1876 / 195 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Sat, 19 Aug 1876 18:00:01 GMT) scan diff

winnt Verzw:ifl!ng und Demoralisation bald die Oberhand. Jh sah die Miliz in Belgrad, bevor sie ausmarscirte und entdeckte nicht einen Zug von Enthusiaëmus, nur Refignatien und einen trägen Ge- horsam. Daß die tü-kischen Soldaten sehr großen Muth zeigen, wird von den Serben kaum bestritten werden; besser würde es sein, wenn dieser Muth nicht täglich auf die Probe gestellt würde. Der Muth der türkischen Soldaten entspringt nicht aus Fanatiêmus oder Sat Hier im Lager ist nichts vom Fanatismus zu sehen.

iele türfishe Soldaten, besonders die Redifs und noch mehr die Baschi Bozuks find sehr genau in Erfüllung ihrer religiösen Pflichten. Pünktlich mit Sonnen-Uxtergang hört man die Reihen entlang den uf: „Padischa tshok i jastia“ d. h. „Larg lebe der Padischa !* Daun werden die Teppiche ausgebreitet und die Soldaten beten lange und ernstlih, verbeugen sid in Ehrfurcht, küssen den Boden uud machen gelegentlih einen Schritt rückwärts und vorwärts, Dieses erflärt auch die Thatsache. daß das Kämpfen immer vor Sonnen- Unt rzaug aufhört. Wahr if es, daß die türkishen Soldaten Amulette tragen, Koransäße, in Tuch eingenäht und ein Band über die Brust bildend, aber - es scheint nicht, als ob sie fih völlig auf die Wirkung dieser Zaubermittel verließen. Der Türke der Mirklichkeit untershcidet sih fehr von dem ernsten “s{hweigenden Manne, den wir in ihm uns vorstellen. Er unterschreibt das „nil admirari“ nu- danvy, wenn er glaubt seine Würde aufrecht erhalten zu müssen; ist aber sein Vertrauen gewonnen, so ift er wißbegierig und esprähig und liebt cinen Scherz. Was dem türkischen Soldaten Muth giebt, das ist außer der Liebe zu seinem Lande und seinem Volke oor allem der Stolz auf seinen Beruf. Jede Lauf- bahn bis zu einem Siße auf dem Thron ist dem Sold ten offen und obwohl sie mit ihrer kurzen Dienstzeit niemals Prätorianer sein können, so haben sie doch all den Stolz jener alten Krieger. Dieser Stolz, gegründet auf bistorisch?2 Erinnerungen, ist so ein wichtiger moralischer Antrieb in ihrer Erziehung.

Das Sqreiben, welhes Fürst Nikolaus von Montenegro an Moukhtar Pasha wegen Beerdigung der Gefallenen richtete, lautet wie folgt:

„Srceellenz!

Wiewohl der größte Theil der am 28. Juli Gefalleuen begraben wurde, blieben dech viele Leichen auf dem Schlachtfelde bei Bilek unbeerdigt. In der Ueberzeugung, daß Ew Excellenz der Pflicht, die Sie Ihrer Armee gegenüber haben, entsprechen wollen, beeile ih mich, mit Ihnen in dieser Angelegenheit ein Uebereinkommen zu treffen und alle nôthigen Einzelnheiten festzustellen. Mit Bedauern theile ih Jhnen mit, daß unter den Todten (Einer aufgefunden wurde, in dem uniere Gefangenen den General Selim Pascia erkannten. Ich ließ ihm ein feierlihes Leichenbegängniß, wie es feinem Range en!spricht, bereiten. Bei dieser Gelegenheit theile ih Ihnen die erfreulihe Nachricht mit, daß der Brigadier Osman Pascha in dem Momente gefangen ge- nommen wurde, in welchem er vergebens die flüchti;en Soldaten zum Stiüllstehen zu bringen suchte; der Pascha ist gesund und nah Cettinje

esfortirt worden. A Fürst Nikola I.“

Der montenegrinishe Generalstabs-Chef begleitete dieses Schreiben mit folgenden Zeilen:

„An den Herrn kommandirenden General in Bilk!

Ih habe tie Ehre, hierbei den Brief Sr. Hoheit des Fürsten an den General en chef Moukhtar Pascha zu übersenden. Sollte der- selbe abwesend sein, wollen Sie selbst die Sache in die Hand nehmen. Der Brigade-General Osman Pascha, der auf ehrenvokle Weise in Gefangen]chaft gerieth, läßt Sie dur mich bitten, ihm die Effekten nah Grabowo zu serden. Falls Sie auf den gemachten Vorichlag eingehen, werde ih einen Delegirten zur Feststellung aller Details

senden. Vojvoda Stanko Radonits.*

Der Parlamentär, welher diese Briefe trug, wurde, der „Pol. Corr.“ zufolge, von den Türken mit Schüssen empfangen und mußte fich eiligst unverrichteter Dinge zurückziehen.

Nußland und Polcn. St. Petersburg, 17. August. Die Ankunft des Kaisers von Brasilien in St. Petersburg fteht, wie die „Ag. Gén. Russe“ berichtet, am nächsten Dienstag, den 22, August, zu erwarten.

Schweden und Norwegen. Stockholm, 15. Auguft. Der König reift am 20. d. M. nah den Sweeren bei Trosa, um den Uebungen des großen Geschwaders beizuwohnen. Am 22. d. M. kehrt er nah Stockholm zurück, aber nur um am folgen-

Berlín, den 19. August 1876.

Internationaler Kongreß für Gesundheitspflege und Rettungswesen in Brüssel.

Der für Ente September bevorstehende internationale Kongreß in Brüssel für Gesundheitspflege und Rettungswesen hat dem dortigen Exekutivcomité Veranlaffung gebotcn, an die Ren und humanitären Gesellshaften und Vereine in Belgien ein Zirkular zu richten, wonahch die letzteren als \olhe also fkollektiv an dem Kongresse in der Eigen- \chaft von ordentlichen oder außerordentlihen Mitgliedern theil- nehmen fönnen.

Es steht ihnen frei, eine beliebige Anzahl Delegirter zu dem Kongresse zu entsenden, von denen indessen ein Jeder die regle- mentsmäßige Gebühr zu entrihten hat.

Auch Denkschriften, Berichte 2c. über die Ergebnisse der Thâtigkeit solher Vereine werden für die Zwecke des Kongresses entgegengenommen, und sind derartige Mittheilungen vor dem 1. September in Brüssel einzureichen.

Das belgische Comité hofft, daß au die betreffenden Ver- eine aus anderen Ländern fih in einer oder der anderen Weise am Kongresse betheiligen werden.

Deutscherseits find die Anmeldungen und zwar thunlichst bald an das deutshe Comité (Bureau hierselbft, Wilhelms- plaß 2) zu richten.

__ an dem ersten Bande des „Neuen Archivs der Gesellschaft für ältere deutshe Geschihtskunde“ veröffentliht Prof. Th. Sickel das Programm und die Instruktionen für die nunmehr unter seiner Leitung stehende Publikation der deutschen Kaiserurkunden. Diese bilden bekarntlih die dritte Abthei- lung der Monumenta Germaniae historica, wovon die Veröffentlihung des ersten Bandes in nahér Ausficht steht. Er \foll ungefähr 1200—1500 Urkunden enthalten und die Zeit von Konrad I. bis Dito U1, (911——1002) umfafen.

Die Aus ftellung der Gips-Abgüsse der in Olympia ausgegrabenen Skulpturen im Kuppelsaale des vorderen Königlichen Museums wird nach den bisherigen Diépositionen nächsten am D ienstag eröffnet werden.

In einer am 16. d. Mts, hierselbst ftattgebabten, sehr zablreich be- suchten Obermeisterversammlung wurde beschlossen : daß sich die Jnnungs- vorstände resp. Deputationen mit ihren Fahnen und Emblemen an der, am 2. September d. J. statifindenden Feier der Enthüllung des Kriegerdenkmals im Friedrichshain betheiligen.

Ulm, 12. August. Der „Schw. M.* berichtet: „Die Arbeiten am Münsfterbau schreiten beständig in erfreulihster Weise vor- wärts. Der südliche Seitenthurm (am Chor) ift nun bis zum Achteck aufgeführt. Das neue quadratische 39' (11 M.) hohe Mauerwerk, welches auf den alten Backsteinbau aufzeseßt ist, beginnt in einer Höhe von 119‘ (31,5 M,) über dem Münsfterplaß und ist von außen mit soliden weißen Sandsteinquadern aus dem oberen Nectarthal

den Tage nah Sofiero zu reisen, wo die Königin vermuthlih am 24. d. M. eintrifft. Die Königin hat Rippoldsau verlassen und auf der Rückreise in Baden-Baden verweilt. Die Prinzen Carl und Eugen find vorauf gereift und werden wahrscheinlih gleichzeitig mit der Kronprinzesfin von Dänemark am 21. d. M. auf Sofiero eintreffen. Der König und die Prinzen werden sich bis Mitte nähsten Monats auf Sofiero auf- halten, während die Königin daselbst #o lange brleis ben wird, als die Jahreszeit es erlaubt. Bischof Bring wird fich auf Sofiero einfinden, um die Konfirmationsvorbereitung der Prinzen Carl und Oskar zu beginnen. Die Gesammt- stärke der Freiwilligen-Scharfschüßen-Corps beträgt zur Zeit nur noch 13,166 Mann. Der Beitrag des Staates zur Löhnung der Inistruktoren, zu Munition und Schießprämien beträgt für dieses Jahr 2 Kronen 25 Dere per Mann. Den nächsten Monat findet hier ein Wettschießen ftatt, bei welhem fast alle Corps vertreten sein werden. Der König hat 6000 Kronen zu N und 509 Kronen zu Schüzenauszeihnungen bewilligt.

Amerika. Mexico, im Juli. Der Civil - Ingenieur Robert Schade aus Anclam (Pommern) gebürtig, war seit Dezember v. I. als Verwalter auf der bei dem Flecken JIicotencal (Staat Tamanlipas) gelegenen Hacienda de la Piedra angestellt, derselbe hatte von seinem Dienstherrn, Don Ramon de Obregon (in Tawpico wohnhaft) den Auftrag erhalten, das Wasser des Flusses Tamesi auf die Ländereien der Hacienda zu leiten. Gegen Anfang April, ais diese Arbeit der Vollendung nahe war, erhielt Herr Schade plög- lich ein anonymes Schreiben, des Inhalts, daß „er den Ort verlassen oder sterben müsse.“ Da er sich be- wußt war, niemals mit Jemandem irgend einen Streit gehabt zu haben, so ließ er diese Drohung unbeachtet und traf keine besonderen Vorbereitungen für seine persönlihe Sicherheit.

So geschah es, daß er in der Nacht vom 11. zum 12. April, gegen 2 Uhr Morgens, von zwei Eindringlingen in seinem Sch{hlaf- zimmer im tiefsten Schlafe überrascht wurde. Einer derselben, welher sich als Isidro Canales zu erkennen gab, bedrohte ihn, unter den ärgsten Insulten mit dem Tode, und feuerte, als Schade fih mit seinem Revolver in Vertheidigung sehte, mehrere Pistolenshü}e auf ihn ab, von denen einer ihn {wer am Unterleibe verwundete. Ihr Opfer todt glaubend, flüchteten beide Missethäter, als die Leute der Hacienda, durch den Lärm aufgeweckt, zur Hülfe herbeieilten. Unter den heftigsten Schmerzen shwebte Herr Schade mehrere Tage lang in höchster Lebensgefahr, und befindet fih erst seit Kurzem auf dem Wege der Besserung. Doch scheint es, daß er für immer an einem Bein gelähmt bleiben, und wohl nie mehr im Stande sein wird, mit vollen Kräften seinem Beruf nachzugehen.

Der eine der beiden Thäter, Isidro Canales, ist Offizier in den Truppen des Staates Tamanlipas und Neffe des Generals D. Servando Canales, welcher der neuerwählte Gouverneur des genannten Staates ist. Obwohl die Gerichte sofort einschritten, hat derselbe nit verhaftet werden können, da er nah der That sogleich zu den Aufständischen im benahbarten Staate Nueva Leon übergegangen ift.

Der Umstand, daß einige Tage nach dem Mordanfalle ein Theil der von Schade angelegten Wasserwerke von ruhloser Hand zerstört worden is, \{heint darauf hinzudeuten, daß das Verbrechen lediglich auf niedrige Bosheit und Mißgunst wegen der für jene Hacienda durch die neu eingeführte Berieselung zu erwartenden Vortheile zurückzuführen \-in dürfte.

Der hiesige Vertreter des Reichs hat diesen betlagens- werthen Vorfall seiner Zeit unverzüglich bei der mexikanischen Regie- rung zur Sprache gebracht, und energische Verfolgung und strengste Bestrafung der Schuldigen verlangt. Auch wird dieselbe \sich bemühen, Herrn Schade zum Ersaß des erlittenen Schadens, den er L auf 20,000 Pesos berehnet, Seitens der Thäter zu verhelfen.

(aus der Gegend bei Nürtingen) aufgeführt; dafselbe {lit oben mit einem etwa 23‘ breiten Umgang um das Achteck ab. Das Mauerwerk dieses in einem Zeitraum von etwas über 2 Mo- naten mit Hülfe einer Gasékraftmaschine ausgeführten Bau- werks hat einen beiläufigen Meßgchalt von 25,500 Kubikfuß (6000 K-M.) und wurde um die Summe von etwa 60,000 Æ hergestellt. In diesem Jahr soll noch der untere Theil des Achtecks, wélcer eine gewölbte Thurmstube einschließen und über welchem der Thurm ab- gedeckt werden soll, hergestellt werden. Der obere Theil des Achteck3 erhält keinen weiteren Kbschluß, und es wird die Pyramide frei auf die durch Wimperge und mit einer Gallerie verbundenen Achtecképfeiler aufgeseßt. Die ganze Höhe des Thurmes beträgt nah V-llendung dieser oberen Theile 300‘ (85,6 M.); hiervon kommen auf den alten quadratischen Backsteinbau 110‘ (31,5M.), auf das neue quadratishe Stockwerk 39' (11M.), auf das Achteck 57‘ (16,3 M.) und auf die Pyramide 94‘ (27 M.). Gegenwärtig wird an dem nördlichen Seitenthurm ein ähnliches Stockwerk aufgebaut, wel? Arbeit aber nah Vollendung der für das Acbteck des südlihen Thurmes zu treffenden Zurüstungen wieder eingestellt werden wird, um den südlihen in der be]prochenen Weise weiter zu führen. Jm kommenden Winter hofft man, die Gerüste so fertigzustellen und die sonstigen Vorarbeiten so weit bringen zu fönnen, daß die Vollendung des südlichen Thurmes bis zu dem vorgeseßten Termin (500jähriges Münsterjubiläum, 30. Juni 1877, Tag der Grundsteinleznng Anno 1377) bewerkstelligt werden kann. Vielleicht dürfte der Winter niht allzu lang andauern und nicht zu ftreng sein. Vielleicht wird es auch noch möglich werden, das nun definitiv beschlossene Dahwerk des nördlichen Seitenschiffs ganz aus Eisen und mit Metallbedeckurg berzustellen, welcher Beschluß auf den Antrag der Bauleitung (des Münsterbeiraths Hrn. Ober- bauraths v, Egle und des Münsterbaumeifters Scheu) und nahdem au die Herren Dombaumeister v. Schmid in Wien und Denzinger in Frankfurt a. M., sowie Bau-Juspektor Berner diese Angelegenheit für dringend erflärt und schr empfohlen hatten, gefaßt worden ist. Ueberdies scllen, Dank dem sich werkthätig kundgebenden Interesse hiesiger Privaten, noch einige Statuen und nicht unbedeutende Glas- malereien bis zum Jubiläumstaz hergestellt werden.“

Hirsch{berg i. Schl., 13, August... Am Nachmittag des 11, gegen 5 Uhr, fand in dem am Fuße des Prudel und unweit der Heinrichsburg gelegenen Stonsdorf dieEnthüllung des Denk- mals ftatt, w.lhes Ihre Durchlaucht die Fürstin Reuß LXIII, ihrem bei Mars-la-Tour gefallenem Sohne, Prinzen Heinrich XVIL,, Reuß j. L., und drei anderen aus Stonsdorf gebürtigen und im Kriege 1870/71 gefallenen Kriegern hat schen lassen.

Aus Meiningen wird geschrieben: Der Wiederaufbau der vor zwei Jahren niedergebrannten Stadttheile Meiningens is zwar sehr rüstig vorgeschritten, und es sind bereits viele neue ge bewohnt, doch stehen auch noch viele Bauplätze leer. Der Versuch mit den aus England bezogenen eisernen Häusern hat sih niht bewährt ; man mußte die {wachen Wände ausmauern, um denselben Haltbarkeit zu verleihen. Die neuen Häuser sind durchweg masfiv und sehen stattlih aus; die neucn Straßen sind breiter als die früheren und regelmäßig angelegt; am \{chönsten wird die Sedanftraße werden. Eine um die ganze Stadt führende Ringstraße bietet einen prächtigen Promeuadenzug.

Dem Vernehmen nah ist von Seiten der mexikanishen Re- gierung das dortige Justiz-Ministerium beauftragt worden, die Untersuchung mit allen gesezlich zulässigen Mitteln zu betreiben.

Asien. Simla, 16. August. Lord Lytton, der Vize- König von Indien, wird, einem Reuterschen Telegramm zufolge, im Oktober eine Reise nah Cashmir antreten, und bei dieser Gelegenheit auch Peschawur, Lahore, Multan und Sind be- suchen. Jm Dezember wird er in Bombay eintreffen.

Cochinchina. Saigon, 11. Juli. Nach den hier ein- gelaufenen Nachrichten soll der Aufstand in Kambods\cha,, dessen Ausbruch dem Handel so beträhtlihen Schaden zugefügt hatte, vollständig unterdrüdckt sein.

Die Nr. 33 des „Central-Blatts für da Deutsche Re i ch“ herausgegeben im Reichskanzler-Amt, hat folgenden Inhalt : Allge- meine Verwaltungssahen: Verweisung von Ausländern aus dem Reichsgebiet. Finanzwesen: Goldankäufe Seitens der Reichsbank ; Nachweisung der Einnahmen an Zöllen und gemeinschaftlih-n Ver- brauchssteuern im Deutshen Reich für die Zeit vom 1. Januar bis zum Schlusse des Monats Juli 1876. Zoll- und Steuerwesen: Veränderungen bei Steuerstellen; Rachweisung der Einnahme an Wechselstempelsteuer im Deutschen Reich in den Monaten Januar bis Suli 1876. Münzwesen: U-bersiht über die Ausprägung von Reichsmünzen. Marine und Schiffahrt: Erscheinen des 2. Nath- trags zur amtlihen Schiffsliste; D:uckfehlerberihtigung. Handels- und Gewerbewejcn: Dispensation von ärztliher Prüfung 2c. Eisenbahnwesen: E:öffnung der Strecke Mulda-Bienenmühle; der Haltestelle Heinersdorf. Konsulatwesen: Ernennungen 2c.

Die Nr. 64 des „Smtsblatts der Deutschen Reich*?- Post- und Telegraphenverwaltung“ hat folgenden Jnhalt: Verfügungen vom 16. August 1876. Ausbildung der Postbeamten im Telegraphendienste.

Kunst, Wissenschaft und Literatur.

Authentishen Nachrichten zufolge haben von den Berliner Künst- lern, welche die Auéëstellung in Ph:ladelphia beshickt haben, die Ehrenmedaille erhalten: die Maler Professor Richter und Pro- fessor Steffek und der Bildhauer Bruno w.

Die Gene r a lve r s ammlung des Gesammtve re ins der deutschen Geschichts- und Alterthumsvereine findet in diesem Jahre zu Wiesbaden vom 25. bis 28. September ftatt.

Gewerbe und Sanvel.

Stralsund, 16. August. Auf den in diesem Jahre im dies- seitigen Verwaltungêbezirk abgehaltenen Rem ontemärkten wurden 156 Pferde zum Verkauf gestellt ; davon find 14 Pferde für die Summe von 8620 A gekauft worden. Der gezahlte hôödste Preis für ein Pferd betrug 750 #4, der niedrigste Preis 500 4. und der Durchschnittspreis 615%, M.

Verkehrs-Anstalten. Am 14. d. M. fand auf dem Bahnhofe der Great Western

Railway zu Bristol ein Zusammenstoß zweier Züge statt. Es wurden dabei 34 Personen verleßt,

Aus dem Wolffshen Telearaphen-Bureau.

# Washington, Sonnabend, 19. August, Der Shag- sekretär hat wegen Emittirung einer 41/ prozentigen konsolidirten Anleihe im Betrage von 300 Millionen mit mehreren New: Yorker Bankhäusern Verhandlungen angeknüpft, die voraussfihtlich in Kürze zu einem definitiven Abshluß führen dürften. Die Nachricht daß die Regierungstruppen den Indianern eine Niederlage bei- gebraht hätten, bestätigt \sich niht, die Verfo'gung derselben eis U Crook und Tercry, die sih jezt vereinigt haben, noch ortgeseßt.

London, 15. August. Dem sozialwissenschaftlichen Kongreß zu Livervool werden u. A. folgende Fragen zur Be- \prehung vorgelegt: Was find die Grenzen innerhalb deren die Aus- lieferung als eine internationale Pflicht anerkannt werden sollte? Was für Veränderungen find bei dem jeßigen Zustande des Gesetzes erforderlich in Bezug auf See-Kontrakte? Jn welcher Beziehung fann das jeßige System der polizeilichen Oberaufsicht verbessert und auêgedehnt werden? Was sind die besten Methoden Lehrer herarzubilden, besonders in der Kunst des Unterrichts? Was ift die beste Art für Wasservorrath zu sorgen? Was für weitere geseßliche Handlungen find erforderlih, die Ausbreitung ansteckender Fieber zu verhüten? Sollen mit Hinblick auf die Ergebnisse des Freis pandelssystems Schußzzölle aufgehoben werden ? Was sind die Ursachen und Wirkungen der Silber-Entwerthung, und was find die besten Mittel dagegen? Was sind die besten Methoden, die Straßen-Archi- teftur zu verbessern, besonders ihre Verbindung mit öffentlihen Ge- bäuden? Was ift der Einfluß von Akademien auf die Kunst einer Nation? Was ist der Einfluß dekorativer Kunft in allen Haushal-

| tungêgegenständen auf die Gesellschaft ?

Theater.

Frl. Ernestine Wegner ift von ihrem Wiener Gastspiel nah Berlin zurückgekehrt und wird heute zum erstea Male wieder im Wallner-Theater auftreten. Die Künstlerin hat dazu zwei ihrer Glanzrollen gewählt, welche ihr au die Sympathicn des Wiener Publikums gewannen: die Elise in „Papa hat's erlaubt“ und die Agnes in „Mamsell Uebermuth“.

Das Residenztheater wird am 1. September eröffnet, und zwar befteht das Programm der ersten Vorstellung in dieser Saison aus folgenden Stücken: Zum 1. Male: Die Neuvermählten von Börner, ein zweiaktiges Schauspiel, das in Wien vielen Erfvlg hatte, hierauf zum 1. Male: „Die Philosophie des Hubewanten Lusftspie! in einem Akt von Oskar Bluwenthal, endlih zum 1, Male: „Simson und Delila*, Lustspiel in 1 Aft von Claar.

Im National-Theater geht nunmehr die Sommer-Saison ihrem Ende entgegen und werden auch die während dieser Zeit üblich gewesenen Vorstellungen zu ermäßigten Preisen in nächster Woche ihren Abschluß finden, (0 daß also nur noch einige wenige solcher Abende stattfinden. Von den Raimundschen Volksstücken, welche fich an dieser Bühne in leßter Zeit eine seitene Popularität erworben haben, beherrscht gegenwärtig „Der Alpenkönig und der Beil enfeind* das Repertoir und findet allabendlich lebhaften

cifall.

Redacteur : %. Prehm. Verlag der Expedition (Kessel).

Vier Beilagen (einshließlich Börsen-Beilage).

Berlin:

Druck: W, Elsner.

«um Deutschen Reichs-Anzeiger und Königlich

A¿ 195.

Monats-Uebersichht für Juli. IV. (Vergl. Nr. 193 d Bl.)

Spanien. Die amtliche Z itung publizirte ein Dekret, wo- nach die wegen politisher Vergeven bis Ende 1875 anhängigen Prozesse, welhe nah der Ansicht des Justiz-Ministers Gnade verdienen, niedergeschlagen worden sind. Die Re- gierung hat von den Cortes einen jährlichen Kredit von 20 Viil- lionen Pesetas gefordert zur Anlegung neuer und vollständiger Kataster, welche eine gle‘chmäßige und gerehte Besteuerung, die bisher gefehlt haf, ermögliwen. An Stelle des in Folge seiner Kranfheit ausgeschiedenen Finanz-Ministers Salavertria ift Barpanallana für dieses Portefeuille ernannt worden. Die bedeut-ndste Thatsache, welhe den vergangenen Monat kenn- zeichnet, ift der Abschluß der auf die Tilgung der Staats\huld.n bezüglihen Verhandlungen. Die {webende auswärtige Schuld Spaniens, w:lche sh auf 250 Mill. beläuft, wird in eine sechsprozentige Anleihe umgewandelt Die Obli- gationen wer en auf 500 Pes:tas lauten und mit Bierteljahrcoupons vom 1. Okftober 1876 ab versehen fein. Während zwölf Jahre werden alloierteljährlich 70 Mill. Pesetas al pari verloost werden. Der Emissionscours beträgt 85 Proz. = 425 Fr. per Obligation; bei der Subskription, für die der 17. Au uft in Ausficht genommen if, müssen 20 Proz. der Zeichnungssumme baar vorgelegt werden. Das Syndikat, wel- ches die Anlcihe übernommen, wird gebildet aus der Banque d'Espagne, dem Hause Rothschild und einer Gruppe spanischer und französisher Bankhauser. selbst werden 330 Will, \fription angelegt. Havana dienen,

Nach he„tigen Debatten hat der Kongreß dem Ministerium Canovas das geforderte Vertrauensvotum gegeben Der Prä- tendent Don Carlos \oll auf der Rückehr von Amerika in Paris anaekommen sein.

In Folge der Ersparungsmaßregeln, welche die spanishe Re- gierung beliebt hat, ist der seit 10 Jahren in Bayern afkceditirte spanische Gesandte, Don Juan de Llorente, abberufen worden.

Die Mißstimmung in den baskischen Provinzen wegen der wenn auch nur unvollständigen Aufhebung ihrer Sonderr: hte

größeren | In Spanien | im Auslande 250. Mill. zur Sub- | h,iten über die Als Sicherheit sollen die Zolleinkünfte der |

| auf den

Erste Beilage

Berlin, Sonnabend, den 19. August

ist, wenngleih noch stets vorhanden, einer ruhigern Betrachtung gewichen und weniger intensiv. Die Wohlthaten friedliher Zu- stände verfehlen niht, Ein ruck auf die leichtlebige, erst vor Kurzem den Schrecknifsen des Bürgerkriegs verfallenen Be- völkerung zu machen. z :

Die Königin Isabella hat sich nach Spanien begeben. Bei ihrer Abreise von Paris richtete sie einen Abschiedsbrief an den Marschall-Präsidenten. Die Ex-Königin ift am 30. Juli in Santander eingetroffen und dort von dem König Alfonso, der Prinzessin von Asturien, dem Minister-Präsidenten, vielen Generalen und andern Notabeln begrüßt worden. Nach der „Epoka“ hat Donna Isabella erklärt, in Zukunft allen Kämpfen fern -u bleiben da ihre politishe Aufgabe erledigt sei. Sie ha' fi ohne Verweilen nah dem Badeort Ontaneda begeben, während König Alfonso sofort nah Madrid zurügekehrt ist. Am Tage des Schlusses der Cortessizungen hat er den Grund- stein zu einem „Rettungshause für verwahrloste Kinder und jugendlihe Verbrecher“ dem erften in Spanien gelegt.

Telegrapuishen Berichten zufolge haben die Insurgenten auf Cuba eine erheblihe Niederlage bei Jaragunas erlitten.

Die Kaiserlich deutsche Regierung hat es erlangt, daß die in Cuba ansassigen Deutschen von der Zahlung der den Fremden auferlegten K. iegssteuer zeitweilig befreit worden find. Die britische Regierung unterhandelt über eine gleiche Befreiung.

Land- und Forftwirthschaft.

Nach dem Bericht des landwirthschaftlihen Vereins für Rhein- preußen an den Minister für die landwirthschaftlichen Angelegen- Ernte-Aussichten pro 1876 is der Raps mit wenigen Ausnahmen recht gut gerathen und wird eine volle Ernte geben, sein Anbau hat jedo in den leßten Jahren sehr aygenommen, da er zeitweise mehrere Jahre hintereinander m ßratben war. Uever den Winterweizen wird sehr geflagt. Sein Durcbschnittsertrag wird eine Dreiviertelernte nicht übersteigen. Auffallenderweise steht er häufig in den Gegenden mit den besten Bod nfl.\sen aerade am dürftigsten. Der englische Weizen, dessen beliebtere Sorten in der Rheinprovinz vielfach gebaut werden, zeigt einen dürn-ren Stand, als die einheimischen Sorten. Auch über den Roagen wird vielfah geklagt und wird sein Ertrag den einer Dreivi rtelernte nicht viel überschreiten. Die Aussichten

Strohertrag des WMNoggens und Weizens bleiben

l

g Preußischen Staats-Anzeiger.

_ 18796.

meistens noch unter einer Dreiviertelernte. Besser sicht es mit der Ger e aus, die als Wintergerste am Niederrhein sehr früh gesäet wird, und sich im Winter noch bestocken konnte. Dieselbe wird nahezu eine volle Ernte geben. Ihr Anbau hat jedoch sehr abgenommen, ohne daß_ der Anbau der Sommergerste ganz die Lüdke ausgefüllt hätte. Spelz Und Mischelfrucht (leßz- tere bestehend aus Roggen, Wei en und Einkorn (1riticum monococeum) werden in der Mosel- und Saargegend viel gebaut, und lauten die Berichte über dieselben nur ein wenig günstiger, als über Roggen und Weizen im alleinigen Anbau. Lom Hafer erwartet man faft allgemein eine volle Ernte. Sein Anbau hat in den leßten Jahren sehr zugenommen, da die Preise der leßten Zeit sehr lohnend waren. Dasselbe läßzt fich von den Hülsenfrüchten sagen. Die Er b- sen stehen fast überall üppig und verspc. chen vielfach in Körner und Stroh mehr als eine Mittelernte. Von den Bohnen läßt fih dies weniger sagen, jedoch 1ff anzunehmen, daß jelbst bei einem Ertrag? von nur 80°/4 einer Mittelernte dieselbe doch den Ertrag der Jahre 1874 und 1875 um das Doppelte übertreffen wird. Für den Buchweizen sind die Aussichten sehr günstig und ist eine Mittel- ernte ziemlich sier zu erwarten. Fast ohne Ausnahme lauten die Berichte Über den Stand der Kartoffeln, die in der rheinischen Haus- haltung eine sehr große Rolle spielen. schr günstig, nit wenige Be- ricte glauben 10 bis 15°%/4 über Mittel annehmen zu dürfen. Auch über die Zuckerrüben und Runkeclrüben lauten die Berichte aus den Gegenden mit frühem Eintritt dec Vegetation günstig. Die Wiesen haben in ihrem ersten Schnitte nicht überall befriedigt. Die oberrheinishen Theile des Vereinsgebietes litten im Mai und Juni an zu großer Dürre, während der Niederrhein doch zeitweise ih eines erfrishenden Re.ens erfreute Jn Folge dessen nehmen auch die Schäßzungszahlen vom Oberrhein nach der niederrheinischen Ebene zu. Dasselbe is auch mit dem Klee resp. Luzerne der Fall, deren Ecträge gleichfalls von 40 bis 100% variiren, je nahdem der betreffende Bezirk südlicher oder nördlicher gelegen ist /

Die Aussichten auf das Gedeihen des Leines gehen noch weiter auseinander und variiren von 37 bis 105, wobei jedenfalls die Aus- saatzeit, die zwischen Mitte April und Anfang Juni variirt, eine große Rolle spielt. |

Die Aussichten für Tabak und Lupinen, denen es in den leßten sechs W-chen weder an Sonnenschein, noch an Regen feblte, sind günstig, und versprechen ziemlich sicher eine Mittelernte.

Ueber H o pfen ift nur ein Bericht eingegangen, welcher 80 %/ einer Mittelernte in Aussicht stellt. i i

Der Vorstand des Vereins sieht sich noch veranlaßt hinzuzu- fügen, daß Nachrichten über Auftreten von Mutterkorn, Brand und Rost bis Mitte Juli nicht laut geworden find.

Inserate für den Deutschen Reichs- u. Kgl. Preuß. Staats-Anzeiger, das Gentral-Handelsregister und das Postblatt nimmt an: die Königliche Expedition des Dentschen Reichs-Anzeigers und Königlich Preußischen Staats-Anzeigers: Berlin, s. \. Wilhelm-Straße Nr. 32.

1. Steckbriefe und Untersuchung

9, Subhastationen, Aufgebote, Vorladungen u, dergl.

3. Verkäufe, Verpachtungen, Submissionen ete. À

4. Verloosung, Amortisation, Zinszahlung 8. Theater-Anzeigen. | In der Börsem- n. s, w, von öffentlichen Papieren.

Sachen. Grossbandel.

7. Literarische Anzeigen. 9. Familien-Nachrichten.

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MVerfaufe, Wervachrungetn- Submis omners 2E-

; aus und wird davon Abschrift gegen Kopialien und |

| Postvor'huß übe: sandt. ; f v prby den 16. August 1876.

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[6912] | der Aufschrift : Artillerie-Depot.

effentlicher Anzeiger.

5, Industrielle Etablissements, Fabriken und 6. Verschiedene Bekanntmachungen. Vog

beoilagse. Der Submissionstermin, bis zu welchem die Of- | ferten vorschriftsmäßig, portofrei und versiegelt mit

„Liefernng von Barrieren uud Aus- rüstungsgegenständen für die Neubau-

binn nehmen an: das Central - Anuonceun- ureau der deutschen Zeitungen „l Berlin Mohrenstraße Nr. 45, die Annoncen-Expeditionen des „Juvalidendank“/, Rudolf Mosse, Haasenftein ler, G. L. Daube & Co., E lotte, Vüttuer & Winter, sowie alle übrigen größeren Annoncen-Bureaus.

4 Banderolls zum Bataillons-Tambourstock (Hessische Probe),

12 Trommeln,

8 Pr. Trommelstöcke, i;

12 Trommelriemen mit Beschlag,

= T

Domainen-Verpachtung. |

Das "m Laue- burger Krei'e belegene

Königliche Domainen - Vorwerk Wiercbhußzyn

mit dzr dazu gehörigen Wassermühle, soll für den |

18 jährigen Zeiraum von Johar nis 1877 bis dahia 1895 im Wege der L zitat-on verpacbt-t werden. Der Lnitationstermin in auf Moutag, den 25. September dieses Iahres, Boi mittags 10 Uhr, in dem S1ßungésaale der unterzeibneten Königiichen Regieru: g vor dem Herrn Reg:erungs- und Domainen Departements - Rath Wegner an- beraumt. 5 L Das P chtobjeft enthält: Hect. Are. Qu.- M. 1) Hof und Bautntellen E00 40 C O 10 3) Acker, Höheboden I. 10 10 , Moorboden . . 154 16 20 D oe 00 Os 90 Dona 90 O9 40 E O 0 60 G D 99 10 8) Unland. O00 70 zusammen . . 46 07 90. Das Minimum des jährlichen Pachtzinses ift auf £000 A und der Betrag des oon den Pat - Be- werbern vor dem Lizitationstermine unserem Kom- missarius naczuweisenden disponibeln Vermögens auf 60,000 M festgeseßt. h Die ‘peziellen und allgemeinen V-rpachtungs- bedingungen, das Vermefsungsreaifster und die Karte von dem Domainen-Vorwerk Wierhußyn und dem Mühlengrundstücke können in unserer Domainen Re- gistratur nnd tei dem Domain- npächter, Herrn Amtsrath Orthmann in Wierchußyn eioge]eben werden. Auch wird auf Veilargen Apschrirt der speziellen Pachtbedingungen gegen Erstattung der Kopialien von uns mitgetheilt werden, Coeslin, den 28. Zuli 876 Königliche Regierung. i Abtheilung für direkte Steuern, Domainen und Forsten. Hoyer. [6613]

Bekanntmachung, Zum Verkauf des beim hi1efigen Artillerie-Depot vorhandenen alten Guß- und Scbmiedeeisens näml: circa 34,800 Kg Gußeisen in Geshütröhrcen und Hohlgeschofs n 2.,

46,900 Kg. Schmiedeeisen in greßen und fleinen Be'chlägen, Waffen- theilen und Kartätschkugeln_

ist ein Submissionstermin auf Dienstag, den 5. Sep-

tember cr., Vormitiags 10 Uhr, im Bureau des unterzeichneten Artillerie-Depots anberaumt, bis zu welchem versiegelte Offerten mit der Auf'chrift:

„Submission auf den Anfauf von Guß- und

Schmiedeeisen“ bei dem unterzeichneten Artillerie-

Depot einzureichen sind. l i ;

Die Verkaufsbedingungen liegen hier zur Einsicht

Ricdlingen a. Donau. Verkauf eines Waaren-Lagers!

In der Kovkurssache des entwichenen Herrmanu Uschmaun, Strumpf- und We1ßwaarenfabrifkanten dahier, fommt das vorhandene Waarenlager, beste- hend in: j : 6914]

ca. 500 Prd. weiß und farbiger 40er aa Wolle

auf Spulen und in Bündeln,

ca. 800 Pfd. Nettüll, i

ca. 320 Did. 32er weiß und farbigem Mohair-

Garn auf Spulen und in Bündeln, ca. 660 - 700 Pfd. 80¿r weiß und |chwarzem (lanz Garn auf Spulen, _

ca. 160 Pfd. verschiedene Wollstosse. _

ca. 300 P'd. verschiedene Mohair-Sioffe,

ca. 150 Ds keine, glatte Fadentüchec ohne Spißen,

ca, 200 D. verschiedene Fadentüer mit Spißen, ca. 8-20 Db. verschiedene Mohair-Tücher,

1 Part'e verschiedene ältere und neuere wollene

Tücher,

ca. 700 £8. Eisengarn-Colliers, _

ca, 700 Pfd. Eisengarn Ananas-Stoff,

ca. 600 Pfd. Eis ngarr-Bogenstofs, S

sortirt in: ganz weiß, ganz s{chwarz, wel mit farbig und {warz mit farbig; : geschnittenen, Woll-, Eisengarn- und Mohair- Spitzen und noch verschi. denen andern Arti- feln, a!s: Haben, Eisengarn- und Jeidene Nege, Gumuiitkordel, Strümpfe, Angora- uasten u. st. w. W im Ge\ammtanschlag von ca. 22,000 M am Moniag, deu 28. und Dienstag, den 29. d. Mts., je von Morgens 9 Uhr an, in dem Ge- \chä'tslok 1 Usch anns gegen baare Bezahlung partien- weise im öffentlich-n Aufstreih zum Beckauf, wozu Liebhaber ei: gel1d-n wi rden. Den 15. August 1576. i : Königl. Württemberg. Gerichté-Notariat. Ke vpler.

Cottbus-Großenhaiuner Eisenbahu. Neubau Cotibus - Frankfurt a./O. : Die Lieferung und Aufstellung von 117 Stück hs zernen Barrieren verschiedener Konstruktion nebst 152 S1ûck Warzungstaf-ln, sowie auch die Liefe- Bao von 82 S'ück Gradientenzeigern, 8 Stück Bahn:

meister- und 60 Stück Wärtergrenztafeln soll im Wege der öff: ntlihen Submission in 5 Loosen ent- weder getrennt oder im Ganzen vergeben werden,

Bedingungen, Koster berechnungen nebft Zeichnun- gen liegen im Bureau des Abthei ungsbaumeisters Mehrtens, Tiegelstraße 5 II., zur Einsicht aus und fônnen au gegen Erstattung von 3 Mark daselbft bezogen werden,

strecke BBALE rankfurt a./O.“ eingereicht sein müssen, ist auf: l 5 Freitag. den 25. August 1876, Bormittags 11 Uyr, ; im obengenannten Abtheilungsbureau angeseßt wor- den. [6765]

Cottbus, den 7. August 1876. Cto, 79/8.) Die Direktion.

Bekanutmahung,

Bei dem unterzeichneten Regiment soll eine Partie Futterstoffe, Drill resp. Drilljacken und Drillhosen, weiße Hosenleinen (resp. fertige weiße Hosen), Krageneinlage, Steifleinwand, silberne Lressen, Knöpfe, Hosenschnallen, Halsbinden, lederne Hand- schuhe, Unterhosen und Hemden im Submissionê- wege vergeben werden. E

Bezügliche Offerten und Muster, wel leßtere nicht zurückgegeben werden, sind bis zum 25, d. M, Bormittags 10 Uhr, bei der Bekleidungs-Kom- mi1sion des Regiments einzureichen. Die Lieferungt- Bedingungen können auf dem Bureau der Regi- ments-Bekleidungs-Kommission bis dahin eingesehen werden. : : [6928]

Ferner sollen bei dem unterzeichneten Regiment:

802 Tschakos mit Nationalen (Hessische Probe), 990 Tornister mit Nadeln, . 841 Pr. lohgare Tornister-Trageriemen neuester Probe, . 842 lohgare Leibriemen mit Schloß und ver- schiebbarer Säbeltasche, 842 lohgare Mantelriemen, 841 Brodbeutel (Preußi ch2 Probe), 201 Brodbeutel (Hessilhe Probe mit Riemen), 806 » eldflashen (Preußische Probe), 301 Feldflaschen (Hessische Probe), 16 Portepées, i 62 Säbeltroddeln für Unteroffiziere, 771 Säbeltroddeln für Gemeine, Das Umändern von 2334 Paar Patrontaschen (theils. Althe)sishe Probe), 777 echt juchtene Gewehrriemen, 19284 Pr. Patronenbüchsen, 2047 Reservetheilbüchsen, 2047 Fettbüchsen, ; 1551 Kochgeschirre für Infanterie, 941 Pr. Kochgeschirrriemen, | A 10 O has Kavallerie mit Schloß (Hessische Probe), 10 Faustriemen (Hessische Probe), 10 Pr. Sporen, 8 Labeflaschen, 1466 Salzbeutel, 851 Verbandzeuge, 1388 Reisbeutel, 4 Arznei- und Bandagetaschen, 2158 Rekognitionsmarken, / 1 Bataillons-Tambourstock mit neusilbernem

Knopf,

14 Trommelbandeliere (Hessishe Probe), 8 Pfeifen, 8 Pfeifenfutterale, 12 Signalhösrner, 12 Signalhorntrageriemen im Submissionswege vergeben werden.

Bezügliche Offerten sind bis zum 30. d. M,, Bormittags 10 Uhr, bei der Regiments-Beklei- dungs - Kommission einzureihen. Die Liéferungs- Bedingungen können bis zu dieser Zeit auf dem Bureau der Bekleidungs - Kommission eingesehen werden.

Darmí\iadt, am 16. August 1876. Das 1. Großh. Hess. Infanterie- (Leibgarde-) Regiment Nr. 115,

Bekanntmachung.

Die Lieferung von E S 4000 Stúck Magazin-Sácken für das Proviant-Amt in Mainz, welhe aus 2,25 M. langem, 75 Cm. breitem Hanf-Drillih zu fertigen find, soll im Submission8wege vergeben werden. Zu diesem Behufe haben wir auf Dienstag, den

29. August cr., Vormittags 10

: Uhr, in unserm Bureau Neue Universitätsftr. i Nr. 3 hierselbst Termin anberaumt. Lieferungs-

Unternehmer werden ersucht, ihre {hriftlichen Offer- ten unter gleichzeitiger Beifügung eines Probe- sackes versiegelt und mit der Aufschrift „Submission auf Lieferung von #1 Magazin-Sácken“ bis zur gedachten Zeit franfirt einzusenden. Die Lieferungsbedingungen liegen in unserem Bu- reau zur Einsicht aus. (Fr. 184/VIII) Mainz, den 15, August 1876. [6930

Königliches Proviant-Amt.

Verschiedene Bekanntmachunget- Zweite Vad-Clever-Lotterie

zum Bortheile der Bade- und Kuraunstalt im Königl. SEREn zu Cleve, fonzesfionirt für Preußen durch Ministerialreskript v 2°. A Een.

Î ammen Wer

500 Gewinne °°30/000 Mark

iehung definitiv am 25. Oktober ). R loose à 3 Mark, [6921] läne gratis, bei mir und in allen Agenturen, in Berin bei S. I. Basch, Molkenmarkt 14, und

Carl Hahn, Kommandantenstr. 30.

Jos. Arend in Cleve, Rendant der Bade- und Kuranstalt.