1835 / 340 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

N ledetland«a

Aus dem Haag, 2. Dez. Gestern sind hier die beiden Bataillone Grenadier - Garde, die bisher im Feldlager gestanden, nachdem sie beinahe fünf Jahre von hier abwesend waren, wie- der eingerückt. Jhre Königl. Hoheiten ‘die Prinzen Friedrich, Wilhelm und Alexander-- waren den Tapfern entgegen geritten, die auc von den zahlreich versammelten Einwohnern der Haupt-

stadt mit Jubel begrüßt wurden. Belgien

Brüssel, 1. Dezember. Jhre Maiestäten werden heute

‘oder morgen im Schlosse von Laeken zurückerwartet.

Sir George Hamilton, bisheriger interimistisher Geschäfts- träger von Großbritanien in Brüssel, wird, wie der Jndepen- dant anzeigt, in déesen Tagen vön hier nah Berlin abreisen, wo. er bekanntlich zum ersten Legations - Secretair ‘ernannt wor-

den ift.

jeßt -mit diesseitigem. Urlaub in Madrid.

Deutschland. Deßau, 4, Dez. Heute gegen Mittag starb hier-

selós| der Herzogl. Wirkl, Geheime Rath, Regierungs - und Kon-

-* sistorial:Präsidert, Ludwig von Basedow, Ritter des Kaiserlich i Desterreih. Leopolds- und des Königl. Preuß. Rothen Adler- Ordens 3ter Klasse, in dem Alter von 61 Jahren, nach einer dreiwöchentlichen Krankheit, die gleich bei ihrem Beginn sich als lebensgefährlih zeigte. - Jn demselben verliert Se. Hochfüi stl. Durchlaucht der Herzog und der Staat einen eben so einsichts- vollen und erfahrnen als treuen Diener, als welcher der Vert- ‘ewigte sich in seiner beinahe vierzigjährigen Dienstlaufbahn auch in den s{wierigsten Lagen des Staates glänzend bewährt hat. Leipzig, 4, Dez. (Leipz. Ztg.) Bei dem lebhaften Jn- teresse, welches man hier und auswärts an der Leipzig-Dresdner Eisenbahn nimmt, werden nachstehende Notizen, entlehnt äus den, dem Ausschusse vom Direktorium in leßterer Zeit gemach- ‘ten Mittheilungen, auch dem größeren Publikum nicht unwill- kommen seyn. Die Expropriation (Erwecbung des zur Bahn ’erforderlihen Grund und Bodens) hat zwischen hier und der Mulde bereits am 16. November d. J. begonnen und schreitet, ‘unter Leitung der Königlichen Straßenbau- Kommission, ‘nun-

mehr ras{ch vorwärts, nachdem sich über die Ermittelung der den.

Grund-Eigenthümern geseßlih zu gewährenden vollen Entschädi- aung auf Erfahrung ruhende - feste Grundsäse. gektildet haben. Der Bau der Bâhnbrücke oberhalb Wurzen über die Mulde wird unter Leitung des Land - Baumeisters Königédörfer mit seltener Energie betrieben, und die ungewöhnlich milde Witterung und der fast beispiellos niedrige Wasserstand begünstigen ausneßmend diesen - wichtigen Bau, während der’ Nachtheil jebiger kurzer Tage, durch Beleuchtung des Bau- plaßes mittelst großer ‘Pechpfannen während der Abendstunden möglichst abgewendet wird, Vierhundert vielleicht außerdem j-t brodlose Menschen fördern rüstig das Werk, ur d man darf unter angeführten günstigen Umständen zuversichtlich hoffen, es werde der Bau vor Eintritt der .strengern Jahreszeit bis dahin: geführt werden können, daß von feinen Hochwasser im Frühjahre Be- \chädigungen- und Unterbrechungen zu fürchten seyn werden. Der zu Arlegung der Brücke erforderlache Grund und Boden, sowie die nôthigen Materialien - Ablagetungs- und Baupläte sind aus : freier FZand-- theils gekauft, theils erpachtet worden. Der zur Beurtdeilung der verschiedenen projektirten Bahnlinien : zugezogene Englische Jngenieur , Herr James Walker, ist be- .reits am 22. Oktober nach England zurücEgereist. Derselbe ließ seinen Assistenten, Herrn Hawkthaw, “Hier, um manche : Punkte zwischen Mulde und Elbe noch zu niveiliren, auch soust : die Linie zwischen hier und der Mulde, so wie die auf-denm rechten Elbufer, nochmals der genauesten Revision zu unteriver- ¡fen „um das besimöôglichste Profil auszumitteln, Herr Hawks- : haw ist am 24sten v. M. mit seinen Arbeiten abgereist, und erst näch deren Empfange kann Herr Walker seinen ausführlichen ¿ Bericht an das Direktorium über die Erdebnisse der gemachten technischen Untersuchungen ausarbeiten und einsenden, Dahin «aber hat derselbe bereits sofort sich ausgesprochen, daß die Schwie- : rigkeiten bei Verfolgung des projektirten Bahnzuges über Meíi- «Pen so groß sevn würden, daß an deren Besiegung mit den der Gesellschaft zu Gebote stehenden Geldmittein nicht gedacht wer- den. fônne, und das Direktorium is deóhalb genöthigt gewesen, den Traërx ber Meißen aufzugeben , und sich, vorbehälclich ho- her Genehmiguna, für die Linie zu entscheiden, welche die Elbe úber- schreitet und auf dem rec;ten Ufer bei Neustadt - Dresden aué- mündet; eine Linie, die, nah Herrn Wallker's Auésp: uch, nir- "gends besondere Schwierigkeit darbietet, die es gestattet, einen viel billigeren Grund und Boden zu erkaufen, ‘und berdics den Vorzug hat, eine Anzahl Eigenthümer in dem ungestdrten Be- sige ihrer liebgewonnenen Wohnungen zu lassen. Cs ist erfreulich, die Ueberzeugung hegen zu dürfen, daß dabei das linfe Elbufer ¡der wesentlihen Vorthei!e der Eisenbahn nicht verlustig gehen „werde, indem die nun einzuschlagende Linie in êiner nit großen Entfernung von Meißen und Oschaß vorbeigehen wird. Im Gegentheile ist zu glaubten , daß diese Städte Depois der rü- wärts gelegenen wohlhabenden Landstriche werden müssen, und daß darum die bürgerlihe Nahrung genannter Orte sich heben werde, anstatt eíne Verminderung zu erleiden. Stuttgart, 28. Nov. (Allg, Ztg.) Ungeachtet es ganz unziem- lich und dem Zwecke der geheimen Sibung entgegen ist, wenn, stcy es auch nur ausnahmsweise, das .in solcher Æerhandelte wenige Stunden nachher in’ den hiesigen Zeitungen bekannt gemacht wird, so giebt es mir doch Gelegenheit, Ihnen mitzutheilen, was heute unsere Kammer beschästigt haben soll. Es soll dies die Verlesung des nicht der Oeffentlichkeit bestiminten Theiles des Rechenschafts:Bericht?s des Aus; chusses gewesen seyn, in wélckchcm der leßtere angezeigt, Taß er, um für den Zoll-Verein jeibst alles Nachthetlige zu vermeiden, genöthigt gewesen sey, die Veröffentlihung der ‘Protefoile der : Verhandlungen üöer den Zoll-Anshluß, Und der von der Regieruhg ¿mitgetheilten Zö!lvereimigungs-Akten durch den Dru, zu un ter- lassen. Demuñäci,st Habe dieser Bericht ausgesprochen, auf 1el- he: Weise die Regierung die von. den Kammern an den Beitritt geknüpften Bedingungen durch die Verhandlungen zu realisiren ‘gesucht, endlich „daß die Regierung die provisorische Zoil- Ordnung erlassen habe, ohne an dieselbe die von deu Ständen postulirte Klausel anzuhängen, daß diese Zoll-Ordnung nur für einen Zeit:

raum von drei Monaten nah dem Zusammentritt des nächsten or--

dentlichen Landtags Gültigkeit haben solle, Ferner habe jener Be- richt Nachricht gegeben über das, was zur Erleichterung dex Handels- Verhältaisse mit der Schweiz und deren ununterbrochener Fortdauer

“von der Regierung vorgekehrt worden, so wie über das, was der Aus-

: schuß in Beziehung auf die ihm obliegende Prüfung der in Zoll- sachen ergangenen allgemetiien und besondern Verordnungen ge-

“than habe; endli gebe er Rechenschaft über die durch den. Bei-

Der Belgische General Don Juan van Halen befindet sich

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E A E OS L Es

__1392*.

tritt Badens zum Zollverein in den ‘Zollvereins - Vertragsbestim- [ mungen eingetretenen Aenderungen, weil sich die Kammer für -

den Fall, daß in den Bestimmungen früherer Verträge durch-neue Verträge bedeutende Aenderungen gemacht werden, die verfas- sungsmäßige Zustimmung vorbehalten hatte, und über die Stipu- lationen, die hinsichtlich der Verabreichung der Quieszenz:Gehalte an die durch den Beitritt Badens zum Zollverein außer Dienst- thäâtigfeit verseßten. Württembergischen Zoll - Beamten getroffen worden sud. Da die Kammer durch bloßes Verlesen dieses hochwichtigen Theiles des Ausschußberichtes sih nit im Stande

gefühlt habe, denselben nach. allen séinen Beziehungen zu prüfen-

und darüber zu beschließen, habe sie. denselben zur Begutachtung an die Kommission für Zoll- und Handelsgegenstände verwiesen, welche besteht aus den Herren Schulzes, Deffner, Preiß, Dör- tenbach, Freiherrn von Cottà, Klett, Schnizer, Pfizer, Kamme- rer, von Rummel, Henkel. Das Gleiche soll, dem Vertiehmen nach, von der. Kammer der Standesherren geschehen seyn. Nach Aufhebung der geheimen Sigung trat der Chef des Departe- ments d-7s Jnnern in die Kammer. Dieser erklärte bei geöffneten Gallerieen im Namen des Ködnigs durch Verlesung eines gehei- men Refkripts, daß, da die Vorbereitung der verschiedenen Ge- ses-Entwürfe zum Theil er in der lebten Zeit, zum Theil auch bis jest noch nicht ganz vollendet werden fonnte, so habe die Stände- Versammlung erst zu einer Zeit einberufen werden köôn- nen, welche der ‘Periode des gewöhnlichen ordentlichen" Landtags sehr nahe fomme. Nachdem es aber in der Intention Sr. Maj. liege, daß diejenigen Geseß - Entwürfe, welche auf diesem Land- tage ‘niht verabschiedet werden können, auf dem nächstkommenden Landtage berathen würden, so beantrage die Regiérung vorläufig den Ständen, daß die eingebrachten Gesc6e- ohne die gewöhnlichen Förmlichkeiten auf den nächstbhevorstehenden ordentlichen Landtag übergehen sollten. Der Schluß der Sißung mache eine ziemlich lebhafte Debatte über die Reihenfolge, in welcher die vorliegen- den geselßgeberischen Arbeiten vorgenommen werden sollen. Der Präsident mit mehreren Mitgliedern war der Meinung, daß die Präfung des Rechenschafts-Berichts um so mehr den Anfang ma- chen sollte, als es der Ordnung gemäß uad mehrere Berichte über die Thätigkeit des Ausschusses, welcher in Abwesenheit der Stände- Versammlung das Land der Regierung gegenüber u vertreten, und ín sofern eine eben so schwere als hohe Verpflichtung hat, noch nicht geprüft seyen, nothwendige Folge des Unterlassens die-

ser /Prúfung aber feine andere seyn dürfte, als die. immer be- | droblichere Gewißheit des Ausshusses, daß seine Rechenschafts- !

Ablegung keiner Prüfung. unterworfen würde. Unter Vorwür- fen Úúder Verzögerung drangen mehrere andere Mirglieder auf un- gesävmte Berathung der Geses-Entwürfe über Ablösung der Feudal- Lasten und Entfesselung des Bodens, in welcher Angelezenheit, nach Wiest's ‘Meinung, das Könizreih Württemberg unter allen Deutschen Bundes-Staaten am weitesten zurückeße, Diese wi-

dersprechenden Ansich vitrden -dur ¿e\ch'uß der Kainmer da- | L “alli ae p di inc v0 ca E | {chen Maßregeln aufzuheben seyen, | werden, und erst. nach

¡ eidgen. Repräsentanten d gierung die Dislecation ihrer Truppen m Weisung verlangt hatte." dem linken Ufer der Reuß über ohne Widerstand ‘vor Ufer eine beobachtèn

. Folgendes ist der Bericht Vorort der Eidgenossenscha mit Frankreich erstattet hat. 8 getreue Eidgenossen. Die Gebrüder Wahl aus M äbll Herrn Jiaac Landerer verßändigt , ihm füt ; welches er in der Gemeinde Overwyl, Therwyl und Mön zu- zahlen, und wendeten si] Rath, um die für ieden Auswärti : Latidschaft Grundbesig erwerben 1 Genehmigung w

hin entschieden, daß die Kommissions-Berichte über Gefäll - und Frohn-Abldsungen nicht sogleich, sondern in der nächsten S'kung

| die Anträge dés gedruckten, zu veröffentlichenden Theiles des Rechen-

schafts- Berichtes berathen werden sollen. Dem Vernehmen rach sucht die Regierung die Bexechtigten für die Ablösung zu stim- men, welche der Mehrzahl nach mit dem. 20fachen und resp. 16fachen Ablösungs - Betrag einverstanden seyn sollen. '

Stuttgart, 2, Dez.?-Nach so eben eingegangenen Nach- richten aus Lausanne is ‘Jhre Königl. Hoheit die Prinzessin Friederike Katharina Sophie Dorothea, Fürstin von Montfort; Schwester Sr. Majestät des Königs, zu Lausanne, woselbst die Fürstliche Familie sih"seit einigen Monaten aufhielt, am 2Wsten v. M. gegen Mitternacht nach kurzer Krankheit an einer Lun- gen-Lähmung sanft verschieden. Wegen des Ablebens Jhrer Kd- nigl, Hoheit wird die Hoftrauer von morgen an auf drei Mo- nate, nach den bcreiis angeordneten Abstufungen, angelegt.

Karlsruhe, 30. Nov. Die heutige Nummer des Groß- herzogl. Staats: und Regierungsblates enthält: 1) eine Aller- höchste Verordnuna, den Ausschluß einiger Landestheile aus dem Zoll Verbande betreffend. 2) Eine Allerhöchste Verordnung über künffige Erhebung der Rhein- und Neckar: Zölle. .Es wird darin verordnet: „Art. 1. Alle Gegenstände des freien Verkehrs, mit Ausr.ahme dexr notorisch außerdeutschea Erzeugnisse, sind, wenn sie aus Häfen des Großherzo;thums, aus Preußisch:n, Bayerischen, Wüúürttemberg!schen und Großherzogl. Hessischen Häfen auf dem Rhein mit Berührung der Hktroi: Aemter Mannheim oder Neu- burg verführt werden an. der ersterwähnten Station zu Berg und zu Thal, an der le6terxähnten Station aber nur zu Thal, von dem Antheil des Großherzogthums an den Rheinzöllen, welche auf diesen Aemtern erhoben werden, mit Ausnahme der Recognitions-Gebühr, und wenn -sie auf dem Neckar mit Be- rührung Unserer Near-Zoll-Aemter verführt werden, von zwei Drittel des Neckar:Zolls, welcher an diesen Acmtern zu bezahlen ist, mit Ausnahme der Recognitions - Gebühr, befreit. Art. 2. Diese Befreiung und beziehungsweise Ermäßigung der Rhein: und Neckar-Zdile beginnt mit dem 1. Jan: k. J.“

Karlsruhe, 1, Dez, Der Französische Minister-Resident,

Herr A. von Bacourt, hat heute die Ehre gehabt, Sr, König-

lichen Hoheit dem Großherzoge sein Beglaubigunçcs - Schreiben

zu überreichen, : E Durch ein in der heute erschienenen Nummer des Regierungs-

7 Blattes enthaltenes Edikt witd, in Gemäßheit des Zoll - Vereini-

gungé - Vertrages, die frühere Verordnung über die von den Ref- jenden ausländischer Handlungshäuter 2c. zu lösenden Pat:nte der- gestalt modifizirt, daß die gehörig sich legitimirenden Handlungés- Reisenden 2c. aus den Vereins:-Staaten ein solches Patent in Baden unentgeltlich erhalten sollen, Auf den inländischen Mes- sen und Märkten sind, wie diese Verordnung ebenfalls besagt, die Handeltveibenden aus den Vereins-Staaten gleich denen des Inlandes zu behandely. :

Mannheim, 2. Dez. Der durch einige Bücher von uti- moralischer «Tendenz bekanut gewordene Schriftsteller Nr. Gu6- kow ist, wie das Frankfurter Journal berichtet, in Mann- heim wegen jener Schriften in Untersuchung gezogen und, da er fein Badenschér Unterthan ist, auch verhaftet worden,

__Shweiz. : Zürich, 29, Nov. (Altg. Ztg.) Die Aargauer Unruhen, die ernstlil,er aussahen und aufgefaßt wurden, als sle wirklich waren, sind. bereits beendigt, Die Bezirke Bremgarten und Muri ‘wurden von Aargauischen Truppen. bese6t, ohne daß ir- gendiwvo Widerstand auch nux versucht worden wäre. Jndeß war doch die Stimmung der katholischen Bevölkerung von der Art,

daß man sie dur Zusicherungen zu beshwichtigen suchen mußte.

Auf die Dauer könnten überhaupt Truppen gegen den Willen des Volkes, aus dem sie selbst genommen und mit ‘dem sie ver- bunden sind, nichts -ausrihten, Der große Rath billigte die von der Regierung ‘getroffenen Maßregeln , während eine bedeu- tende Minderheit sicy gegen jede Billigung ausspräch , ‘und na-

mentlich die Herren Alt- Bürgermeister Herzog und De. Feer.

at, {in Bafel - Landschaft Juden, welche vor genossen, es verweigerte, 0 hat Moses Maus es- zwei ¿stal anzukaufen, und ein anderer ndsiuck in dem Bezirke é, Vertrag unter dem Namen eine fand bei den Gebrüdern e Zeit hatten sie in die sle mußten -ihm entsagen (ck dort zu verheirathen. Es hervor, daß Basel-Landschaft st jiFuden zu verwe n, und Grundfi jende Behbbrde., als ns. des souverainen Volkes N des Volkes selbst, die ynd- den Gebrüdern W welche ihnen ertheilt w

-Mit einex wurden sodann InterpretatW und in der F schen Geistlichen wesentli erklärte nämlich, daß ides (wonach dar holischen Relizj weder in sein bst gelegen h m 6. Nov. 1

die Uebereilung der Reglerung arf tadelten. Einstimmigkeit gränzenden Mehrheit Rathe durch eine authentische der Eidesformel die Gemüther beruhigt, dem Begehren der katholi Der große Rath unrichtige Juterpxetation des fraglichen E etwas habe gefolgert werden wollen, oder den fkirhlihen Geseßen zuwiderliefe) nie Willen noch in seiner geseßlichen Verfügung sel daß mithin auch aus dem in “seiner Gese6e ‘vo vorgeschriebenen Eide der bepfründeten Geijtlichen nié etwas: nommen oder gefolgert werden könne schen Religion und den Rech Staate anerkannten kirchliche

niederzulassen, fondern dieser Zeit das Recht der Häuser oder Grundsiücke zu mal vergeblih versucht, sich rer Jude, Dreifuß, welcher ein Hölftein erworben hatte, mußte den s Christen abschließen. Eben Wahl in Basel-Stadttheil siatt. Seit ser Stadt das Recht der Ansássigkeit, an thnen nicht die Erlaubniß geht aus diesen angesührten That- eis von demRechte Gebrauch mach- ert, sich ia dem Kanton Basel-Landschaft nieder=- zu erwerben. Der Landrath hatte dahcr, als hrer der Geseße' und als Organ -des , das Recht und die Pflicht, im Fn- sen Staats-Grundfay aufrecht zu erhal- hl die Genehmigung wieder zu entzie- orden war. Und der Landrath konnte tem vorliegenden Falle diese Genehmigung um so unbedenklicher segen, als er dadur die Rechte Deitter gar nicht verleßte. Da geseßlich. vorgeschriebenen Förmlichkeiten bei dem Verkaufe in ch und in den übrigen Bezirken, in welchen die Grundstücke gar nicht beobachtet worden waren , so war auch der K icht rechtlich abgcschlos}sen, so war, nach Frwerdung nicht vollständig und nicht geseßlich, und also in feiner everbindend. Nach Art. 137 unsers Landes: Geseßbuchs wird die Er- jung eines Grundstückes nur dann vollstän n dieselbe dur einen Vertrag in aller d, dne Bedingung, welche na V ee sh porher die Erla i Fen müssen, und wobei, wenn dies ni At 139, jede der beiden köntrahir } wieder zurÜck zutreten. Der Verfä ihm unbestreitbar zustehenden Rechte Gebrauch gemacht, wenn nen Theil seines Grandbesiyes in Reinach -einem Käufer ab- h bt zu der Frage, welche allein die Fran- igen fönnte, in dieses Geschäft der Gebrü- Wahl stich cinzumischen, nämlich, ob der Landrath dadurch, daß er den von Mühlhausen abschlug, in dem m zu. erwerben, wirklich den Vertrag vi t 16 hat. Der Kanton Basel - Landschaft hat es sich immer an- gungen dieses Vertrages getreulih zu f ilen, wie es mehrere Französishe Bürger, welche sich in dem ton niedergelossen haben und dort im Vollgenusse aller ihnen menden Rechte und Freiheiten sind, bezeugen tônnen. glauben mit Recht, in“ Abrede stellen zu müssen, daß jener trag uns die Pflicht auferlege, Franzosen, welche Juden sind, eht. der Ansässigkeit und des Erwerbs von Grund: Eigenthum i Artikel 1 jenes Vertrages sagt nämltch, ranzösische Bürger auf demselben Fuße behandelt werden soilen, | Da es nun in der Schweiz gar feine recht genießen, so könnten wir uns ht einmal verpflichtet halten, Schweizerischen Fuden das Recht Ansässigkeit und des Erwerbes von Grund- Eigenthum Und selbsi wenn es in dér Schweiz Fuden mit jt gäbe, so spricht doch unser Staats-Grundsaß und unse wohnheit dagegen. Daher kann aach dem Jubalte des Artikels | ch fein Französischer Bürger in Anspruch nehmen, was wir | ht einmal einem Schweizerischen Bü?ger zugestehen können. ese Auslegung jenes Vertrages ist auch gar nicht willkürlich | Herr von Rayneval sagte in einer offiziellen Note, Abschlusse jenes Vertrages vorherging: „Es versteht h - daß dié Französischen Bürger, welche zum jüdishèn Glauben | hôren - “auf die Rechte des Art. 1 in denjenigen Kantonen keinen pruch machen können, welche die Juden ausschlicßen, indem ja çuden der Schweiz in diesen Kantonen die Rechte nicht che die Úbrigen Schweizer-Bürger daselbs ge- ten die Richtigkeit unserer Auelegung noch rch andere Zeugnisse rechtfertigen, wenn wir in den Be- thungen der Großräthe, welche übcr den Abschluß dieses Ver- ages: fiattfanden, hätten nachsuhen wollen; ‘daß sie keiner anderen Erläuterungen b r'die Franzdsische Ministerial - Note uns vorwirjt , dadurch, daß ir das Recht der Ansässigkeit und der Erwerbung von Grund- den Juden verwetgerten, jenen Vertrag verleßt zu haben, so hr eine solche dem Vertrage gegebene Auzlegun und willkürlich und für cine Verlchung des Völker= | tes erflären. Wir sind um so mehr dazu berechtigt, weil Frank- ch hier zum ersten Male diefen Vert n früheren ähnlichen Fällen niemal staeliten sich zu beklagen müssen glaubte. Uebrigens is die-Frage, 3 gestelly, gar nicht mehr eine Frage für Basel - Landschaft j t mitgewirkt haben , anzen Schwéizeri=- fürlihe Auslegung gen. Wir hatten

dem großen was der kat

und solle, was der kath ten derselben Kirchè, oder dey n Gesekben zutvoiderliefe. daß diese authentische Gesezes-Auslegung in das jewe gé-Prótofoll aufgenommen werde. tchrheit beschlossen, dem fleinen Rathe den Wunsch hen Maßregeln, in gleichem Mafße aufÿdren zu: lassen. | och bindendere- Inskrug

Es ist übrigens fi gierungsrath sich beeilen werde, das} u schicken, indem bloß diese Uebet tajorität \heint hervorgerufen - zu nun nach den Resultaten dieser sie in der That positiv sehr unbe daß die beiden Extreme wieder einma aben, daß mit Stürmen und Wühlen n Die, welche vielleicht noch an einen Ums haben nun wi fenen Kampfe nicht bestehen, die V ß durch Ueberctreil

Eidleistun Endlich wurde j zudrückenck die mislitairi ihre Veranlassungs - Minderheit wollte dem kleinen Rathé n nen zur Entlassung der Truppen geben zu zweifeln, daß der Re gebot wieder nach Hau gung den Beschluß der Fragen wir gung, so scheinen Beste möchte scyn Wahrheit erfahren h viel auszurichten sey. der neuen Ordnung gedacht haben mochten, geschen, daß fie in. einem o Jer in kirhlichen Dingen h gen der entgegengeseßte Effekt erreicht wird

Zürich, 30. Nov. Die hiesi große Rath des Kantons Aargau Mehrheit beschlossen ,- dem fk kräftigen Maßnahmen z wurde beschlossen, sammlung einzurücken, Willen des Gesehgeber von der Verfassung ge Rechte der Kirche oder seße verleße, und da : jenigen Geistlichen, w sung nochmals sollen aufgefordert, ipeigernden die geseßlichen Bestimm

Gründe wegfallen,

unseren Gesetzen,

und verbindend, „Form abgeschlossen ch Art. 142 in si{ch \{chließt, daß ubniß' zu solhem Erwerbe ver- cht geschehen ift, in Folge enden Partelen das Recht - ufer selbfi hat hier nur von’

ganzen Ay deutend. F

aben erfahren, da Wir kommen je

he Regierung ermächt

Kanton Grund - Eigen-

ge Zeitung {reibt : „0 om 30. Mai 1827 gebro-

har am 27sen mit g leinen Rath für seine getr u danken und dieselben zu billigen. ung" zu geben -Und in die G daß der geforderte Eid weder nad h Inhalt des Gesegzel] währleistete katholische Religion, no4 die im Staat anerkannten kirchlichetl ß in Folge dieser gegebenen Erklärung welche den Eid vei

jen seyn lassen, die Bedin eine Erklär

s noch durch den

uns zu gestatten.

weigerten , zur Eidt und gegen die beharrlich ungen ohne weiteres voll einzige Stimmen standen dieser Erklärung gegen; ob und in welchem Maße die angeordneten militi sollte am 28sten ber dem diesfälligen Beschlusse wollte] antworten, dessen etheilt, und bestim Die Aargauischen Truppen sind (l Bremgarten, Muri und wil gerückt, indeß die Zürcher de Stellung einnahmen.‘ * s „welchen Basel-Landscho\c ati ft in Bezug auf die Streitig

t die Schweizerischen. den giebt, welche- Bürger

em Stande Züri

er einseitig. schen am red

ingen fönn{en, wel Wir könn

sen hatten fi Grund- Eigenthum, 1 den Distrikten Atsh, Ettingen, stein besißt, 65,000 Schw. Fr. auf an den ausjúhrenden welcher im Kanton Basel / erforderliche Genehmigung zu erhaiten. Diese ihnen ertheilt, jedoch mit der Einschränkung, daß dieses Grund genthum denen, welche es erwärben in dem Kanton uiederzulassen.

eingetroffen mar, hatten die Ge kaufschein von dem Munizipa sen, und zwar gegen den das Dekret vom 15. gagenen Verträge für nichtig. erklärt sind. der Genehmigung waren, 10 vernachlässigten n neuen Verkaufs-Schein ausfertigen zu lass Gemeinden, in welchen sich Theile dieses | n, wurde zwar kein besonderer Kauf - Kontrall! ch dies durch Artikel 40- des organischen G keit eines Kauf - Vertrages gefordert wird. M erren Wahl darat genthum zu kaufen, ‘so gerieth die! benachbarten. Gemeinden in Bewegung/ die Abneigung der Bevölkerung gegen die Y welche ihre Quelle in dem unglüdll e von Menschen auf den ÿ ot, Es wurde daher enes

Reinach un aber die' Frage ist

Wenn da- .

isen wie vielme

, kein Recht gebe, s Aber noch ehe diese Genthmigl brüder Wahl sich schon den Ÿ l - Rath von Riinach ausfertiget Buchstaben der Landes - Geseße und f diese Weise

Junt 1803, wonach alle au : Wie die Käuft

Stände, . welche Nicht uns allein, / nossenschaft will man erst diese wi ) dann die Französischen Juden selb| aufdrän ifättgs geglaubt, daß eine einfahe Darstellung der Verhältnisse Mreichen würde, diese Streitigkeiten auszugleichen. Jeht, wo man, lit unsere Gründe zu. widerlegen, uns mit Gewalt - Maßregeln ortet, schen wik besser, was man von uns will. Wenn wir dies Bien voranéschen können, so würden wir uns son früher“ an liebe und getreue Eidgenossen, gewendet und Eire Hülfe in uh genommen haben. Wir thun es \o erst jeßt und empfeh- einen Gegensiand, welcher die

ondern der mal. im Besihe s in. Reinach eine in den übrigen Becsives befinde s{lessen, obglei Úber die Gültig war die Nachricht verbreitet , ten, s{ch Grund - Ei liche Meinung in den gereizt durch cine Abneigung, [ welchen di: se Kla und den Wohlsiand des Elsasses an den Landrath erlassen, und diese Behörde, welche nach V unserer Verfassung eine Aufsicht Über die Úbrigen, thr untergW ten Gewalten des Staates übt, sah sich: genöthigt, von ihren Gebrauch zu machen, und die von dem ausführenden Rathe d brüdern Wahl ertheilte Genehmigung aufzuheben. Die O :Wahltklagten, abét-ihre Gegenvorstéllung wurde abgewiesen, undi schluß des Landraths neu bestätigt. Dawend-ten sich die Gehrüdtt an den Französischen Geschäcöträger in der Schweiz, welcher unsnl Noten, und nautentlich einen Brief des Herzogs von Broglie, des fters des Auëwärtigen, zuschickte. Alle diese Aktenflüke enthiclll gen zur Toleranz und zur Bekennung wahth ße, nichts, als den Vorwurf Y durxh “Aufhebung der ‘vom ausführenden Rathe crtheiltet. o migung die Verträge zwischen Frankreich und der Schwth Jn unserer Antwort an den Franzbsishck er haben wir aber bcwtesen, daß die Verträge n} leßt worden scyen, und haben gezeigt, daß der Landrath ! vorifegenden Geseben nicht nur das Recht, sondern auch“ dl hatte, so zu handèln, wie e? that. unsere Gründe widerlegte, erhielten nanz, welche Fhr uns zugeschickt b -Gehett wir je den Landrath führenden Rathe erthe migung war Gewohnheit ift Eigenthum zu erwerben, wenn ! Diese Bedingung ist in dem-Kaufe der d Von den 64,000 Franken habet 2 fer nur 4000 Fr. baar bezahlt. Es ift ferner in Basel-LanN Staatsgrundsahß, den Fuden weder das Recht der Ansässigll ng von Grundsiücken zu erthe! eranz herbeigeft! 4 glúdlichen Einfluß"

rer vokrsichtigen Erwägung und die Ehre der ganzen Eidgenossenschaft betrisst./

Italien. v. Am 21. und am 23, d. M. haben die ede ‘stationirten Sardinischen Kriegsschiffe r in Gegenwart Jhrer Königl. Ma-

Einflusse hat ,

Genua, 25. No der hiesigen Rh ehrere glän

zende Mandve Usgeführt. : . ‘Parma, 25. Nov. Jhre Majestät die Erzherzogin-Herzo- | Polizei-Direktor Ottavio Ferrari zum Wirk-

Nach der Uebereinkunft ng mit der Regierung zu Paris sollen schen ‘Truppen Ancona verlassen , sobald eit des Staats nicht mehr nöthig ier verlangt wird,

hat den Geùzeral- en Geheimenrath “Rom, 12, Nov. tr Päpstlichen Regieru tfanntlich die Französi e Gegenwart fär die Sicher ihre Entfernung von azu scheint nunmehr, wenn man den hicr verbreiteten Ge- n trauen darf, gekommen zu seyn, denn wie die dazu nôthigen Schritte bereits geschehen, en Falls vor E

(Allg. Ztg.) außer Ermahnun beraler Grundsä

Der Augen: schäftsträg nan versichert, und ihre Ab- nde dieses Monats erfolgen. ières,… sagt man, soll Alles bis dahin in Be- und ejne Abtheilung der Franzdsishen Marine n nach dem Ort ihrer neuen B

Yrt: soil günsti Der Genexal Cu titschast segen , bird die Garniso welche man Algier angiebt. Jhre Gegenwart i

BVevélkerung in pecuniairer Hinsicht von gr vird ini Banzen ein angenchmes Anzenken zurückiassen, vengste Mannszücht beobachtete.

ebr, 1832) hätte kaum

Statt einer N“cwotl/ wir aber hre Königliches | Dies sïnd die T bt zit dey ‘Sntwickelung der- Gründe übe gten und sogar nöôthigten, die von 8

ung aufzuheben. J | Nach Gese und 19 es bei uns den Ausländern nux dann erlauhl/V /z des Kauspreises

estimmung führen, n Ancona, welche fúr theil war, l da ste die Zur Zeit ihrer Erscheinung emand geglaubt, daß diese Occu-. so friedlihes Ende erreichen würde, und die Diplo- alles Geschrei einèn Sieg davongetragen, welcher ieden bis heute gesichert hat, Man scheidet als ¿ Und’ der Päpstliche Stuhl hat an Frankreich einen star- ndeten mehv. Ob“ und wann die Oesterreicher diè Le- erlassen werden, ist uns noch unbekannt, Somars{h nach der früheren Stipulation niche di welcher die Schweizer Truppen befehligt, wird dieser

ilte Geriehmi

¿ ungesehlich etthe oßem Vor

zahít wird. nicht heobachtet worden.

ZUropa den Fr das Recht. zur Erwerb l y Grundsaß religidse Fntol durch die feste Ueberzeugung von dem uh Handel und das dfentliche Woh Zeiten is dieser Grundsa

worden, daß man nicht nur seit 1803 keine

ren, wodurch . er die Sache noch ver

doch dürfce ihr

die Juden auf den fern seyn. Der

m ZFuden die E

Tage hier eintreffeti, um dem Papste seine Ehrfurcht zu bezeugen. Zu- gleich will man aber eine Uebereinkunft mit ihm treffen, da man ge- sonnen is, die Schweizer Regimenter nicht mehr zu kompletti- ren.” Der Oberst Kalbermatter, welcher vor kurzem Rom ver- ließ, soll ‘schon [mit dieser Unterhandlung beauftragt gewesen seyn. —- Der Kardinal Macchi, ‘der zum außerordentlichen Re- gierungs -Commissair_ für Bologna ernannt is, wurde auf seiner Reise dahin zu Ravenna von den Bewohnern mit den größten Ehrenbezeigungen empfangen. Alles Angeführte führt zu dem Schlusse, daß die Provinzen dauernde Ruhe gegehen, daß das Vertrauen zu der Regierung zurückgekehrt ist, und daß, wenn man auch nicht ganz zufrieden mit der Erhöhung der Abgaben ist, wélche als eine unausbleiblihe Folge der unruhigen Jahre eintreten mußte, man dennoch hoffc, feine Aufiritte wie 1831 mehr zu erlebên. Jn Ancona ift eín Courier aus London uber München eingetrossen, der Depeschen an den Admiral Rowlcy, Befehlshaber der Englischen Flotte im Mittelländischen Meere, brachte. Die Englische Regierung sell zugleich Befehl geschickt haben, ein größeres Kriegsschiff in Bereitschaft zu hal- ten, auf welchem Se. Majestät der dnig von Bayern seine

Reise von Ancona nach Griechenland machen wird.

Neapel, 18. Nov. Jn Folge anhaltender Regengüsse ha- ben in den hiesigen Gegenden starke Ueberschwemmungen statt- gefunden.

Portugal.

Lissabon, 22. Novbr. Die Königin hat dem Admiral Sartorius das Großkreuz des Avis-Ordens und der Herzogin R Palmella das Großkreuz des Marien - Louisen-: Ordens ver- ichen, d

Gegen den auf den 12. Dezember anberaumten Gesammt- verkauf der unter dem Namen Leizirias bekannten, am Tajo ge- legenen Güter haben die Pairs Marquis von Loulé und von Fronteira , Graf. Taipa und Viéconde Sa da Bandeira unter dem vorigen Ministerium protestirt, weil ein Besibthum in ein- zelnen Parzelen zur Vèrsteigerung gebracht werden müsse, um die Konkurrenz zu vermehren urid höhere Preise zu erlangen.

In der Hof-Zeitung vom 12. d. erschien cin die Verbrei- Bus des Elementar - Unterrichts im ganzen Lande betreffendes Dekret. :

Vom nächsten Jahre an sollen in Portugal, einem Dekret der Königin zufolge, alle Feiertage, welche die Römische Kirche begeht, auf den ngchfolgenden Sonntag verlegt werden, so daß man 45 Werktage mehr das Jahr über erhalten wird.

Die in Bahia ansässigen Portugiesischen Kaufleute . haben über 4000 Pfund Sterling, als Ertrag einer dort veranstalceten

| Subscription zum Besten der Wittwen und Waisen derjenigen, die in Porto für die- Sache der Königin und der Constitution

gefallen sind, hierher gesandt. Die einem Englischen Ingenieur aufgetragene Aufnahme

des Terrains zwischen Lissabon und Pörto, so wie zwischen Lissa- |

bon und Elvas, ist beendigt, und der Bau der zwischen diesen

| Orten anzulegenden Straßen soll nun unverzüglich begintien.

Für jede 3 Englische Meilen ist der Preis von 700 Pfund be-

willigt. Bei Sacavem soll eine aus England zu verschreibende | | hängende Brücke über den Tajo angebracht werden.

Nach Coimbra, Porto, Braganza, Elvas und Spanien toird jeßt täglich, statt wie bisher nür zweimal in dér Woche, eine Post abgehen. e

Der Lissaboner Korrespondent des Mo rning Herald berichtet folgendes Nähere úber die Ereignisse, welchè dem lesten Minijterwechsel unmittelbar vorhergegangen und ihn herbeige- führt haben sollen: „Nach der Charte ist ein Jeder , der eine jährlihe Einnahme von 100 Milreis, sey es von seinem Sigen- thum oder als Ertrag seines Getwverbfleißes, bezieht, zum Mit- stimmen bei den Wahlen der Wähler, welche die Deputirten zu

| wählen haben, berechtigt. / Dieser Aualificationé-Sa6 ist. so nie- ; | drig, daß selbst Fähnriche und Cornets in der Armee darin j S * einbegriffen sind, und da nun jet viele Leute als Freiwillige dienen,

die einiges Eigenthum besiben,, ‘und die nur deshalb zu- den

rag so erklärt und es in al- | Waffen gegriffen haben, um die constitutionnelle Sache gegen Dom ; s Uber di sschließiung der | sang deri manchen Fällen selbst auf Unteroffiziere. und Gemeine, Jch habe

Miguel zu vertheidigen, so erstreckt sich jenes Wahlrecht in

früher angedeutet, daß diè Gesinnung der Armee entschieden an-

| tiministeriell war; daher wurde zwar das Stimmrecht der Offi-

ziere von Seiten des Ministeriums wohl anerkannt, nicht aber das der Unteroffiziere und Gemeinen, Das Wahl-Kollegium des Kirchspiels St. Jsabella, in welchem Silva Carvalho als Kan- didat aufgetreten war, weigerte sich, die Leßteren stimmen zu lassen. Der Oberst des in jenem Kirchspiel einquartierten Jn- fanterie-Regiments bestand auf ihrem Recht. Seinem Beispiel folgten die Befehlshaber anderer Corps, die Sache wurde der Munizipal - Kammer zur Entscheidung vorgelegt und shnell zu Günsten der Soldatez entschieden. Die Folge davon war nicht nur die Ausschließung Carvalho’s, sondern die Wahl einer überwie- genden Mehrzahl- von Wählern gegen die Minister. Gereizt durch diese Beleidigung, erließ der Kriegs-Minister, Marguis

von Saldanha, einen Befehl, wodurch die schuldigen Offiziere

ihres Kommando's beraubt und auf Halbsold geseßt wurden. Dieser Befehl wurde erst spät am Abend ausgegeben, und als er den Truppen bekannt wurde, geriethen sie in solche Wuth, daß ihre Offiziere sie nur mit der größten Mühe davon abhalten konnten, ihre Quartiere zu verlassen und sich . Excessen hinzugeben, die vielleicht ‘mit d: Umsturz der Regierung geendigt haben würden. - Das zweite Jafanterie - Regi- ment ging so weit, den neuen“ Obersten, Florencio Jose da Silva, der abgesandt worden war, um das Kommando des Regiments zu übernehmen, fortzujagen ; denselben Mann, der am 2. November 1833 bei Alcacer von den Miguelisten geschla- gen wurde. Am 17, November, dem Tage nach diesen Auftiit- ten, begaben si die Offißiere der verschiedenen in Lessabon gar- nisonirenden Regimenter, 209 an deë Zahl, zur Königin nach dem Palast de las Necessidadcs und erklärten, daß, wcnu den abge: seßten Offizieren ihre Kommandos nicht- wieder ertheilt würden, sie alle abzudanken entschlossen seyen, Dik Lanciers, welche iw Begriff standen, sich dem nah Spanien bestimmten Hülfs. Corps anzuschließen, erklärten ihrerseits daß sie nicht weiter als bis Villafranca, 22 Englische Meilen von Lissabon, marschiren wär- den, wenn die Königin ihrem Verlangen nicht nachgäbe, Die L'Htere versprah, am Nachmittag. ihre Antwort zu ertheilen. Inzwischen hatten fich auch der Mai schall Saldanha und der Herzog von Palmella, nachdem sie sich im Hause des Lebteren mit ihren Kollegen berathen, zur Königin begeben und ihr er- klärt, daß, wenn jene Obersten und noch 18 andere Obev - Offi-

ziere, welche von dem Kriegs-Minister Unbedachtsamer Weise noch

an demselben Moörgen auf Halbsold gesest worden wa-

E ütrE: wieder eingesest wärden, das ganze Kabinet sih gendthigt sche, zu resigniren; worauf sie zur Antwort erhielten, ihre. Resignation werde angenommen, die Ösfiziere würden in- ihr Kommando

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wieder eingeseßt werden und Jhre Majestät wérde den Öbet Laureiro den Auftrag ertheilen, ein neues Ministerium zu bil- den. Den ganzen Tag über hatte eine fieberhafte Au regung und Besorgniß in der Hauptstadt geherrscht; am Abend aber verkündigte der Knall von Raketen, die man aus den verschiede- nen Kasernen aufsteigen ließ, die Wiedereinsezung der Comman- deure und den Sturz der Minister. Am folgenden Taze, den Iten, begaben sich, mehrere Offiziere von der Jnfanterie der Lis- saboner National-Garde. und zwei von der Kavallerie zur Königin, um ihr für ihr Verfahren zu danken, und bewogen sie, sich zu Wagen nach den verschiedenen Kasernen der Linien-Truppen zu begeben, wo sie mit {autem Beifallruf empfangen wurde. Am I9ten endlich, als die Ernennung des neuen Ministeriums schon durch die Regierungs-Zeitung bekannt gemacht worden war; ver- fügten sih die Offiziere der in Lissabon garnisonirenden Linien- Regimenter in corpore zur Königin, um ihr für die Entlassung des früheren Kabinets zu danken und ihr zugleich- einen Theil ihres Soldes zur Verwendung im Interesse des Vaterlandes anzubieten. - Seitdem bereitet sih ein Theil der Truppen zum Ausmarsch vor, um sich dem Hülfs - Corps anzuschliepen ; für's - Qu ist jedoch die Bestimmung derselben nur die Gränzfestung meida.

Der Lissaboner Korrespondent der Times, welcher der

Ansicht ist, daß die Verhältnisse in dem Zustande, in welchem sie sich jest besändea, nir lange bleiben könnten, iebt die Schuld an dem Vorgefallenen auf beide Parteien, die beide un- geseblich gehandelt hätten: der Marschall Saldanha und seine Kollegen , weil sie Offiziere absezten, ohne ihr Verge- hen nach den geseßlichen Vorschriften einem Kriegsgerichk zur Entscheidung vorzulegen; die andere, siegreiche artei, weil sie durch militairische Einschüchterung auf eine höchst gesezwidrige Weise die Wiedereinsezung der verabschiede- ten Offiziere und die Entlassung der Minister erzwangen. Dem neuen Finanz-Minister, Herrn Campos, giebt dieser Kor- respondent Schuld, daß er den größten Haß gegen die früheren Minister, besonders aber gegen Silva Carvalho, seinen Vorgän- ger, hege und schon deshalb alle Anordnunzeugdes Lekteren zu vernichten streben werde. " Ueberdies erzäh les

neue Finanz- Minister gleih im ersten Käbinetsrath einen Be- weis von seiner gänzlichen Unfähigkeit gegeben, indem er geradezu einen National Bankerott vorgeschlagen habe, nämlich ‘die Erklä- rung, daß alle ausstehende Schulden des Staats für getilgt an- gesehen werden sollten. „Herr Silva Carvalho““, - so berich tet dieser Korrespondent noch unter Anderem, ¿zu seiner Ehre sey es gesagt, wollte seinin Posten als Finanz - Minister am 17, November nicht eher aufgeben, obgleich seine Resigna- tion schon zu der Königin unterioeges war, bis er dem hiesigen Agenten des Herzogs von W:-llington die längst ver?prochenen an Zahlungs Statt für Natio. algüter gültigen Certcifitaie zum Belauf von nahe an 9000 Pfund für Sold- und Pensions- Rückstände, welche Se. Gnaden aus derx Zeit der Herrschast Dom Miguel's in Portugal noch zu fordern hat, einhändigen “lassen. Der Herzog war 10 glückl;h, einen einsichtsvollen und thätigen Agenten zu haben, und Herr Silva Carvalho kannte - die Gesinnungen “seines Nachfolgers in dieser Beziehung. sehr wohl, denn ‘der allererste Befehl, welchen Hr. Campos im Scha6- amte erließ, war der; „Daß ja dom Agenten des Herzogs “von Wellington nicht bic Srriifilaté uuDgelicfert werden‘? 1, und die Wuth, in welche er- gerieth, als er hörte, daß dies {on ges schehen sey, soll unbeschreiblicy gewesen seyn.““ Uebrigens scheint aus dieser Korkespondenz hervorzugehen, daß die neuen Miríster strenge Sparsamkeit einführen zu müssen glauben, denn-es heißt darin, sie hätten sich selbst bereit erkiärt, nur fär ‘die Hälfte des ihnen ausgeseßten Gehaltes dienen zu wollen, und- zugleich den Befehl erlassen, daß bei der E INNs von Aemtern in Einer | Person nur das Gehalt für Ein 2 |

auch soll die Königin eingewilligt ‘haben, täglich 400,000 Reis oder 100 Pfd.Sterl. von ihrer Civil-Liste aufzugeben, und der Herzogin von Braganza, so wie der Infantin Donna Jsabella Maria, - sollen | angeblicy ähnliche Opfer anempfohlen werden. Jn „derselben Korrespondenz wird noch Folgendes gemeldet: „Wie es scheint, ist die Vermählung der Königin mit dem Prinzen von Sahsen- Koburg auf unbestimmte Zeir verschoben, da der zum Confseils- Präsidenten bestimmte - Marquis ‘von Loulé dieser Verbindung - nicht hold seyn soll. Zu bemetken ist indeß, daß Don Luis de Camara- zum Gesandten in Brüssel und Koburg ernannt ist. Der Herzog von Palmella hatte noch vor seinem Sturze ken Gràäfen von Alva, seinen Neffen, zum Gesandren-in Berlin, Hern Bayard zum Gesandten in Wien und Herrn von Almeida Garrett zum Gesandten: in Kopenhagen bestimtnt. Das neue Ministerium hat es nit gewagt, den Beséhl zum Abmarsch eines Hülfs- | Corps nach Spanien zurückzunchmen, und leßteres soll daher seinen Marsch fortsezen. Viele meinen, ‘die Truppen würden in Almeida Halt machen, um nöthigenfalls gegen eine Reaction in Lissabon aufircten zu- kdnnen. - Man ist auf die Zusam- menkunft der Cortes jehr gespannt, -da es der Geistlich lungen seyn soll, durch ihren Einfluß eine Menge on Gegnern der Constitution in die Kammern zu bringen. Die Presse hat ihren Charakter ganz verändert, und aus den bisherigen Mini- sterial-Blättern sind heftige Oppositions - Zeitungen geworden. Das Britische Kriegsschiff ¡„Clio ‘! ist am 18. November aus dein Tajo nah Cadix und Gibraltar abgegangen , um, wie es heißt, für den Fall, daß Unruhen in Lissabon einträten, das Li- Ai „„Endymion“ und die Fregatte „Malabar“/ hicrher zu eordern.‘’ :

elbe, daß der

mt ‘aushezahlt werden solle;

eit ge-

Haupt - Moménte

neuerer Finanz - und Polizei-Geseßgebung des Auslandes, so

weit selbige den Handel betrifft. X VIL. Berlin , 30. November 1835. Großbritanien. Schon im vorigen Monate würden alle aus

anerkannten Quarantaine - Häfen des Mittelmeers ohne ge örige Ge- sundheits-Pässe in irgend einem Hafen des Vereinigten önigreichs ankommende Schiffe daselbs der Quarantaine unterworfen, und zur 8 ihrêr betreffenden Güter in das resp. Lazareth verpflichtet erklärt.

Ueber die. sür den Handel so interessante , jest wirklich. nähe be-

vorstehende Einrichtung einer rege!mäßigen Dampfschisifazrt näch dén . Bereinigten Staaten von Nord - Amerika ist bereits in der. St. Ztg. Nr. 326 d. F. unter der Rubrik „Vermischte Nachrichten“ ausführ- liche und genaue Mittheilung gemacht worden.

Auf dem wichtigen Handelsplaze Sincapore sind zur Abstellung

mehrerer in den Gang des dortigen Handels eingesclichener Mißbräu- che, welche bereits Fallissements und Unordnungen aller Art zur Folge gehabt hatren, autonomische Verfügungen “der dortigen Handels-Cor- poration getrofen worden. Ju einer am 22. April d. J. gehaltènen Geyeral-Versammlung hat! dieselbe sämmtliche Kaufleure des Plagzes zu einer wesentlichen Beschränkung mancher Schwindeleien des bishe- rigen Kredit-Systems verpflichtet Es follen künftig keine Verkfäu'e

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