1876 / 159 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Sat, 08 Jul 1876 18:00:01 GMT) scan diff

öffentlihen Sklavenmärkte in Djedda seien in Folge der eifrigen Bemühungen des englischen Konsuls zwar geschlossen worden, indeß werde der Sklavenhandel sowohl in Djedda, wie in anderen Städten am Ufer des rothen Meeres in Privatlokalen fortgeseßt. Die Regierung habe im vergangenen Jahre wegen der von den ägyptishen Beamten in Bezug auf den Sklaven- handel bewiesenen Duldung und Nachsicht der ägypti\ ch en Re- gierung Vorstellungen gemacht und werde das au künftig thun. Ebenso sei dieselbe in Wien vorstellig geworden, weil behauptet worden sei, daß die Lloyddampfer \sch mit dem Transport von Sklaven beschäftigten, fie werde es an ähnlichen Schritten ni fehlen lassen, sobald dieselben nothwendig werden sollten.

Frankreih. Paris, 6. Juli. Periers erregt allgemein große Theilnahme. Jm Senat äußerte der Präsident, als’ er den Tod anzeigte : „S8 ist niht der Augenblick, eine Lobrede zu halten, aber ich bin nur das Echo meiner Kollegen hier, wenn ih es ausspreche: Perier nimmt mit fich unser Aller trauernde Theilnahme ; er war Allen theuer durch einen hohen Charakter, seine Zuverlässigkeit im Umgange und die Dienste, die er geleistet. | è trug seinen großen Namen in edler Weise; gemäß dem Bei- spiele seines berühmten Vaters war er der Sache der Ordnung und der Freiheit ergeben, die er nie von einander getrennt hat. Vir haben ihn arbeiten schen mit der höchsten patriotischen Hingebung an dem Werke, das Verfassungsleben in seinem Vaterlande wieder aufzurichten und eben in dem Augenblick, wo eine bleibende Regierung hergestellt ist, entreißt uns der Tod den Collegen und Freund. gungen den Schmerz der Familie mildern !“

Die republikanische

hofft auf eine Verständigung über die den Ereignissen auf der Balkanhalbinsel gegenüber einzushlagende Taktik zwishen den beiden zunächst betheiligten Faktoren des Drei-Kaiser-Bundes ; die Zustimmung Deutschlands zu eventuellen Abmachungen wäre dann sicher.

Während seiner Badereise nah Gastein wird der Deutsche Kaiser auch in diesem Jahre wieder einen Besuch am Kviserlich ö îter= reichishen Hoflager in I\{chl abstatten. \haft, welche die drei Monarchen von Oesterreih, Rußland und Deutschland verbindet, darf wohl als eine Gewähr betrachtet: werden, daß auch die Politik ihrer Staaten sich nit in diver- girenden Richtungen bewege und Kollisionen zwischen denselben vermieden werden.

Aus Berlin schreibt man der „Pol. Corr.“ über die Kaiserbegegnung:

„Die hohe Auszeichnung, mit welcher Ihr erhabener Mo= nar das gesammte russishe Botschaftspersonale in Wien, troy. oder vielleiht wegen der Verun welhen Rußland dur einige dorti hat au hier sehr angenehm berügrt. Antwort auf alle die in den leßten Wochen laut gewordenen Zweifel an dem Einvernehmen zwischen Oesterreih und Rußland, zugleih auch eine vorzügliche Einleitung für die Dort wird der Dritte im Bunde: zwar nicht vertreten sein, aber seine Stelle ist durch das Ein= vernehmen seiner beiden Verbündeten bezeihnet, welches in und durch Reichstadt eine neue Bestätigung empfangen wird,“

Juli, (W. T. B.) Die Abreise des Kaisers und des Grafen Andrassy nah Reichstadt,

Rudolf bereits eingetroffen ift, erfolgt he von der i Lember

Dem „Corr. v. u. f. D.® zufolge wird der Landtag bis zum 29. d. verlängert werden.

Württemberg. Stuttgart, 5. Juli, (Allg. Ztg.)- Der w ürttembergishe Landtag ist am 27. Juni durch König- liches Reskript vertagt worden. Die Ständemitglieder können mit dem Präsidenten v. Hölder mit Genugthuung auf die Ergebnisse ihrer dreimonatlihen angestrengten Thätigkeit zurück- Die Reichseisenbahnfrage, Gesey über den Weiterbau der Eisenbahnen, das Verfassungs- eines Staats-Ministeriums, Beamtengeseß, das Geseh betreffend die Aufsicht und Realschulen

'Nihßtamlliches. Deutsches Nei.

Berlin, 8. Juli. Gestern nahmen Beide Kaiserlihe Majestäten in Coblenz das Dejeuner bei dem Gouverneur, General der Infanterie von Beyer ein. Zu dem großen Diner im Schloß erschienen Se. Königliche Hoheit der Prinz Friedrih der Niederlande und der Fürst und die Fürstin von Wied. Abends beehrten die Majestäten das Stadttheater mit Ihrem Besuh. Majestät

Preußen.

der Hauptfinanzetat, Die persönlihe Freund--

_| gesey über die der Kaiser und König wer- den Sich am 10. d. M. früh 9 Uh- von Coblenz über Mainz nach Würzburg begeben

verhältnißmäßig

der geschäftsgewandten und Präsidenten [l Dank der willigen Arbeitslust der Abgeordneten. Präsident von Hölder hat sih durch die vnparteiishe und geradzu meisterhafte Führung seines Amtes den wärmsten Dank der Abgeordneten aller Fraktionen erworben, und gerade seine politishen Gegner in der Kammer sprehen nunmehr mit einer Art von Be- Der Gedanke der württembergischen die Durchführung der Reichsverfa}sung in Sachen der Eisenbahnen nah ihrem Wortlaut und wahren Sinn erst ernftlich zu versuchen, der Eisenbahnen gebendex Stelle e und die dermálen vorgenommenen Untersuchungen und Erör- terungen, um das deutsche Eisenbahnwesen zu einer gedeihlihen Entwicklung zu führen, geben die frohe Aussicht auf einen ént- \prechenden Erfolg. Die übrigen zur Erledigung gelangten Vor- lagen der Regierung dienen auss{chließlich württembergischen îInteressen.

Gelehrten- E

E r A Der Tod Casimir Der Aufenthalt daselbs wird bis zum Nachmittage des 11, Juli dauern, an welhem Tage Sih Se. Majestät zum Besuche Sr. Kaiserlichen Hoheit des Großfürsten Michael Am 13. Juli früh gedenken Se. Ber L S badischen Herrschaften auf der Mainau. einen Besu abzustatten. Mittonk, S Juli, früh 8 Uhr, erfolgt die Abreise von der Mainau; der Ankunft in Salzburg wird um 6, Uhr Am 20. n U ai E Ne Sich nach Ischl zu begeben, um daselbft Se. Maj- stät den Salt n Dbferräh zu begrüßen ; die Rückkehr von I\hchl nach Salzburg exfolgt am 21, Juli Abends. Se. Majeftät in Gajtein eintreffen.

umsichtigen

glimpfungen beehrt hat, ge Blätter ausgesezt war, Es is dies die bündigste

nah Baden begeben werden.

Baden zu um den

geisterung von Casimir Perier

Kammermehrheit ,

Abends entgegengesehen. einem Ankauf

shreite, hat an maß- Aufmerksamkeit

Entrevue zu Reichstadt.

Am 22. Juli werden gebührende

Möchten unsere Beileidsbezei-

wo der Kronprinz - ute Abend. Die erscheinenden „Gazeta Narodowa“ ge= brate Meldung, daß Graf Potocky als designirter Nahfolger des Grafen Andrassy ‘hierher berufen worden sei, ist bestem Vernehmen nach ohne die geringste thatsächlihe Unterlage.

Ein späteres Telegramm des meldet: Der Kaiser ift heute Abend um 9 Uhr mit dem Grafen Andrassy nah Reichstadt abgereist.

Trautenau, 6. Juli. Von Alt-Rozniÿ begab fich der Kronprinz Rudolf zu Fuß auf den Kazanerberg und vom da nach Zribliÿ zur Besichtigung des auf dem dortigen Fried= hofe befindlihen Grabes der gefallenen Krieger. Um 3 Uhr erfolgte die Rückkehr nah Trautenau und um 5 Uhr fand das nah welhem Derselbe nah Johannisberg unternahm. Abends war die Stadt aber- h erfolgt die Abreise mittelt

In den deutschen Münzftätten find bis z an Goldmünzen: 1,082,085,960 Doppelkronen , 325,045,080 4 Kronen; hiervon auf Privat- rechnung: 171,113,805 4/6; an Silbermünzen: 56,398,305 M 5-Markftüde, 725,994 „/6 2-Markstücke, 140,427,960 /( 1-Mark- ftüde, 29,150,611 / 50 „S 50-Pfennigstüe, 80 5 20-Pfennigstücke; an Nickelmünzen: 17,788,250 6 40 10 - Pfennigstücke, 10,149,645 4 60 „Z 9 - Pfennigftücke ; Kupfermünzen : 5,591,459 4 52 Z 2-Pfennigstücke; 3,113,341 M Gesammtausprägung: an Goldmünzen : an Silbermünzen: 254,397,717 6 30 H; an Nickelmünzen: 27,937,896 # H; 8,704,837 M4 12 S.

Bis Ende Mai 1876 sind für Rehnung des Deutschen Landes - Silber- zur Einziehung gelangt: ZThalerwährung 266,594 929 M 11 , währung 192,793,146 4 51 5, 92 _SZ, Konventionsmünzen des Zwanzigguldenfußes 1,909,810 A6 S, Silbermünzen Kurfürstlih und Königlich sächsischen Ge- präges 53,456 #6 62 .Z, Silbermünzen \{chleswig-holsteinishen Gepräges 1,617,855 M. 49 5, Gepräges 1613 M 45 5, mecklenburgishe Währung 204,824 M Hamburgishe Kurantwährung 1,766,362 M 11 9, Lübishe Währung 755,291 M 84 _Z; 473,671,039 Æ 20 9. Thalervährung 2,063,727 M 46 , 605,590 /6 50 S, medlenburgishe Währung 32,645 M 58 3; Gesammtwerth B.: 2,702,263 M, 54. 473,671,039 é 20 S. Summe: 476,373,302 M4 74 S.

Der Umfang der Geschäfte der Iustiz-Prüfungs- kommission hat sich im Iahre 1875 gegen das Vorjahr nur unbedeutend vermindert, indem die Zahl der neuen Aufträge

“29 betrug, während im Jahre 1874 272 Aufträge ertheilt Aus den Jahren 1873 und 1874 war noch ein Be- ftand von 75 Kandidaten verblieben; die Gesammtzahl derselben belief ih daher im Jahre 1875 auf 344. Von diesen hatten 20 die Prüfung zu wiederholen und 324 dieselbe zum ersten Male abzulegen. Vor Abnahme der Prüfung sind 2 Kandidaten gestorben und einer ist auf seinen Antrag entlassen; nah Abzug dieser 3 find mithin verblieben 341 gegen 363 im Vorjahre. Die Prüfung haben mit Erfolg bestanden: mit dem Prädikat egut“ 35, mit dem Prädikat „ausreihend“ 193, zusammen 228; wegen wiederholten Ausbleibens in den Terminen zur münd- lichen Prüfung if 1 zurückgewiesen und 24 haben die Prüfung nicht bestanden, sind 258. Es sind mithin als Bestand verblieben 88. Die meisten Prüfungen (43) haben im Departement des Kammergerichts stattgefunden. : i In der Zahl der Referendare ist auch im Vorjahre eine erhebliche Vermehrung eingetreten. n, 1875 überhaupt 1983 Referendare vorhanden, wogegen die Zahl derselben am Schlusse des Jahres 1874 1897, am Schlusse des Jahres 1873 1685, am Schlusse des Jahres 1872 1585 betrug. Die meisten Referendare waren: im Departement des Kammer- gerihts 268, im Departement des Appellationsgerihtshofes in Côln 251, im Departement des Appellationsgerihts in Breslau 236, im Departement des Appellationsgerihts in Naumburg 134, im Departement des Appellationsgerihts in Celle 132, im Departement des Appellationsgerihts in Königsberg 121.

Der General-Stabsarzt der Armee, Dr. Grimm, 1. Leib- Arzt Sr. Majestät des Kaisers und Königs und Chef der Militär-Medizinal-Abtheilung im Kriegs-Ministerium, hat \ih mit Urlaub nach Kissingen und Wildbad Gastein begeben, ebenso der Königlich bayerishe General-Major und Militär-Bevoll- mächtigte von Fries nah Bayern.

Briefsendungen für S. M. S. „Ariadne“ sind vom f Weiteres nah Aden zu dirigiren. ist, telegraphisher Nachricht zufolge, in

1. Juli 1876 geprägt: Linke hat einen Ents{luß „Journal des Debats“ s\agt, ihrem politischen Sinn Ehre macht, nämlih den Beschlüssen der mit Prüfung des Maire-Gesezes beauftragten Dieselben gehen bekanntlih dahin, daß das Recht, die Maires, von den Hauptorten der Departements an bis zu denen der Cantons, zu ernennen, der Exekutivgewalt zustehen soll, aber provisorisch und unter der Bedingung, daß fie aus der Mitte des Munizipalraths gewählt werden. Diese glücklihe und geshickte Kombination, erklärt das „I. d. D.“ gehender Charakter die Gemüther beruhigen wird, \{cheint uns darnach angethan, alle gemäßigten Gruppen der Kammer zu be- sriedigen; sie segt der jezigen, von Allen verworfenen Gesey- gebung ein Ziel und verpflichtet doch die Zukunft nit definitiv so nothwendige Einigkeit zwischen Regierung und

Karlsruhe, 6. Juli. Heute Nacht wird der Großherzog die Residenz verlassen, um sih zu mehrtägigem Aufenthalt nah Schloß Mainau zu begeben. Die Höchsten Herr- haften erwarten dortselbst, wie die „Karlsr. Ztg.“ mittheilt, den Besuch Sr. Majestät des Deutschen Kaisers gegen den 12. d. M. Nach der Abreise Sr. Majestät gedenkt der

Großherzog alsbald hierher zurückzukehren.

Sachsen - Weimar - Eisenah. Weimar, Juli (Thür. Corr.). Heute Nahmittag bald nah 5 Uhr traf Se. Majestät der Kaiser Alexander, von Jugenheim kommend, mit zahl- reihem Gefolge hier ein und wurde auf dem Bahnhof von den Großherzoglichen Herrschaften und den Hofstaaten begrüßt. Bahnhof fuhren die Herrschaften in das Schloß, woselbft der Kaiser Ihre Königliche Hoheit die Erbgroßherzogin begrüßte, und Dort fand um 6 Uhr Tafel statt; den Abend verdrachte die Großherzoglihe Familie mit ihrem Gaste Nach Mitternacht wollte der Kaiser Alexander Belvedere verlassea und in seinem Extrazug die Weiterreise nah Dresden und Reichstadt antreten.

Elsaß-Lothringen. Die Betheiligung an dem gestern und vorgestern abgehaltenen zweiten Wahlgange im ersten Kanton war troß der sehr lebhaften für die Wahl des Herrn Gautiez in Scene geseßten Agitation eine geringe. Von den 1511 eingeschriebenen Wählern haben nur 419 ihre Stimmen abgegeben und der Kandidat der Protestpartei vereinigte davon nur 389 auf sh. 27 Stimmen wurden für Herrn Sendret, der bekanntlich von der Kandidatur , abgegeben und 3 Stimmzettel wurden

Kommission

27,703,846 A6 zuzustimmen.

60 S 1-Pfennigstüe, 1,407,131,040 M; kn Kiefern deren vorüber-

E Diner ftatt, Kupfermünzen A, Landes - Silbermünzen \süddeutshe Gulden- Kronenthaler 7,973,748 M

und erhält die Majorität.

Die „Estafeite“ meldet, daß ein un des Herzogs von Chartres stehender Sold ge\shos}sen habe, ohne ihn jedoch zu treffen. Chartres ist Major im 9. Regimente der Cha Die „Union“ bestätigt, daß die katholische Universität chts-Minister Waddington ersucht habe, gemischte Jury für die Universitäts- König von Griechenland wird zum Sonnabend in Paris erwartet. Morgen soll, wie der «Köln. Ztg.“ telegraphirt wird, die Präfekten im Amtsblatte erschei

Versailles, 7. Juli. tirtenkammer führte heute die B des Bona batte, wobe

mals beleuchtet. Separatzuges nach Reichstadt.

Prag, 6. Juli. Der „N. Fr. Pr.“ wird von hier telegra- phirt: Der behördlich aufgelöste amerikanishe Damen-Klub: hat fich als Hülfscomité für verwundete Serben kon=

(W. T. B.) Der Kaiser von Rußland ist auf der Durchreise nah Reichhstadt heute früh 7# Uhr hier eingetroffen. (Vgl Tel.)

Pest, 6. Juli.

Morgen frü

ter dem Befehle at auf den Herzog Der Herzog von }eurs à Cheval.

dann nah Belvedere.

in engerem Kreise.

Silbermünzen hannoverschen Bodenbach, 8. Juli. von Paris den Unterri er möge unverzüglich die

Prüfungen bilden. Der

Met, 3. Juli. (Ztg. f. Lothr.) Gesammtwerth A.: B. Landes - Kupfermünzen:

\üddeutshe Währung

Der österreihische Dampfer „Tis za “, auf welchen serbishe Truppen vom Ufer Pelotonfeuer azgegeben, \{chleppte vier Schiffe. Auf die energishe Remonstration der öôsterreihishen Regierung' gab man sferbischerseits die Er= klärung, daß die Belgrader Regierung das Mißverständniß leb- haft bedauere und volle Genugthuung durch Schaden= ersaÿ und Bestrafung des Kommandanten leisten Die zwei Donau-Monitors „„Maros“ \ind gestern Nachmittags von hier abgedampft, um an der unteren Donau Station zu nehmen. vorgestern gegen Mitternacht ein. Der Landeskommandirende Baron Edelsheim-Gyulay, der gestern zum Kurgebrauhe nah. Karlsbad abreisen sollte, bleibt wie der „Pester Lloyd“ meldet bis auf Weiteres in Pest.

Heute begaben sich der Minister-Präsident, der Finanz-Minister und Sektions - Chef Köffinger mit dem Courierzuge nah Wien. Miletics trifft heute unter Eskorte mit dem Baziaser Zuge hier ‘ein.

Wie die „Pester Korrespondenz“ aus kompetentester Quelle erfährt, ist der Gesezentwurf betreffs Ausbaues der Grenz= bahnen im ungarishen Kommunikations - Ministerium voll= Verhaftung Miletics- theilt der „Pester Lloyd“ mit, daß die Vorauntersuhung, seit einigen Wochen durh den Groß-Becskereker Gerichthof ge- Schon vor zwei Becskereker Gericht die Verhaftung Cornel JIoannovics verfügt. In derselben Affaire {hien nun die Einleitung der Strafunter= sahung und ein Verhaftsbefehl gegen Miletics nothwendig. Der betreffende Gerichtsbeshluß wurde auf gleihlautenden An= trag der Ober-Staatsanwaltshaft und des Untersuchungsrichters. durch den Groß-Becskereler Gerichtshof verfügt. tiven des erwähnten Gerichtsbeshlusses wird eingehend darge=- than, daß die Abgeordneten-Immunität während der Vertagung des Reichstages nit berücksihtigt werden konnte. Es handelt sih bei. der Verhaftung Miletics keineswegs um einen _Preßprozeß. Uebrigens besißt auch der Groß - Becskereker Gerichtshof keine Kompetenz in Preßsachen. Die Strafuntersuhung dürfte wahr= \{heinlih an das Budapester Kriminalgeriht übergehen. Was den ungarischen Ministerrath betrifft, so beschäftigte si der= selbe mit der Affaire nur in ofern, als er beshloß, das Ge=- richtsverfahren, welches auch bisher in ordnungsgemäßer Weise vor sih gegangen war, niht im Mindesten zu beeinflu}en.

Großbritannien und Jrland. London, 6. Juli. Im Unterhause hat Hr. Russell Guerney angekündigt, er werde demnächst eine Resolution einbringen, durch welche die Regierung aufgefordert wird, sich mit Frankreich darüber zu be- nehmen, ob dieses geneigt ist, gemeinsam mit England einen Druck auf die Pforte auszuüben, um diese zur vollständi Erfüllung der Bedingungen anzuhalten, unter welchen die t fishe Anleihe von 1854 gezeihnet wurde. Dem Parla=- ment wurde gestern der Bericht der von der Regierung zur Untersuhung der Ursachen des Fallens des Silberpreises niedergesezten Kommission unterbreitet, Goeschen, dem Vorsißenden der Kommission, aus voluminôöses Dokument. : ) geseßt wurde, um die Ursachen, welhe zu der Silberbaisse hrten, zu ermitteln, so macht er keinerlei Vorschläge. Das Fallen. es Silberpreises wird drei Ursachen zugeshr eben: 1) ‘den Fluktuationen des indishen Handels; 2) der Veränderung in dem Münzfuße Deutschlands; 3) der enormen Zunahme in der Produktion der Silberminen Amerikas. In Betyeff d:s leyteren Punktes erklärt die Kommission, daß die Produktion \ih eher vergrößern als vermindern dürfte. / 4

7. Juli. (W. T. B.) Im Unterhause erklärte auf eine Anfrage Wolffs der Unter-Staatssekretär Vourke, die

Remorqueur=

Bewegung unter den Unter-

. B.) In der Depu- i erathung über die Wahl partisten Peyrusse zu einer sehr lebhaften De- (Bonapartist) u. A. auck heftige An- ium richtete, die von dem Minister des gewiesen wurden. Eine Acußerung n den Bona

Hierzu Gesammtwer1h Ä. : Dampfer wurde beschädigt.

i Cafssagnac iffe gegen das Minister nnern, de Maxrcere, Cassagnacs über das zwische timisten bestehende Einverftändniß rief ei misten Keller

ganz zurückgetreten war

ungültig befunden. „Leitha“ und

partisten und den Legi- nen Protest des Legiti- daß dieses ialer Prinzipien ließlich mit 334 tig erklärt. Die Kammer ver-

Die Ordre hierzu langte

und dessen Gegenerklärung hervor, verständniß nur auf dem Boden der Abwehr \oz vorhanden sei. Die Wahl Peyrusse's wurde \ch gegen 139 Stimmen für ungü tagte sih darauf bis zum Montag.

IÎtalien. Rom, 5. Juli. veröffentlichen die Antwort des Reichstages von Forckenbe ihm der Abgeordnete Benedetto comité zur Feier des Jubiläums zugesandt hatte.

Desterreich - Ungarn. Wien, 5. Juli. Der „Prg. 3,“ wird von hier „zur Lage“ geschrieben: „Die Ereignisse im Süden unserer Monarchie schreiten ziemlih rasch vor- wärts, und eine ganze Reihe ‘von Kämpfen hat sich zwischen Serben und Türken bereits abgespielt, mit wechselndem Erfolge,

Die italienischen Zeitungen Präsidenten des deutschen ck auf das Telegramm, welhes Cairoti im Namen des Fest- der Shlacht bei Legnano entgegnete Hr. von n entnommen, daß die gen der Vergangenheit, welhe jedem Volke im Stande weil beide dur ebenso große Nationalinteressen

wie man aus allen Meldungen ersieht. Die Beurtheilung der Vorgänge wird durch den Umstand wesentlih erchwert, daß si die türkischen und serbishen Meldungen wesentlih widersprechen, es also ungemein \{chwierig is, die positive Wahrheit zu erhalten. Troß des schon stattfindenden Kampfgetöses wird man der diplo- matischen Aktion die volle Aufmerksamkeit zuwenden müssen, na- mentlich dem Umstande, daß die türkische Cirkulardepeshe übec den Krie- sbeginn von Sekten Serbiens und Montenegro9s auch von russisher Seite eine zustimmende Antwort gefun- Angesichts der konstanten Verdächtigungen der rusfischen Politik verdient diese Thatsahe volle Beahtung. Die Kaiserzusammenkunft in Reichstadt rückt immer näher und wird auch bereits der diplcmatishe Stab bekannt, mit dem Graf Andrassy si in der alle:höhsten Suite dorthin An der Spize desselben steht, wie bei den Berline: Konferenzen, so auch hier der außerordentlihe Gesandte, Baron de Pont. Eine erfreulihe Erscheinung bildet mitten in dem Ge- wirr der Ereignisse der Umstand, daß die Verhandlungen der beiderseitigen Regierungen über die Details des Ausgleiches ihren unbehinderten Fortgang nehmen, und im Punkte des Zoll- tarifs, wie der Verzehrungssteuer zur Gren zu zwei Drittheilen perfekt sein sollen.“

-—— 6. Juli. Der Kaiser empfing heute eine Deputation aus Agram. Die Kaiserin hat mit der Frau Erzherzogin Marie Valerie gestern Abends von Ischl die Reise nah München und Feldaffing angetreten.

Ueber die Kaiserzusammenkunft in Reichstadt reibt die „Pr.": Ein bereits mitgetheiltes Telegramm aus riht die Vermuthung aus, daß die beiden Majestäten t ihren ucsprünglih nur auf wenige Stunden ange- sezten Aufenthalt auf eine längere Zeit ausdehnen und im Schlosse Nahtquartier nehmen werden. Wie wir hören, bestätigt sich dicse Muthmaßung. Damit erhalten die beiden leitenden Minister im Gefolge der Monarchen die genügende Zeit für ihre ge- \chäftlihen Konferenzen. Daß diese bei der gegenwärtigen Lage der Dinge sehr ernfter Art und vielleicht für die Erhaltung des Friedens in Europa entscheidend sein werden, if unter den ge- gebenen Verhältnissen selbstverständlih, Es tritt namentlih an die Leiter der auswärtigen Angelegenheiten in Oesterreich die \chwere Aufgabe heran, die Interessen unserer Monarchie mit allem Nachdrucke zu wahren gegen etwaige Gefahren, welche der serbishe Krieg in seinen weiteren Konsequenzen uns bringen tönnte. Bei den Verhandlungen in Reichstadt wird \ih zeigen, das bereits so {chône Proben glücklich Osten so lange hinausgeshoben hat, Bollwerk des europäishen Friedens

soll man nit ohne Zuversicht Entrevue entgegensehen.

deutshe Nation, Fortenbeck, habe dem Telegramme mit Freude ruhmreihen Erinnerun mit Recht stalien und Deutschland zu entzweien, aufrichtige wie starke Sympathie und sih geeinigt fühlen. Griechenland. nimuit dem „Neologes“ (eine Sprache erscheinenden Or Griechenland “, in we nisation, wel übrigens du Organisation, heit gegeben, Politik des K Diejenigen, wenig mit den Umstän Griechenland eingeführt worden, nicht überzeugen, daß sie Griechen teressen eingegeben is. Diese P Erfahrung und früherer Hellenen Wurzel gefaßt lands acceptirt worden. von welcher Farbe,

Es waren nämlih im Juli führt wurde. Wochen hatte das Groß=

den haben soll.

Die „Turquie“ vom 830. Juni ent- m in Konstantinopel in griechischer gan) einen Artikel „Die Türkei und ¡e militärische Orga- vorgenommen, eine haus gerechtfertigte en Kreisen Gelegen- it der freundlichen auszusprechen. aben, \cheinen

In den Mo-

Ilhem es heißt: ,

che Griechenland in leßter Zei rch die Agitation der Slaven dur hat der Prefse und verschieden Zweifel an der Aufrihhtigke önigreihs, der Türkei gegen he Gerüchte verbreitet h t, unter welchen diese Politik in oder sie wollen sih vielmehr land durch seine wahre In- Frucht einer langen l hat im Geiste der ist von allen Politikern Griechen- Jede hellenishe Regierung, Politik unershütterlih aufrecht diesen Gedanken von den That- olitishe Programm Griechenlands es lautet: friedliche Entwickelung ionen; Unterdrückung jeder isolirten arte und befreundete Macht; Ver- age der Griehen in der Türkei durch Unter- chastliher Beziehungen zur Pforte; Organisation Kräfte in Voraussicht der slavische des Landeskredits in Europa un e Aktion quo îm Orient. pt und für lange Zeit ehenlands isst, verblen die Aenderun

e, in der Bankfrage \ frag welche fol

den vertrau

E E E E I I E I N E A B S 5 D vai ma de

olitik, die

7. Juli cr. ab bis au harter Prüfungen,

S. M. S. „Luise“ Hongkong eingetroffen.

Kiel, 7. Juli, Gestern Nachmittag 124 Uhr hat auf der Norddeutshen Werft der Stapellauf der daselbst erbauten Kaiserlihen Yacht stattgefunden. Die Yacht erhielt in der Taufe den Namen „Hohenzolkern“, der Taufakt ward von dem Kontre-Admiral Henck vollzogen. Festmahl brachte derselbe den Toast auf Se. Majestät den Kaiser aus,

Bayern. München, 6. Juli, Kaiserin von Oesterreich ist heute Morgens 8 Uhr hier eingetroffen und am Bahnhof von den Prinzen Luitpold, Leo- pold, Herzog Max und den Prinzessinnen Gisela und Therese ohe Frau seßte ihre Reise alsbald assing am Starnberger See weiter fort. Landtagswahlen des der VI. Abtheilung der Kammer stände ergeben, die jedoch nicht wesentlicher Natur waren; die Abtheilung hat deshalb in ihrer Sißung von heute Vormittag die in Kempten gewählten Abgg. Sepp, Präfident v. Hörmann, Staats-Minister Dr, v. Fäuftle und Stadler für legitimirt erklärt,

Reichstadt : in Reichsta e d L

Wir fürchten nicht, in sachen dementirt zu werden. Das p stimmt, einfah und klar; des Landes und seiner Institut Bewegung gegen die benahb besserung der L haltung freund\ der militärischen Wiederherstellung

wirksame politisch

daß dies je Politik S nit, daß schen Interessen eb Wenn unsere J Sinne au die Kummudurus u lih und wieder

Bei dem darauf folgenden

Es if ein von H rbeitetes sehr: nur nieder

Majestät die n Bewegung ;

d endlich eine zu Gunsten der Aufrehterhaltung fih nicht überzeugen will, die natürlihe und vernünftige det sich absihtlich und sieht gen im Status quo im Orient den helleni- enso \{chädlich sein würden al nformationen genau sind, so Erklärungen abgefaßt nd der Minister des A holentlih de

der Ausschu

empfangen worden. Die H nah Feld

Wahlkreises Kempten in haben \ich einige An

ob das Drei-Kaiser-Bündnigß, bestanden und die Krisis im au fernerhin als das beste betrahtet werden darf.

In diplomatischen Kreisen den Ergebnissen der Reichstädter

s den türkischen. sind in diesem , welche der Kabinetschef eußeren Contostavlos türz- n Chefs der Gesandtschaft in Athen

] gegeben. Aber ohne die Versicherungen der enenisen Minister

selbst zu verlangen, wiederholen wir, daß diese Politik Griechen- land durch seine eigenen Interessen auferlegt worden is. Grie- Wenland' ist ein unabhängiger Staat, und als solcher sind seine Interessen eng verbunden mit den allgemeinen Interessen Europas und des Orients. Ja, selbs in dem Falle, daß sie bedroht sein sollten, witd Griehenland zu den Vertheidigern dieser Interessen gegen diejenigen, welche fie zu \hädigen suchen, gezählt werden.“

Türkei. Vom Kriegs\{chauplaz liegen heute folgende Nawthrichten vor: :

Konstantinopel, 5. Iuli. (W. T. B.) Nah einer hier eingetroffenen Depeshe aus Widdin haben die \serbi- \chen Truppen am Mittwoch die türkishen Vorposten bei Belgrad\chik (zwishen Pirot ur.d Widdin) angegriffen, wur- den aber mit einem Verluste von ca. 100 Todten zurück- geshlagen. Die türkishen Truppen konzentriren sih zu einer entsheidenden Aktion.

Die „Politishe Korrespondenz“ meldet aus der Herze- gowina, daß die Montenegriner in der Nacht vom 5. zum 6. d. in Velemija im Barzaner Distrikte bivouakirten, am 6. gegen Gaczko, Corrita und Nevesinje (\üdöstlih von Mostar) marschirten und in lehteren Ort eingerückt sein sollen. Der Fürst von Montenegro wäre gestern Abend vor Gaczko (auf der Straße zwischen Niksitsh und Nevesinje, auf einigen Karten Metochija genannt) eingetroffen, wo eine beträchtlihe Anzahl türkischer Truppen \ih verschanzt habe. Das Blatt be- stätigt, daß fich in Albanien gegen 1500 Miriditen wider Monte- negro erhoben haben und daß die katholishen Bosniaken gegen die auf Eroberung Bosniens gerichteten Absichten Serbiens in großer Bewegung sind und die österreichische Regierung um Schug ihrer Interessen anzurufen beabsichtigen.

Der „Agence Havgs“ wird unterm 7. d. M. aus Bel- grad gemeldet: Das Corps des Generals Z ach ging gestern in der Richtung von Sienigta (in der Herzegowina auf der Straße von Novibazar nah Wischegrad) über die serbische Grenze vor und ftieß auf den stark vershanzten Feind. Es gab viel Ver- wundete auf beiden Seiten und die Serben, wie die Türken be- haupteten sich in den von ihnen eingenommenen Stellungen. Ein anderes serbisches Corps ging bei Raschka (am Zusammenfluß des gleichnamigen Flusses in den Ibar an der Südgrenze Serbiens, nördlich von Novibazar) über die Grenze und schlug die Feinde nach heftigen sechsstündigem Kampfe, die Türken zogen sich nach Novibazar zurück. Ein ebenfalls gestern von den Türken geaen Kadibogaz an der Grenze von Bulgarien gemachter Angriff wurde zurückgewiesen.

Belgrad, 7. Juli. (W. T. B.) Ueber die bereits ge- meldeten leßten Ereignisse auf dem Kriegs\hauplaze sind der Regierung folgende offizielle Mittheilungen zugegangen: Die Jbar-Armee unter dem General Zach übexschritt gestern die Grenze bei Javor und traf in einer Entfernung von einer Meile auf den sehr vortheilhaft vershanzten Feind. Derselbe konnte indessen nah fünfstündigem unter dem heftizsten Feuer fortgeseßten Kampfe nit delogirt werden. Beide Armeen haben ihre Stellungen behauptet, An demselben Tage überschritt Oberst Czolakantics die Grenze bei Rashka und zwang die Türken nah zehnstündigem hartnäckigen Kampfe nah N ovi- bazar zu fliehen. Rashka, Golia und Borea wurden genommen. Das ganze Gebiet zwischen Rashka und Novibazar ist in der Gewalt der Serben. Das Feuer der serbishen Ge- birgsbatterien erwies sih sehr wirksam. Die serbishen Truppen haben nur unbedeutende Verluste erlitten und kampiren auf den eroberten Positionen.

Konstantinopel, 7. Juli. (W. T. B.) Der Regierung ist ein Telegramm Ahmed Moukhtar Paschas zugegans- gen, welches über das legte Gefecht bei Belina folgende De- tails' mittheilt: Die Verluste bes Feindes find viel ernítlichere, als man Anfangs glaubte. In dem Dorfe Belina selbst hat derselbe 200, in der Umgebung desselben mehr als 700 Todte zurüdckgelassen, unter denselben befinden fich ein Kommandant und mehrere Offiziere. Auch siad von uns mehrere Fahnen er- beutet worden und wird eine derselben nach Konstantinopel ge- sendet werden. Die Einwohner der Umgegend find mit dem Auf- sammeln der auf dem Schlachtfelde zurückgelassenen feindlichen Gewehre beschäftigt, unsererseits find Anstalten zur Beerdigung der Todten getroffen. Unsere jeßt bei Belina konzentrirten Streit- kräfte bestehen aus einer Batterie, 3 Detachements Kavallerie, 3 Bataillonen Infanterie und einer starken Anzahl Reservetr uppen, die allmählih in Belina eingetroffen \ind.

Konstantinopel, 8. Juli, (W. T. B.) Wie die „Agence Havas-Reuter“ meldet, sollen die Softas bewaffnet und auf ihr Verlangen im Felde militärisch verwendet werden.

Die „Presse“ stellt die Lage auf dem Kriegs\hauplaß folgendermaßen dar:

6. Juli. Ein beute Nachts aus Pera eingegangenes Telegramm meld:t, daß sid die Kämpfe am Timok kei Zaitschar zu Gunsten der Türken wiederholt haben Ein ähnlich lautendes Telegramm des „Pester Lloyd“ will sogar wissen, daß die serbischen Milizeu unter Zurüdck- lassung von Waffen und Gepäck bis Lubnica, einem guf zwei Stupyden an der Straße von Zaitshar nach Paratschin gelegenen Dorfe, tetirirt seien. Dagegen sollen die Türken im Ange- sihte der Vorwerke von Nish, bei dem Dorfe Komren | eine Niederlage erlitten haben. Komren liegt etwa drei Viertelstunden nordwestlih von Nis auf den Höhen, welche sowohl die Straße nah Alexinatz beherrschen, als den Lagerplaß von Nisch dominiren. Bewahrheitet sich das Gefecht bei Komren zu Gunsten der Serben, so kann erst jeßt von einer Beschießung von Nisch die Rede sein. Die Nachrichten über ein „Bombardement“ derx Festung waren also jedenfalls verfrüht, zumal die Serben zu einem Bom- bardement der Heranziehung von Belagerungs eschüß bedürfen. Ueber die Kämpfe bei Zaitschar erbält die „Budapester Correspon- denz“ aus serbisher Quelle die Nachricht, „daß Ljeschanin, der Kom- mandant in Zaitschar, den türkischen Angri zurückgeschlagen und zwisehen Veliki Jsvor Vraschogrnac in türkisches Gebiet vorgedrungen sei, Der Ausgang eines bei Batschichte vorgekommenen Handgemenges sei noch unbekannt, Jm Rücken der Türken flammen auf den Anhsöheu Feuer- signale als Zeichen des Bulgarenaufftandes auf.“ “Dieselbe Korre- ]pondenz verfichert, daß die Siegeszuversicht in Belgrad, vielleicht in Folge der Niederlagen bei Zaitschar, einigermaßen ges{chwunden sei. Man glaube in Belgrad, daß der Krieg in spätestens 5 bis 6 Wochen beendigt ist, wie er au endigen môge. „Man giebt sih keinen übertriebenen Hoffnungen hin,“ berichtet dasselbe Blatt weiter. „Es werden im Stillen alle Vorbereitungen getroffen, um bei einem eventuellen Rückzug den Verwundeten Raum und Hülfe zu sihern und andererseits, um, im Falle die Stadt von der Donau aus bombardirt wird, si{ ins Innere der Stadt flüchten zu köunen, Jn diesem Falle gedenken die österrei- chisch-ungarischen Unterthanen über die Donau und Save zu seben und fih nach Südungarn und der Militärgrenze zurückzuziehen.“

P dieser widersprehenden Nachrichten erhält die „Pester Corre)pondenz“ vom 5. d. folgendes Communiqué: „Von Seiten der Vertretung des türkishen Reiches werden wir um folgende Mittheilung ersucht: Alle auf die Situation und die Ereignisse auf dem Kriegsschauplaze bezüglihen Meldungen, welche durch einé hiesige Korrespondenz an die lesigen Blätter und außerdem

eder Begründungz Regierung, daß in Demarkations-

auch an ein Wiener Blatt gelangten, entbehren f vielmehr erklärt ein Telegramm der ottomanischen den verschiedenen Engagements, linien Serbiens und Montenegros manischen Truppen glänzende

welche bisher an den stattgefunden, Erfolge errangen.“

gen Theilen des Krieztschauplaßes liegen nur g des Generals Zah von Novibazar scheint sistirt zu sein. der Vorfälle bei Zaitschar den fig jeder offensiven- Operation zu Hauptarmee bereit zu bleiben, rden her ihm in den Rüdcken s wird durch ein Telegramm M. aus Turn-:Severin carakterisirt : Auftrag gelang! fein, ei Repusnica, Aldinci und en beim St. Nikolajapaß zu be- najeffs, mit seinem Corps über Ückzukehren, rechtzeitig zu be- wurden weitere Verstärkungen für ben dort die Türken durch starke st zu bemerken, daß njashevaz, noch auf ser- nit Linja, ift \chon tür- Abhange des Balkan, auf it die eben citirte Nachricht è Aufstellung im Sveti-Ni- aße nach Widdin zu decken, sondern

Budavestex Corresp.“ die die Türken haben, sich Die serbische Artillerie hat

Vou den übri wenige Nachrichten Tschatschak in das Paschalik von Er soll von Tschernajeff in Folge Befehl erhalten haben, „sich vorläu enchalten und Zur Unterstüßung der all, als die Türken vom No en“, Die Lage Ts\chernajef der „Tagespresse* vom 5. d. „Nach Widdin soll aus Nis der Truppen an die serbische Grenze b Linja (?) zu werfen und die Höh seßen, um einen Versuh Tscher die Osftgrenze na

Die Vorrückun

Serbien zur iesem Grunde Zaitschar aufgeschoben und ha Verschanzungen ihre Position gesi die Dörfer Repusnica und Aldinci, ôstlih Knjas bischen Gebiete liegen. Das Dorf Janja, kish und befindet sich auf dem südlichen der Chaufsee von Widdin nach Pirot. J richt:g, so bezwecken die Türken durch di kola- Balkan nicht nur die Str auch den Rücken Tschernajeffs

Ranco Alimpics hâtte nah der , Verschanzungen Bjelinas eingenommen; zurückziehend die Stadt in Brand gesetzt. fih vortrefflich bewährt.

7. Juli. Die Situation auf den verschiedenen Krie t sfih seit gestern niht wesentl.ch verändert. Die jelina und Zaitschar scheinen sich gestern, re zu haben, ohne daß einer der beiden Theile Die Serben halten si, nach noch immer in Zaitschar, l lina aus vorrücken wird, Beide Theile haben den Sieg für sh ch gemeldete und noch nicht dementirte ckung Tschernajeffs von Ak-Pa- scheint wirklih einen grözeren Theil ch genommen zu haben, was die ationen durchaus nit alterirt. ie vor Nish in ihren Angriffen es rechte wie linke Flanke be-

zu bedrohen.

gs\schaupläßen Kampfe -bei ( fp. vorgestern an Ort und Stelle wiederholt nennenswerthe Erfolge erzielt hätte. der überwiegenden Mehrzahl der Nachri und ebensowenig ist entschieden, wer von Bje die Türken oder die Serben. Eine bisher mehrfa Nachricht betrifft die V orrü lanka nach Pirot. des serbishen Gros vor Nish m ' Beurtheilung seiner gewagten Oper Die Serben müssen bei Zaitschar w glücklih sein, damit niht Tschernaj droht werden. :

Was die türk ishen Truppen betrifft, so scheint d {ub der Verstärkungen einigermaßen zu s\tocken. Tschernajef seit mehreren Tagen auf keinen grs Heerestheil gestoßen, es verlautet sogar, daß die d. h. der Balkan, zwischen Pirot und Sofia, genutenbanden heimgesucht ift. zwischen Nisch und Sofia werde niht gänzlih abgetrennt, denn an Eisenbahn nah Mitrovic, immer mit Truppen,

Nicht nur daß ßeren türkishen Stara-Planina, von mehreren Jnsur- Durch eine Beseßung der Straße n Novibazar und Nish vom Süden Salonih führt bekanntlich die von wo aus die türkischen Positionen noch Munition und Lebensmitteln versehen werden fönnen. Allein es wäre immerhin mißlich, wenn sih die Cürken die wichtigere und -befsere Kommunikationslinie Nisch- wieder erobern müßten. / Ueber neue Kämpfe zwischen Türken und Montenegrinern utet gar nichts, dagegen wird die Beschießuug des ti Forts auf der bei Orsova liegenden Donau-Insel Kladowo aus und jene des Marktfleckens Ratscha an der Drina- mündung berihtet. Von Ada Kaleh hieß es bereits vorgestern, von den Türken geräumt.

Aus Sofia erhält die „Politische Corr.“ unter dem 1. Juli folgende Nachrichten über die leßten Ereignisse in Bulgarien: Auf Befehl des Seraskiers werden die kleinen befestigten Sewlijewo und Plieven mit Erdwerken ver) esen Punkten stärkere Besaßungen gelegt wor- i. Da viele Bulgaren aus. Furcht vor Geschäfte geschlossen halten, f Trommelschlag be haliung der Ruh Beschäftigung ruhig nahgehen könne. in Karamanowa ergriffen und hier

Diese Emissäre haben kur Thätigkeit entwielt.

Adrianopel erft

Ada Kaleh von

Schumen, Gabhrowo,

ehen. Gleichzeitig

sind nah allen di Ruhestörungen ihre o haben die Behörden unter kannt gemacht, daß die Regierung für die Er= e allenthalben einstcehe und Jedermann Acht Emissäre wurden her ins Gefängniß gebracht. ò zuvor in Gabrowo eine große Die ersten Bürger von Gabrowo, die erwähnten Agenten Proklamationen einhändigten,

ente! müssen jeßt Vierzig Gabrowaner sind nah Adri

anopel ab-

genienführer Christa Botoff bestand bei Wessliza, er Stara-Planina, ein u

dafür büßen. geführt worden. Dex Insur in der Nähe d den Türken unter dem Kommando des 1500 Mann, darunter 500 Ts\cherkessen, mehr als die Hälfte seiner Mannschaft und flüchtet Noth in die Stara-Planina. genten aus der Rilja-Planina erhielten Befehl, nah der Stara-Planina aufzubrehen, um sh mit dem Reste ff zu vereinigen und nah Ovtscha-Mogila

nglüdcklihes Gefeht mit Deli-Nezib, welcher über Botoff verlor e mit fnayper

Die Insur

der Schaar des Boto aufzubrechen.

Bei Lom-Palanka fand zwishen In vozuks am 28. Juni ein Kampf stait. \{chlugen die {lecht organisirten Aufständische Gebirge flühteten.

surgenten und Bashi- Die Baschibozuks n, welhe fih ins

Die Städte Orjehowa und Nikopolje werden von den igen Männer sind zu oen Offiziere des Generalstabis

|st das Vilajet als Kail [l, daß mit dem ;

Türken verschanzt. Schanzarbeiten reguirirt worden. aus Konstantinopel leiten die Arbeit

Ibrahim Bey aus Svistowo berei licher Kommissär und verkündet übera neue freiheitlihe Geseze für alle Völker ins Leben trè den. Viele Steuerarten werden abgeschafft werden. garen werden gleihe Rechte mit den Mohamedanern haben.

Zwei Mitglieder der „geheimen“ j regierung, Tochckaroff und Tortomanoff, sind in Svistowo er- griffen und unter starker Bedeckung nah Konstantino pel abge- \{hickt worden.

Der heute hier eingetroffenen Nummer der „Tuarquie* vom 30. Juni entnehmen wir folgende Mittheilungen :

Die Nathricht von der Thronbesteigung des Sultans Mu- rad V. ist am 5. Juni nach der „Heiligen Stadt“, Mekka, ge- Sofort rief der Scherif alle Scheikhs, Notabeln und Beamte, und verkündete unter Artillerie-Salven die Thronbe- fteiguug des neuen Sultans. Dann begab \ih die Korporation der Scheikhs in Prozession zum Tem lihe Gebete für den Sultan verri Prozession durch alle andren Heiligthümer der Stadt und in das Sreitagsgebet wurde in allen Moscheen der Name des Sultans eingeshlofsen. Die türkishe Mittelmee jezgt aus 14 Schiffen, nämliy 8 Panzerscifse Fregatten und Korvetten. einer amerikanishen Fabrik

Alle arbeitsfäh

bulgarishen National-

pel der Kaaha, wo feier= chtet wurden. Dann zog die rflotte besteht

Der Kriegs-Minister hat mit einen Kontrakt auf Lieferung von