1902 / 35 p. 12 (Deutscher Reichsanzeiger, Mon, 10 Feb 1902 18:00:01 GMT) scan diff

techniker giebt, die einen inländishen Zoll auf ihre Erzeugnisse wünschen, aber wesentlich nur um deswillen, weil fie behaupten, sie seien den Vereinigten Staaten gegenüber vollständig {ußlos mit ihren niedrigen Zöllen, während sehr hohe Zölle erhoben würden, und die Wünsche, die mir gegenüber persönlih geltend gemacht würden, haben sih dahin wesentlih erstreckt, man möge auf eine größere Parität in der Be- handlung zwischen uns und den Vereinigten Staaten hinwirken. *

F tarf dann. auf eine Frage zurückkommen, die der Herr Vorredner an mich gestellt hat: ob ih unterrichtet sci über die Ab- machungen, die zwischen den großen Dampfergefellschaften stattgefunden Haben, die zwishen Europa und den Vereinigten Staaten verkehren. JFch muß ihm sagen, daß diese Verabredungen meines Wissens durchaus privater Natur gewesen sind, und daß darüber irgend eine Mittheilung an mein Ressort wenigstens nicht gekommen ift.

Im übrigen aber möchte ih den Herrn Vorredner dabin beruhigen, daß bei einem so theuren Artikel, wie Kupfer, die kleincn Fracht- unterschiede eine vergleihsweise geringe Nolle spielen.

Abg. Gothein (fr). Vgg.): Diese Fragen gehören ror den

Reichstag. Bei einem Theil der Elektrotechniker besteht allerdings ein Mißverständniß, aber wenn es sih um einen Zoll auf NRobkupfer handelte, würden sie wieder einmüthig dagegen zusammwmenstehen und lieber auf jedèn Zollshuß für ihre Erzeugnisse verzihten. Ab- machungey zwischen den Dampfergesellschaften finden doch nit statt, um die Frachten zu ermäßigen, sondern um fie zu erhöhen. Nach meiner eigenen Kenntniß der Persönlichkeiten des Norddeutschen Lloyd kann id sagen, daß diefe Herren, ihr Unternehmen niemals anders als vom nationalen Standpunkt aus anseben und sih nit zu-Sfklaven der Amerikaner machen werden. Die Abmachungen sind übrigens privater Natur; welchen Rechtstitel hätte die Negierung da zu einem Ein- spruch? Die Reichssubvention bezieht ih ja niht auf die 1rans- atlantischen Dampferlinien; auf diesen Linien sind die Gesellschaften vollkommen frei. Wenn wir den Kupferbergbau forcieren, würden wir sehr bald unseren Shaß an Kupfererzen ers{chöpfen, der nicht so übermäßig groß ist. Wird die Produktion gesteigert, so werden die reise sinken, dann muß aber auch eine Einschränkung der Produktion tattfinden, und viele Arbeiter würden brotlos werden. Wir kaben eine sehr große Bronze-Industrie für die Herstellung von Lampen u. \. w., diese hat einen größen Kupferverbrauch und bckämpft jeden Zoll. Auch die Eisenindustrie hat seiner Zeit gegen die Einführung eines Kupferzolls Stellung genommen, weil sie fürchtete, daß dieser Zoll unbedingt cinen Zoll auf Eisenerze nah sih ziehen würde. Wir führten im Jahre 1900 allein aus Spanien 1 848 529 t Eisenerze ein, die überwiegend Kupfer enthalten; also hat die Eisenindustrie cin Interesse daran, daß die Einfuhr solcher Eisenerze nit erschwert wird. Wir führen außerdem 62 268 t Kup r ein, deren unsere Kupfer- industrie dringend bedarf. Der Bleiverbrauch ift kolossal gestiegen, namentli in der elcktrotechnis{en Industrie; diefe würde einmüthig die * Einführung eines Bleizolls bekämpfen. So gauz ohneSchuß sind übrigens alle diese Shwermetalle nicht, weil sie für den Trarsport vom Ausland nah Deutschland mehr Frachtkosten zu tragen haben. Es wird auch wieder eine natürliche Entwickelung kommen, bei der die Bleipreise steigen ; dann können die jeßt aufgespeiherten Reserven verwertbet werden. In der Industrie giebt es immer Preiss{wankungen. Wer. eine stabile Rente haben will, foll sich keine Industriepapiere anschaffen. Wenn wir auf handelspolitischem Gebiete keine großen Dummbüeiten machen, haben wir keine Gefahr zu befürhten. Unseren Zinkkonsumenten dürfen wir das Zink nicht durch einen Zoll vertheuern, sie find für den Veredlungs- verkehr auf den Bezug ausländischen Zinks angewiesen. Die Zinkkonven- tion ift, wenn sie auch einmal in die Brüche gegangen ist, immer wieder zu standé getommen, ‘und sie wird auch jeßt wieder zu stande kommen. Unser Zinkverbrauch ist viel stärker gestiegen als unfere E produktion. Vor 30 Jahren mußten wir unser Zink fast ganz autführen, weil wir kein Bedürfniß dana hatten. Jeßt haben wir aber eine viel rößere Zinkgießerei als Frankrei, und diese Industrie hat si zur xportindustrie entwickelt. Wenn Graf Kaniß auf den Widerspruch zwischen der Behandlung von Roheisen und der von anderen Metallen hinweist, so meine ih, müßte er zu dem Resultat kommen, daß der Roheisenzoll abgeschafft werden muß. Unsere Einfuhr von Eisen und “Eisenwaaren ist im leßten Jahre nicht mehr gestiegen, und au die Rob- eiseneinfuhr ist bereits wieder zurückgegangen, nachdem wir allerdings im vorigen Jahre ganz außergewöhnliche Verhältnisse haiten. Darin bin -ih allerdings mit dem Grafen Kaniß einverstanden, daß die hohen Kohlen- und Kokspreise eine {were Schädigung für unsere Industrie sind und die amerikanische Industrie in dieser Beziehung besser dasteht. Aber ih glaube, auf ganz natürliche Weise wird die Markilage wieder nachlafsen. Ein s{hwerer ip ist es allerdings, wenn unsere Syndi- kate nah dem Ausland billiger verkaufen. Das Nheinisch-Westfälische Kokssyndikat hat an die Werke in Böhmen um 3 # billiger verkauft als in Rheinland-Westfaleu. Ich kain unserer Bergverwaltug nicht den Vorwurf ersparen, daß sie die Koblenpreise erhöht hat zu einer Zeit, in der es nöthig gewesen wäre, sie im Interesse“ der Industrie niedrig zu halten. Cs dürfen uicht allein die fisfalishen Interessen wahrgenommen werden, sondern auch die der Allgemeinheit gegenüber den Monopolen und Syndikaten. 5 U Abg. Schmieding (nl., {wer verständlih) widerspriht eben- falls den Ausführungen des Grafen Kanig; dieser hâtte lieber die Kupfer- und Zinkinteressenten auf den Weg der - Selbsthilfe durch Bildung von Syndikaten verweisen sollen. Amerika sei uns gegenüber im Vortheil nit infolge seiner Schußzölle, sondern infolge der Iiberalen Entwickelung seiner Verkehrsanlagen, Eisenbahnen, Kanäle und seiner billigen Tarife. Ueber die Förderungéfestseßungen

des- Kokssyndikats sei Graf Kaniy nit genügend orientiert; fie erfolgten regelmäßig jährlich, aber nicht um die För- derung einzuschränken und künstlich, hohe Preise zu erzielen.

Zwischen den einzelnen Zehen müsse eine möglichst gleihmäßige Ver- e UTE Das Syndikat habe ein Interesse

theilung der Förderung l ì 1 , aß, niht an Einschränkungen. Die Förderung

an möglihst großem Absaßz U u thatsählih nit eingeschränkt worden, fondern gestiegen. Zur Aufrechterhaltung der Konkurrenz müßten die Preise gerade möglichst niedrig gehalten werden. Gegenüber den großen amerikanischen Ünter- nehmungen sei es für die deutschen Produzenten dringend nothwendig, sich ebenfalls zu Syndikaten zusammenzuschließen. z

004 Dr. Arendt hält die Bildung eines Kupfersyndikats in Deutschland für unmöglich, weil dieses bei seiner geringen Kupferpro- duktion doch keinen maßgebenden Einfluß ausüben könnte. Wie in Amerika, so bedürfe auch in Deutschland der Kupferbergbau des Zolls. Für den Vorredner laufe die liberale Verkehrépolitik auf das eine

ort „Kanal“ hinaus; er (Redner) könne aber nicht eine Verkehrs- politik unterstüßen, die nur einzelnen Landestheilen nüße. Die Frage des Kupferzolls sei beute spruchreif, und es fei zu begrüßen, daß der Minister eine Konferenz der Betheiligten in Ausficht stelle. Nut dur die Erweiterung dés Betriebes in Mansfeld sei die Aufrecht- erhaltung des dortigen Bergbaues in den leßten {weren Jahren möglich gewesen; wäre diese Erweiterung nit eingetreten, so gehörte derselbe Bon heute der Vergangenheit an. Herr Gothein bringe die Kupferhütten und den Kupfererzbergbau und die Arbeiter beider in einen Gegensaß, aber in Mansfeld gehörten beide Betriebe der. Mansfelder Gewerkschaft, die Mets bei beiden seien also dieselben Personen. Für die Verarbeitungs-Industrie würde der Kupferzoll kaum in Betracht kommen, ja, fie habe selbst ein Interesse an diesem Zoll; denn die Preisbildung sci jeßt ganz in ‘die Hände des amerikanischen Ringes gegeben, und durh die Spekulationen der amerikanishen Milliardäre an der New Yorker Börse seien ganz ungesunde Preisbildungen hervorgerufen, "die Preise künstlih von dem Ringe niedrig gehalten worden, um Cinfluß auf die anderen Produzenten zu erhalten. Die Industrie ; nteresse an stabilen Preisen. Wenn sich die Preise wirkli nah aeb und Nachfrage entwickelten, würde ein niedriger Zo

keine belastende Wirkung ausüben; wohl aber könnte ein solcher Zoll

in den Vereinigten Staaten

verhindern die Preise plöplich geworfen würden und Deutsh- land mit urs At würde. Wenn auch diese Fragen gegen- wärtig der Berathung der Zolltariffommission des Reichstages unter- lägen, so habe do die Vertretung des größten Bundesstaates das Recht, ihre Meinung darüber zu sagen. Graf Kaniß habe mit Recht auf die 0e Lasten der heimishen Produktion hingewiesen. Nicht nur der Mansfelder Bezirk, sondern weite Kreise ringsherum seien an dem Wohlergehen des Mansfelder Kupferbergbaues interessiert. Die dortige Bevölkerung habe sih immer als königstreu erwiesen und die sozialdemokratischen Delixedungen von sich abgewiesen; deshalb sei ie wohl berehtigt, die Fürsorge des Staates in Anspru zu nehmen. Mit dem Kupferzoll werde cin wihtiger Zweig der vaterländischen Thätigkeit geshüßt und aufreht erhalten für Zeiten der Noth, wie sie vielleicht bevorständen. : /

Abg. Frißzen-Borken (Zentr.) will auf diesen Gegenstand nit eingehen, da dieselben Reden im Reichstage doh wiederkommen würden, und richtet nur an die Regierung die Frage, ob sie glaube, daß die im Etat auf 154 314 000 \ veranschlagte Einnahme aus den Bergwerken wirklich werde erzielt werden. as sei kaum zu er- warten; denn die Koblenpreise seien zurückgegangen und die Pro- duktion sei beschränkt. Im Jnteresse der Allgemeinheit sei zu wünschen, daß die E der Kohlen, die immer noch sehr h seien, fielen; darauf sei mehr Werth zu legen als darauf, daß die veranschlagten Einnahmen wirklich cingehen. Der Redner be- Ba \{ließlich den Minister über seine Absicht des Ankaufs von Kohlenfeldern.

Minister für Handel und Gewerbe Möller:

Meine Herren! Auf die leßte Frage kann ih glei antworten, daß wir weder im Saargebiet noch in Oberschlesien Ankäufe von Zechen oder Grubenfeldern beabsihtigen, taß dagegen Verhandlungen in Westfalen gepflogen und zum Abs{luß gebracht sind, über die Ihnen voraussihtlih in der allernächsten Zeit eine Vorlage zugehen wird. Der Betrag, der früher in der Presse auf etwa 50 Millionen beziffert worden is, wird sich in der Vorlage vorautsihtlich auf 58 Millionen stellen. Es handelt \sich bier ledigli, wenigstens in der Hauptsache, um Felder, die noch- vollständig unberührt liegen, die lediglich erbolrt und verliehen sind. Es handelt \ich aber auch um eine größere Zeche, die bereits zwei Doppelshacht- anlagen niedergebracht hat, die bereits im Kohlengebirge angelangt ist, die bereits soviel Kohle \ördert, wie sie für ihren eigenen Bedarf nothwendig hat, die aber erst im Laufe von einigen Jahren daran wird denken können, erheblihe Koblenmengen ihrerseits auf den Markt zu bringen. Es wird daher auf den Markt der westfälischen Koblen diese Erwerbung in allernä&ster Zeit einen Einfluß noch nicht ausüben.

Was die Befürhtungen des Herrn Vorredners betrifft, wir wären bei Abmessung der Einnahmen aus den Koblenbergwerken im Etat unvorsichtig gewesen, so glaube ih Ihnen die Versicherung geben zu können, daß das nit der Fall gewesen ist, daß wir im Gegentheil mit Sicherheit hoffen, daß die Beträge, die eingeseßt sind, auch erzielt werden. Er möge dabei berücksichtigen, daß der vorjährige Etat im laufenden Jahr durch die Erträgnisse crheblich überschritten ist, und daß taher die Beträge im vorjährigen Etat niht maßgebend sind für die Arsätße in dem neuen Etat.

Was die Preisbildung - anbetrifft, so halte ich es niht für mögli, daß der Fiéfus allein gegen den Markt die Preise wirft: der Fiskus muß sich das ist seine Pfliht an die allgemeine Marktlage anschließen, und das hat er gethan. Jn einem einzigen Fall haben wir die Preise in (twa unter die Marktlage berunter- geworfen, das ist bei den Kokskoblen in Oberschlesien der Fall gewesen und auch an der Saar. Das habe ih allerdings für meine Pflicht gehalten, weil. der gegenwärtige Zustand, daß Nobeisen nur mit schwerem E produziert werden kann, cin frankhafter ist, und auf diesem Gebiêët der Staat au gewisse Verpflichtungen hat, tnal gegen die allgemeine Marktlage etwas hberunterzugeben. (Sehr richtig!) Nach dieser Richtung hin \päterhin auch in den Markt einzugreifen, wenn wirklich {were wirtbs{aftliche Nothwendigkeiten da sind, ist

eins der Motive, «aus denen beraus wir tazu gekommen sind, an Er-

werbungen in Westfalea zu denken. Daß wir mit den beabsichtigten Erwerbungen in Westfalen nie daran denken kênnen, den Markt auf den Kopf zu stellen, versteht si von selbst. Es kann sich nur darum handeln, etwaigen Ausschreitungen der Verkäufer zu begegnen, die Käufer, die mit dem Syndikat nit fertig werden können, ‘eventuell s{üyen zu können, mit antecren Worten : zu verhindern, daß das Syndikat einen monopolartigen Charakter trägt.

Im übrigen wird der Fiékus, wie er biéher in den andcren Distrikten gethan hat, auch in Westfalen *sih selbverständlih der allgemeinen Marktlage ans{hließen müssen und verständigerweise im Einverständniß mit dem Syndikat wesentli seine Preise feststellen. Im übrigeu wird der Herr Ober: Berghauptmann noch nähere Auf- \chlüsse über dic Aufstellung der Etatstitel geben.

Ober-Berghauptmann von Velfen giebt eine kurze Darstellun der Preiébildung der Koble in der leßten Zeit, um nachzuweisen, da auf den Eingang der etatisierten Erträge zu renen sei. i

Abg. von Kessel h bringt einen Fall zur Sprae, in welchem das s{lesi|{che Koblensyndikäat unbilliger Weise die Wünsche C Reiilteg Polt uen Genossenschaft in Bezug auf Kohlenlieferung abgeschlagen habe.

Abg. Dr. Barth (fr. Vag.): Ih bin auch der Meinung, daß die Erörterung der Boa eines Kupferzolls in den Reichstag gehört, aber wir werden doch von anderer Seite in die Zwangslage verseßt, darauf cinzugehen, namentlich da sogar vom Ministertishe eine Antwort erfolgt ist. Jch war zunächst angenehm überrascht, als der Abg. Arendt heute erklärte, er trete grundsäßlih für das ganze öffentlihe Leben und das ganze Land, niht für einzelne Theile ein, und er nahm auf den Kanal Bezug, weil dieser nur einzelne Theile Preußens berücksichtigen würde. Unmittelbar darauf befür- wortete er aber den Rohkupferzoll und verwies besonders auf den Mans- felder Distrikt, auf seinen Wahlkreis, der allein zwei Drittel des deutschen Ertrages produziere. Also Herr Arendt handelt gegen seine eigenen Worte. Schon 1879 tauchte namentlich auf Betreiben der Mans- felder Gewerkshaft das Projekt des Kupferzolls auf. Jn der da- maligen Zolltarifkfommission des Reichstages war der Kupferzoll auch {hon angenommen, fiel aber bei der dritten Lesung wieder. Die Ver- suche, den Kupferzoll einzuführen, baben nicht aufgehört. Ebenso ift von der Mansfelder Gewerkschaft eine stete Agitation zur Preis- steigerung des Silbers getrieben worden. Der Bimetallismus ist aber jeßt todt, todt wie Noland’'s Pferd. In Deutschland ist der Konsum an Kupfer dreimal so groß wie unsere eigene Produktion. Unter solchen Umständen kann die Wirkung des Kupferzolls nur darin bestehen, daß der Preis für Kupfer genau um die S Ao steigen muß und die ferindustrie genau um den Preis dieses Zolls in ihrer Konkurrenzfähigkeit mit dem Auslande geschädigt wird. Unsere Industrie führt sehr viele Kupferwaaren aus. Der Zoll würde nicht den Arbeitern im Bergbau zu gute kommen, sondern nur den Kapitalisten. Wenn au die Arbeiter des Bergbaues königstreu sind,

o können do darum nicht die Bésiger der Kuxe Vortheilezverlangen. n der Industrie, welhe Kupfer verarbeitet, würden dagegen die

für den Kupferzoll is die Sacke imm Situation zwingt geradezu, den [l die Gründe gegen dessen Cinführung n . Graf von Kaniß: Die en in di kommission könnten s{neller gehen, wenn niht Fragen, w städtishen Mahl- und Schlachtsteuer, hineingeworfen tw Dampfergesellshaften wünschen natürli die FrocE das weiß ih sehr wohl, aber die deutschen Frahten sol \{lechter wegkommen als die amerifkanishen. Die Ciser fönnte ohne den Zoll die Konkurrenz mit Amerika nit g erhalten. Die Verkehrépolitik in Amerika mag liberaler sein, falls sind die Eisenbahntarife dort niedriger als bei uns. Hértn Sh ding möchte ich erwidern, ves bei der Förderungszumessung einzelnen Zehen doch ein gewisser Spielraum gegeben werden Das Syndikat nimmt nit die allgemeinen Interessen wahr; ti Kohlenpreise sind noch immer ho, das Syndikat verkauft an da Ausland billiger. Ein Kupferzoll ist allerdings 1879 t10Þ des utsprüng lichen Vorschlags abgelehnt worden, seitdem haben fich aber die Ne bältnisse sehr stark vershoben, und i bitte den Minister um sein Wohlwollen für den Wunsch bezüglich des Kupferzolls. Abg. Hirsch-Essen (nl.) erwidert dem Abg. von Kissel, taß tie Genossenschaft ihren Zweck sicherlih erreicht hätte, wenn sié sid an den Kohlengroßhandel gewendet hätte. Wenn ein Händler zu Preise fordere, genüge ein Appell an die Handelskammer in welde nah den Verträgen ohne Anrufung des Gerichts zu: habe. Es sei seit dieser Anordnung auch kein Händler mehr worden. Wenn das Syndikat in das Ausland billiger verkaufe, so sei es besser, sogar mit Verlust zu verkaufen, als die Kohlen lassen und Arbeiter zu entlassen. Die Aen des N wäre ebenso wie in den siebziger Jahren eine verkehrte # Abg. Macco (nul.) widerspricht den Ansichten des in Bezug auf den Eisenzoll. Herr Gothein scheine D Séhâdi- ung der Cifsenindustrie in den sicbziger Jahren vergessen zu haben: en Abg. Frißzen bittet der Nedner, setnen Einfluß zum Sthüßé unseres Erzbergbaues geltend zu machen. / Abg. Dr. Arendt bemerkt, daß dem Abg. Barth das ‘der S@hußzollpolitik noch niht aufgegangen sei. gebe feine zoll, der tie Allgemeinheit {üße; indem man vielmehr dei Erwerbêzweigen den Schuß gewähre, wo es nöthig sei, n Allgemeinheit. Die Zölle seien keine Bercicherungszölle und ss die Preise erhöhen, sondern sie vor dem weiteren Sinken Der Mansfelder Bergbau könne nicht mehr bestehen, wenn Y j weiter sinken würden. Die Mansfelder Bergleute würden den Barth auslachen, wenn sie hörten, daß ihnen der Zoll ns Es bedeute doch ihren eigenen Untergang, wenn der Beräbäü mj mehr aufre{cht zu erbalten sei. Ein Zoll von 6 Æ würde bei rinem Verbrauch von 100 000 t 6 Millionen Mark ausmachen, davon wie ein großer Theil auf die Konsumenten abgewälzt werden, und nr ein Theil entfiele auf die Einfuhr, und zwar für hochwerthige Wäären, und da komme Herr Barth zu der Uebertreibung, daß die L nicht mehr fonkurrenzfähig bleibe. Herr Barth fei seiner Zeit Amerika gefahren, um für die Wahl Mc Kinlevy's cinzutreten den Bimetalliëmus zu bekämpfen, aber Mc Kinley sei für den Bimetalliêmus eingetreten, und wenn dieser damals nit eingeführt“ worden sei, so liege das an dem Wortbruch der englischen Regierung, derselben Regierung, mit welher wir es jeßt in der Burentache zu thun haben. Aber wenn es sih um die Erhaltung ter Goldwährüng handle, werde es ja mit einem Wortbruch nit so genau genommen. Necht vernünftige Leute, vernünftigere als der Abg. Barth, sähen den" Werth des Bimetallismus ein. (Präsident von Kröcher: Ver-

Arbeiter ges{hädigt werden. Von welcher Seite man die Sache auch ansieht, sie h bedenklich Bei allen bisherigen Versuchen der Agitation

nünftigere Leute als ein DUS des Hauses giebt es nit.)

Akg. Gothein: Der Abg. Graf Kaniß wirft uns vor, wir verzögerten die Verhandlungen in der Zolltariffommission des Reichs- tages durch unnöthige Anträge. Mit viel größerem Necht können wir das umkehren;- läßt sih dcch selbst die konservative „Schlesische Zeitung“ aus Berlin schreiben, daß L die Gegner des Entwurfs mit verdähtigem Eifer bemüht zeigen, die Berathungen zu beschleunigen. Dem Abg. Arendt halte ih entgegen, daß Shubzölle die Allgemeinheit ganz außerordentlich treffen. Er sprach von dem biehen Ausfuhr von Kupfer- waaren. Der Werth dieser Ausfuhr betrug aber 1900 139 Mill. Mark, ungerenet die Erzeugnisse der elektrishen und Maschinenindustrie. Der Export - ist also so beträchtlich, daß die Produktion dahinter zurücksteben muß. Früher wollte man nur 3, jeßt will man {on 6 # Schußtzoll auf Kupfer, aber es wäre cin solber von 30 bis 40 Æ nöthig, um die Mansfelder Gewerkschaft im Sinne des Herrn Arendt. zu sichern. Die nieders{lesis{hen Koksproduzenten beklagen sich immer darüber, daß sie von dem rheinish-westfälischen Kokésyndifat bei den Lieferungen für die böhmischen HoWhöfen unterboten werden; es shädige die inländishe Industrie, wenn die Syndikate nah dert Auélande billiger verkauften und die auéländische Industrie so unter- stüßten. Herr Barth sei nicht rach Amerika gegangen, um in" tit Wablen einzugreifen. Es fei zweifelhaft, ob Mc Kinley wirkli Bimetalliëmus gewünscht habe, jedenfalls sei es auch ibm lungen, denselben cinzuführen. Aber von den Bimetalliste noch am Erabe pflanzt cr die Hoffnung auf.

a0: Graf von Kaniß weist nochmals auf die Prei des Robeisensyndikats hin. Die Robei]enpreise von 95 Æ 1900 seien damals wohl angemesscn gewesen, als die S preise 200 A betragen hätten; jeßt seien diese auf 100 Æ g und tie Walzwerke müßten ncch zugeben. Der Redner bält e siht über das Koblensyndikat gegenüber tem Abg. Hirsch auftecht Die Diskussion wird geschlossen. :

Präsident von Kröcher: Der Abg. Arendt hat von einem Wortbruh der englischen Regierung gesprochen. Ich habe dies nicht gehört, sonst bätte ich ihn gleih darauf aufmerksam gemacht, daß ein un gegen die Regierung ciner befreundeten Macht uri c :

Die Eimiahmen des Etats der Berg-, Hütten- und Säliten? verwöltung werden bewilligt.

Schluß 4/2 Uhr. Nächste Sißung Montag, 11 Uhr: (Kleinere Vorlagen ; Geseßentwurf, betreffend die Umlegüng von Grundstücken in Frankfurt a. M.; Berg-Etat.)

Nr. 6 der „Veröffentli{hungen des Kaiserlichen" Ge- sundheitsamts“ vom 5. Februar hat folgenden Inhalt: Gesund- Hn und ¡Bang s A T Siv tan De- zember. Zeitweilige Maßregeln gegen Pest. E Gelbfieber. Weitere Eu Be aus Britisch - itikien, 1899/1901. Geseßgebung u. \. w. (Deutshes Reich.) Gast- und Scankwirthschaften. Arzneitaxe. (Preußen.) Era

anstalten. (Oesterreich.) Schwefeläther 2c. (Stetermark.) -

und Humaritäteanstalten. (Schlesien.) Tegminverbände. (Ungarn.) Apotheker-Tarif. (Spanien.) Künstlicher Dünger. (Canada.) Früchte. Gang der Thierseuchen. Roy der Pferde im Deutschen Reiche, 1900. Thierseuhen in rei, 4. Vierteljahr 1901. eitweilige Monres n egen Thierseuhen. (Preuß. Reg.-Bezirke Stettin, Köélinz ürttemberg, Sachsen-Meiningen, Schweden.) Verhandlungen von geseßgebenden Körperschaften, Vereinen, Kongressen u. #. w. (Norwegen). Staatshaushalts-Entwurf 1902/3. Vermischtes. (Preußen. Breslau.) Fleishschau, 1900/01. (Barmen.) Nahrungs- mittel 2c., 1900. (Saw&sen. Dresten.) Fleishschau, 1900. Cbemisches Untersuhungsamt, 1900. (Oesterreich. Wien.) Imbpf- stoffgewinnungsanstalt, 19C0. (Niederlande. Amsterdam.) Gemeinde-Ge]undbeitsdienst, 19C0. Geschenkliste. Monaks- tabelle über die Sterbefälle in deutschen Orten mit 15 000 und mehr Einwohnern, Dezember. Desgleichen in größeren Städten des Auslandes. Wecentabelle über die Sterbefälle in deutsden Orten mit 40000 und mehr Einwohnern. Deégleichen in grêfeeo Städten des Auslandes. Erkrankungen in Krankenbäusern deutscher Großstädte. Desgleichen in deutshen Stadt- und Landbezirken. ing.