegen für nöthig erkannt wurde, nunmehr voll- ständig ins Werk geseßt.

Lissabon, 14. Nov. In hiesigen Blättern befindet

si eine nanientliche Liste der Generale und Brigadiers der Por-

tugiesischen Armee. Selbige werden in solche, dde ursprünglich für Donna Maria Partei genomwwen, oder jofort nah der Ein- zu ihrer Sache übergetreten waren, und in solche eingetheilt, die erst 1834 die Sache Dom Miguel’s verlie- ßen und amnestirt worden sind. Die erste Kategorie zählt zwei Marschälle, funfzehn General-Lieutenants, zwei General-Mazors, vier dergleichen Titulaire, siebenunddreißig Brigadiers Urid zehn dergleichen Titulaire. Die zweite Kategorie besteht aus einem General.Lieutenant, dem bekannten Visconde do Pero da Regoa ; worunter der Graf Barbacena- und

endlich aus fünf titusairen Brigadiers, worunter der ehemalige Kriegs-Minister und Oberbefehlshäßer--Dom Miguel's, der Graf von St. Lourenco. s

Im Diario do Governo vom 2. November befindet sih ein Königliches Dekret, welches, mit Bezugnahme auf das frü- here Dekret vom 31. August d. J., den Termin, bis, zu welchem noch Sardinische Schiffe in den Portugiesischen Häfen zugelas- sen werden sollen, bis zum leßten November verlängert.

Die hiesigen Blätter enthalten verschiedene Details hinsicht- lich der Bewegungen der Anhänger Dom * tiguel’'s in der ‘Pro- vinz Minho, und namentlich in den-Städten Braga und Viana, die inzwischen doch nicht bis zu offenen Ausbrüchen gediehen zu seyn scheinen. Der Prior von Monitserrat und drei ehemalige Brigadiers der Armee Dom Miguei's , Nicolaus da’ Cana, Joao Barbosa und Joao Joaquim, waren von den Behörden verhaftet worden. Ein Detaschement der Freiwilligen von Porto war nach Viana marschirt, um dort zur Aufrechthalcung der Ruhe beizutragen.

Lissabon, 22. November. Die Regierungs-Zeitung vom l19ten d. enthält mehrere Königliche Dekrete, wodurch die Resignation der vorigen Minister nun doch angenommen und das neue Ministerium ernannt wird, und zwar 1) der Oberst Jose Jorge Loureiro zum Kriegs-Minister (diese Verordnung ist von .dem Marquis Saldanha gegengezeichnet) ; 2): der Mar- quis von ‘Loulé zum Minister der auswärtigen Angelegenheiten ; 3) Herr. Franciéco Antonio de Campos zum Finanz- Minister ; 4) Herr Manoel Antonio Vellez Caldeira Castelbranco zum Mi- nister der geistlihen Angelegenheiten und der Justiz; 5) der Visconde de Sa da Bandeira zum Marine- Minister und inte- rimistischen Minister des Jnnern;. die lekterèn vier Verordnun- e Maa dee dem neuen Kriegs-Minister, Oberst Loureiro, kon- trasignirt., ; |

Eben dieses Blatt theilt auch ses andere frühere Ver- ordnungen der Königin mit, die - erste, zweite und sechste vom 20. Mai, die dritte vom 11. Juli, die vierte vom 21. Julé und die fünfte vom 8. Sept., durch welche mehreren Personen, als Lohn für ihre Dienste, hdhere Titel verliehen werden, nämlich 1) dem Herrn Christovao Pedro de Moraes Sarmento „für seine diplomatischen Dienste, namentlih hei der Abschließung des Quadrupel-Allianz-Traktats‘“, der Titel Baron von Moncorvo ; 2) dem General-Lieutenant Francisco de Pausa d’Azevedo, „für seine militairischen Dienste während der langen Zeit von 44 Jahren und für seine Loyalität und ehrenvolle Emigration““, der Titel Visconde von Semodaes; 3) dém Grafen von Bemposta, Baron Hyde de Neuville, „für seine erfolgreiche Mit- wirkung zu. dem glorreichen Triumph der Sache der Legitimität und der Portugiesen, Freiheit‘“, der Titel Marquis von Bemposta für ihn und zwei seiner Erben; 4) dem Herrn Alexander Thomas de Moraes Sarmento, „für seine Opfer zu Gunsten der Sache der Legitimität und der Portugiesischen Lreiheit und fúr seine diplomatischen Dienstleistungen in Madrid“, der Titel Visconde von Banho; dem Herrn Joao de Carvalho, „fúr seine Verdienste, Treue und ehrenvolle Emigration“‘, der Titel Graf von Carvalho, und dem General: Lieutenant Baron von Villa Nova- de Gaia der Titel Visconde von Villa Nova de Gaia. i

Der Morning Herald, dessen Lissaboner Korrespon- dent meldet, daß Herr Mouzinhò d’Albuguerque zum definitiven Innern bestimmt sey, und daß der Herzog von Terceira den Ober-Befehl über die Armee niederlegen werde, da es zu den Ersparungs-Plänen der neuen Minister gehöre, diesen einträglichen Posten ganz einzuziehen, giebt folgende Schilderung

} neuen Portugiesischen Minisieriütüs

Herr F. A. de Campos ‘ist ein wohlhabender Kaufmann. Seine inanzeTalente sind noch nicht erptobt, denn er war, als er das leßte Mal diesen Posten bekleidete , zu“kurze Zeit im Amte, als daß sich eine bestimmte Ansicht über ihn hätte bilden können. Er ist reih genug, um die Gewähr der Ehrlichkeit in seinem De-

von den Mitgliedern des

. Partement darzubieten, und das ist gewiß eine große Empfehlung.

Man hält ihn für einen eten Patrioten , L er sich etwas zu sehr Ultraliberaliómus hinneigt. Herr Mouzinho d'Al- buquerque , der* Minister des Jnnern, is ein Mann, der sich, wenn er sih aufdie Politik so gur wie auf die Chemie versteht, zür Staats - Vetwaltung vortrefflich eignen würde. Jm Jahre 1826 hielt er Vorlesungen an der chemishen Schule in Lissabon. Im Jahre 1828 wanderte er nah England aus, von wo er sich nach Terceira begab, woselbst er großen Beistand bci der Pul- ver-Fabrication leistete. Seine politischen Talente zu bewähren, hat er- bis jeßt noch feine Gelegenheit gehabt. Er is ein rechtli- cher Mann, aber ein entschiedener Radikaler und ein sehr eigensinniger Mensh. Der Marquis von Loulé, Minister der auswärtigen Angelegenheiten, wird gewöhnlih der Damen -Mi- nister genannt, denn er ist ein chr hübscher Mann, zeichnet sich aber ‘durch nichts als durch seine Schönheit und durch seine ge- schmeidige Unterwerfung unter die stolzen Befehle seiner besseren Hälfte, der Prinzessin Donna Anna, aus. Der Visconde Sa da Bandeira ist der älteste unter acht Brüdern, von denen drei unter Dom Miguel dienten und der Eine für dessen Sache starb, während er und die andern vier für die Constitution foch- ten; er ist ein hôchst ahtbarer Mann, dessen Charakter makellos dasteht, und ein Jeder hält ihn für einen der bravsten Männer seines Jahrhunderts.“

Türkei.

__ Konstantitiopel, 6. Nov. Die Tekwimi Wekaji be- richtet, ‘daß der Sultan am Zten Redscheb den Großherrlichen Sommer - Palast Beilerbei verlassen, Und (wie auch bereits nach anderen Quellen berichtet worden) seinen Winter- Palast Beschik- tas bezogen habe. Auch erzählt es mit gewohnter Uinständ- lichkeit einen Besuch, den der Sultan, in Begleitung aller Groß- Würdenträger, am 17ten Dschemasil Acher dem Direktor des Ar- tilleriewesens, Saïb Efendi, in seinem Lustschlosse an der Bucht Behaji abgestattet. Nach der Abend-Mahlzeit, die in der eilfcen Stunde eingenommen wurde; lies Saib Efendi, dem Wuns-ge Sr. Hoheit gemäß, sowohl in- der erwähnten Bucht als in einer benachbarten, Raketen und Schwärmer auffliegen. Die veiden Söhne des Direktors und sein Schwiegersohn, der Secretair Raif Bei, wurden dem Sultan vorgestellt und empfingen gus den Händen Sr. Hoheit silberne*Tassenteller mit Diamanten be- seßt. Um 3!/, Uhr in der Nacht nahm der Sultan von seinem Wirthe Abschied. Dieser erhielt nachträglich ein mit Brillanten beseßtes Bildniß Sr. Hoheit zum Geschenke. -

_ Die Wiederaufbauung der verbrannten und die Wiederher- stellung der schadhaften heiligen Gebäude wird mit großem Ei- fer fortgeseßt. Dem vorliegenden Blatte der ¡„Tekwimi Wekaji// zufolge, hat man außerha'b der ‘Mauer eines Klosters in Brussa das Grabmal! einer frommen Frau aus Jüdischem Stamme entdeckt, „die in ihrem 1öten Jahre durch Allaÿ's gnadenvolle Leitung zum Jslam überging, und bis an ihren Tod in Dürftigkeit l6- te.‘/ Diese ehrwürdige Renegatin hat ein s{chônes, mit ciner Einfriedigung versehenes Monument erhalten. - 7 “Unter der Rubrik „Wurderbares“/ theilt die Türkische Zei- tung mit offiziellem Ernste foigende Nachricht mit : „Ein Bes- wohner des zum Sandschak Kiutahije gehörigen Fleckens Uschal, seines Namens Seid Muhammed , hatte funfzehn Jahre lang mit seiner Gattin in kinderloser Ehe gelebt. - Sines Tages sagte die Lebtere: „,„Wenn Allah uns einen Kn aben schenkt, wol- len wir ihn von seinem zehnten Jaßre an in das Großherrliche Heer eintreten lassen.‘/ ‘“’ Unmittelbar darauf fühlte die Frau sich schwanger ; und als die bestimmte Zahl der Monden verflossen var, da gebar sie drei Kinder zugleich, zwei Knaben und ein Mädchen! Dies leuchtende Zeichen von Allah’s Woßigefallen an dem Wirken unsers Sultans haben sämmtliche Betwoohner des Ortes mit Ehrfurcht aufgenommen , und sie haben demnach zu

Uten für Se. Hoheit brünstig gebetet.“'

s Sfutari zugekommenen Schrei- ben Folgendes : ¡Der Groß-Wesir, welcher L “Anfange seiner Re, gierung über alles mit größter Gleichgültigkeit hinauszugehen schien, was während des Aufstandes zum großen Nachtheile der öffentlichen Ordnung -in Skutari vorgefallen, geht nun mit gez rechter Strenge zu Werke. Er ließ Kaki, Pascha von Didra, Jslam Pascha der Stadt Spech, und Seffulin, kommandirenden ‘Pascha von Sacova, festnehmen, und sie nebst dem alten Kadi, Mollah Ibrahim, und dem Datschi Mustapha Batscheluk nah Konstantinopel abführen, erstere drei als des Verraths be‘chul- digt, mittelst eines treulosen Rückzuges dîe Rebellen bezünstigt zu haben, le6tere zue! als Häupter und Beförderer oes Auf- ruhrs. Man glaubt, daß noch fernere Arretirungen folgen: wer- den. Es wurden auch verschiedene Volkésälteste ‘oon jeder Be- sorgung der Volksangelegenheiten enthoben, uro dur andere der Großherrlihhen Sache Ergebenere erseßt. Der Miríéalai, Js: mail Bey, und der Kaimakan Wel Bey, welche mit den Rebel: len fapitulirt hatten, wurden ißrer Stellen ntt Fürst Milosch ist- auf seiner Rückreise von Konstantinopel in Widdin ange%Smmen, von wo aus er den ihm gehdrigen in der kleinen Wallachei gelegenen Ort Pojana zu besuchen ent- schlossen is. Die neuesten Briefe aus Bukarest melden, daß der Hospodar der Walachei diese Gelegenheit zu einer persdnli- chen Zusammenkunft mit dem Fürsten Milo\ch benugen will, und es sind deshalb auf genannter Herrschaft des Fürsten ‘von Serbien, wo Fürst Ghika in den nächsten Tagen, wie es heißt, mit großem Pompe erwartet wird, alle Anstalten zu- seinem Empfange getroffen. Aus Salonichi meldet man, daß in Drama, Cavalla und der Umgegend neuerdings Pestfälle vorge- kommen sind.

Vereinigte Staäten von Nord- Amertita.

New-York, 4. Nov. Der Mayor von New:2 ork, H

C. W. Lawrence, hat an den Präsidenten der Arti A Emantipto a Le Hal in n er die Ueberzeugung ausspricht, daß wenigstens neun Theile de Bevölkerung von New-York fest entschlossen seyen, ‘alle Abd und verfassungsmäßige Maßregeln zu ergreifen, „um den gehei: men Umtrieben des fanatischen gegen die Sklaverei gerichteten Bundes und der Verbreitung seiner aufreizenden Flügschristen einen unüber- steiglichen Damm entgegenzusetzen.“/ In einigen südlichen Staaten ist die Austheilung solcher Flugschriften unter die Sklaven sogar in die Kategorie der Staats-Verbrechen geseßt worden,

Bürger des Staates Missouri, der Herausgeber des Washing-

ton Telegraph, stellt in Bezug auf die Sklaven-Verhältni im Süden folgende Ansicht auf : ¿Als Mensch, als Chist aas

ein Schreiben gerichtet, worin.

E v2: E S E R S E S S E S N E R E I N E M I E E T a B E E S E: i T E