1876 / 152 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Fri, 30 Jun 1876 18:00:01 GMT) scan diff

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gewiesen ist, auf den deutshen Bahnen die wünschenswerthe Uebereinstimmung zu erzielen. . Die Gro ßgerzoglih oldenburgische und die Kö- niglich preuß \che Regierung find zur gegenseitigen Durchführun g der Shulpfliht dahin übereingekommen, daß die dem E roßherzogthum Oldenburg angehörenden Kinder, welche sh iv x Königreih Preußen aufhalten, und die dem Königreich P' ceußen angehörenden Kinder, welche sich im Groß- herzogthum ! Oldenburg aufhalten, nah Maßgabe der im Lande des Aufenth alts bestehenden Gesehe wie Inländer zum Besuche der Schule herangezogen werden sollen, daß diese Nöthigung

zum Besu he der Schule sich nicht nur auf die eigentliche

Elementar! chule, sondern wo daneben eine sog. Sonn-

tags- od er Fortbildungs\hule mit obligatorischen: Cha- raïîter b' steht, auch auf diese \sich erstrecke, daß jedo Kinder, welhe sich durch ein Zeugniß der zuständigen hei- mischen. Shulbehörde darüber ausweisen, daß sie der Schulpflicht, wie sie nah der Gesezgebung ihrer Heimath normirt ist, voll- fländig Genüge geleistet haben, vom ferneren Schulbesuch zu entbind en seien, auh wenn das am Orte ihres Aufenthalts gelten? e Gese eine größere Ausdehnung des obligatorishen Un- terri {3 vorschreibt. Wi O

‘Ein gleihe Bereinbarung i} zwishen dem Königreich Preu- §en. und dem Fürstenthum Reuß j. L. getroffen worden. j

Der Kaiserliche Gesandte von Pirch is nah Beendi- 6oug des ihm Allerhöchst bewilligten Urlaubs nah Lissabon Zucückgekehrt und hat die Geschäfte der Kaiserlichen Gesandtschaft am 21. d. Mts. wieder übernommen.

Anhalt. Dessau, X. Iuni. Die außerordentliche ‘Landtags\iz ung wurde heute früh durch den Staats-Minister v. Krosigk eröffnet. Die Veranlassung zur Einberufung des Land- ‘tags haben zunächst einige wihtige Finanzvorlagen gegeben, welche einen Aufshub bis zum Winter nicht gestatteten.

Bremen, 28. Iuni. Der erfte. Gegenstand der heutigen Tagesordnung der Bürgerschafts\izung war éin Antrag von Dr. M. Wilckens und Genossen, betressend die Sedan- feier. Derselbe lautet: „Die Feier des Sieges von Sedan hat bisher in unserem Vaterlande überall v eine \o große und freudige Theilnahme gefunden,

unzweifelhaft auch der diesjährige 2. September Fch zu einem nationalen Festtage gestalten wird. Nicht minder wird es der Wunsh der Bevölkerung unseres Gemeinwesens Fein, daß den an die Wiederkehr dieses Tages \sih knüpfenden erhebenden Erinnerungen ein feierliher und würdiger Ausdruck gegeben werde. Den Senat ersucht daher die Bürgerschaft um seine Zustimmung dazu, daß, wie der vorige, auch der nächste 2. September zu einem allgemeinen Festtage für Bremen erklärt und für die dur eine angemessene Feier entstehenden Ausgaben wieder ein Zuschuß zum Betrage von 3000 A bestimmt werde. Da der Verlauf des vorjährigen Festes im Allgemeinen Beifall gefunden hat, fo dürfte es fich empfehlen, ähnliche geseßliche Anordnungen zu treffen wie damals, au dem wiedec zusammen- getrecenen stadthremishen Comits den für die Feier in der Stadt Bremen bestimmten Theil obiger Summe von 2400 4 zur Vecfügung zu stellen.“ Mosle bemerkte, daß dieser Antrag, dea großen nationalen Festtag auch in diesem Jahre in der- selben Weise zu feiern, wie in den leßten Jahren, so allseitig dem Sinne und Wunsche der Bürgerschaft entsprechen werde,

daß eine weitere Motivirung unnöthig sei. Darauf wurde der

Antrag einstimmig augenommen.

Hamburg, 25. Juni. Der Senat hat einen Antrag, betr. die Feier des zweiten September geftellt, welcher dahin geht, zu genehmigen, daß der 2. September als allgemeiner Festtag im Pamburgischen Staatsgebiete begangen werde, und giebt die Wiederkehr des Monats, wo Deutschlands Volk zum Schugze der heimathlihen Grenzen die Waffen ergriff, und des Tages, wo der Sieg bei Sedan durh das deutsche Heer erstritten- ward, dem Senat Veranlassung zu diesem Antrag. Während der lehten Jahre sei die Theilnahme des deutshen Volkes an der Feier dieses denkwürdigen Tages eine so lebhafte und allg. meine ge- wesen, und der Gedanke, gerade diesen Tag als eine n Festtag bleibend zu bezeichnen, habe sich auch hier so unzweideu: tig fund-

geben, daß der Senat durch seinen Antrag den Wünj hen der Piaburgishen Bevölkerung zu entsprehen glaube. Die Feier werde Gelegenheit bieten, nicht nur der Erinnerung an den ruhm- voll erkämpften Sieg, sondexn auch dem Danke für den gi ‘ücklich wiedergewonnenen Frieden Ausdruck zu geben und der « Senat werde es sich angelegen sein lassen, eine Vereinigung der . kirch- lihen mit der bürgerlichen Feier in gleiher Weise, wie sie in den Jahren stattgefunden, herbeizuführen.

29. Juni. Gestern hat die Bürgerschaft den Sena ts- antrag, betreffend die Feier des 2. September, definitiv g. ?- nehmigt.

Dessterreich-Ungarn. Wien, 28, Juni. Die Detail - Verhandlungen zwishen den Delegirten der beiderseitigen Ministerien haben, wie die „Pr.“ mittheilt, nahezu ihren Ab- \{chluß gefunden, ohne daß indeß ein endgültiges Operat bezüg- lih der Bankfrage fertig gemaht wurde. Einzelne Detail- Ausführungen find der Konferenz der Minister vorbehalten worden. Bezüglih der Achtzigmillionen - Shuld soll, wie „Hon“ bemerkt, gar nichts abgemaht sein, da dieser Punkt nicht zur Diskussion gelangt is. Jn der Verzeh- rungssteuerfrage find ebenfalls mehrere Punkte unerledigt geblieben, so namentlich die Zucker- und Petroleumbesteue- rung. Die Textirung des Zolltarifes bietet guf un- garischer Seite nicht geringe Schwierigkeiten, die speziell sprah- liche Ursachen haben. Doch wird gerade der leßtere Punkt am wenigsten das Ausgleichswerk behindern, da man fsich im letzten Augenblicke noch Uber eine neue Nomenclatur wird einigen können und müßen.

—- Das am 27. April d. I. aus einer Abgeordneten - Konferen z hervorgegangene Comité, welches die erforderlichen Schritte zur Einberufung eines allgemeinen europäischen Abgeordnetenko ngresses einleiten soll und aus den Herren- hausmitgliedern Fürst Colloredo, Fürst Schönburg, Graf Wilczek uud Graf Hoyos, sowie aus den Abgeordneten Freiherr v. Wal- tersfirhen, Dr. Sturm, Fux, Bareuther und Steudel zusammen- geseht ist, wird auf Einladung des Vize-Präsidenten Abg. Dé, Sturm am 30. d. M. im Vbgeordnetenhause zu einer Be- rathung zusammentreten. Der Präsident Fürst Colloredo, wel- her gegenwärtig zum Kurgebrauch in Marienbad weilt, wird am Freitag. hier eintreffen, um an der Be- rathung theilzunehmen. Es wurde nämlich von den Abgeord- neten Dr. Sturm, Baron Walterskirhen und Fux die Frage aufgeworfen, ob es niht angezeigt wäre, daß bereits im Laufe des sere Jahres eine allgemeine internationale Abgeordneten-

Bie erenz einberufen werde. Darüber soll nun am Freitag

luß gefaßt werden,

Großbritannien und JFrland. London, 29. Juni. (W. T. B.) Im Unterhause. rihtete der Marquis von Har- tington heute die Anfrage an die Regierung, ob fie davon be- nahrihtigt sei, daß Serbien die Absicht habe, der Pforte den Krieg zu erklären. Der Premier Disraeli erwiderte, er habe feine Nachriht dieser Art erhalten, er glaube es wa- gen zu können, zu sagen, daß die serbishen Truppen die Grenze nicht überschritten hätten. Er habe eine Stunde vor Beginn der Sizung des Unterhauses Nachrichten vom englishen Konsul in Belgrad erhalten und danach scheine es, daß nihts von dem, was der Marquis von Hartington an- nehme, geschehen sei. Der Fürst Milan von Serbien habe sih in das i R der serbishen Truppen begeben, aber es sei gewiß, daß bis vor einigen Stunden eine Ueberschreitung der türkishen Grenze durch serbishe Truppen niht stattge- funden habe. |

Im Oberhause erklärte auf eine ähnlihe Anfrage Lord Granville's der Staatssekretär des Auswärtigen, Earl Derby, er habe keine Nachriht darüber, daß Serbien den Krieg an die Pforte erklärt habe und besie keine Information, die es rech!tfertigen würde, wenn er es als absolut gewiß be- zeihnen wollte, daß eine Kriegserklärung erfolgen werde. Aber er halte sich für verpflichtet, zu erklären, daß er nah dem allge- meinen Eindruck der ihm zugegangenen Berichte nur wentg Hoffnung auf Vermeidung des Krieges hegen könne, wenn eine solhe Hoffnung überhaupt noh vorhanden sei. 4

Ueber die Befestigung von Gibraltar enthält der „Gibraltar Guardian“ folgende Mitschreibung: „In Gemäßheit der von der englishen Regierung ertheilten Weisungen, wird Gibraltar gegenwärtig im Vertheidigungszustand versezt. Allent- halben \ind Artilleristen damit beschäftigt, Geschüße an Ort und Stelle zu bringen. Zwei mit Pulver befrahtete Schiffe werden aus England täglih erwartet und die beurlaubten Offiziere sind zurückberufen worden.““

Frankreich Paris, 28. Iuni. Das Schreiben des Marschall-Präsidenten an den Kriegs-Minister in Sachen der Verfolgungen aus der Kommune her findet îm

Lande und in der Presse allseitige Zustimmung; namentlih die

Verfügung, daß der Kriegs-Minister, falls er noch eine Ver- folgung für geboten erachten sollte, dieselbe erst dem Minister- Rath zur Begutachtung vorlege. Bessere Garantien, sagt das „Journal des Debats“, könne man niht finden.

Der Erzbischof von Aix veröffentlicht im „Rome“ einen Brief, in welhem die Angabe der Zeitungen, er habe seine Demission als Mitglied des Unterrichts-Departementalrathes ge- geben, für unrichtig erklärt; nur aus dem akademischen Rathe sei er ausgetreten. Denn jeder französishe Bischof sei nah dem Gese gebornes, unabsezbares Mitglied des ersteren, während er in den lehteren nur durch eine vom Minister ausgehende, federzeit widerruflize Ernennung eintrete. Daß ver Bischof dies nicht annehmen könne, um niht der „traurige Mitshuldige“ des Ministers zu werden, liege auf der Hand, aber auf die geseÿlihen Vertheidigungsmittel werde er nie verzihten, zumal bei \o offenen Angriffen. Auch auf eine Stelle im höheren Unterrichtsrathe würde er nicht verzichten wenn er gewählt würde denn die Wahl gehe von den Kollegen, niht vom Minister aus.

V ersailles, 29. Juni. (W. T. B.) In der heutigen Sizung der Deputirtenkammer zeigte der Deputirte Raspail (der jüngere) an, daß er den Konseilpräfidenten und JUstiz- Minister Dufaure über die Zuschrift des Präsidenten Mac Mahon betreffs Einstellung der gerihtlichen Verfolgung von der Theil» nahme am Kommuneaufstand Verdächtigen und über die dessenungeachtet neuerlich vorgenommenen Verhaftungen zu inter- pelliren wünsche. Die Berathung der Interpellation wurde auf nächsten Montag festgesezt. Von den Deputirten Jolibois und Iérome David (Bonapartisten) wurde darauf bestanden, daß die Frage wegen Ernennung der Maires, worüber zwischen der Regierung und der Linken eine Meinungsverschieden- heit zu Tage getreten is, rasch erledigt werden müsse. Die Kammer beschloß, daß der bezüglihe Antrag Iolibois am nähften Dienstag durch die Bureaux berathen werden solle. Die Kammer vertagte sich darauf bis nächsten Montag. i

Die Linke der Kammer hat, wie aus Deputirten- kreisen verlautet, zur Erzielung eines Einverftändnisses mit der Regierung über die Frage der Mairesernennung Delegirte ernannt, die mit der Regierung in Unterhandlung treten sollen. Die cepublikanishen Pariser Journale sprechen sih dahin aus, daß es besser sei, den Austrag dieser Frage zu vertagen.

Jtalien. Ron, 29. Iuni. (W. T. B.) . Der Senat hat den Gesegentwurf, betreffend die oberitalienishen Eisenbahnen im Ganzen mit 113 gegen 5 Stimmen ge- nehmigt.

Türkei. Der „Agence Havas“ wird unter dem 29. Juni aus Konstantinopel gemeldet, daß die von auswärtigen Blät- tern über Minifterveränderungen und die Entlassung Midhat Paschas gebrachten Nachrichten amtlih als unbegrün- det bezeihnet worden seien, Eine Veränderung des Ministe- riums sei gar nicht in Frage gekommen und das Reform-

z rojekt Midhat Paschas werde dem Sultan demnächst u nterbreitet werden.

Einer Korrespondenz der „Allg. Ztg.“ aus Pera vom 23. Juni em nehmen wir Folgendes: An die Stelle Aarifi Paschas, der seine Cnt- las ‘ung eingereicht hat, ist Fürst Alexander Vogorides zum türki- he 1 Botschafter in Wien ernannt worden; ebenso is Artin Effe: 1di, Unterstaatssekretär im Ministerium des Auswärtigen, abges tht und dafür der bisherige türkische Botschafter in Rom, Alexa. nder Karatheodory, ernannt worden ; zum künftigen Botsch. ter in Rom is Essad Effendi (früher Gesandter in Athen) in Aussicht genommen. Der greise Riza Pascha, der nun \{, 8 dem vierten Monarchen dient (Sultan Mahmud [[., Abdul 2 Nedshib, Abdul Aziz, Murad V.) is zum Direktor der Kanonen, \ießerei von Top-hané ernannt worden.

Di „O. A. C.“ bringt folgende statistisch-geographische Mittheil.18gen aus Bosnien und der Herzegowina:

Boszni £8 dehnt sich im Süden der croatishen Militärgrenze zwischen dem 13. Gr. und 17. Gr. östlicher Länge von Paris und dem 43.—45. Gr. nördliher Breite aus. Jm Westen ist es von Croatien und Dalmatie.r, im Süden von der Herzegowina begrenzt. Das Land ist durcha,1s gebirgig, jedoch ist es wald- und wasserreih, und bieret in den Fiußthälern den günstigsten Kulturboden, während die Berge reich an Mineralien sind; die Einwohnerzahl! ist ungefähr 900,000 Seelen stark, von denen zwei Drittel dem croa- tish-serbishen Stamme angehören und ein Drittel Türken find; auh giebt es noch über 5000 Juden und 10,000 Zigeuner. Der Religion nach theilt sich die Bevölkerung in ungefähr 450,000 nicht unirte Griechen, etwas über 300,000 Mohamedaner und 125,000 Katholiken, Die hauptsäc;libsten Städte sind Bosna, Seraj oder Serajewo mit üher 50,000 Einwohnern, Baujaluka und

Norizabar mit je 15,000 Einwohnern, Trawuill urd Zwornik mit je 12,000 Einwohuern, und Stari-Majdau, Prciedox und Bihatsh. Der Charakter der Bevölkerung ist wie der der meisten Gebirgsbewohner ausdauernd, und stark im Ertragen von Ungemach, ernst und {weig- sam, fest an Hergebrahtem und Traditionen haltend; der Menschen- schlag ist von großer Körpergestalt und stark ausgeprägten Gesichts- zügen. Die Bosniaken sind zu jedem Opfer bereit für eine Sache, für die sie sih einmal begeistert haben. N

Die Herzegowina erstreckt sih südlich von Bosnien zwisd en dem 42. und 44. Gr. und wird westlih von Dalmatien und Montenegro begrenzt. Ebenfalls gebirgig, sind die Gebirge aber durchaus anderer Art wie die bosnischen; ste bestehen aus Kalksteinfelsen, kahl, rel und voller Klüfte, und von bedeutender Höhe, so daß sie thetlwei)e bis zur Grenze des ewigen Schne-s sh erheben. Das ganze Land ist wenig fruchtbar und leidet an Wassermangel. Die Zahl der Ein- wohner erhebt sich auf 230,000, von denen der größte Theil ebenfalls vom südslavischen Volkzestamme ist.

Es befinden si darunter 130,000 nicht unirte Griechen , 55,000 Muhamedaner und ungefähr 40—45,000 Katholiken. Größere Städte sind Mostac und Trebinje mit je 10,009 Einwohnern, Foca mit 12,000 Einwohnern.

Die dur den berühmten Duga-Paß getrennten Festungen Gacko und Niksic sind in neuerer Zeit sehr bekannt geworden. Der Charakter dec Bevölkerung gleicht dem der Bosniaken, nur dem härteren und heißeren Klima entsprechend. : :

Belgrad, 29. Juni. (W. T. B.) Fürst Milan ist heute früh unter Kanonendonner und enthusiaftishen Zurufen der Bevölkerung nah der Grenze abgegangen, von den Ministern bis nah Scmendria geleitet. Bei seiner Ankunft an der Grenze wirt der Fürst eine Proklamation erlassen. Der Metropolit und die Bischöfe haben sih gestern zu den Truppen begeben, um dieselben zum Feldzuge einzusegnen.

Der „Pol. Corr.“ wird aus Belgrad unter dem 26. Juni geschrieben: „Wiewohl die eigentlichen militärischen Operationen erst gegen 4. oder 5. Juli eröffnet werden sollen, \so beginnen do die Freiwilligen-Corps bereits die Grenze zu überschreiten. Die große bulgarishe Legion bei Kladowa dürfte in zwei bis drei Tagen nah Bulgarien eindringen. Die Freischaaren an der Drina so wie eine bei Uziza haben heute die Grenze passirt. Die Zahl der Freischärler wird auf 6500 bis 7500 angegeben. Die Hauptaufgabe dieser Legionen dürfte darin bestehen, die Bosnjaken zu insurgiren, zu welhem Zwecke sie bei 20,000 Ge- wehre mit sich führea. Wie bereits gemeldet wurde, ist die Zwangsanleihe gedeckt und die Regierung vorläufig mit Geld versehen. Allein dasselbe dürfte nur auf kurze Zeit reihen, weshalb an die Aufnahme einer Anleihe im Auslande gedach: wird. Das hiesige Stadtgericht verurtheilte die drei wegen der bekannten Unordnungen vor dem österreihish-ungarishen Ges neral-Konsulate angeklagten Serben zu \sechs Monaten Kerker, ein Strafmaß, welches als das höchste vom Gesetze vorgeschrieben ist. Eine Berufung an die höhere Instanz ist niht erfolgt.“

Nuoßland und Polen. St. Petersburg, 30. Juni. (W. T. B.) Gegenüber den wiederholten Anzweiflungen des Zusammentreffens des Kaisers von Rußland mit dem Kaiser von Oesterreich kann konstatirt werden, daß amtlichen und Hofkreisen Anordnungen zugegangen sind, welche diese Zu- sammenkunft außer Zweifel stellen. Jn Belgrad ist Seitens unseres Vertreters auf direkten Kaiserlichen Befehl bis zur leßten Stunde aller Einfluß auf=- geboten worden, um den Fürsten von einem U-eberschreiten

der türlishen Grenze abzuhalten. Der Fürst erklärt, von der Bevölkerung gedrängt, niht ruhig dem Vorgehen in Bosnien und den Verleßungen der serbischen Grenze Seitens der Türken zusehen zu können. Er glaubt, der {hon früher ventilirte Vorschlag, ihn zum Vizekönig von Bosnien bei voller Souveränetät des Sultans zu ernennen, würde von der Pforte acceptirt der Bewegung und Unsicherheit aller Verhältnisse ein Ende gemacht haben. Die Pforte wolle keine Unterhandlungen mit Serbien, deshalb müsse er der Stimmung ¡seines Landes Gehör geben und dasselbe {ühen.

Eins Division des Panzergeshwaders isst am 28. von der Kronstadter Rhede in See gegangen ; die zweite Division folgt ihr in einigen Tagen.

Amerikæ. New-York, 29. Juni. (W. T. B.) Die demokratishe Konvention in St. Louis hat Hendricks (Indiana) als Kandidaten für die Vizepräsidentschaft aufgestellt.

Landtags- Angelegenheiten.

Die „Berliner Autographirte Korrespondenz" enthält folgende Zu- sammenstellung der Personalveränderungen im A bgeordne- tenhau/e, Während der leßten Session des Abgeordneten- hauses -— der dritten der 12, Legislaturperiode find aus dem Hause ausgeschieden: durch den Tod die Abgeordneten Scheder (6. Breslauer Wahlbezirk) und v. Wedell-Vehlingsd orf (4, Stettiner Wahlbezirk), durch Erlöschen des Mandats wegen Be- förderung im Dienste: der Abgeordnete Friße (2. Magdeburger Wahl- bezirk), durch Niederlegung des Mandats: der Abgeordnete Lassen (2. Schleswiger Wahlvezik), durch Annullirung des Mandats: die Abgeordneten Graf Arco und Doms (7. Oppelner Wahlbezirk). Es wurden von früher ausgeschiedenen Abgeordneten wiedergewählt: Persius (1. Potsdamer Wahlbezirk), Guneist (6. Merseburger Wahlbezirk), v. Saldern, (2. Potsdamer Wahlbezirk) und Graf Limburg-Styrum (5. Breslauer Wahlbezirk); als neu» gewähit traten ein die Abgeordneten: v. Kraaß (7. Königsberger Wahl- bezirk) an Stelle des verstorbenen Abgeordneten Negenborn, v. Busse (5. Kösliner Wahlbezirk) an Stelle des verstorbenen Abgeordneten y. Arnim-Heinrichsdorf, Hirsch (2. Danziger Wahlbezirk) an Stelle des verstorbenen Abgeordneten Höône, v. Richthofen-Barchdorf und Wachler (6. Breslauer Wahlbezirk) an Stelle der verstorbenen Ab- geordneten Nöldechen und Scheder; v. Schöning (4. Stettir er Wahl- bezirk), an Stelle des verstorbenen Abgeordneten v. Wedell-Vehlings- dorf. Erledigt sind augenblicklich 4 Mandate: im 2, Magdeburger im 2. Schle8wiger und 2 im 7. Oppelner Wahlbezirk. Durch die auf- gezählten Ersatzwahlen hat in keinen Fällen eine Veränderung in der

arteistelung der VKtreter des betreffenden Wahlbezirks stattgefunden

ährend beim Beginn der ersten Session der gegenwärtigen Legis- laturperiode (nach dem Bestande vom 5. Jznuar 1874) bei 7 unbe- \cbten Mandaten die verschiedenen Fraktionen Mitglieder zählten : die national-liberale 172, das Centrum 86, die Fortschrittspartei 72, die Freikonservativen 34, die Neukonservativen 24, die Polen 17, das liberale Centrum (Altliberale) 4, die (Alt-) Konservativen 3, und bei feiner Fraktion eingetreten 3 Mitglieder waren; zählte am Schlusse der dritten Scssion (nah dem Bestande vom 25. Juni 1876) bei 3 erledigten Mandaten die nationalliberale Fraktion 172 Mit- glieder, das Centrum 87, die Fortschrittspartei 68, die Freifonserva- tiven 32, die Neukonjervativen 24, die Polen 18, die Aliliberalen 4, die (Alt-)Konservativen 6, während bei keiner Fraktion eingetreten 17 Mitglieder waren. Die Veränderungen in den Zahlen find meist darauf zurückzuführen, daß aus gewissen Fraktionen einzelne Mitglieder austraten und entweder keiner oder andren Fraktionen si anschlossen.

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Gewerbe und Sandel. London, 29. Zuni. (W, T. B.) Das Haus Lumb Wank- lyn & Co. hat seine Zahlungen eingestellt; die Passiva betragen, dem „Standard" zufolge, 170,000 Pfd, Sterl.

S4 J J uuserate für deu Deutschen Reichs- u. Kgl. Preuß. Staats-Anzeiger, das Central-Hanudelsregister und bas Postblatt nimmt au1 die Königliche Expedition

des Dentschen Reichs-Anzeigers und Königlich Brenßischen Staats-Anzeigers: Berlin, 6. W. Wilhelm-Straße Nr. 82.

1, Stecekhbriete unä Untersuchungs-Sachen,

2, Subbastationen, Anufgebets, Verladungen u. dergi,

3, Verkäufe, Vorpacbtungon, Subwmissionen etu,

4, Verlaosung, Ámortisation, Zinezallung «ch 8, w. voz SfCentliches Fapieron.

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Sceckbriefe und Untersuchungs - Sachen-

Steckbrief. Gegen den Schiffer Wilhelm Madaßhki ift die gerichtliche Haft wegen Diebstahls ïîn den Acten R. 33576 beschlossen worden. Die Verhaftung hat nicht ausgeführt werden können, Es wird ersucht, denselben im Betretungsfalle fest-

zunehmen und mit allen bei ihm si vorfindenden | Gegenftänden und Geldern an die Köntgliche Stadt- |

voigtei-Direktion hierselbst abzuliefern. Berlin, den 26. Juni 1876. Königl. Stadtgericht, Abtheilung

für Uatersuchungs-Sachen, Commission Il. für Vor- }

untersuchungen.

Veschreibung. Alter: 25 Jahr, Geburtsort: Dellen (?) bei Liebenwalde, Haare: blond, sehr dünn, Größe: 5 Fuß 5 Zoll, Augenbrauen: hell- blond, Augen: grau, Kinn: syiß, Nase: gewöhnlich, Mrvnd: gewshnlih, Gefichtsbildung: s{mal, läng- lich, Gesichtsfarbe: blaß, Zähne ollständig, Gestalt : mittel, Sprache: deutsch.

Steckbrief-Erlediguug. Der hinter den Stadt- reisevden Gnstav Hermann Stor wegen quali- ficirter Urkundeufälshung und wiederholter Unter- \chlagung unter dem 20. Juni d. J., in den Akten S. 557. de, 1876 Kom. II. erlassene Steckbrief wird

eignung von Grundeigenthum vom 11. Juni - 1874 behufs Wahrnehmung ihrer Rechte hierdurh unter der Verwarnung vorgeladen werden, daß ohne Zu- thun des etwa Ausbleibenden die Eatschädigung fest- gestellt, und wegen Auszahlung oder Hinterlegung

der Letzteren verfügt werden wird. [5570]

Berlin S. W,, den 27, Juni 1876, Lankwißstraße 14. Der Commissarius des Königl. Polizei-

| Präsidiums.

| Negierungsrath Stephau.

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| Oeffeutlihe Vorladung.

| In der Expropriationssache der Berliner , Stadt-Eisen-Bahy. ist auf den Antrag der Direction vom 13. Juni cr. das Entschädigungéverfahren rüd- ' fichtlih einer Fläche vou 4,40 Ar. des in der ; Alexanderstraße Nr. 17 gelegenen, im Grundbuche ¡ vou der Königstadt Band 23 Nr. 1713 verzeich- ¡ neten Grundstücks des Commissiousraths Goldmann ; und Kaufmanns Leopo1d Hadra hierselbst, einge- leitet, und bin ich zum Commissar des Königlichen ; Polizei-Präsidiums ernannt worden.

: In Folge dessen habe ih zur Verhandlung der

! Sache, sowie cventualiter zur Aufnahme der Taxe

bierdur zuückgenommen. Berlin, den 26. Juni 1876. , Und zur E:klärung darüber Termin auf

Königl. Stadtgericht, Abtheilung für Unter- ;

deu 3. Inli cr., Morgeus 9 Uhr,

\nhungs-Sachen. Kommission Ux. für Bor- | im Bau-Büreau der Berliner Stadtbahn, Januo-

Untersuchuugenu.

Ediktalladung. Auf deu Grund der Anklage | der Königlichen Staatéanwaltschaft ist dur unsern ; Beschluß gegen nahbenannte Personen: 1) Julius ; Theodor Zielke, geboren am 15. Juni 1848 zu Labüssow; 2) Wilhelm Gotlieb Böttcher aus Quaken- ; burg, geboren am 1. April 1850 zu Gr. Gansen; 3) Iohann Gottlieb Augusi Voll aus Starkow, ge- ; boren am 17. Juni 1848 zu Treblin; 4) Adolph | Wilhelm Timm aus Stolp, geboren äm 20. Juni ? 1853 zu Belgard; 5) Hermann Reinhold Dreifs | aus Flinkow, geboren am 7. Dezember 1551 dafelbit; ; 6) Ferdinand Albert Eduard Rennhack aus Gambin, | geboren am 27. Februar 1851 daselbst; 7) Carl Johann Wilhelm Gohrband aus Stolpmünde, ge- } boren am 6. November 1851 daselbst; 8) Julius | Friedrich Ludwig Barnekow aus Stelp, geboren am ! 9. November 1851 daselbst; 9) Ferdinand Carl Qunet Schröder aus Pottangow, geboren am 26. ! August 1851 daselbst; 10) August Friedrich Gresens ; aus Gltesebiß, geboren am 20. April 1853 daselbst; ' 11) Ferdinand Wilhelm Perlick aus Kl. Gluschen, }

eboren am 3. Januar 1853 zu Gr. Gluschen; 12) ; David Riese aus Stolp, geboren am 16. August : 1853 dasell\t ; 13) Johann Friedrich Wilhelm Van- | felow aus Muttrin, geboren am 4. September 1853 ‘in Neudorf ; wegen Verlassens des Deutschen Reichs

im militärpslichtigen Alter ohne obrigkei.liche Er- | laubniß die Unte:suchung eingeleitet worden. Die- | selben werden demgemäß zur öffentlichen mündlichen Verhandlung vor der Deputation für Untersuchungss- f sachen auf den 1, S: ptember d. I., Vormittags ; 10 Uhr, hiec im Sißungö6saale Nr. 5 mit der Wei- | sung vorgeladen, die zu ihrer Verthcidigung dienenden Beweismittel. mit zur Stelle zu bringen, oder solche fo zeitig vor dem Termin anzuzeigen, daß fie noch zu demselben herbeigeshafft werden können. Gegen den Ausbleibenden wird mit der Untersuchung und Entscheidung in contumaciam verfahren werden.

Stolp, den 9. Mai 1876.

Königliches Kreisgericht. I, Abtheilung.

Subhaftationen, Aufgebote, Bor- ladungen u. dergl.

(5121 Resubhastations-Patent.

Das dem Zimmermeister Ludwig Fischer zu Berlin gehörige, in Lichtenberg belegene, im Grundbuch von Lichtenberg Band 14, Bl. Nr. 506 verzeichnete Grundstück nebst Zubehör \oll __ den 11. Iuli 1876, Vormittags 11 Uhr, im Wege der Resubhastation öffentlich an den Meistbietenden versteigert, und demnächst das Urtheil Über die Ertheilung des Zuschlags

den 13, Inli 1876, Vormittags 11 Uhr, an hiesiger Gerichtsftelle, Zimmerstr. Nr. 25, Zim- _ mer Nr. 23, verkündet werden. :

Das zu versteigernde Grundstück is zur Grund- euer, bei einem derselben unterliegenden Gesammt- lächenmaß von 5,93 Ar mit einem Reinertrag von 79 . veranlagt. Auszug aus der Steuerrolle und

beglaubigte Abschrift des Grundbuchblattes, ingleichen twaige Abschäßungen, andere das Grundstück be- treffende Nachweisungen und besondere Kaufbedin- sungen sind in unsormn Bureau V. einzusehen,

Alle Diejenigen, welche Eigenthums- oder anderweite, ¿zur Wirksamkeit gegen Dritte der Eintragung în Das Hypothekenbuch bedürfende, aber nicht eingetragene Realrochte N zu machen haben, werden aufge- fordert, dieselben zur Vermeidung der Präklusion {pätestens im S Ian anzumelden,

Verlin, den 2. Juni 1876.

Königliches Kreisgericht. Der Subhastatious - Richter.

Oeffentlihe Vorladung.

In der Erpropriationssache der Becliner Stadt-Eisen-Bahu ist auf den Antxag der Direction | vom 15. Juni cr. das Entschädigungs-Verfahren

xücksichtlih einer Flähe von 2,16 Ar. des in der | dem Amtérath G. Gößling zu Löpiß bei Merseburg Holzmarktstraße Nr. 20/21 gelegenen, im Grund- | angebli verloren gegangen, Deebalb alk das buche von der Königstadt Band 28 Nr, 2039 ver- | Aufgebot desselben beantragt hat, Ez wird deshalb eichneten Grundstücke des Fabrikbesißers Spaßtler | ein Jeder, der an vorbezeichneten Rentenbrief ein ierselbst eingeleitet, und bin ich zum Commisfar | Anrecht zu haben vermeint, aufgefordert, sih bei des Köriglichen Polizei-Präsidiums ernannt worden. | dem unterzeihneten Gerichte spätestens ia dem am

In Folge dessen habe ich zur Verhandlung der | 13, November 1876, Vormittags 12 Uhr, an Sache, sowie eventualiter zur Aufuahme der Taxe | Gerichtsstelle, Domplaß Nr. 9, vor dem Stadt- und Kreisgerihté-Rath

und zur Erklärung darüber Termin auf

j wißbrücke 2 anberaumt, zu welchem diejenigen Be- : theiligten, welche nicht bereits persönliche Vorladung

erhalten haben, in Gemäßheit des §. 25 des Geseßes über die Enteignung von Grundeigenthum vem 11. Juni 1874 behufs Wahrnehmung ihrer Necbte hierdurch unter der Verwarnung vorgeladen w-rden, daß ohne Zuthun des etwa Ausbleibenden die Ent- schädigung festgestellt, und wegen Auszahlung oder Hiaterlegung der Leßteren verfügt werden wird. Berlin S.-W., dea 27. Juni 1876. Lankwiß-Straße 14. [5621] Dex Commissarius des Königl. Polizei-Präsidiums. Regierungsrath Stephan.

Oeffentliche Vorladung.

In der Erpropriationssache der Berliner Stadt-Eisen-Bahn ist auf den An- trag der Direktion vom 13. Juni 1878s das Ent- \chädigungs-Vrefahren rücksihtlich d:s in der Alex- anderstr. 18 u. 20 gelegenen, im Grundbuche von der Königstadt Band 27 Nr. 1977 verzeichneten Grundstücks der Erben des Kaufmanns Ioh. Gott- lob Wilhelm Schulte, nämlich:

1) der verehelihten Obrifilieutenant vor Lemmer®- Danforth, welche inzwischen veritorben ift, und zu ihren geseßlichen Erben ihren Ehemar.n, Obriftlieu- tenant z. D. von Lemmers-Danforth zu Drebden und ihre minorennen Kinder, vertreten durch ihren Vater, hinterlassen hat ;

2) der verehelichten General-Major z. D. Marie von Rantzau zu Görliß;

3) der verehelichten Rittergutsbesißer Johanna Fälligen zu Mohsau bei Züllichau;

4) der verchelihten Forstmeister Friederike von Sierakowski, hierselbst Carlsbad Nr. 16

5) der verchelichten Rittmeister Sophie von Türk zu Trier eingeleitet, und bin ich zum Kommissar des König» lichen Polizeipräsidiums exnarnt worden.

In Folge dessen habe ich zur Verhandlung der Sache, sowie eventualiter zur Aufnahme der Taxe und zur Erklärung darüber Termin auf Sen 3. Juli cr. Morgens 9 Uhr im Baubüreau der Stadtbahn, Jannowißbrücke 2 anberaumt, zu welchem diejeni- gen Betheiligten , welhe niht bereits pexrsön- lihe Vorladung erhalten haben, in Gemäßheit des 8. 25 des Geseßes über die Enteignung von Grundeigenthum vom 11. Juni 1874 behufs Wahr- nehmung ihrer Rechte hierdurch unter der Ver- warnung vorgeladen werden, daß ohne Zuthun des etwa Ausbleibenden die Entschädigung festgestellt, und wegen Auszahlung oder Hinterlegung de Leßteren verfügt werden wird. (5622

Berlin, den 27. Juni 1876,

Lankwißstraße 14 SW.

Der Commissarius des Königl. Polizei- Präsidiums. Regierungsrath Stephan.

Die verehelichte Tischler Caroline Bobrowska, geb. Krienke, zu Ludwikowo ift bei uns gegen ihren Ehemann den Tischler Vincent Bohrowski auf Ehe- cheiduug wegen böswilliger Verlassung unter der Bescheinigung klagbar geworden, daß derselbe sich von ihr seit dem 1. November 1866 entfernt.

Zur Beantwortung der Klage haben wir einen Termin auf dea 19. September d, Is., Vor- mittags 9 Uhr, an hiesiger Gerichtsstelle vor dem Kreisrichter Kreis anberaumt, und wird Beklagter Hierzu unter der Vexwarnung geladen, daß bei seinern

gegen ihn weiter verfahren wird. Shubin, den 23. Mai 1876, Königliches Kreisgericht. Erste Abtheilung.

Aufgebot. Der Reutenbrief der Provinz Sachsen Lite. A Nr. 1095 über 1000 ühlr. ist

[4637]

Ausbleiben gemäß “88. 61 u. 62 1. 40 A. G. O. !

5, Industrielle Wtabligeeraents, Fabriken und Grosshandel,

6. Yerschiedene Bekanutizachungen.,

7, Literarische Ánzeigsn.

8. Theator-Ánzeigen. In der Börsen-

9 Familien-Nachrichten,

f ai Bekauutmachung J des Bersteigerungs - Termins,

| Nothwendiger Verkauf.

Das im Fraustädter Kreise belegene

adlige Rittergut Neu-Gaerte,

zu dem das Gut Priebisch gehört, in défsea Grunds- buchblatt der Rittergutsbesißer Do. Bethel Heury Strousbverg zu Beclin als Eigenthümer eingetragen ift, welches als Gesammtmaaß der der Grundsftcuer unterliegenden . Flähen 172 Hektaren 71 Aren 60 [C] Meter und 578 Hektaren 22 Aren 40 Meter enthält und zur Grundsteuer mit 707,62 Thlr. und 1647,28 Thaler Reinertrag, zur Gebäudefteuer mit 138 (6 und 483 4 Nugzungs- werth ve:anlagt ift, foll Zwecks Zwangsvollstreckung

an dex Gerichtéstelle- hicrselbst (Zimmer Nr. 15) in nothwendiger Subhastation versteigert werden.

Auszüge aus der Steuerrolle, beglaubigte Ab- \chrift des Grundbuchblatts, sonstige dieses Rittergut betreffende Nachweisungen und etwaige besondere Kaufbedingungen können in unserem Bureau Il]. eingesehen werden.

Alle Diejenigen, welche Eigenthums- oder ander- weite, zur Wirksamkeit gegen Dcitte der Eintragung in das Grundbuch bedürfende, aber nicht ein- getragene Realrechte geltend zu machen haben, werden aufgefordert, dieselben zur Vermeidung der Prä- flusion spätestens im Versteigerungs-Termine an- zumelden. i

soll im Termin am 7. September 1876, Mittags 192 Uhr, an selbiger Stelle verkündet werden. Lissa, den 15. Mai 1876. Königliches Kreisgericht. Der Subhastations Richter.

[8870] Proclama.

In Sachen betreffend das Aufgebot Berscholle- ner, werden zum Termin anu hiesiger Gerichtsstelle, Terminszimmer Nr. 10, auf den 29. September 1876, Vormittags 11 Uhr, folgende verschollene Personen vorgeladen :

1) der Nagelschmiedegeselle Michael Mokroß aus Groß-Borek, geboren am 19, September 1837, welcher seit dem Februar 1860, wo er sich in der Charité zu Berlin krank befunden hat, ver- mißt wird, und von dem seit dieser Zeit keine Nachricht mehr eingegangen ist;

2) die Rosalie, verehelichte Robotgärtner Albect Quapis, geb. Jendrebzki, aus Bischdorf, welche im Jahre 1840 von Schwierkle nah Polen ver- zogen ift, und von welcher seit dieser Zeit keine weiteren Nachrichten eingegangen sind;

3) u. 4) die Geschwister Maria und Agnes Lypp aus Zembowiß, geboren am 4. Dezember 1833, resp. 15. Januar 1836, welche auf Grund eines Auslandépasses vom 17. März 1836. nah Ame- rika ausgewandert sind, und feitdem nichts mehr von sich baben hören lassen,

so wie ihre Rechtsnachfolger unter der Verwarnung, daß vie Verschollenen selbst für todt erklärt und ihr Nach!laß den nächsten bekannten Erben mit der Folge der §8. 34 ff., Theil 11, Titel 18 Allgem. Land- rechts zuerkannt werden wird.

Rosenberg O./S., den 20. Oktober 1875.

Königliches Kreisgericht. 1. Abtheilung.

[4818]

Es ist auf Todeserklärung der vachvenannten Gefchwister Fisher, Kindec des zu Weißenborn verstorbenen Schlosser Heinrih Fischer, als: a8, Johann Heinrih Fischer, geboren zu Weißenborn am 4. Jauuar 1821, b. der ledigen Marie Kuni- gunde Fischer, geboren zu Weißenborn aur 11. No- vember 1823, welche angeblich im Jahre 1850 oder 1851 nah Amerika ausgewandert find, und seitdem von ibrem Aufenthalte und Leben keine Nachricht gegeben haben, angetragen. Diese genannten Per- sonen, sowie deren etwaige Ecben und Erbnehmer werden hierdurch aufgefordert, sih vor oder in dem «uf den 20. März 1877, Vormittags 11 Uhr, vor dem Herrn Kreisgerichts-Rath Fabrenholß, Zimmer Nr. 15, an hiefiger Gerichtsïtelle anbe-

lhre Verlassenschaften den sich meldenden und legi-

timirenden Erben, und in Ermangelung solcher dem

Fisfus werden ausgeantwortet werden. Worbis,

Ma Mai 1876. Königliches Kreisgericht. L. Ab- eilung.

Verkäufe, Verpachtungew- Submissionen 2E,

[027] Domainen-Verpachtung. Zur Verpachtung des 90,127 Hektare enthaltenden

Domainen-Borwerks3 Wizenhausen

| im Kreise gleichen Namens, auf die Zeit von Trini- tatis 1877 bis Johannis 1895 haben wir anderweiten Termin auf Mittwoch, den 26, Iuli d. I,, Bormit- tags 10 Uhr, in unser Sißungszimmer anberaumt, was wir hiermit unter dem Bemerken zur öffentlichen Kenntniß bringen, daß zur Pajtübernahme ein dis-

onibeles Vermögen von 51,600 Mark erfordert wird, über dessen eigenthümlichen Besiß neben persönlicher Qualifikation si die Pachtbewerber dur glaubhafte Zeugnisse spätestens im Tecmin auëzuweisen haben,

Domainen-Sefkretariate, als auch zu Witzenhausen auf

Die Besichtizurng der Domaine wird nach vor-

eyer anstehenden Termine

den 3. Iuli cr.,, Morgeus 9 Uhr,

: i l zu melden, widrigenfalls der vorbezeihnete Renten- im Bau-Büreau der Stadt-Bahn, Jannowißbrüce 2 | brief für erloschen afklärt und E Wertieide ein anberaumt, zu weichem diejenigen Betheiligten, welche | neuer an dessen Stelle ausgefertigt werden soll. nicht bereits persönlihe Vorladung erhalten haben, ' Magdeburg, den 18. Oktober 1875.

in Gemäßheit des 8. 20 des Geseßes über die Ent- Stadt- und Kreisgericht, L. Abtheilung.

gängiger Meldung bei den derzeitigen Pachtinhabern

Casei, am 20. Juni 1876. Königliche Regierung.

Königliches

und Forsten, Koch,

am 6. September 1876, Bormittags 10 Uyr, |

Das Urtheil über die Ertheilung des Zuschlages |

raumten Termine entweder schriftlich oder persönlich , zu melden, widrigenfalls fie für todt erflärt und ;

und daß die Pachtbedingungen sowohl in unserem |

dem Domainen-Vorwerke eingesehen werden können. i

Abtheciluvg für direkte Steuern, Domainen '

Ls Dessentlicher Anzeiger. | Inserate nehmen an: das Central - Aunancen-

Bureau der deutshen Zeitungen zu Berlin, Mohrenstraße Nr. 45, die Annoncen-Expeditionen des „Invalidendauk“, Rudolf Mosse, Haasenstcin & Bogler, G. L. Daube & Co., E. Sélotte, Vüttuer & Wiuter, jowie alle übrigen größeren Aunoucen-Bureaus.

beoilage. M. J

Königliche Niederschlesish-MüärkischeEisenbahn, ! Es soll die Lieferung verschiedener Werkzeug- ¡ Maschinen und 2 Say Windeböcken im Wege der ; Submission vergeben werden. | Termin hierzu ist auf Mittwoch, den 5. Juli cr., | Mittags 12 Uhr, im Bureau der Unterzeichneten | in Berlin, Breslauerstraße 17, anberaumt, bis zu ! welchem die Offerten frankirt, versiegelt u1d mit der Aufschrift: „Submission zur Lieferung von Werkzeug-Maschinen“ versehen, eingereicht sein müssen. | Die Submissionsbedingungen liegen in den Wowhen- | tagen im Bureau der Unterzeichneten hier zur Ein- sicht aus’ und können daselbst auch Abschriften gegen ; Erstattung der Kosten in Empfang genommen | werden. | Berlin, den 20. Juni 1876. / Die Königliche Over-Maschinenverwaltung. ¡ [0429] H. Gust. Cto, 204/6.)

| [5626] Bekanntmachung.

} Die Lieferung von 35 M. rother Verblend- : steine zu dem Neubau der Caserne für das Kgl. ; Eisenbahn - Regiment soll im Wege der Submission verdungen werden.

Die Bedingungen sind in unserem Geschäftslokale, Michaels - Kirhplaß 17, cinzuschen und versiegelte Offerten mit Probesteinen bis zum Mittwoch den 5. Iuli 1876 Morgens

10 Uhr

| daselbst einzureichen. Berlin, den 27. Juni 1876. (a Cto. 264/63 Kgl. Garnison-Berwaltung.

(5609)

Justerburg-Prosiken'er Cisenbahn-Bauftrecke I. Der diesjährige Bedarf von 1500 Tonnen Portland Cement zu Brückenbauten foll im Wege der öffentlichen Submission vergeben werden. Offerten hieranf sind frankirt, versiegelt und mit der Aufschrift «Submission auf Lieferung von Portland-

Cement“ bis svätestens

Mittwoch, den 12. Iuli, Mittags 12 Uhr, im Bureau des Unterzeichneten Vereinsstraße 12, einzureichen, woselbst die Eröffnung derselben in Gegenwart der etwa erschienenen Submittenten erfolgen wird.

Die Submissionsbedingungen können im Büreau des Unterzeichneten) in den Dienststunden eingesehen, auch auf Verlangen gegen Erftattung der Copialien | bezogen werden.

Justerburg, den 27. Juni 1876. Der Baumeister v. Franche ville.

[5607] Submission.

Die Lieferung von Steinkol;len für die König- liche Bibliothek pro 1876/77 im Betrage von ca. 2500 Mark soll im Wege der Submission vergeben werden. Die Bedingungen können im Bureau der Königlichen Bibliothek in den Vormittagsstunden von 9—12 Uhr eingesehen werden, woselb auch die Offerten bis zum 15. Iuli cr. Vormittags 11 Uhr verschlossen niederzulegen sind.

Verliu, den 29. Juni 1876. Königliche Bibliothek. Lepsius.

[5624] Submission.

Von der Festungs Bau - Direction hierselbst sollen 4 hydraulishe Geshüß- und Geschoß-Hebemaschinen (2 im Fort Falkenstein und 2 in der Feste Friedrichs- ort) in öffentlicher Submission auf den Abbrach vers kauft werden. »

Hierzu Termin am 20. Iuli cr., Nachmittags 3 Uhr, im Bureau der Feftungs-Bau-Direction, wo- selbst die Verkaufsbedingungen zur Einsicht ausliegen und wohin die Offerten mit der Aufschrift: „Verkauf von hydraulischen Hebemaschinen“' portofrei ein- zureichen sind. Die Eröffnung der eingegangen Offerten erfolgt in Gegenwart der ershienenen Submittenten am Termin.

Die qu. Maschinen besißen eine Tragfähigkeit von resp. 60), 450 und 120 Ctr. ; das Gesammt-Ge- wicht der zu den 4 Maschinen verwendeten Eisentheile “2c. beträgt ca. 4240 Centner. Jede Maschine be- ; steht aus Hebetish mit hydraulishem Preß-Cylinder, Gradführung zum Hebetish nebst Gegengewichten und Auffangevorrichtung, hydrauiischera Pumpwer?, Accu- mulator nebst Belastungsgewicbten, Rokrleitung zwischen Hebe-Cylinder, Pumpwerk und Accumulator und der erforderlichen Umsteuerung. Cto 2065/6.)

Friedrichsort, den 27. Juni 1376.

Königl. Festungs-Bau-Direction.

| Haunoversche Staatsbahn.

| Es soll die Lieferung von j

!' 110,000 Kilogramm Preßkohlen zur Coupéheizuug

im Submisfions8wege vergeben werden, wozu Terntin

auf Sonuabend, den 15, Iuli d. I, Morgeus 10 Uhr, anberaumt ist. ; Offerten sind bis zu diesem Termine portofrei und vazsiegelt mit der Aufschrift: „Offerte auf Licferung vou Prefifohlen“ an den Unterzeichneten einzureichen. Die Bedingungen liegen im Bureau deffelben

gestattet. , zur Einsicht aus, können auch auf portofreie Recui-

sition von da bezogen werden.

Hannover, den 26, Juni 1876. [9616] Dex Königliche Eisenvahn-Bau- und Betrichs- Inspeitor Ruttkowstki.

(T É E S PIIE E R dea A L R Pm M v s; E E r r E E L T”

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