der Bischöfe und die darauf erfolgten Bescheide der Kongrega- tionen zu prüfen und die Bishöfe womöglich aus ihrer anormalen Lage zu befreien. — Aus Oristano auf der Insel Sardinien wird telegraphirt: Die hier versammelten Bischöfe und Erz- bishôfe Sardiniens haben einstimmig beschlossen, ihre Pfarrer anzuweisen, keine kirhlihe Trauung vorzunehmen, bevor die vom Civilkodex vorgeschriebenen Bestimmungen erfüllt sind.
— Einer Angabe gegenüber, daß Ledochowski von Rom nah Tepliß gereist sei, erklärt der „Kuryer Poznansky“ : Ledochowski bleibe in Rom, „wo der heilige Vater die Kongre- gation des Konzils, des Index, der Studien und der außer- ordentlichen Angelegenheiten der Kirche an ihn übertragen hat, welche Angelegenheiten sämmtlich sehr wichtig sind.“ Das Ge- rüht von der Reise Ledochowski's nah Teplitz sei wahrscheinlich dadurch entfianden, daß der päpstlihe Hausprälat und Vicar von Ostrowo, Fürst Edmund Radziwill, auf seiner Rückehr aus Rom in Tepliß seine Verwandten besucht hat.
— Am 6. versammelten sich im Vatikan (nach den Berichten der klerikalen Blätter) 1500 französische Pilger. Als der Papft in Begleitung mehrerer Kardinäle Bischöfe und Erzbishöfe, darunter auch der von Toulouse, im großen Herzoglichen Saale erschien, verlas der Graf Damas im Namen der Pilger eine Adresse, worin sie dem Papste ihre L'ebe, Ver- ehrung und Ergebenheit, sowie ihren „Schmerz über die Verfolgung der katholishen Kirche und ihre Zuversicht auf den endlihen Sieg der- selben“ zu erkennen gaben. Der Papst gedachte in seiner Antwort der glüclihen Tage, an denen er vom Balkon der St. Peters- firhe urbem et orbem (die Stadt und den Ecdfreis) zu segnen pflegte. Frankreich habe jeder Zeit bewiesen, daß christlihe Liebe und Frömmigkeit und Bußfertigkeit, die Grundlagen a..er Tu- gend, dort noch lebendig seien, Beweis dafür \ei die zahlreiche Pilgerschaar, die fich am Tage des heiligen Pius V. aus Franks- a hier eingefunden habe, und die er von ganzem Herzen egne.
— 12, Mai. (W. T. B.) Geftern Abend fand bei dem deutschen Botschafter offizieller Empfang ftatt, bei welchem der Hof, das diplomatische Corps, die Minister, die Spigzen der Be- hörden, fowie die Mitglieder des Parlaments und zahlreiche Per- sonen von Distinktion, im Ganzen gegen 600, erschienen waren. (Aus der gestrigen Nummer wiederholt, weil irrthümlih unter
Großbritannien gesetzt.)
Neapel, 13. Mai. (W. T. B.) Zwei weitere it as lienishe Panzer\chiffe, „Venezia® und „Paläftro*, sind unter dem Kommando des Admirals Viry nah Salonichi abgesegelt.
Türkei. Konstantinopel, 3. Mai. Dem hiesigen internationalen Gesundheitsrath sind weitere *) Nachrichten über den Verlauf der Peftepidemie in Mesopotamien und Bagdad zugegangen. Danach hat die Krankheit zwar räumlih nicht an Ausdehnung gewonnen, aber die Mortalität an den infi- zirten Orten is im Zunehmen begriffen. Man nimmt an, daß die Sterblichkeitsziffer während des Monats Mai fich noch erheblih steigern wird, und erst im Laufe des Iuni, wenn die Sommer- bige eintriit, auf eine Besserung gehofft werden darf.
Die täglichen Bulletins weisen nah für die Stadt Hille in der Zeit vom 15. bis 21. April 230 Erkrankungen mit 159 Todes- fällen, in der Zeit vom 22. bis 28. April 245 Erkrankungen mit 148 Todesfällen und für die Stadt Bagdad vom 16. bis 22, April 537 Erkrankungen mit 336 Todesfällen, vom 23. bis 29. April 609 Erkrankungen mit 399 Todesfällen, Für die Garnison von Bagdad find für die gleichen Zeiträume nur 5
2) S. Reic)s-Anz. vom 15. April.
resp. 2 Todesfälle verzeichnet, Auch in Nedjef und Iman Musa ist die Zahl der Erkrankungen bisher eine geringe.
Der hicsige Gesundheitsrath hat die Ausfuhr von Lumpen und Hadern aus den infizirten Bezirken bis auf Weiteres unter- sagt, die Ausfuhr von Wolle und Baumwolle nur gegen Beis bringung von Ursprungszeugnissen gestattet. s
Seitens der Militärbehörde is die Zusicherung ertheilt wor- den, daß nit beabsichtigt werde, Truppen des VI. Armee-Corps, dessen Rekrutirungsbezirk das Vilajet von Bagdad bildet, zur Verstärkung der in den Nordwest-Provinzen operirenden türki- \{chen Armee heranzuziehen. : E
Aus Teheran wird gemeldet, daß die dortige Sanitäts- fommisfion eine Quarantänestation zwischen Hanegin und Kassri- Schirin, so wie in Bender Buschir für die Provenienzien aus Mesopotamien eingerichtet habe. :
Das Gerücht von dem Ausbruche der Pest auf der Jnsel Samos reduzirt sich auf Quarantäne- und Kordonmaßregeln, welche der dortige Bey gegen ein Dorf der Insel wegen einiger Poenfälle anzuordnen für gut befunden hatte. |
— 12. Mai. (W. T. B.) Mehemed Rushdi Pasha ist zum Großvezir, Hussein Avni Pascha zum Kriegs- Minister und Hairulih Effendi zum Sheih ul Islam ernannt worden. (Vgl. a. d. spätere Telegramm.)
— Die „Politishe Korrespondenz“ vom 12. bestätigt das Eintreffen Moukhtar Paschas in Mostar und erwähnt eines Gerüchts, wonach die Ankunft Moukhtar Pashas in Mostar mit der Absicht der Pforte in Verbindung stände, direkt mit den Insurgenten wegen Abschlusses eines Waffenstillstandes zu verhandeln.
— Nach einer der „Agence Havas“ zugegangenen Nathricht aus Ragusa vom 12. d. hat am Dienstag zwischen Bichacz und Petrovag in Bosnien ein blutiges Gefecht stattge- funden, in welchem die Türken 700 Todte verloren haben sollen, während die Insurgenten ihren Verlust auf 100 Todte angeben. Außerdem hatten beide Theile viele Verwundete.
— 183. Mai. (W. T. B.) Der Kriegs-Minister Hussein Avni Pascha i| gleichzeitig zum Seraskier und General en chef der ganzen Armee ernannt worden.
Amerika. Mexiko. Den in New-York eingegangenen neuesten Berichten aus Mexiko zufolge zieht fih Porfinio Diaz vor den Regierungstruppen auf Matamoras zurück.
Havanna, 11. Mai. (W. T. B.) Ein von der Regie- rung erlassenes Dekret bestimmt, daß die auf Cuba befindlichen Angehörigen fremder Staaten von der Entrichtung der außerordentlihen Abgaben nicht ausgeschlossen seien.
Afrika. Capstadt, 15. April. An das Parlament wird in der nächsten Session der Antrag geftellt werden: die Einführung von tausend deutshen Familien in die Kolonie zu bewilligen. Ein Hr. Berg, in der Capstadt wohnhaft, macht ih anheischig, dieselben mit einem Aufwande von 15 Pfd. Sterl. per Kopf in die Kolonie zu verbringen.
— An der Goldküste steht, der „G. C.“ zufolge, ein Krieg der Engländer gegen den König von Dahomey bevor. — Ferner soll dem Kolonial-Ministerium gemeldet worden sein, daß die „Könige“ Oko Dshumbo und Dshe Dshe von Bonny und Opobo, zwei Negerhäuptlinge, die vor niht gar langer Zeit dur ihre Händel den Handel am Bonny-Flusse lahm zegten und nur ungern fich britischer Vermittelung fügten, nah kurzer Ruhe neuerdings in Streit gerathen sind und zu den Waffen gegriffen haben. — Die Negerrepublik Liberia befindet fich in {limmer
Lage. Zwar ift es dem Präsidenten Payne, dessen Argumenten die Anwesenheit eines amerikanishen Kriegs\chifes Nachdruck ver-
lich, gelungen, einen für die Republik günstigen Frieden mit den benahbarten Negerstämmen abzuschließen, aber nun tritt die Finanznoth an das kleine Negerreih heran.
_ Landtags- Angelegenheiten. L
Dem Hause der Abgeordneten ist Seitens des Finanz-Mini- sters und des Ministers für die landwirthschaftlichen Angel-genheiten ein Geseß wegen Ergänzung der Verordnung vom 13, Maë 1867, betreffend die Ablösung d:r Servitaten, die Theilung der Ge- meinheiten und die Zusammeuleguug der Grundstücke für das vor- malige Kurfürstenthum Hessen (Ges. Sammlung S. 716), vorgelegt worden. Derselbe bezicht \sich auf die 1 Forsten gehörigen offenen und ftändigen Huten.
Kunst, Wissenschaft uno Literatur.
Der König von Württemberg hat dem Erzgiezer W. Pelargus (von dem die Schillerstatue in Marbach herrührt) in Stuttgart die goldene Medaille für Kunst und Wissenschaft mit denr Rechte, sie am Bande des Friedrih-Ordens zu tragen, verliehen,
— Karl v. Gebler, der seit mehreren Jahren in Meran do- mizilirende Verfasser des Werkes: „Galileo Galilei und die römische Kurie* (J. G. Cotta) ist von dem König von Jtalien durch BVer- leibung des Ritterkreuzes des Ordens der italienischen Krone au?- gezeihnet worden. — Oskar v. Redwiß feierte am 6. d. M. in Meran seine silberne Hochzeit.
Gewerbe und Handel.
Nürnberg, 10. Mai. Die Herren Reichsrath v. C.ramer- Klett und Lothar v. Faber, welche die erste Auregung zur Grün- dung eines „bayerishen Gewerbe-Museums" gegeben und bedeutende Summen zur Errichtung desselben beigesteuert, haben neuerdings si bereit erklärt, für die nächsten drei Jahre einen gemeinschaftlichea Fahresbeitrag von 10,000 Fl. zu leisten, welcher zu Erwer- bungen für die Sammlungen v-crwendet werden soll.
— Die Vorbereitungen zur internationalen Ausstellung deutscher Müller und Mühleninteressenten, welhe im fommenden August in Nürnberg stattfinden soll, find bereits in E U Die Anmeldungen zur Ausftellung laufen sehr zahl- reich ein.
— Am 7. d. haben. die Florentiner dem Erfinder des Klaviers?” Bättolomeo Cristofori, in der Kirhe Santa Croce ein Denkmal gefeßt. Ec ift zwar nicht in Florenz, sondern in Padua geboren, hat aber sein erstes Klavier in Florenz gebaut.
Verkehrs-Anstalten.
Vom 15. d. M. ab wird auf der Staatsbahnftreck Hamm -- Münster in beiden Richtungen ein neuer Schnellzug coursiren, welcher direkte Anschlüsse zwischen den in der Mittagszeit die Statien Münster passirenden Personenzügen der Venlo-Hamburger Bahn und den entsprechenden Zügen der Bergish-Märkischen Eisenbahn herftellt und dadurch dem Ae Mka direkter Personenzugs-Verbindungen zwischen dem Rheinish-Westfälischen Industriegebiet und den See- städten Bremen und Hamburg auf der Route über Hamm - Münster weitere Rechnung trägt. Zur Durchführung foll das für die Ans{luß- züge der Bergish-Märkischen Eisenbahn e:forderlihe und vorhandene Personal und Betriebsmaterial benußt werden, wodur zugleich für die jene Züge benußenden Reiseuden ein Wagenwechsel in Hamm
vermieden wird,
Tuiest, 12. Mai. (W. T. B) Der Lloyddampfer „Pollux“ ift heute Nahmittag 64 Uhr mit der ostindischen Ueber- landpost aus Alexandrien hier eingetroffen.
London, 12, Mai. Die Vollendung der telegraphischen Verbindung zwischen Neuseeland und Australien wurde gestern durch ein Banket hier gefeiert. Durh das neugelegte Kabel wird indirekt die telegraphishe Verbindung zwischen Neuseeland und dem Mutterlande hergestellt, und fo ist diese nunmehr blühende Kos lonie, die vor nicht gar langer Zeit noch ein unbekanntes, ausschließ-
lich von Wilden bewohntes Land war. durch alle Bande moderner Civilisation mit Großbritannien verknüpft.
Berlin, den 13, Mai 1876.
Weltausftellung Philadelphia 1876.
Ueber die Eröffnung dir Aussteklung in Philadelphia wird dem „Reuterscen Bureau“ von dort unterm 10. d. guf telegraphi- schem Wege gemeldet : j
„Die Centennial-Auéftellung wurde beute vom Präsidenten Grant in Gegenwart der Kabinets-Miwkstas, der Nichter des Obersten Gericttsbofes, der Korgreßmitglieder, der Befehlebaber des Heeres uxd der Flotte, der Gouverneure fast sämmtliczer Staaten, des Vor- standes der Auéftellung und febr vieler Fremder von Distinktion er- offnet, Das Wetter war prächtig und es waren ci:ca 50,000 Per- sonen, darunter der Kaiser und die Kaiserin von Brasilien, zugegen, Die Eröffnungsfestlichkeiten begannen mit einem großen Orchester- Konzert, defsen Programm die Volfémelodien aller Lävder umfaßte. Der Präsident der Vereinigten Staaten wurde von General Halt- ranft, dem Gouverneur von Pennsylvanien, und einer militärischen Esforte nach dem Aussftellungégebäude geleitet. Der von Richard Wagner eigens für die Gelegenheit kfomponirte große Einweibungs- marsch wurde gespielt. Dann sprach Bischof Simpson ein Gebet, worauf die von I. G. Wbittier gedichtete Centennial-Hymune , betitelt „Die Anrufung des göttlichen Segens“ von cinem Chor von 1000 Stimmen gesungen wurde. Die Ceremonie dex Präsentation der Gebäude an die Mitglieder der Centennial- Kommission wurde ron Mr. John Welsh, dem Präsidenten des Finanz- ausschusses der Auéstellung, vollzogen. Eine damit ver- knüpfte Rede {loß er wie folgt: „Jch beglückwünsche Sie zu dem Erscheinen diejes Tages. Leute vieler Nationen haben sich hier in friedliher Konkurrenz versammelt, und Jedermann mag aus der Ver- einigung Nutzen ziehen. Die Auéjtcllurg ift nur eine Schule, und je gründlicher deren Lehren studirt werden, je größer wird der Gewinn sein, und werin, nachdem sie geschlossen worden, die daran betheiligt gewesenen Nationen dur dieses Studium gelernt haben werden, sich gegenseitig zu achten, dann darf gehofft werden, daß die Ver- ehrung dessen, der im Himmel 1hront, allgemein werden, und aufs Neue der Engelég-sang gehört werden mag: Ruhm sei Gott im Him- mel und auf Erden, Frieden und Wohlwollen unter den Menschen.“ Dann wurde die für die Gelegenheit komposirte Centennial-Cantate gesungen, worauf die Präfentation der Ausstellung an den Präsidenten Grant Seitens des Präsidenten der Ausstellung, Joseph R. Hawley, ecfolgte, Der Prôsident Grant hielt hierauf folgende Rede:
Meine Landsleute!
(58 ist für geeiznet erahtet worden, bei Gelegenheit dieser bundertjährigen Feier in Philadelphia Probestücke von unseren Leistungen auf dem G:biete der Jndustrie und der {önen Künste, der Literatur, Naturwissenschaft und Philosophic, sonst auch auf dem weiten Felde der Landwirthschaft und des Handels zusammenzubringen, damit wir die Vorzüge und Gebrechen derselben desto besser würdigen und auch unserm ernsten Verlangen, die Freundschaft mit den übrigen Mitgliedern der großen Familie der Völker zu pflegen, bestimmten Autdruck verleihen können. Die aufgeklärten, Lckerbau, Handel und Gewerbe treibenden Völker der Welt sind ein- geladen worden, entsprehende Proben ihrer Geschickiichkeit hierher zu senden und dicselben unter den gleichen Bedingungen im freundschaft- lichen Wettstreit mit unsern eigenen auszustellen. Dieser Einladung haben sie mit Wärme Folge geleistet. Dafür sagen wir ihnen unsern herzlichen Dank. Die eingesandten Gegenstände, ihre Sct-önheit und ihr Nutzen, werden heute von den Direktoren dieser Auéstellung zur Anschauung geboten werden. Es freut uns zu wissen, daß der Anblick der Proben ven der Kunsftfertigkeit aller Nationen Euch ungemischtes Vergnügen gewähren und zugleich werthvolle praktishe Kenntniß so vieler merkwürdiger Leistungen der wunderbaren Gescbicklich- keit bieten wird, die im veorgeschrittenen Gemeinwesen thätig
ift, — Vor hundert Jahren war dieses Land jung und nur theil- weise bewobnt. Unsere Bedürfnisse haben uns genöthigt, unsere Mit- tel hauptsächlih auf den Bau von Wohnungen, Werkstätten, Schif- fen, Dock3, Magazinen, Straßen, Kanälen, Maschinen u. f. w. zu verwenden. Der größte Theil unserer Schulen, Kirchen, Bibliotheken und wohlthätigen Anstalten is im Laufe der leßten hundert Jahre errichtet worden. Belastet mit diesen großen nothwendigen Anfangs- arbeiten, die keinen Aufs{chub duldeten, haben wir doch, wetteifernd mit älteren und weiter vorgeschrittenen Nationen in Geseßes- und Heilkunde und Theologie, in Wissenschaft, Literatur, Philosophie und den {nen Künsten zu Stande gebracht, was diese Ausftellung auf- weisen wird. Stolz auf das, was wir gethan haben, bedauern wir, daß wir niht mehr gethan haben. Unsere Leistungen find jedoch groß genug gewesen, um es unseren Leuten leicht zu machen, höheres Ver- dienst, wo immer es fi findet, anzuerkennen, und nun, Mitbürger, hoffe ih, daß eine sorgfältige Prüfung dessen, was zur Ausstellung vorliegt, Eu nit nur tiefe Achtung vor der Kunsftfertiakeit und dem Geschmacke unserer Freunde aus andera Nationen einflößen, sondern auch mit den SortiGritten zufriedenstellen wird, die uuser eigenes Volk während der leßten hundert Jahre gemacht hat. Jh fordere Euch auf, mit den verehrlichen Kemmissären großmüthig mitzuwirken, um den glänzenden Erfolg dieser internationalen Ausftellung zu sichern und den Aufenthalt unserer fremden Gäste, die wir berzlich will- kommen beißen, nüßlich und angenehm für fie zu machen. Jch er- kläre die internationale Ausstellung für offen.“
Am Schlusse der Rede erhob sich der Kaiser von Brasilien und betheiligte sih an dem allgemeinen Applaus. Assistirt vom Kaiser leme dann der Präsident die Dampfmaschinen, dur welche die aus- gestellten Maschinen in Betrieb gebraht werden, in Thätigkeit. Daun. hielt) ex 5 Mit Eröffnung der Aus- stellung war ein großartiger militärisher Aufzug wver- knüpft. Die Vertreter der auswärtigen Regiernngen waren in voller Uniform zugegen. Der Tag wird als ein gesetzlicher Feiertag beobachtet. Die Kirchenglocken wurden geläutet, Salutschüsse ab- gefeuert, und überall find Fahnen ausgesteck. Der Kaiser und die Kaiserin von Brasilien besuchten den Frauenpavillon und sprachen sih sehr beifällig über die daselbst ausgestellten weiblichen Arbeiten aus.
Unter dem 11. d. meldet W. T. B. aus Philadelphiá noch Folgendes: An dem heute in St. Georgs Hall stattgehabten Banquet nahmen auch der Präsident der Union und der Kaiser von Brasilien Theil. Thornton brachte einen Toast auf den Präsidenten Grant aus und gedachte dabei besonders Englands und Ame1ikas, die nur in den Künsten des Friedens mit einander rivalifirten. Präsident Grant trank darauf auf das Wohl der Königin Victoria.
Der deutsche Anwalistag wird am 2. und 3. Juni in Cöôln abgehallen werden. 2
einen Empfang.
In Utrecht findet in der Zeit vom 1. August bis 30, Sep- tember d. J. eine internationale Ausstellung für Industrie und Kunstgewerbe statt. Dieselbe wird folgende Gruppen um- fassen : 1, Kunfiobjekte; 11. Graphische Künste; II1. Das bürger- lie Wohnhaus: Einrichtung, Ausmöblirung und Verzierung; IV. Einrichtung und Verzierung von Gärten ; V. Textilindustrie; V1. Che- mische, Stein-, Glas- und Metallindustrie, Kurzwaaren, Nahrungs- und Genußmiítel (Wein, Conserven, Extrakte u. \. w.), wisseuschaft- lie nnd musikalishe JInftrumente; VIL. Einrichtung technischer Schulen. Zweck der Ausstellung ist, die Einwohner der Niederlande mehr und mehr mit den vorzüglichsten Leistungen der Industrie und der Kunstgewerbe o Anbahnung von Handel und Industrie bekannt zu machen. Anmeldungen werden bis zum 30, Mai entgegengenommen und find die angemeldeten Ausftellungsobjekte vom 8. bis 20. Juli an das Ausstellungêgebäude zu Utreht: „Gebouw voor Kunsten en
Wetenschappen“ Mariaplaats, zu liefern. Der Delegirte und die Kommission für Deutshland haben ihren Siß in Berlin; es find dies die Herren A. Wilhelmi, Maschinenfabrikant (Delegirter), Ackermann, Fabrikant; C. Burchard, Civilingenieur; J. L. Duysen. Gol P: C. D. Bouché, Königl. Garteninspektor; S-
liter, Fabrikbesitzer; P. Dörffel, Hof-Optiker; C. Sieber, Hofliefe, rant und Direktor des Kunstinstituts Germania; W. Hanisch, Jn- genieur; R. L. Durré, Fabrikbesißer; H. Reimann, Fabrikbesißer ; Dr. H. Grothe, Ingenieur und Generaldirektor; J. C. Schaar- wächter, Phot. Artist. Die Anmeldungen sind zu rihten an Herrn A. Wilhelmi, Berlin, Ackerstraße Nr. 14/15.
Theater.
Die Regie des Herzoglih sachsen - meiningenshen Hoftheaters hat sich die shwierige, doch wie der Erfolg zeigt, auch dankbare Aufgabe gestellt, die Werke einzelner Dichter, die bisher auf den deutschen Bühnen die gebührende Würdigung noch nicht gefunden, dem Publikum Berlins zur Beurtheilung vorzuführen. Nachdem Kleist's „Käthchen von eilbronn“ in der ursprünglichen Gestalt bis jeßt zwölf al hintereinander bei stets volle theilweise sogar ausverkauften Piulea in Scene gegangen ist und auch für die folgenden Tage noch in Auésicht bleibt, soll am Mortag Otto Ludwigs Schauspiel: „Der Er bförft er“ zur Aufführung ge- langen. Das Stück erschien bereits vor mehr als zwei Dezennien auf verschiedenen größeren Bühnen Deutschlands und ist der Grund, wes
ohalb es nicht dauernd auf den Repertoiren geblieben, wohl einzig darin zu finden, daß die wuhtigen Figuren, welche der
Verfasser ia seinem Drama gezeichnet, nur selten die geeigneten Ver- treter gefunden haben. In der Beseßung finden wir neben Hrn. Hell- muth-Bräm , der die Titelrolle spielt, Frl. Pauli, Fr. v. Berg, sowie die HH. Weilenbeck, Richard, Pratsh u. f. w., und ift nach den früheren Resultaten wohl anzunehmen, daß die Regie au dieses Mal etwas Außerordentliches darbieten wird.
— Sohann Strauß wohnte am Donnerstag im Friedrich- Wilhelmsstädtishen Theater der 198, Aufführung seiner Operette: „Die Fledermaus“ bis zum Schlusse bei und äußerte sich an betreffender Stelle, hinsihtlih der hiesigen Leistungen, mit außer- ordentlicher Anerkennung. j :
— Im Kroll schen Theater widmet das Publikum dem Offen-- babshen „Schönröschen“ fortwährend die freundlichste Theilnahme, Hr. Direktor R. Bial seinerseits dem Publikum zur Erhöhung der Unterhaltung rege Aufmerksamkeit Vom 16. d, M. an werden die Theatervorstellungen tägli um halb sieben Uhr beginnen, so daß für die Concerte nicht nur v or, sondern auch na ch der Vorstellung Zeit gewonnen wird. Auf der neu erbaute: Monstre-Tribüne wird fortan das auf 60 Mitglieder verstärkte Musikcorps seinen Plaß finden, die Leitung desselben Hr. Direktor Bial übernehmen, und mit ihm sein Vorgänger, Hr. Direktor Engel, abwecseln, der sih mit gewohnter Freundlichkeit auch feinem Nachfolger gegenüber dazu erboten hat.
L I Minna Arndt, zuleßt hier am Wallnertheater, hat jeßt ein Engagement am Stadttheater in Frankfurt a./M. ans getreten und als Lorle in „Dorf und Stadt“ mit großem Erfolg debutirt. Die „Didaskaliz* lobt besonders die Darstellung des zweiten Theils und rühmt an ihr den wahrhaft {önen, ungezwungenèn Aus- druck der edlen Weiblichkeit. Auch als Landmädchen im „Roman eines armen jungen Mannes* und als „Käthchen von Heilbronn“, den beiden folgenden Rollen, errang Frl. Arndt lebhaften Beifall.
Redacteur : F. Prehm. Verlag der Expedition (Kessel). Druck: W. Elsner. Fünf Beilagen (einshließlich Börsen-Beilage).
Berlint:
- in Neu-Breisach,
zum Deutschen Reichs-A
Ag 113.
Deutsches Leiche
Nachw
der Einnahme an Wechselstempelsteuer im Deutschen Reiche für die Zeit vom
L: 2.
Eirnahme im
Ober - Post - Direktions - Bezirke. Monate April.
Hierzu Einnahme in den Vormonaten.
M | S M. | S M.
eisung 3 4. Zusammen.
S
9
Einnahme in dem- selben Zeitraume des Vorjahres (Spalte 4).
M. |
Erste Beilage nzeiger und Königlich
L E
den 13. Mai
6 + mehr
M.
1. Sanuar bis zum Schlusse des Monats Apiil 1576.
In 1876
— weniger
| S
I. Im Reichs-Postgebiete.
1) Königsberg
2) Gumbinnen
3) Danzig
4) Berlin . .
5) Potsdam . . 6) Fraufkfrert a /D. . 7) Stettin Ae 8) Cöslin ,
9) Posen .
10) Bromberg
11) Breélau
12) Lieguiß
13) Oppeln .
14) Magdeburg
15) Halle a./S. . 16) Erfurt .
17) Kiel. .
18) Hannover .
19) Münster . 20) Minden . . - 21) Arnsberg -
2D U 23) Frar furt a./M. 24) Côln Í 25) Aachen .
26) Coblenz -
27) Düsseldorf
28) Trier .
29) Dresden
30) Leipzig .
31) Karlsruhe .
32) Konstanz .
33) Darmstadt . 34) Schwerin i./M. 35) Oldenburg
36) Braunschweig 37) Bremen
38) Hamburg . .. 39) Straßburg i./E. 40) M
11,725 | 60 2/653 | 55 10,402 | 95 51/522 | 80 1 3'814 | 80 4734 | 75 12/017 | 05 1,994 | 65 4828 | 90 2,755 | 95 21,166 | 70 6,704 | 15 7,355 | 25 15,743 | 45 6,996 | 10 8,874 | 25 6,026 | 85 5,826 | 90 1,801 | 20 5,236 | 85 18,883 | 35 3,469 | 60 27174 | 05 17,824 | 15 7,598 | 25 3,486 | 95 36,498 | 80 2,189 | 15 9,517 | 60 30,019 | 30 11,085 | 00 3,897 | 10 9,427 | 00 2/544 | 10 4,106 | 75 4,146 | 90 15,574 | 60 63,956 | 25 16,372 | 25 3,559 | 50
115,676 | 75
202,546 | 10
05 47,069 | 65 85 11,116 | 40 49,203 | 85 ( 229,778 | 60 65 15,509 | 45 27,830 | 50 44,106 | 05 8,615 { 75 20,739 | 80 12,278 | 75 82,419 | 10 30,202 | 15 30,530 | 05 68,007 | 05 33,046 | 50 40,501 | 85 19,445 | 25 25812 | 10 6,886 | 70 21,927 | 00 80,150 | 45 15,013 | 15 114/284 | 00 67,544 | 10 29,881 | 45 13,080 | 80 152,175 | 55 8,870 | 15 42,280 | 55 123,535 | 35 48,992 | 75 17,277 | 00 42,718 | 00 14/373 | 25 14,644 | 05 20,270 | 80 78/420 | 75 266,502 | 35 62,884 | 45 13.943 | 90
35,344 8/462 29/800 | 90 78,255 11,694 23,095 | 75 32,089 | 00 6/621 | 10 15,910 | 90 9,522 | 80 61/252 | 40 23,498 | 00 93,174 | 80 52,263 | 60 96,050 | 40 31,627 | 60 13,418 | 40 19,985 | 20 5,085 | 50 16,690 | 15 61/267 | 10 11,543 | 55 87,109 | 95 49,719 | 95 22,283 | 20 9,593 | 85
6,681 32,762 | 95 93,516 | 05 37907 | 75 13,379 | 90 33/291 | 00 11,829 | 15 10,537 | 30 16,123 | 90 62,846 | 15
46,9512 10,384 | 40
52,969 10,952 41,883 270,192 13,958 29,777 44 523 10,749 23,404 13,269 82,973 36,063 34,331 62,654
31,201 | 41,013 | 19,585 26,367 6,661 | | 05
23,577
10 60 45 59 49 39 90 95 10 60 10 00
65
| 70
20 20 39 45 75
83,877 |
16,280 | 135,175 | 80,798 | 32,988 | 15,071 | 169,681 |
8,348
43,254 | 141,024 |
96,934
17,351 | 43 301 |
DD 05 20 10 70 30
25 75 21 TO 60
12,972 |
16,152 |
10
20,783 |
91,919 |
279/603
65,112 |
16,547
65 30 45
5,899 163 1,679 40,413 1,5951 1,946 417
5,860 3,801 5,352
911 999
1,267 20,891 13,254
21
17,489 7,941 74 583 1,401 1,508 512 13,498 13,100 2,228 2,604
FEEELCE L E E L TErFE H L F E E
2,134 | 2,664 990 | 554 |
1,845 | 140 | 224 |
1,650 | 3,726
3,106 | 1,990 | 17,505 |
973 |
| 45 | 80 | 60 | 95 | 00 | 89 | 89 20 30 89 00 89 | 60 | 35 / 30 | 35 10 39 95 05 75 40 05 10 69 90 79 | 30 70 40 46 15 60 20 05 29 90 99 00 00
483,913 | 39 31,630 | 20 16,359 | 05
Summa 1,
IL Bayer, « III. Württemberg
1,999,396 | 09 107,323 | 65
2,042,869 | 40 138,953 | 85
53,418 | 50 69,777 | 55
2,223,786 | 127,279 | 74,549 |
91 69 90
180,917
i
5,072
11,674 |
51 20 | 35
Ueberhaupt Berlin, im Mai 1876.
531,502 | 60
1,720,098 | 20
251,600 809
Hauptbuchhalterei des Reichskanzler-Amts,
-” Personal-Veránderungen
Königlich Preußishe Armee.
Offiziere 2c. Ernennungen, Beförderungen und Verseßungen. Im aktiven Heere. Wiesbaden, 29. April. Frhc. v. Droste-Hülfsho ff, Hauptm. und Vorstand des Feftungs- Gefängnisses zu Posen, ein Patent seiner Charge verliehen. Guyet, Hauptm., agg“, dem Brenad. Regt. Nr. 110, und Scheuren, Pr. Lt, aggr. dem Inf. Regt. Nr. 16, beide kommandirt zur Dienst- leistung bei der Militär-Intendantur, behufs definitiver Verwendung im Intendantur-Dienste, 2c. Scheuren unter gleichzeiti ger Beförderung zum Hauptmann, zu den Offizieren à la suite der Armee verseßt. — Wiesbaden, 2. Mai. Hay, Sec, Lt. a. D., zuleßt im Feld- Urtill. Regt. Nr. 1, Div.-Artill, im stehenden Heere, und zwar als Sec. Lt. im Fuß-Art. Regt. Nr. 1 mit einem Patent vom 12. September 1870 wieder angestellt. — Potsdam, 5 Mai. Brun sig Edler v. Brun, Pr. Lt. vom 1. Garde-Regt. zu Fuß, zum Hauptm. und Comp. Chef befördert. v. Kalckstein, überzähl. Pr. Lt. von demselben Regt., in die vakant gewordene Pr. Lts. Stelie eingerückt. — Berlin, 6. Mai. Sasse, Oberst und Commdr. des Feld-Artill. Regts. Nr. 14, zur Führung der 1. Fuß-Art. Brigade fommandirt. v. Funck, Hauptm. à la suite des Jnfant. Regts, Nr. 17 und kommdrt. zur Dienstleistung beim Kriecs-Ministerium, für die Monate Juni und Juli d. J. behufs Führung einer Compagnie, zur Dienstlcistung bei dem Grenad. Regt. Nr. 6 kommandirt.
Jn der Gensd’armerie. Wiesbaden, 2. Mai. Haa, Oberst-Lt. von der 1, Genéd’arm. Brigade, mit Pension und der Uni- form des Drag. Regts. Nr. 1, der Abschied bewilligt.
Abschiedsbewilligungen. Im aktiven Heere. Wies- baden, 2. Mai. v. Knobelsdorff, Oberst zur Disp., zuleßt Commdr. des Inf. Regts. Nr. 60, der Char. als Gen. Major ver- liehen. — Berlin, 6. Mai. v. Klißing, Rittm., aggr. dem Dra- goner-Regt. Nr. 19 und kommandirt als Adjut. bei dem Gouverne- mepyt von Berlin, mit Pension und der Regiments-Uniform der Ab- schied bewilligt.
Beamte der Militärverwaltung. Durch Verfügung des Kriegs-Ministeriums. Den 6. April. Radtke, Weise, interim. Kaserneu-In/pektoren in Stettin und resp. in Königsberg i. Pr., zu Kasernen-Juspektoren ernannt. Schüße, Garn. Verwalt. Jnspektor auf seinen Antrag zum 1. Juli 1876 mit Pension in den Ruhestand verseßt. — Den 7. April. v. Lüdemann, Garn. Verwalt. Inspektor in Schleswig, auf seinen Antrag unter Verleihung des Charakters als Garn, Verwalt. Ober-Jnspektor, zum 1, Juli cr. mit Pension in den Rohestand verseßt. — Den 29 April. Koppel, Kasernen - Inspektor in Danzig auf seinen Antrag mit Penfion in den Ruhestand verseßt. — Den 2. Mai. Duc, Zahlmeister von der 1. Übtheiluna E Regts. Nr. 11, zu der 2. Abtheil, Feld-Art. Regts. Nr. 27 verseßt.
Militär-Justiz-eBeamte. Durch Verfügung des General- Auditeurs der Armee. Den 5. Mai Pfefferkorn, Divisions- Auditeur der 7. Division uvd Jusliz-Raty, in gleihec Eigenschaft zur Garde Kavall, Division vom 1. Juni d. I. ab verseßt.
XLL. (Königlich Sächsisches) Armee-Corps. (April).
Offiziere, Portepee-Fähnriche 2c. Ernennungen, Beförderungen und Verseßungen. Im aktiven Heere. v. Treitschke, Hauptm. des Gen, Stabes und kommdrt. bei dem Königl. preuß. Gr. Gen. Stabe zu Berlin, zum Major befördert. Hager, Major und Commdr. des 2. Bats. Inf. Regts. Nr. 107 und v. Loben, Major und Commdr. des 3. Bats. Inf. Regts. Nr. 102, zu Oberst: Lts. befördert. v. Kotsh, Major und etatsm. Stabsoifiz. des Inf Regts. Nr. 104, V Commdr. des 1, Bats. Inf. Regts. Nr. 106, v. Schlieben, Major u, etatsm. Stabsoffiz.
des Infant. Regts.
úInf. Regts. Nr. 1094, offiz. dcs Gren. ses Regts., des Inf. Regts. Nr.
Jenner, Hauptm zum Major und ctatsm Stabs
fördert. v.
stengel, Prem. Lt. im
Muller 1 Dr Li nt Ul,
104, zu etatsmäß. rafterisirung ernannt.
Baasch, char. Port.
Fuß-Art. Regt. Nr. 12, Nr. 12, verseßt.
char. Port. Fähnrs. , bei
Fähnrs. ernannt:
beim Hus. Regt. Regt, v. Donat, v. Lôben, beim Gren. Regt. Nr.
Mr. 15, V.
Regt. Nr. 12.
Abschiedsbewilligungen dorff, Oberst-Lt. und Commdr. Frhr, v. Hammerstein,
beim Schüßen-
2,429,916
offiz.
| 46
des 1.
| — 174,315
Bats.
Stabsoffiz. des
des Inf. sowie v. Minckwiß, Hauptm. à la suite Regts. Nr. 108 und Adjut. im General-Kommdo., zum Major be- Seydewitz, Hauptm. im N-. 108, unter Stellung à la suite des Inf. Regts. Nr. 106, als Comp. Chef auf den Etat des Kadetten-Co 3 Gren. Regt. Ne. 100, unter St à la suite des Negts. zum Hauptm. und Comp. Chef lei der Unter- offizier-Scule zu Maricnberg befördert. Franz, Pr. Lt. im Regt. Nr. 103, und Jungnickel, Pr. Lt. im Inf. zu Hauptleuten und Comp. Chefs in ihren Regimentern, b
Schützen-
des Schüßtzen-
(Füf.)
rys verseßt. B
Regt. Nr
| 66
Nr. 103, zum Commandeur des 2. Bats.
v. Welck, Major und etatsmäß. Stabs- Negts. Nr. 100, zum Commdr. des 3. Bats. die- und Brachmann, Major und etatêmäß. Stabsoffiz. 107, zum Commdr. Regts., ernannt. Tychsen, Hauptm. und Comp. Chef im Regt. Nr. 105, zum Major und etatsmäß. es Negts, Nr. 104, v. Diebit\ch, Hauptm. und Comp. Chef im Inf. Regt, Nr. 106, zum Major und etatsmäß. Stabsoffiz. bei dem- selben Regt, v. Bünau, Hauptm. und Comp. Chef im Regt. Nr. 105, zum Major und etatsmäß. Stabsoffiz. des Gren. Regts. Nr. 100, Brandt v. Lindau, Hauptm. und Inteadantur- Rath, zum Maj. u. etatsmäß. Stabsoffiz. des Inf. Regts. Nr. 107, und und Comp. Chef im Inf. Regt. Nr. 105, Regts. Nr. 103,
dieses Ur
n
Sn
(Füj.) Regt.
lum-”
ellung
Inf. 104
efordert.
Regt. Nr. 104, zum Hauptm. und
Pfeil, char. Port.
Regt. Nr. 103, R ittner, char. Port. Fähnr. Nr. 12, Gehe, char. Port. Fähnr. bei dem Grev. Reat. Nr. Fähnr. bei dem placirt. v. Leonhardi und Stein, car. Regt. Nr. 100, sowie Frhr. v. Lindemänn, car. Inf. Regt. Nr. 105, zu char. Port. Fähnrs., ernannt. thum v. Eckstädt, Major und Commdr. Regt Nr. 17 und Verworner, Major à la suite des Feld-Artillerie- Regts. Nr. 28 und Lehrer der vereinigten Artillerie- und Ingenieur- schule in Berlin, zu Oberst. Lts., befördert. zum Feld-Art. Regt. Nr. 12, und Flem-
101,
Comp. Chef im Inf. Regt. Nr. 105, und Pohle, Pr. Inf. Regt. Nr. 104, zum Hauptm. und Comp. (Füs.) Regt. Nr. 108, sowie Basse, Pr. Lt. im 107 und Adjut. der 4. Inf. Brig. Nr. 48, zum Haup ] Chef in seinem Regt., befördert. Mehlig, car. Pr. Lt. im Regt. Nr. 107, und Pescheck, char. Pr. Lt. im Inf. Pr. Lts. mit dem Patent vom Tage ihrer Cha-
Lt, im
Chef im Schüten-
Inf.
Fähnr. bei dem
Infant, Regt. Nr
A
ming, Pr. Lt. im Feld-Art. Regt. Nr. 12, Försé er, Ober-Feuerwerker im Nr. 12, zum Feuerwerks-Lt, ernaant. Hentschel und v. Watßdorf, dem Feld-Art. Nachstehende Gefreite und Kadetten zu har. Port. Arnold, beim Feld-Art. Regt. Nr. 12, Frhr. v. Mengden, beim Gren. Regiment Nr. 100, Reum, beim Fel d- Art. Regt. Nr. 12, v. Laffert, beim Inf. Regt. Nr. 103, v. Car“ lowiß-Maren, beim Ulanen-Regt 9
beim Hus. Regt. Nr. 19, Graf v. Thun-Hohenstei Reiter-Regt., Frhr. v. Wel ck, beim Ulan. Regt. Nr. 17, v. P Fowsfy, beim Inf. Regt. Nr. 105, und Adler,
Nr.
Unteroff. im Unteroff. im Graf Vißtz-
Regt. Nr. tm. und Comp.
Inf.
Regt. Nr.
Inf.
bei dem Jäger-Bat. 100, und
102, Gren.
des Ulanen- Regts.
llmer,
zum Fuß Art. Fuß-Art.
beim Nr.
beim Fel
„_ Im aktiven Heere, Ac des 1, Bats. Inf. Regts. Nr. 106-
Pr. L
it, im
Regt. Regt.
28 placirt.
(r. 18, Frhr: v, Millau- Schönberg,
(Füs.-) Regt. i v. Carlowiß-Hartißsc, n, beim Garde-
Karabinier“
108,
etri- d-Art.
aun”
Haupm. und Comp. Chef im Inf. Regt-
ü Preußischen Staats-Anzeiger.
E:
Nr. 103, v. Rouvroy, Hauptm. und Comp. Chef im Grenadier- Regt. Nr. 101, Franke, Hauptm. à la suite des Inf. Regts. Nr. 107 und Comp. Chef bei der Unteroff. Schule zu Marienberg, Naumann I, Pr. Lt. im Iuf. Regt. Nr. 104, Friedrich, Hauptm. und Battr. Chef im Feld-Aut. Regt. Nr. 12, und v. Carlowiß, Hauptm. und Battr. Chef im Feld-Art. Regt. Nr. 28, in Genehmigung ihrer Abschiedsgesuche mit der ils ge rfi A sion und der Eclaubniß zum Tragen der resp. Regts. Uniform mit den vorgeschriebenen Abzeichen zur Disp. gestellt, gleichzeitig unte: Ve:leihung des Majors Charakters an die Hauptleute Frhr. v. Hammer itein und v. Rouvroy, sowie unter Anstellung des Hauptmanns Franke als Landwehr-Bezirks-Adjutant bei dem 1. Bat. Landw. Regts Nr. 104, v. Süß, Hauptm. und Comp. Chef im Schüten- (Füs.) Regt. Nr. 108, mit der geseßl. Pension und der Erlaubniß zum Tragen der Regts. Uniform mit den vorge- schriebenen Abzeichen der Abschied bewilligt.
Im Beurlaubtenstande. Großmann, Sec. Lt. der Ref. des Inf. Regts. Nr. 106, der Abschied bewilligt.
Fm Sanitäts-Corps, Dr. Meißner, Ober - Stabsarzt 2. Kl, Garnisonarzt und Che ar.t des Garnijon-Lazareths zu Leip- zig, zum Ober-Stabsarzt 1. Kl. befördert. Dr. Kern, Sec. Lt. der Snfant. des 1. Bats. Landw. Regts. Nr. 106, zur Landw. des Sanitäts-Corps verseßt, unter gleichzeitiger Ernennung zum Affffift. Arzt 2. Kl. der Landwehr. Dr. Klein paul, Ober-Stabsarzt 2. Kl. des Ulanen-Regts. Nr. 18, mit der geseßl. Penfion unter Verlei- hung des Charakters als Ober-Stabsarzt 1. Klasse und der Erlaubniß zum Forttragen der bezüglichen militärärztlihen Uniform mit den vor- geschriebenen Abzeichen der Abschied bewilligt. y
Zur Eisenbahnfrage. VIII. (Vgl. Nr. 106 d. Bl.)
Die Verhandlungen des Abgeordnetenhauses über die Vorlage der preußischen Regierung wegen Verkaufs der Staatsbahnen an das Reich haben nicht nur 1n der gesammten deutschen, sondern auch in der ausländischen Presse erneuten Anlaß zur Erörterung der Eisen- bahnfrage gegeben. E D
Unter den Blätte.n, die auf einem den Beschlüssen des Abzeord- netenhauses entgegengeseßten Standpunkt stehen, nimmt, wie con früher erwähnt, die „Schlesische Presse“ eine ganz beson- dere Stellung ein. Dieselbe hat jeßt einen vollständigen Reformplan für das deutsche Cisenvahnwesen publizirt, dem in allen Punkten die „Ostsee-Ztg. * zustimmt. l
Zur Charakteristik der Stellung, welche die Organe der Fort- \chrittspartei einnehmen, mögen die folgenden Auslassungen der „ Vossischen Ztg.“ vom 29. April dienn: 5
„Die erste Lesung des Reichseisenbahngeseßes ift den Verhand- lungen über die Verfassung des Norddeutschen Bundes so nahe ge- kommen, wie keine andere Verhandlung scit jener Zeit. Auf der einen Seite der Reichskanzler ‘mit den ihn uaterstüßenden Ministern und Räthen sein:n Entwurf als eiw Nothwendigkeit für das Reich vertretend, unterstüßt von der nationalliberalen Partei, welche densel- ben so klein und unshcinbar als möglih macht, um an ihm nur die nationale Seite hervorzuheben und die liberalen Forderungen dar- unter zu ersticken, Auf der anderen Seite die Opposition, in dem Geseßentwuxf nur den ersten Schritt erblickend, der, wenn er wirklich ¿ur Ausführung gelangt, niht nur vou den weitesten Folgen für die Sache selbst, sondezin für die gesammten Rechts- und Verfassungs- zustände des Reiches sein muß .. Die Eisenbahnbestimmungen der Verfassung find es, welhe bei der Vertheidigung des Geseßentwur\s im Abgeordnetenhause weit mehr hervorgehoben sind, als es in den Motiven geschehen ist.“ . . ." E i
Die Blätter der Centrumspartei fällen zwar gleichfalls ein ab- \prehendes Urtheil über die Ve:handlungen und Beschlüsse in der Kammer, dieses Urtheil geht aber von wesentlich andern Gesichts- punkten aus. Es gen bier zwei bezeichnende Stellen aus cinem Organe jener Partei ihren Plaß finden. Jn einem Artikel „Entweder ein wirksames Reichéeisenbahngesez oder Eisenbahnbefiß für das Reih“ in der Nummer vom 2. Mai heißt es: E sehr tendenzi6s die weisten „Reichsfreunde“ auch in dieser Frage wies der von dem Gedanken der Centralisation im Reiche sich haben leiten laffen, beweist die Thatsache, daß fie ohne jeden durhschlagenden Beweis angenommen haben, ein „wirksames“ Reichsersenbahngeseßz sei an upberechtigten Selbständigkeitgelüften der Mittelstaaten ge- \cheitert, und deshalb bleibe eben nur Kauf der Bahnen für das Reih übrig. Die eingehendsten Widerlegungen von mittel- staatliher Seite, daß von einem Scheitern des Eisecnbahn- geseßes gar nicht die Rede fcin könne, da noch_ fein durh- greifender Versuch mit einem solchen gemacht sei, daß vielmehr beim Schluß der l-tten Verhandlungen die Hoffnung auf das Zuîtande- fommen des Gesehes ausdrücklih auch von dem Vertreter der Reichs- interessen betont worden sei, fanden keine Berücksichtigung.“ Schon am 1. Mai hatte dasselbe Blatt einen an die zweite Berathung der preußischen Vorlage anknüpfenden Artikel mit den Worten ge- \chlossen: „Das früher stets betonte eigentliche Motiv des Geseh- entwurfs hat si in der Debatte verflüchtigt, urd au betreffs der Mittel und Wege zu den nächsten Zielen zeigt sih in den Reihen dcr Freunde des Reichseisenbahuprojekis großer Wirrwarr; Uber das leßte Ziel dagegen scheint grêßere, wenn auch hier nicht vollständige Einigkeit zu bestehen.“ : N
Der in den Blättern der Centrumspartei, wie sich aus dem Vorstehenden ergiebt, vertheidigte mittelstaatlihe Standpunkt hat seinen prägnanten Auédruck in einem Württembergischen Artikel der „Allgem. Ztg.“ vom 3. d. Mts. gefunden, welchen das „Dresd. Fourn.* vollständig reproduzirt hat. Derselbe geht davon aus, daß die Durchführung des Projektes die Existenzfähigkeit der Cinzel- staaten beeinträchtigen werde. Im Verlaufe des Artikels heißt es:
„Wenn man die Gebundenheit erwägt, welche für die Einzel- staaten infolge der fie in allen Richtungen durchziehenden Massen von Reichseigenthum nebst dessen Verwaltung durch unzählige Reichs- beamte eutstehen muß; wenn man erwägt, wie tief diese Verwaltung in sämmtliche übrige Lebensgebicte dicjer Staaten eingreifen muß; wie insbesondere sämmtliche übrige Verkehrsanstalten, die gewöhnlichen Varkehré straßen mit inbegriffen, auf das Innigste berührt werden; wenn man bedenkt, daß die Verwaltung cines ungeheuern Bahnkom- plexes durch das Reich, dessen Finanzwirth\chaft in ebenso ungeheuerem, noch gar nicht zu übcrseheadem Umfange vergrößert, und daß eben damit diejenige der hierdurch gebundenen Einzelstaaten bezüglich ihrer individuellen Bedürfnisse in demselben Veéerkbältniß eingeengt wird, so dürfte ein Versuch, zu bestreiten, daß es sih in der That um eine Existen:frage der Einzelstaaten handele, kaum mit Auésicht auf Erfolg unternommen werden können i
Zu diesem Artikel bemerkt die „Nat.-Ztg.* vom 9. Mai, fie er- blie in dieser Polemik nur „leidenschaftliche Uebertreibungen“, die der so vertretenen Sache am wenigsten nüßen. Ebenso bringt der „Schw. Merkur* vom 12. Mai eine ausführliche Erörterung, welche die Behauptung, daß das Projekt der Reichéeisenbahnen die Grund- lagen der deutschen Verfassung alterire, mit staatsrechtlichen Gründen zurückweist. Diese Auffassung entspricht dem Standpunkt, den die Presse der nationalliberalen Portei der Regierungsvorlage sowie den Verhandlungen des Abgeordnetenhauses gegenüber eing-nommen hat. — Bercits am 29. April hob die „Nat.-Ztg.* in Anknüpfung an die Rede des Reichskanzlers hervor: j