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{haften persönlich geleisteten Dienste noch ein besonderes Ehren-
des legten Traktats vorgeshlagen hatte, so würden die russischen Truppen längst Ordnung und Ruhe unter diesem Räubergesindel geschaffen haben, wie auch die Raublust und der Trozz der den Turkmanen verwandten, jeßt unter der Oberherrshaft Rußlands stehenden Jomuden und Karakalpaken längst gebrochen und die durch ihr Gebiet führende Karawanenstraße vollständig sicher ift.
Amerika. Washington, 10. August. (A. A. C.) Alle Differenzen bezügli der hauptsächlihsten Budgetvorlagen (Appropriation Bills) find durch ein Kompromiß zwischen dem Senat und dem Repräsentantenhause beigelegt worden. — Nachdem die erwarteten Verstärkungen eingetroffen, begannen die Generale Croofk und Terry die Vorwärts3bewegun g gegen die Sioux mit etwa 4000 Mann. General Crook brach am 5. und General Terr y am 10. auf, jeder mit Mundvorräthen für zwei Wochen.
New-York, 12. August. (W. T. B.) In dem nördlihen Theil von San Domingo is, wie die hiesigen Blätter melden, ein Aufftand ausgebrohen. Die Aufständischen sollen \fih in der Umgegend von Puerto Platta zusammengezogen haben, für den O von Cibao wäre der Belagerungszustand verkünt et worden.
Afrika. Berichte aus Transvaalien vom 7. Iuli melden, daß der Kricg zwischen der südafrikanishen transvaagl- \chen Nepublik und den von dem Häuptlinge Secocuni be- fehligten Kaffernstämmen an den transvaalshen Grenzen begonnen hat. Der Präsident Burgers selbst hatte das Kommando über das Heer übernommen. Mothibi, wo sih ein Theil der feindlihen Kaffern angesawmelt hatte, wurde am 4. Juli von 1000 Weißen und 400 Eingebornen (im Ge- biete der Republik wohnenden Kaffern) angegriffen und die Be- festigung der Kaffern am 6. Iuli erstürmt. Nach dem Berichte des Prâsidenten war dessen Sieg vollständig; er kostete den Transvaaliern 10 Todte und 37 Verwundete. Der Verluft des Feindes wird nicht angegeven. Aus dem Lager, welches die Transvaalier bei Middelburg errihtet haben, wird mitgetheilt, daß, während Präsident Burgers. den Secocuni angriff, Kaffern- \haaren hinter ihm durch zum Theil gelungene Einfälle großen Schaden anrihteten. Secocuni {lug nach der Niederlage, die er durch Burgers erlitten, die Rihtung von Pretoria ein.
Verlín, den 14. August 1876.
Am 10. August vollendete der Ober- Postdirektor von Pots- dam, Geheime Pofirath Balde, seine fünfzigjährige Dien ft- geit. Zu Liegniß 1826 in den Postdienft eingetreten, legte Herr Balde die verschiedenen Grade desselben bei früh entwickel- tem Vermwaltungstalent in \{hreller Aufeinanderfolge zu- rück, wurde 1841 zum Post-Jnspcktor für die Marken und Pommern befördert, dann in das General-Postamt beru- fen, und im Jahre 1846 zum Reise-Poslmeister Sr. Mojestät des Königs ernannt. Im Iahre 1850 ward ihm unter Beför- derung zum Ober-Postdirektor, welcher im Jahre 1861 die Er- nennuvg zum Geheimen Posftra!h folgte, die Verwaltung des Ober-Postdirektionsbezinks Potsdam übertragen. Er hat die- selbe seitdem ununterbrochen geführt und if, der \chnellen Entwickelung unseres nationalen Post- und Telegraphen- wesens stets mit lebendigster Theilnahme folgend, als ältefter der Ober-Postdirektoren des Reiches ne heute in voller Frische des Geises und Körpers in dieser Stellung thätig. Se. Majestät der Kaiser und König haben dem Iubilar, welcher ‘den Tag in ftiller Zurückgezogenheit zu Misdroy verlebte, das Komthurkreuz des Königlihen Haus-Ordens von Hohenzollern zu verleihen und diesem Beweise Allerhöchster Huld in Erinnerung an die den Allerhö&sten Herr-
geschenk hinzuzufügen geruht. Dasselbe beficht in einer prachtvollen Porzellanvase mit den Ansichten des Königlichen Schlofses zu Berlin, des Palais Sr. Majestät und des Denkmals Friedrihs des Großen. Von Ihren Kaiserlihen und Königlichen Hoheiten dem Kronprinzen und der Kronprinzesfin ging aus Interlaken ein Glückwunschtelegramm ein, in welhem namentlih auch an die Zeit der Hochzeitsreise des Kronprinzlihen Paares in einer den Jubilar hochehrenden Weise erinnert war. Se. Königliche Hoheit der Prinz Carl hatte ebenfalls Höchftseinen Glückwunsh übermitteln lassen. Dur einen beglückwünschenden Erlaß Sr. Durchlaucht des Fürsten Reichskanzlers war der amtlihen Verdienste des Herrn Balde in anerkennendfster Weise gedacht. Schreiben waren außerdem eingegangen von vielen Behörden, Freunden und Verehrern aus allen Theilen Deutschlands. Die Post- und Telegrapt enbeamten des Bezirks Potsdam hatten in einer kunstvoll ausgestat- teten Adresse ihre Glückwünshe dargebracht. Namens aller in seiner langen Dien stlaufbahn unter ihn gestellt gewesenen Postbeamten wurde ihm eine künstlerisch vollendete Ehrengabe, ein Tafelaufsay nebfi 2 Armleuchtern in Silber, gewidmet.
Weltausstellung in Philadelphia 1876.
Bern, 8. August. Jn der „Neuen Züricher Ztg.* bespricht deren Berichterstatter über die Weltausftellung in Philadelphia die dort vertretene deutsche Industrie. Derselbe beginnt mit der chemischen Industrie. „Und da“, fo heißt es in dem Bericht, „dür- fen wir behaupten, daß tie deutsche Abtheilung in dieser Branche Wertbvolle!:es bietel, als alle übrigen Ausftellungen zusammengenom- men. So feine, naméentlih organische Präparate, bietet kein anderes Land, und in Arnilin- und Alizarinfarben steht Deutschland einzig da ; eine Thatsache, die wohl geeignet ist, Erstaunen zu erregen, wenn man weiß, daß es gezwungen ist, seine Rohprodukte für dieselben aus England zu beziehen, wätrend Amerika sie in Fülle besißt. In Bezug auf Blattmetalle uxd Bronzefarben, wovon Nürn- berg und Fürth eine Kollektivausstellung veranstaltet haben, wissen wir nur so viel, daß von Boyern aus im Jahre 1#+74 auf 1875 für 819 000 Æ in die Vereinigten Staaten ausgeführt wurden,“ „Die Textilindustrie ist vielleicht eine der bestvertretenen‘“ und der Ver- fasser will fih nit glauben machen lassen, „daß die deutschen Tücher und Kleider steffe den cuglishen und fravzösischen oder gar den ame- rifanischen nachstehen.“ „Wie so kcemmt es denn,* fragt er, „daß die Vereinigten Staaten z. B. im Jahre 1872 in den erwähnten Fabri- faten rur aus Elberfeld, Barmen und Umgegend für 15 Mislionen Mark bezogen haben?" „Jn Baumwollftoff.n haben deutihe Jn- dustrielle eine Auéftellung viranftaltet, die sich neben jeder anderen schen lassen darf, so in Hand- und Maschinensftickereien. Ueber die Gold-, Silber-, Spiel- und Kurzwaaren haben sich amerikanische Kritikcr in den leitenden Journalen, „Herald*, „Times“ und , Tribüne“, schr günstig auëgesprocen, vnd das vor den betreffenden Schaukäften fich einfindende kaufluftige Publikum scheint wenigstens Gefallen daran zu haben. Ausftellungen, wie die der Bleistififabrikanten Faber und Großberger und Kurz steben zudem einzig da. Jn Bezug auf die Kollektizauéstelung des Buchhandels und der Druckgewerbe wüßten wir keine werthvcllere, und fie ift so oft als einer der Glanzpunkte der betreffenden Ausstellung hervorgehoben worden, daß wir es gänz- li unvôthig finden, auf ihre Objekte eizugehen. Auch von den
\{mwarzwälder Uhren mag dasselbe gesagt sein. Musikalishe Instru-
Die Nr. 32 des „Céntiral-Blatts für das Deut he Beich“ herau2gegeben im Reichskanzler-Amt, hat folgenden Inhalt t Allge- meine Verwaltungösahen: Verweisung von Ausländern aus dem Reich8gebiet — Finanzwesen: Status der deutschen Notenvauken Ende Juli 1876; Goldankäufe Seitens der Reichsbank. — Milttär- wesen: Ermächtigung eines Arztes in London zur Ausftellung von Untauglichkeits- 2c. Zeugnissen für Militärpflihtige in Großbritannien. — Marine und Schiffahrt : Beginn etner Seescbiffer- 2c. Prüfung; Quarantaine-Vorschrift. — Münzwesen: Uebersicht über die Aus- pcägung von Reichsmünzen. — Eisenbahnwesen: Eröffnung der Strecken Grünstadt-Eisenberg — Germersheim-Lauterturg — Marien- burg- Deutsh-Eylau. — Konsulatwesen: Ernennungen 2c,
Kunst, Wissenschaft und Literatur. Das große Musikffest in Antwerpen, von dem seit geraumer Zeit die Rede ist und das sich der Unterstüßurg des Staates, der Stadt und der Prorinz erfreut, findet vom 13. bis 15. d. Mets. statt. Von 900 Mitwirkenden sind 750 Sänger und Sängerinnen, 150 Musiker. Die Solosänger sind fast aus\ließlich Belgier, Diri- gent ist Peter Benoit. Außer einigen belgishen Componiften von Ruf ftehen! Beethov n, J. S. Bach und Wagner auf dem Festpro- gramme. Die Hauptaummer der dreitägigen Konzerte ist am ersten Tage die „Neunte Sinfoazie*“ von Beethoven. __— Die Ftalienische geographische Gesellsclaft matt in den Zeitungen bekaunt: Von Aden sind tröftlihe Nachrichten über das Schicksal der italienischen Expedition zur Erforschung des Innern von Afrika hier eingetroffen. Der Marchese Ar- tinori und seive Gefährten haben das Gebiet von Zeila hinter \ich und befinden sich in der Richtung auf Schoa, im Lande der Amkà Eissa. Die geographische Gesellschaft gedenkt eines ihrer Mitglieder nah BZeila zu scnden, um die Verbindung mit den Reisenden zu
unterhalten. Gewerbe und Handel.
Den Ausweisen des englishen Handelsamtes zu- folge wurden im Juli Waaren im Betrage von 31,876,808 Pfd. Sterl. gegen 34,461,554 Pfd. Steil, im Juli 1875 und 32,764,236 Pfd. Sterl. im Juli 1874 importirt. Für die E sieben Monate des Jahres belief si der Werth der Einfuhr auf 217,747,004 Pfd. Sterl. gegen 219,305,641 Pfd, Sterl. in dem nämlichen Zeitraum von 1875 und 219,759,605 Pfd. Sterl. in 1874. Export im Juli 16,084,387 Pfd. Sterl. gegen 20,249,618 Pfd. Sterl. im Juli 1875 und 21,142,062 Pfd. Sterl. im Juli 1874. Hauptabnahme im Ex- port: Baumwollfabrikate 18%, Metallwaaren 28%, Eisen uud Stahl 30%, Leinenwaaren 29%, Wollen- und Kammgarnwaaren
der verhalten, wagen wir nit zu entscheiden. In Bezug auf die Photographie glänzt Deutschland vornehmlich im photographischen Préssendruck, der für die Kunst und Wissenschaft von ungeahnter Be- deutung zu werter verspriht. Eigentliche Kunstwerke betreffend, fo weiß man, taß die Autstellung deutscherseits tarin sehr \{chwacch be-
shick worden i}, allein die Kunst hat ja mit der Frage wegen der Induftrie nis zu „thun. Einzig und allein im Maschinenfahe steht Deutschland sehr \{chwach da.
W958 schließ lih die tendenziös-patriotische Seite gewerblicher Erzeugnisse betrifft, so ist Ein Auésteller, Bronzefabrikant Felsing, darin allcr- dings ziemlich weit gegangen, sonst haben wir nicht gefunden, daß folche irgendwo „bataillonsweise" aufmarschiren. Wie aus unserer Revue hervorgeht, braucht si das Deutsche Reich mit seiner Vertretung beim internationalen Wettkampfe durchaus nicht zu \{äâmen“ .
Einladung zur Theilnahme an einem Lehrkurfus für Rindviehzuht und Milhwirthshaft in Proskau. Die sich gegenwärtig weit und breit bemerkbar machende Be- wegung auf dem Gebiete milchwirths{haftliher Thätigkeit liefert den ezfreulichen Beweis, daß die Landwirthe eifrig bestrebt sind, die Er- träge der vordem häufig vernaclässigten Rindviehzucht mit den An- sp:ücben der Zeit in bessere Uchereinftimmung zu bringen. Man hat knnen gelernt, was dieser Zæeig landwirthschaftliher Thierzucht bei einem rationnellen Betriebe zu leiften vermag, und daß es nur des Ciusißens ernften Willens bedarf, um an der Hand vernünftiger Ver- fahrungêéweiscn die Hebung der Rindviehzucht und des Meiereiwesens zu bewirken,
In einer Zeit, in der man all:n Aufklärungen über die besten Mittel und Wege zur Sörderuyg der eben erwähnten Zwecke mit Spannurg lauscht, muß ein Lehrinstitut wie das zu Proskau sich auf- gefordert jühlen, den Beftrebungen zur Vervollkommrung der Rind- viehzucht in einem weiteren Umfange, als akademische Lehrthätigkeit an sich cs mit sih bringt, seine Kräste zu widmen.
Die Akademie Proë:au hält sich überzeugt, daß fie ihre Absicht, dem großen landwirthschaftlihen Publikum in der bezeichneten Rich- tung zu dienen, am erfolgreihsten dadurch bethätigen kann, daß fie in eirem ge\chlosseven Lehrkursus für Rindviehzuht und Milchwirth- schaft Anregungen zu geben und Belehrungen zu verbreiten sucht. Der Herr Minister für die landwirthschaftlihen Angelegenheiten Dr, Friedenthal hat den zur Erreichung dieses Zweckcs entworfenen Plan gebilligt und in gewohnter Bereitwilligkeit dem gemeinnützigen E EENNEn die erforderlichen materiellen Mittel zur Verfügung gezellt.
Demgemäß wird der Lehrkursus für Rindviehzuht und Milch{- wirth\haft am 6. November d. J. eröffnet werden und bis zum 19. November dauern. Die zu haltenden Vorträge erstrecken sich auf folgende Unterrichtsgegenstände :
1) Naturgeschichte des Rindes, vorgetragen von Professor Dr. Hensel, 2) Racen und Zucht des Rindes, Geh. Regierungs-Rath Dr. Settegast. 3) Lü.terurg, Haltung urxd Benußung des Rindes, Oefonomie-Rath Scchnorrenpfeil, 4) Theorie der Ernährung des Rindes, Dr. Weiéke. 5) Bau und Verrihtung des Euters, Professor Dr, Meßdorf 6) Behandlung und Verwerthung der Mil, Dr, Friedländer. 7) Molkereigenossenshaften, D ersel be. 8) Pflege des Rindes im gesuvden und kranken Zustande, Professor Dr, Metzdorf. 9) Geburtébülfe, Derselbe.
Der Unterricht wird uneatgeltlich ertheilt und mit praktischen Uebungen, Exkursionen in autwärtige Milchwirthschaften, sowie mit Demonstrationen verbunden sein; er soll ferner durch eine milchwirth- schaftlihe Ausftellung unterstüßt werden.
Zur Theilnahme an dem Lehrkursus ift jeder Landwirth berechtigt, der darüber dem unterzeihneten Direktor {zuiftlich oder mündli eine bestimmte Erklärung bis zum 20, Oktober abgiebt. An diesem Tage wird die Liste der Theilnehmer an dem Lehrkursus geschlossen, so daß spätere Anmeldungen unberückschtigt bleiben müssen.
Proskau, den 1. August 1876.
F Der Direktor der landwirthschaftlichen Akademie.
Geheimer Regierungs-Rath Dr. Settega t.
Ueber das Attentat auf den russishen Gesandten in Bern, Fürften Gortschakoff, wird der „Köln. Ztg.“ aus Bern unter dem 11. August geschrieben: Das Attentat wurde nicht nah Beendigung, sondern vor Beginn der Vorstellung im Sommer- tbeater auf dem Schänzli, zwischen 5 und 6 Uhr Abends, verübt, Der Fürst hat sogar nachher der Vorstellung noch beigewohnt. Die verhaftete Dame, welche kurz vor Ausübung ihrer That im Victoria- Hotel, das ebenfalls auf dem Schänzli oberhalb des Wohnhauses des Fürsten liegt, ein Zimmer zum Uebernachten verlangt hatte, mag etwa 30 bis 35 Jahre alt sein. Die Waffe, deren fie sich bediente, war ein sechsläufiger Revolver, von dessen Läufen sich bei der Unter- suchung zwei leer, einer blind und die übrigen mit kleinen Schroten geladen finden:
mente sind ziemlich viele; wie fie ih aber zu denjenigen anderer Län-
25%. Unter den wénlgen Artikeln, w?lche mit eine Zuwachs figuriren, befinden fi Leder und Seidenfavrikate. Kohlen eigen eine kleine Zunahme in der Quantität, aber eine Atnahme von 170%/, im Werth. Der deklarirte Gesammtwerth der Ausfuhr bis zum 31, Juli beträgt 115,294,446 Pfd. Sterl. gegen 130,092,968 Pfd. Sterl. g T Zeitraume von 1875, d. i. eine Abnahme von uver 0.
— Ein Erlaß des italienischen Finanz-Ministeriums vom 20. Juli verfügt, daß die eigenen Noten der Zettelbanken zu 1 Lira und zu 2 Lire, welche zeitweilig noch in den Staats schaßz- Aemtern zum Umtaush in andere Noten von geseßlihem Umlauf oder in Konsfortialnoten angenommen werden, vom 1. Januar 1877 an in den Staatskassen keine Annabme mehr finden follen.
Verkehrs-Anstalten.
Beim Tunnelbau zu Cochem im Zuge der Moselbahn schreiten die Arbeiten rüstig vor, ungeachtet der Schwierigkeiten, welche fich auf der Nordseite des Tunnels durch das m O harte Gestein des Gebirges und auf dcr Südseite durch das Ein- dringen großer Wafsermassen in den Sohlstollen entgegenstellten. Auf der Nordseite des Tunnels sind bis Ende Juni d. J fertiggestellt : Soblstollen: 1333 laufende Meter ; Firstftollen: 1100 laufende Meter ; Wollausbruch : 737 laufende Meter; Tunnelmau-rung: 688 laufende Meter; Sohlgewölbe; 52 laufende Meter; auf der Südseite des Tunnels: Sohlftollen: 1118 laufende Meter; Fi: ftstellen: 873 lau- fende Meter; Vollauëbruch: 689 laufende Meter; Tunnelmauerung ; 617 laufende Meter.
Bern, 9. August. Die jüngst in Züri ch abgehaltene Konfe- renz s\chweizerischer Eisenbahnverwaltungen hat dem Bundefrathe soeben folgendes Gefuch gestellt: 1) Erlaubniß zur Anpafsung der Taxen an das kilometrishe System, womit theilweise eine Erhöhung der Taxen zu verbinden wäre; 2) durchgreifende Rege- lung der dermalen beftehenden Tarifbestimmungen durch allgemeine Annahme der wesentlihsten B-stimmungen dec Normal - Con- ceîsion Seitens der Bahngesellshaften, wogegen eine allgemeine Er- höhung der Taxen bewilligt werden müßte; 3) Wegfall der Bestim- mung, daß in der Regel allen Personeozügen Wagen aller Kiassen beizugeben feien, oder dann Einführung erhöhter Sónellzugêtaxen ; 4) Bewilligung der Erhebung einer einheitlihen Expeditionegebühr für jede Waarensendung; 5) Gewährung von Rabatt für ganze Wagenladungen gegenüber Rücksendungen; 6) Aenderungen der Be- o Über die Zulässigkeit, Auf- und Abladegebühren zu er- eben.
Triest, 13. Auaust. (W. T. B.) Der Lloyddampfer „ESspero“ ist heute Vormittag 11 Uhr mit der ostindish-chinesiscen Ueberlandpost aus Alexandrien hier eingetroffen.
Die Berliner Turnerschaft feierte am Sontag Nach- mittag ihr 13. Stiftungsfest dur ein großartiges Schauturnen in der Turnhalle in der Prinzenstraße. Kurz nach 5 Uhr marschirten die Turner in 84 Viererreihen unter den Klängen des Pariser Ein- zugsmarsches in den Saal und nahmen zunächst 92 Rotten tief Auf- stellung mit der Front ra der Straßenseite der Turnhalle. Nah Abfingurg eines gemeinsowmen Liedes bestieg der Vorsißende des Vereins, Buchhändler K. Schmidt, die Rednertritüne, begrüßte mit furzen Worten die zahlreich ersbienenen Gäste und v-rbreitete fih ausführlicher über die Thätigkeit des Vereins im verfloffenen Fahre. Im Allgemeinen ift dieselbe auch dieémal wieder eine afreuliche gewesen, denn wenn auch die Zahl der Mitglieder fich nicht ver- mehrt hat, so hat der Verein to4 räumlich an Terrain ge- wonnen und eine Zahl neuer Abtheilungen errichten köanen. Die nun folgenden Uebungen gaben ein glänzendes Zeugniß v-n den Leistungen der Berliner Turnerschaft. Den exakt ausgeführten Frei- übungen {loß fich Gerätbturnen in 38 Riegen an, bei dem besonders die Le:stungen am Reck und im Sturmspringen Erwähnung vecdienen. Das Vorzüglichste boten jedo die von 64 Vorturrern ausgeführten Ordnungéüktungen, sowie überhaupt die Leistungen der Musterriegen und Vorturner am Pfe:d und Barcen, die den Schluß des Schau- turnens bildeten. Demselben wohnten außer zahlreihen Ehrengästen, Delegirte der Turnvereine zu Leipzig, Chemniß, Magdeburg, Görliß e 8 an. Ein Kommers im Konzertgarten {loß am Abeud as Fest. Y
In den Bayreuther Blättern veröffentlicht der Bürgermeister der Stadt Bayreuth folgendes Schreiben des Königlich bayerischen Kabinetsfekretärs: „Hochverehrtestec Herr Bürgermeister! Euer Howohlgeboren! Se. Majestät der König sind von dem fest- lihen Schmuck und der großartigen Beleuhtung der Stadt Bayreuth, sowie von dem Jubel der Bevölkerung, welcher sich geftern Abend während der Fahrt Sr. Majestät durch die Stadt so lebhaft kundgab, auf das Freudigste berührt und er- blicken in diesen Huldigungen neue Beweife längst bewährter Treue und Anhänglichkeit. Im Allerhöchsten Auftrage richte ich an Euer PoGwe geraten das Ersuchen, der Stadt Bayreuth den wärmsten
ank Sr. Majestät des Königs und die Versiherung zum Ausdrucke zu bringen, daß Allerhöchftdie\elben den treu ergebenen Bewohnern der \hönen Stadt stets mit huldvoller Gefinnung zug-than bleiben. Mit vorzüglihfter Hochachtung Euer Hochwoh'geboren ergebenster v. Ziegler. Schloß Eremitage, den 7. August 1876.“
Der Sgel-Vpiulane des Königs, Major Frhr. v. Stauffenberg, richtete im Allerhéchsten Auftrage einen Brief an Richard Wagner, worin derselbe ersucht wird, allen an der Ausführung des Bübnen- festspiels Betheiligten die wohlgefällige Antrkennung für ihre aus- gezeichneten Leifiungen fowie den Dank des Königs für den ihm be- reiteten hohen Genuß auszusprechen.
Das Konsortium der Baumeister in Bayreuth hat für die Vühnenfestspiele ein vollständiges Programm des Festspiels aus shwarzem Marmor mit Goldschrift herstellen lassen und denselben dem Wagnertheater gewidmet, Der Stein wurde vor dem Theater in der Mitte aufgeftellt.
Außerordentli zahlreich if die Künstlerwelt, auch vom nicht- dramatischen uud niht-musikalishen Gebiete, vertreten Die Zahl der auêwäriigen Korrespoudenten aus Deutschiand, Frankrei, Ergland' Jtalien, Nordamerika beträgt zwischen 50 und 60; alle größeren Ber- liner, Wiener, Pariser, Londoner und New-Yorker Blätter nd voll- zählig vertreten.
Ueber die Aufführung des Vorspiels Rheingold zur Nibelun- gentrilogie wird uns aus Bayreuth vom gestrigen Abend telegraphish gemeldet: Die Vorstellung b-gann um 7 Uhr. Jun der Fürstenloge befanden fich gegen 20 fürstlihe Perjonen. Das Haus war bis auf den leßten Plaß gefüll. Am Schluß der musterhaft ohne iede Störung durchgeführten, an vielen Stellen “von Beifalls E unterbrochenen Vorstellung wurde Richard Wayner ge«- rufen.
Theater.
Krolls Theater. Am Sonnabend wurde zum erstrn Male „Das Pensionat“, komishe Oper in 2 Akten von Suppé auf- geführt. Hr. Direktor Bial hat mit dieser Oper eine neue Attzak- tionsfraft erzielt. Die Aufführung wurde von dem zahlreich ver- sammelten Publikum mit dem lebhaftesten Beifall aufgenommen und die Hauptdarsteller, Hr. Diettrih, Frl. Zampa, Leskien, Fr. Stolle und Hr. Carl Weiß dur Hervorruf auégezeihnet. Am Sonntag war troß der großen Hitze das Theater überfüllt und wird voraus E diese Oper noch längere Zeit sih auf dem Repertoir era alten.
Redacteur: F. Prehm.
Verlag der Expedition (Ke sj el). Druck: W, Elsner. Zwei Beilagen
(einshließlich Börsen-Beilage),
Berlin:
(7763)
j und Auslandes,
“für den Umfang des preuß
zum Deutscheu R
„2 190.
Beilage E eihs-Auzeiger und Königlich Preußischen Staals-Anzeiger.
Berlin, Montag,
den 14. August
187TG.
Dat f Tue vert: y E ; i über Eintr óöschungen in den Handels-, Zeichen-u. Musterregistern, sowie über Konkurse veröffentlidt : Sn dieser Beilage werden bis auf Weiteres außer den gerichtlichen Bekanntmachungen über Eintragungen und Löschung : Ha f Zei ch g E, Ï ia 7) die von den Reichs-, Staats- und Kommunalbchörden au8geschriebenen Submissionstermine, 8) die Tarif- und Fahrplan-Verändervngen der deutswen Eisenbahnen,
1) Patente,
2) die U-bersiht der anftebender Konkurstermine, : g 3) die Vakanzen-Lifte der dur Militär-Anwärter z: vefegenden Stellen, 4) die Ueversitit vafanter Stellen für Nizht-Militär-Anwarter,
5) die Uebersicht der anstehenden Subtza!rations-Term ine,
6) die Verpachtungstermine der Königl. H
of-Süter und Staats-Domäuen, sowie anderer Landgüter,
9) die Uebe: cht ver Haupt-Citenvaon-Berbindungen Berlins, E LO 10) die Uebersicht der bestehenden Posthampsschiff-Verbindungen mit trangatlant:]chezi Lauvern ,
11) das Telegraphen-Verkechrsblatt.
Le T i r geschriebenen Bek : entli werden, erscheint auc 1m E [t dieser Beilage, in wzlGer auch die im §. 6 des Geschßes über den Marfenschuß, vom 30, November 1874, vorgeschriebenen Bekanntmachungea veröffentliht werde e &%
Der Inha einem besonderen Blatt unter dem Titel
Central-H
Das Central-Handels-Register für das Deutsche Reih kaun durch alle Post-Anstalten des IJIu- |
Buchhandlungen, für Berlin au dur die Erpyetition
BHatente.
/ onigli Mivifterium für Pr Königlihe® WMivifi j V ti, Gewerbe und öffentliche Arbeiten, {i 1E ieuren Ge- on Maschinenfabrikauten und JIngeniel i cie Dopp zu Berlin ist unter dem 11. August
in Patent A R S Zeichnung und Beschreibung nah-
gewiesene Kuppelkeite für seitlihe Kuppeiungen an Eisenbahnwagen | f drei ou jenem Tage an gerechnet, und l lie det gischen Staats ertheilt worden. L Gua ivil - Ingenieur R. Gottheit zu Berlia On e 25. Mai 1875 ertheilte Patent auf eine Lampe für elektrische Beleuchtung, injo- weit dieselbe als neu und eigenthümlich erkannt ist, und ohne Jemand in der Anwendung bekann- ter Theile zu beschränfen, ist aufgehoben. 2 dns s dem Grafen Paul de Leusse zu Neichs- vil (Elsaß) unter dem 26. August 1873 auf die Dauer ron drei Jahren fu: den Unfang des preußi- Staats ertheilte Patent | : / e ein Biebberelluogkversahees ame dasselbe u und eigenthümlich erfannt M, 8 p Fahre, alio bis zum 16. August 1878 vers längert worden. j i dem Ingenieur Richard Bredo zu Ao Gladbach e Den 23. Juni v. I. ertheilte Patent auf eine durch Zeichnung und Beschreibung nach- gewiejene Vorrichtung an Wassermessern zum Um- steuern, ohne Jemanden in der Anwendung be- kannter Theile zu beschränken, ist aufgehoben. A rzogthum Hessen. 10. Juli, Bernhar a Nen erzon In Ation einer Vorrichtung zum Oeffnen und Ausgießen eines Flüssigkeitsbehälters innerhalb eines verschlossenen Druegefäßes, speziell für Extincteure; demselben, Apparate zur Ermög- lihung des Aufenthalts in mit Rauch gefüllten Räum-n nebst einer dazu gehörigen Laterne; 13. Juli, Redacteur Aron Bernstein, Berlin, Apparat zum Ausscheiden _mangelhaf-er oder ge- fälshter Münzen von vollwichtigen ; auf drei Jahre. ü jü . 1, August ürstenthum Reuß jüngerer Linie. 1. Auguît, Su U London, Verfahren zur Her- stellung autographisher Abdrücke von Schriften und Zeichnungen, auf 9 Jahre. J
Zur Neform des Zahlungsverfahrens. V.
S 86 des Reich8-Anz , Nr. 212 des Central- i Handels-Reg.)
Am 2. August fand in Berlin eine ziemlih zahlrei besuchte allgemeine Versammlung der selbständigen Schneidermeister Deutschlands statt, die sich auch mit der Kreditfrage beschäftigte. Das lange Kreditgeben wurde als die Ursahe des Verfalls nicht nur des Schneiderhandwerks, sondern des geschäft- lihen Lebens in Deutschland überhaupt bezeih- net, aber die Vorshläge zur Abhülfe gingen fo weit auseinander, daß die Resultat- losigkeit der Diskusfion von vornherein vorauszusehen war. Es wurde vorgeschlagen, alle Rehnungen mit einem festen Zahlungs- termine, etwa am Quartalserften, oder mit einem festen Ziel von 8 resp. 6 Monaten aus- zuschreiben, neue Kunden nur dann zu befrie- digen, wenn sich dieselben durch zuverlässige Referenzen als „gut“ ausweisen können, von denselben womöglich bei Ablieferung der Sachen eine Traite einzufordern und dieselbe event. auf dem Wege des Postauftragmandats einzuziehen, bei Nichthonorirung aber sofort einzuklagen. Weiter wurde vorgeschlagen, den Baarzahlern einen Rabatt von 4 Proz. zu gewähren, die mo- natlihen Abschlagszahlungen als den fiheren Ruin jedes Schneidermeisters ganz aufzuheben. Die Diskussion fand ihren Abshluß in der Re- solution, dem Schneidergewerbe zu empfehlen, allgemein eine feste Zahlungsfrist von drei Mo- naten nah Lieferung einzuführen und den Baar- zahlern einen prozentualishen Rabatt zu ge- währen. ®
Der Delegirtentag des Verbandes selb st-
ändiger Handwerker und Fabrikanten D entstand hat in seiner ‘leßten Sißung am 5 d. M. bezüglich der Kreditverhältnisse folgende Resolution Gnneone 1) A tale V v i ditfrist auf dr - rier D Bei "nere Kreditbeanspruhung
werden 6 9/6 Verzugszinsen berechnet und ift dies auf
schränken. 2) Bei
sowie durch Carl Heymanns Berlag, Berlin, 8W., Königgräßerstraze 109, und
1: SW., Wilhelmftraße 32, bezogen werden.
faufmännisben und gewerblihen Forderungen die Rechnung ein Dreimonatswechsel gezogen wird, den
Verjährungsfrist {on nah dem exsten Jahre ein- ; tritt. 4) An Pläten, die dafür geeignet find, ist die ; allgeme:ne Einfühcung des Tratteusystems zu be-
wirken.“
Die Handelskammer zu Lüdenscheid | äußert fich in ihrem Jahresbericht pro 1875 wie folgt: o |
Der Mißbrauch des ungebührlichen Kreditnehmens ift in den leßten Jabren vielfah Gegenftand der Erörterung gewesen. Au unser Bezirk leidet {wer unter diesem Uevelstar. de, welcher ein immen]}es, in Buchforderungen bestehendes Kapital, mehr oder we'iger brach legt, da eine jed-rzeitige Verwerthung desselben ganz unmöglich ist. Wohl seßt der Fabri» kant unter seine Preisangaben und Fakturen die Zahblunssbedingungen, ais pr. comptant, Ziel D Monate 2c. 2c., indessen so lange nicht die Ver- pflihtung des Accepts allgemein wird, manche Käufer vielmehr noch „prinzipiell“ nit zu acceptiren pflegen und nur, wenn es ihnen gerade genehm ift, Zablung leisten, bleibt jene Zahlungsbedingung_ der Regel nah unerfüllt und der Verkäufer außer Stande, über seine Mittel zu verfügen. e i:
; 'Séeilen Uriptung n dieses s{limme Verhäit- niß ohne Zweifel in den Beziebungen der Handwer- ker und Detailge\häfte zu ihrea Kunden, da die Arbeiten und Lieferurgen derselben im Allgemeinen nur durch Jahresrechnungen regulirt werden und selbst dann noch E auf tofortige Erledigung erechnet we-den kann. i
: Alle: dings läßt sih nit va:kennen, daß troß allen Drängens es oft nit errei werden fann, daß die Rechnungen der Handwerker und Detaillisten nah geschehener Lieferung tingereiht werden, wo- durch do allein einerseits im Interesse der Kun- den eine wirklihe Kontrole, andererseits im Inter- esse der Lieferanten eine prompte Ebenung ihrer Verbindlichkeiten deu Engroë-Händlern und Fa- brikanten gegenüber ermögliht wird. Wenn wir daher im Anschluß an den Erlaß andertr, namentlich der Düsseldorfer und Augsburger Handels- fammern an dieser Stelle den Uebelstand zunächst notifiziren, verfehlen wir unsererseits nicht, an Haud- werker, Lieferanten und Private unseres Bezirkes die Aufforderung zu richten, im eigensten Interesse endlich mit alten, als verhängnißvoll erkannten Ge- wobnheiten zu brewen und eine rationelle uvd sich selbst ehrende Methode der Regulirung nah Kräften anzustreben. / e Wenn so an dem Fundament eines vernünftigen wirth\chaftlich allein bcrehtigten Verkehrs von der einen Seite gearbeitet wind, ist es an den Fabri- fanten, Engroshändiern und ihren Abnehmern, un- gesäumt in cin gleiches Fahrwasser ein:ulenken und durch Fixirung eines präcisen Kredits auf der Basis des Accepts diejenigen Kapitalien dem wirthschaft- lichen Verkehc dienstbar zu machen, welche jeßt in den Büchern müßig s{chlummern.
Die Münchener freie Vereinigung für G ECana hat das erste Verzeichniß derjeaigen Bewohner von München und Umge- gend herausgegeben, welche bereit find, die von ihnen eingekauften Waaren fofort nah Abliefe- rung baar oder nach kurzer Frift zu bezahlen. Dieses Verzeichniß umfaßt 83 Seiten kl. 4, also eine so ansehnlihe Anzahl Namen, daß der von den Herren Knorr u. Hirth unternommene Versu, die Reform des Zahlungsverfahrens praktish durchzuführen, Ausficht auf Gelingen hat. Im Anhang befindet sich ein Aufsatz Dur praktischen Einführung des Baarzazlungss\ystems j in welchem die Vortheile dieses Systems aus- einandergeseßt und die Mittel erörtert sind, dur welhe die seiner Einführung entgegenstehenden Hindernisse bekämpft werden können.
Die Handelskammer zu Wesel außert sich, | wie folgt: : ai irgend ein Geschäft in seinem flotten Gange nacläßt, so sucht der Inhaber zu entdecken, ob die Ursachen sich in der Art seines Betriebes finden, oder wo die Sct äden stecken, denen abgeholfen wer- den muß, um die Maschine wieder in besseren Gang bringen. : : “So ertáni bei der allgemeinen Geschäftéstille von allen Seiten der Ruf nah Abschaffung ‘der langen Zahlungsfristen. Diese läßt sich freilich auf dem Wege des Gesetzes nicht bewirken, sondern nur auf dem der Selbsthülfe und könnte wesentlich dadur gefördert werden, wenn fi der deut|che Handelstag mit diesem so wihtigen Gegenstande befassen wollte. Dann aber muß zur Erreichung dieses Zieles ein eder mitwirken, so Fabrikant als Großhändler, Detailift und Handwerker. Es wird zwar nicht leiht sein, den alten Schlendrian über Bord zu werfen, allein, wenn es ernster Wille ist, so wird jeder bald die wohlthätige Wirkung der Neuerung empfinden, und nah seinen Kräften zur Erreichung des Zieles beitragen.
andels-Register für das Deutshe Reih. a: 21;
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der Waarenempfänger zu acceptiren hat.
Die Detailgeshäfte müßten mir gegen baare Zah- lung verkaufen, oder so, daß, wer vor Ablauf eines Monats nach bem Kaufe zahlt, einen Prozentsaß als Skonto in Abzug bringt ; das längste Ziel müßte drei Monat sein Die Preise müßten hrernach ge- regelt werden. Es ist in unserem Bezirke, irren wir nicht, \{on zwei Mal versucht, den alten Mißbrauch, das ganze Jahr hindurch zu borgen und dann etjst Zahlung zu fordern, zu beseitigen, 1 Es haven \sich Vereine gebildet, deren Mitglieder si verpflichteten, halbjährlih ihre Rechnungen an die Handwerker und kleinen Geschäftöleute zu berich- tigen, und diese wurden aufgefordert, ihre Rechnun- gen einzuschiden. 4 E Indessen die Sache {lief sehr bald ein; it vielleicht gar nicht ins Leben getreten. So its hier fein beim Alten geblieben, ja 8s ist fast nicht môg- lih von unsern Handwerkern eine Rechnung über gelicferte Arbeit zu erhalten, man muß es jo zu sagen erzwingen. Fragt man nah dem Grunde, fo befommt man zur Antwort, sobald die Leute sib _in etwa rühz1en können: Ja, ih habe lieber, wenn Si: Neujahr bezahlen, dann bekomme ich ein Sümmchen auf einen Fleck! Als ob sie das Geld nicht bewahren oder nit zur Sparkasse bringen könnten ?!*
Der (vom Kläger) in Anlchnung an den Art. 52 des Harxdelegeseßbuci. es aufgestellte R. chtsgrund saß „Mandattüberscreitung mat das vom Mandatar eingegangene Geschäft nur soweit ungültig, als cs nicht dur die vorh ndere Vollmacht gedeckt wird", bedarf einer Einsch:änkung dahin, daß dabei voraus gesetzt ift, es lasse die Natur des Vertrag:s einz jolhe Theilung ¿zu und sie verlcte keinerlei Jüteresse des Machtgebers. Sodann fann der Recbtsfaß über- haupt erst Plaß greifen, wenn die Vollmacht dabin aufzufassen ift, daß der Mandatar zum Abschluß des Rechtsaeschäfts überhaupt nur befugt sein soll, wenn er bei demselben die aufgestellien Grenzen innehält. Ezodlich kann es fich fragen, ob, selbst wenn das Geschäft eine Theilung zuläßt, "es nicht um den Mandanten zur Erfüllung des vollmachts- gemäßen Theils des füc einen bestimmten Zeitraum bereneten Geschäfis zu verpflichten, innerhalb die- ses Zeitraums der E:flärung des Drittkortrahenten bedarf daß er in das geringere, auftragëgemäße Quantum fkonsentire.
Handels - Negister.
Die Handelsregistereinträge - aus dem Königreich Sachsen, dem Königreih Württemberg und dem Großherzogthum Hessen werden Dienstags, bezw. Sonnabends (Württemberg) unter der Rubrik Leipzig resp. Stuttgart und Darmstadt ver- öffentlicht, die beiden ersteren wöchentlich, die leß- teren monatlich. E Berlin, Haudelsreäister 2
des Köntgliczen Stadtgerichts zu Berlin. Zufolge Verfügung vom 12. August 1876 sind am selbigen Taze folgende Eintragungen erfolgt: In unser Firmenregifter, woselb unter Nr. 4639 die hiesige Handlung in Firma:
s f Fr. Kortkampf vermerkt stebt, ift eingetragen: j Di Medranwait arßer Dienften Wilhelm Wehméeyer ist in das Handelsgeschäft des Buch- händlers Heinrich Friedrih Korikampf als Handelsgesellshafter eingetreten und: die nun- mebr unter der Firma Fr. Kortkampf & Co. bestehende Handelsgesellschaft unter Nr. 5817 des Gesellschaftsregifters eingetragen. ; Die Gesellschafter der hierselbst unter der Firma: s Fr. Kortkampf & &o, A am 1. August 1876 begründeten Handelsgesellshaft
d: , . , 7 1) der Buchhändler Heinrih Friedrih Kort-
ampf, i
2) der Rechtsanwalt außer Diensten Wilhelm
Wehmeyer, Bezde zu Berlin. G Zuc Vertretung der Gescllschaft ist nur der Buchhändler Heinrich Friedrich Kortkampf be- rechtigt. E i Dies ift in unser Gesellschaftéregister unter Nr. 5817 eingetragen worden.
In unser Firmenregister, woselbft unter Nr. 8245 die hiesige Handlung in Firma: á L, ap At vermerkt steht, ift eingetragen: A Die Refe Emanuel Saul ist in das andelsgeschäft des Kaufmanns Ernst Ludwig eußner als Handelsgesellshafter eingetreten und die nunmehr unter der Firma Meußner & Saul beftehende Handelsgesellschaft unter Nr. 5818 des Gesellshaftäregisters eingetragen. Die Gesellschafter der hierselbst unter der Firma :
Bernburg.
-— Einzelne Nummern koiten 20 &§ —
1) Ecnust Ludwig Meutner, 2) Emanuel Saul, Beide zu Berlin. Dies ift in unser Gesellschaftsregister unter Nr.
9813 eingetragen worden.
Gelöscht ist: Firmerregister Nr. 7641: die Firma: Ernst Stephau-« Berlia, den 12. A. gust 1876. Kömgliches Stadtgericht. I. Abtheilung für Civilsachen.
Handelsriterlihe Vetanut maun. Nathstehenter Vermerk:
Fol. 25 des Handel8regtiters,
„August Aruhoid in Guesten“ :
Diesz Firma ist erioschen, : L M ift laut Verfügung vom heutigen Tage in das hiesige Handelsregister eingetragen worden Beruburg, deu 11. August 1876.
Herzogl. Anhalt. Kreisgericht. Der Handelsrichter. Breymann.
hiesigen Handels-
iraunsehwelg. In dem ndels 10s t
register für Aktiengesellschaften Vol. I, Fo! bei der daselbst eingetragenen Firma: Actieuzuckerfabrik Gandersheim teute vermerkt, daß an Stelle des durch den Tod aus der Direktion der genannten Aktiengesellschaft ausgeschiedenen Oekonomen August H?nze in Beuls- s tau'en der Banquier Logis BVallîin zu Ganders- heim in dieselbe eingetreten ist. : Vrauns&weig, den 9. August 1876.
Herzogliches Handel8gericht.
A. Moriß.
i3raunsehweiz. In dem hiesigen Handels- register für Aftiengesellschaîten Vol. IT. Fol. 169 ift bai der daselbst eingetragenen, in Berlin domizilir- i.n Firma: Braunschweigische Kohtentergwerke_ verierkt, daß laut Dekrets Königlichen - Stadt- gerichts Berlin vom 17. Juni d. Is. der Berg- Ingenieur Fraoz Johanni aus Osscy in Bôhmen, jeßt in Helmsteit, in den Vorftand der genanuten Kktiergesellschaft gewähit und daß laut Verfügung desselben Gerichts von dem gleihen Tage dem Buch- halter Adolph Toft zu Helmstedt Kollektiv-Prokura ertheilt worden is in der Weise, daß er befugt ist, die Firma der Gesellschaft in Gemécinschaft mit einem Mitgliede des Vorstandes per Prokura zu zeichnen. O Braunschweig, den 10. August 1876. Herzogliches Handelsgericht. A. Moritz.
Areal. Befannturahung. L In unser Firmenregister ist bei Nr. 3637 das Erlöschen der Firma Herrmann Epstein hier, heute eintetragen worn. Breslau, den 9 August 1876. i Königliches Stadtgericht, Abtheilung I.
Breslau. Sefanntmachung. , In unser Prokurenregister ist Nr. 969 der Kauf- mann Carl Großmann zu Berlin als Kollektivpro- kurist der hier bestebenden, in unserem Gefellsafts- register Nr. 899 eingetragenen Aktiengelellschaft Vereinigte Breslauer Oelfabriken, Aftienge- sellschaft, heute eiagetragen worden, derart, Daß er die Firma in Gemeinschaft mit einem Vorstands» mitgliede oder einem anderen Prokuristen zu zeichnen befugt ift. i ian den 9. August 1876. 4 Königliches Stadtgericht. Abtheilung k.
Betgauxntmaung,
37 elan : E i In unser Firmenregister ift Nr. 4378 die irma:
s E. Braschke
und als deren Juhaber der Kaufmann Eugen Braschke hier, heute cingetragen worden. Breslau, den 9, August 1876 : Königliches Stadtgeriht. Abtheilung T.
Breoilekh. Handelisregister der Königlichen Kreisgerichts-Deputation zu Broich. 1) Die unter Nr. 276 des Firmenregisters ein- etragene Firma M, Lewisohn zu Mülheim a. d. Ruhr (Firmeninhaber: der Kaufmann Marcus Lewi- sohn zu Mülheim a. d. Ruhr) is gels\{cht am 9, August 1376. : e 2) In unser Firmenregister ist unter Nr.,378 die Firma Hermaun Hesselmann zu Eppinghofen bei Mül- heim a. d. Ruhr und als deren Inhaber der Kauf- mann Hermann Hefselnaun zu Eppinghofen am 9, August 1876 eingetragen. : : , 3) Die unter Nr. 143 des Firmenregisters eîin- getragene Firma E. Rißmann zu Mülheim a. d.
Meuzuer & Saul
Wir würden zunächst vorschlagen, dem Beispiele
der Rechnung zu bemerken.
3) Um eine raschere | cen 2 Abwickelung zu veranlassen, ist anzuftreben, daß bei Trattensystem einzuführen,
ô Nachbarn zu folgen und deren auer I a wo bei Ertheilung der
am 1. August 1876 begründeten Handelsgesellschaft find die Kaufleute:
i inhaber : der Mineralwasserfabrikant Eu Mena 2 Mülheim a. d, Ruhr) ift gelöscht | am 9. August 1876.