1876 / 164 p. 4 (Deutscher Reichsanzeiger, Fri, 14 Jul 1876 18:00:01 GMT) scan diff

ferner die Regierung in Correspondenz wegen Ausführung von Art. 8 des Vertrages von 1864, betrefsend die noch aus der englischen Zeit herrührenden Verpflihtungen der jonischen Inseln, besonders bezüglih der griehischen Staats\{huld. Taylors alljährlih wiederkehrender Antrag auf Abschaffung der “Todesstrafe wurde mit 120 gegen 62 Stimmen abgelehnt. Eine Vorlage zur Umbildung und Vereinfahung der hohen Gerihtszöfe in Irland wurde vertagt. In Betreff des chinesi- \chen Handelsvertrags erklärt Mr. Bourke, die Regierung habe bei den Regierungen von Frankreih, Deutschland und Amerika Erkundigungen eingezogen, was diese zu thun beabsihhtig- ten. Die ‘orientalishen Angelegenheiten kamen mehrfah zur Sprahe; Mr. Disraeli erklärte, Englands Interesse werde am meisten durch Aufrechthaltung des Frie- dens gewahrt; die Intentionen der Regierung seien durhaus fricdlih, eine Debatte über die Orientfrage scheine aber nicht zulässig, die Mächte seien eben einig, keinen Druck auszuüben ; von den Vorgängen in Bulgarien habe die Regierung keine Nachricht, der Krieg werde eben mit Grausamkeiten von beiden Seiten geführt ; die Nachricht, ein englisches Kriegs\hiff habe in Klek Lebensmittel, Geld und Waffen für die türkishen Truppen gelandet, sei unwahr, die Regierung werde viclmehr die strengste Neutralität bewahren.

Unterdeß dauert die Ausrüsiung und Absendung von Schiffen und die Indienstftellung neuer fort; an der neufund- ländishen Küste sollen während der Fischereisaison die britischen Schiffe so verstärkt werden, daß sie der dortigen französishen Flotte niht nachstehen,

Aus den Zeitungen is zu erwähnen, daß die amtliche Gazette die Königliche Genehmigung zur Einverleibung der unter dem Namen Fingo!and, Idutywa-Reserve und Nomansl!and be- kannten Territorien in die Kapkolonie veröffentlihte. Hervor- zuheben is} die große Anerkennung; welche die „Army and Navy- Gazette“ der deutshen Marine nah Ankunft des Geschwa- ders und nah dem Bíisuch der britischen Autoritäten in Wilhelms- haven gezollt. Die Stimmen der Presse über den Orient lauten durhweg friedlih; fie sprechen fih zumeist vorsichtig aus und hoffen noch eine Wendung zum Bessern; „Times“ außert fich über die Gültigkeit des Pariser Vertcages wie Lord Derby ; man möge der Türkei nur Ruhe lassen, sich selbst wieder zu-

-\sammen zu finden und ihre Einrichtungen zu treffen; ähnlih äußern \ich alle Zeitungen.

Betreffs der Kolonien is zu melden, daß in Zanzibar das englische Kriegs\chiff} „London“ ein Rencontre mit einem Sklaven\chiff gehabt und dasselbe gekapert, 300 Sklaven befreit und die arabishe Mannschaft in Zanzibar eingekerkert hat. Der König von Dahomey hatte fih entshlossen, die Strafe zu zahlen; seitdem der „Ariel“ aber von Whydah abgesegelt, weigerte er sih wieder und verlangte sogar das {hon mit Be- {lag belegte Del wieder zurück. Das Gebiet Griqualand West protestirte gegen seine Vereinigung mit der Kapkolonie. Von den Ansiedlungen in der Siraße von Malacca i} des Gouverneurs Berieht eiügetroffen; von einer Annexion malaischer Staaten oder deren Verwaltung durch britishe Beamte will die Regierung” nihts wissen, die britishen Residenten sollen aber

“bk ven und einen aus englischen und eingeborenen Mitgliedern zusammengeseßten Verwaltungsrath errichten.

Aus Asien erfährt man, daß der Khan von Khelat beim Oberst Sandmann zu Mustang eingetroffen war; Mr. Gros- venors Expedition war in Rangoon angelangt und freundlich von Birmanen und Chinesen behandelt worden. Auf Barbadoes hatte die Aufregung nahgelassen, doch dauerte die Agitation noch fort und die Gefängnisse waren überfüllt; der. gesezgebende Körper verlangt Einsezung einer Königlichen Kommission zur Untersuchung der Unruhen und event. Abberufung des Gouverneurs Sir Pope Hennessy, und der Bischof und die Geifilichkeit erheben gleihfalls in einer Denkschrift bezüglich der Unruhen Anklagen gegen den Gouverneur. In Singapore endlih dauert die Unterwerfung der feindlihen Häuptlinge fort.

Die neue Artillerie- und Ingenieurschule.

Von den großen Militärbauten, welche nach Beendigung des lezten Krieges der Umgebung der Hauptstadt in Angriff genommen wurden, is soeben die erste, die neue Artillerie- und Ingenieurschule bei Charlottenburg ihrer Vollendung entgegen geführt worden. In Folge der Vermehrung und der reorgani- \atorishen Umgestaltung, welche die Artillerie und die Pioniere in den leyten Jahren erfahren haben, hat auch das Offizier-Corps der beiden Waffen eine ansehnlihe Erweiterung erhalten, und erwiesen sich namentlih, seitdem. auch das Königlich sächsische und das Königlih württembergische Kontingent seine Offiziere in die Centralvorbereitungs\{hule nach Berlin enisendet, die Räume der bisherigen Actillerie- und Ingenieurschule unter den Linden nicht mehr als ausreihend. Es wurde daher der Neu- bau eines Institutes, in welchem die, den genannten Truppen angehörenden Offiziere eine den wissenschaftlihen und praktischen Anforderungen, so wie sie der Dienst der Waffen bedingt, entsprechende Fachausbildung erhalten \soAten, durch Geseh vom 9. April 1873 bestimmt, und dazu eine Summe von 420,000 Thaler bewilligt. Der im Laufe desselben Jahres (1873) begonnene Bau ift jeht soweit gefördert, daß das Gebäude nah den Sommerferien be- zogen werden wird.

Die ca. 1000 Sthritt \üdöstlih von Charlottenburg belegene Anstalt nimmt ungefähr die Hälfte des dafür bestimmten Areals von 7 Morgen ein und zerfällt in ein Haupt- und ein Direktions- gebäude. Sämmtlihe Baulichkeiten sind im Rohbau und Rund- bogenstyl gehalten. Sandsteinartig angepugte Pilaster mit gleih- artigen Haupt- und Untergesimsen heben den architektonishen Gesammteindruck in wirkungsvoller Weise hervor. Eine äußere Ornamentik is bei dem im AUgemeinen einfach gehaltenen Ge- bäuden: vermieden.

Das Direktionsgebäude mit der 13 Fenster zählenden Front nah der Hardenbergstraße gerichtet, ift ca. 38 M. lang, 12 M. tief und enthält außer Keller und Erdgeshoß noch zwei Stock- werke. In demselben sind die Wohnräume für den Direktor, den etatsmäßigen Stabsoffizier, drei Direktions-Dffiziere und den Arzt enthalten.

Das Hauptgebäude hat. die e von 29 Fenstern nah der Fasanenstraße. Es besteht aus einem Längsgebäude mit drei anschließenden Flügeln oder Pavillons. Jn seiner größten Ausdehnung mißt es ca. 90 M. Länge und 12 M. Tiefe. Jeder der Blüûgel ist 38 M. lang und 10—12 M. tief. Es enthält neben Souterrain und Parterregeschoß ebenfalls 2 Etagen. Nur der Miitelbau hat in seinen Risaliten, durch den Saalbau bedingt, noch ein drittes Geschoß. Das Dach ift ein Schieferdach, um dasselbe läuft eine Attica aus traillenartigen Zwischengliedern. Die Fenster find Rundbogenfenster.

/ In dem Hauptgebäude, dessen Pavillons geräumige Höfe einschließen, befinden sich 14 Lehrsäle, ein jeder zu 25 Zuhörern

berechnet, sodann eine durch 2 Etagen gehende große Aula, welche das Bildniß Sr. Majestät des Kaisers erhält, einige Re- petitionszimmer und Hörjäle für die Vorträge und Experimente in der Chemie und Physik, und das Offizier-Kasino mit einem Speisesaal, in welhem über 300 Personen Play finden, einem Billard-, Spiel- und Lesezimmer, einem Raum für die Bibliothek und die wirthshaftlihen Bedürfnisse des Hauses. Hinter den eben genannten Geckäuden, zu welhen man auf breiten Stein- treppen Zugang findet, liegen Stallung, Remisen, sowie noch andere ökfonomishen Zwecken dienende kleinere Bauten. Das ganze Grundftück ift von drei Seiten mit einem geschmackvollen Zaun von Schmiedeeisengitter auf massivem Unterbau eingefaßt. Auch auf Garten- und Parkanlagen, Rasenpläße und Gemüse- beete ift Bedacht genommen, und umziehen dieselben den Komplex der von dem Hauptgebäude getrennt liegenden kleineren Etas blissements.

Die vereinigté Artillerie- und Ingenieurs4nule wurde im Jahre 1816, als nach den beendeten Befreiungskriegen aus 3 Artillerie-Brigaden neun, und die bis dahin bestandene Mineur=- und Pontonnier-Compagnie zu 9 Pionierabtheilungen formirt worden waren, auf Anregung des Prinzen August von Preußen und der Generale Rauch, Boyen, Scharnhorst errichtet. Sie hatte damals den Zweck, daß die Offizierkandidaten beider Waffen ge- meinschaftlich unterrihtet und gemeinsam ausgebildet werden sollten, um demnähst als tüchtige Offiziere in ihre Dienst- ftellungen einzutreten. ;

Das Lokal für die vereinigte Schule war ein Theil der Räumlichkeiten in der oberen Etage des Gießhauses.

Die beengte Räumlichkeit sowohl, als der Uebelstand, daß die die Schule besuchenden Portepeefähnriche zerstreut in der Stadt umherwohnten, gaven den Anlaß zu der Herstellung und Einrih- tung der Unter den Linden Nr. 74 gelegenen Anftalt, welche auf dem Plaß, wo aus früherer Zeit her 3 Pontonhäuser ftanden, in den Jahren 1822 und 1823 mit der Bestimmung baut wurde, nit nur als Lehranftalt, sondern aud als Kaserneinent für die Schüler zu dienen. Im Oktober 1823 wurde das neue Jnsftitut der Direktion der Schule übergeben und begann seine Lehr- thätigkeit in der nußbringendsten Weise für die Waffe wie für die Wissenschaft. In den Jahren 1832 und 1841 erfuhr das- selbe wichtige organisatorische Veränderungen, welhe aus der Nothwendigkeit folgten, die dieselbe besuhenden jungen Leute auch nach Beendigung ihrer ersten Studienzeit, noch 1 Jahr lang als Offiziere auf derselbeni zu unterrichten, und auf ihren \pä- teren Beruf vorzubereiten. Neue Umgeftaltungen trafen die Schule in den Jahren 1852 und 1863. Den bis dahin bestandenen zwei Coetus war ein dritter hinzugefügt worden. Von diesen 3 Coetus gab der unterste den in denselben einge- tretenen Portepéefähnrihen die allgemeine Vorbereitung zum Armee-Offizier. In dem zweiten und dritten wurde hauptsächlih das Studium der Fachwissenschaften getrieben. Im Jahre 1863 kam der frühere Gedanke, die Schüler des 1. Coetus allmählich den neu errichteten Kriegs\{hulen für die Vorbereitung zum Offizier zu überweisen, zuerst zur Ausführung, und im Jahre 1865 ging diese niedrigste Lehrklasse ganz ein, so daß nur zwei Untexrichtskurse mit der Bestimmung verblieben, den denselben folgenden jungen Offizieren eine ganz s\pezifische Berufsausbil- dung im Artillerie- und Ingenieurwesen zu geben.

Im Jahre 1869 wurde die noch heut bestehende Organisa- tion angenommen. f

Die im Jahre 1872 erfolgte Trennung der Feld- und Fuß- artillerie fand auch bei der Anstalt dur völlig gesondecte Aus- bildung der Offiziere beider Waffen ihren Ausdru.

In ihrer gegenwärtigen Zusammenseßung zerfällt die Ar- tillerie- und Ingenieurshule in 10 Unterrihtsabtheilungen, von denen 6 zur Ausbildung der Ar'illerie- und 4 zur Ausbildung der Inger.ieuroffiziere bestimmt sind. Von den 6 Artillerie- abtheilungen bilden 3 Parallelabtheilungen den einjährigen Kursus Feldartillekie, eine den einjährigen Kursus Fußartillerie, und je eine die Selecta Feld- resp. Fußartillerie. In dem ein- jährigen Kursus werden Artillerie-Dffiziere, welhe sih durch eine vorangegangene zweijährige Dienstleistung vei der Truppe mit den praktishen Zweigen des Dienstes und der Disziplin vertraut gemaht haben, unterrichtet, und ihnen Gelegenheit geboten, sch die wissenschhaft- lihe Ausbildung zu verschaffen, welche sie befähigt, ihre Weiter- bildung durch Selbststudium, sowie durch die Praxis in frucht- bringender Weise weiter zu verfolgen. Am Schluß der, dieser zehnmonatlihea Schulzeit, von welcher 9 Monat auf theoreti- hes Siudiam, 1 Monat auf praktishe Uebungen kommen, folgenden Prüfung (von deren Bestehen die Ernennung zu wirflihen Artillerie-Offizieren abhängt), findet unter denjenigen, welche dieselbe bestanden haben, und den fi freiwillig Melden- den eine Auswahl von höchstens 25 Offizieren der Feld- und von 50 Prozent derjenigen der Fußartillerie statt, welhe für einen zweiten 84 Monat dauernden Kursus zu einex Selectaklasse der Feld- resp. der Fußartillerie vereinigt werden. Der Unter- riht in der Selecta soll einzelnen, durch wissenschaftliche Appli- kation uad Führung fi auszeihnenden Autillerie-Offizieren die S zu einer höheren wisser\chaftlihen Fachbildung ge- währen.

Die Lehrobjekte für die Artillerie-Offiziere umfassen im einjährigen Kursus die Ballistik, das Artilleriematerial, den Ge- brauch der Artillerie, die Feldbefestigung resp. Fortifikation und dey. Feftungskrieg, Taktik, Mathematik, Physik, Chemie, geo- metrisch-artilleristisches Zeichnen, De d Pferdekenntniß, Französisch, English und freies Handzeihnen. Die Lehrfächer in der Selecta Feld- und Fußartillerie find folgende: Höhere Ballistik, Artillerie, Konstruktionslehre, Geschitte und Literatur der Artillerie, Geschichte des Feld- resp. Festungskrieges, Plan- und geometrisch-artilleristishes Zeichnen.

Offiziere, welhe Selectaner gewesen sind, finden läufig Verwendung bei instruktiven Kommandos oder in wissenschaft- lihen Stellungen.

Die zur Schule einberufenen ete müssen vorher 1 Jahr praktischen Dienst gethan haben. Für sie dauert der Lehrkursus 15/5 Jahr, und zerfällt in zwei aufeinander folgende Coetus7, dessen unterer die am 1, Oktober neu Ein- tretenden aufnimmt. /

Der untere Coetus ift wie der obere in 2 Parallelabthei- lungen getrennt. Von diesen Abtheilungen O die eine Aus- bildung in der höheren, die andere in der niederen Mathematik, Die Zutheilung der Offiziere zu beiden Abtheilungen erfolgt nah dem Ausfall einer Prüfung. Der untere Ingenieur-Coetus dauert im Ganzen 11 Monate, von denen 9 auf Vorträge und 2 auf praktische Uebungen kommen. Am Schluß wird die erste Parte der Berufsprüfung für Ingenieur-Offiziere zurückgelegt.

er obere Coetus besteht in einem 9 monatlihen Unterrichts- lursus, dem noch 14tägige Uebungen folgen. Den Schluß der agd Studienzeit bildet die zweite Hälfte der

erufsprüfung, Ihr Ausfall ist maßgebend für die Beför- è gehende

| 8,000,900 £ bis 9,000,009 £ im Jahre 1860) gestiegen.

derung zum wirklichen Ingenieur- Offizier, Gegenstände des.

Unterrihts in den Ingenieurkursen find Fortifikation und Feftungskrieg, Ingenieurtechnik, Mathematik, Physik, Chemie, Theorie des Aufnehmens, Fortifi- kationszeihnen, geometrish-architektonisches Zeihnen, Planzeichnen, Französish, Englisch, Pferdekenntniß und Freihandzeihnen. lehteren vier Disziplinen sind sowohl für die Artillerie- als die In- genieurshüler nicht obligatorisch. Die praktishen Uebungen dienen theils zur Erläuterung der theoretishen Vorträge und- werden mit diesen verbunden, theils werden sie am Schluß der-: selben zur weiteren Ausbildung der jungen Offiziere abgehalten. Zw

den ersteren gehören für die Offiziere beider Waffen Besuche der-

artilleristishen Etablissements und der Waffen- und Munitions- fabrik in Spandau und Beiwohnen einiger Schießübungen.

Zu den andern zählen für beide: Uebungen in der Taktik: und Feldfortifikation. Beiwohnen einer Uebung der Garde- Pioniere im Nothbrückenbau und Besichtigung und Erklärung der sonstt auf dem Uebungsplay dieses Bataillons aus- geführten Arbeiten. Für die Ingenieure allein: die Be= \suhe im Festungsmodellhause, Uebungen mit dem Material der Feldtelegraphen, Uebungen im Terrainaufnehmen und in der Aufnahme von Gebäuden, Besichtigung und Erklärung lehr- reiher industrieller Etablifsements und in der Ausführung be-- griffener Civilbauten, desgleichen der Festungsbauten in Spandau. :

Im Ganzen treten dur{schnittlich 100—120 Offiziere der Feld-, 20—25 der Fußartillerie, und 40 Ingenieur-Offiziere zur Absolvirung der vorgeschriebenen Kurse in die vereinigte Ar- tillerie- und Ingenieurshule alljährlih ‘neu ein,

Besucht - wurde dieselbe in dem lezten Kursus im alten: Gebäude von 262 Offizieren.

Gewerbe und Hanöel.

Unter dem Titel „Die Entwerthung des Silbers“ bespricht der „Economist * mit besonderer Berücksichtigung der Ver- hältnisse in Ostindien die zur Abhülfe des gedachten Uebelstandes. ¿emachten Vorschläge. Die Regierung von Ostindien empfängt näm- lich ihre gesammten Einkünfte in Silber, brauä,t dagegen in London A einen ansehnlichen Betrag an Gold, so daß sie eine ernstliche Finbuße erleidet. Eine so schwere Kalamität hat selten eine Rezierung so plößlich und in Folge von Umständen, die fich so ganz ihrer Kontrole entziehen, betroffen. Der Vorschlag, die Regierung von Ostindien solle -das Silber demonetisiren und durch Gold ersehen, erscheint dem genannten Wochenblatte als ein solcher, der ohne - Erwägung einer praktischen Folgen gemacht wordeu, Der einzige Weg, eine derartige Operation zu voll-. führen, sei der von der deutschen Regierung eingeshlagene. Diese

kaufte und schaf}fte das die neue Währung bildende Geld an und

tauschte es, so weit die Operation durchgeführt ist, gegen das die alte Währung bildende Silber aus. Niemand aber könne dieses jeßt der indishen Regierung als ein Mittel zur Hebung der finanziellen Schwierigkeit vorschlagen, denn die Kosten würden enorm sein, Selbft mit Aufwendung aller Mittel würde es ihr s{chwierig sein, die er- forderlihe gewaltige Menge Goldes anzuschaffen, und fie würde kaum im Stande fein, das Silber zu irgend einem Preise zu verkaufen. Aber auch der fernere Vor- \{lag, eine Thl Ae M in Indien einzuführen, könne die Schwierigkeit der Lage nicht heben. Die Wesenheit der Doppel- währung bestehe in der Schaffung zweier geseßlichen Zahlurgsmittel urd gebe dem Schuldner die Wahl, mit welchem von beiden ec zahlen will. Die indischen Pächter würden natürlich genau fo wie jezt in Silber bezahlen und die Grundrente würde gerade wie gegen- wértig durch die Entwerihung des Silbers beeinträchtigt werden. Als ein drittes Mittel ward in Vorschlag gebracht, die indische Regierung möge die Ausprägung von Rupien einstellen. Es würde dadur, ob- wobl das ungeprägte Silber im Werthe falle, das gemünzte Silber nich! heruntergehen, da die Zunahme desselben eine beshränkle sei, Aber das Ergebniß einer solchen Maßregel würde das Fallen des Silberpreises selbs noch tief unter den gegenwärtigen Stand sein, denn es verstopfe die größte natürlihe Absaßquelle des ge- nannten Metall-8. Es würdcn außerdem wegen des großen Werhunterschiedes zwishen gemünztem und ungemünztem Silber die Fabrikation und die Einführung ungeseßlich hergestellter Rapyièen ein einträgliher Erwerbszweig werden. Das natü-liche Heilmittel gegen die Entwerthung des Silbers bestehe letieres über den ganzen Erdball und besonders über das un- ermeßlice Gebiet des Ostens und überall dort zu verbreiten, wo eine Silberwährung herrscht. Es werde dadurch die Entwerthung diejes Metalles überall eine gleiche sein und die Preise überall beein- flussen, wo Silber die Währung bildet. Der Fall der Silberpreise werde bedeutend gemildert werden, wenn wir dem gewöhnlichen Han- delsverkehr es überlassen, es dur die Welt zu vertheilen, Alle Pläne, welche einer solchen Thätigkeit des Handeléverkehrs hinderlich sind, tämen darauf hinaus, das Silber im einheimishen Markte zurüdcks zuhalten, eine Entwerthung hierselbst zu vergrößern und seine Ver- breitung zu verhindern, welch leßtere das einzige Heilmittel sei,

Vir knüpfen hieran - folgenden Auszug, den die „E. C.“ aus dem Bericht der parlamentarishen Kommission für die Unter- suchung der Gründe der Silberentwerthung gießt: Der Bericht beschäftigt sich nicht mit dec Ansfindigmahung von Maßes regeln zur Abhülfe, sondecn nur mit der Aufsuhung der Ur- sah:n des Uebelfstandes. Als solche werden folgende angegeben : 1) Die jäbrlihe Silberproduktion it über 14,0 0,000 Le

ler- von haben die Silbergruben der Vereinigten Staaten ungefähr 7,000,900 £ geliefert, und es ist für die Zukunft noch eine Steige- rung dieser Produktion zu erwarten, wenn nicht etwa der niedrige Stand der Silberpreise fortbestehen und dadurch die Produktion vermindert werden sollte. 3) Deutschland hat noch über einen Vorrath von mindestens 8,009,000 L zu verfügen, es ist sogar möglich, daß dessen Silbervorrath 20,000,000 £ übersteigt. Anderseits ist es aber möglih, daß eine die hier veranschlagte bedeutend übersteigende Summe zur Prägung yon Scheidemünzen s\chließlich erforderlich ift. 4) Die skandinavischen Königreiche haben den Gebrauch des Silbers aufgegeben; die hier- durch auf den Markt gebrachte oder noch zu bringezde Summe von. demonetisirtem Silber ist indeß niht von Bedeutung, 5) Oesterreich hat augenscheinlich Silber gegen Gold ausgetauscht, da der Silber- vorrath in der Kaiserlichen Bank seit 1871 von 10,000,000 £ auf 6,600,000 £ herabgegangen ist. 6) Jtalien ist nach und nach von seinem Silbercourant entblößt worden, Seit 1855 sind bedeutende Sum- men exportirt worden, Die Zwangépapierwährung hat augenscheinlich das ganze Metallcourant aus dem Lande vertrieben. Jn diesem Courant waren zuAnfang 1866 gegen 17,000,000 £ anSilbermünzen einbe- griffen, 7) Frankreich dagegen hat seit einigen Jahren seinen Silber- vorrath ergänzt. Jn den. leßten vier Jahren hat dort die Silber- einfuhr die Ausfuhr um 33,500,000 L überftiegen. 8) Eng- land, Rußland und Spauien sind jedes Ankäufer von einigen Millio- nen gewesen, 9) Japan und China, sowie andere Länder im Osten haben einen gewissen Betrag an Silber M 10) Indien entnimmt nech Silber, jedoch in bedeutend geringeren Beträgen, als früher. 11) Die englische Regierung hat jährlih Wechsel im Betrage von 15,090, zu verkau» fen, welhe von Solchen, die in Indien Zahlungen zu vi V haben, gekauft werden können, um sie au Stelle von Me1all dorthin zu sen- den. Der genannte Betrag ist allmählih erreicht worden , und reprä- fentirt einen Zuwachs von über 10,000,000 £ gegen vor 20 Jahren. 12) Die Silbersendungen nah Jndien in den leßten vier Jahren be- laufen g an 15,600,000 £ gegen 28,900,(00 £ in den vorher- n Jahren, t

Wasserbau, Artillerie, Taktik;

Die:

darin,

Fnserate für den Deutschen Reichs- u. Kgl. Preuß. Staats-Anzeiger, das Central-Handelsregister und das Postblatt nimmt an: die Königliche Expedition des Deutschen Reichs-Anzeigers und Kföniglih Preußishen Staats-Anzeigers: Berlin, 8. i. Wilhelm-Straße Nr. 32.

_Deffentlicher Anzeiger.

1. Steckbriefe und Untersuchungs-Sachen,

9, SORRR Net, Aufgebote, Vorladungen u. dergl,

3. Verkäufe, Varpachtungen, Submissionen etc,

4. Verloosung, Amortisation, Zinszahlung u. s, W. von öffentlichen Papieren.

5, Industrielle Etablissements, Fabriken und Grosshandel,

6. Verschiedene Bekanntmachungen.

7, Literarische Anzeigen,

8. Theater-Anzeigen. In der Börsen»

9. Familien-Nachrichten, beilage.

Inserate nehmen an: das Central - Annoncen- Bureau der deutschen Zeitungen zu Berlin Mohrenstraße Nr. 45, die Annoncen-Expeditionen des e-Juvalidendank“/, Rudolf Mosse, Dagsenstein & Vogler, G, L, Dgube & Büttner & Winter, sowie alle übrigen größeren

0., E. Schlotte,

Annoncen-Bureaus.

Steckbriefe und Untersuchungs -Sachen-

Steckbrief. Gegen die Bäkerlehrlinge Paul Reimann und Ioseph Sappelt ist die gerict- liche Haft wegen Unterschlagung 1n den Akten R. 354 de 1876 Komm. IL beschlossen worden. Die Verhaftung hat nicht ausgeführt werden können. Es wird ersucht, den 2c. ‘Reimann und den 2c. Sap- pelt im Betretungsfalle festzunehmen und mit allen bei ihnen sich vorfindenden Gegenständen und Gel» dern an die Königliche Stadtvoigtei-Direktion hier- selbst abzuliefern. Berliu, den 12. Juli 1876. Königliches Stadtgericht. Abtheilung für Unter- suchungésachen. Kommission Il, für Voruntersuchun- gen. Beschreibung des Reimaun : Alter: 18 Fahre, geboren am 22. Juli 1857, Geburtsort: Alts- Herbsdork, Kreis Münsterberg i. .Schl.; Größe: 5 Fuß 4 Zoli; Haare : hellblond; Augen: entzündet ; Augenbrauen: blond; Kinn: rund; Nase: gewöhnlich ; Mund : gewöhnlich; Sesichtsbildung: oval; Ge- fichtsfarbe: blaß; Zähne: s{lecht; Gestalt: hager; Sprache: deutsch. Beschreibung des Sappelt : Alter: 16 Jahre, geboren: 20. Mai 1860; Geburts- ort : Follmersdorf, Kreis Frankenstein i. Schl. ; Größe: 5 Gui 3 Zoll; Haare: dunkelblond; Augen: groß ; Augenbrauen : dunkel ; Kinn: rund; Nase: gewöhnli ; Mund: gewöhnlich; Gesichtsbildung: oval; Gesichts- farbe: gesund; Zähne: gut; Gestalt; unterseßt ; Sprache: deutsch.

Steckbriefs - Erledigung. Der hinter den Kanfmann B. Fraukel wegen Betruges in den Akten F. 182 jeßt 173 resp. de 1861 unter dem 12. Angust 1861 erlassene und unter dem 2d. Juni 1862 erneuerte Steckbrief wird hierdurch zurück- gencmmen. Berlin, den 7. Juli 1876. Königliches Stadtgericht, Abtheilung für Untersuchungssachen. Kommission 11. für Voruntersuchungen.

Der unterm 20. Juni d. J. wider den Mehger- gesellen Louis Schaller von | Eich-Wolframsdorf erlassene Steckbrief wird als erledigt zurükgezo- gen. Cassel, 12. Juli 1876. Staats-Anwalt.

Belannuoeunn: s Der unten signalisirte Former Emil Schüßmanu aus Danzig, welcher hier in Arbeit gestanden, hat ch am 29. v. Mts, unter Mitnahme seiner, in einem verschlossenen Schranke seiner Wirthin be- findlich gewesenen Papiere, sowie eines Paares langer feuer Stiefeln und eines Vorhemdes seines Quartiergenossen heimlich von hier entfernt. Wir ersuchen um Nachforschung event. Festnahme des 2c. Shüßmann und gefällige Nachricht. Cöthen, den 10, Juli 1876 [6026] Herzogliche Anhaltische Kreis-Direktion. Signalement. Vor'| Name: Gmil Zu- [***l1Echüßmann. S Bee eburts- un R Wohnort: s Danzig. Alter: 21 bis 22 Jahre. Statur: mittel (kräftig). Uugen: braun (tiefliegend). Augenbrauen: s{warz. aare: |chwarz. Nase: gewöhnlich. ; Mund: gewöhnlich (starke Lippen). Gesicht: oval (aufgedunsen). Bart: Sprache: deutsch. Bekleidung. Rock: dunkelgrauer Stoff. Hose: dunkelbraune geriefte. Weste: dunkelbraunes Tuch. Müye: schwarzes Tuch. Stitfeln: ziemlich neue rindlederne Halbstiefeln.

Offene Strafvollstreckungs Requisition, Nach- stehende Landwehrmänner: 1) der Fleischer Johnnn Carl Gustav Aruold, geboren am 27, Juni 1833, zu Deutsh-Wartenberg, Kreis Grünberg, 2) der Arbeiter Johann Gottlieb Krause, geboren am 24. November 1831 zu Thiergarten, Kreis Freistadt, 3) der Maurer Johann Carl Stadach, ge‘oren den 5. Januar 1833 zu Wald-Vorwerk, Kreis Grün- berg, 4) der Ziergärtner und Oekonom Friedrich Bartsch, geboren den 8. Mäcz 1836 in Kolzig, Kreis Grünberg, 5) der Arbeiter Johann Gotttried Gabler, geboren den 15. August 1835 zu Dick- aus, Kreis -Grünberg, 6) der Arbeiter Johann

ottlieb Carl Stephau, geboren den31. März 1837 zu Boyadel, Kreis Grünberg, 7) der Handelsmann Carl August Kounetke, geboren den 2. Oktober 1834 zu Dammerau, Kreis Grünberg, 8) der Ar- beit.:r Johann Gottlieb Hoffmanu, geboren deu 21. März 1837 zu Boyadel, Kreis Grün- berg, sind wegen unerlaubten Auswanderns zu einer Geldbuße von je 20 zwanzig Thaler, im Unvermögenéfalle zu je 14 vierzchn Tagen Hast verurtheilt worden. Da ihr gegen- wärtiger Aufenthaltsort unbekannt ist, so werden alle offentlichen Sicherheitsbehörden hiermit ersucht, auf diese Landwehrmänner zu vigiliren und im Be- tretungsfalle der nächsten Gerichtsbehörde davon An-

‘ige zu machen, welhe um Strafyollstreckung und

ittheilung davon ax uns gebeten wird. Grün- berg, den 7. Juli 1876. Königliches Kreitgericht. T Abtheilung. Der Polizei-Richter.

Subhastationen, Aufgebote, Vor- ladungen un. dergl.

5143 ; (91) Oeffentliche Vorladung.

Der Kaufmann Avolph Phiebig hier, August- straize 3a, hat gegen die Handlung C. Ihriag Nachfolger, früher hier Dresdenerstraße 84, und den Herrn Adolph Berein, früher hier Breitestr. 12,

Mayer als Mitverklagte gerichtet.

des 2c Berein, sowie des Jnhabers der Handlung ! C. JIhring Nachfolger, Gust. Ad. Berein, :

gefordert, in dem zur Klagebeantwortung und wei- teren mündlichen Verhandlung der Sache auf den 3. Oktober d. I., Vormittags 10 Uhr,

Klage zu beantworten,

zureichen, indem auf spätere Einreden, welche auf agen beruhen, keine Rücksicht genommen werden ann. Erscheinen die Beklagten zur bestimmten Stunde nicht, so werden die in der Klage angeführten That- sachen und Urkunden auf den Antrag des Klägers in contumaciam sür zugestanden und anerkannt er- achtet, und was den Rechten nach daraus folgt, wird im Erkenniniß gegen die Beklagten ausge)prochen werden.

Veriin, den 14. Juni -1876. Königliches Stadtgericht. I. Abtheilung für Civi! sachen. Prozeß-Deputation II.

[2024] Bekanntmachnng. j

Der Gensd'arm Franz zu Groß-Gerau im Groß- herzogthum Hessen hat bei uns auf Umschreibung der beschädigten Fa e aas der vor- mals Nassauischen Staatsanleihe vom 29. No- vember 1858 Lit. G. Nr, 341 über 200 Fl., an welcher die untere Hälfte des zweiten Vlaties fehlt, angetragen. :

In Gemäßheit des §. 3 des Geseßes vom 4, Mai 1843 (Gef. S. S. 177) wrd demnach Jeder, der an dieser Obligation ein Anrecht zu haben vermeint, aufgefordert, dies bei uns innerhalb der nächsten 6 Monate nund spätestens am 1. Oktober 1876 \chriftlich anzuzeigen, widrigenfalls das gedachte Papier kassirt und dem vorgenannten Gensd'armen Franz ein neues coursfähiges Dokument ausgefertigt werden wird.

Verlin, den 3. März 1876.

Hauptverwaltung der Staatsschulden. Graf zu S Löwe, Hering. ger.

[2269] Oeffentliche Borladuna.

Dex Dienstmanu zeigt, daß ihm folgende Wechsel:

1) der Wechsel vom - 31, August 1857 über 380 Thaler, mit dem Ausstellungs- und Zahlungs- orte Breslau, ausgestellt von B. Brauner, au- genommen von Paul Theiner,

2) der Wechsel vom August oder September 1857 über 50 Thlr., Zahlungsorte Breslau, ausgestellt von B. Brauner, angenommen von Paul Theiner,

3) der Wechsel vom September 1857 über 58 Thlr. 22 Sgr. 6 Pf., mit dem Ausstellunçcs- und Zahlungöorte Breslau, auégestellt von Kittlaus, angenommen von Paul Theiner, eingels|st von

, Brauner, verloren gegaugen und die Amortisation dieser Wechsel beantragt.

Es werden deshalb die unbekannten Jnhc.ber der bezeichneten Wechsel aufgefordert, dieselben spätestens in dem auf

den 6. Oktober 1876, Bormittags 11 Uhr, vor dem Herrn Kreisgerichts-Rath Trautwein in unserem Parteienzimmer Nr. 2 angeseßten Termine vorzulegen, widrigenfalls diese Wechsel für kraftlos werden erklärt werden:

Breslau, den 28. Februar 1876.

Königliches Kreisgericht. L Abtheilung.

i Edifta!ladung.

Die Ehefrau des Vuchhalters Philipp Niedel, Louise, geb. Peter, dahier hat auf Ehescheidung geklagt. weil sih ihr Ehemann am 19. April p. Js. von ihr entfernt habe, ohae daß ihr seitdem über seinen Aufenthaltsoxt Nachcicht. zugegangen sei.

Zur Verhandlung der Sahe wird Termin auf den 2ö. September d. I., Bormittags 9 Uhr, anberaumt, zu welhem der Verklagte unter dem Rechtsnachtheile des Ausschluss:s - und beide Theile unter den in den §8. 25— 28 der Verordnung vom 24, Juni 1876 angedrohten Rechtsnachtheilen vor- geladen werden. /

Einsicht der Klagschrift, fowie der überreichten U: kunden ist im Gerichtslokale gestattet und werden weitere Verfügungen und das Erkenntniß nur durch Anschlag am Gerichtsbvrett bekannt gemacht.

Cassel, am 4, Juli 1876. [6041]

Königliches Kreisgericht. Erste Abtheilung. Gösbell.

Verkäufe, Verpachtungen Submissionen 2c Í

Pferde-Auktion. Sounabend den 29. Iuli d. I. Vormittags von 115 Uhr ab sollen zu Berlin in der Reitbahn der Tattersall- Aftien- Gesellshaft, Georgenstraße Nr. 19, aus dea König- lichen Neustädter Gestüten * 12 bis 14 jüngere und ältere, meist noch deckfähige Hengste, sowie eine 8jährige Stute öffentlich und meistbietend gezen gleih haare Bezahlung verkauft werden. Sämmt- liche Pferde sind mehr oder wenigec rittig, und kôn- nen am Tage vor der Auktion an dem bezeichneten Ort besichtigt werden. Das Nähere über deren Ab- stammung 2. geht aus den vom 25, Juli cr. ab im Königlichen Ministerium für die landwirthschaftlichen Angelegenheiten, wie auch im Bureau der Tattersall- Aktien-Gesellschaft zu Berlin und im diesseitigen

zugleih als alleinigen Inhaber der vorgedachten Handns eine Wechselklage wegen 3000 nebst % SZinjen seit 20. März d: J, 12 50

Bureau-Lokal zur Empfangnahme bereit liegenden Listen hervor. Friedri - Wilhelms - Gestüt, bei

Protestkosten und F °%/9 Provision mit 20 #4 ange-

Dauta a /Dosse, den 11. Juli 1876. Der Königliche Landstallmeister, Wettich.

bracht. Zuglei ift dieselbe geg:n Chrisioph und | Die Klage isteingeleitet, und da der jeßige Aufenthalt [5887]

unbekannt ift, so werden diese hierdur öffentlich auf} ;

. Brauner hier bat ange- :

mit dem Ausftellungs- und *

Die Lieferung von 2,000,000 Kilo

Schottischem

Roheisen Nr. [.

wird am 20. Juli cr., Vormittags 10 Uhr, in öffentlicher Submijsion vergeben. Die Bedingungen werden gegen Nachnahme der Kopialgebühren abschriftlih mitgetheilt, sind auch im Büreau einzusehen.

Direktion der Geschoßfabrik bei Siegburg.

(H. 41515.)

Pferde Berkauf. Am Mittwoch, den 19. d. M.,

; hoh, 2) Y. Wedan, br., kl. Stern, r. Htfß. w., geb. : 1860 v. Y. Demetrius 167 Cntm. ho, 3) Rex, | Schimmel, geb. 1865 v. Regulus, 178 Cutm. hoch, : 4) Salamander, dklbr., geb. 1871 y. Prince Ca- * mille, 172 Cutm. hoch, 5) Westwind, {wrzbr., geb.

1871 y. Stormsftaid, 166 Cutm. hoh. Alle der | Landgestütsve1waltung bekannten Fehler werden an- gegeben. Außerdem sollen demnächst, an demselben : Tage, 9 Hengste verschiedenen Alters, zur alsbal- ; digen Tödtung, gegen Garantie durch Stellung ciner | Kaution, meistbictend verkauf: werden. Die Ver- * kfauföbedingungen werden im Verkaufstermin bekannt | gemacht, Celle, den 10, Juli 1876.

ftallmeister. v. Meyer.

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Königliche Oberförsterci Proskan. Zur BVer- fohlung geeignet liegen im hiesizen Reviere auf 130 Hektaren, ca. 6000 Rmtr, Kiefern Durchfor- stungsstangen, an die Gestelle gerückt, zum Verkauf bereit. Zur Oderablage bei Zloeniß 9 Kilometer, | zum Bahnhofe Sczepanowiß bei Oppeln 13 Kilo- meter.

förster Sprengel.

: Bekauuntmachung,. ' Die Veferung von ctwa 40,000 Centnern _Oberstzlesische Steinkohlen und 300 Hectolitern | Coaks für die oberste Reichs-Post- und Telegraphen- verwaltung soll im Wege des schriftlichen Anbietungs- | verfahrens verdungen werden. i Die Bedingungen können bei dem Bauverwaltungs- | Bureau des General-Postamts, Leipzigerstraße Nr. 15, | Zimmer Nr. 158, an den Wochentagen von 9 Uhr NBormittags bis 3 Uhr Naqhmittags eingesehen * Werden. 60953] Anerbietungen sind versiegelt mit der Auf\chrift : „Angebot wegen Lieferung von Stcinkohlen 2c.“ : Ga zum 24. Juli an das genannte Bureau abzu- geben. __ Berlin W,, 12. Juli 1876. Kaiserliches General-Postamt.

Submission auf Schraubstollen,.

Die Lieferung von ungefähr 50,000 Stück Schraub- stollen jährlich für die hiesige reihseigene Posthal- terei soll für i monatliche Kündigungsfrist im Wege der Submission vergeben werden. [6029]

Angevote auf die Lieferung sin verschlossen und wit der Aufschrift „Submission auf Lieferung von Schraubstoll-eu“ versehen bis einschließlih den 24. Juli d. I., 12 Uhr Vtittags, der Kaiserlichen Ober - Postdircktion, Königsstraße Nr. 601. abzugeben, Die Lieferungsbedingungen

Ober-Postdirektion, Zimmer 27b., in der Zeit von 9—12 Uhr Vcrmititags cingesehen werden. Die Post- verwaltung behält fsih die freie Wahl unter den Submittenten vor. t Berlin C-., den 11. Juli 16876, Der Kaiserlihe Ober-Postdirektor.

Bekanntmachung.

bringung des Materials der bespaantez Ererzir- Artillerie in den Kasernements 1) am Kupfergraben, 2) am Oranienburgerth or erforderlichen Zimmer-, Dachdecker- und Anftreicher-

werden.

Die Bedingungen und Kostenauschläge sind in unserem Geschäftslokale, Michaelkirhplaß Nr. 17, einzusehen und versiegelte Offerten bis zum 21, Iuli cr.,, Bormittags 11 Uhr, daselbst einzu- reichen. Cto. 112/7,)

Berlin, den 12. Juli 18376.

Königliche Garnisou - Verwaltung.

Bekanntmachung.

Im Wege der Submission jollen : i ca. 93,000 Kilo Gußeisen aus Munition und Artilleriematerial, [6020 j ca. 10,000 Kilo Schmiedeeisen aus Artillerie- material, j

ca, 1350 Kilo Stahl aus Artilleriematerial,

ca, 450 Kilo Zink aus Munition 2c., ca. 1250 Kilo Hartguß aus Munition 2c., sowie diverse Theile aus Panzerplatten

verkauft werden.

Termin hierzu ift auf:

Donuerstag, den 3. August 1876, Bormittags 10 Uhr,

in dem Bureau der unterzeichneten Verwaltung, Kupfergraber Nr. 8, anberaumt, bis zu welchem die s{riftlichen Offerten frankirt und versiegelt mit der Aufschrift :

„Offerte auf Aukauf von Eisen 2c,“ einzureichen sind.

Die Oeffuung der eingegangenen Offerten fiadet in-dem- genannten Termine in Gegenwart der etwa persönlih_ erscheinenden Submittenten resp. deren Stellvertreter ftatt und bleiben später eingehende Offerten unberücksichtigt.

: 1) Borromeo, \chwrzbr., fl, Stern, geb. 1857 v. Y Demetrius, 177 Catm.

Der Laud: :

Holzkohle auf 40— 50 S stellen. Preisofferten nimmt ! entgegen und ertheilt gewünschte Auskunst der Ober- ;

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unbestimmte Zeit gegen eine drei- |

im Bureau ;

können an den Wochentagen im Dienstlokale der :

Die zur Herstellung bedeckter Räume zur Unter- ;

[6018] | abend, den 22. Juli dies. Iahres, Mittags

Arbeiten sollen im Wege der Submission ve. dungen !

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Die Submissionsbedingungen, welche vor dem

vor der unterzeichneten Gerichtsdeputation im Stadt- | Mittags 121 Uhr, follen im hiesi P of | ; iben sind, li é j E " : 7 ; gen Reithause | Termin zu unterschreiben sind, liegen an den Wochen gerichtsgebäude, Jüdenstraße Nr. 59, Zimmer Nr. 84, ; tve fe Las Königliche Landgestüt nicht | tagen, Vormittags, im diesseitigen Bureau zur Ein- anstehenden Termin pünftlih zu erscheiren, die | mebr ganz geeignete, anderweit noch brauchbare Be-

etwaige Zeugen mit zur | {ler öffentlich meistbietend, ge i | E ; e 0 , gegen glei baare Be- Stelle zu bringen, und Urkunden im Original ein- ; zahlung verkauft werden:

sicht aus und können daselbst auch Abschriften der Bedingungen gegen Erstattung der Kopialien bezogen werden, Berlin, den 11. Juli 1876. Cto. 108/7.) Depot-Berwaltung der Artillerie Prüfungs- Kommission.

Bekanutmachung-

Hannoversche Staatsbahn.

Die Lieferung vou Bruch- und Werlklsteinen für den Bau der Elbbrücke bei Lauenburg soll im Wege öffentlicher Submission in 3 Looscn vergeben werden, von denen:

Loos I, Lieferung von Bruchsteinen,

Loos II. Lieferung von Weiksteinen für die O des Prfeilermauer- werts,

Loos IIT. Lieferung von Auflagersteinen, Ge- fimssteinen und Abdeckplatten

[5854]

umfaßt.

Die Submissions: Bedingungen und Pfeilerzeih- nungen liegen in dem Bureau des Abtheilungs-Bau- meisters Wiesner zu Lauenburg zur Einsicht aus und können auch von dort auf portofreien Antrag

Fuhrlohn per Are wird sich pro Centner | gegen Erstatturg von 3 H. bezogen werden.

Offerten sind versiegelt und mit der Aufschrift : „Submission anf Lieferung vou Bruch- und Werksteinen für den Hau der Elv- brückde bei Lauenburg“, spätestens bis zum 24, Iuli er., Bormittags 10 Uhr,

* an das obenbezeihnete Bureau pertofrei einzusen- den, wo dieselben in Gegenwart der erschienenen

Submittenten eröffnet werden. ÓHagunover, den 5, Juli 1876. Königliche Eisenbahn-Direktion.

Bekauntmachung.

Hannoversche Staatsbahn.

Die Ausführung der Maurerarbeiten für die Pfeiler der Elbbrüke bei Lauenburg foll im Wege öffentlicher Submission iy 2 Loosen vergeben werden, von denen:

Loos I. Ausführung der Maurerarbeiten für

i die im Flußzbette gelegenen Pfeiler,

Loos II, Ausführung ter Maurerarbeiten für die auf dem Flußufer gelegenen

Z Pfeiler umfaßt. L Die Submissioné-Bedingungen und Pfeilerzeich-

[5899]

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nungen liegen in dem Bureau des Abtheilungs-Baus. meisters Wiener zu Lauenburg zur Einsiht aus und können auch von dort auf portofr:ien Antrag gegen Erstattung von 3 M. bezogen werden. Offerten find vcrsiegelt und mit der Aufschrift: „Submission auf Ausführung der Yau- rerarbeiten für die Pfeiler der Eibbrücke bei Laueuburg“ spätestens bis zum 24. Iuli cr., Bormittags 11 Uhr, an das obenbezeichnete Bureau portofrei einzusen- den, wo dieselben in Gegenwart der erschienenen Submittenten eröffnet werden. Hannover, den 5, Juli 1876. Königliche Eisenbahu-Direktiou.

[6912] Bekauntmachung.

Die Lieferung von 4 Stück gußeisernen Säulen im Gesammtgewicht von pptc. 6000 K. för den Ausbau des Welfenschlosses zun; Polytehnikum zu Hannovec soll im Wege der öffentlichen Sub- mission vergeben werden, wozu Termin auf Sounu-

12 Uher, im Baubureau des Unterzeichneten, Welf:n- garten Nr. 1 b., angeseßt ift.

|

Die Uaternehmer haben ihre Gebote portofrei und versiegelt mit der Ausschrift: Gebot auf Lieferung

| von gußeisernen Säulen für den Van des

Polytechnifums einzureichen.

Die Bedingungen, unter welchen die Uebertragung der Lieferung exfolgt, sowie die Zeichnungen können in der Zeit vom 14, bis 21. Juli d. I, täglich von 8 bis 1 Uhr in dem obenbezeichneten Bureau ein- geschea oder gegen Erstatiung von 2 #6 übersandt werden, S

Hannover, den 12, Juli 1876.

Hunäus, Regierungs- und Baurath.

(6012) Bekanntmachung.

Die Lieferuvg von 32 Stück schmiedeeisecznen Trägern im Gesammtgewicht von pptr. 43,000 Ÿ für den Ausbau des Welfenschlosses zum Poly- technikum zu Hannover soll im Wege der öffentlichen Submission verg:ben werden, wozu Termin auf Sovnabend, deu 22. Inli d. I., Bormittags 11 Uhr, im Baubureau des Unterzeichneten, Welfen- garten Nr. 1 þ., angeseßt ist. /

Die Unternehmer haben ihre Gebote portofrei und versiegelt mit der Aufschrift: Gebot ouf Lieferung von shmiedeeiscrnen Trägeru für den Bau des Polytechaikums einzureichen

Die Béedinzungen, uzter melchen die Uebertragung der Lieferung erfolgt, sowie die Zeichnungen können in der Zeit vom 14. bis 21. Jali d. J. täglich von 8 bis 1 Uhr in dem oben bezeichneten Bureau eins gesehen oder gegen Erstattung von 3 F überfandt werden,

Hanuov:r, den 12. Juli 15876.

Iuminus, i, Regierungs- und Baurath,