1876 / 177 p. 6 (Deutscher Reichsanzeiger, Sat, 29 Jul 1876 18:00:01 GMT) scan diff

Eine Zählung in den Bibliotheken von Paris hat fol- gende Resultate ergeben: die Bitliothek des Arsenals befißt 200,600 Bär de uvd 8000 Handschriften; diejenige der Sorborne 80,600 Bände ; die Bibliothek der Schule der Medizin 35,600 Bände; die National- Bibliothek hat 1,700,000 Bände, 80,000 Handschriften, 1 Million Kupferstiche und Karten und 120,000 Medaillen; die Bibliothek Ma- zarin befißt 200,000 Bände, 4000 Handschriften, 80 Reliefs und plaftishe Movumeyte; die Bibliothek St. Geneviève bat 160,000 Bände und 35,000 Handschriften.

Gewerbe und Handel. j

Das Anlacekapital der Oberlausißer Bahn beträgt 7,200,200 Stammaktien, 10,800,000 4 Stammprioritäten, 1,8C0,000 M Prioritäten find noch nicht ausgegeben. Verwendet sind bis jeßt 18,819. 936 & oder pro Kilometer 126,981 (6 Die Einnabme betrug 682,389 M, die Ausgabe 669,837 #4, der Ueber- schuß 12,551 4, der Reservefonds 9000 , der Erneuerungéfonds 154213 « Die Sclußabrebnung mit der Pleßnerschen Konkurs- masse hat am 19. Oktober 1875 stattgefunden. Die Forderung an dieselbe wurde dadur beglichen, daß die Kaution der Pleßnerschen Gesellschaft, mit 260,000 Thlr. Effekten bei der General-Staatskafse deponirt, an die Eisenbahngesellshaft cedirt wird, wogegen sie den Mehrwerth ihres Guthabens ausgezahlt erhalten hat.

Die Brennereien im Regierungsbezirk Potsdam haben aus Mangel an Betriebsmaterial größtentheils den Betrieb eingestellt. Der Preis des Spiritus ist zwar auf 50 bis 53 # pro 10,000 Literprozente gestiegen, die Kartoffelu ftanden aber durchweg bcch{ im Preise und die Konkurrenz der bikliger arbeitenden russischen Fabrikation war nicht zu bestehen. Nur die Preßhefenfabrikation

Berlin, den 29. Juli 1876. S, M. Glattdecks-Korvette „Freya.“

Die Glattdecks - Korvette „Freya“, welche soeben ihre Maschinen an Bord genommen- und ihre Probefahrt in Danzig begonnen hat, ist die dritte der in neuerer Zeit für die vater- ländische Krieg3marine nah den in der Admiralität entworfenen Plänen gebauten \chnellen, zum Kreuzerdienst bestimmten Kor- vctten. Während von den beiden anderen Schiffen dieser Klasse die „Ariadne“ si bereits seit 14 Jahren auf der oftafiatischen Station befindet und „Luise* dorthin unterwegs ist, wird „Freya“ demnächst von Danzig nah Kiel überführt werden.

Für den Dienst als leichter Kreuzer, d. h. zum Verjagen feindlicher leihter Kriegs\{chife und Störung des feindlichen Handels, if große Geschwindigkeit unter Dampf Haupterforderniß, und wenn gleih „Ariadne“ und „Luise“ bei ihren Fahrten in dieser Beziehung die Bestimmungen des Bauprogrammes bedeu- tend übertroffen haben, so \chen es doch mit Rücficht auf die in neuerer Zeit den leichten Kreuzern fremder Marinen und den großen Handelsdampfschiffen gegebenen Geschwindigkeit von 13 Knoten geboten, diese für die „Freya“ auf 141/, Knoten zu erhöhen. Dieser Anforderung entsprechend, find die Pläne des Schiffes entworfen.

Die „Freya“ hat eine Länge von 79 Meter, eine Breite von 11 Meter, geht \eefertig ausgerüstet, hinten 5,4 Meter tief und verdrängt bei diesem Tiefgange 2180 Tonnen à 1000 Kilo.

Der Rumpf des Schiffes ist im Allgemeinen aus Holz kon- \truirt, hat aber sehr kräftige eiserne Verbände und eiserne Deck- balken erhal‘en, und ift die größte Sorgfalt darauf verwendet

worden, die Verbände \o zu disponiren, daß das \{chlanke Schif -

bei größtmöglihster Leichtigkeit große Festigkeit erhält. Die auf dem Oberdeck aufgestellte Armirung besteht aus 2 17-Centimeter- Geschüten, die nah beiden Seiten zu verwenden find, und aus 4 Stück 15-Centimeter-Breitseitges{hüßen. Durch dieselben ift das Schiff n¡ht nur den gleichartigen SHhiffen anderer Nationen ebenbürtig, sondern den meisten derselben durch die Bewaffnung mit den 17-Centimeter-Geshüßen überlegen und sogar im Stande, im Falle der Noth gegen Schiffe mit chwachem Panzer mit die- sen Geshügzen sich zu nahen, da dieselben Panzer bis zu 15 Centimeter Stärke noch auf größere Entfernungen zu dur- \chlagen im Stande find.

Die Maschinen haben 3 Cylinder, Oberflächenconden- fation und find mit allen Verbesserungen der Neuzeit versehen, die 4 Dampfkessel haben zusammen 18 Feuerungen. Bei voller Kraft sollen die Maschinen 2400 Pferdekräfte zu leifien im Stande sein. Die Takelage ift die einer vollgetatelten Korvette, und so groß gewählt, daß das Schiff auch, ohne die Maschinen zu benugen, mit entkuppelter Schraube unter Segel eine gute Geshwindigkeit erreihen kann. An Besaßung erhält die „Freya“ 230 Köpfe.

Dieselbe begiebt f{ch demnächst nah Kiel und wird im dortigen Shwimmdock mit einem kupfernen Boden versehen. Nach Beendigung ihrer Probefahrten daselbs wird fie nah Wil- helmshaven überführt und bleibt der Marineftation der Nordsee zugetheilt.

Ueber die Thätigkeit der Zoologishen Station in Neapel geht uns folgender BeriŸht zu: « Das Jahr 1875 hat die Zahl der Naturforscher, welhe in

der zoologischen Station gearbeitet haben, bis auf \cchsundvierzig | ) von Bechiktach ernanut. Jn der letzten Zeit bat Sulziman Vascha

gebraht. Von ihnen gingen \echs in das neue Jahr hinüber und elf weitere Gelehrte kamen vom Januar bis März hinzu, so daß die Gesammtzahl auf siebenundfünfzig angewahsen ist. Die Zahl der Abhandlungen, die in der zoologishen Station ge- arbeitet und mit dem Erscheinen des erften Jahresberichts ge- druckt worden find, beträgt ficben, so daß bis jezt im Ganzen fünfundzwanzig der aus der zoologishen Station hervorgegangenen wissenschaftlihen Arbeiten im Druck erschienen find.

Die italienishe Regierung hat in diesem Jahre die Zahl der von ihr gemictheten Arbeitspläße auf vier erhöht und die dafür zu entrihtende Summe von 8000 Lire in das ordinäre Budget aufgenommen. â

Für den nächsten Winter find bereits jeßt fünf deutsche, zwei russische und zwei italienishe Forscher angemeldet, die Be- setzung der englischen und niederländishen Tische leidet feinen Zweifel, obwohl die Anmeldungen noh nit erfolgt sind. Unter den Angemeldeten sind Professor Oscar Schmidt und Professor Goette aus Straßburg, Akademiker v. Owzjannikow aus St. Petersburg und Vratcos Ganin aus Warschau. Die beiden Tan Gelehrten besuchen das Institut hon zum zweiten

ale.

Ueber die türkische Feldarmee und ihre Generale ent- nchmen wir der „Turquie“ Folgendes: Der Ober - Kommandant der gesammten Kaiserli ottomanischen Armee, Abdul KerimPascha, hat nun auch persönlih den Befehl der Operationstruppen an der se:bishen Grenze übernommen und leitet von dort aus die Heeres- abtbeilungen, welche in Bosnien und der Herzegowina operiren Die gesammte auf dem Kriegsschauplaß befindiie Armee ift gegeuwörtig in sechs Corps, Divisionen, gethsilt: 1) Das Artpee - Corps in der Herzegowina und Bosnien unter dem Oberfeble Ahmed Moukttar Paschas, 2) das Armee - Corps von Novibazar unter dem Befeble Derwish Paschas, 3) die A1mee von Nisch und Widdin unter dem Befehle Ahmed Ejub Paschas, 4) das Armee-Corps von Scutari in Albaniea unter dem

war gut im Shwunge und diese Fabrikate fanden leichten und lobrenden Abîaß. Die Brauerei untergähriger Biere ift, be- günstigt durch die kühle Frühjahrswititerung, rege betrieben worden, obwehl andererseits gerade dur diefen Umstand die Konsumtion ab- geshwächt wurde. Noch immer macht fich theilweise eine Abnahme des Konsums von Lagerbi-ren bemerkbar, wovon die Ursache in den ungünftigen wirthshaftlihen Verhältnissen gesucht wird.

Der Kabrikbetrieb im Reg. Bez. Magdeburg zeigt wenig Leben. Die Bauluft, wie sie in früheren Jahren, selbi noch im letztverflofsenen auftrat, if gegenwärtig verschwunden. Gleichwohl haben fi die Preise der Lebensbedürfnisse nicht ermäßigt. Der Be- trieb der Braunkoblengruben war ein nachhaltig \chwunghafter ; die Preise der Brauukchle haben deshalb eine Ermäßigung nicht zu er- leiden gehabt. Die Folgen der Ueberfluthung in den Bruchfeldern der fisfaliihen Braunkchlengrube bei Altenweckdingen sind voll- ständig beseitigt, auch die Schäden, die das Hochwasser in der fisfalishen Saline Schönebeck angerichtet hatte, find wieder ausgebessert. Die Salzproduktion auf diefer Saline hat im Juni wieder die Höhe des Vorjahres erreicht. Der Betrieb des Salzschacbtes bei Schönebeck erlitt keine Unterbrebung; am Séhlusse des Monats Juni war der Schacht bereits 196 Meter tief. Auf dem fiskalishen Salzwerke zu Staßfart is im Juni eine Ab- nahme des Steinsalzabsaßzes eingetreten, anscheinend dur verminderten Bedarf der Natronfulfat- und Sodafabrikation veran!aßi; auch blieb die überseeishe Salzausfuhr gegen das vorjährige Quantum wesent- lich zurück. Der Absaß von Kalisalzen hielt fi auf der bis- hn Höhe, wenn son die Preise der Kaliprodufte sehr gedrüdckt

ieben.

Befehle Ahmed Hamdi Paschas, 5) das in der Bildung begriffene Armee-Corps von Kossova; Kommandant Ali Sakïb Pascha, 6) die verschiedenen Freiwilligen-Corps, welche den regulären Divisionen bei- gegeben sind und dem Oberbefehle des gewesenen Polizei-Ministers, Abdi Tscherkeß Pascha, unterstehen. s

Diese Armeecorps sind in mehrere Divisionen eingetheilt, wie folgt: 1) die von Seniza unter dem Divisions-General Méhmed Ali Pascha; 2) die von Boënien unter dem Divisions-General Vely Pascha; 3) die der Besaßung von Novibazar unter Hussein Husni Pascha; 4) die der Besaßung von Widdin unter dem Divisions- General O3man Nuri Pascha, und 5. die von Scharköi unter dem Divifions-General Hassan Haïri-Pascha. Die Divisions-Generale Ali Pascha, Selim Pascha und Mehmed Pascha find zu den Armeecorps in der Herzegowina kommandirt. Fazli Pascha, der die Division von Nikopolis befehligte, \{lcß fich unlängst jener von Widdin an.

Die Generale des Generalstabes Neeshib Pascha, Adi Pascha und Khalil Pascha sind dem Armeecorps von Nisch beigegeben ebenso der Divisions-General Suleimann Pascha, welcher gegenwärtig an der serbischen Grenze an der Spiße der Division von Cherifksöi operirt.

Ueber diese Generale finden sich in der „Turguie“ folgende biographische Notizen:

Der Serdar-Ekrem. Abdul Kerim Pascha, ift der rangälteste unter den türkishen Generalen. Er besitzt den Raug eives Muschir schon länger als fünfundzwanzig Jahre. Er diente in M-sopotamien bei Diarbekir und Erzerum; er nahm Theil an dem Krimkriege und an dem Feldzuge gegen Montenegro unter den Befehlen Omer P.ifchas; während der Uncuben auf Kreta kommandirte Abdul Kerim Pascha das Observatione-Chorps in Thessalien. Jn leßter Zeit hat er viel zur Unterdrückung des bulgarishen Aufftandes beigetragen.

Derwisch Pascha hat den Ruf eines resoluten und muthigen Soldaten. Ec hat gleichfalls am Krimkriege und jenem von Monte- negro theilgenommen ; er hat mit feiner Abtheilung als der Erste Cet- tinje, den Hauvtort der Czernagora, beseßt uxd wurde aus diesem Anlasse zum Rang eines Veziez ernannt. Derwish Pascha war General-Gouverneur von Bosnien und der Herzegowina zur Zeit, als der Aufstand in diesen Provinzen ausgebrochen ift.

Achmed Moukhtar Pascha, sein Nachfolger auf diesem Posten, ist noch jung. Er hat als Generalstabs-Dffizier an dem leßten Feldzuge gegen Montenegro theilgenommen und dann sich unter den Befehlen Redif Pashas in Yemen in dem Kampfe gegen den aufständischen Beduinenstamm der Assyr ausgezeihnet und wurde wäh- rend dieser Campagne zum Brigade-General ernannt. Als Redif Pascha nach Kovstantinopel zurückberufen wurde, ward Moukhtar Pascha zum Vali von Yemen und Kommandanten der Truppen dieses Vilaj-ts mit dem Grade eines Veziers befördert. Einigz Zeit später wurde er als Ober-Kommandant der Truppen in der Herzegowina und Bosnien auf den Posten verseßt, den er heute noch einnimmt. Der türkische Biograph stellt die Verdienste, welche der Pascha si in den Treffen in den Dugapäfsen erworben habe, sehr hoh. Vely Pascha, der Plaßkommandant ven Scerajevo, hat ebenfalls wie Moukhtar Pasha in dem Feldzuze in Yemen seinen gegenwärtigen militärischen Grad verdient. 9

Osman Nuri Pascha, der in den lezten Wochen vielgenannte Kommandant der Divisicn von Widdi-, wurde an der Militärschule vcn Bankaldi gebildet und hatte beim Ausbruch des Krimkrieges seinen Kurs noch nit absolvirt. Troßdem wurde er auf seine Bitte mit dem Range eines Lieutenants auf das Kriegstheater geshidlt, wo er sih rasch aus8zeihnete. Später nahm Osman Pasha an allen Expeditionen in Syrien, in Yzmen und auf Kreta Theil und stieg während dieser Feldzüge bis zum Grade eines Divisions- Generals empor.

Der Divisions-General Suleiman Pascha ist gleichfalls ein Zögling der Militärshule von Bankaldi. Er nahm einen b e?rvor- ragenden Antheil an den jünasten Ereignissen in Konstantinopel, welche die Abseßung des Sultans Abdul Aziz herbeiführten. Alsbald nah der Thronbesteigung des Sultan3 Murad wurde Suleiman Pascha zum Range eines Ferik und zum Kommandanten des Militärbezirfks

auf dem Kriegstheater den Befehl über die Division von Charfsi übernommen. Seine Ankunft bei der Armee von Nish gab er mit der Beseßung von Babina Glava kund.

Die selbstthätige Goldwaage, eine Erfindung, deren man fih in England schon längere Zeit bedicnt, ist, wie hiesige Zeitungen mittbeilen, seit einigen Tagen bei der Königlichen Seehandlung auf- gestellt. Die Waage selbst scheidet jedes zu leihte Goldftück aus der Masse von Goldftücken, die ihr mit einem Male zum Wiegen anver- traut werden, aus. Die Goldstücke werden in eine Art Cylinder ge- legt und die zu leichten kommen von der andern Seite der Waage wieder heraus.

Der Gemeindekirchenrath von St. Thomas hat in seiner leßten Sitzung beschlossen, diejenigen evangelishen Eltern der Parochie, welche ihre Kinder in den erften vier Monaten nah der Geburt niht taufen lassen oder nah vcllendetem dreizehnten Le- bensjahr uicht zum Konfirmationsunterrichte anmelden, mit- telst gedruckter Anschreiben, die von sämmtlichen Mitgliedern des Kirchenraths unterzeihnet sind, aufzufordern, diese firhlichen Akte nicht zu unterlassen. Jn den Schreiben wird ausdrüdlich darauf hin- gewiesen, daß der geseßlihe Zwang zur Vornahme dieser Handlungen zwar aufgehört habe, dagegen die Hoffnung ausgesprochen, daß die freie Licbe zur evangelishen Kirhe an den Ordnungen derselben fest- halten werde. #2 #43

4 Als nächste Versammlungsorte der Evangelischen Allianz, die im Jahre 1872 zum ersten Male in New-York tagte, wurden u, A. Jerusalem, Eoinburg und Berlin in Ausficht genommen. Nun- mebr ist jedoch definitiv beschlossen worden, die nächste Konferenz der Allianz im Jahre 1878 in Paris abzuhalten. Paris ist deshalb gewählt worden, weil zu erwähnter Zeit daselbft eine Welt-Jndustrie- “uestellung ftatifiaden fell.

_ München, 28, Juli. (W. T. B.) Bei der gestern Nach- mittag zwishen Immenstadt und Oberdorf erfelztea Ent-

Nat dem Jahresbericht der ungarishen Staatsbahnen für 1875 betrug die Arsdehnuna des Netes 1071 Kilometer, 792 Kilo- meter nôrdliches Neß und 279 Kilometer südlicher Linien. An- \chaffungswertb des Fahrparks 13,464,744 Gulden. Es betrugen die Brutto-Einnahmen auf dem nördlichen Neve 5,302,996 Fl., auf dem südlichen 803,330 Fl., zusammen (einshließliG der Einnahmen der \{malspurigen Moytanbahn Gran-Bresniß-Schemnit) 6,143,334 Fl. oder um 440,737 Fl. mehr als im Jahre 1874. Die Auéêgaben stellten sich auf 4,792,722 Fl ; demnach resultirt ein Nettoertrag von 1,420,860 Fl. gegen 921,838 Fl, in 1874. Die nördlichen Linien ergaben eine Einnabme von 1,434,039 Fl,, die Gömörer Industrie- bahn 41,201 Fl., während die Linie Bresniß-Schemniß einen Ausfall Vis L Fl. u:d die südlihe Stréecke einen solchen von 35,117 FL erlitt.

Aus dem Wolffschen Telegraphen-Bureau.

Dresden, Sonnabend, 29. Zuli, Mittags. Die General- konferenz der deutschen Eisenbahnen zwecks Einführung eines einheitlihen Tarifsystems wurde heute hier im Sizungssaale der Erften Ständekammer dur den Finanz-Rath Wolf (Braunschweig) eröffnet. Der bisherige Verlauf der Verhandlungen läßt eine Einigung zur Annahme des gemischten Systems unter Zu- grundelegung des bayerishen Lokaltarifs und des bayerisch- \achsishen Tarifs hoffen. Das- preußische Handels - Ministerium ist durch einen Königlihen Kommissar. vertreten.

gleisung des von Lindau nach hier abgelassenen Coucierzuges sind, wie nun ehr feftgestellt ist, im Ganzen 13 Personen zu Schaden ge- fommen. Tôdtlich verleßt wurde Niemand, aber 2 Passagiere haben Beinbrüche, 11 andere Personen leichtere Quetschungen erlitten. Die Entgleisung des Zuges wurde wahrscheinli durch einen Achsenbruch herbeigeführt.

Ds eidgenössische Shüßenfest in La-:sanne hat. am 25. Juli mit der Preiz3vertheilung seinen Abschluß erhalten.

Dém Schlosse Arenenberg in der Scchweiz droht der Einsturz. Der Wasserstand im unteren Theile des Bodensees is ein so unge- gewöhnli hober, daß zwisen Konftanz und Scbaffhausen noch jeßt in mehreren Orten der Verkehr zwischen dea Häusern nur mittelt hergerihteter fleiner Brücken mögli ift. Am Fuße des Arenenberg find nun durch Abspülungen (man vermuthet mehr noch_durch Unter- wasser, welche aus dem Berge hervorgevrochen sind) Senkungen im Boden entstanden und ein Theil des Parkes, welwer das Schloß umgab, ist sammt scinen großen herrlihen Bäumen heruntergerutscht, ein Theil noch in abwärts gehender Bewegung begriffen. Der Ab- rut geht bis hart an das Schloß, und die Kapelle, Treppe und Schußzmauer der leßteren find bereits in die Tiefe gestürzt.

Vereins-Kalender. 1876.

99.—31. Juli. Deutscher Protestantentag in Heidelberg.

30. Juli bis 3. August. Deutscher Brauertag in Frank- furt a. M. Y 5

31. Juli. Kongreß des Vereins deuisher Gisenbahz-Verwal- tungen in München.

3.—5. August. Delegirtentag Fabrikanten Deutschlands in Cöln.

14—16. August. Generalversammlung deutsher Müller und Mühlen-Interefsenten in Nürnberg.

19.— 36. August. Kongreß der Sozial-Demokraten in Gotha.

20,-- 24. August. Delegirten-Versammlung des Norddeutschen Baugewerkz-Vereins in Kiel.

20.—21. August. Journalistentag in Wiesbaden.

28.—30. August. Der XIIL. deutsche Juriftentag in Salzburg.

3 —7. September. Wanderversammlung des Verbandes deut- scher Architekten- und Ingenieurveréine in München.

5.—7. September. 18. Kongreß für innere Wission in Danzig.

10.—12. September. Gewerbetag der Provinz Brandenburg in Potsdam.

11, September. Afrikas in Brüssel.

12.—14. September. Vereins in Erfurt.

17.—24, September. 49, Versammlung deuts{ecr Naturforscher und Aerzte in Hamburg. e

25. September. Kongreß fir Reform und Kodifikation des Völkerrechts in Bremen.

25.—28. September. 17. Bremen.

27. September bis 4. Oktober. JInternationaler Kongreß für Gesundheitspflege und Rettungswesen in Brüssel.

Im September Lehr- und Lernmittel-Ausftellung in Viagdeburg.

selbständiger Handwerker und

Kongreß zur Berathung über die Civilisirung

Hauptversammlung des Gustav Adolf-

Kongreß deuts{er Volkëswirthe in

Theater.

In Krolls Theater wurde am Freitag das große Gartcn- feft, d. h. Konzert von drei Orcheftern, wiederholt und fand wieder rege Betheiligung Seitens des Publikums. Zugleich wurde auf der Bühne ein „Genrebild*“ von Görliß „Ein Frühstückstündchen" zum zweiten Male gegeben ; es ift eigentlih nur ein Soloscherz für eine resolute, aber gutmüthige Köchin, die Fc. Stolle höchst draftisch darstellte; als Staffage siad noch ein paar unbedeutende Partien da- bei das Ganze if aber weder neu in der Grundidee noch originell in der Ausführung. Dann folgten drei hübshe Solotänze, ausgeführt von den Damen Dittmar, Fugmann, Henkel und Rokoy, und wurden höchst beifällig aufgenommen, und zuleßt die alte Offer- bahshe Operette „Urlaub na Zapfenstreih“, deren ansprechende Melodiea einft hier sehr vopulär waren. Auch diesmal gefiel die- selbe wieder sehr; Frl. Leskien und Frl. Zampa waren zwei muntere Repräsentactinnen der jungen Wittwe und ihrer Nichte Hr. Leisch sang den Sergeanten recht brav, mit angenehmer Stimme, war aber steifer, als seine Aufgabe erforderte; Hr. Diettrich debütirte als Larose Pompon mit vielem Humor, Muaterkeit im Spiel und guten Willen, wenn au nicht vielen Mitteln im Gesang.

Belle-Alliance-Theater. Der zweite historische Lust- ipiel-Abend, eingerichtet von Hrn. Ottomeyer, wird aus folgenden E bestehen: 1550: „Der fahrent Schuler mit dem Teufelpanner“,

astnahtsspiel von Hans Sachs; 1658: „Almida Comika, oder: Herr Peter Squenz*, Schimpfspiel von Andreas Gryphius; 1760: „Die kranke Frau“, ein Nachspiel von Fürtegott Gellert ; Gegen- wait: „Berichterstatter“, Schwank in 1 Aft von L. Ottomeyer.

Am Sonnabend wird das (in deutsher Bearbeitung vor einiger Zeit im Wolteréedorff-Theater zur Aufführung gekommene) Lustspiel vcn H. I. Byron „Our Boys* in London seine fün f- hundertste Aufführung erleben.

In der „Flora“ findet am Montag, den 31. d. M., eine Wieder- bolung des mit vielem Beifall aufgenommenen Kinderfestes statt, und find ganz neue Ueberrashungen dafür in Vorbereitung. Auch giebt an demselben Abend der Optiker vom Polytechnikum in Lon- don, Herr Maja, welcher mit jeinen Tableaux fondants oder Wandel» bildern ein weit über das Maß des Gewöhnlichen hinausgehendes Interesse beim Berliner Publikum gefunden hat, seine Abschieds» vorstellung.

Redacteur : K. PVrebm, Verlag der Expedition (Ke \]e1). Vruckt: W, El3ner, Bier Beilagen (einschließlich Börsen-Beilage),

Berlin:

-

Erste Beilage

zum Deutschen Reichs-Anzeiger und Königlich Preußischen Staats-Anzeiger.

¿2 177.

Berlin, Sonnabend, den 29, Juli S opt iae VUebeériiéht i

1876.

Berlin, im Juli 1876.

*) Bei den in dieser Uebersicht aufgeführten zollfreien Wa

Kaiserliches statistisches® A mt.

Durchfuhr können bei zollfreien Artikeln in der Regel nicht gesondert nachgewiesen werden.

Monatsübersiht für Juni. VII. (Vergl. Nr. 153 d. Bl.)

Südamerika. Nachdem die verfassungsmäßigen Wahlen in der Mehrzahl der größeren südamerikanishen Republiken, na- mentlich in Columbien, Peru, Chile und Argentinien, sich zu Gunsten der Liberalen vollzogen haben, find die fkirchlichen Differenzen mehr in den Vordergrund getreten. Auch in dem fatholishen Amerika hat der Klerus seine \{einbar forglose Haltung aufgegeben und den Kampf mit der ihrer Reczte bewußten Staatsgewalt aufgenommen. Dieser Kampf ist die Signatur des verflossenen Msnats.

An der Spigze der Bewegung steht die Regierung von Ve- nezuela, welche bereits im Jahre 1873 den Erzbishof von Ka- rafas wegen Auflehnung gegen die bürgerlichen Geseze des Landes verwiesen hatte. Alle Bemühungen, diese Angelegenheit auf diplo- matishem Wege zu ordnen und die Wiederbesezung des erzbishöf- lichen Stuhles zu ermöglichen, scheiterten an der Weigerung des Präla- ten, den Cid auf die Verfaffung zu leiften oder seinem Amte zu entsagen. In Folge dessen rihtete Präfident Guzman Blanko unterm 9, Mai d. I. eine Botschaft an den Kongreß, in. der er, gestüzt auf das Patronatsgesey vom Jahre 1824, den Erlaß einer Verordnung beantragte, welches „die Kirche von Venezuela unabhängig von dem römischen Bischof erkläre und bestimme, daß die Priefter von der Gemeine (den Gläubigen), die Bischöfe von den Priestern und der Erzbishof von dem Kongreß er- wählt werde.“ Die legislative Gewalt hat den Vorschlag bei- fällig aufgenommen und is damit beschäftigt, ein noch über den Antrag des Präsidenten hinausgehendes Geseh zu formu- liren, das erste thatsächliche Beispiel einer fatholishen National- firche. Der Gesandte Venezuelas in Paris, General Pulgar, ist abberufen worden.

Weniger entwickelt find die Wirren auf kirhlihem Gebiete in den Vereinigten Staaten von Columbien. So lange die Konservativen |\ch am Ruder befanden, trugen fie Sorge, daß die Geistlichkeit, obgleih vielfach ihr Bundes- genofse in Bekämpfung der Liberalen, als Ersay für erheb- lihe Begünstigungen, fich der Oberhoheit der bürgerlihen Gewalt fügte. Nachdem aber seit 1869 die liberale Partei die Zügel der Regierung ergriffen hatte, proklamirte fie sofort den trügerishen und anarhischen Grundsag der „freien Kirche im freien Staat“ und gab dadur dem römischen Klerus Zeit und Gelegenheit, den Widerstand gegen die Staatsbehörden zu orga- nifiren und die gewährte Freiheit nah ihrer Weise auszubeuten. Erst spät erkannte die Regierung ihren Irrthum. Der Konflikt kam zunähst durh die Errichtung konfessions- loser Schulen zum Ausbruch, welche der Erzbischof in einem Hirtenbriefe verdammte. Ihm \{lofsen sich noch hef- tigere Hirtenbriefe der Bischöfe von Popayan und Posto an, in Folge deren fih die gegenseitige Erbitterung in dem Maße ftei- gerte, daß fie felbst den geselligen Berkehr außerhalb der Partei- grenzen aus\{ließt.

Der Präfident hat nah der amtlichen Zeitung die Genehmi- gung der Kammern zum Abschluß eines Vertrages mit Wir. Anthoine Gogorza über den Bau eines interozeanischen Kanals ohne Sthleusen auf der Linie von Darien nahgesucht.

Am 4. Juni d. I. hat in Bolivia eine Militärrevolution stattgefunden, durh welche die Regierung des Präsidenten

Tomas Frias gestürzt und au seine Stelle der General Daza geseht ist, Frias ist in Peru angekommen.

Peru. General Prado ift von Europa zurückgekehrt. Seine Wahl zum Präsidenten ift unzweifelhaft. Inzwischen hat der noch bis zum 2. August im Amte befindliche Präfident Don Manuel Pardo mittelst Dekret vom 16, Mai d. J. den Kongreß zu einer außerordentlihen Sißung auf den 15. Juni zusammen- berufen, um über die Erhögung des Ausgangszolles auf Nitrat zu befinden. Die Einführung cinefisher Arbeiter, welche längere Zeit hindur faft gänzlich aufgehört hatte, wird eifrig betrieben. Üeber die verweigerte Frzeila}sung des Kapitäns und Steuermanns des Schiff-s „Talisman“, welches den Prätendenten

.

Pierola bei dem jüngsten Aufstande nach Peru übergeführt

hatte, ist die peruanishe Regierung in Streit mit der englischen

gerathen, welhe fih über „die wenig freundschaftliche Haltung |

der ersteren und über das peruanishe Gerichtsverfahren“ ernst- lich beklagt hat. Nah längeren Vorarbeiten ift das neue Unterrichtsgcsch verkündet worden. Dasselbe wird hinfihts des Elementar- und Universitätsunterrichts als eine treffliche Leiftung, hinsihts des Gymnasialunterrihts als verfehlt bezeihnet.

In mehreren öffenilihen Blättern wird Chile als das erste Land erwähnt, welhes durch seine neueste Geseßgebung das politishe Stimmreht der Frauen praftish zur Ausführung gebracht habe. Diese Annahme beruht auf einem Irrthum. Das aktive Wahlrecht derselben besteht bereits in Venezuela seit Einführung der Konftitution von 1864. Der Erfolg ift aber gewesen, daß die weiblihe Bevölkerung von ihrem Stimmrechte faktish keinen Gebrauh gemacht hat. In Valparaiso hat am 16 Mai ein heftiges Erdbeben ftattgefunden, jedoch ohne erheblihen Schaden angerihtet zu haben. Dasselbe is am 5. April in Buenos- Aires der Fall gewesen. Nach ärztlichen Angaben haben fih in Chile Fälle der Rinderpest gezeigt.

Der Kaisér und die Kaiserin von Brasilien segen ihre Reise durch verschiedene Theile der Vereinigten Staaten fort und gedenken sfih im Juli nah Europa zu begeben. Troß aller Warnungen und abshreckenden Beispiele finden fih immer noch zahlreihe Auswanderer, besonders aus Böhmen, Italien und Spanien, welche den Verlockungen der brasilianischen Agen- ten Gehör senken. Das gelbe Fieber in Rio Janeiro ift im Abnehmen begriffen. Die Truppen Brasiliens beginnen Pa- raguay zu râumen. Das Telegraphenkabel zwishen Per- nambufo und Bahia if unterbrochen.

In den Antillen treten vom 1. Juli an die franzöfischen Kolonien dem Berner Poftvertrage bei,

General Salomon ift zum provisorishen Diktator von Haiti ernannt worden. Mittelst Dekrets vom 18, Juni hat die provisorishe Regierung den Hafen Kap Haiti in Blokade- zustand erklärt.

Der Bundesrath des Deutschen Reichs hat fich in der Sigzung* vom 31. Mai d. I. einverstanden erklärt, mit der do- minikanishen Republik einen Handelsvertrag nach dem Muster des mit Coftarika abgeschlossenen zu unterhandeln.

Mittel-Amerika, Der Krieg zwishen Guatemala und Salvador is durch den am 8. Mai in der Stadt Santa Anna unterzeihneten Freundschafts- und Friedens- vertrag beendigt. Es handelte fich dabei um das Be- stehen oder den Untergang der vom Präfidenten Rufino Barrios und seinem Minister Samajoa repräsentirten anti - klerifalen Partei und deren Schöpfungen, mithin um den Einfluß Guatemalas in den übrigen vier Repu- blíken, besonders in Honduras, in denen der ehemals in Guatemala allmähtige IJesuitiomus anfing mehr oder weniger festen Fuß zu fassen, Zugleich aber sollte der von

aren enthält der Eingang in den freien Verkehr au die Durcfuhr oder wenigstens einen Theil derselben.

No. 2. | : i : der im 2. Quartal 1876 in den freien Verkehr des deutshen Zollgebiets getretenen wichtigeren Handelsartifel, verglichen mit der Einfuhr des vorhergehenden Quartals und des entsvrechenden Quartals des Vorjabres.*) L L In freien Verkehr getreten In freien Verkehc getreten Waarengattung | Waarengattung s mit Angabe des Maßstabes. im2. Quartal | im1. Quartal | im 2. Quartal | mit Angabe des Maßstabes. im2. Quartal | im 1. Quartal | im 2. Quartal 1876. 1876. 180. | 1876. 1876. 1875. , : a T 939 45 c c 7 I. Vieh. | D Kokosnußsl und anderes Oel in Fäfsern Ctr. Brutto 232,420 146,920 219,58 ü 92 9 |!| Talg, Schmalz und anderes Thierfett. . . . - e 230,877 211,404 170,334 Aber R E D Cr a6 2 Sn R E Nt e m4 791,470 | 1,707,933 690,599 Schweine Z 428,682 264,746 305,500 VII. Robe Droguen. Schafe A A Ee 84,167 22,421 57,157 E L Gir Viiito 210,330 143,078 198,940 II. Nahrungs- und Genußmittel. Farbhölzer Le R S : Me LBAN Es ubereitetes Fleis, Schinken, Speck, Würste, Salpeter s x 3, 29, „DUY 5 aria 3 E As D e OIE Denis PSIN R A | Schwefel E ¿ 103,039 39,811 118,628 E E ae onnen 5,978 ,25 5,4: . : Dritter : L E et Ctr. Netto 39,888 26,827 36,968 VIII. Spinnstoffe. | | R He n A io ah ves D INEOE 1 OEIRDeO 10,628,550 || Rohe Baumwolle 5 Ctr. Brutto 902,934 | 1,004,407 RAE E e e a E m e o S S P z è ISO n E | Flachs A Hanf s z ü att S R Ser Rober Kaffee . e, Netto 20,241 536,5 499,2 Seiden-Cocons und Seide # etto 1 1 L, Zucker af L _ 65,047 80,016 G04 Rohe Shaafwolle . ¿ Brutto 327,354 248,951 324,424 Südfrüchte z 5 140,167 131,305 133,47 i Seoice E ¿ ; 17,004 21,695 15,998 IX. Garne. 7 i e Rchtabak und Tabaksftengel ú L 232,408 230,728 908,004 || Baumwollengarne Ctr. Netto 113,552 198,886 Es Gar L o e i Z 4,009 3,859 3,760 || Leinine Garne n ü 67,950 84,168 Lar Branutwein Z L 28,276 28,198 29,306 || Wollene Garne . Í b 69,629 70,539 9, E A): 241166 224527 233/689 | X. Zeugwaaren A ; z 1,1 224,527 33, | : ' G D | Baumwollene Gewebe. ¿.;...« -,+ e * « Gtr. Netto 13,295 11,693 14,186 L SAmercien, L | Leinwand, Segeltuch, Zwillih und Drilliß . - 74,798 78,290 90,882 Leins-, Raps- und Rübjaat Ctr. Brutto 301,092 305,360 276,439 Seiden- und Halbseidenwaaren s E ú Ü 4,507 3,167 4,751 Klee- und Grasfaat. L ie 0 S 31,763 167,126 35,247 Wollene Zeug- Und Filzwaaren 2 Ï 32,065 29,841 32,249 is L his biet L A E in i XI. Häute, Leder und Lederwaaren. s as - und Nutholz in Blöcken und Ballen . tr. 425,825 022 ,138,492 | &z 946 062 241,445 95 cis S5 eid | 107858 | 1205 | IOLOLL | Ger aler An S. But | 02 | 448) SiA , Bretter, Latten, Faßholz tr. 412,2 2,685, 943, 1 i 4727 5.6 Boblken, Bretter Faßholz Sia 700 951 377.705 473 492 | Ec a aa ; z 5,580 V. Koblen | XII. Eisen und Eisenwaaren, Maschinen. M N : S - 95.490 997, || Rohe und Biucbeiseä „o ep eo a 9 Ctr. 3,536,820 1,735,139 3,311,410 Steinkohlen, Braunkohlen und Koks . Ctr. | 28,026,740 | 18,031,579 | 25,320,277 | I Lt alis Sali 5 2 fs 39 075 55 486 50 734 VI. Harze, Oele und Fette. |Eisenbabuschienen . . - * d StcbläleG Cié. Brufi 3,124 8,356 26,232 Harze S Et Ctr. Brutto 363,510 126,399 353,108 I Eisen- und Stahlplaiten, Eisen- und Stahlblech Ctr. Brutto 72,923 34,544 49,571 Baumöl s S 58,636 44,748 90,999 || Eisen- und Stahlwaaren. .. «+9 Netto 243,151 122,131 206,858 Leinöl R 247,971 163,675 184314 || Lokomotiven, Dampfkessel und Maschinen . . - s 157,847 131,976 199,774

Einfuhr zum Verbrauch und

Salvador erzwungene Feldzug dazu dienen, die in Guatemala geplante, aber auf friedlihem Wege nicht erreichte Idee einer Demgemäß bestimmen die Artikel 1, 4, 5 und 7 des Vertrages, daß die Politik, in Trußzbündnifses, als alle Gegenstände gemeinschaftlihen Interesses für Central- in beiderseitigem Einverständniß behandeln, gea

Föderation ihrer Verwirklihung näher zu bringen. fontrahirenden Mächte sowohl die auswärtige der Form eines Schuß- und

Amerika , meine Verbrecher ausliefern und andere, die fh an der Grenze aufhalten, interniren, gleichmäßige Einfuhrtarife feftsezen und die nationalen Manufakturen und Produkte zollfrei zulassen sollten. Ferner verpflichteten fih nah Art. I beide Regierungen, „in keinem Theile ihres Gebietes die Niederlassung von Jesuiten- priestern, sei es als organifirte Gesellschaft oder auf andere Weise, zu dulden“ und endlich werden Honduras und Costarika eingeladen, diesem Vertrage beizutreten (Art. 15). In Salvador hat der prcvisorishe Präfident, Dr. Rafael Zaldivar, allgemeine Wahlen auf den erften Sonntag des Juni ausgeschrieben. Der neue Kongreß soll am 1. Juli zusammentreten. In Guatemala herrscht vollkommene Ruhe ; in Honduras dagegen dauert der Parteikrieg zwischen Medina und Leiva fort.

Der Grenzstreit zwishen Nicaragua und Co ftarica if augenblicklich noch in derselben Lage wie früher. In Nikaragua if der Belagerungszustand erklärt, und der Präfident hat fich an die Spitze des Heeres gestellt. Seitens Costarikas befinden fich 2000 Mann an der Grenze unter dem Befehl des früheren Präfidenten, Ge- neral Guardia, welher jeßt Oberkommandirender und erster Vize-Präsident is, Der Kongreß hat die Exekutivgewalt er-= mächtigt „die zwishen Costarika und Nikaragua \{chwebenden Streitfragen auf jede ihr geeignet scheinende Weise zum Austrag zu bringen“, also au durch Verhängung des Belagerungs=- zustandes und Suspension der Verfassung. Die großen Aus- gaben, welche diese Lage verursacht, treffen en:pfindlih den Bau der Eisenbahn, der nah dem Ausscheiden des früheren

| Direktors jeßt von dem Minifter der öffentlihen Arbeiten

und dem deutschen Konsul als Superintendenten, beide Schwäger des Präfidenten Esquivel, geleitet wird. Troz dieser Verwickelungen is es wahrscheinlih, daß die von dem Minister- Refidenten der Vereinigten Staaten versuhte Vermittelung erfolgreih sein und den Ausbruch des Krieges verhindern wird.

Obschon in Mexiko die Aufständischen unter Porfirio Diaz von den Regierungstruppen wiederholt zurückgedrängt find und erhebliche Verluste erlitten haben, ist damit die \chließlich: Unter=- drückung der Revolution noch nicht erreiht. Die Eisenbahn von Verakruz nah dem Innern befindet fih, wie die Zeitungen mittheilen, bereits im Betriebe.

Die Ausstellung für Gesundheitspflege und Rettungswesen zu Brüssel. 79 (Vergl. Nr. 174 des R. u. St. A.)

Dem „Echo du Parlement“ entnehmen wir folgende wei=- tere Mittheilungen über die deutsche Abtheilung der Brüsseler Ausstellung:

Brüssel, 22. Juli.

Die deutschen Hauptfstädte haben fih offiziell an der Ausstellung betheiligt, und wo nur eine Verbesserung in gesundheitlicher Beziehung versucht, ein Fortschritt ausgeführt,