1876 / 191 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Tue, 15 Aug 1876 18:00:01 GMT) scan diff

VBerlín, den 15. August 1876.

Registrande der geographisch - statistishen Abthei- lung desGroßen Generalstabes. Sechster Jahrgang. Berlin 1876 bei E. S. Mittler u. Sohn.

Der diesmalige Jahrgang der Regiftrande umfaßt zum erften Mal. den Quellennahweis über die Veröffentlibungen des ganzen abgelaufenen Jahres uud hat sich dadurch die Herausgabe etwas gegen die Vorjahre verzögert. Den Wünschen der Kritik ist, soweit es der dienstlihe Zweck und die verfügbaren Arbeitskräfte gestattet haben, genügt worden, insbesondere ift das Juhaltsverzeichniß erweitert und detaillirt, sowie die Quellen, aus denen die gegebenen statistischen 2c. Notizen ges{chöpft sind, angegeben. Es konnte dagegen nicht darauf eingegangen werden, die Titel dec aufgeführten Werke durchweg mit beurtheilenden Bemerkungen zu versehen, weil die Registrande ein Quellennachweis sein, keine Kritiken üben will, Auf einzelne herver- ragende Erscheinungen ift jedoch besonders hingewiesen.

Als Quellennat weis und zur laufenden Orientirung über die Verhältnisse aller Lärder Europas und seiner Kolonien besißt das Werk den höchsten Werth. Es find nit allein die Verhältnisse des Heeres und der Flotte, welche der eingeh-ndsten Besprechung durch Mittheilungen hervorragender Art aus den Fachjournalen unterzogen werden, sondern auch das ganze Volks- und wirthscaftlihe Leben der einzelnen Länder wird durh die gegebenen Nachrichten ersichtlich. Vorzugsweise umfassend sind die Besprehung-n des Standes der Landesaufnahme- und des Kartenwesens, wobei zugleich die Orgaui)a- tion der damit betrauten staatlihen Juæstitute mit angegeben wird.

Auf dem Gebiete des Heerwesens giebt es keine bedeut:ndere Veränderung organisatoris{cher Natur, die nicht allcin durch Mitthei- lung ihrer Grundzüge und ihrer Bedeutung, sondern auch durch An- fühzung aller auf sie bezüglihen Ersche'nungen der Literatur er- \ckchöpfend beh nudelt wäre.

Ein hervorragendes Znteresse nehmen natürli zur Zeit die Nach- richten in Anspruch, welche die Registrande über den Zuftand des os- manischen Reiches und seiner Vasällenstaaten bringt. Auf 92 Seiten wird ein Bild der wirthschaftlichen und militärischen Lage ent- rollt, das an Vollständigkeit kaum etwas zu wünschen übrig läßt.

Die Registrande ütt sich theils auf Mittheilungen, die ihr auf dienstlichem Wege oder durch die offiziellen Blätter zugänglich gewor- den oder auf Nachritten solcher Journale, welhe dur ihre Bedeutung ein hervorragendes Vertrauen in Arspruch nehmen dürfen. Es fei hierbei erwähnt, daß insbefondere für Deutshland auch die Mit- theilungen des „Deutschen Reichs- und Königlih Preußischen Staats- Anzeigers“ in größerer Zahl benußt und als Quellen angeführt sind.

Ueber die Ausdehnung des internationalen Telegra- phenverbandes beuerft der „Praw. Westnik“: Bi Aufstellung der Bestimmungen für den interuationalen Telegraphendienst hatte die im vorigen Jahre zu St. Petersburg tagende Telegraphenkonferenz denselben eine möglihst einfache und den allgemeinen Anforderungen entsprechdende Form zu geben im Auge, um auf diese Weise den Bei- tritt der entfernten Reiche, besonders aber der großen Compagnien, welche in letzter Zeit so große unterseeische Kabel zwischen den ver- schiedenen Welttheilen gelegt haben, zu dem internationalen Ver- trage zu erleictern.

Die Bemühunger der Konferenz keginnen nun die gewünschten Resultate zu erzielen, Am Anfange dieses Jahres erklärte dieBra silia- nische Regierung die Absicht, sich dem internationalen Telegraphen- vertrage auzuschließen. Diejer Anschluß wird unter Zusiimmung aller beim Vertrage betheiligten Regierungen in Kurzem zum Abschluß gelangen. Der Wunsch Brasiliens begegnet besonders aus dem Grunde besonderer Theilnahme, weil damit der erste Schritt zur Annahme der Bestimmungen der internationalen Telegraphen-Konferenz auch in Amerika gemacht ist.

Hierauf hat ferner in jüngster Zeit die englische Compagnie der östlihen Telegraphen (Eastern Telegraph Co.), welcher die vnterseeischen Telegraphen zwisWen Großbritannien, Spanien und Portugal, im Mitteimeer, von Gibraltar nach Algier und dem giiehischen Archipel, zwischen den Jnfeln desselben und den Inseln des türkischen Archipels, Aegypten, Arabien und den britischen Besißungen in Indien gehören, den Wunsch geäußert, der Konvention des internationalen Telegraphen- Kongresses beizutreten.

__ Der Beitritt einer so bcdeutenden Compagnie kann anderen privaten Telegraphen-Gescllschaften als gewichtiges Beispiel dienen und zu Resuliaten führen, die von den beim Vertrage betheiligten Mäckten erwartet werden.

Am 9. September c. findet die Eröffnung der unter dem Pro- tektorat Jhrer Majestät der Kaiserin-Königin stehenden Allgemeinen deutshen Gartenbau-Ausstellung in Er- furt statt, zu welcher Anmeldungen aus allen Theilen Deutschlands vorliegen. Das zum Auéstellungëplaÿ gewählte Terrain ist die sanft austeigende Höhe des ungefähr 10 Minuten von der Stadt entfernten Steigerwaldes, von der herab sich dem Auge des Be- \chauers eines der lieblichsten Landschaftsbilder Thüringens darbietet. Im Vordergrunde breitet sich der durch seinen eigenartigen Gemüse- bau {or seit Jahrhunderten bekannte Gartenkomplex Dreienbrunnéen aus, im Hintergrunde die Stadt im Schmuck ihrer zahlreichen Kirchen und Thü:me, alle öberragend der prächtige Dom, beherrscht von den Citadellen Cyrioxrburg und Petertberg, Nach links zeigt fi die blaue Kette des Thüringerwaldgebirges, nach rechts \chweift der Blick über weite Wald- und Wiesenflächen bis zu den Bergen der Goldenen Aue und des Harzes. Der Situations- plan mit seinen parkartigen Anlagen, Blumenparterres, Fontainen 2c. ist das Werk des städtishen Garten Jnspektors Kirchner. Die bereits ihrer Vollendung entgegengeheuden, nah Entwürfen des Bauraths Sommer, dcs Erbau?ers des neuen Rathhauses von Erfurt, errichteten Baulichkeiten, Festhalle und Ausstellungsräume, in deren ersterer wäh- rend der Auéstellung ein Telegraphen- und Postbureau errichtet wird, zeigen schon heute, daß Nichts versäumt wurde, um sowohl die Wünsche der Aussteller durch günstig gelegene Pläße bei genügendem Raum zu erfüllen als anderseits den Besuchern den Aufenthalt da- selbst zu einem in jeder Beziehung angenehmen zu machen,

__ Der Eintrittspreis beträgt für den Erêéffnungstag 3 K, für die beiden folgenden je 2 (L, für deu 12. und 13. September je 14 M, für den 14. und 15. September je 1 Æ und für den 16. und 17. Sep- tember je 50 3, Jllustrirte ausführlihe Programms versendet auf Wunsch der Vorstand des Gartenbauvereins zu Erfurt.

Nürnberg, 13, August. Heute Vormittag fand die feierliche Eröffnung der internationalen Ausftellung von Ma- schinen, Erzeugnissen undBedarfsartikeln derMüllerei, Bäckerei und der“ mit diesen Gewerben in unmittel- barem Zusammenhange stehenden Landwirthschaft statt. Nachdem die Heiec durch Musik eingeleitet worden war, begrüßte der Vorftand des Verbands der deutschen Müller und Mühleninterefsenten, Hr. van der Wyngart von Berlin, den anwesenden Regierungs-Präsi- denten von Mittelfranken, Dr. v, Feder, indem er gleichzeitig an diesen den Wunsch richtete, dem Minister v. Pfeufer für die Uebernahme des Protefktorats dch2 Ausftelung den Dank des gesammten Verbands auézudrücken. Hr. Dr. v, Feder hieß im Namen der Regierung sowie in eigenem Namen die Versammlung willkommen und erklärte die Auéftellung für eröffnet. Hierauf besichtigte er, geführt von Hrn. van der Wyngart, die Ausftellung und verweilte daselbst bis 12/2 Uhr. Bis heute Abend sind gegen 1000 auswär- tige Mitglieder des Verbands der Müller und Mühleninterefsen- ten und eiwa 500 auéwärtige Theilnehmer zum Verbauds- tage der Bäckermeister eingetroffen. Zur Bestreitung der Kosten der

Garantiescheine à 10 4 gezeichnet worden, wovon 651 auf den kaye- rischen Zweigverband treffen. /

Jena, 10. August. Gestern, so schreibt die „Jenaer Zeitung“ wurde die VI[. Versammlung der Deutschen anthropolo- gishen Gesellschaft bier abgehalten. Der Vorsißende des Ver- eins war Prof. Zittel aus München. Die Ver|ammlung war zahlreih besuht; auch Se. Königliche Hoheit der Erbgroßherzog von Sachsen- Weimar beehrte den Verein mit seiner Gegenwart.

Wiesbaden, 15. August. (W. T. B.) Jn dem Prozesse wegen des durch eine Kesselexplosion veranlaßten Untergangs des Trajektbootes „Louise“ am 30. April c. bei Bingen ift beute der Schiffer Baer von Bingen, welcher angeklagt war, von dem mangelhaften Zustande des Kessels dieses Dampfers, dessen Miteigen- thümer und Führer er gewesen ist, Kenntniß gehabt und somit durch Fahrlässigkeit die Tödtung von Menschen verursacht zu haben, von der hiesigen Strafkammer zu einer G-fängnißstrafe von 4 Jahren verurtheilt worden.

München, 14. August. (W. T. B.) Nach hier - eingegangenen Rachrichten ift die Stadt Brückenau (Badeort unweit Kissingen) dur cine ausgebrochene Feuersbrunst zu mehr als zwei Dritt- theilen in Asche gelegt worden,

Paris, 8, August. Dex Pariser Appellhof entschied gestern den zweiten der zwischen dem Oberst Fürften Beauffre- mont und seiner von ihm getrennten Gattin, {eßigen Fürsten Bi- besco, schwebenden Prozesse. Durch ein am 30, März gefälltes Urtheil des Civilgerichts erfter Instanz war die Obhut über die Kin- der dem Vater, Hrn. von VBeauffcemont, zuerkannt und ferner die Besizung Ménars, das einzige dem Arm der franzöósishen Justiz erreihbare Gut der Fürstin, im Interesse der Kinder unter Scquester geste: worden. Gegen dieses Urtheil hatte die Fürstin appellirt urd fich auch bisher geweigert, di: Kinder dem Vater herauszugeben. Das Appel- lationsgeriht bestätigte in dem einen Punkte das erste Urthz-_il und bob es in dem auderen auf: die Fürstin Bibesco wird verurtheilt, die beiden Mädchen dem Fürsten Beauffremont binnen vierzehn Tagen auszuli-fern und im Verzuge für jeden Tag des erften Monats 500 und für jeden Tag des zweiten Monats 1000 Fr. Strafe zu zahlen ; im Falle weiteren Berzugs behält sich der Gerichtéhof definitive Ent- scheidungen vor. Dagegen erklärte der Appellhof, daß ein gefeßlicher Grund zur Beschlagnahme des Gutes Ménars nicht vorliege und der über dasselbe verhängte S quester wieder aufzuheben fei.

Wie der „Times“ aus Madrid telegraphirt wird, herrscht in Spanien eine furhtbare Hiße, wie eine solhe seit 1700 nicht dagewesen, In Madrid schlafen hunderte von Personen auf den Dächern von Häusern und auf Balkons. In Sevilla {la fen viele Leute auf der offenen Straße. Die Temperatur ist 101 Grad Fah- renheit (31 Grad Reaumur) in \{chattigen Zimmern, Madrid is} gänzlich verôödet und seine Straßen sind \{chweigsam Nach einem anderen Telegramme ist die Hiße in Andalusien im Zunehmen be- griffen und find in Seoilla 40 Feldarbeiter dem Sonnenstich erlegen. Die Weinstöcke verdorren in Folge der glühenden Hiße. Jn Paris e der „Köln. Ztg." zufolge, die Hiße am Sonntag auf 38 Gr.

elsius,

Aus Bayreuth liegen folgende Nachrichten vor:

Die „B. A. Corr.“ vom 13. August meldet: Mit dem gestrigen Zuge der Staatsbahn Nachmittags 4 Uhr trafen Jhre Königlichen Hoheiten der Großherzog von Sachsen und Prinz Wilhelm von Hessen bier ein. Der Herzog von Anhalt mit dem Erbprinzen war {hon Vormittags angekommen. Der Großherzog von Baden mit Gemahlin kamen gestern Nachts 10 Uhr hier an und fuhren in der Equipage Sr. Majettät des Kaisers sofort nah Schloß Eremitage. Im Laufe des heutigen Iiachmittags werden noch hier ankommen: der Großherzog von Mecklenburg-Schwerin, der Großfürst Wladimir von Rußland und Kaiser Don Pedro von Brafilien. Diese sämmt- lichen Fürstlichkeiten werden im Königlichen neuen Schlosse dahier refidiren.

Bayreuth, 14. August. (W. T. B.) Die heutige Vorstellung der „Walküre*, welhe von 4 bis 97 Uhr währte, hat den Eindruck der gestrigen Aufführun4 des Vorspiels „Rheingold“ noch weit über- troffen. Se. Majestät der Kaiser, welcher enthusiastish begrüßt wurde, wohnte der Vorstellung bis zu Ende bei. Der Applaus unter- brach wiederholt die Vorftellung. Einen großen Erfolg hatte der erste Akt, in welchem Niemann (Siegmund) und Frl. Scheffsky aus München sich besonders auszcihneten, Ebenso war der Schluß des Stückes von be- deutender Wirkung duch die Leistungen von Bet (Wotan) und Fr. Materna. Das Feuergewoge, w*lches am Schlusse den ganzen Hintergrund der Bühne erfüllt, war vorzüglich gelungen, Richard Wagner hat heute befannt gegeben, daß Niemand einem Hervorruf Folge leiften könne, da fich sowohl der Autor wie die Künstler dem Publikum gegenüber als in den Fahmen des Kunstwerks eingeschlossen betrachteten,

15. August, Morgens. Se. Majestät der Kaiser empfing gestern in der Eremitzge Richard Wagner, und im Zwischenakt während der gestrigen Vorstellung der „Walküre*“ Franz Liszt. Mit Sr. Majestät dem Kaiser gleichzeitig reiste gestern Abend 115 Uhr auch der Großherzog von Baden ab, während die Groß- herzogin noch hier verweilt. Die Perbtoe von Coburg und Mei- ningen werden zur zweiten Serie der Vorstellung erwartet. Das Eintreffen des Grafen Andrassy wird heute hier erwartet.

15, August, Nahmittags. (W. T. B.) Die heute anstehende Vorstellung, in welcher der „Siegfried" zur Aufführung gelangen follte, ist wegen Heiserkeit des Sängers Beh auf morgen verschoben worden,

Das Programm für das Bühnenfestspiel in Bay- reuth lautet: Aufführungen am 13. bis 15, 20. bis 23, und 27, bis 30. August. Richard Wagners Tetralogie: Der Ring des Nibelungen. 1. Abend: Rheingold. Personen :

Wotan, r. Betz von Berlin, Donner, Götte r. Elmb!ad von Berlin, Fro, D pr. Unger von Bayreuth. oge, r. Vogel von München, Fasolt, | Ries Ke: Eilers von Coburg. gane S E Meere oN Stettin.

eri, ; r. Hill von werin, Mime, / Nibelungen E chlosser von München. “rp r. Grün von Coburg.

eia, | Göttinnen . cl. Haupt von Cassel. Grda, r, Jaide von Darmstadt. Woglinde, Rhein- rl. Lehmann I. von Berlin, Wellgunde, tôchter rl. Lehmann II. von Cöln. Floßfibilde, NOTeT. | rl, Lammert von Berlin,

Nibelungen.

Ort der Handlung: 1) In der Tiefe des Rheines. 2) Freie Gegend auf Bergeshöhen am Rhein. 3) Die unterirdischen Klüfte

Ausft:llung und der Verjammlung des Müllerverbandes find 1722

Nibelheims.

2, Abend: Walküre.

Siegmund. Hr. Niemann. von Berlin. Hunding Hr. Niering von Darmstadt. Wotan . Hr. Betz von Berlin,

Cr S Frl Scheffski von München.

Be r. Materna von Wien.

S E Fr. Grün von Coburg.

Acht Walküren.

Ort der Handlung: 1) Da? Innere der Wobnung Hundings . 2) Wildes Felsengebirge. 3) Auf dem Brunhildenstein.

3. Abend: Siegfried. Personen:

Siegfried Hr. Unger von Bayreuth. M Hr. Schlosser von Mänchen. Der Wanderer.

Alberich . Hr. Hill von Scbwerin. Kafner Hr. Reichenberg von Stettin. Erda . . Fr. Jaide von Darmstadt. Brunhilde Fr. Materna von Wien.

Ort der Hantlung! 1) Eine Felsenhöhle im Walde.

( 2) Tiefer Wald. 3) Wilde Gegend am Felsenberg,

4, Abend: Götterdämmerung. Personen:

Siegfried . Hr. Unger von Bayreuth. Gurther Hr. Gura von Leipzig. Hagen Hr. G. Sichr von Wiesbaden. Atberih Hr. Hill von Schwerin. Brunhilde . Fc. Materna von Wien. Gutrune Frl. Wekerlin von München. Waltraute Fr. Jaide von Darmstadt. Die Nornen.

Die Rheintöchter. Mannen. Frauen. Ort der Handlurg: 1) Auf dem Felsen der Walküren.

Hofhalle am Rhein. Der Walkürenfelsen. 4) Waldige Gegend am Rhein.

2) Gurthers 3) Vor Guuthyhers Halle. Gunthers Halle.

Theater.

Im Belle-Alliance-Theater findet morgen eine Extra- Vorstellung, und zwar zum Benefiz für den Regisseur Herrn J. Wisb:ck statt. Zur Auffüh1ung gelangt: „D-r Hund des Aubry“ von Albert Lindner. Das Stück geiß-lt die heutig-n Theaterverhält- nisse, welche mit denen der damaligen Zeit 1817, als Göthe die Dircktion des Hoftheaters in Weimar iederlegen wollte die größte Aehnlichkeit haben. Der Benefiziart giebt die Hauptparthie des Stüdes, Göthe. Am Freitag veranstaltet die Direktion eine

-Gedenkfeier des Jahrestages der Sc{laht bei Grave-

lotte und find hierzu die beiden Kapellen, Dircktor Rusheweyh und die Hausfkapelle durch ein Tambour- und Hornisten-Corps bedeutend verstärft Zum Schlusse des Doppel-Concerts findet eine große Swlachtmusik mit Gewehrfeuer, Kanonenschlägen und bengalischer Beleuchtung des Gartens statt.

Wien, 12. August. Heinrich Laube ist nach Wien zurück- gekehrt, um in erster Reihe die Proben für die mit Spannung erwar- rer Racine’she „Athaliæ (mit der Mendelsfohaschen Musik) zu eiten,

Eingegangene literarishe Neuigkeiten.

Gesetz über die Pensionirung der Rei{s- und Staats- beamten, verbunden mit den erforderlihen Tabellen zur Berehnung der Perstonébeträge für die Zeit vom zurückgelcgten 10. bis 50. Dienstjahre und die Gehaltsbeträge von 600 bis 12,000 4. nebft durch'chnittlihem Wohnungsgeldzushuß. Herausgegeben von Ma- terne, Provinzial-Steuersekretär. Preis 1 Berlin, Louis Köhler. 1876. (24 S.)

L P anl A8 Ain Mp E betreffend den Grenzbezir f. Ein Handbuch für preußishe Grenzb-zirks-Bewohner, sowie für Be- hörden und Beamten, welche die für den Grenzbezirk in C gültigen Geseße und Verordnungen auszuführe4 berufen sind. Be- arbeitet und hérauszegeben von C. Frhrn. von Patow, Regierungs- Rath. Breslau. Maruschke & Berendt. 1876. Kl. 8. (144 S.)

Beobachtungs-Ergebnisse der im Königreih Preußen und in den Reichslanden eingerichteten forstlih-meteorologischen Stationen. Herausgegeben von Dr. A. Müttrich, Professor an der Königlichen Forstakademie zu Neustadt-Eberöwalde und Dirigent der meteorologishen Abtheilung des forstliben Versuhswesens in Preußen. Zweiter Jahrgang. V. (Mai 1576) und VI. (Juni 1876). Berlin 1876. Verlag von Jul. Springer.

Verhandlungen der Kommission zur Förderung der Pferdezucht in Preußen im Monat Juni 1876, zufolge Auf- trages des Königl. preuß. Ministers für die landwirthschaftlichen An- gelegenheiten zusammengestellt dur F. Alpert, Rechnungs-Rath. Berlin, Carl Heymanns Verlag, 1876, gr. 8. (93 S.)

Archiv für Theorie und Praxis des Allgemeinen Han dels- und Wechselrechts. Herausgegeben von Dr. F. B. Busch, Appella- tionsgerichts-Vize-Präsidenten a. D. und Kreisgerihté-Rath H. B us ch in Sondershausen. Bd. 34, Hft. 5. Berlin, 1876, Carl Heymanns Verlag. (76 S.)

Die wirthschaftlihe Lage der Fabrikarbeiter in Schlesien und die zum Besten derselben bestehenden Einrichtungen. Mit Genehmigung Sr. Excellenz des Herrn Ministers für Handel 2c., unter Benußung amtlicher Quellen und unter Mitwirkung von Be- sißern hervorragender industrieller Anlagen bearbeitet von Berg- Assessor Frief, Königlihem Erziehungs- und Fabrik-Jnspektor für Sclesien, Ausshuß-Mitglied des Slesishen Central-Gewerbe- Vereins. Mit 30 lithograpirten Tafeln. Breslau Maruschke u. Berendt. 1876. 4. (212 S.)

Das Formalprinzip des Protestantismus. Neue Prolepomena zu einer evangelischen Dogmatik von Alfred Ra\ch, Pastor Primarius. Mit Vorwort von D. Dorner. Berlin 1876. Verlag von F. Berggold.

Neues Archiv der Gesellshaft für ältere deutsche Geschichtskunde zur Besörderung einer Gesammtauêgabe der Quellenschriften deutsher Geschichten des Mittelalters. 1. Bd, 3. Hft. Hannover. Hahnshe Buchhandlung, 1876.

Geschichte desbrandenburgish-preußishenStaates. Von J. Voigt, weil. Prof, an der Königl. Realshule in Berlin. Dritte verb. I agA bearbeitet von Dr. F. Voigt. Erste Lieferung mit der Brecherschen Karte. Berlin, Ferd. Dümmlers Verlagsbuch- handlung Harrwiß u. Goßmann, 1876. (96 S.)

Redacteur : F. Prehm. Verlag der Expedition (Ke s] el). Vruck: W. Elsner.

Drei Beilagen (eins{chließlich Börsen-Beilage).

Berlin:

zum Deutscheu Reichs-Auzeiger und Kdu

M 191.

Erste Beilage

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lich Preu

Berlin, Dienstag, den 15. August

Berlin, im August 1876.

Nr. 62 des Amtsblatts der deutschen Reihs-Post- und Telegraphenverwaltung hat folgenden Jnhalt: Verfügung vom 29. Juli 1876: Ermahnung zur Sorgfalt bei Vorrahme der statistischen Ermittelungen über den Briefverkehr, und vom 7. August 1876: Ausfall der Postdampfschiffahrt von Hamburg nach Westindien- am 13, August; Nachrichten.

Nr. 17 des „Armee-Verordnungs-Blattes* hat fol genden Inhalt: Abänderung des Pferde-Aushebungs- Reglements vom 12. Juni 1875. Meldepfliht der zum Gebrauch der Aachen-Burt- E Bâder beurlaubten Offiziere. Vereinnahmung von Geld- trafen. Schießübung der Kavallerie mit Pistolen. Abänderung der Vorschrift für die Verwaltung des Uebungs-Materials der Fuß- Artillerie und der hierzu gewährten Fonds von 1875. Abänderung der Instruktion für das Zieigewehr M/71. Höchste Loos- und Abs{chlußnummern der Aushebungsbezirke Angermünde und Etentau für 1875. Einrangirung Üüberzähliger Sergeanten in den Etat. Nachweisung der während des 2. Viertel{ahres 1876 bei den Reich3- Telegraphenämtern vorgekommenen Veränderungen. Abänderung einer Vorschrift. Eröffrung von Eisenbahnftrecken. Eisenbahn- beförderung der Burschen der nur für ihre Perfon abkommandirten Lieutenants, sowie der Burschen verseßter Offiziere für den Rück marsch. Druckformulare. Reduktion des Lehr-Jnfanterie-Ba- taillons auf die etatsmäßige Stamm-Comvagnie. Feststellung des Verkaufspreises der Vorschriften über das Turnen bezw. das Basjonet- fedten der Infanterie vom 6. April 1876.

WVitterungsverhältnisse im nördlichen und mittleren Deutschland im Laufe des Iuli 1876.

Der Gang des Wetters im diesjährigen Juli stimmte im Allge- weinen mit dem durchschnittlichen Witterungsveilaufe dieses mittelsten der drei Sommermonate überein. Was namentlich die beiden Witte- rungsmomente, welche in diesem Abschnitte des Jahres, der eigentlichen Zeit des Einerntens der Feldfrüchte, am meisten beachtet werden, was die Temperatur und die Menge der Niederschläge betrifft, so wichen die Gesammtresultate niht viel von den Mittelwerth n ab, wie eine längere Reihe von Beobachtungen sie für die Stationen des Preußischen meteorologishen Instituts ergeben hat, An Wärme hatte der diesjährige Juli einen unbedeutenden Ueberschuß, während die Regenmenge meist etwas hinter dem Durch- shnittéquantum zurückstand; ater auch wo die Nieder- {läge reichlicher fielen, vertheilten ste fich innerhalb des Monats jo, daß sie der Ernte ein wesentlihes Hinderniß nicht bereiteten; es wid vielmehr aus den meisten Gegenden von eincm günstigen Ver- laufe derselben berihtet. Wie überhaupt in der Sommerzeit war auch im vergangenen Monate ein regelmäßiger, über das ganze Beobachtungs- gebiet sich erstreckender Wechsel der äquatorialen und polaren Luft- \trômungen, mit welchen ja die barometrishen, thermometrischen und psychrometrishen Erscheinungen im engen Zusammenhange tehen, nicht zu bemerken, es traten vielmehr in den Sommermonaten in höherm Maße die lokalen Einflüsse beftimmend ein. In den ersten Tagen des Monats herrschte im Ganzen die nor- male Wärmez bei wenig s{chwankendem, etwa mittleren Barometerstande war die Windrichtung ziemlich veränderlid, im Gan- da herrschten jedoch die nördlichen und nordwestlichen Winde vor.

n einigen Stationen Schlesiens, Rheinlands und Westphalens fielen in den ersten Monatstagen bedeutende Regengüfse, welche z. B. in ang 1,3, in Ratibor 1,4, in Côln 1,5, und in Gütersloh 1,6 Zoll Wasserhöhe gaben. Hier wie anderwärts kühlten diese meist mit eleftrishen Entladungen verbundenen Niederschläge die Atmosphäre so ab. daß der zweite Juli dem ersten meist um zwei bis drei Grade

westlichen.

Königsberg Bromberg -. Breslau Berlin Hannover Münster . Cöln

9. Juli.

Meeres, sowie

lammern einge! | raume von 1848 bis 1872 enthält.

Mittlere Wärme der Pentadeu im Juli 1876. 30,—4,

Nimmt

an Wärnie nachstand. l l / allmälig die Temperatur, jedoch erhob sich bis zum 6. Juli das Thermometer nicht bis 20 Grad Nur zwei Stationen machten hiervon eine Ausérahme, im äußersten Osten Claußen bei Lyck, wo schon in den ersten drei Monatétagen das absolute Wärmemax mx mehr als 2) Grab betrug, im äußersten Wesien aber (Trier, wo vom 4. bis s. Juli das Thermometer höher, als 20 Grad stieg. Vom 6. oder 7. Juli an felgten aber überall vier bis fünf T1ge mit sehr hohem absoluten Wärmemaximum und einer mittleren Tagestemnperatur , welche um mehrere Grade deu Durchschnittéwerth übertrifft. i mit einer mittleren Wärme vou 20 G-ad oder darübe-, wie sie ab und zu im Juli vorkommen , ist im diesjährigen Juli an keiner Station beobahtcet worten. In den östlihen Provinzen war die Wärme- steigerung während der zweiten Pentade noh intenfiver, als in den Dies läßt \sih troß des ausgleihenden Einflusses der Wärme der einzelnen Tage innerhalb der einzelnen Pentaden noch an folgender Darstellung ersehen, die den Gang der mittleren Temperatur

Hauptbuchhalterei des Reichskanzler-Amts.

Deutsches Nei. Nachweisung H R L der Einnahme an Wecselstempelsteuec im Deutschen Reiche für die Zeit rom 1. Januar bis zum Schluss? des Monats Juli 1876 E 2 S d, 9. 6. E 10 dem- In 1876 Einnahme im ièrzu Einnahme selben Zeitraume Ober-Post-Direktions-Bezirke. Menn Juli. D Faonaia Zusammen. s Sie L i Spa l Á. | S Mb. s Mt. | S M. F S M. A) S | |

I. Im Reichs-Post-Gebiete. | | 1) Königsber 10,490 | 00 71,885 | 05 82,375 | 05 100,513 | 35 | 18,138 | 30 5) Gumbinnen 2,726 | 10 16,547 | 60 19,273 | 70 18,063 | 951 + 1,209 | 75 3) Danzig 10,796 | 50 64,377 | 75 75,174 | 25 79,274 | 10 | 4,099 39 4) Berlin . 57,223 | 25 347,805 | 95 405,034 | 20 497,592 | 55 | 92,998 | 39 5) Potsdam . 3,641 | 05 24,039 | 85 27,80 | 90 26,185 | T5 f 1499 15 6) Frankfurt a. O. 7,878 | 85 45,692 | 20 53,971 | 05 53,428 | 95 —- 142 | 10 7) Stettin. 12,230 | 70 67,772 | 90 80,003 | 60 79 788 | 40 | + 215 | 20 s) Gösiin . 1,900 | 95 12,997 | 50 14,898 | 45 19,310 | 10 f 4,411 |/65 9) Posen . 5,072 | 20 31;978! | 25 37050 | 45 40,616 | 55 83,046 | 10 I R a s d e 3,464 | 50 19,247 00 22,711 | 50 23,586 | 65 | 875 | 15 E 21,199 | 90 126/394 5-50 147,554 | 40 146,268 | 60 “— 1,299 80 12) Liegniß . E e 7,757 | 69 46,999 | 75 54,357 | 40 61,290 | 701 6,933 |30 D a 7,897 | 89 45,875 | 25 53,773 | 10 59,016 | 60 0,243. [50 4A E ee e ire 15,688 | 75 96,997 | 50 112,686 | 25 108,174 | 00 + 4,512 29 15) Halle a. S. . S 6,835 | 20 47,677 | 05 94,912 | 25 99,059 | 20 546 | 95 16) Erfurt . 9,818 | 80 58,915 | 40 63,734 | 20 70,526 | 380 | 1,792 | 10 E er 4,874 | 65 29,720 | 00 31,594 | 69 33,989 | 89 | —+ 604 | 80 1 O E a eia ait 6,591 | 05 38,642 | 70 45,233 | 75 45,428 40 | 194 |65 19) Münster E cis 1,542 | 85 10,352 | 95 11,895 | 80 11,564 90 +— 330 | 90 20) Minden . 5,242 | 9.) 32,872 | 90 38,115 | 80 M 151 2,295 | 35 21) Arntberg 20,576 | 15 121,535 | 25 142,111 | 40 146,270 | 40 | 4,159 | 00 92) 3,930 | 25 22,675 | 40 26,605 | 65 28 647 | 85 ——- _2,042 | 20 23) Frankfurt a. M.. 32,026 | 90 171,204 | 39 203,231 | 20 225,998 | 39 | 22,322 | 15 24) Göin ; 16,449 | 85 100,387 | 35 116837 | 20 137,045 | 59 2 ',208 | 35 25) Aächen . 8,470 | 25 44.740 | 15 53,210 | 40 59,106 | 60 5,896 | 20 26) Coblenz 3,397 | 45 20,058 | 80 23,466 | 25 S 1918190 27) Düsseldorf 39,606 | 90 229,062 | 80 268,669 | 70 293,661 | 30 | 24,991 | 60 28) Trier 1,780 | 90 13,088 45 14,869 | 35 15,78) | 00 |-— 910 | 65 29) Dresden 11,163 | 50 65,394 15 76,517 | 65 74,786 | 39 Sl 30 30) Leipzig . 28,677 | 00 185,715 | 30 214,392 | 30 243,573 | 99 29,181 | 25 31) Karlsruhe . 11,132 | 70 73,334 | 80 84,467 50 97,172 | 31 12,704 | 81 32) Konftanz . 4,663 | 59 25,890 | 65 30,554 | 20 29,566 10 | + 988 | 10 33) Darmstadt 10/762 | 60 64,713 | 85 T5 476 | 45 75,305 | 30 | + 171 | 15 34) Schwerin i./M. . 3,083 | 05 20,157 | 15 23,240 | 20 20,889 | 60 | + 2,350 | 60 35) Oldenburg. . 3,648 | 35 22,401 | 70 26 050 05 27,813 S5 783 |/80 36) Braunschweig 3,686 | 80 28,780 40 32,467 ”- 32,239 | 20| + 228 | 00 37) Bremen A 19,792 | 15 114,389 | 35 134,181 | 50 153,356 | 40 19,174 | 90 05) D een) 72,857 | 70 | 408,914 2% 481,771 | 95 | 486,414 | 60 | 4,642 | 65 39) Straßburg i /E. . 15,789 | 40 93,474 | 95 109,264 | 35 115,657 | 65 6,393 | 30 N E 3,306 | 45 21,394 | 35 24,700 | 80 28,211 | 95 | 3,511 | 15 Summa I 517,680 | 60 3,083,635 | 45 3,601,316 | 05 3,886,007 | 11 284,691 | 06 IL Baer: +4 E 31,649 | 80 206,525 | 95 238,175 | 75 220,156 | 40 | + 18,019 | 39 IIL, Württemberg E 17,292 | 75 106,536 | 59 123,829 | 30 127.7 | 00 3,108 ‘20 Uebcrhaupt 566,623 | 15 | 3,396,697 | 95 3,963,321 | 10 4,233,191 | 01 269 869 | 91

Nach und nach stieg nun bis zum 5. Juli

Ein Tag

jedoch

im Juli für einige Orte in verschiedenen Gegenden veranshaulicht und ur Vergleichung unter der Temperatur der sechz Pentaden nod in

{lossen die Mittelwerthe aus dem 25jährigen Zeit-

14 24 [12,56] 13 96 [13.48] 13 40 [13,71] 14 47 [13 71] 13.72 [12 80] 14,35 [12 55] 13.73 [13.46]

Die erste Pentade hatte einen geringen, Uebershuß, die dritte, vierte und f an Wärme, die sehéte aber wieder Tag war, wenigstens östlich der Elbe, man’ die

die im Gebirge an beiden Tagen eine mittlere Temperatur von etwa 19 Grad. zugleih auch eine Zeit häufiger Gewitter, age zwci bis drei beobachteten. Monatsdrittheils änderte sich überall das Wetter, ehielt mehrere Tage hinter einander die Oberhand, am zu steigen an,

Die zweite Pentade war deren manche Stati Zu Ende des ersten der Nordweftwind b das Barometer fing an allen Orten langs Wärme nahm ab. Die Tem 6 bis 8 Grade aufeinander. C 14, und 15. Juli seinen höchsten Stand. Nachdem hiera sih wieder etwas erhoben hatte, stellte sich am 19. und finkendem Barometer und wechselnder Windesrichtung in mehreren ch bedeutendere Temperaturerniedrigung, Das letzie Monatsdrittheil hatte meist Barometer

Gegenden Regen und eine no als eine Woche vorher, ein. heitere, zum Theil fiand ohne bedeutende Bedeckung des Himmels entwickelte fi A Ae ormittags, zu be heitern Nächten nicht selten unter 10 Grad herabsank.

oneu an einem T

B 9. 10,— 14, 1619 20,—24. 25.9,

16.66 13.97 [1319] [13.71] 17.31 14.47: , [13.82] [14.54] 16.86 14.30 [14.22] [14.46] 176 146 [1435] [15.04] 16.21 13,46 [13.30] [14 61] 16 41 1328 [13.43] [14 29] 16.36 13.79 [1449] [15.28]

ünfte eir einen Uebershuß. Der wärmite fast Überall der 8. oder : Nähe so hatten

Stationen gelegenen

13.12 [14.61] 14,09 [14 93] 14.09 [15.08] 14.37 [15.50] 13.89 [14 75] 14.36 [14,50] 14 57 [15.62]

13.33 [14 31] 13.92 [15.12] 13.62 [15 59] 15.55 [15.60] 14 62 [15.05] 14,91 [14,72] 15,33 [15,63]

14 57 [14.4:] 15,05

[15,27] 16,3 [15,54] 16:5 [15,52] 15,55 [14,71] 15,33 [14.07] 16.00 [15.18]

die zweite einen größeren

en unbedeutenden Mangel

in

peraturen des 8, und 1 1 Das Barometer erreihte überall am uf die Wärme 20, Juli bei

anz wolkenfreie Tage : / i chwankungen ziemlih hoch, bci der geringen

ahlung der Sonne des Na / deutender Höhe während das Thermometer iu den Unter allen

aus,

der

das

des sie,

und die 2. Juli ftanden

ch die Wärme in Folge der un- chmittags, oft {on des

A G

P

ischen Siaals-Auzeiger. 1876.

T E E Am

Provinzen. stieg gegen Ende des Monats die Wärme am höchsten in Schlesien. Hier zeigte vom 22. Juli an das Thermometer täalih mehr als 20 Grad, zuweil-n 25 Grad, Daher dern dort eleft:ishe Entiladungen mit starken Niedersch!ägëen. lesondeis zeiinete sich hierdurch ter 29. Juli aus. Eim starkes G-witer entlud sih mit heftigem Nordwest üLer den größten Theil der Provinz. Zwischen 11 und 12 Uhr- des Miltags irat dasselbe in Görliy und Bunzlau, eîne Stunde etwa später in Eichberg, Schreiberhau und Wang auf; über Breê- lau verbreitete si, wie von der meteorologischen Stat:on daselbst Fterih- tet wird, um 14 Uhr nächtliche Verfinsterung und orfkfanartiger, von Regen begleiteter Gewittersturm, der nach den Zeitung8nacrichten die größten Verheerungen und Verwüstung-n veranlaßte. In Ratibor traten ähnliche Erscheinungen 24 Uhr ein, Au in Guhrau ertob sib der Sturm Nachmittags 2 Uhr, jedoch mit geringerer Stärke, während man in den benachbarten Provinzen von demselben Nichts veripürte. Der leßte Juli zeigte überall wieder eine entschiedene Wärmesteiaerung, seine mittlere Temperatur übertraf die des vorhers gehenden Tages um 3 bis 4 Grad,

Mittilerer Varometerstand des Juli, nebst den Ertremen,

Ganz

Mittl. Maximum Minimum - ola E stand. S S - S Z S e V S A O P Königsberg 33604 831 339,10 SW 19 332.36 SO Coniß 33133 14 334.522 NW 19 326.42 NW Bromberg 335.60 14 338.80 19 33127 Lauenbuxg 33620 14 33857 WNW 19 33218 W Putbus 335.82 14 339,36 NW 29 331.05 SW Breslau 332.73 15 335.99 NW 19 328,548 Görliß 32943 15 332.88 NW 29 325,51 S Torgau 335-6 14 338,47 NW 19 330.20 WNW Berlin 33625 14 339.79 SW 28 331.77 SW L annover 33528 14 33937 NW 29 331.01 W Emden 0371 14 8420 N 19 335.6 NW Münster 336.49 14 34084 NO 28 331.75 SS Cöln 336.72 14 340.6 NO 81 230.85 S9 Aachen 331,94 14 2335.6 OND 28 327.56 WSW Trier 33264 15 333,05 NO 28 32840 W Diedenhofen 8332.01 14 15 335,18 NO 28 327.86 W

Mittlere Temperatur im Juli 1876 nebst den absoluten

Extremen. Absolutes Absolutes Miittlere Maximum. Minimum. Tempzratur. Tag. Stand. Tag. Staud.

Claußen 14.43 {14.08] 9 24.9 6 9 Königsberg 1442 [13 80] 27 25.4 G22 02 Conißt 1490 [13 27 24.0 13 91 Hela 14.e2 [13,78] 27 20.5 I L Bromberg 15.00 [1450| 27 20 TS 7.6 Lauenburg 1405 [13.07] 8 237 2124 55 Putbus 13.94 [13.76] 3 23.3 2 6.9 Breslau 14.86 [14.81? 27 26.3 20 8.7 Wang 11.6 ([10.95j 7 21.0 D 6.2 Görliß 15.cs [14.12] 27 25 2022.90 Landskrone 14.70 [14.01] 27 23 0 2 8,5 Torgau 15.19 [14.89 7 26.3 13 66 Berlin 15.6 [15 - s Sas 1808 Hannover 14.70 [14.29] 31 24.2 22 9:3 Clausthal 1218 [11.86] 31 20.4 22 4.7 Emden 14.27 [13.75] 31 258 20 T Münster 14,97 [13,97] 31 23.3 20 92 Cöln 1516 U 26 2 2 2B 8s Aachen 15.60 [14,37] 31 §5.8 12 9.6 Trier 15.70 [14881 31 25.0 12 99 Diedenhofen 16,14 23 26.0 22 8.0

Die Monatsêtewperatur wi, wie aus der Vergleit ung derselben mit der in Klammern eingeshlossenen Durchschniitszahl hervorgeht, nur wenig von der durchschaittliczen Juliwärme ab; an keiner Station haite der Juli einen Wärmemangel. Die Unzahl der Tage, an denen das Thermometer über 20 Grad stieg, (Sommertage) war ziemli ungleimäßig vertheilt. Es kamen im Juli solche auf

Claußen 11 Breslau 15 Münster 9

Königsberg 8 Gösrlig 15 Côln 8

Bromberg" 195 Berlin 114 Aachen 14

Lauenburg 7 Emden 12 Trier 21

Putbus 9

Regenmenge im Juli 1876 in Pariser Linien

Claußen 49.19 [31,36] Torgau 14.43 [31 33] Königsberg 20.65 [27.19] Berlin 2073 [30.4] Conißz 10.23 [26.73] Hannover 21.16 [31.31] Bromberg 8,90 [23.62] Clausthal 3813 [63.14] Lauenburg 12.90 [3443| Emden 11.25 [32.08] Putbus 18.14 [24.29] Münster 10.12 [32,04] Breslau 22.86 [31.19] Cöln 3312 [29.42] Wang 54.87 [42.54] Aachen 2241 [34.23] Görli 260 1992] Trier : 16.04 [31.08] Landsfrone 29,79 [35,97] Diedenhofen 8.10

Jm Allgemeinen war also der Juli ein trockener Monat, uur an einzelnen wenigen Stationen war in Folge lokaler Verhültaisse die Regenmenge größer, als der aus einer längern Reihe von Jahren erhaltene Durchschnittêwerth. A.

Statistische Nachrichten.

Das Kaiserliche statiflishe Amt veröffentlicht in dem Heft IL Abth. 1 der Vierteljahrshefte zur Statijtik des Deutschen Reichs für das Jahr 1876 u, a. ausführliche tabellarische Nachweise über den Waarenhandel zwischen dem Deutschen Reiche und Ruß- land in den Jahren 1872—1874. Nach demselben hatte die Ge- fammteiufuhr aus Rußland in Deutschland im Jahre 1872 einen Werth von 323,235,900 #, 1873 von 417,187,200 4, 1874 von 468,526,400 6, während die gesammte Waarenausfuhr Deutschlands nach Rußland im Jahre 1872 einen Werth von 337,072,300 Æ, 1873 von 347,047,100 Æ, 1874 von 359,703,800 M repräsen- tirte, Es ergiebt sich hieraus, daß die Ausfuhr nach Ruß- land noch im Jahre 1872 höher als die Einfuhr von dorther war. Mit dem Jahre 1873 überragt abec die Einfuhr die Ausfuhr um ein Bedeutendes, eine Erscheinung, die im Jahre 1874 noch schärfer hervortritt. Die erhebliche Steigerung der Einfuhr aus Rußland gegen die Ausfuhr dorthin hat ihren Grund hauptsächlich darin, daß die Getreide-Einfuhr seit 1872 bedeutend in die Höhe gegangen ist, nämlich beim Weizen von 19 Mill. auf 21 Mill, Mark, beim Roggen von 31 Mill. auf 103 Mill. Mark, beim Hafer von 25 Mill. auf 23 Mill. Mark, bei der Gerfte von 824,000 auf 7% Mill. Mark.

Von den wichtigeren Artikeln der Einfuhr aus Rußland sind folgende hervorzuheben: Getreide (1872: 53,103,0'0 M, 1873: 100,004,000 «A, 1874: 153,771,000 Æ), Hülsenfrüchte (18372: 890/000 6, 1873: 4,724,000 M, 1874: 6,054,000 4), Mühlenfabri«