1876 / 107 p. 4 (Deutscher Reichsanzeiger, Fri, 05 May 1876 18:00:01 GMT) scan diff

1875) berührt haben; es i aber inzwischen eine Broshüre er- schienen *), welche die ganze Sache in ihr rihtiges Licht stellt; die Hauptthatsachen, welche dieselbe erzählt, möchten wir kurz berühren.

‘Frankreich hatte 1762 Untercanada an England abtreten müssen; damit hörte natürlich die römisch-katholische Religion auf, Staatsreligion zu sein, indeß wurde der neuen Kolonie Religionsfreiheit gewährt, soweit als das die englischen Ge- seße gestatteten; auch die geistlihe Gerichtsbarkeit wurde be- \hränkt, hingegen {loß fich das Volk eng an die Geistlich- feit an und war ihr in hohem Maße ergeben; nur unter den gebildeten Ständen war man durch Verkehr mit Anders- gläubigen etwas toleranter geworden. Jn Folge dessen wurde im Jahre 1844 zu Montreal am Lorenzostrom eine literarische Gesellschaft gegründet, „L'institut Canadien“; man s\chaffte sich Zeitschriften und nah und nach eine kleine Bibliothek an, also nah unseren Begriffen eine Museumsgesellschaft. Das Beispiel der Männer von Montreal fand Nahahmung und in den folgenden zehn Jahren wurden in den verschiedenen Städten circa hundert solcher Gesellschaften gegründet; sie genossen so großen Kredit, daß das Parlament einigen jährlich kleine Bei- träge votirte. Allein gerade dieser große Kredit, die Unab- hängigkeit und Selbständigkeit der Gesellschaften gefiel gewissen Leuten nicht. Allmählih suhten Mitglieder des katholischen Klerus auch als Mitglieder aufgenommen zu werden und wenn das gelungen war, drangen sie auf Aenderung der Statuten oder auf Verwandlung des Institut Canadien in ein Institut national mit rein französishem Charakter. Wie groß diefer Einfluß war, zeigt sich daraus, daß ums Jahr 1858 von all' den hundert Gesellshaften nur noch die von Montreal unver- ändert geblieben und diese wird denn auch unser Interesse be- sonders in Anspruch nehmen.

Es galt auch diese zu zerstören. Es wurde zuerst, aller- dings ohne Erfolg, der Antrag gestellt, alle Nichtkatholiken aus- uschließen und zwei protestantische Lokalblätter nicht mehr zu alta, Da diefe beiden Anträge den gewünschten Erfolg nicht hatten, streute man überall die Verleumdung aus, die Bibliothek des Institut Canadien enthalte religionsgefährlihe und unsitt- liche Bücher. Gleichzeitig wurde in Montreal auch ein „Institut national“ gegründet und die Mitglieder der bestehenden Gefell- schaft zum Austritte aufgefordert und wirklih traten von 700 derselben 150 aus; der Rest gab nun die Erklärung ab, daß die Bibliothek des Vereins keine unschicklichen Bücher enthalte und daß endschaftlich sie allein zu entscheiden haben, ob in ihrer Bibliothek religions- und siltengefährlißhe Bücher vorhanden seien oder nicht.

Ob diesem Entschluß entbrannte der Zorn des Bischofs und er veröffentlichte einen Hirtenbrief, welcher in allen Kirchen der Diözese verlesen wurde und welcher dem Justitut zwei shwere Jrrthümer zur Last legte: 1) Ueber die Moralität der Bücher zu entscheiden sei nah den Beschlüssen des Konzils von Trient Sache des Bischofs. 2) Seien in der Bibliothek Bücher, welche auf dem römischen Verzeichniß der verbotenen Bücher ftünden. Das Institut ließ zu Handen des Bischofs erklären, die fatholishen Mitglieder hätten niemals das Recht in An- spruch genommen, von Rom verbotene Bücher zu lesen, sondern nur dergleichen in der Bibliothek haben zu dürfen. Ja als die Feindschaft des Bischofs immer größer wurde, überreichte eine Deputation demselben einen Katalog und erbot \fich, alle von ihm bezeihneten Bücher in eine besondere Abtheilung einzu- reihen und unsittlihe Bücher gänzlih zu entfernen.

Der Bischof gab nach 7 Monaten den Katalog zurück, ohn: ein einziges Buch bezeihnet zu haben, forderte aber be- dingungslosen Gehorsam. Die Angelegenheit gelangte nun vor den Richterstuhl des Erzbischofs von Torento, und dieser erklärte das Verfahren des Bischofs von Montreal als durchaus korrekt und forderte, daß alle verbotenen Bücher unter Verschluß ge- bracht und daß ein von ihm bezeichneter Geistlicher über die Erlaubtheit der zu lefenden und anzuschaffenden Bücher die Aufsicht führe und zugleih über das sittliche Verhalten der Mit- glieder des Jnstitutes wachen sollte.

Die Geduld der frommen Mitglieder des Jnstitut Cana- dien war aber noch nicht ershöpft, sondern sie appellirten nah Rom. Das Gesuch wurde von 17 angesehenen Mitgliedern, darunter au der nun weit bekannt gewordene Josef Guibord, unterzeichnet. Auf dieses Schreiben erfolgte von Rom aus niemals eine Antwort; dagegen hatte der Bischof, der im Jahre 1869 selbst nach Rom gereist war, daselbst seine Sache ver- fochten und sandte 1) ein Schreiben der Jnquisitionskongrega- tion nah Montreal, worin das Verfahren des Bischofs guts geheißen, die Anschauungen der Mitglieder des canadishen In- stituts verurtheilt waren und das zugleich die katholishe Jugend ermahnte, sfih von diesem verderblichen Verein fernzuhalten ; da- gegen solle sie sih an das französische Institut anschließen und die guten Blätter lesen; 2) ein Schreiben der Jndexkongrega- tion, welhes das Jahrbuch des Vereines (von 1868) verur- theilt, weil es in einem Aufsatze und in einer Rede die Glaubens- und Gewissensfreiheit vertheidigte.

Beide Schreiben waren von einem Hirtenbriefe des Bischofs begleitet, welher Jeden, der noch künftig Mitglied des cana- dischen Jnstitutes zu verbleiben wage, oder dieses Jahrbuch von

*) History of the Guibord case, Ultramontaniemus versus Law and Haoman rights, Montreal 1875.

Od AIIRR P E N D L E C E M EAC A L /U E: D: S S E I M 79S“ ELSZ T M" “A M I B A F E S E S MP E O A f" O E

1868 lese, feierlih erfommunizirte und allen Geistlihen verbot, solhen die Sakramente zu reichen, felbst in der Todesstunde (in articulo mortis). Wie lammfromm und wie ergeben diese gefährlichen Keter waren, ergiebt sih aus zwei Beschlüssen, welche sie nunmehr faßten: 1) Sei das canadische Jnftitut blos zu wissenschaftlihen und literarischen Zwecken gegründet, verfolge keinerlei theologishe Richtung und halte jede unkirchliche und gefährliche Lehre von sih fern. 2) Die katholischen Mitglieder geben die Erklärung ab, daß sie sich ohne jeden Vorbehalt (purement et simplement) den Defreten der römischen Kongre- gationen unterwerfen.

In diesem Sinne wandten sich die Mitglieder abermals nach Rom und zwar an Kardinal Barnabo, erhielten aber wiederum keine Antwort, sondern der Bischof von Montreal schrieb von dort aus an seinen Generalvikar, die Zugeständnisse seien ungenügend; der Brief wiederholt, daß die Aufrechthal- tung des Grundsaßes der Glaubensfreiheit die Ursache der Ver- urtheilung der Gesellschaft sei; die Exkommunikation in threr ganzen Schärfe wird erneuert. (30. Oftober 1869.)

Am 18. November starb nun an einem Schlaganfalle der oben genannte Joseph Guibord. Schon vorher, s{chwer krank, hatte er cinen Priester rufen lassen, um zu beichten; allein die Spendung der leßten Oelung wurde ihm verweigert, weil er das Versprechen nicht ablegen wollte, aus dem Verein auszu- treten. Guibord stand font mit dera Bischof auf bestem Fuße ; dieser hatte sogar alle Druckarbeiten in seiner Offizin ausführen lassen; Guibord war Geschäftsführer der größten Druckeret in Montreal, in religiösen Dingen sogar ängstlich gewissenhaft, wie um dies übrigens aus feinem Verhalten schon hat {ließen önnen.

In Montreal wußte man, wie es scheink, zum Voraus, daß dem Verstorbenen ein kirhliches Begräbniß verweigert würde ; die Wittwe stellte also an den Pfarrer das Gesuch, nur gestatten zu wollen, daß man Guibord dort beerdigen möchte, wo überhaupt die Verstorbenen beerdigt würden, nicht aber auf dem Plate, wo die Selbstmörder eingescharrt würden. Allein nicht einmal das wurde gestattet; die Leihe mußte nah dem protestantischen Friedhofe gebracht werden, wo sie in einem Grabgewölbe aufs gestellt wurde.

Da reichte Guibords Wittwe Klage ein gegen die Kirchen- fabrik, welche im Auftrage des Pfarrers die Beerdigung auf dem katholischen Friedhofe verweigert hatte. Der Prozeß dauerte volle fünf Jahre und wurde s{hließlich in England vom geheimen Rathe der Königin (Judicial Committee of the Privy Council) zu Gunsten der Wittwe Guibord entschieden, die aber den Entscheid niht einmal mehr erlebte. Jnterefsant is uoch zu wissen, auf was die Kirchenfabrik die Begräbnißverweigerung \tüßte. Von den acht Fällen, wo nach dem römischen, d. h. kanonishen Rechte, kirhlihes Begräbniß verweigert werden fanu, wollten alle nicht recht auf Guibord passen; in dieser Lage fand man folgenden Ausweg: der achte Fall {ließt nämlich offentlihe Sünder, Konkubinarier, Prostituirte, Zauberer, Gaukler, Wucherer et caetera vom kirchlichen Begräbnisse aus und nun wurde Guibord unter die et caetera eingereiht.

Als das Urtheil in aller Form Rechtens der Kirchenfabrik bekannt gemacht worden war, schickten sich nun die Freunde Guibords an, seine Leiche natürlich ohne kirhlihe Cere- monien zu verlangen auf dem katholishen Friedhofe zu be- statten. Nun fanden jene bekannten und berüchtigten Szenen statt; der rômisch-katholishe Pöbel hatte die Thore des Fried- hofes verrammelt und empfing die Leichenträger mit einem Hagel von Steinen und wüstem Geschrei, so daß sie mit der Leiche wieder ugfe)ren mußten. Die Urheber dieser fanatishen Hand- lungen Lxen Fer Erzbischof von Toronto und der Bischof von Montreal” ¡hre diesbezüglichen Hirtenbriefe athmen den grimmig- sten Gfl%®ses Hasses und der Verfolgung.

Dit Vorgänge zeichnen besser als viele Bücher den Geift der römischen Hierarchie und zeigen, was gewagt wird, wenn man glaubt, Macht zu haben und durchzudringen, und bilden

gugleih eine Jllustration zu dem Satze von der freien Kirche

im freien Staate. (Aus dem „Bund“.)

Land- und Forstwirthschaft.

_ Berlin. Am Dienstag traten hier Deputirte der land- wirthschaftlihen Hauptvereine in Preußen zu einer Be- rathung über die vom landwirthschaftlichen Ministerium ange- regte Einrichtung von Provinzial-Fettvieh-Ausstellungen zusammen. Dieselben einigten sich dahin, daß noch im Herbste dieses Jahres eine derartige Ausstellung in Hamburg statt- finden solle, im nächsten Jahre wieder in Hamburg (im Früh- jahr), sowie in Königsberg, Breslau, Frankfurt a. M. Besonders erwartet man von den Ausftellungen in Hamburg, als einem Haupt- Konsumtions- und Handelsort in Deutschland, daß sie cine ebenso hohe Bedeutung, wie die alljährlich in Berlin statifindenden Aus- stellungen erlangen werden, Auch gedenken die preußischen landwirth- schaftlichen Vereine, sobald eine Kooperation mit den Landwirthen im Königreih Sachsen angebahnt ift, alljährlich in Leipzig eine Vieh- usstellung stattfinden zu laffen.

Gewerbe und Handel.

__Die Lebensversicherungs -Gesellshaft „Concor- dia" hat im Jahre 1875 im Ganzen 2289 Personen mit 14,078,035 # Kapital und 5020 A Rente neu versichert, so daß am

Schluß des genanten Jahres {m Ganzen 22,431 Personen mi 124,801,726 4. Kapital und 56,056 Æ Rente bei der Gesellschaft in Verficherung ftanden. Die Sterblichkeit blieb im at gelaufenen Jahre um 5,184 Personen und 310 hinter den rechnuxgsmäßigen Ziffern zurück. Die Generalversammlung der GUIGeE genehmigte die Ab- \chlüsse und ertheilte der Verwaltung für das Geschäftéjahr 1875 Decharge. Der Rechnungsabschluß weist einen Gewinn-Saldo von 1,119,070 Æ auf.

Aus dem Jahresbericht der Altona- Kieler Eisenbalbm

liegen folgende Daten vor: Die Einnahme aus dem Personen- verkehr bezifferte sich im Vorjahre auf. 2,532,607 4 gegen 2,397,909 M in 1874, Die Gesammteinnahme aus dem Güterver- Fehr beirug 3,291,838 4 gegen 3,043,112 e in 1874. Für Diverse wurden vereinnahmt 65,235 #{# Die Gesammteinnahme betrug 9,879,679 4, die Gesammtausgaben 2,978,177 A Es verblieb somit ein Ueberschuß von 2,901,502 4, dazu aus dem Reservefonds für Er- neuerung von Odberbaumaterial 2c. verwendete 78,824 46, zusammen 2,980,327 4M ODavon sind verauëgabt: Für Verzinsung der Anleihe I und IL Emission resp. 331,200 A und 130,681, für die 19% Amortisation der 4- resp. 5 prozentigen Prioritätsanleite I. und I. Emisfion resp. 90,000 «& und 67,200, und als Zuschuß zur Zahlung der Zinsen des \{leêwigshen Anlagekapitals 463,445, zusammen also 1,082,526 Æ Der reine Ueberschuß betrug demnach 1,837,806 Hiervon find verwendet worden: Als Zinsen und Dividende für die

Stammaktien (7F %/%) 1,414,500 M (gegen resp. 6 %%, 7,3 %/% und

9 °/0 oder resp. 1,353,000 4, 922,500 M und 1,800,000 4A in den Jahren 1872 bis 1874), zur Einlage in den Reservefonds 468,300 4

und als Zuschuß zum Pensionsfonds 15,000 (4 Der Reservefonds | ist im Jahre 1875 auf 1,084,602 4 gegen 919,729 4 im Vorjahre |

gestiegen. Der Personal-(Ftat betrug im Ganzen 1075 Personen und

erforderte einen Aufwand von 1,034,893 4 Von den Einnahmen | fommen auf den Personenverkehr 42 96 °/, Güterverkehr 56,10 9%, |

souftige Quellen 0,94 %/%, Von dex Ausgaben kommen auf die Bahn- verwaltung 39,15 %/9, Transportverwaltung 53,94 9% und allgemeine Verwaltung 6,91 9/%. Bruttoeinnahme (gegen 56,71 %/% im Vorjahre.) Der Brultoüber)\chuß beträgt 8,98 °%/9 des bis ult. Dezember 1877 aufgewendeten Anlage- Kapitals. Die „New-Yorker Hdl.-Ztg.“ macht in ihrem vom 21, April datirten Wochenbericht über die allgemeine Geschäfts- lage folgende Bemerkungen : „Ein Bild der Gesammt-Situation zu entwerfen ift nech immer eine undankbare Aufgabe, denn mit kaum nennenswerthen Ausnahmen hört man überall Klagen über den un- befriedigenden Geschäftêgang. Um sih zu überzeugen, daß dies keine Uebertreibung is, bedarf es weder langer statistischer Aufstellungen über den verminderten Verkehr unseres Bank Clearing House im Ver- gleich zu früheren Jahren, noch zahlenreiher Cabellen über Export und Jmport 2c. Man braucht vielmehr nur einen Gang durh die untere Stadt und den Geschäftstheil des Broadway zu machen und die Menge der leer ftehenden oder zu vermiethenden Ge- wölbe und Läden wird in überzeugenderer Weise, als die ers{chöpfendste Darlegung die noch immer s{lummernde Geschäftsthätigkeit, sowie den Maygel jeglihen Unternehmungsgeistes demonstriren. Als einziger Troft der wenig erfreulichen hiesigen Verhältnisse ist zu berücksichtigen, daß New-York unter ber“ allgemeinen Misere am \{wersten zu leiden hat, während die Berichte von anderen Pläßen der Union und namentlich aus dem Westen zum Theil sogar ermuthigend lauten. __Im Charakter des Geldstandes war in dieser Berihtswoche feine Veränderung wahrzunehmen. Geld blieb reichlich, Diskonto

niedrig und selbft die ausgedehntere Bör\en-Spekulation that der

Abundanz keinen Abbruch. Die Raten für call loans gegen Depot gemischter Sekuritäten stellten sich durchschnittlich auf 3 à 4%/, und gegen Hinterlegung von Bundespapieren auf 2 à 3%/. Der Gold- markt neigte sich in dieser Berichtswoche der Baisse zu, eine Avance des Agios bis de war nur von kurzer Dauer und die Hausse machte im weiteren Verlaufe des Geschäfts keinen Versuch, die verlorene Pofition wieder zu gewinnen. Nachdem das Agio bis 127 gefallen, führte ein die Erwartungen etwas übersteigender Goldexport bis Mitte der Woche eine Reaktion bis 137 herbei, die Reduktion des Bankdiskontos in England auf 2°/9, so wie die Aussicht, daß das Schaßamt im Laufe der nächsten Wochen ca, 6,000,000 Doll. Gold (den Erlös aus den behufs Zahlung der Alabama-Ansprüche verkauften Vonds) in den Markt bringen wird, ließen das Agio heute bis 12} fallen und {loß dasselte à 125. Für gekündigte Bouds zahlte das Schaßamt 98,000,000 Doll. aus, für fällige Zinsen 109,000,000 Doll. Am Waaren- und Produktenmarkt war in fast sämmtlihen Branchen das Geschäft der weit hervorgeschrittenen Saison gegenüber von nur mäßi- gem Umfang. Brodsftoffe in Erwartung der auf den 4. Mai an- beraumten Eröffnung der Kanal-Schiffahrt nur mäßig beachtet, Während Notirungen für disponible Baumwolle nominell unverändert blieben, fonnten Termine fih nicht aehaupten und hatte lebhafter Realisations- andrang namentlich heute ein rapides Weichen der Preise zur Folge. Auch in der verflossenen Woche blieb die Tendenz des Marktes für rohes sowie raffinirtes Petroleum anhaltend weichend; da die täglich erniedrigten Notirungen europäischer Märkte troß der billigen Frachtraten q 0: Exportfrage nicht aufkommen ließen, be- schränkte sich das Geschäft auf wenige Abschlüsse fast sämmtlich ab Baltimore,

Der Waaren- und Produktenimport während der am 15. April beendeten Woche repräsentirt einen Gesammt- werth von 5,063,422 Doll. gegen 7,369,522 Doll. in der Vor- woche, eine Abnahme von 2,306,100 Doll, ergebend. Fremde Web- stoffe partizipiren am Gesammtwerth des leßtwöhentlihen Imports mit 1,659,593 Doll. resp. mit 392,684 Doll. weniger als in der Vorwoche, während der N aide diverser Produkte und Waaren um 1,913,416 Doll. geringer war.

Am Waaren- und Produkten-Export während der am 18. April beendeten Woche, dessen Gesammtwerth eine Zunahme von 545,992 Doll. gegen die Vorwoche aufweift, partizipirt Baumwolle mit 4252 Ballen im klarirten Werth von 288,462 Doll. gegen 9114 Ballen im Werth von 552,702 Doll. in der Vorwobe und 6712 Ballen resp. 7247 Ballen im Werth von 510,869 resp. 520,567 Dell. in der Parallelwoche beider Vorjahre.

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k Inserate für den Deutschen Reichs- u. Kgl. Preuß. | Staats-Anzeiger, das Central-Haudel3register und das Poftblatt nimmt ant! die Königliche Expedition des Deutshen Reichs-Anzeigers und Königlich Preußischen Staats-Anzeigers: BVerliu, 8. N. Wilhelm-Straße Nr. 832.

Steckbriefe und Untersuchungs - Sachen.

Oeffentliche Borladung, In der Untersuungs- sache c/a Thomas Kansy et Kons. is der Mit- angeklagte, Einlieger Paul Kansy aus Jastrzygowiß unterm 24. Februar cr. von der Köaiglichen Staats- Anwaltschaft angeklagt : a. gemeinscaftlih mit dem DOLEn Thomas Kausy aus Stercnaliß am 27. Mai

875 zu Koselwiß den Entschluß, Fische des Barons v. Strahwiß in der Absicht rechtswidriger Zueignung wegzunehmen, durch Handlungen bethätigt zu haben, welche einen Anfang der Ausführung dieses Ver- gehens enthielten, ohne daß dasselbe zur Vollendung gekommen ist (Vergehen aus §8. 47, 43, 44, 24 des deutschen Strafgesebuchs) ; b. allein am 27. Mai 1875 zu Koselwiß den Wirthschafts - Inspektor Thondoë, welcher zur Unterstützung des stellyertre-

e

aus 8.

geladen, zur fe

1, Steckbriefe unä Untersuchangs-Sachon,

2. E Aufgebote, Vorladungen u. derg

3. Verkäufe, Verpachtungen, Sabmissioneii eto,

4. Verloosung, Amortisation, Zinszablung n, 8, w, von öffentlichez FPapisren,

tenden Amtsvorstehers über Koselwiß zugezogen war, als dieser Bollftreckungsbeamte Festnahme des Thomas Kansy sein Amt rechtmäßig ausübte, thätlih angegriffen zu haben (Vergehen 113 des deutschen Strafgeseßbuchs), und j durch Beschluß der Strafabtheilung vom 2. März cr. in den Anklagestand verseßt. Zur mündlichen Ver- handlung und Entscheidung is Termin auf den 12. Iuni 1876, Mittags 125 Uhr, im Sizungs- saale hierselbst anberaumt worden. wärtige Aufenthalt des Angeklagten Paul Kansy nicht bekannt ist, so wird derselbe

entlich mit der Au e geseßten Stunde zu erscheinen und die zu seiner Vertheidigung dienenden Beweismittel mit zur Stelle zu bringen oder diese dem Gericht so zeitig vor dem Termine anzuzeigen, daß sie zu

mine hiermit Si t

Grosshandel, 7, Literarische Anzeigon,

6. Theater-Anzeigen. 9, Familien-Nachrichten,

——=:

durch polizeiliche

Königliches Kreisgericht.

6, Verschiedene Bekanntmachungen.

In der Börson-

beilage. L

demselben noch herbeigeschafft werden können, widri-

genfalls mit der Untersuhung und Entscheidung

gegen ihn in contumaciam verfahren werden wird, Rosenberg O./S., den 11. April 1876.

I. Abtheilung.

Oeffentlicher Anzeiger. 555 550m wma]

5. Inäustriells Etabliszements, Fabriken und

ureau der deutschen Zeitnugen Mohrenstraße Nr. 45, die Annoncen-Expeditionen des «Inuvalidendank“, Rudolf Mosse, Haasenstein & Bogler, G. L. Daube & Co., É. Slette, Vüttuer & Winter, sowie alle übrigen größeren Aunonucen-Bureaus.

den 10. Inli 1876, Bormittags 114 Uhr, an hiesiger Gerichtsftelle, Terminëzimmer Nr. 39, im Wege der nothwendigen Subhastation öffentlih an den Meistbietenden versteigert, und demnächst das Urtbeil über die Ertheilung des Zuschlages

deu 14, Iuli 1876, Bormittags 117 Uhr,

Da der gegen- | [3923] u diesem Ter- forbrènka Vvor- der Altstädtischen

und soustigem Zubehör soll

buch von der Altstadt Brandenburg 130 verzeichnete Hausgrundstück nebst Hauskavel

Gubhaftationeu, Aufgebote, Vors: laonngeu u. dergl.

Subhastations-Patent.

Das dem Sattlermeister Carl Falke zu Branden- burg a. H. gehörige, in Brandeuburg a. H., in ischerstraße belegene, im Grund- and 3 Blatt Nr.

an hiesiger Gerichtsstelle, Zimmer Nr. 39, verkündet werden.

Das zu versteigernde Grundstück is zur Grund- steuer, bei einem derselben unterliegenden Gesammt- Slächenmaß von 6 Ar 64 Quadrat-Metern mit einem Reinertrage von 1,04 Thlr. und zur Gebäude- steuer mit einem jährlichen Nußungswerth von 189 A S Auszug aus -der Steuerrolle und beglau- higte Abschrift des Grundbuchblattes find in ulte Bureau VIII. einzusehen.

Alle Diejenigen, welche Eigenthum- oder ander*

Sämmtliche Ausgaben betragen 49,31 °% der '

weite, zur Wirksamkeit gegen Dritte der Eintragung in das Grundbuch bedürfende, aber nicht einu- getragene Realrechte geltend zu machen haben, wer- ; den aufgefordert , dieselben zur Vermeidung der Präklusion spätestens im Versteigerungstermin an- zumelden. Brandeuburg, den 23. April 1876. Königliches Kreisgericht. Der Subhastations-Richter.

Die am 7. August 1874 von Johannes Blum Und dessen Chefrau Catharina Elisabeth. geb. Schmake, zu Helmarshausea zu Gunsten des Iakob Wertheim daselbst über ein Darlehen von 300 Thlr. unter Verpfändung ihres in dortiger Gemarkung be- legenen Grundeigenthums ausgestellte gerichtliche Shuld- uud Pfandverschreibung is angeblich abhanden gekommen und werden auf desfallsigen Ant1ag alle Diejenigen, welche im Besitze dieser Ur- kunde sind oder Rechte daran zu haben vermeinen, aufgefordert, dies biunen 4 Monaten dahier gel- ‘tend zu machen, widrigenfalls die Urkunde mortifizirt werden wird. L

Weitere Verfügungen werden nur durch AnsHlag am Gerichtébrett bekannt gemacht.

Cafsel, am 24. April 1876.

Königliches Kreisgericht. 13857] Erfte Abtheilung.

Nachstehendes Dokument: [2926] Zuschlagserkenntniß in der Zimmerpolier Johaun Gottlieb Senst’shen Subhastation vom 14. Januar 1870 nebft Kaufgelderbelegungsverhand- lung vom 14. Februar 1870 und Grundbuch- auëzug vom 9. April 1870 über 100 Thaler rüdckständige Kaufgelder nebst 59/9 Zinsen vom 14. Februar 1870, für die Wittwe Schadewiß, Auguste Friederike, geborene Erdmann, zu Wit- tenberg, im Grundbuche Abtheilung IIT., Nr. 10, Band V,, Seite 174, des zu Wittenberg, Fleischergasse, belegenen, Nr. 227 und 228 des Brandkatasters verzeichneten, der verwittweten Rentier Demessieur, Juliane, geborenen Viereck, jeßt Schlosser Conrad gehörigen Wohnhauses mit Hof und Seitengebäuden durch Verfügung vom 9. April 1870 eingetragen, }

ist angeblich verloren gegangen. Alle Diejenigen, welche an dieser Poft und das darüber ausgestellte Dokument als Eigenthümer, Cesfionare, Pfand- oder sonstige Briefinhaber Auspruch zu machen haben, haben fih spätestens in dem am 10. Juli cr,, Vormittags 11 Uhr,

im Geschäftszimmer Nr. 1 des unterzeichneten Kreis- gerichts vor dem Kreisgerichts-Direktor von Maun- teuffel anstehenden Termine zu melden, widrigenfalls das bezeihnete Dokument für amortifirt erklärt und unter Präklusion der Berechtigten mit ihren Rea!s oder sonstigen Ansprüchen die Post im Grundbuche gelöscht weden wird.

Wittenberg, den 29. März 1876.

Königliches Kreisgericht. L, Abtheilung. {1010] Edictalladung,

Es ist die Todeserklärnng des Matrosen Carl! Friedrich Herrmann Loth, Sohn des Sonn Johann Christian Steffen Woth (auch

BVothke) aus Altefähre beantragt, welcher am 25. Dezember 1835 geboren, im Dezember 1856 zu- leßt aus England geschrieben hat, und sodann nah Amerika gegangen jein soll. Weitere Kunde soll von ibm nicht eingegangen sein.

Es werden deshalb cr und seine unbekannten Erben und Erbesnehmer gemä §8. 6, Titel VII. Allgemeiner Gerichtéordnung, §. 78 Verordnuna vom 21. Juli 1849 aufgefordert, in dzm auf den 19. De-

ember 1876, Mittags 12 Uhr, an hiesiger

erichts\telle angeseßten Term'n zu erscheinen oder sih vorher mündlich oder shrif:lich zu melden, die Erben, soweit sie nicht aus den Kuratelakien über den Verschollenen und den Vo1mundschaftsakten über seine Geschwister bekannt sind, mit der Auflage, ihr Erbrecht klar zu legen, widrigenfalls der Nach- laß den fih legitimirenden Erben ausgeantwortet werden wird. egen benannten Woth (Wothke) wird mangels einer Meldung mit dem Verfahren wegen Toteserklärung fortgefahren werden.

Bergen, den 28. Januar 1876. ; Königliches Kreisgericht. I. Abtheilung.

Verkäufe, Verpachtungen, Submissionen 2e.

C0023) Bekanntmachung.

Mittwoch, deu 24, êr *Vormittags 11 Uhr,

in unserem Sitzungszimmer, Albrechztsstraße

Nr. 31 hierselbft, vor unferem Domainen-Departements-Rath, Regie- rungs-Rath Graeff, anberaumt, zu welhem Pacht- lustige mit dem Bemerken eingeladen werden, daß fich auf dem Vorwerke Neuhof eine Brau- und Brennerei befinden, daß das Pachtgelder-Minimum auf 32,000 6 und das zur Uebernahme der Pach- tung erforderlihe Vermögen auf 120,000 4. fest- geseßt worden ift.

Pachtlustige haben sich wo mögli einige Tage vor dem Termine, späteftens aber im Termine selbst, über ihre Qualifikation und dur ein Atteft des be- treffenden Kreislandraths, in welbem zugleich die Höhe der von ihnen zu zahlenden Einkommersteuer angegeben sein muß, oder auf sonst glaubwürdige Weise über den Besiß des zur Uebernahme der Pachtung erforderlichen Vermögens von 120,000 vor unserem Kommissarius auszuweisen.

Die Pacht- und Lizitations-Bedingungen nebst den dazu gehörigen Schriftstücken, Karten und Ver- messungsregistern können während der Dienststunden in unserer Domainen-Registratur und auf der Do- mainenpahtung Trebnitz eingeschen werden, auf Ver- langen werden auch Abschriften jener Bedingungen gegen Erstattung der Kopialien mitgetheilt.

Die Besichtigung der Domaine i} jedem Paht- lustigen nah vorheriger Anfrage bei dem Admini- strator dieser Domaine, Herrn Inspektor Schnabel, gestattet, und ist derselbe von uns beauftragt wor- den, die verlangte Auskunft zu geben.

Breslau, den 3. Mai 1876,

Königliche Regierung. Abtheilung für direkte Steucrn, Domainen und Forsten. Stoeckel.

[3322] Bekauntmachung, betr

etr. deu öffentli*Z meistbietenden Berkauf des Grundstückes De ai aso Nr. 3 iu Tasse

Das bisherige Dienstgebäude der Königlichen Provinzial-Steuerdirektion zu Cassel, Obere Köaigs- ftraße Nr. 3, nebst Hof und Garten, soll höherer Anordnung zufolge öffentlich meistbietend verkauft werden.

Hierzu habe ich Termine, und zwar

ersten auf Maoutag, den 1. Mai d. I,,

zweiten auf Montag, den 8. Mai d. I. uud

dritten auf Montag, den 15. Mai d. I., Ie Nacbmittags 3 bis 4 Uhr in mein Ge- châftélokal (Cöllnishe Straße 7) anberaumt. Jch lade Kaufluftige mit dem Bemerken ein, daß die über das Eigenthum des Königlich preußischen Fis- kus an dem verbezeihneten Grundstücke Aufschluß ertheilenze Erwerbsuxrkunde, Beschreibung und Taxe des Verkaufsobjektes, Verkaufs- und Lizitationsbe-

find, auch das Guuadstück selbst an den Wochen- tagen in den Vormittagsftunden von 8 bis 12 Uhr besichtigt werden kann.

Dabei mache ih darauf aufmerksam, daß der An- kauf dem Erwerber insbesondere auch die Einrich- tung sehr großer und bequemer Gesfellschaftêräume, an denen es in Casse! bekauntlich fehlt, mit verhältnißmäßig geringen Kosten ermöglicht, indem das auf dem Grundstücke stehende Gebäude bereits eine Reihe großer Zimmer und Säle enthält, und diese duch Aubau noch erheblich vergrößert werden Éönnen.

Caffel, 15. April 1876.

Der Rechtsanwalt und Notar, Spohr.

Bau der zweiten Oranienburger [3920] Schleuse.

Für den Bau der Schleuse soll die Lieferung von

410 Kbm. Steinen zur Betonirung

im Wege der ffentlichen Submission vergeben werden. Die Bedingungen können in dem Baubureau zu Oranienburger Schleuse eingeschen werden, auch können Abschriften derselben gegen portofreie Ein- sendung von 1 M von dort bezogen werden.

Die Offerten find versiegelt und portofrei mit ter Aufschrift: „Submission auf Lieferung von Steinen ¿aur Betonirung“ bis zu dem auf dem Bureau zu Oranienburger Schleuse bei Oranienburg auf

Sonnabend, deu 13. Mai cr.,

Von den bei dem Verkauf des parzellirten Do- mänen-Vorwerks Vorland im Kreise Grimmen im Besiß des Fiskus verbliebenen Grundstückte sollen

3 Bauerstellcn von je 35 Hektar und 2

Kofsathenstellen von je 15 Hektar im Wege des sffentlihen Aufgebotes alternativ zur Veräuße- rung und zur Verpachtung gestellt werden.

Zu diesem Behufe haben wir im Homeyerschen Gasthofe zu Grimmen folgende Termine anberaumt : am 18, Mai d. Is., Bormittags 10 Uhr, zur

Veräußerung, und am 19, Mai d. Is., Vormittags 10 Uhr, zur i Verpachtung. i

Indem wir Kauf- und resp. Pachtliebhaber dazu einladen, bemerken wir, das die Berkaufs- und die Verpachtungs-Bedingungen bei dem Ober-Amtmann Schulz zu Vorland, im Homeyerschen Gasthofe zu Grimmen und in unserer Domänen-Registratur vom 10. Mai d. J. ab, jedoch mit Ausschluß der Sonn- und Festtage, einzusehen siad.

Stralsund, den 30. April 1876.

Königliche Regierung.

[3919] Bekanntmachuug.

Die im Trebuißzer Kreise unmittelbar an der Stadt Trebniß und 24 Kilometer von der Haupt- stadt Breslau belegene

Königliche Domaine Trebnit,

bestehend aus den Vorwerken Neuhof mit 246,100 ektaren, Kellerhof mit 170,655 Hektaren und ishawe mit 156,281 Hektaren, sowie den bei

Kotzerke belegenen Wiesen von 39,557 Hektaren, alfo

mit einem Gesammt-Flächeninhalt von 612,593 Hek-

Vormittags 11!» Uhr,

/ angeseßten Eröffnungstermin an die Bauverwaltung zu Oranienvurger Schleuse einzureicen. Thiergartenschleuse, im April 1876. Der Wasserbau-Inuspektor. Reinhardt.

[3918] Königliche Niederschlesis{-WMärkische Eisenbahu,

Die Ausführung der Zimmer-, Tischler-, Dach- decker-, Glaser- und Austreicherarbeiten incl. Materialienlieferung zur Herstellung eines zweiten Lokomotivs{upyens auf Bahnhof Krankfurt a./D , veranschlagt auf 13,402 4 62 -, soll im Wege der sffentlihen Submission ungetheilt vergeben werden.

Es ift hierzu ein Termin auf Mittwoch, den 24. Vai cr., Bormittags 11 Uhr, im Bureau der unterzeibneten Betriebs-Jnspefktion anberaumt worden, woselbst während der Dienst- stunden Zeichnungen, Bedingungen und Kosften- anschlag eingesehen, event. anch gegen Erftattung der Kopialien bezogen werden können.

Frankfurt a./O., den 1. Mai 1876.

L. Betriebs-Zuspektion.

Königliche Nieverschlesish-Müärkische Eisenbahn, Die Ausführung der Erd-, Maurer-, Steinmeß- und Steinscter-Arbeiteu incl. Materialienlieferung ur Herftellung eines zweiten Lokomotivshuppens auf Bahnhof Franffurt a./O., veranschlagt auf 29,605 46. 61 „s, foll im Wege der öffentlichen Submission un- getheilt vergeben wz: den. Es ift hierzu ein Ter:nin auf Mittwoch, den 24. Mai cr., Vormittags 10 Uhr, im Bureau der unterzeichneten Betriebs - Jnsyektion anberaumt worden, woselbst während der Dienst-

taren, soll von Johannis 1876 ab auf achtzehn ;

hintereinander folgende Iahre, also bis Johannis 1894, anderweitig und zwar im Wege der öffent- lichen Lizitation verpachtet werden. Zu diesem B:- Hufe haben wir einen Termin auf

stunden Zeichnungen, Bedingungen und Kosten- : anshlag eingesehen, event, auch gegen Erftattang der : Kopialten bezogen werden können.

| Fraukfuxrt a /O., den 1 Mai 1876.

[38917] L. Betriebs: Inspektion.

dingungen tägl: ch Nachmittags bei mir einzusehen k.

3916]

Die Ausführung der Schmiede- und Schlosser- Arbeiten inkl. Materialienlieferung zur Herstellung eines zweitzn Lokomotivschuppens auf Bahnhof Frankfurt o./O., veranschlagt auf 12,192 M 70 4, soll im Wege der öffentlihen Submission ungetheilt vergeben werden.

Es ift hierzu ein Termin auf Mittwo@, deu 24. Mai cr., Nachmittags 4 Uhr, im Bureau der unterzeichneten Betriebsinspektion an- beraumt worden, woselb während der ODienststun- den Zeichnungen, Bedingungen und Kostenanschlag eingejehen, event. auch gegen Erstattung der Kopialien bezogen werden köanen.

Frankfurt a./O., den 1. Mai 1876.} “5 2 L, Betricbs-Iuspekltion.

[3924] Bekauntmachung.

Die Schulökonomie im hiesigen Königlichen Gymnafium, deren Unternehmer die tägliche Spei- sung von ansclagsmäßig 50 Alumnen zu liefern hat, soll vom 1. Oktober d, I. ab im Wege des Herabgebots weiter verdungen werden.

Zu diesem Behufe steht im Registraturzimmer des Unterzeichneten E Mittwoch, den 17. Mai, Nachmittags 2 Uhr, Bietungstermin an, in welchem Tautionsfähige und in der Speisewirthbs{aft erfahrene Unternehmer zu erscheinen eingeladen werden.

Die Bedingungen für die Gebote sind in dem Kassenzimmer des Herrn Landschu!kastenverwaltcrs Leipold hier tägliß während den Dienststunden ein- zusehen, auh gegen Erstattung der Schreibgebühren abschriftlich zu beziehen. LEOTEpIE E A N

Schleusingen, den 3. Mai 1876. ---

Der Königliche Ghmnasial-Direktor, . - -

Dr, Weiekerx,

[3908]

Lieferung von 500 Stück Sandsteinblöckenu, __ Die Lieferung von 500 Stück Sandsteinblöcken soll im Submisfionswege verdungen werden. Die erste Hälfte der L.eferung muß 4 Wochen nach er- ees Zuschlage, der Rest 2 Wochen später er- olgen.

Offerten mit der Bezeichnung „Lieferung von Sandsteinblöckeu“, sind spätestens zum ,

16. Mai cr., 5 Vormittags 10 Uhr, im Centralbureau der Elb- strombau-Verwaltuzg hier, Domplatz Nr. 2 1 Treppe, verfiegelt abzugeben. SELISDSTE “nin

Die Entstegelung der eingegangenen Offerten soll dann in Gegenwart der etwa Erschienenen erfolgen.

Die speziellen Lieferung3-Bedingungen find gegen Ersaß der Kopialien von 30 3 zu beziehen.

Magdeburg, den 2. Mai 1876.

Der Chef der Elbstrombau-BVerwaltung, Ober-Präsident der Provinz Sachsen. Im Auftrage: Kozlowski. Cto. 40/5 )

Fp RSIO) Bekanutmachung,

Für die unterzeihnete Werft sollen c. 1250 M. eichene Planken von 183, 11, 8 und 5 Cm. Stärke, 100 Dm. Durchschnittslänge beschafft werden.

Lieferungsofferten find versiegelt mit der Aufs{rift „Submission auf Lieferung von eichenen Planken“ bis zu dem am 24. Mai cr., Mittags 12 Uhr, im Bureau der unterzeichneten Behörde an- beraumten Termine einzureichen.

Die Lieferungsbedingungen, welche auf portofreie Anträge gegen Erstattung der Kopialien von 4 0,75 abschriftlich mitgetheilt werden, liegen nebft den näheren Bedarfsangaben in der Regiitratur der unterzeichneten Werft zur Einsicht aus.

Kieln, den 29. April 1876.

Kaiserliche Werft.

[3928] Bekauutmachung.

Die zum Bau der Umwährung des Marine- Lazareths erforderlichen Arbeiten 2c. sollen verdungen werden ; hierzu ift Termin auf:

Freitag, den 12. Mai cr., Vormittags 11 Uhr,

angeseßt worden.

Die Umwährung besteht zum Theil aus einer massiven Mauer, zum Theil aus einer Brüstungs- mauer mit darauf ftehendem Eisergitter, und fiad die Arbeiten resp. Lieferungen eingetheilt in:

A, Erd- und Maurer-Arbeiten, inkl, Material, ver-

anschlagt mit 35,675 M, :

B. die Lieferung der ornamentirten Werksteine aus Natur- oder Kunstsandstein, veranschlagt mit 6125 M,

C. die Eisenarbeiten inkl, Material, veranschlagt mit 5950 A,

D, die Anstreicher-Arbeiten inkl. Material, anschlagt mit 250 M

Die Offerten können auf die vorbezeihneten Loose einzeln oder auf das Gesammtobjekt abgegeben werden und zwar in Prozenten zur Anschlagssumme.

Die Submissions-Bedingungen nebs den Kosten- anschlägen und Zeichnungen li-gen im diesseitigen Bureau zur Einficht aus; dieselben können auch, gegen Erstattung der Kopialienkosten, daselbst empfangen werden.

Wilhelméhaveu, den 20. April 1876.

ver-

önigliche Nicderschlefisch-Müärkische Eisenbahn. |

__ Verloofung, Amortisation, Zinszahlung u. s. w. von öffentlichen Papieren.

N Bekanntmachung.

Dur Allerhöchste Kabinets-Ordre vom 22, Sep- tember 1875 ift genehmigt worden, daß die auf Grund der Privilegien vom 2. März 1868 (G. S. S. 135) und 13. Nevember 1869 (G. S. S. 1181) ausgegebenen, noch im Umlauf befindlichen 5 pro- zentigen Obligationen des Angerburger Kreises getilgt und neue 4} prozentige ausgegeben werden.

Demnach werden sämmtlihe noch umlautende Angerburger Kreis-Obligationen aus sämmtlichen Emisfionen zum 1, Zuli 1876 gekündigt.

Die Rückzahlung des Kapitals und der fälligen Binfen soll an dem gedachten Tage bei der land- schaftlichen Darlehnskasse zu Königsberg i./Pr. gegen Rückgabe der Obligationen in coursfähigem Zustande und der noch nicht gültig gewordenen (Soupons und Talons erfolgen. Fehlende Coupons müssen von dem Kapitalbetrage abgezogen werden.

Die landschaftlihe Darlehnskasse wird gleizeitig den Verkauf von 43 prozentigen Angerburger Kreis- Obligationen bewirken.

Angerburg, den 24. Februar 1876.

Der Kreis Aus\{chuß.

[18677] Privatbank zu Gotha.

Die für das Jahr 1875 auf 6%, festgesetzte Di- vidende wird gegen den auf 1. Mai 1876 lay- tenden Coupon Nr. 29 unserer Aktien mit

Æ_36. Mark Ses und dreißig

in Gotha bei der Kasse der Privatbank, « Verlin bei der Direktion der Diskontogesell- schaft und bei den Herren Breest & Gelpcke, «„ Magdeburg bei den Herren Ziegler & Koch, Leipzig bei unserer Agentur, von heute ab bezahlt.

Gotha, den 28. April 1876.

Direktion der Privatbank zu Gotha. Kühn. Iockusch.

Verschiedene Bekanntmachungen.

(392 Soolbad Sal;schlirf

an der Oberhessishen Eisenbahn. Eröffnung 15. Mai. Bade-Arzt: Dw. Freiherr von Mering. Brun- nen- und BVadeverwalter Stohr. (Fr, 38./V.)

[3939] S U everncht er Kittershastl. Privatbank in Pomuern

gemäß §. 40 der Statuten vom 24. August 1849. : MAecetiva,

1) Baarbestände , M 871,776

2) Mel 7 16608878

3) LOUPardvetae ¿ 997,009 4) Staatspapiere und andere Bör-

sen-Efsekten . . a DCT2OS

1,073,110

5) Verschiedene Forderungen und a N v 6) Staats\chuldscheine bei der Kênig- lichen General-Staatskasselaut 8. & der Statuten . Ne FPasaaiva. 7) Banknoten und Depositenscheine n E e 8) Verzinsliche Depofitenkapitalien 9) Guthaben verschiedener Jnsti- tute und Privatpersonen. . . 10; Gegen die Staatsschuldscheine ad 6 vom Staat realsirte O De Dante « _C08.000 Stettin, den 30. April 1876. Direftgorium Cto, 59/5.) der Ritterschaftlichen Privatbank in Bommeru. Hindersin. EFabst.

798,000

228,095 8,725,570

3,232,170

Europäische Lebens-Versicherungs- und [3859] Rentenbank.

In der heutigen ordentlihen Generalversammlung unserer Gesellschaft ist deren Auflösung beschlossen und es sind zu Liquidatoren die Herren

Prokucator Schall in Ulm, Rechts-Anwalt Max Römer hier, und x s N. Schmal hier, erwählt worden.

Wir bringen dieses hiermit zur öffentlichen Kenut- niß, indem wir gleichzeitig sämmtliche Gläubiger unserer Gesellschaft auffordern , sih bei der letzteren zu melden.

Stuttgart, am 29. April 1876.

Europäische Lebens-Bersicherungs- uud Renteubank. VEL Bretter, Fischer.

7 A A it Genehmigung dr, Excellenz des Herru Ministers!

Zum Besten unseres VWaisenmnhauses:

Gr. Prämien-Collecte. Büchste Wohlthätigkeit bei bedeut, Gewinuchance!

Ziehung: Berlin, vor Sohluss dieses Jahres.

Nur 60,000 Loose bei 4090 Gewinne für 75,000 Mark Werth, je'1 ch 10,000, 2 x 3000, 1 xch 2400, 2 ckch 1800, 2 ckxch900, 2ckch600 u. s. w. Kein Treffer unter 3 Mark Werth,

Looso à 3 Mark, sowie Wiederverkänfern Looso in Commission und Rabatt sohon bel 25 Stock. durch unsern General - Collecteur He:rn

Max Meyer, Bank- u. Wechselgeschäft

Kaiserliches Marine-Lazareth.

[3902] Bekanntmachung.

Es follen 40 bis 50 Stück 4,20 m. lange, 3 m breite Wagendecken aus wasserdicht präpa- rcirtem ungeftrichenen Segeltuch in Submission Le- haft werden und find verfiegelte mit entsprechender Aufschrift versehene Preisofferten unter Beifügung einer Stoffyrobe bis zum

16. Mai cr., Mittags 12 Uhr, beim unterzeichneten Depot einzusenden. Die spe- ziellen Lieferungsbedingungen liegen ebendaselbst zur

Einfichtnahme aus, auch können dieselben gegen Ein- ;

sendung von 50 S in Abschrift mitgetheilt werden. Wilhelmshaven, 29. April 1876. Marine- Artillerie-Depot.

Berlin SW., Friedrichstr. Nr. 204. Der Vorstand des israecl, Provinz. Waisenh, für Ostpr, zu Schippenbeil,

(2869) Stettin- Copenhagen.

A, I. Postdampfer „Titauiag“, Capt. G. Ziemke, von Stettin jeden Sonnabend 1 Uhr Nm,., von Copenhagen jeden Mittwoch 3 Uhr Nm. Dauer der Ueberfahrt 14 bis 15 Stunden.

Hin- und Retour-Billets (30 Tage gültig)

zwischen Derlin und Copenhagen 4 43. 90 F Bahn IIl Cl. u. Dampfer I. Cajüte, #6. 26. „# Bahn II1. Cl. u. Dampfer 1I. Cajüte, verkauft die Billet-Cafse der Berlin-Stettiner Eisen- bahn in Berlin, welchz2 gleihfalls Rundreise-

Villets (30 Tage gültig) auëgiebt. (Nr. 105/3.) Y Rud, Christ, Gribel in Stettin.