1835 / 350 p. 3 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

eiliêin hiesigen Theáter 7820 Pfund Sterling keinen Ertrag chraht. i x An der vorgestrigen Börse machte die Proteslirung von Wechseln, welche von der Portugiesishen Regierung und der Lissaboner Bank zu dem bedeutenden Betrage von 60,000 Pfd. auf ein hiesiges Haus gezogen worden waren, bedeutendes Auf- sehen und wirkte nachtheilig auf die Portugiesischen Fonds eiu, indem dadur das hier und da verbreitete Mißtrauen in die mw uUe Portugiesische Finanz- Verwaltung, und besonders in die Absichten des Finanz - Mikisters in- Betreff der auswärtigen An- leihen, neue Nahrung erhielr. Die Aufregung an der Börse wurde indeß bald dadurch beschwichtigt, daß man erfuhr, der Protest der Wechsel sey nur daraus zu erklären, daß die bic- hertgen Agenten der Portugiesischen Regierung, die Herren Carbonelì, diese Agentschaft gekündigt haben, und daß der Re- gierung diese Kündigurg wohl erst nach der Absendung der Trat- ten zugekommen “sed. Uebrigens sind“ die Wechsel auch’ gestern gleich schon von zwei andern Häusern acceptirt worden, und zivar die Tratten der Regierung ‘zum Belauf von 35,000 Pfd. durch Herrn Rothschild, und die der Bank von Lissabon zum Betrage von 25,000 Pfd. durch die Herren Soares u. Cemp. Die Morning Chronicle will wissen, daß die Reise des Infante: Don Sebastian in das Hauptquartier von Don Carlos nue’ einen auf Familien-Angelegenzeiten bezüglichen Zweck habe. Don Sebastian ist bekanntli ein Sohn der Prinzessin von Beira, der Schwester Dom Miguel's, und der Witcwe eines Bruders von Don Carlos. Zwischen dieser Prinzessin nun und Don Carlos, der bekanntli cbetifalls Wittwer is, soll der Plan ciner Vermählung im Werke seyn. Da diese aber nach dem katholischen Kirchenrcchte nicht erlaubt ist, so war ein Diépens des Papstes ndchig. Diejer Dispens soll nach vielen Anêren- güngen endlich crlangt und Don Sebastian mit der Ueberbrin- gung dessetben beauftragt worden seyn. Die Moruaing Chro- nicie glauót gleichfalls aus sicherer Quelle die Mittheilung ma- «hen zu fônnen, daß die vielen Neisen der Prinzessin von Beira nur den Zwcck gehabt hätten, dem Don Carlos Geldmittel zu verschaffen, die ihm denn auch in bedeutendem Maße neuerdin. s - wieder zu Theil geworden seyn follen. / 4 0 Der Courter hat heute einen Brief von einem Mislitair aus Santanber vom 27. November erhalten , worin derselbe schreibt: „Am 15. November, schlug Cordova die Karlisten. Sie hatten ihre Streitkräfte bei Estella gesammelt, um ihn an- zugreifen, und wurden von Eguia kommandirt, der im AÄugen- bik des Angriffs anlangte. Sie verloren 500, Cordova 200 Mann. Die noch hier befinölichen Kranken, Rekonuvalescenten Und Rekruten der Lanciers sind so schône Leute, als nur irgend ein Regiment aufweisen kann. Von den hier zurückgebliebenen 76 franfen Pferden sind jeßt 45 wieder zum Dienst tauglich. Der Geburtstag der Königin wurde hier mit Kanonen-Salven, Hurrahrufen, Essen und Trinken gefeiert.“ f : Im Jahre 1834 sind in die Häfen der Regentschaft Tripo- lis 70 Schiffe von 5004 Tonnen Last eingelaufen und 69 von 4742 Dounen Last von da abgesegelt. Der Werih der dort ein- geführten Waaren betrug 273,200 Franken, wovon. 114,000 auf Malta, 84/626 auf Tunis, 42,700 auf Toecana, 19,800 auf Al-

banien, 7200 auf Candien, 6700 auf Oesterreich, 5500 auf die !

Inseln des Archipels und 1700 auf das Königreich beider Sici- s kamen. Der Werth der Ausfuhr belief sich auf 103,800 Fr., wovon. 11,900 auf Malta, 30,100 auf Tunis, 4500 auf Toskana und 57,500 auf Oesterreich kamen. Jn Marokko wurden im Jahre 1834 für 9,176,500 Fr. Waaren eingeführt, wovon 5,444,900 | auf England I C S O, rankreih famen ; ausgeführt : von dort für 8,891, Fr. i l

noth ¿Elaland E fär 3,724,200 ‘nah Frankreih. Die Zahl der im Jahre 1834 in den Häfen von Marokko angekommenen Schiffe belief sich auf 30 von 26,682 Tonnen Last und die der von dort abgesegelten auf 305 mit 25,420 Tonnen Last.

Berichten vom Cap zufolge, die bis zum 4. Oktober reichen, ist es zwischen dem Gouverneur der Kolonie, Sir Benjamin d’'Urban, Und den Kaffern-Häuptlingen zwischen dem Keischamma- Und dem Kei-Flusse am 17. September zu einem Friedensschluß gekommen, durch welchen sich die Lesteren dem Könige von Groß: britanien unterworfen und gelobt haben, ihm zu huldigen und seine treuen Unterthanen zu seyn. Unter Anderm versprachen fe auch noch, alle in ihrem Besi befindliche Musketen heraus; geben zu wollen. Der Gouverneur seinerscits verspricht im Namen des Königs, die Rechte und das Eigenthurn der Kaffern schüßen und ihnen Missionaire und Prediger zusenden zu wollen. Eine aus Englischen Offizieren bestehende Kommission wird die Regulirung der Gränzen : vornehmen. E i

Zeitungen aus Quebek vom 12. Nov. bringen au die Adren# des 'geseßgebenden Raths an Lord Gosford. Dieser hatte die , von dem Versammlungshause bewilligten Gehalte, worunter. auch das r erun Roebuck ohne Umstände genehmigt,

gemeine Zufriedenheit erregte. V rh A E A ea vom 26. Mai melden, daß ‘in Nankin, in Folge eines Versuchs, den Sold der Truppen zu reduziren, eine ziemlich bedeutende Rebellion ausgebrochen war. Die Solda- ten rächten sich durch die größten Gewalithätigkeiten und hieben unter Anderem mehreren hohen Regierungs- Beamten die Köpfe ab. Obgleich die Unruhen sih beim Abgange der leßten Nach- richten noch nicht ganz gelegt hatten, so hatte doch die oberste

Regierung aus Furcht den Truppen ihren vollen Sold zugestan- .

re eigenen Beamten preisgegeben und geleugnet, daß dies selbe G ihren Befehl gehandelt hätten. Diejenigen Beamten, welche der Wuth der Soldaten entgangen waren, hatte die Re- j abgeseßt. I d j Be ie gels Jury fär den südlichen Distrikt von New-York hat' dem Bezirks-Gerichtshofe die Frage vorgelegt, ob die in ver: schiedenen Staaten abgehaltenen Versammlungen, um über die Mittel zu ‘einer feindlichen Juvasfion in die exifanische Pro- vinz Texas zu berathen, eine Verlegung der Kongreß - Afte von 1818 seyen, durch welche einem jeden Bärger der Vereinigten Sitaaten verboten wird, in dem Gebiet derselben eine Expedition gegen fremde Staaten auszurústen? Die Antwort des Gerichts: hofes war, daß die von der Jury dargelegten Thatsachen nicht hinréichten, um eine Veriezung der erwähnten Akte zu be-

tr Devóléerung von New-York hat sich in den lehten fünf Jahren v mehr ‘als 60,000 Seelen vermehrt. “Es soll in den Vereinigten Staaten im Werke scyn, durch “eine ‘Kongreß-Akte eine Ausfußhr:-Prämie füe Güter zuzugestehen, die zu Lande nah Kanada versandt würden. Dadurch würde, meinr die Times, Ober-Kanada hauptsächlih von New: York aus versehen“ werden und ein sehr wesentlicher Schaden für Englands Händel und Schifffahrt entstehen. Es is hier dage- gen im Vorschläz, den Set. Lorenz-Fluß für Schifffahrt und Qhunt ganz Frei zu erklären: und- die Binnen: Schifffahrt auf alle

eise zu verbessern, damit der zunehmende Verkehr aus dem Í

/ zedmen lassen, nicht zu Ende gebracht werden konnte, soll heute

aaren, nämlich fúr 4,161,000 |

A

Westen feinen Weg nach jenem Fluß ‘nähtne. Allein die Sache hat große Bedenklichkeiten und Schwierigkeiten.

Avf Poëètorico' waren, laut Nachrichten vom 26. Okt, die dortigen Truppen ,. an 3000 Mann, auf die Nachricht von der Bildung der constitutionnellen Juntas im Mutterlande, sehr übermüthig geworden, worauf der General la Torre den Offizier, der dies hatte geschehen lassen, zu Schiffe noch Spanien abge: schick, aber hierauf desto mehr Mühe hatte, die Soldaten vorn Blutvergießen und von Zersidrung der Hauptstadt abzuhalten.

Nachrichten aus Montevideo zufolge, ereignete h da- selbst am 15. und 16. September die außerordentliche Natur- Erscheinung, daß die See piöslich sank und nicht nur den Ha- fendamm bis an. den Grund entbldßte, sondern auch die Schiffe ganz avfs Treckene schzte, so daß die Anker sichrbar wurden. Der Wasserstand. war um 12 Fus niedriger als gewöhnlich, und Niemand erinnerte sich, Achnliches gesehen za haben. Dieser Zustand dauerte dreißig Stunden, dann hob sich die See nach und nah wieder zu threr gewöhnlichen Höhe. Unter den im Hafen von Montevideo liegenden Schiffen , selbst die fremden Kriegsschiffe nit ausgesc;lessen, herrsdte jo starke Desertion, daß mehrere Fahrzeuge aus Mangel an Mannschaft nis in See gehen konnten:

_Néederlande.

Aus dem Haag, 12. Dez. Jn der Si6ung vom 1ôten d. M. mar in der zweiten Kammer der Generalstaaten die Be- rathung über den Geseh-Entvurk wegen Prolongirung des Auf- ruhr- Gesehes von 1830 an der Tagesordnung. Da kein Mitglied der Kammcr das Wort verlangte, so wurde ohne Weiteres zur Abstim- mung geschritten und der Antrag mit 38 gegen 3 Stimmen an- genommen. Zu sehr lebhaften Debattea führten dagegen die gestern an der Tagesordnung befindlichen Geses Entwürfe wegen Feststellung des Ausgaben: Budgets für 1835 und wegen Anwei- sung der Mittel und Wege, um die in dem Budget aufgeführ- ten Ausgaben zu deck:n. Die Diskussion, welche gestern, nach- dem sich bereits funfzehn Mitglieder der Kammer hatten ver-

ganzen Lande darüber verdrießlih, und die Äelteth, dle Söhne sonst vielleicht dorthin geschickt hätten, freien Universitäten beziehen. Dazu kommt, der Vorlesungen hier auf einen Jahres-Kursus berechnet dann’ drei fehlende Monate eine beträchilih {wer auszufil Licke machen. Die Kammer is mit dem Budget beschäftigt nur sür den Kriegs - Minister ernstliche Schwierigkeiten ( wird, da man als hdchsst wahrscheinli ch annimmt, daß die ; für die unconfst.tutionnelle Formation einer med!zinischen @ für die Aerzte der Armee zu Löwen nicht, oder nur. nag

ger Diskusjion, dürften bewilligt werden.“ A

P olen.

Warschau, 13, Dez. Auf Befehl Sr. Majestät sers hat der A:ministrationsrath des Königreichs Polen 27sten v. M. eine Verordnung cr'assen, wonach, mit auf die Verordnungen des Königlichen Statthalters voni nuar 1816 und vom 22, Januar 1820, durch welche dg lichkeit des Königreichs Polen. fär die an das Großher! Posen heimgefallenen Fonds eine Entschädigung aus. den j Geistlichkeit dieses Großherzogthums im Königreich hint nen Fonds zugesichert wurde, die legteren Fonds samint i sen, wenn diese auch als Kapital angesehen worden, in q; senem Verhältniß unter die geiftlihen Jnftitute, welche dy nen Heimfall Schaden gelitten , als Vergütigung verthej den sollen. Vor dieser Vertheilung aber sollen von den 4 ten Fonds die dem Schas gebührenden Osfiara:Rückständ fern dieselben nicht èurch "frühere Verordnungen der Rei getilgt worden, in Abzug gebracht werden. Jedes geistliß stitut hat von dem ihn, nach geschehener Vertheilung, i senen Antheil an jenen Fonds die verhältnißmäßige Ofij gabe davon den Schaß zu zahlen. Die von den Großherzogtbum Posen heumgefallenen geistlichen Fonds y dige oder bisher von den Just tuten entrichtete Ofiara (ÿ “immer getilgt und aus den Kassenbüchern gestrichen werd Auf den lesten Warschauer Märkten zahlte mán f Korzez Roggen 8 824 Fl., Weizen 1114 15 Fl 9 1014 Fl. und Hafer 5/4, 6/4 Fl. : |

Dânemark.

Kiel, 4, Dez. Die Anzahl der in dies. m Halbjahte | Studirenden beträgt nach offizieller Angabe 232, also wmn als im lébßten halben Jahre und: etwa 150 wentger , (lé vor nigen Jadren hier studirten. Von jenen 232 sind Ul aud N | Herzogthume“ Holstein (59 aus den Städzen und 53 wu / Land - Distrikten), 98 aus dem Herzogthum Schleswig ( den Stádten und 45 aus den Land-D,.strikten), 2 aus den zogthum Lauenburg, 11 aus dem Könizreich Dänemark (f Kopenhagen) und 9 aus dem Ausfande (5 aus- Hamburg) widmen sich der Theologie, 7 der Theologie und Philologie, Philologie, 80 der Juriéprudénz, 51 der Medicin, 7 der inacie und 6 philosophischen Wissenschaften.

Deutschland.

Närnberg, 10. Dez. Nach einer beiläufigen- nung sind am 8. Dezember, als dem ersten Tage des dfe Gebrauchs der Eisenbahn, bei dreimaliger Fahrt ‘des Ÿ wagens hin und her durch denselben circa 1200 Personen, durch Pferde circa 400 Personen gefördert worden. nahmen betrugen circa 200 Fl. Die Fahrten daun 8 Uhr Abends und gingen troß des großen Andrätgs a6 von stätten, bis auf einen fleinen Unfall, der indessen uyd lich ablief. Bei der Zuräkunft des Dampfwagenis - vot und nachdem derselbe ausgehängt worden war, um auf tit Seite der Doppelbahn einzulaufen, wurden die 9 Pt wagen nicht stark genug: angehalten, rannten daher mit ( auf der linken Seite der Doppelbahn durch die Remis und stießen gegen das Geländer gegen den Plerrer mit Krast, daß sie dieses sammt einem Theil der Mauer zin sturz brachten. Glüeklicherweise wurde dadurch Niemand} digt, Es ist Vorsorge gegen die Wiederkehr ähnlicher || getroffen. Durch den großen Andrang der Fahrluskigen d einige Verwirrung hinsichtlich der Einnahme der Plâ6e; Unannehmlichkeit wird noch einize Tage dauern, bis die innerhalb des Gartens durch ein Geländer umfangen wh dadurh Personen, welche die Fahrt unentgeltlich mit wollen, davon abgehalten werden. /

Stuttgart, 12. Dez. Der Ausschuß, welcher y bah am Neckar, Schillers Geburtsort, zusammenge Um auch dort dem verewigten Dichter ein Denkmal zu hat unterm 6ten d. M. folgende Bekanntmachung erlas ben dem, daß das Mitgefühl für Marbach bei dem ht Bránd.Unglück, von- dem es in einem der l?e6ten Monat fen wurde, sich so s{hôn in Gaben der Wohithätigkeit bit haben auch wir die Freude, eine weitere s von erscheinen lassen zu können, welche zeigt, da unsere Qi in den' Tagen des Unglücks billig in den Hintergrun? fortan ihre Freunde gefunden habe.” Allen diesen unseren | Dank ! Von Anfang an. war unser Zweck ul bescheidene Weihe unseres großen Mitbürgers" 9 die Summe, die wir seit den wenigen Monat sereë Auftretens erhielten und die jet über 2000 i j läßt uns hoffen, daß wir diesen bei fortdauernder. T auch erreichen werden; in dieser Voraussezung wérden t! demnächst zur Anlage und Bepflanzung des zum Des stimmten Plakes Schritte thun. Bei diesem ersten d ist uns selbst von der Klasse ärmerer Tagldhner die Anl ihrer Kräfte freiwillig zugesichert; was zum Bewtis mag, daß Marbachs ‘Einwodner alle das Jhrige zu des vorgeseßten Zweckes beizutragen geneigt sind. Hiedl den sich’ die Gerüchte, welche hie und da verbreitet {l als haben wir unsere Sache aufgegeben, von selbst 08 Wir wenden uns nun aufs neue an das Publikum u daß die geselligen Vergnügungen dieses Winters da # Veranlassung geben 1ndgen, unserer Sache zu gedenke

Nach den neuesten Briefen aus Rom ist das G dem Modelle zur Statue Schiller's (fär das M Stuttgart) ein Unfall begegnet sey, ungegründet und li aus einer Verwechselung entstanden mit dem A damit beschäftigten Künstlers vom Pferde, wobei jen cherweise feine wesentiihe Virlezung desselben stattge} Ede Dezember wird das Modell, zum Gusse bereit, * mischen Publikum zur Schau ausgestellt werden, T ein eigenes Programm eingeladen wird. Die Basrelt! A destal will Thorwa'dsen eigenhändig modelliren, und bekannt, der große Künstler im Basrelief besonders wN

fortgeseßt werden. : 24 i

Amsterdam, 12. Dez. Dke immer ernstihafter werdende Fcage, ob die Mißhelligkeiten zwischen Amerika und Frankrcich wirk= lith zu Feindseligkeiten zwischen diesen Mächten führen werden, hat: neben den noch stets dauernden bedeutenden Fluctuationen der Spa- nischen Schuld- Dokumente an den auswärtigen Bdrsen während dieser Woche auch am hiesigen Fonds - Markte echebliche Schwans- fungen in den Coursen mehrerer Staats- Papiere verursacht. Die zu Anfang der Woche bekannt gewordenen niedrigeren Notirungen von London wirkten besonders nachtheilig auf Holländische Jutes grale und Kanz-Billels, von denen ersiere aUmäiíig bis 544 pEt. und leßtere bis 2'/5 Fl. heruntergingen, ovgleich keine hedeutende Partieen ausgeboten wurden; mehr war dies der Fall mit Syndi=« kaf-Odligationen, welche auf 94 pCt., und Actien der Handels-Ge= sellschaft, die auf 12034 pCr. zurückgingen. Diese siaue Stim-= mung hat sich, seitdem die legte Englische Poi wieder etwas bessere Natirungen brachte, cinlgermaßen geändert; vor Allem stellte sich e;jrige Frage nach Actien der Handels-Gesclischaft ein, wodurch de- ren Cours erst auf 12214" ging und gestern wieder 1237/4 pCt. er- reichte; Jntegrale kamen bis 542,6 empor, Syndikat- Obligationen bis 94/4 pCt. und Kanz-Billets bis 2%/% F1l ; dproc. wirkliche Schuld cmpfand weniger von dieser uñgünstigen Stimmung, da selbige nur um /% pCt. nachließ und diese Differenz gestern schon wieder ein- holte Jn Spanischer ausges:bten Schuld und Ardoin- Obligatio- nen is der Handel sehr lebhait und besonders in leßteren von Um-

ang gewesen, wobei sich in Folge der abwechselnd hdher oder nie- E vin Bais und Antwerpen kommenden Notirungen mehrere

Schwankungen in den Coursen zeigten : ausgeseßté Schuld eröffnete zu 18 pEr., ging darauf auf 18/4, 1712/5 / 18% und blieb gestern 18! pCt, Ardoin-Obligationen waren zuerst 47/4 à 2/4, wichen ouf 463, à 47/4, stiegen am Donnerstag plôylich- wieder um bei- nahe 2 pCt. und wurden geftern neuerdings zurückgedrängt und zwar bis 477 à 4884 pCEt.; in passsver und neuer ausgeseßten Schuld wurde wenig gehandelt, und diese nahmen nach eintzen Fiuctuationen am Ende ebenfalls einen günstigeren Stand ein. Auch Russische 6proc. Fuscriptionen wurden häufizer ausgeboten und zu 67!/4 vCt. erlassen; eben s0 Wiener Metalliques , die zu 98 pCt. zu haben gewesen sind; dieselben stehen aber jeßt wieder "/, à 1/2 vCt. besser. Der Geld- Cours hat sich auf 3 und 4 pCt. Zinjen erhalten; das Disfonto stebt fortwährend auf 2 yCt. Vom Getraide= Markt isl nihts Jauteressantes zu sagen, da an demselben eine der Jahreszeit gemäße Stille-verherrscht.

Belgien.

Brüssel, 12. Dez. Am Montag wurde dem Britischen Geschäfteträger Sir George Hamilton, der im Begriff is, nach Derlin abzugehen, von den hier anwesenden Engländern ein Abschieds - Diner gegeben. Mehr als dreißig Personen waren bei diesem glänzenden Gastmahl, welches bis tief in die Nacht hinein währte, zugegen. Nach den Toasten auf das Wohl des Königs von Großbritanien und des Königs der Belgier und seiner Gemahlin brachte der Vorsisende einen Toast auf Sir George Hamilton aus und sprach, unter allgemeinem Beisall, das Bedauern aus, welches die Abreise diescs chrenmerthen Di- plomaten hier errege. |

Vorgestern begannen die Repräsentanten tie Berathung über die Kataster-Gleichstellung ; . vorher machte Herr Gendebien zwei Anträze: 1) daß ihm erlaubt wercke (wogegen nichts eingewen- det wurde), da die Kammer seit 18 Monaten nicht in Rapport mit der Regierung sey, weil keine Eröffnung der Session von Seiten des Königs stattgefunden -—— was zwar ganz wohlgethan seyn möge, weil es fich nur zu oft zugetragen, daß, was in einer Thron. Rede angekündigt worden, durch die Ereignisse widerlegt . sey bei der Berathung ber das Budget einen: Bericht der Minister über die innere und äußere Lage zu verlangen; 2) daß die Beschlüsse Über die vorliegende (Kataster :) Frage nur provt- sorisch, bis spätestens 1838, gefaßt werden möchten. Er nahm in der Folge diesen leßteren Antrag (durch desscn Zúügestehung die Diekufsion äußert kurz und summarisch geworden? seyn würde) auf die Bemerkung zurü, daß derselbe als cin Amen- dement erst nach der allgemeinen Diskussion in Erwägung kom- men könne.

Man schreibt aus' Brüssel vom-3, Dez. : „Die n Aöwesenheit des Königs har dem Gange der Geschäfte in mehr als Einer Beziehung geschadet, wichtige Sachen wurden dadurch verzögert, wie zum Beispiel die definitive Organisation der Uni- verjitäten des Staats. Während nämlich die freien Institutio- nen dieser Art in großer Thätigkeit sind (die von Brüssel hat ihre Vorlesungen hon seit Ende Okcobers begonnen, die fatho- lésche von Lôwen ward vorgestern dort mit großem Glanze installirt), existiren die beiden Anstälten der Regierung bis jcht nur in den Kar- tons des Ministeriums. Der König wird das Organisatiousprojekt

war in diesen Tagen bestätigen (man ‘erwartet dessen Publi: j i catiól morgen oder Übermorgen), aber die Universitäten selbst töônnen | Alterthum, noch von der neuern Zeit ist übertroffen 08

kaum nochan diesem Jahre eine tüchtige und erfolgreiche Wirksam- { is dies eine neue Glorie für das Denkmal unseres a

keit beginnen. Dieser Verzug schadet ihnen wesentlich. Man ist im schen Dichters.

lassen sie ny daß der grôßite 9

“pur gemarfungsweise geschehen könne ;

| rend diese Angelegenheiten in der

¡ Darmstadt, 2. Dez. (Allg. Ztg.) Der unsrer Kammer von der Regierung vorgelegte Gesekesentwurf zur Ab- lósung der Grundrenten war dur die Landtage von 1833 und 1834 ín Anregung gebracht worden, und beruhte auf nachstehen- den wesentlihften Grundsäsen : daß die Abldsung der Grundrenten fung : : daß das Geset auf alle, so- wohl fiskalischen alsmicht fiskalischen Grundrenten Anwendung finde; daß dicjenigen Pflichtigen, welche zusammen mehr als die Hälfte des jährlichen Betrags der Grund-Renten in einer und derselben Gemarkung zu entrichten haben, und die Ablôsung begehren, hiedurch auch ihre in der Abldsung zwingen ;. daß die betreffende Gemeinde zwischen die Pflichtigen und den Staat in die Mitte trete, die Pflichtigen den Gemeinden: verantwortlich werden, und die Gemeinden dem Staate; daß der Staat si zwischen die Gemeinden und die Be- tigten stelle, indem er das zur Befriedigung der leßtern er- forderliche. Ablôsungs-Kapital, je nachdem es sich um fiskalische oder aicht fisfalishe Grund: Renten handle, kreditire oder darleihe, und dadurch bewirke, daß der berechtigte aus seinem bisherigen Rechtsverhältniß zu den Verpflichteten gänzlich austrete; daß der Berechtigte auf Einmal, in ungetrennter Ablôsungs- Summe für die Aufgabe seines Realrechts entschädigt werde; daß das von dem Staate verzinslih vorgeltehene Abldsungs- Kapital successiv in einer Reihe von Jahren zurübezahlt werde ; daß die Berech- tigten mit: dem 18 fachen Betrage des Geldwerths der Grund- rente entshädigt werden, daß die hierzu von den Pflichtigen auf- | zunehmenden Kapitalien von der Staatskasse zu möglichst gerin- en Zinsen (zu 3 Prozent) dargeschossen werden, jedoch, in Bezug auf nicht fiskalische Grundrenten, nur in so lange, als die Staatskasse sih dazu, ohne Verle6ung ihrer sonstigen Verpflih!ungen Und ohne zu Kapital - Aufnahme genöthigt zu seon, im Stande befindet; daß zur Tilgung der Ablôsungssumme ein Termin von 47 Jahren zu gestatten sey. Der Ausschuß hatte dem Gesetes:Enrwurfe im Allgemeinen sich angeschlossen, und nur einige“ Amendements, die im Prinzip nichts veränder- ten, in Vorschlaz geeast. Drei Tage lang dauerte úâber diésen und den damic in Verbindung stehenden Gescßzes-Entwurf wegen Mitwirkung der Staatskasse bei dem Rentenablöd)ungsgeschäfte in der zweiten Kammer die Diskussion. Man erkannte allgemein die Wohlthätigkeit des vorgelegten Geseß-: Entwurfs in Beziehung auf dié beiden älteren Provinzen des Großherzogthums an, wäh- ' i / Provinz Nheinhessen bereits definitiv und günstiger fär die Pslichtigen geordnet waren, als der neue Gese6: Entwurf enthälr. Die wichtigste Kontroverse ent: sand durch den Abgeordneten von Gagern, welcher, statt dis 18fachen, als Leistung an den Berechtigten, für Ab- ‘bsung der nicht fiskalischen das I18fache, der fiéfalischen das l16fahe bestimme haben wollte, in der Art, daß der Pflichtige ohne Unterschied das 17fache bezahlen solle, einer- lei, ob an Staat oder Privaten; der Staat aber, da ihm nur das 16fache gebühre, das wetter bezahlte l fache dazu verwende, um hei den nicht fiskalischen Gefällen das fehlende I1fache zu decken. Dieser Vorschlag fand jedoch, sowohl von den Regierungs-Kom- wissarien als von mehreren Abgeordneten, lebhaften Widerspruch, hauptsächlich aus dem Grunde, weil durch das Darleihen der Abldsungskapitalien zu 3 Prozent der Staat bereits Opfer brächte, welche den Pflichtigen noch günstiger als beim Ablösen ums 15fache bei À Prozent stellten. Wirklich wurde auch bei der Abstimmung mit 2 gegen 5 Stimmen das Amendement des Abg. v. Gagern verworsen Und das 18Lfache des einjährigen Brutto: Geldbetrags der Grundrente als an den Berechtigten zu zahlendes Abldsungs- apital ‘angenöómmen. - Die 26 Artikel des eseßesentwurfs ver- dnlaßten 44 Fragen, welche im Ganzen auf eine, den Gesebes- eitwurf erhaitende Weise ihre Beantwortung fanden. Der schon erwähnte Geseßesentwurf, die Mitwirkung dér Staatsschulden- Grundrenten betreffend, wurde

Flngotase que Ablösung der von der zweiten Kammer an-

in seinen 10 Artikeln einstimmig nen. Unterdessen wurde nun au über den Gesezes- itwurf, die Stellvertretung im Militair-Dienste betreffend, 479 simmt. Die erste Und wichtigste Frage: Will die Kammer den Géseßes: Entwurf, nah dem ntrage. des Abg. Frik, ganz ableh- nen? wurde mit 29 gegen 14 Stimmen verneint; hiorauf der Art. 1 einstimmig angenommen, dagegen der Antrag des Abg, Vergsträßer, daß in dem Art. 1 nach dem Worte „Militair? Dienste‘/ die Worte : „entweder durch Aufbringung eines tüchti- gen Stellvertreters nach eigener Wahl, oder nach den Bestim- ungen der folgenden Artikel dieses eseßes‘ noch aufgenommen Verden sollen, mit 29 gegen 14 Stimmen verworfen. Durcch diese Entschließungen sind die bisherigen Privat-Militairvertretungs- Anstalten vernichtet, Und sie können nur noch als Assekuranz- Besellschasten zur Beischaffung der Einstands-Summen fortbeste- jen. Zu solchen Assekuranz:Gesellschaften ist jedoch die Erlaub- niß des Ministeriums des Innern und der Justiz nun nöthig. v. Ee sprach’ gegen dieje Nothwendigkeit, und der Passus im Gesege wurde mit 34 gegen 8 Stimmen verworfen, aber mit 29 gegen 13 Stimmen dabei weiter beschlossen, von Vollziehung E eesdlusnahme die Anuahme dés Gesetzes nicht abhängig

ziveiten

_Franffurt a. M,, 13. Daz, ort enthäle mit Bezug auf die

Das Journal de Franc- | Vorgänge in Spanien einen Widerlegung des Englischen Couriers. Der leb- Tas gemeldet: „„Bekanntlich. ist der Baron von “e er, jener thätige und unermüdliche Agent der Legitimisten, Met in London eingetrossen. Dieser Mann scheint eine Art Ueberall und Nirgends“ zu seyn, denn fast zu gleicher Zeit vird seiner von Paris aus, aus dem Hauptquartiere des Don drlos und aus dem der Miguelisten gedacht. Herr von Haber p, sogar, wenn man den in der City umlaufenden Gerüchten “laubèn schenken darf, der so eben in Lissabon vor sich gegan- enen Ministerial-Veränderung nicht ganz fremd geblieben seyn, d fen dem Herrn von Haber, hinsichtlich der Ausdauer E nhänglichkeit, die er der Sache weiht, welcher er sich ge- met hat, gern Gerechtigkeit widerfahren, aber wir wünschten er seine alente lieber für die Sache der constitutionnellen egierungen verwendete, die doch am Ende triumphiren muß att dem Don Carlos in“ seinen ausshweifenden Plänen zum \msturze der Spanischen Regierung und zur Wiederherstellung von ‘rlesterherrschafc und Inquisition in einem der \hdnfsten Länder Aropas zu dienen.‘ Das Journal de Francfort ant- e darauf folgendermaßen : „Wir begreifen recht gut, d nf ourier und die Partei, dexen Organ er ist, nicht umhin h nen, einen Zoll der Achtung, wenn au unfreiwillig, dem Anne ju Theil werden zu lassen, der sein ganzes Vertrauen „Ne Sache des Rechtes und des Unglükes gesever hat, zunen Herrn von Haber nicht, aber jen werden EinstcbeN een : n möge er aus der Achtung, die i N L Gegner zu Theil werden lassen i: auf he seiner Mission chliezen. Man wünscht, daß er seine

Artifel zur ere hate nämlich

wir wünschen, daß seine und wir hoffen, daß sie

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Minderzahl stehenden Konsorten zur

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von der die Fürsten Bathori ihren

Thätigkeit dét constitutionnellen Saché widme, abet diefe alor: reiche Sache bedarf ja keiner Hülse weiter, Hat Herr Gee zabal nicht tausend neue Mitte entdeckt, um das liberale Spa- nien zu ‘regieren und zu bereichern? Hat er uns nicht verspro- hen, durch einen bloßen Akt seines Willens 100,000 Mann zu bewaffnen und zu equipiren? Wenn wir Liberale wären, so würden wir wetten, daß die 100,000 Mann, - um die es sich handelt, bereits Unterweges, ja vielleicht in Navarra schon in

chlachtordnung aufgestellt seyen, so groß würde unser Vertrauen zu" dem Finanz - Talent des Herrn Mendizabal seyn. Der ¿¿Courier“’ s\priht von den grausamen Plänen des Don Carlos? Mdôae er die Proclamation Mina's lesen, die sich auf folgende Worte zurücführen läßt: „Jch, Mina, er- kläre mi zum alleinigen Herrn über Leben und Vermögen der meiner Regierung unterworfenen Spanier; ih werde gegen Je- den, gegen den es mir so beliebt, auf dem Wege der Execution und Confiscation verfahren, und ih werde selbst. die Vergehen erfinden, selbst die Schuldigen bezeihnen und selbst die Strafen bestimmen“/; eine Proclamation, die unter den Liberalen und Republikanern selb, weil sie ihre Sache gern von der Sache der Tyrannei Und des Mordes trennen môchten, einen allgemei- nen Schrei des Entseens hervorgerufen hat. Möge der „„Cou- rier“/ über dieses Aktenstück nachdenken, welches der blutigsten Zeiten der Geschichte würdig ist, und möge er uns dann sagen, 0b Herr von Haber! und alle redlihe Leute. seiner Meinung, daß Don Carlos der Grausame und Mina der Menschenfreund sep, beistimmen können. Schon längst sind diese Behauptungen, die man Über die künftigen Absichten des Don Carlos verbreitet hat, als verleumderish zurückzewiesen worden. Wohl den Fäür- sten, die man, da ihnen in der Gegenwart nichts vorzuwerfen ist, vor den Augen der Völker nur dadurch angreifen kann, daß man ihnen um nichts und wieder nichts andere Absichten für die Zukunfc andihtet! Der Charakter des Don Carlos, seine unblutige Energie, sein ruhiger Muth und seine edle Beharrlichkeit fangen an, auf ganz Europa einen tiefen Eindruck zu machen. Eine so glückliche Gegenwart bürgt für: eine noch bessere Zakunst, was auch der Englische Courier darüber sagen mag; und wir bauen mit Zuversicht, für den Ruhm des Don Carlos seibst, auf sein Königliches Gewissen, wie und auf sein Schwert vertrauen.“

Oesterreich.

Wien, 6. Dez. Die vermöge allerhöchsten Beschlusses Ungarn einzuverl-ibenden Theile Siebenbürgens haben einen Flâs chen: Inhalt von etwa 30 Quadratmeilen mit ungefähr 100,000 Ein- wohnern. Die mittlere Siolnoker und. die Kraßnaer Gespann- schaft mit dem Ködövarer- Distrikt bilden ein unregelmnäßiges Dreieck im Nordwesten des Großfürstenthums. “Die Zarander Gespann- schaft, ein Theil von der goldreichen Strecke zwischèn der Aran- josch und Marosch, gräñzt an den Ungarischen Arader Comitat ; sie is von Wallachen bewohnt, die sich größtentheils vom Berg- bau ernähren. Der Kövarer Distrike hat ebenfalls bei Kapnik Banya Gold-, nebstdem ergiebige Silber- und Blei-Bergwerke. Von goldführenden Flüssen findet man im genannten Distrikte den Luposh und in Zaranda die Köresch. In: der Kraßnaer Gespannschaft sieht man die Ruinen Somlyo's, einer alten Burg, Beinamen führten.

Dem Vernehmen nach . hat Se, Majestät der Kaiser unserm berühmten Orientalisten, dem Hofrath von Hammer, die Würde eines Freiherrn. verliehen. h

In der vom Färsten Lobkowis zu Bilin Nunkelrüben-Zuer-Fabrik liegen ‘béreits 200 sten Zuckers vorräthig. Diese Fabrication große Fortschritte.

neu errichteten Ceritner des s{chöôn- macht in Böhmen

Schweiz.

Bern, 10, Dez. Dem Vernehmen nah wurde kürzlich der hiesigen juristischen Fakultät von hdherer Behörde die Frage: ob und welche Maßregeln gegen den Nachdruk vorzukehren seyn möchten? zur gutachtlichen Beantwortung vorgelegt. Dieses Guts- achten soll im Wesentlichen sich dahin ausgesprochen haben: die Verhältnisse des Schweizerischen Buchhandels durch Maßregeln der angedeuteten Art zu bestimmen und zu modifiziren, sey eine Sache der konkordatsmäßigen Vereinbarung der chweizerischen Kantone. Ein solches Konkordat gegen den Nachdruk aber sey bis je6t noch nirgends ais Bedürfniß zur Sprache gebracht wor- den, Die Verhältnisse des geistigen Ne, zwischen der Schweiz und Deutschland betreffend, seyen die Ansichten der bei- derscitigen Regierungen über das, was im Gebrauch der Presse erlaubt und nicht erlaubt sey, und über die Maßregeln, wodurch man dem Nichterlaubten zu begegnen habe, von Grund aus und so sehr verschieden, daß eine ersprießliche Verständigung nicht er- A E E S

atel, 8. Dez. Der Deutsche Flächtling Li ius, welcher wegen Verdachts der Theilnahme oder Mitwissenfchaft an der Ermordung des Studenten Ludwig Lessing, in Liestal festge- nommen worden war, wurde, als gänzlich s{uldlos, am 6. Dez. wieder in Freiheit gesest.

Neuchatel, 8, Dcz. Herr Der. Bowring, das bekannte Englische Parlaments-Miktglied, der im Interesse des Britischen Handels den Kontinent bereist, befindet sich gegenwärtig hier, nachdem er in Locle ‘sehr interessante Notizen über unsere Ge- birgs-Jndustrie gesammelt. Heute hat er bei dem Herrn Prä- sidenten des Staats-Rathes zu Mittag gespeist.

Italien Turin, 7. Dez. JZhre Majestäten der König und die Ks-

[nigin sind am vorigen Sonnabend von ihrer Reije nah Genua

glücklich hierher zurückgekehrt,

Spanien.

Das Journal des Débats giebt folgende Ueber t über die Sißungen der Prokuradoren: Kammer Voi 30, iee bis zum 2. Dezember (über welche lestcre wir bereits gestern ausführlich berichtet haben) : ¡Die Diskussion des Adreß : Ent- wurfs der Prokuradoren: Kammer zur Beantwortung der Thron- Rede hat am 30. November begonnen und drei Sißungen aus- gefüllt. Der Entwurf der Kommission hat nur sehr wenige und- unbedeutende Aenderun en erlitten, und die Diskussion war nicht stürmisch, tvie man gefürchtet hatte. Unter den Rednern, die bei dieser Gelegenheit das Wort nahmen, zeichneten si nament- lih der Graf de las Navas, Alcala Galiano und Per- piña aus. Die Bemerkungen des Ersteren, sowohl über den ganzen Entwurf, als vorzüglich über das Votum des

‘einen ultraliberalen Patrioten sehr

etfrauens, welches die Minister verlangten, waren für

t gemäßigter Arc. Der zweite edner vertheidigte das Ministerium. Ér erklärte wiederholt, daß’ jenes Votum des Vertrauens nothwendig sey, und daß es in einer Krisis, wie die, worin Spanien sich jegt befinde, höchst gefährlich sep, dies Votum zu verweigern, Das Ministerium

wir auf seine Religion, auf sein Recht

|

gern.

“sogar aus ihrer Mitte ansehnliche Verstärkungen an

besie wahrlich das Vertrauen dex Nation, denn ste habe s

um dasselbe versammelt, und die Prokuradoren: Kammer werde: ihm daher nicht diesen glänzenden Beweis des ihrigen verwei- ' Herr Perpiña endli, der in der vorigen Sesfion -mic

großem Eifer das Torenosche Ministerium vertheidigte, gr ff, zwar

ohne Heftigkeit, jedoch mit einer gewissen Bitterkeit, mehrere Punk?

des Entwurfs an, Unter. andern den Paragraphen, worin ron der

Fremden-Legion die Rede ist, Jn der Thron-Rede hieß cs, daß

Se. Majestät der König der Franzosen, treu dem Vert:cge de:

Quadrupel - Allianz, den Uebertritt des Fremden - Legion in den

Dienst Spantens genehmiat habe; aber ín der Antwort dcr Pro-

furadoren wird von dem Könige der Franzosen nit gesproqycn,

Und man beschränkt sich darauf, die von der Fremden-Legion ge-

leisteten Dienste rühm!ichst zu erwähnen. Herr-Perpiïa bemerkte

daher, daß. es angemessen sey, sich in der Adresse nach der Rede der Königin zu richten, um so mehr, da des Königs von Eng-

land darin gedacht werde. Er schlug daher folgenden Artikel vor -

/e,Die Kammer hat au mit Genugthuung das Interesse wahr-

genommen, welches Jhr erhabener Verbündeter, der König

der Franzosen, bewiesen hat, indem er, treu diesem Bündnisse,

pu, s. w./“ Allein man erwiederte ihm, daß das Rühmliche der

von der Fremden -Legion geleisteten Dienste nochwendigerweise

auf den König der Franzosen zurüfalle, da er sie zu dem Ueber-

tritt in die Dienste Spaniens ermächtigt habe; es sey daher un-

nôthig, dies noch besonders auszusprechen. Der Artikel wurde

daher so beibehalten, wie die Kommission ißn abzefaßt hat.

Laufe derselben Si6ung äußerte Herr ‘Perpiña noch einge

Zweifel über die Ausführbarkeit und Wirksamkeit der Aushe-

bung der 100,000 Mann, und r wollte, daß die Kammer

in der Adresse si - damit begnüge, zu sagen, daß die Ne-

gierung Mittel ergriffen habe, um die elrmee bedeutend

zu vermehren. Ein anoerer Deputirter, Herr Jalon, verthei

digte das Dekret in Betreff der allgemeinen Bewaffung, da

es durch die gebieterische Nothwendigkeit gefordert werde; allein

er hielt es nicht für hinreichend, wcnn damit nicht zugleich in

bärgerlicher Hinsicht strengere Maßregeln gegen die rebelli\she Bcvôölkerung, die bis jeßt viel zu milde behandelt worden \ev, verbunden würden. Herr Jalon hat nur Eines vergessen, aám- lih das Mittel anzugeben, wie man strenge Maßregeln gegen eine Bevölkerung ergreifen kann, ehe man sie besicat und ent- waffnet hat; darum handelt es sich eben. Wir bemer- ken noch, daß in der lesten Sißzunz Herr Perpiña einen

Artikel lebhaft unterstüßte, der sih auf mehrere Geses-Entwürfe bezieht, welche die gegenwärtige Seision der Cortes ausfüllen

dürften, während mehrere Redner sich auf die Diskussion des

Walh;l-Geseßes seinen beschränken zu wollen. Man erwartete

allgemein sehr lebhafte Debatten, und wir selbÆ fürchteten dies; es ging indeß, in Betracht der Aufregung der Gemüther und

der Wichtigkeit der Umstände, sehr ruhig zu, man könnte wohl sagen, ziemlich matt.’ Der Gazette de France zufolge, is die Adresse noch in derselben Sibung vom 2. Dez. mit einer Majorität von 111 gegen 5 Stimmen angenommen worden. Hr.

Martinez de la Rosa stimmte dawider, während der "Graf von Toreno sih des Mitstimmens ganz und gar enthielt. Am folgenden Tage sollten zunächst die Vollmachten verschiedener

Prokuradoren verifizirt und sodann die Mitglieder der Decputa-

tion, die die Adresse der Königin überreichen so!l, durch das Loos gewählt werden.

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Portugal.

_ Der Lissaboner Korrespondent des Morning Herald will in einem Schreiben vom 29: Novemöer wissen, daß unter die Maßregeln, mit welchen das neue Ministerium umgehe, auch die Erneuerung der Consticution von 1829 mite Einer Cortes- Kammer zu zählen sey, und will die Bestärigung dieser Ver- muthung darin finden, daß vor einigen Tagen die Musik eines Regimentes, welches im- Palast der Königin die Wache hatte, die constitutionnelle Hymne von 1829 spielte und, dem Vernceh- men nach, auf höhere Befehle gestüßt, dabei beharrte, obgieich aus dem Palast vers{iedene Botschajten abgesandt wurden, um das Musik- Corps zu bewegen, die neue constitutionnelle Hymne Don Dom Pedro's Composition der älteren. von 1820 zu substi- uiren. i

Täârkei.

Die Allgemeine Zeitung schreibt von der Tärkischen Gränze, vom 2. Nov.: ,,Cinem nur wenig aufmerfjauen Beobachter kann es unmöglich entgehen, wie sich in der Türkei wichtige Ereignisse vorbereiten. Der Sultan, welcher seit seiner Thronbesteigung nicht aufgehört hat, durch jedes erdenklihe Mit- tel die Rebellion zu bekämpfen, geht offenbar mit dem Gedanken um, sich wieder zum Herrn von Syrien zu machen, vielleicht au sogar das bereits ganz verloren scheinende Aegypten unter seine unmittelbare Herrschaft zurückzubringen. Abgesehen von den vie- len diplomatischen Intriguen , welche diese Absicht deutlich ents hüllen, darf man nur die halboffiziellen Artikel des Journal : Smyrne, besonders aber die offen liegenden militai: rischen Maßregeln in Aslen beobachten , uno man tvird sich dadurch unwillkührlich jene Ueberzeugung aufgedrungen schein. Im Arsenal wird schon seit Jahren mit einer Thätigkeit gear- beitet, die man sonst nur im Falle eines drohenden Krieges zu bemerken gewohnt war, und nah Asien folgen sich die Sendun: gen von Truppen aller Gattungen, Munition und Lebensmittein, fast ununterbrochen, um die Armee am Taurus zu verstärkep Die Widerspenstigkeit der Kurden diente bisher zum Vorwond allein nachdem beinahe sämmtliche Stämme diescs wilden Vot kes zum Gehorsam zurückEzebracht sind, und die großherrliche Armee nicht nur durch sie nicht mehr beschäftigt wird, sondern j | Truppen ge- wonnen hat, verschwindet jener Vorwand, und és muß un dci ein fernerer Plan vorausgejest werden, als, gerade seitdem die Nachrichten von den Operationen gegen die Kurden günstig lau- ten, die Anstrengungen der ‘Pforte zur Verstärkung ihrer Armee und Flotte sich zu verdoppeln cheinen. Und wem anders als Mehemed Ali fdnnten diejè Rüstungen gelten?! Die als nahe angekündigte Ankunft der englischen Flotte in den Gewässern von Swyrna dürfte wohl \{chwerlich in andern Verhältnissen ihren Grund haben. Die Türkische Eskadre, welche kürzlich die Dar« danellen verließ, wird zuerst in Samos etnen Versuch machen, die Ordnung herzustellen, zu welchem Zwecke sie einige taujend Mann Lanetruxp n an Bord har. Der Kapudan Pascha soll 2 dieser Beziehung mit unumschränkcen Vollmachten versehyn

cpn.

Griechenland.

Athen, 8. Nov. (Leipz. Ztg.) Nachste endes ist di vollständige Liste der neuen Mit tes M S s Raths A man eigentlich eine Nattonal Repräsentation nennen könnte, weil er, mit einer einzigen Ausnahme, die edelsten Söhne Griechen- lands, welche in dem Freiheitsfkampf im Civil. und Miklicairfacch