1876 / 180 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Wed, 02 Aug 1876 18:00:01 GMT) scan diff

Lieutenant Renard in würdigen Ausdrücken die Gesundheit des

ftimmigen Beifall. Das Orchester stimmte die Brabangonne an.

wp 2 aus anderen deutshen Staaten, 17 aus Rußlaxd. und olen, 9 aus Desterreich, 4 aus der Türkei, 3 aus den Nüderlanden urd 1 ous der Shweiz. Mit dem Ablauf des Semesters unterwarfen sih der akatemischen Prüfung nach Absolvirung des voll:n Kursus 7 Studirevde,

_ München, 25. Jali, Das Jul.heft der Zei:\{rift des land- wirthschaftlichen Vereins in Bayern enthält folgende Na@- richten aus den Kreisen; Die ungemeia fiarken Regengüfse an vieler. Orten Süddeutschlands haben ungemein viel Schadeu angerichtet, aber andererseits hat der Regen den Feldfrüchten wohl gethan und Vieles wieder gut gemaht, was der ungemütblihe rauhe Mai verdorben hatte. Nah unserer Ansicht haben wir eine mehr als mittelgute Ernte zu erwarten. Es giebt zwar viel s{lechtes Winterzetreide, auc ist die Gerste, soweit wir bemerken konnten, dünn, kurz und mager; allein es giebt Sommer- und Wintergetreide, und zwar sehr vieles, das nit schôner sein könnte, Der zweite Klee und das zweite Hu werden erseßen, was dem ersten Schnitt gemangelt hat. Ueber die Bait läßt fich noch nichts sagen: zur Zeit stebt die Frucht ehr gut.

Bie man aus Bayern schreibt, hat der Regen dea Feldfrüchten wohlgetban und Vieles wieder gut gemacht, was der ungemüthliche rauhe Mai verdorben hatte. Es steht eine mehr als mittelgute Ernte zu erwarten, Es giebt zwar viel \{lechtis Wintergetreide, auch ist die Gerfte furz, dünn und mager, allein es giebt auch viel Sommer- und Wintergetreide, das nicht {öner fein könnte. Der zweite Klee und das zweite Heu werden erseßen, was der ersten Schur gemangelt hat. Ueber die Karteffelernte läßt sich noch nichts sagen, zur Zeit stehen fie jet oh noch gut. Aus dem Bezirke Kirhheim- bolanden wird berichtet: Die fruWtbare Wilterung hat und wird wohl Manches nachholen, was bei der lang anhaltenden rauhen und trockenen Witterung zurückgeblieben, kommt aber leider für die meisten Halmfrüchte au spât; so hat 3. B. der Roggen {öre volle Achren, steht aber, namentlich der fpätgesäecte, zu dünn, eizen kurz im Stroh und ebenfalls theilweise dünner Stand, frühgesäete Gerste und Hafer ziemlich gut, in fühlen tiefgründigen Feldern manchmal recht s{chsn, svâte Saat ist jedo mangelhaft aufgegangen und \{lecht entwickelt ; Klee und Wiesengräser ‘lieferteu ebenfalls keine ganze Mittelernte ; Thalwiesen, welche beim Auêtreten der Väche im letzten Frühjahr übers{wemmt waren und andere gute Wafserwiesen machen eine günstige Ausnahme. Weinbe.ge haben gut verblüht. Obst hat durch die Maifröfte in tiefen Lagen sehr gelitten. Kartoffeln stehen allenthal- ben gut, Zuchtvieh und Fuhrochsen sind im Preise etwas zurück- N Milch- und Schlachtvieh preishaltend. Schweine fortwäh- ren euer.

Gewerbe und Saudel.

Aus den Verhandlungen der Generalversammlung der Aktionäre der Werra-Eisenbahn vom 29, Juli theilen wir mit, daß der Antrag auf sofortige Einstellurg dir am 15. Mai d. J. eingelegten

Nachtzüge mit größec Stimmenmehrheit abgelehnt wüïde. Der weitere Antrag zweier Aktionäre; den Verwaltungsrath zu ermächtigen, vie Werra-CEisenbahn dem deutschen Reiche zum Kauf anzubieten und eventuell mit demselben über die Abtretung einen Kaufvatrag abzu- \chli hen, wurde ebenfalls abgelehnt, nachdem der Verwaltungsrath erklärt und ausgeführt hatte, daß, wie man auch über die Füglichkeit und Räthlichkeit des Verkaufs der Bahn denkea möge, der Zeitpunkt zu Verhandlungen darüber voch nicht gekommen sei: vorzeitiger Be- 1chluß der Generalversammlung aber den Aktionären nur nachtheil1g sei. Aus dem Geschäftsberiht pro 1875 heben wir hervor, daß in diesem Jahre gegen das Vorjahr eine Gesammt-Mehreinnahme von 118,641 i, und zwar unter andern mit 75,657 #4 beim Personenverkehre, 11,821 M. mehr bei Gepäcktrant porten, 19,534 4 mehr beim Güter- verkebr erzielt wurden, obgleich die Frequenz, namentlich die Personen- frequenz im Ganzen nit unbedeutend hinter dem Vorjahre zurück- gebli:ben ist. Bei den Ausgaben war im Gegensaßze zum Vorjahre ein Wenigeraufwand von 30,010 Æ zu verzeihnen, der hauptjächlich in den billigeren Schienenpreisen begründet ist.

Die „Mercanutile Agency* macht Miltheilungen über die Geschäftslage in den Vereinigten Staaten von Nord- amerika. Darnach sind im erften Semester d. J. daselbft 4600 Fallissements mit einer Passivmasse von 108,415,429 Doll. an- gemeldet worden. Auf New-York allein kommen ihrer 442 mit einer Passivmasse von 18,766,660 Doll.

Verkehrs-Austalten.

Dresden, 1. August. (Dr. J.) Zu der bereits erwähnten am 29. und 30. v. M. hier tagenden Konferenz deutscher Eisen- bahnverwaltungen, welhe den Zweck hatte, Beschluß über ein einheitlihes Frachttarifsystem der deutshen Eisenbahnen zu fassen, hatten die Staatêbahnen von Bayern, Sachsen, Württemberg, Baden und Oldeaburg, sowie die Verwaltungen der bedeu- tenderen Privyatbabnen Deutschlands ihre Vertreter gesandt, während aus Preußen ein Kommissar des Königlich preußischen Handels-Ministeriums den Sitzungen beiwohnte, Der besagten Kon- ferenz waren Verhandlungen des sogenannten Tarifverbandes in Harz- burg vorausgegangen, und war bierzu au die Mehrzahl der andern deutschen Bahnverwaltungen hinzugezogen worden. Das Re- sultat dieser Vorverhandlungen bestand in der Einigung Über ein Tarifsystem, das im Wesentlichen in Bayern und Württemberg, und mit einigen Modifikationen im bayrisch- sächfischen Wechselverkehr besteht. Es enthält dieses in Harz- burg vereinbarte Tarifschema: eine Klasse für Eilgut; eine Stükgut- klasse; eine allgemeine Wagenlzbungsklasse A. für Güter aller Art bei Quantitäten von 5000 Kilogr. ; eine allg: meine Wagenladungsklasse B. für dergleichen bei Quantitäten von 10,000 Kilogr.; 4 Spezialtarife für geringwerthige, namentlich aufgeführte Artikel (in Wagenladungen zu 10,000 Kilogr. ), Le mit denen in den Wagenladungs- klassen C., D. uud den Spezialtarifen IT. und IIL. des Tarifverbau- des übereinstimmen.

Fast gleichzeitig mit det Verhandlungen în Harzburg hatten ebensolhe im Kduiglih preußischen Handel#-Ministerititn stattgefuzden, wobei man auf dasselbe Tarifsystem gekommen war, nur mit dent Unterschiede, die Anzahl der Spezialtarife auf 3 zu beschränken, wobei die Artikel des Harzburger Spezialtarifs I!I. in andere aufgenommen sind. Die Dresdener Konferenz hatte daher über den Harzburger Vorschlag, sowie für den Fall, daß ein Anschluß der preußischen Staatsbahnen an denselben nicht zu erzielen fein sollte, auch Uber das im Königlich preußischen Handels-Ministeriuum ausgearbeitete Proj-kt fic {lüffig zu macen. Als Resultat ift zu berichten, daß für beide Eventualitäten in allen Kardinalpunkten Einigung erfolgt ist, so daß das ersehnte Ziel einer Tarifeinigung der Verwirklihung nahe gerückt sein dürfte.

_ Auf der Indo-Euroväischen Telegraphenlinie sind im Monat Juli 1876 an gebührenpflichtigen Depeschen befördert: a. aus Lordon, dem übrigen England und Amerika nah Persien und Indien 1044 Stück, b. aus Perfien und Judien nach London, dem Übrigen England und Amerika 1069 Stück, e. vom europäischen Kon- tinent exflusive Rußland nah Perfien und Indien 110 Stück, d; aus Perfien und Indien nah dem europäischen Kontinent. erkl. Rußlaud 207 Stück, Summa 2430 Stück.

Bern, 29. Juli. Das von dem Direktor der {weizeris{chen Nordoftbahn, Dr. Escher, und dem Direktor der s{chweizerischen Kre- ditanstalt, G. Stoll, welche beide Mitglicder der vom Bundesrathe eingeseßten Experten-Kommission für Rekonftruktion des Gott- hardbahn-Unternehmens find, ausgecrbeitete Gutachten, be- treffend den muthmaßliwen Werkehr und bie hierauf berech- neten Einnahmen der Gotthardbahn, gelangt zu einem weit günstigeren Resultate, als dies im Jahre 1869 Seitens der in- ternationalen Konferenz geshah. Lchtere hatte den zu er- wartenden Durhschnittsverkehr auf die ganze Länge des Netzes auf 200,000 Reisende und 400,000 Tonnen üter und Vieh mit einem fkilometrischeu Einnahmeerträzniß von 8 Cts. pro Reisenden mit Gepäk und 8 Cts. pro Tonne Güter ünd Vieh berechnet, auf welche Annahme hin sie zu einem kilometrishen Bruttoertrage von 48,000 Fr. gelangte; die genannten Herren nehmen aber allein für die Hauptlinien Immensce - Pino einen Personenverkehr von mindestens 260,000 Reijenden an und für den Güterverkehr bei gleichmäßiger Vertheilung auf das ganze Neß eine Verkehrs- menge von 910,000 Tonnen, Im Ganzen berechnen sie den Buruttoertrag des gesammten Nees: Hauptlinie Jmmensee - Pino 174,2 Kilom. à 63,200 Fr. pr. Kilom. = 11,009,440 Fr. ; Zweig- linien Giibiasco-Chiaffo 51,9 Kilom. à 30,009 Fr. = 1,557,000 Fr. ; Gadenazzo-Locarno 12,6 Kilom. à 15,0900 Fr. = 189,000 Fr.; Arth- Zug 12,4 Kikfom. à 30,000 Fr. = 372,000 Fr.; Jmmensee-Luzern 14,1 Kilom. # 30,000 Fr. = 423,000 Fr. Total 265,2 Kilom. à 91,095 Fr. pr. Kilom. = 13,550,440 Fr. Geftüßt auf die Erfah- rnugen bei anderen ähnli fituirten Bahnen halten die Experten die 77d dieses filometrishen Bruttoertrages für vollständig gerecht- ertigt.

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Verlin, den 2. August 1876.

Die internationale Ausstellung für Gesundheits- pflege und Rettungswesen in Brüssel.

Am Donnerstag, den 27. v. M,, fand in den anmuthigen Räumen des Restaurants der Ausstellung das Bankett statt, welches die Mitglieder des Belgischen Centralcomités und der Comités der einzelnen Klassen der internationalen Ausstellung den fremden Mitgliedern der Jury gegeben, und dessen Beschreibung wir dem „Echo du Parl.“ (vom 29. v. M.) ent- nehmen,“

Die Dekoration des Saales war einfach und. gefällig; Jestons, Fahnen aller vertretenen Nationen, Spiegel, eine von Herrn Vandekerchoven vorzüglih diriginte Musik, alles wirkte zusammen, um bei den Gâsten die heitersten Eindrücke hervor- zurufen.

Den Vorfiß beim Feste fülrte der General-Lieutenant Hr. Renard; Hr. Vervoort, der Präsident des Kongresses und die belgishen Mitglieder der Jury kalfen ihm, die Honneurs des Banketts bei ihren fremden Kollegen zu machen.

Unter den fremden Mitgliedern, mehr als vierzig an der Zahl, bemerkte man zuerst Hrn. v. Behr-Shmoldow, den Vorfißenden der deutshen Mitglieder, der den Ehren- play zur Rechten des General Renard einnahm; dann die Herren St. Clair, Keller, Krishaber und Albert de St. Anne von der französishen Jury; die Herren Kapitän Witte, Conrad, Dr. Esmarch, Dr. v. Fehling, Haßlacher, Hirsch, Dr. Librich, Dr. Held von der deutshen Jury; die Herren Kapitän Allen, Seymour- Fenton, Sanford- Moore, Dr. Neve- Foster, Vincent Barrington Kennet von der englishen Jury; die Herren v. Kislansfky, Dr. Müller, Dr. Nedaß, General v. Kakbowsky von der russishen Jury; die Herren Steenkamp und Carsten von der niederländishen und die Herren Dr. Mo- setig, Stach, Hiaßny von der österreichish-ungarischen Jury.

Als die Zeit der Toaste gekommen war, brachte General-

Königs der Belgier und der Königlichen Familie aus. Er er- innerte daran, daß der König niht nur das geliebte und ver- ehrte Haupt der Nation, sondern auch der Beshüßer des vor- liegenden Unternehmens sei, Um dieses Titels willen würden alle fremden Mitglieder der Jury gern dem Toaste beistimmen; und es zieme sih auch, nicht nur seïne Gesundheit hier auszu- bringen, sondern au die aller Souveräne und Fürsten, welche zum Erfolge der Ausstellung so mächtig beigetragen.

Dieser Toast, mit Geist und Wärme ausgebracht, fand ein-

Einige Augenblicke darauf ergriff dexr General von Neuem das Wort. Er wandte sh an die belgishen Mitglieder der Jury und bat fie, mit ihm die Gesundheit der fremden Mitglieder auszubringen, welhe dem gemeinsamen Werke die grn Dienste erwiesen hätten, weit über jede Hoffnung jinaus.

„Eine Ausstellung dieser Art erhält ihren Werth erst durch die den Apparaten und den Arbeiten derselben beigefüg‘en Er- läuterur gen. Diese wichtige Aufgabe is von den fremden Herren Mitgliedern voUständig erfüllt.

„Wir müssen ihnen mit der größten Anerkennung danken; die Leiden der Menschheit mildern, der Menschheit zu Hülfe zu kommen, ist der nüßlihste Dienst, if heiligste Pflicht.

„Und hätten wir nihts weiter erreiht, als das Leben der Menschen um fünf Minuten zu verlängern, so wäre es für uns der köfstlihste Triumph.

„Sh glaube also, meine Herren, fügte der Redner hinzu, daß Sie fih mit mir vereinen werden, um mit Wärme die Ge- sundheit der fremden Herren Mitglieder der Jury auszubringen,“ (Neuer, lang anhaltender Beifall.) :

ü „O antwortete Hr. v. Behr-Shmoldow im Namen der ehteren :

? „Meine Hérren! Die beredten Worte unseres verehrten Vor- fißenden werden für die fremden Jury-Mitglieder eine neue und köst- lie Erinnerung an dies \{chöêne Land sein, (Beifakl.)

„Wir haben, meine Herren, eine große Zahl von solchen Erin- nerungen. Jch meinerseits, meine Herren, der ih cft dies Land durch- streift, ih habe imwer gern gesagt, daß ich dreierlei Belgien ker:

„Es giebt das unterirdishe Belgien mit seinen fast unerschöpf-

Belgien, das Land der Waroqué und der Vershaffelt und der Van Houtte. Es giebt endlich noch ein drittes Belgien, das der großen Handelsftädte, wo wir die Rathshäuser fich stolz neben den Jndustrie- palästen erheben sehen. Nun wohl! zu diesem dreifahen Belgien werden wir noch ein viertes fügen: dasjenige, das sich an die Spiße aller Nationen geftellt, um das edle Ziel zu verfolgen, das uns hier vereinigt hat. (Beifall,)

eGesundheitépflege und Rettungswesen, sind es nicht Fragen der bôchsten Wichtigkeit werth, die“ Theilnahme akler Wohlgesienten zu erregen? Meine Herren, wir müssen uns feine Jllusionen machen, unsere soziale Oidnung hat zahlreide und erbitterte Feinde. Wie cin Sprüchwort meines Landes sagt: Wo viel Licht, da ift auch viel Schatten. Nun wohl! gar viele Menschen leben in diesem tiefen und dichten Schatten. Wir müssen sie daraus erretten.

„Das ist unsere Pflicht, und wenu wir zaudern, sie zu er?üllen, werden andere sie übernehmen. Unsere Aufgabe aber ist es, fie zu er- füllen, und fo werden wir die wahren Sozialisten sein in der guten Bedeutung des Wortes.

„Indem ih ties sage, wende ih mich an Belgier, die den Namen Bettelzgesindel (Gusorserie) mit einer Strahlenkrone zu umgeben ge- Une arum follten Sie es nicht ebenso mit dem Wort Sozialifst inaen

„Schon hat uns Belgien in dieser Auéstellung einen Wey vor- gezeichnet, den wir fortan nur zu verfolgen haben. „Welches find denn die Offiziere dieser internationalen Ar ee? Meine Herren, habe ih nöthig, sie Ihnen zu nennen? Und ift ihr General- stabêchef nicht der ehrenwerthe General Renard, dem wir hier Akle unsere Huldigung darbrinaen müssen? (Beifall.)

„Was ift es in der That, was die Herzen der Menschen am

engsten verbinde!? Es ift die gecmcinsame Arbeit. Jch wage es aus- zusprechen, daß wir den Herren Belgiern eng verbunden find und daß wir uns aus diesem unserem Bejuche eine angenehme Erinnerung be- vi ag werden, welche unser ganzes Leben hindurch bei uns bleiben wird. „Auch berechtigt mich das nobile officium, meine Herren, mit dem ih beauftragt worden, nämlich unserem ehrenwerthen Vorfißen- den zu antworten, es berchtigt mi, sage ih, es auszusprechen, daß Sie diese Gefühle theilen und daß Sie sich Alle mit Wärme diesem Toast anschließea werden. Ja, ich habe die innerste Ueber- zeugung, daß alle fremden Jury-Mitglieder die beste Erinnerung von Beigien mit sih nchmén und daß sie mit mir trinken werden auf das Woll des belgishen Comités und des Vorsißenden des Unternehmens, des Herrn General Renard.“

Mit dieser, mit enthusiastishem Beifall aufgenommenen Rede \{chlo}sen die Toaste; um 104 Uhr trennten sih die Mit- glieder des Festes.

Die société centrale d’apiculture et d’insectologie zu Paris wird, wie bereits früher, so auch in diesem Jahre, und zwar in der Zeit vom 25, August bis 25. September, in der Orangerie der Tuilerien eine Insekten-Ausftellung veranstalten, bei der sich au ausländishe Aussteller betheiligen können.

Die Anmeldungen müssen vor dem 15. August bei dem Sekretariat der Gesellschaft (Paris, rue Monge 59) eingehen. Die auszustellenden Gegenstände sind vor dem 20. August franco an den Ausftellungskommissar (orangerie des Tuileries, place de la concorde) einzusenden, und es muß die Installation vor dem der Eröffnung der Ausstellung vorangehenden Tage bewirkt sein.

Das Programm umfaßt vier Abtheilungen, die fich in weitere Unter-Abiheilungen gliedern.

Die ersie Abtheilung enthält die nüglihen, die zweite die \chädlihen Insekten. In beiden Abtheilungen soll, soweit thunlich, jede Art in ihren E. twickelungsftadien als Ei, Larve, Puppe umd ausgewachsenes Insekt veranshauliht, auch sollen die Vege- tabilien, welche den einzelnen Arten zur Nahrung dienen, mit denselben ausgestellt werden. Abhandlungen, Monographien 2c., welche auf ein Insekt der gedachten Kategorien Bezug haben, werden ebenfalls von der Ausstelungs-Kommission angenommen, auch wenn dieselben von keinem Exemplar des betreffenden In- sektes begleitet sind.

In der 3. Abtheilung werden diejenigen Thiere figuriren, welche zur Vertilgung der \{hädlihen Snsekten ausersehen find, wie gewisse fleishfressende Inseïten, Mammiferen, Vögel und Replilien. Für lebende Exemplare dieser Gattungen hat die Gesellshaft einen Konkurs ausgeschrieben und Prämien für die vollständigsten Sammlungen und \{hönsten Exemplare ausgeseßt. Die 4. Abtheilung enthält die der Insektenwelt verwandten

lichen Reichthümern; es giebt das Aker- und Gartenbau treibende

Auch werden in dieser Abtheilung industrielle Reproduktion en von eßbaren Cruftaceen und Mollusken ihre Stelle finden.

In einer Supplementarabtheilung endlih sollen Gegenstände ausgestellt werden, bei denen die Kunst und Industrie die In- sekten in irgend einer Weise zu Darstellungen auf Gemälden, Edelsteinen 2c. oder als Muster für Ornamente aller Arten ver- werthet haben.

Im Anschlusse an die Ausftellung wird am 22, und 23. September ein Kongreß tagen, auf welhem im Voraus bekannt gemachte Fragen aus dem Gebiete der Insecktologie zum Gegenftand von Besprehungen gemacht werden sollen.

Neber die Einweihung der evangelishen Kirche in Frôschweiler am 31. Juli entnehmen wir der „Straßburger Ztg.“ Folgendes: Es haite sich zu diefer Feier ein auße-ordentlih zahkl- reiches Publikum eingefunden. Um 11} Uhr kamen der Ober-Präsi- dent v. Möller, der Bezické-Präsident Ledderhose und der Kreis-Di- rektor von Stichaner aus Weißenburg an und wurden am Gemeinde- haus von dem Ortsvorstande empfangen. ‘Nachdem der Pfarrer Klein von den Treppen des Gemeindehauses eine Begrüßungsrede an die Festgäste gehalten, bildete sih der Zug nah dem neuen Gotteêhause. Vor dem Eintritte in dasselbe hielt der Ober-Präfident eine kurzz Anrede an

Wesen, wie Myriapoden, \chädlihe und nüßlihe Spinnen 2c,

die Versammelten. Er gedachte darin des Tazes der Grundsteinlegung d.r neuen Kirche vor 4 Jahren und der Weihefzier de3 Friedené- werkes. Erst jeßt öffneten fih die Thüren, Ein Chorgesang von 29—:0 Seminaristen aus Straßburg, unter Leitung des Musikdirek- to:s Sering, eröffnete die Feier. Hierauf fand die Einweihung der Kirche durch den Inspektor Bastian ftatt. Dec Ortspfarrer Klein hielt die Festpredigt ¿Text Johannes Kap. 20, Vers 21) Die Schlußworte wurden von dem Pastor Nielsen, Gebet und Segen von dem Pfarrer Hacktenshmidt gesprochen.

Nach der kirchlihen Feierlichkeit gab die Gemeinde ihren ge- ladenen Gästen ein einfaches Mittag8mahl im Gemeindeßhause, worau etwa 70 Personen Theil genommen hatten. Der erste Toast, aus- gebracht durch Hrn. v. Möller, galt Sr. Majestät dem Kaiser. Der zweite Toaft, durch dén Pfarrer Klein ausgebracht, galt Sr. Kaiserlichen Hoheit dem Kronprinzen. An den Kaiser nach Gastein und an den Kronprinzen in Coblenz wurden Telegramme abgeschickt. Da Se. Kaise-lihe und Königliche Hoheit der Kronprinz dur anderweitige Reisedispositionen am persönlichen Erscheinen beim Feste verhindert, ließ Höchstderselbe Seine Theilnahme für dasselbe brieflich auêdrücken mit dem Wunsche, daß von dem neuen {önen Gottes- hause allezeit nur eine gesegnete Wirksamkeit auszehea möchte®

: Uf r Uf __ Ein Hochwasser des Rheins, wie dieses Jahrhundert es noch niht geschen, hat im Elsaß unsäglihen Schaden angerichtet. An zahlreichen Stellen find die chüßenden Dämme durhbrochen, frucht - bare Sluren meilenweit unter Wasser geseßt, große Strecken verwüstet. Viele Ortschxzften waren dem Andrang der Fiuthen preisgegeben, Hunderte von Gebäuden find ze:stört und ihre Bewohner obdaclos. Auf Millionen ift der Schaden zu schäßen, der an Häusern, Aeckecn, Vieh und anderem Habe angerichtet ist, Er ist dadur noch größer geworden, daß die Kataftrophe kurz vor der Erntezeit eintrat. Schléu- nige Hülfe thut noth. Ju der Ueberzeugung, daß es nur eines Hinweises bedarf, um auch die Bewohner der hiesigen Refidenz zur Bethätigung ihres Mitgefühls mit den nothleidenden Landéleuten im Elsaß und zur Hülfeleistung anzuregen, wende ih mich daher noch- mals an dieselben mit der Bitte, reht bald und ret reiche Beiträge zur Linderung der Noth an mich gelangen zu lassen. Die Zusen- dungen bitte ich entweder an mich direkt zu rihten oder an-den Po- lizei-Rath Caspar, im Präfidial-Bureau, Molkenmarkt Nr. 1, Zimmer Nr. 27, gelangen zu lassen. Berlin, den 31. Juli 1876. Der Polizei-Präsident. von Madai.

Der amtliche ftenographishe Unterricht im Hause der Abgeordneten beginnt am Donrerstag, ten 10, August. Neben ver- iedenen Anfängerkursen, die hauptsählich für Stüler der oberen Klassen höherer Lehranstalten bestimüt find und bis Ende September (in etwa 12 Unterrichtsftunden) beendet sein werden, finden auch prak- tische Uebungen für Di jenigen statt, welche sh zu Fachstenographen ausbilden wollen. Die Karse sind unentgeltlich., Anmeldungen werden von Freitag, den 4. d. M., ab, Vormittags vvn 11—1 Uhr, im stenographischen Bureau des Hauses der Abgeordneten ange- nommen.

Redacteur: F. Prehm.

Berlin:

Vertag der Cxpedition (Kessel). Drut: W, Elsner,

Drei Beilagen (einshließlich Börsen-Beilage).

Erste Beilage

zum Deutscheu Reichs-Anzeiger und Königlich Preußischen Staals-Anzeiger.

2 180.

Personal-Veränderungen.

Königlih Preußische Armee.

Offiziere, Portevee - Fähnriche 2c. Ernennungen, Beförderungen und Versezungen. Jm aftiven Heere. PRildbad-Gastein, 21. Juli. Meyer, Maj. und Batt. Chef vom Feld-Art. Regt. Nr. 5 als etatêm. Stabsoff. in das Feld-Art. Regt. Nx. 19 verseßt. Schwarz, Pr. Lt. vom Feld-Art. Regt. Nr. 5, zum Hauptm. und Batt, Chef, Lüder, Unteroff. von dems. Regt. zum Port. Fähnr., v. Grudzielski, Unteroff. vom Feld-Art. Regt. Nr. 6, zum Port. Fähnr, befördert. Müller, Pr. Lt. vom Feld-Art. Regt. Nr. 7, in das Feld-Art. Regt. Nr. 22 verseßt. Raßmann, Sec. Lt. vom Feld-Art. Regt. Nr. 7, zum Pr. Lt., Mitt, Unteroff. vom Feld-Art. Regt. Nr. 10, zum Portepee-Fähnrich beföcdert. Frhr. v. Richthoffen, Major und Batt. Chef vom Feld-Art. Regt. Nr. 14, zum etatsm. Stabsoff. ernannt. v. Be, Yr. Lt. von dems. Regt., zum Hauptm. und Batt. Chef, Nüßlin, Sec. Lt. von dems. Regt.,, zum Pr. Lt,, Lohmann, Pr. Lt. vom Feld-Art. Regt. Nr. 16, zum Hauptm. und Batt. Chef befördert. y, Leslie, Pr. Lt. von dems. Regt., in das Feld-Art. Regt Nr. 5 verseßt. Korsch, Bleeck, Sec. Lts. vom Feld-Art. Regt. Nr. 16, zu Pr. Lts. befördert. Breithaupt, Sec. Lt. vom Feld-Art. Regt. Nr. 18, als Adjut. zur 5. Feld-Art. Brig. kommandirt. v. Brause, Pr. Lt. vom Feld-Art. Regt. Nr. 22, kommandirt als Adjut. bei der 5, Feld-Art, Brig., unter Entbindung von diesem Kommdo. und unter Verseßung in das Feld-Art. Regt. Nr. 4, zum Hauptm. und Bat. Chef, Klein I., Sec. Lt. vom Feld-Art. Regt. Nr. 23, zum Pr. t, befördert M inor, Maj. und Bats, Commdr. vom Garde- Fuß Art. Regt., unter Stellung à la suits des Regts., zum Art. Offiz. vom Platz in Neiße ernannt. v Mechow, Hauptm. und Comp. Chef von demselben Regt., zum Major, v. Wrochem, Pr. Lt. von demselben Regt., zum Hauptm. und Comp. Chef, v. d. Delsniß, Scc. Lt. vom Fuß-Art. Negt. Nr. 1, unter Verseßung in das Garde- Fuß-Art. Regt., zum Pr. Lt., befördert. Kiß, Pr. Lt. à la suite des Fuy-Art. Regts. Nr. 3 und Direkts, Assist. bei den techn. Instituten der Art., zum Hauptm., Liebig, Sec. Lt. à la suite des Fuß-Art, Regts Nr. 5, Direkts, Assist. bei den ten. Instituten der Art, Nat, Sec. Lt. von demselben Regt.,, zu Pr. Lts, _befördeit, Beaumont, Sec. Lt. von demselben Regt., zum Fuß-Art. Regt. Nr. 3 verseßt. Pietsch, Pr. Lt. vom Fuß-Artill. Regt. Nr. 6, zum Hauptm. und Comp. Chef, Schubert, Sec. Lt. ven demselben Regt, zum Pr. Lt., Kiesel, Sec. Lt. vom Fuß-Artill, Bat. Nr. 14, unter Vers. zum Fuß-Art. Regt, Nr. 15 zum Pr. Lt, Schenck, Pr. Lt. vom Fuß-Art. Regt. Nr. 15, zum Hauptm. und Comp. Chef, befördert. v. T\hirschky, Pr. Lt. vom Inf. Regt. Nr. 79, vom 1, Oft. 1876 ab auf 1 Johr z. Dienstleist. bei d. Kür. Regt. Nr. 1 komm. Frhr, v. Manteuffel II., Sécc. Lt vom Inf. Regt. Nr. 67, zum Pr. Lt, Rößler, Unteroff. v. Inf. Regt. Nr. 82, z. Port. Fähnr., befördert. v, S chußtbar gen. Niichling, Sec. Lt. à la seito des Ulan. Regts. Nr. 13 in den Etat des Regts wieder einrangirt. Wi h- mann, Pr. Lt. vom Inf. Regt. Nr. 78 zum Hauptm. und Comp. Chef befördert. Frhr. v. Wolzogen, Pr. Lt. vom Inf. Regt. Nr. 16 unter Belassung in dem Kommdo. als Adjut. der 30. Inf. Brig, in das Inf. Regt. Nr. 78, v, Hanneken, Pr. Lt. vom Inf. Regt. Nr. 42 unter Belossung in dem Kommdo. als Adjut. der 59. Inf. Brig., in das Inf. Regt, Nr. 16 vers. v. d. Buss\che-Ippen- burg, Scc. Lt. vom Inf. Regt. Nr. 42 zum Pr. Lt. befördert. Schröder, Scconde-Lieutenant von der 1. Fak Up, O hler, Sec. Lt. von der 4. Ing. Insp., in das Eisenb. Regt. verseßt. Wildbad Gastein, 22. Juli. v. Donop, Hauptm. à la suite im 3 Garde-Regt. zu Fuß und kommand. zur Dienstleistung bei dem Kadettenhause in Pioen, unter Entbindung von dem Verhältniß als Flügel-Atjut. des Fürsten zur Lippe Durchlaucht, und unter Be- lassung à !a suite bcs gedachten Regts., zum Comp. Chef bei dem Kadettenhause in Ploen ernanut. Gr. v. Kaniß, Pr. Lt. vom-1. Garde-Regt. zu Fuß, bis zum 1. Septemker cr. zur Dienftleistung be: des Prinzen Georg von Preußen Königl. Hcheit kommandirt. Wildbad Gastein, 25. Juli. Tinneberg, Zeugfeldwebel von der Airtillerie-Werkstatt in Straßburg ¿um Zeug-Lt., befördert.

Fm Beurlaubtenstande. Wildbad Gastein, 21. Juli. v. Meusel, Vize-Feldw. vom 2. Bat. Landw. Regte. Nr. 87, zum Scc. Lt. der Res. vom Feld-Art. Regt. Nx. 27, befördert. Dorn- heim, Vize-Feldw. vom 1, Bat. Lanzw. Regts. Nr. 113, zum Sec. Lt. der Res. des Feld-Art. Regts. Nr. 30, Fischer, Sec. Lt. yon der Landw. Fuß-Art. vom 1. Bit. Landw. Regts. Nr. 23 ¿um Pr

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Berlin, Mittwoh, den 2. August

1876,

Lk., Keulen, Sec. Lt. von der Landw. Fuß-Art. vom 2. Bat. 1 Unterarzt des aktiven Dierststandes beim Feld-Art. Regt. Nr. 183

Landw. Regts. Nr. 29, zum Pr. Lt, Wendt, Pr. Lt. von der Landw. Fuß-Art., vom 1, Va“. Landw. Regts. Nr. 118, zum Hauptmann, Otto, Vize-Feldw. vom . 2. Bataillon Landi. Regts. Nr 87, zum Seccoade - Lieutenant der Reserve des Feid Art. Rests. Nr. 27, keiöidert. v. Studniß, Ob. Lt, zur Disp. und Bez. Commdr. des 1. Bats. Landw. Regts. Nx. 77, der Charakter als Oberst verliehen. Ruwe, Vize Feldw. vom 2. Bat. Landw. Regts. Nr. 78, zum Secc. Lt. der Res. deëê Füs. Regts. Nr. 73, v Schulte, Sec. Lt. von der Landw. Inf. des Res. Landw. Bats. Nr. 73, Eschenhagen, Sec. Lt. von der Landw. Inf. des 1. Bats, Landw. Regts. Nr. 74, zu Pr. Lts., befördert, Doehring, Vize- Feldwebel vom 2. Bat. Landw. Regts. Nr. 60 zum Sec. Lieut. der Reserve des Cisenb. Regts befördert. Wildbad Gastein, 22. Juli. Schrecker, Hauptm. a. D., zuleßt von der Landw. Fuß- Art. des 1. Bats. Landw. Regts. Nr. 67, der Charakter als Major, Pelissier, Sec. Lt. a. D., zuleßt von der Res. des Jrf. Regts. Nr. 88, der Charakter als Pr. Lt., verliehen.

Abschiedsbewilligungen. JmaktivenHeere. Wildbad Gastein, 21. Juli. Corsep, Oberst-Lt. und Commdr. des Feld-Art. Regts. Nr. 1, in Genehmigung feines Abschiedsgesuches, als Obe st mit Persion und seiner bis:erigen Uniform zur Dis- position geftellt. Balz, Sec. Lt. vom Feld-Art. Regt. Nr. 25, scheidet aus und tritt zu den Offizieren der Landw. Feld Art, über, Me jer, außerctatèm, Sec. Lt. vom Fuß-Urt. Regt. Nr. 2, der Ab- schied bewilligt. Ackermann, Port. Fähnr. vom Fuß-Art. Regt. Nr. 6, zur Reserve entlassen. Bode, Major und Bats. Commdr. vom Fuß-Art. Regt. Nr. 7, der Abschied mit Pension und der Uri- form des Feld-Art. Regts. Nr. 4 bewilligt. Diederichsen, Pr. Lt. vom Fuß-Art. Regt. Nr. 15, der Abschied mit Penfion, Aussicht auf Avstellung im Civildienst und der Armee-Uniform, bewilligt. Frhr. v. Wangenheim, Hauptm. u Comp. Chef vom Inf. Regt. Nr. 78, mit Pensicn und der Regté, Uniform der Abschied bewilligt. Wagner, Sec. Lt. von rer Res, des Inf. Regts. Nr. 75. der Ab- ied Lewilligt. v. Gabain, Hauptmann von der Landweÿr des Eisenbahn-R-gimeuts, mit der Uniform des Landwehr-Regiments Nr. 82 der Abschied bewilligt. Wildbad Gastein, 22. Juli. v. Asmuth, Hauptm. à la suite des Inf. Regts. Nr. 70 u. Comp. Chef bei dem Kadettenhause in Ploen, als Major mit Penfien zur Disp. gest:llt, Wildbad Gastein, 25. Juli. Stolzenburg, Zeug-Lt. vom Art. Depot zu Berlin, mit seiner bisherigen Unif. der Ab1chied bewilligt. : i

Im Beurlaubtenstande. Wildbad Gaftein, 21. Juli. Wagner, Sec. Lt. von der Res. des Feld-Art. Regts. Nr, 14, Petelt, Hauptm. von der Landw Fuß-Art, vom 2, Bat. Landw. Negts. Nr. 1, der Abschied mit seiner biéh-:rigen Uniform, Treichel, Pr. Lt. von der Landw. Fuß-Art. vom 2. Bat. Landw. Regts Nr. 9, der Abschied mit ter Landw. Armee-Uniform bewilligt. Schröder, Hauptm. von der Landw. Fuß-Art. vom 2. Bat. Landw. Regts, Nr. 27, der Abschied mit sciner_ bisherigen Uniform bewilligt. KlDse, Pr. Lt. von der Landw. Fuß-Art. vom 1. Bat. Landw. Regts. Nr.- 47, der Abschied mit der Landw. Armee- Uriform bewilligt. Wildbad Gastein, 22. Juli. Volger, Sec. Lt. von der Landw./ Kav. des 1. Bats. Landw. Regt:. Nr. 16, mit Pension der Abschied bewilligt. S

Im Sanitäts-Corps. Nachweisung der beim Sanitäts- Corps pro Menat Juni 1876 eingetretenen Veränderungen. Durch Verfügung Sr, Excellenz des Herrn Kriegs-Ministers. Den 20. Juni. Dr. Roh 8, Asfist. Arzt 2, Kl. vom Inf. Regt Nr. 87, zum 1. Garde-Ulanen-R-gt. kommandirt. Durch Verfügung des Gcneral- stabs-Arztes der Armee. Den 2. Juni. Fritze, Unterarzt vom Füs. Regt. Nr. 35, Dr. Abramowski, Unterarzt vom Inf. Regt. Nr. 21, Dr. Leuné, Unterarzt vom Juf.Regt. Nr.+56, Dr. Land- graf, Unterarzt rom Jäger-Bat. Nr. 9 und Dr. Fischer, Untezarzt der Marine, alle fünf mit Wahrnehmung ie einer der bei den be- tueffenden Truppentheilen vakarten Assistenzarzt-Stellen beauftragt. ="Den 17. Junt, Dr. Petri, vot Zis. Regt. Nr. 30, Pr. Hecker, vom Inf. Regt. Nr. 60, Dr. Grötschel, vom Pionier- Bat. Nr. 15, Dr Wolff, vem Utanen-Regt. Nr 1 und Dr. Kühne, vom Inf, Regt. Nr. 42, alle fünf mit Wahrnehmung je einer der bei den betre#enden Regimentern vakanten Assistenzarzt:-Stellen be- auftragt. Den 28. Juni. Dr. Tillner, Aisift, Arzt 2. Kl. vom Füs. Regt. Nr. 37, vom 1. Juli 1876 ab zur Dicnstleistang ei der Marine kommandirt. Den 30. Juni, Dr. sterhoff, Unterarzt der Reserve vom 2, Bat. Landw. Regts. Nr. 64 zum

ernannt und mit Wahrnehmung einer vakanten Assistenzarzt-Stelle beauftragt.

2 Köntglih Bayerisdlie Armee

Offiziere, Portepee - Fähnrihe x. Srnenuungen, Beförderungen unt Verseßungen. Im Beurlaubten- stande. Den 24. Juli. Schäffer, Hauptm. a. D., unter die zur Disposition ftehenden Offiz. eingereiht.

Abschiedsbewill igungen. Im aktiven Heere. Den 19. Juli. Stier, Pr. Lt. im 13. Infant. Regt. mit Pension und der Erlaukniß zum Cragen der Uniform, sowie mit dem Anspruche auf Anstellung im Milit. Verwaltungédienste, Frhr. v. Ziegler, Sec. Lt. im 1. Chevauleg. Regt. mit Pension und der Erlaubniß zum Tragen der Unif, unter gleichzeitiger Verleihung des Char. als Pr. Lt., Hamm, Secc. Li. im 6. Inf. Regt., sämmtlih auf Nachsuchen ver- abschiedet. Den 24. Juli. Erhard, Maj und Bats. Komm. im 8. Inf. Regt., Faulhaber, Pr. Lt. îm 1. Fuß-A:t. Regt., ießz- teren zuglei mit der Verleihung des Anspruches auf Anstellung im Milit. Verwaltungsdienste, verabschiedet.

Im Beurlaubtenstande. Den 19. Juli. Will, Ref. Scc. Lt. vom 3. Jäger-Bat, Rockstroh, Landw. Sec. Lt. vom 1. Inf. Regt. mit Penf., beide auf Nachsucten verabschiedet, Den 24. Juli. Sauer, Landw. Pr. Lt vom 5. Jäg. Bat., auf Nach- suchen mit Pension und ter Eclaubniß zum Tragen der Uniform ver- abschiedet.

Gewerbe und Handel.

Der Jahresberiht der Halberstadt - Blankenburger Eisenbahn konstatirt, daß die Betriebsresultate des legten Jahres günstiger als die von 1874 wa:'en. Während 1874 mit einem Defi- zit von 8356 4 abshloß, hat 1875 einen Uebershuß von 3827 #. zu verzeihnen, wodurch es möglich wurde, nah Abzug des Defizits vom vorigen Jahre noch einen Üevershuß von 470 ( in der Bilanz nach- zuweisen. An Gütern wurden befördert im Jahre 1874 40,658,650 Kilo, im Jahre 1875 42,252,130 Kilo, mithin im leßteren Jahre mehr 1,593,480 Kilo. Die Bahn bennß‘en im Jahre 1875 91,699 Perionen, gegen 79,906 des vorigen Jahres, mithin 1875 mebr 11,793 Personen. In der ordentlichen General- ver'ammlung vom 20. Mai 1874 wurde der Verwaltungs- rath ermächtigt, um die Konzessicn zum Bau einer Zweigbahn vom Blankenburger Bahnhofe nah der Hochofen-Anlage der Harzer Werke zu Rübeland und Zorge cinzukommwen. Diese Konzession ift er'heilt worden, ebenso hat das Staats-Ministerium die Genehmigung zur Ausgabe ciner d5prozentigen Prioritätsanleile über 309,000 4 zur Bestreitung der Kosten des Baues obiger Bahn und zur Vervellstän- digung unserer Betriebsmittel ertheilr. Der Bau dieser 3,4 Kilo- mzter langen Babn wurde am 11, Dezember 1874 begonnen und konnte von dem Eisenbalnkommissariate bereits am 3. Juli 1875 die Abnahme der Bahu vorgenommen werden Der Kostenanschlag belief fi auf 195,968 Ms Die beigefügte Nachweisung ergiebt eine Ausgabe (inkl. der Verzinsung der veraus- gabten Prioritäten während der Bauzeit und Provisionen) von 175,33 #4. Hierzu tritt eine für Grunderwcrb noch zu zablende Summe von cic1 5575 H, so daß die Gesammt-Anlagekosten si auf circa 182,000 M belaufen. Nach dem mit den Harzer Werken zu Rübeland und Zorge vzreinbarteu Kontrakte übernebmen dieielben 4 Wochen nah Eröffnung der Bahn eine Garantie in der Weise, daß ein Verkehr von täglih 3000 Ctr. oder jäßzlich 1,095,090 Ctr. auf dieser Zweigbahn staitfinden muß. Mit anderen Worten: Die Be Werke zu Rübeland und Zorge garantiren der Halberstadt-

larfenburger Eisenbahngesellshaft eine Brutto-Einnahme von 41,062 Æ jährli in der Weise, daß der etwa an diefer Summe am Jahresshlusse fehlende Betrag mit einem Abzuge von 25 pCt. für ersparte Betriebskosten ven den Harzer Werken baar an die Halber- stadt-Blankenburger Eisenbahngesellschaft gezahlt wir /

In der Gereralversammlung der Aktiengesellschaft Zucke:fabrik Glauzig war etwa die Häifle des Aktienkapit 118 vertreten, Zu dem Geschäftsbericht bemerkte der Vorstand, daß die Ende Mai cr. im Javenturbestand gewesenen Vorräthe an raffinirtem Zúücker inzwischen zu dem der Inventurannahme entsprechenden Preife zum größten Theil verkauft seien. Mit der G:treideernte sei begon- nen und fiele solhe gut aus, während für die Rübenfelder die ausge- iprocenen günfligen Aussichten aufrehterhalten werden könnten. Die Decharge für die Jahreêrehnung wurde ertheilt.

Inserate für den Deutschen Reichs- u. Kgl. Preuß. Staats-Anzeiger, das Central-Handelsregister und das Postblatt nimmt an: die Königliche Expedition des Deutschen Reihs-Anzcigers und Königlich Preußischen Staats-Anzeigers: Verliu, S. W. Wilhelm-Straße Nr. 32.

t i / L nas - Sachen: | shuldig, von ihm weder Rehnunaslegung noch Er- Etepulese nad NRe suung Pie saß der gehobenen Nußungen zu fordern berechtigt, Nochus Larbig, Dienstknet aus Kleinlüder, fondern \ih lediglich mit dem was alsdann noch 3940, welcher dermalen vermuthlich in der Gegend von | on der Erbschaft vorhanden wêre, zu begnügen Côln a./Rh. sih aufhält, soll in einer Untersuchung | ,¿rbunden sein sollen.

Sonnenburg, den 27. Mai 1876. Königliche Kreisgerichts-Deputation.

ais Zeuge vernommen werden. Da über seinen Auf- enthalt Näheres nicht bekannt is, so wird, wenn leßterer ermittelt werden sellte, um Benachrichtigung

1. Steckbriefe und Untersuchungs-Sachen, 2, Subhastationen, Aufgebote, Vorladungen u, dergl,

Beffentlicher Anzeiger.

5, Industrielle Etablissements, Fabriken und

Grosshandel,

9989.

des Unterzeichneten gebeten. Fulda, am 28. Juli 1876. Der Untersuchungsrichter. Königliches Kreisgericht, Weiß. [6934]

Savhafiationeu, Aufgebote, Vote ladunges u. dergl.

5008] Bekanntmachung.

Verloosung, Amortisation, Zinszahlung u. \. w. von öffentlichen

Oberschlesische Eiseubahn.

In der in Nr. 159 d. Bl. inserirten Bekannt- machung vom 1. Juli c. betreffend die Publikation Am 5. Januar 1876 ist zu Sonnenburg der | der ausgeloosten Stargard - Posener Stamm - Aktien

Papieren.

Beriéhtigung.

6, Verschiedene Bekanntmachungen.

—————m—— E

Bon der Ux. Emission 72 Stück à 100 Thlr. :

Nr. 6142 6195 6213 6276 6281 6291 6323 6435 . | 5. Sf M 6601 6608 6649 6710 6769 6887 7003 7082 7181 a. in Derlin bei der Direktion der Viskonto- 7190 7206 7261 7295 7384 7448 7586 7642 7881 E z : §009 8032 8060 8108 8224 8245 8319 8391 8405 | b. in Stettin bei einer noch später zu bezeih- 8447 8476 8491 8608 8690 8731 8751 8816 89392 : : :

9206 9258 9311 9362 9475 9649 9680 9696 Ae c. in Gr. Glogau bei der Kommandite des 1055 10122 10250 10278 10333 10339 1041 : t E 10593 10727 10796 11062 11178 11217 11576 d. in Dresden bei dem Bankhause Gebrüder

11628 11641 11651 11732 11947. i tag, : Bou der #IL. Emissiou 126 Stü à 100 Thlr. : o, in Leipzig bei dem Bankhause Frege & Comp.,

VSnserate nehmen an: das Central - Annoncen: Bureau der deutschen Zeitungen zu Berlin Mohrenstraße Nr. 45, die Annoncen-Expeditionen des „„Fuvalidendauk“‘, Rudolf Mosse, Haasenfteiu & Vogler, G. L. Daube & Co., E. Schlotte, Büttner & Winter, sowie alle übrigen gröfteren

3. Verkünfe, Verpachtungen, Submissionen etc, | 7. Literarische Anzeigen. 4 Verloosung Lords, Zinszablung | 8, Theater-Ánzeigen. In der Börsen- Annoncen-Bureaus. u. s, w, von öffentliehen Papieren. 9, Familien-Nachrichten, beilage.

————————————————

A

9310 2325 2578 2636 2675 2682 2725 2876 2930 | 22327 23241 23487 23552 23708 23755 23860 9987 3066 3093 3216 3449 3535 3637 3661 3860 | 23863 23901.

26 Stück à 50 Thcr.: Unn geg: y i n und der

Nr. 4014 4031 4064 4103 4267 4287 4314 | niht fälligen Zinscoupons in den Vormittagsftunden 4382 4567 4621 4659 4790 4805 4966 5080 5108 | von 9 bié 12 Uhr mit Ausnahme der Sonn- und 5215 5376 5380 5592 5600 5700 5786 5790 5916 | Festtage erhoben werden :

Die Valuta der voraufgefübrten Obligationen fann gegen Auslieferung derselben und der noch

1) vom 2. Oktober d. I, ab täglich: in Breslau bei unserer Hauptkasse, 2) vom 2. bis 15. Oftober cr. Gesellschaft, nenden Zahlstelle, Schlesischen Bankvereins,

Guttentag,

emeritirte uud für blööfinnuig erklärte Prediger | muß es heißen: Zeile 13 v. o. 7514 und nicht Nr. 12059 12069 12083 12119 12165 12251 f, in Hannover bei den Herren M. J. Frens-

Friedrich Hufnagel, geboren zu Mittenwalde am | 9514, Zeile 47 v. u. 44862 und nicht 448624 | ZT 152 4 ch7 SAS Af fra 10, Juli 1796, ein Sohn des Königlichen Feld- | und 44864 und nicht 4864, Ferner ift Zeile 24 | 12301 12341 12487 12820 12992 12993 13029

de1f & Comp.,

13075 13253 13447 13520 13527 13616 13624 g. in Hamburg bei der Norddeutschen Bank,

predige:8 Martin Friedri Erdmann Hufnagel Und | von oben 15037 nicht erkennbar gedrudt. 13740 13818 13852 13998 14044 14143 14164 | h. in Cöln a. Rh. bei dem A. Schaaffhausen-

dessen Ehefrau Caroline Elisabeth Friederike, geb. Schône, ohne Testament und mit Hinterlassung | {5250] eines Vermögens von etwa 5500 4 verstorben. Die unbefaunten Erben oder nächste Verwandte dez Predigers Friedrich Hufnagel werden zu dem am 27. März 1877, Vormittags 11 Uhx, im Gerichtszimmer Nr. I]. an hiesiger Gerichtsstelle anstehenden Termine unter der Verwarnung hierdurch

vorgelat ) der landesherrliche Fiskas für | Nummern gezogen worden : Bee 100 u E Ln Bon der k. Emission :

47 Stü à 100 Thlr.:

den rechtmäßigen Eben angenommen, ihm als sol- hem der Nachlaß zur freien Disposition verabfolgt und die nach erfolgter Präklusion sich etwa erst

vieldenden näheren Erben alle seine Handlungen und j 830 913 915 1043 1158 1356 h D U anzuerkennen und zu übernehmen 1803 1840 1886 2024 2035 2036 2187 2234 2300

14173 14312 14398 Bn e R E : 14759 14912 14913 1514 5206 1532 5 Stargard-Posener Eisenbahn. 15563 15628 15632 15658 15837 15912 16217 Bei der heute für das Jahr 1876 stattgehabten : 1E a ae ae ug 16574 16629 Ausloosung von rioritäts - Obligationen der ;, 1677 6 : : Ste UAeRe ere Eieubobn I. II. und IIT. Enis- | 17164 17219 17301 17491 17667 17805 17848

i | 5 17982 18024 18209 18220 18317 18426 | L. C L ere Dos n Le 18433 18505 18582 18670 18683 18762 18935 | die Verzinsung der ausgeloosten Obligationen auf-

18968 19025 19027 19125 19486 19620 19682 | hört. ! 20483 20208 20555 20654 20727 20142 3156 fehlende icht fälligen Zinscoupons wird der ent- : 8 20483 20 9 2072 2 sehlenden, ni ällige ¿COUPL N13 918 1045 1188 1856 od 1080 1780 21660 21680 21722 21819 22061 22086 22131 | \prechente Vetrag vom Kapital in Abzug gebracht 92153 22197 22203 22259 22389 22623 22669 ' werden.

\chen Bankverein, 7

i, in Fraufkffurt a. M. bei dem Bankhause M. A. von Rothschild & Söhne,

k. in Darmstadt bei der Bank für Handel und Industrie und

1, in Stuttgart bei den Herren Pflaum & Comp.

Wir bemäken hierbei, daß mit dem 1. Oktober c.

1012 17161

Für die bei der Präsentation der Obligationen