1876 / 169 p. 4 (Deutscher Reichsanzeiger, Thu, 20 Jul 1876 18:00:01 GMT) scan diff

Behufs öffentliGer Verdingung der Ueferung des B an Brot, Fleisch, Viktualien, Fourage, Bivaksholz und Lagerstroh während der vom 1. bis incl, 17. September dauernden Herbft-Uebungen der Königlichen 10. Division bei Kriewen, Storchneft, Schrimm, Dolzig und Goflyn, sowie dec Gestellung von Fahren zur Abfuhr der Bivaks-Bedürfnisse von den Magazinpunkten in die Bivaks unh der sonst von den Truppen auf den Märschen, zur Abholung- der Verpflegungs-Bedürfnisse ‘aus den Magazinen nah den Kantonnements u, \. w. benöthigten Fuhren haben wir einen Submissions-Termin auf Moutag, den 31. d. Mts,, Vormittags 10 Uhr, in unse- rem Bureau (Posen, Kanonenplaßtz, ¡{Vordergebäude der St. Adalbert-Kaserne, parterre, Eingang neben der Garnisonkirche) anberaumt. :

Die Submissions-Bedingungen für die Naturalien- Lieferungen resp. die Fuhrengestellung liegen in un- serem vorbezeichneten Bureau zu Jedermanns Ein- ficht aus und sind auf Grund derselben abzugebende t versiegelt und mit der Aufschrift: „Sub- missions-Offercen für die Lieferung der Ma- növer-Bedürfnisse der Truppen der 10. Divi- sion pro 1876“ an die untcrzeinete Intendantur bis zu dem bezeichneten Termin, in welchem die ein- gegangenen Offerten in Gegenwart der erschienenen e ai werden geöffnet werden, portofrei ein- zusenden,

Posen, den 19. Zuli 1876. 215] ' f

[62 Königliche Intendantur der 10. Division, j Titz.

Verloosung, Amortisation, Zinszahlung u. #. w. vou öffentlichen Papieren.

Die für das Geschäftsjahr 1875/76 zur Verthei-

lung kommende Dividende von 18 Mark pro Actie kann gegen Einlieferung des Dividendens- |

scheins Nr. 5 von heute an bei dem Bankhause | H Wi. Borchardt jzumn., Französische Straße Nr. 32, |

oder in unserem Geschäftslokale, Kleine Sranffurter | D [6209] | Q

Actien-Gesellschaft für den Bau sand- : wirthschaftliher Maschinen und Ge- :

Straße 1, erheben werden. Berlin, den 19. Juli 1876.

räthe und für Wagenfabrikation. H. F. Eert.

Die Direktion.

Bekauntmachung.

Am Freitag, den 25, Angust 1876, Bor- mittags 11 Uhr, findet im Landhause hierselbst

die 25ste Verloosung von 30,000 6 Pommer- ! {cher Provinzial - Chausseebau - Obligationen | T. Emission, 1 die 15te Verloosung von 7800 4 dergl, Il. Emis- i sion und | 2

die 10te Verloosung von 9090 ( dergl. IIT. Emis-

sion : «10 statt, was in Gemäßheit der Allerhöchsten Privi- | d

legien vom 4. Mai 1849, 4. Mai 1857 und 13.

März 1862 hierdurch bekannt gemacht wird, Stettin, den 15. Juli 1876. [6225]

Der Direktor der Altpommerschen Landstube,

Debet.

t | [f |

t

Bilanz pro

Verschiedene Beseiatmanien: Fünfte ordentliche Generalversammlung

der : Hypotheken-Bank in Hamburg Montag, den 7. August 1876, Nachmittags 2

im Affecuranzsaale der Börsenhalle, hier. Tages§ordnung : 1) Bericht der Direktion über das am 30. Juni 1876 abgelaufene Geschäftsjahr. 2) S der Revisions - Kommisfion und Ertheilung der Decharge an Aufsichtsrath und rektion: 3) Neuwahl zweier Mitglieder des Aufsihtsraths an Stelle der beiden in Folge des Ablaufes ihrer Amtzzeit Ausscheidenden.

Uhr,

1

A Wahl der Revisions-Kommission für 1876/77. ftionäre, welhe ihr Stimmrecht ausüben wollen, haben gegen Vorzeigung ihrer Aktien Ein- trittôskarten und nummerirte Wahlzettel, auf denen die Stimmenzahl vermerkt ist, in den Vormittagsftunden des 4. und 5. August d. J. bei den Herren Notaren Dr. Stockfleth und Dr. Bartels hier, große Bäcker- ftraße Nr. 13, in Empfang zu nemen. Hamburg, den 19. Juli 1876.

Hypotheken-Bauk in Hamburg.

Die Direktion.

A [5290]

(Grosse Preisermässigung!!

FRISTER & ROSSMANN'S-

Famillen-Nähmaschinen

seit vielen Jahren bewährt und in bereits - mehr als

100,000 Stück

im Gebrauch, find, mit den neuesten und praktischsten Verbesserungen versehen, die be- liebtesten für den Hausgebrauch, sowie für gewerbliche Zwedcke, bei größter Geräuschlosig- keit arbeiten sie gleih s{ón in leihten und starken Stoffen, vom feinsten Mull bis zum dicksten Double. Troß der regelmäßigen Hinweise auf die j N ==== Merkzeichen für die Aechtheit der Frwüster & j A __ BRossmann Maschine den Abdruck ter A M vollen Firma nebst gerihtlich deponirter Fabrikmarke auf der Deckplatte und das F &R im Geftell, Ä Y find in neuerer Zeit angestrengte Versuche zu Täuschungen dur andere Fabrikate gemaht worden, es wird deshalb jeßt jeder Maschine außerdem eiu Ursprungs-Zeugniss der Fabrik beigegeben, 0Hme ein solches ist keine Maschine ächt. v f Der seither {hon anerkannt billige Preis für die Frister & Rossmann Näly- W maschine ist vom 1. Juni ab um ein Bedeutendes weiter ermäüässîgt und werden außer-

dem bei Baarzahlung : 10°, Rabatt

Verkäufe auf Abzahlung ohne Preiserhöhung. Garantie wird geleistet, Unterricht frei, Verpackung nicht berechnet, Preislisten und Näh-

M Proben gratis. 2 Verkaufslokal R Deko d W, Leipzigerstr, 112, wma

für Berlin: t Die Fabrik errichtet in jeder Stadt von Bedeutung ein Depot, uud wollen fih 2 Refleïtaunten von Pläßen, die noch unbesetzt, dieserhalb au uns wenden.

[4 rEREA [Es

U

vergütet.

U E E E E E Ra s

187G.

Bl, Márz

Credit.

An Grundstück-Conto, Kl. Frankfurterstr. und d i dWi : 0.

Gebäude-Conto. do. Maschinen- und Werkzeug-Conto. . , Utenfilien-, Modell- und Cliché-Conto . Pferde- und Wagen-Conio . E Cafsa-Conto Cambio:Conto . ,

Effecten-Conto, Effccten für den Reservefond (Pr. Berliner Stadt-Oblig , Pommersche Pfdbr) .

General-Waaren-Conto . , Meatertal- Gon e s eiae Debitoren inclusive Banquier-Guthaben von

Verlin, den 27. Jüni 1876.

“A S 644,036/60 Per Actien-Capital-Conto .

| M S 312740 37 | « Hypothken-Conto

2,400,000 |— 545,531 25 38,411 36 648 82,518 93

M 553,125. —-. 372.745 37 ab Ämortisationn ,. , T7593. 75.

98,785 79 Reserve-Fond-Conto 12,322 59 Dividenden - Conto 11,214 16 Dividende) ; Gebt A Gewinn- und Verlust-Conto Saldo aus dem vorigen Geschäftsjahre .. 1,769. 68, 88 249 84

| 86'480 16. | 3,155,359 38

(noch ‘nit | erhobene 7,476 8 . . T6. « . . .

38,346 15

C. Boden-Credit-Vfdbr., | E A 447,854 5 | | l

177,451 56 356,031 22 3,155 359/38

‘4. 30,106. 20. Gewinn in diejem Jahre _,

Vorstehende Bilanz ist von uns geprüft und mit den ordnungsgemäß geführten Büchern in Uebereifstinimung befunden worden.

O. Dellschau. Kaufmann.

Dehet.

An General- Betriebskosten-Conto

Reparaturen und Instandhaltung der Majchinen, Werkzeuge und Gebäude, ehâlter, Meisterlöhne, Reisen, Steuern, Gas- und Wasserverbrauch, 24 f

Affsecuranzen, Drucksachen, Portis 2c. Verlust auf Außenstände .

stände. .. ¿

Abschreibung des- Saldo der Einrichtungsfosten der Mictböhänte

Interessen-Conto, bezahlte Hypothekenzinsen

abzüglih vereinnal mter

Abschreibungen :

En e a Maschinen und Werkzeuge . Utensilien, Modelle, Clichés Pferde und Wagen ..

Reingewinn: Refserve-Fonds-Conto

10 % de M 86,480. 16. Tantième-Conto

Tantième des Aufsichtsraths laut Statut §8. 19

Contractli{he Tantième der Direction / Tantième an 3 Veamte ; Dividenden-Conto ; Ÿ t roi pro Actie 18 M ilanz: Conto Z Vortrag auf nächstes Jahr

Kauftnann und Rittergutsbesißer. L : Gewinn- und Verlust-Conto.

abzüglich eingegangenen auf bereits abgeschriebene Außen-

anquier- und anderer Zinsen , Effecten-Conto (Cours-Differenz am 31. März a. c) .

oodt,

i; August Wolff. Oekonomierath. ARE O eL

H. Fricke. Bücher-Revisor.

Credit.

o. a 1,7696 6,836

337,452

Per Saldo-Vortrag vom vorigen Jahre . « Administration der eigenen Wohnhäu'er . General-Waaren-CGonto

S Brutto-Gewinn

M 8,315, 53. X 1/90:

A 28,724. 40.

M 4,906. 04.

23,818/36 630| 2 |

30,419, 27. 11,215. 31.

M 11,726. 56. x “4/391. 77.

M 8,648. 02. 4,324. 01. 1,729. 60.

864. 80. 72,000. —.

683, 41.

88,249 84 | 346,058.09 Berlin, den 27. Juni 1876.

346,095 |69

Actien- Gesellschast für den Bau landwirthsehaftlilcher Maschinen und Geräthe und für Wagensfabrikation.

[6219]

Fr. v. d. Knesebeck. Vorstehendes Gewinn- und Verlust- O, Dellschau.

Kaufmann.

. Förster. onto ist von uns (geprals und mit dem Conto desselben im Haupthuche in Uebereinstimmung befunden worden. | o

. Fridck e. Kaufmann und Rittergutsbesißer.

H. F. Eckert. Die Direction. L, G. Zeitschel. Nach Prüfung feftgestellt, Der Aufsichtsrath. A. Kiepert.

A. Hadckel. L, Hadra. A. Meyer. R. Molenaar. W. Noodt. August Wolff

Dekonomierath. Bücher-Revisor. j

My | Coursfihiges deutsches Geld, .

E R

Die Stelle eines Raths-Kalkulators und

Kassenassistenten, mit welcher ein Jahresgehalt von 1500 K verbunden ist, foll \ch{leunigst beseßt werden. 6214]

Bewerber, welhe für das Rehnungs- und Kafsen! wesen qualifizirt find, werden aufgefordert, fich bal- digst unter Einreihung des Lebenslaufes und der Zeugnisse bei uns zu melden.

Bunzlau, den 19. Fuli 1876.

Der Magistrat.

Die Kreiswundarztstelle des Adeluauer Krei es mit dem Wohasiß in Adelnau, ist erledigt. Su ficirte Bewerber - haben, unter Einreichung ihrer Dualifikationszeugnisse und des Lebenzlaufs binnen sechs Wochen fi bei uns zu melden.

Posen, den 13. Juli 1876.

[6213] | Königlihe Regiernng. Abtheilnng des Innern.

Deutsche Lebeus-, Peusions- und Reuten-Versicherungs-Gesellschaft auf Gegenseitigkeit in Potödam. BVersicherungsbestand ult, Iuni 1876. 30,883 Policen mit 90,227,438 M.

0LV atis u S1 A Bec und vom 1. Januar bis ult. v. Ver n

4568 Anträge mit 11,108 740 Potsdam, den 1. Zuli 176 6

Die Direktion.

Wochen-Ausdweise der deutschen Zettelbauken.

Ueberaielint

der Sächsischen Bank

zn DPres¿cen an 15. Juli 1876. Activa.

[6221]

31,237,530 360,775 17,715,900 1,291,517 99,366,629 7,665,357 819,280

30,000,000 3,000,000 63,309,300 7,152,831

27,509,842 Sonstige Passiva 1'490'615

Von im Inlande zahlbaren, noch nicht fälligen naa sind weiter begeben wordon Æ 1,945,668

Beichskassenscheine

Noten anderer dentscher Banken Sonstige Kassenbestände Wechsel-Beständoe Lombard-Bestände Effecten-Bestäude

h Passfva, Fiagezahltes Aktienkapital, ,,, Reservefonds

Die Direction.

Allgemeine Berloosungs-Tabelle

de Deutschen Reichs- und Königlich Preußischen Staats-Anzeigers.

Zusammengestellt in Folge amtlicher Veranlassung der Reichsbank zu Berlin, welhe nur Hinsichts derjenigen von ihr in Verwahrung und Verwal- tung genommenen Papiere die Ziehungslisten nach- sehen läßt, deren Weröffenilihung durch den Deutschen Reihs- und Königlich Preußi- schen Staats3-Anzeig er erfolgt,

Die Allgemeine Verloosungs - Tabelle des Deut- chen Reichs- und Königlich Preußischen Staats-

nzeigers, welche die Ziehungs- und Restanten- [ister sämmtlicher gangbaren Siaais-, Kommunal-, Eisenbahn-, Bank- und Jundustrie - Papiere ent- ält, erscheint wöcentlich einmal und ift zum

bonnementspreis von 1 Mark 50 Pf. viertel- S durch alle Post-Auftalten, sowie durch Karl

eymanns Verlag, Berlin, 8W., Königgräter-

raße 109, und alle Buchhandlungen zu beziehen, in

erlin -auh bei der Königlichen Expedition, Wil- helmstraße 32. Einzelne Nummern 25 Pf.

Die reueste, am 15. Juli cr. erschienene Nr. (30) der Allgemeinen Verloosungs - Tabelie enthält die Ziehungslisten folgender Papiere: Altonaer, ODelsnißer, Plauener, Qued* linburger, Zshopauer Stadt - Obligationen. Badische 35 Fl.-Loose de 18456, Böhmische Westbahn, Prioritäts - Obligationen. Cölnis che Maschiunenbau-Aktiengesellschaft, Obligationen. Dux - Bodenbacher Eisenbahn-Prioritäts-Obligationen. Elbinger, Glogauer, Loebauer, ODels'er Kreis-Obligationen, Galizische Car! - Ludwigs- Bahn-Prioritäts-Obligationen. Galizi\che Rusti- kal-Kreditanstalt, Pfandbriefe. Gömsörer Eisens O ora B g UR Gothenburger Güter- O L SUONE fandbriefe, Heiligenbeiler

reis » Obligationen. Kempten-Memming en- Ulmer Eisenbahn-Obligationen. Kurhessisches Staats - Lotterie - Anlehen de 1845, Mailänder 45 Lire - Loose de 1861. Mecklenburgische Eisenbahn-Prioritäts-Obligationen. Niederschle- sisch-Märkische Eisenbahn - Stammaktien und R nen Norddeutsche Grund-

reditbank, Hypotheken-Antheilscheine. Nürnber-

er Vereinsbank, Bodenkredit-Obligaticnen, Ober- | chlesische Eisenbahn - Stammaktien Litt, B. Derebro-Hypothekenvereins - Pfandbriefe. Rhei- nische Eisenbahn-Prioritäts-Obligationen. Salz- burger 20 Fl.-Loose de 1872. Siebenbürgisch e Grundentlastungs - Schuldverschreibungen. tar- gard-Posener Eisenbahn-Stammaktien, Steier- märkischer Sparkasseverein, Pfandbriefe. Stol- zenauer Wegeverband-Dbligationen. Ungarische Staats-Anleihe de 1871. Ungarische Weinzehent- Obligationen. Venediger s0 Lire-Lcose de 1869. Zarskoe» Selo - Eisenbahn - Prioritäts - Obliga- tionen.

Zweite Beilage

„42 169.

1) Patente,

| Zweite Beilage zum Deutschen Reichs-Anzeiger und Königlich Preußischen Staats-Anzeiger.

Berlin, Donnerstag, den 20. Juli

Zun dieser Beilage werden bis auf Weiteres außer den gerichtlihen Bekanntmachungeu über Eintragungen und Löschungen in den Handels-, Zeichen- u. M ufterregistern, sowie über Konkurse veröffentlicht : 7) die von den Reichs-, Staats- und Kommunalbehörden auszeshriebenen Submissionstermine,

ie Uebersicht der anstehenden Konkurstermine, 2 bie eine o i Militär-Anwärter zu beseßenden Stellen, 4) die Uebersicht vakanter Stellen für Nicht-Militär-Anwärter, 5) die Uebersicht der ansteheuden Subhastations-Termine, : / : 6) die Verpachtungstermine der Königl. Hof-Güter und Staats-Domänen, sowie anderer Landgüter,

Der Inhalt dieser Beilage, in welcher auch die im §. 6 des Gesehes üher den Markenschuy, vom 30. November 1874, vorgeschriebenen Bekanutmachungea veröffentlicht werden,

einem besonderen Blatt unter dem Titel

Central-H

tral-Handels-Register für das Deutsche Reich kann dur alle Post-Anstalten des Jn- | und A Tie mus Carl Heymanns Verlag, Berlin, SW., Königgräßerstraße 109, und alle Buthhandlungen, für Berlin aud dur die Expeditiont 8W., Wilhelmstraße 32, bezogen werden. E L B R Ms E: Er O L: E

Yatente.

eenßen. Königliches Ministerium für f E et, Gewerbe und öffentliche Arbeiten.

Dem Schuh- und Stiefelfabrikanten J. I. Lohr in Elberfeld ist unt -- tem 15, Juli 1876 ein Patent, auf eine Vorrichtung zum Einspannen der Leisten für die Herstellung von Schuhwerk im Stehen in der durch Zeichnung und Beschreibung nach- gewiesenen Zusammenseßung, ohne Jemanden in der Anwendung bekannter Theile zu beschränken, auf drei Jahre, von jenem Tage an gerechnet, und für den Umfang des preußischen Staats ertheilt worden.

Das dem- Ingenieur Bernhard Stauffer, vormals zu Magdeburg, jeßt zu Gotha, unter dem 29. August 1873 auf die Dauer von drei Jahren für den ganzen Umfang des preußischen Staats

auf einen Regulgtor an Aufzügen, in der dur

Zeichnung und Beschreibung nachgewiesenen Zu-

sam:nenseßzung und ohne Jemanden in der An-

wendung bekannter Theile zu beschränken, ertheilte Patent ist auf zwei Jahre, also bis zum 25, August 1878 verlängert worden. j

Den Herren Eugen Peter Rameau aus Straßburg und H. E. Junghans aus Alpirsbach ist unter dera 17. Juli 1876 ein Patent

auf ein Verfahren zur Anfertigung von Stroh-

hüten, soweit dasselbe als neu und eigenthümlich

erachtet worden ist, auf drei Jahre, von jenem Tage an gerechnet, und R Umfang des preußischen Staats ertheilt worden. ;

Königreich Sahsen. Auf 5 Jahre am 3. Juni: C. Böttger zu Schlottwiß bei Weesenstein, Tur- bine mit Regulator; 28. Juni: Karl Pieper zu Dresden, für die Herren Hugues Antoine Paul Christofle u. Henry Charles Bouilhet in Paris, Verfahren in der Behandlung von Nictel-Maguesium und anderen Erzen; und für Herrn Hjalmar Berg- A in Stockholm, Verbesserung an Schienen-

aschen.

Bei einer offenen Handelsgesellschaft ist jeder an der Geschäftsführung Theil nehmende Gesellschafter verpflichtet, für die der Gesellschaft geseßlih obliegende Buchführung Sorge zu tra- ger, auch wenn er mit dem kaufmännischen Theil des Geschäftes nah dem Abkommen mit seinen Mit- gesellshaftern sich nicht zu befassen hat. Die unor- dentlihe Buchführung des einen Gesell\chafters fällt daher auch dem andern zur Last, wenn ex nit den strikften Nachweis führen fann, daß ihm die Erfül- lung dur den anderen Socius ohne sein Verschul- den unmöglih gemacht worden sei. Erkenntniß des Ober-Tribunals für Strafsachen, II. Abtheil, vom

0, Mai d. J. „Nach Art. 28 des Handelsgeseßz- buches,“ führt das Erkenntniß in Beziehung auf den zum Grunde liegenden Fall aus, „ist jeder Kaufmann ver- pflichtet, Bücher zu führen, aus welchen seine Handels- geschäfte und die Lage seines Vermögens vollständig zu erjehen ist. Bei einer offenen Handelsgesellschaft liegt diese Verpflihtung allen Gesellschaftern ob, wenigstens denjenigen, welche nicht von der Geschäfts- führung und Vertretung ausgeschlossen und als aus- geschlossen im Handelsregister vermerkt sind. Eine jolche Ausschließung hat im vorliegenden Falle nicht stattgefunden, denn die Bestimmung in dem Gesell- schaftsvertrage, daß der Eine hauptsächlich den kauf- männischen Theil, also die Buhführung, und der Andere (Angeklagte) den technischen Theil, also die Na und daneben auh den Vertrieb der

abrikate besorgen folle, hat nur für die Gesell- schafter selbst die Bedeutung einer Geschäftsver- theilung, die übrigens niht einmal eine definitive sein sollte. Jn dem Verhältnisse zu Dritten ist durch diese Vereinbarung keine Aenderung einge- treien, und ebensowenig is, soweit die Er- füllung der aus der Kaufmannseigenschaft der Gesellshaft und ihrer darauf beruhenden Kreditfähigkeit fich ergebenden Verpflichtungen unter den Schuß des öffentlihen Rechts gestelUt ist, die strafrehtlihe Verantwortlichkeit der Gesellschafter dadurch alterirt worden. Die unordentlihe Buch- führung des einen Socius fällt daher auch dem anderen zur Last; denn au dieser hat eine ihm obliegende formale Pflicht zur ordnungsmäßigen Buchführung nicht erfüllt, und nur der strikte Nach- weis, daß ihm die Erfüllung durch den anderen Socius ohne sein Verschulden unmöglih gemacht worden sei, würde ihn der Verantwortlichkeit über- P der Eintritt der Unmöglichkeit ihn aber reis auch genöthigt haben, die Auflösung der Gesellschaft gemäß Árt. 125 des H. G. B. zu be- antragen, um sich von der Verantwortlichkeit für die Zukunft zu befreien."

Das „Deutsche Handelsblatt* veröffentlicht ein Cirkular, welches der bleibende Ausschuß des Deutschen Handelstages unterm 30. Juni c. an die Mitglieder über die Eisenbahnfrage ge- xichtet hat.

Der bleibende Aus\{Guß des Deutschen Handels-

tages beschäftigte sich während seiner leßten Sißungen vom 19.—24. April d. I. wiederholt mit der auf der öffentlichen Tagesordnung stehenden Frage der für Deutschland zweckmäßigsten Eisenbahn- Politik. Der Referent {lug folgende Resolution vor:

„Der bleibende Ausschuß des Deutschen Handels- tages wolle beschließen:

1) Die Eisenbahnen des Deutschen Reiches können nur dann in vollem Maße die wirthschaftlihe Wohl- fahrt der deutschen Nation fördern, wenn sie als ein einheitlihes Garzes betrieben und als gemein- nüßige Anlagen verwaltet werden.

‘Der Ausschuß des deutschen Handels:ages heißt deshalb jeden Schritt der Deutschen Staatsregie- rungen und des Deutschen Reiches willkommen, welcher diesem Zwecke dient.

Er erkennt es als eine Nothwendigkeit, daß alle deutsche Eisenbahnen, mögen sie einzelnen Partikular- Staaten oder Privatgesellshaften gehören, sofern sie nicht ausshließlich dem lokalen Verkehr dienen, be- züglih ihrer Einrichtungen, ihres Betriebes und ihrer Tarife den Forderungen entsprechen, welche vom Standpunkte der allgemeinen deutschen Inter- essen aus erhoben werden müssen.

2) Zur Durchführung dieses Gesichtspunktes ist die Vereinigung einer starken Aufsichts- und Anord- nungsgewalt in den Händen des Reichs-Eisenbahn- amtes unerläßlich.

Der Versuch, dieses im Wege der Gesetzgebung zu erreichen, ijt bereits im Vorbereitunasstadium auf ernste Bedenken gestoßen, die einestheils in der be- rechtigten Rücksichtnahme auf die Privat-Interessen einzelner Staaten und Eisenbabn-Gesellschaften, an- derntheils in den partifularistishen, mit der Förde- rung des Wohles der gesammten deutschen Nation unverträglichen Vorurtheilen wurzeln.

Bei Bekämpfung der leßteren Schwierigkeit hat der deutshe Handels- und Gewerbestand die deutsche Pie oterung kräftig zu unterstüßen dringende

i

Dagegen darf nach der Ueberzeugung des Ausschusses bei der Lôsung der Eisenbahnfrage dur das Reich ei1e gerechte Rücksihtnahme auf die wohl erworbenen Ee der Eisenbahnbesißer nicht außer Acht gelasse:1 werden. 7

3) Sowohl um von einer zweckentsprechenden Eisen- bahngeseßgebung unzertrennlihe Eigenthumsver- leßungen zu sühnen, als auch, um das Reich zu einer wirksameren Durchführung der Eisenbahngeseße zu befähigen, scheint es ein richtiger Schritt, daß das Reich in den Stand geseßt wird, den Betrieb auf den wichtigeren Eisenbahnlinien Deutschlands thatsächlich zu beherrschen.

Der Ausschuß begrüßt deshalb mit Freuden die Absicht des deutshen Reichskanzlers, die preußischen Staa!sbahnen für das Reich zu erwerben, als den Ae Schritt zur Bildung eines Reichs-Eisenbahn- ystems.

Dhne in eine Erörterung der finanzpolitischen und organisatorishen Seite des Gegenstandes einzutreten, kann er sih jedoch nicht versagen, seine Befürwor- tung an die feste Erwartung zu knüpfen, daß die deutsche Reichsregierung die Verwaltung der Reichs- bahnen, mag sie dieselbe selbst in die Hand nehmen oder Dritten übertragen, nah Grund}fäßen regelt, welche fiskalische Begehrlichkeit über das Ziel einer mäßigen Verzinsung und Amortisation des Kapitals binaus auss{hließen und die Mitwirkung erfahrener Männer aus den Kreisen des Handels, der Industrie und der Landwirthschaft sichern.“ é

In dem erwähnten Cirkular werden nun diese Reso- lutionen motivirt, Der bleibende Aus}chuß theilt sodann mit, daß er zu diesen Resolutionen noch keine Stellun genommen habe, und fordert die Mitglieder auf, sich bis zum September d. J. über die Reso- [utionen zu äußern.

Der Jahresberiht der Handelskammer zu Sorau N./L, pro 1875 äußert sich über die al l- gemeine Lage der Jndustrie wie folgt: Die allgemeine Lage der Industrie ist von so vielen Sei- ten nur mit shwarzen Farben gemalt worden, daß es fo der Mühe wohl verlohut, der Hoffnung auf Besserung der andauernden Krisis das Wort zu re- den und dabei zu untersuchen, auf welche Weise dem eßigen Zustande eine Lichtseite abzugewinnen ist.

s ist unzweifelhaft wahr, daß im Verhältniß zu den Jahren 1868/69, 1871/73 eine bedeutende Ab- schwächung stattgefunden hat, ja, daß über die ganze Erde völlige Stockung im Geschäft eingetreten ist. Es is aber bereits in dem vorjährigen Bericht darauf aufmerksam gemacht worden, daß die oben- (ain Jahre nicht als normale angesehen werden ôönnen. Die aus der Erde wie Pilze emporgewach- senen industriellen Gebäude, errichtet mit zusammen- geborgten Geldern, gehen entweder nah und nah in die Hände der ursprünglichen Besitzer über, oder werden zum gerichtlichen Verkauf gestellt.

Im ersteren Falle werden sie ihren ursprünglichen

wecken wiedergegeben, häufig jedoch mit bedingter

inschränkung aus Mangel an Betriebsmitteln, an Arbeitskräften und an Absaß. Jm leßteren Falle find in der Regel die Kaufpreise îo gering, daß die lebigen Besißer, d. h. die Aktionäre, leer ausgehen, triff 2008 welches häufig auch die Gläubiger be- rift.

1876.

8) die Tarif- und Fahrplan-Veränderungen der deutshen Eisenbahnen, 9) die Uebecsicht der Haupt-Eisenbahn-Verbindungen Berlins, | 10) die Uebersicht der bestehenden Postdampfschiff-Verbindungen mit transatlantischen Ländern,

11) das Telegraphen-Verkehrsblatt.

ersheint auch in

dandels-Register für das Deutsche Reich. s: 1;

Das Central - Handels - Register für das Deutsche Reich erscheint in der Regel täglih. —— Das

Nun muß man doch. annehmen, daß jedes Ding auf der Welt einen eisernen erth hat, den man auch die äußerste Grenze des Minimalwerthes nennen könnte. Weit unter diesem eisernen sind aber die neu entstandenen Etablissements im Zwangsverfahren verkauft worden. Der Grund liegt mcistens daran, daß die Betheiligung an den entjtandezen Associationen ein- zelne Orte völlig lahm gelegt, und daß die Speku- lation sich selbftredend den industriellen Unter- nehmungen entfremdet hat, weil die Erfahrung der leßteren Jahre zeigt, daf, niht Geldmänner, nicht die wissenshaftlih Gebildeten, sondern der gewiegte, solide und intelligente Fachmann die Leitung der Fa- briken übernehmen mußte, und daß deren ganzes Wohl und Wehe mit dem Wechsel des Leiters: steigt und fällt.

Eine sehr bedeutende Kalamität für das ganze Deutsche Reich ist das Stillliegen der gesammten Eisenindustrie. Dieser Zustand zieht auh mit we- nigen Ausnahmen die übrigen Jndukstriezweige in Mitleidenschaft. Die Hoffnungen der Grundbesitzer, daß die Aufhebung der Eisenzölle belebend auf die Landwirthschaft wirken werde, haben sich durchaus nicht bestätigt. Es werden keine neuen Eisenbahnen gebaut, der Bedarf beschränkt sih auf die Ergänzung des unbrauchbar gewordenen Materials. Hierzu kommt die wesentli längere Haltbarkeit der Besse- mer Stahlschienen bei einem nur wenig hoheren Preise. Deutschland ist durch seine Industrie groß geworden und dazu hat zum großen Theile die Eisenindustrie bei- getragen, da seit einer Reihe von Jahren die deutsche Eisenindustrie mit der ausländischen konkurriren konnte, Der unermeßlihe Reichthum an Kohlen und Eisenerzen läßt wünschen, daß, wenn auch nicht ein Absaß wie die Jahre vorher, wo der Etsenbahn- bau blühte, zu erreihen wäre, dennoch diese Reich- thümer der Erde nicht ganz unbenugt liegen möchten. Eins der Mittel zu diesem Zwecke würde der Bau von Vizinal- und Sekundär-Eisenbahnen sein. Man kann nicht sagen, daß in Deutschland die Vizinal- Wege gut sind, im Gegentheil, es fehlt theils an Material, theils an günstigem Untergrund, theils an

Geld, um caussirte Straßen herzustellen. Die dafür aufgewendeten Kosten sind aber troßdem sebr be- deutend. und unfruhtbar. Die Sekundär-Eisenbahnen würden den Verkehr zwischen Stadt und Stadt dur die ländlihen Ortschaf‘en auf eine relativ billige Weise vermitteln und nicht allein Landesprodukte, sondern auch Abfälle, Sand, Lehm 2c., welche einen ar nicht ertragen, zu demselben geeignet machen.

Ueber die Handelsregister äußert sich der Jahresbericht der Handelskammer zu Coblenz pro 1875 wie folgt:

Nach den bestehenden geseßlichen Bestimmungen darf im Falle des Erlöschens einer im Handels- register eingetragenen Firma, deren Löschung nur auf Antrag des Inhabers oder dessen Ecben, bezw. de- ren Stellvertretern erfolgen.

Diese Vorschriften sind nah der Erfahrung nicht genügend, vielmehr müßte den Gerichten die Befug- niß wie Verpflihtung gegeben werden, solche Fir- men ex officio zu lôshen. Als Kriterium für den Vollzug dieser Löschung glauben wir gleicz mehreren anderen Handelskammern die Anordnung empfehlen zu sollen, daß jede Firma, von welcher zwei volle Kalenderjahre nacheinander eine Gewerbesteuer nicht entrihtet wird, das Recht verliert, im Handels- register aufgenommen zu verbleiben, und demnach von Amtswegen zu löschen ist.

Die Handels- und Gewerbekammer zu Chemniß beschloß in ihrer Sißzung am 30. Mai nah Oer Berichterstattung des Hrn. Berg- mann in Waldheim über die in Dresden bezüglich der Reichseisenbahn - Angelegenheit statt- gefundene Delegirtenversammlung fächsisher Han- dels- und Gewerbekammern und einem sih hiecan anschließenden Referate des Präsident Bahse über die in dieser Beziehung Seitens des bleibenden Aus- \{chusses des deutscchèn Handelstages gethanen Schritte, einstimmig: Zur Zeit und nach Lage der Sache, sowie bei dem Mangel an jeder bestimmten Vor- 1age von einer definitiven Beschlußfassung über die hohwichtige Frage gegenwärtig abzusehen, die An- gelegenheit aber im Auge zu behalten. . Hierauf wurde, nach weiterer Berichterstattung des Vorsißenden über die leßte Versammlung des bleibenden Ausschusses des deutschen Handelstages und über die von einer Kommission des bleibenden Ausschusses für Zollangelegenheiten getbanen Schritte bezüglih einer Zuschrift des General-Postmeisters Stephan, die Einholung von Weh selaccep- ten durch die Post betreffend, dem von der Leip- iger Pandelskammer bereits erstatteten Gutachten nebst Motiven mit der Vorausseßung, 1) von der Festseßung eines Meistbetrages für die e cha ung des Accepts bestimmten Wechsel abgesehen, E

2) die Protestaufnahme im Fall der Verweigerung des Acceptes auf Verlangen des Absenders durch die Postanstalt vermittelt, dabei jedo

3) dem Bezogenen eine dreitägige Frift zur Er-

klärung über die Annahme eingeräumt und

4) die Gebühr auf höchstens 50 „4 normirt werde, Seitens der Kammer beigetreten. e

| Abonnement beträgt 1 4 50 für das Vierteljahr. Einzelne Nummern kosten 20 Insertionspreis für den Raum einer Druckzeile 30 S.

Bezüglich der Patentangelegenheit beschloß die Kammer:

Das hohe Ministerium zu ersuchen, bei der bevorstehenden Reich8enquête bezüglich des Patent- \chußtzes dahin zu wirken, daß aus den Kreisen der Industriellen des hiesigen Kammerbezirkes eine geeignete Persönlichkeit zugezogen werde. Gleichzeitig wurde, zur Berathung und beziehent-

lich Berichterstattung über die Patentanzelegenheit, eine Kommission ernannt.

Ueber die Lage von Gewerbe und Handel im Re- gierungsbezirk Aachen wird berihtet: Im ersten Quartal d. J. haben sich die Betriebs- und Absatz- verhältnisse des Bergreviers Aachen, namentlich bei denjenigen Steinkohlengruben, welche magere Kohlen fördern, ungünstiger gestallet, als sih nach den Ergebnissen des leßten Quartals v. J. annehmen ließ. So mußte auf den Gruben der Vereinigungs- gesellshaft zu Kohlscheid, um die Vorräthe nicht zu sehr zu häufen, die Arbeitszeit vermindert und auch der Verkaufspreis der geringeren Sorten und der Briquets um 5—6 % herabgeseßt werden. Dazu vermehrten sich in Folge des anhaltenden Regens die Wasserhaltungskosten niht unerheblich; die Grube Gouley stand sogar des großen Wasser- andrangs wegen einige Zeit lang ganz außer För- derung. Etwas günstiger war die Lage der Fett- fohlengruben Maria und Anna, doch konnten auch diese nur durch Ermäßigung der Preise den Absaßz ihrer gewöhnlichen Förderung erzwingen. Glücklicher- weise fonnten hier die Wasserzuflüsse wegen des mächtigen Thonlagers, welches das Steinkohlen-

ebirge bedeckt, den Betrieb in keiner Weise stören. Lm Revier Düren hatten die starken atmosphärischen Niederschläge fast sämmtlihe Kohlengruben unter Wasser geseßt uud sind die Baue troß Anspannun aller maschinellen Kräfte selbst Ende April no nicht vollständig vom Wasser befreit gewesen. Auf den Werken des Eschweiler Bergwerkvereins gingen in Folge allgemeiner Herabseßung des Gedinges viele Arbeiter ab, obshon der Verein seinerseits gegen 200 Arbeiter entlassen hatte. Jn dem Ble i- und Zinkerzbau des Reviers sind bemerkenswerthe Aenderungen nicht eingetreten. In einzelnen Erzgruben bei Stolberg ist der Abbau auf die oberen Schichten beshränkt worden, weil in den tieferen Bauen die Arbeit wegen des stark hereingebrochenen Tage- wassers eingestellt werden mußte. Im Revier Commern ist auf der Bleierzgrube bei Call in Folge günstiger Aufshüsse der Betrieb fo verstärki worden, daß die Belegschaft bereits über 300 Mann bes trägt. Die Bleierzgruben bei Mechernih haben weder durch èas Wasser noch durch den Sturm Schaden gelitten. Während so die Blei- und Zinkindustrie den Arbeitern fortwährend noch lohnende Beschäftigung gewährt, liegen die Eisenhütten und Walzwerke, sowie der Eijen- ¡1einbergbau fast gänzlih darnieder. Ebenso ijt in der Textilindustrie und den davon abhängigen Fabrikationszweigen eine Besserung des Geschäftes noch nicht eingetreten, eine solche au noch nicht ab- zusehen; es befindet sich daher eine große Anzahl unbeschäftigter Arbeiter in gedrückter Lage. _Wähs- rend die Streichgarnspinnereien insgesammt die täg- liche Arbeitszeit um einige Stunden verkürzt, ein- zelne Lohnspinnereien die Arbeit überhaupt ein- estellt haben, geht dagegen die Kunstwollfabri- Hition besser als je zuvor: die Fabriken in Mont- e haber. sogar die Nacht zu Hülfe nehmen müssen.

n der Seiden- und Sammetweberei ist ein Drittel der Stühle, die im leßten Quartale v. J. noch arbeiteten, nunmehr außer Betrieb, und werden nur die besten Weber noch beschäftigt ; w die Webelöhne sind herabgeseßt. Kattun und Halb- wollenweberei geht mittelmäßig, die Leinenweberei dagegen gut. Erfreulich ist au, daß im Vergleiche u vielen anderen Industriezweigen, auf denen nun en seit mehreren Jahren der Druck der allgemei- nen Geschäftsstockung lastet, das Ergebniß der bei- den Hauptindustriezweige des Kreises Malmedy, der Leder- und Papierfabrikation, ein recht be- friedigendes ist. Das Sinken der Preise der Roh hâäute hat bedeutende Ankäufe dieses Materials zur ne gehabt und herrsht in Folge dessen in den

erbereien eine so rege Thätigkeit, kaß die vorhan- denen Arbeitskräfte stets ausreichend beschäftigt sind. Die Preise des Leders sind zwar etwas gesunken, in- deß nicht in dem Maße, um den Fabrikanten für die nächste Zukunft Tes zu Besorgnissen zu geben. In den Detailge schäften wird fast allge- mein über Mangel an Absaß geklagt. Auch die Baugewerke leiden und - wird speziell aus dem Kreise Eupen berichtet, daß die Steingrubenbesiger in der Gemeinde Rären selbs im April noch keine Aufträge sür die laufende Bauperiode erhalten hatten.

Stuttgart, 12. Juli. Jn der heutigen öffent- lihen Sißung der Handels- und Gewerbe- kammer wurde zunächst darüber referirt, ob es sich empfehle, das Pfandleih-, Trödel- und Ge- sindevermiethbungswesjen {ener polizeilichen Kontrole in Lens auf Buchführung, Umfang und Art des Geschäftsbhetriebs zu unterwerfen, zu wel-, cher §. 33 der deutshen Gewerbeordnung die Cen- tralbehörden der einzelnen Bundesstaaten befugt, und

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