ea S
27,000 M, zum Ankauf von Pfarrgrundstücken, zum Bau von Pfarrhäusern und zur Dotation von Pfarrämtern 116, 0E zur Ertheilung von Religionsunterriht in den Schulen und zu Schuleinrihtungen 38,500 und zu anderen dringenden kirh- lichen Bedürfnissen, darunter auch zur Anschaffung von Gesang- und Gebetbüchern über 14,000 H verwendet worden. Auch zur Anschaffung von Orgeln, Glocken und Altargeräthen sind fast 4200 M, beigetragen, der inneren Misfion Ganzen find in den wendung gelangt. L
— Das Holzdiebstahlsgesez vom 2. Juni 1852 stellt er den dritten Kf eines des Holzdiebftahls Schuldigen dem einfahen Diebstahl im Allgemeinen gleich, so daß die im Straf- gesegbuhe (§8. 242) für einfachen Diebstahl festgesezte Strafe dem Holzdiebe gegenüber erst im dritten Rückfall zur Anwen- dung gelangt. Der Hehler eines Holzdiebstahls wird dem Diebe selb|t gleihgeachtet, und mit der vollen Strafe für Holzdiebftahl belegt; namentli bestimmt §. 8 2 des Holzdiebstahlsgesehes, daß in Beziehung auf den Rückfall es keinen Unterschied machen soll, ob die That in dem früheren und späteren Falle oder in beiden Fällen Diebstahl oder Hehlerei darstellt. In Be- ziehung auf diese Bestimmungen hat das Ober-Tribunal in cinem Erkenntniß vom 5. Juli d. I. ausgesprochen, daß der Hehler eines Holzdiebstahls, welcher fich im dritten Rück- fall befindet, wegen Diebstahls auf Grund des §. 242 des Strafgesezbuches, und niht wegen Hehlerei auf rund des 8. 259 des Strafgesezbuches zu bestrafen ist, auch wenn die beiden früheren Fälle Begünstigungen von Holzdiebstählen und niht Holzdiebstähle selbst waren.
— Die Ueberschreitung der Nothwehr ist nach einem Erkenntniß des Ober-Tribunals vom 17. Juli d. J. nur dann straflos, wenn die Vertheidigung, deren Grenzen in Bes stürzung, Furcht oder Schrecken überschritten worden (§. 93 3 des Str. G. B.), eine gebotene, d. h. eine solche war, die erfor- derlicher Weise einen gegenwärtigen, rechtswidrigen Angriff von sh oder einem Anderen abwenden sollte.
— Von gut unterrihteter Seite erfahren wir, daß am S D, M. di, Erdarbeïten zur Insterburg - Proftkauer Eisenbahn an dem Uebergange über den Angerapfluß bei Darkehmen in Angriff genommen sind.
Bayern. München, 24. August. Die Generalstab s- pit welche unter dem Kommando des General-Quartier- meisters, General-Lieutenants Graf v. Bothmer, eine Uebungs- reise unternahmen, sind wieder hierher zurügekehrt, — Unnit- teltar nah Beendigung der diesjährigen Herbst-Waffenübungen haben bei den beiden bayerischen Armee-Corps „Kavallerie- Uebungsreisen“ stattzufinden, für welche per Armee-Corps 9000 Mann zur Disposition gestellt werden. Die Leitung wird einem älteren Offizier der Kavallerie oder des Generalstabs über- tragen. Die im Kriegs - Ministerium gepflogenen Be- rathungen, ob bei Ergänzung dec Bestände an Hand- feuerwafen das Werdergewehr beivehalten oder das Mausergewehr eingeführt werden f\olle, sind, wie die „Leipz. Ztg.“ vernimmt, zu Gunften des legteren ausgefallen. Es werden daher die 53,000 Stück Gewehre, für deren Anschaffung der Landtag die nöthigen Mittel bewilligt hat, von der Königlichen Gewehrfabrik in Amberg nah dem bei den übrigen Theilen der deutshen Armee eingeführten Sy- steme hergestellt werden.
Sachsen. Leipzig, 25. August. Der Prinz Georg von E Aen traf ¿cféen auf der Dresdener Bahn hier ein und wurde auf dem Bahnhofe von dem Divifions-Commandeur General-Lieutenant v. Montbé und dem Garnisons-Komman- danten Oberst-Lieutenant v. Tettenborn empfangen.
Baden. Karlsruhe, 23. August. (Schwäb. Merk.) Die regelmäßige Vertheilung des von der Großherzogin ge- stifteten Denfkzeichens, beziehungsweise der Ehrengaben für treue Dienstboten, findet zum ersten Male am 3. Dezember, dem Geburtstage der Großherzogin, statt.
Elsaß-Lothringen. Colmar, 22. August. Der ober- elsässishe Bezirkstag wurde gestern vom Herrn Bezirks- präsidenten im Beisein von 22 Mitgliedern eröffnet. 4 Mit- glieder waren abwesend. Gewählt wurden: als Vorsißender Herr Baron von Reinach; als dessen Stellvertreter Herr Kempf; als Schriftführer die Herren Grad und Duclout.
und die Bestrebungen auf dem Gebiete mit 11,500 A unterftüßt worden. Jm beiden letzten Jahren 327,656 H zur Ver-
—
Wien, 24. August. Der Kron-
erreích:-Ungarn. ) A 2, September von Ishl in Schön-
prinz Rudolf trifft am n. : f 6 Auf das Beglückwünschungs\reiben des Kaisers Franz Ioseph anläßlih der Centennialfeier der Vereinigten Staaten hat Präsident Grant, der „Pol. Corr.“ zufolge, folgendes Antwor t\chreiben erlassen : Ulysscs S. Grant, Präsident der Vereinigten
n , Se. Kaise:lice Majestät Franz Josepb, Kaiser von Oesterreich, König von Böhmen und Aposftolischer König von Ungarn. Greßer und guter Freund!
Ich war sehr geschmeich:lt, durch den ehrenwerthen Gesandten Ew. Majestät bei der diesseitigen Regierung Grafen Hoyos das gürige Schreiben vem 19. v. M. zu erhalten, welches Ew. Majestät beliebte, ix Voraussicht des damals herannahenden hundertsten Jahrestages der Vereinigten Staaten, mit Glückwünscen an mich zu rihten
Es ift besonders erfreulich, zu erfahren, daß der Souverän einer der ältesten, berühmtesten und mächtigsten Nationen der östlichen Hemisphäre den Fortschritt in der Wohlfahrt anerkennt, welcher in jenem Zeitraume von dieser westlichen Republik vollbracht wurde, und daraus folgert, daß ein beharrlihes Fortschreiten in derselben Rich- tung von ihr erwartet werden dürfe. L T s
Die guten Wünsche, welhe Ew. Majestät für dieses Land aus- drücken, werden herzlih erwidert, und ih hesse zuversichtlich, daß wäh- rad dir weiteren Regierung Ew. Majestät der Fortschritt der unter Jh er Hirrschaft stehenden Länder in Allem, was zum Glücke und Gedeihen cines Volkes beiträgt, ebenso hervorragend wie bisher sein werde. : Af j Und so bitte ih den Ren Ew. Majestät in seinen siche- ren und heiligen Schuß zu nehmen. i :
Gegeten zu Bajbington, den Iun 1876 und im
ez Unabhängigkeit der Vereinigten Staaten.
Des R 2 U. S. Grant. Durch den Präsidenten: Hamilton Fish, Staatssekretär. | — Die zur Fesistelung der \pezifishen Zollsäße des mit Rumänien abgeshlossenen Handelsvertrages entsen- dete gemischte Kommission soll heute hier zu ihren Berathungen zusammentreten. „Hon“ theilt mit, daß die rumänischen Dele- airten bereits in Pest angekommen seien, und daß die Vertreter
s.
Staaten von Amerika.
161, Jahre
— Dem Landeskommandirenden FZM. Mollinary ift bef seiner gestern erfolgten Ankunft in Semlin seitens der dortigen Bevölkerung ein enthusiastisher Empfang mit Festbanket, Fael- zug und Illumination bereitet worden. Man darf dieser Kund- gebung, sagt das „Fremdenbl.“, ungescheut die Bedeutung eines Proteftes gegen die omladinistishen Umtriebe beilegen. FZM. Mollinary hält \sich in Semlin, wo auch Fürst Wrede zugegen ift, nur cinen Tag auf.
Agram, 24. August. Aus Essegg wird gemeldet, daß daseibst vorgestern zwei Haussuchungen stattfanden. Der Untersuhungsrihter in der Pakraßer Affaire ift neuerdings in Pakray eingetroffen.
Großbritannien und Der Prinz von Wales, der Königlichen Yacht „Osborne“ Morgen in Woolwich ein, Der Marlborough-House.
— Der Sekretär der Handelskammer von Manche fter hat eine Zuschrift aus dem Auswärtigen Amt erhalten, welche mittheilt, der Earl von Derby habe ein Telegramm von dem britishen Konsul in Bukarest empfangen, demzufolge das be- züglih des rumänischen Tarifs getroffene Abkommen, nah welchem England für neun (onate die Behandlung der be- günstigsten Nationen genießen soll, nunmehr in Wirksamkeit ge- treten sei. | — Die Homerule-Liga erneuerte am 21. August ihre Bewégung in Dublin durch ein Meeting unter dem Vorfiße Mr. Butts. Der Vorsigende sprach seine Freude darüber aus, daß die Anhänger der Partei unentmuthigt auf die Größe ihrer Macht vertrauten. Sie seien zwar mit ihren Anträgen dur- gefallen, do lasse sich das nit anders von dem gegenwärtigen Unterhause bei dem jeßigen Zustande der Parteien erwarten. Niederlage auf Niederlage müsse fie nur entshlossener machen. Nah einigen heftigen Unterbrehungen legte der Redner dann die von den Homerulern im Parlamente errungenen Erfolge dar, besonders die Aufhebung der Preßbeschränkungen betonend. Während der Reden einiger anderer Redner nahm der Lärm immer gröjere Dimensionen an und erreichte seinen Gipfelpunkt, als Mr. Doran auf der Tribüne stand, welcher die Ansicht entwickelte, daß durh das englische Parlament überhaupt keine Besserung der Zustände Irlands zu, erwarten sei. Später faßte die Versammlung in verhältnißmäßiger Ruhe die üblichen Resolutionen. Am folgenden Tage ward eine zweite Versamm- lung abgehalten, in welcher Butt zum Präfidenten des Bundes gewählt und eine Erklärung, daß die Zeit für Errichtung einer irländischen Sondervertretung gekommen sei, beschlossen wurde.
— In Woolwich wurde gestern der Bau eines neuen Tunnels unter der Themse begonnen. Er ift dazu be- stimmt, eine unterirdische Verbindung zwischen den Grafschaften
Essex und Kent herzustellen.
— Von den Fidji-Jusel n kommt die Nachricht von einem Aufruhr. Die näheren Umstände enthält ein Brief des Gouverneurs Sir Arthur Gordon an Herrn Shaw Lefevre, Parlamente, Die „E. C. entnimmt“ diesem ‘iefe folgende Mittheilungen : , j Briel Cer durch U Soralofigkeit einiger Beamten Masern ein- geführt waren und über 40,000 Menschen getödtet hatten, fielen mauce der neubekehrten Stämme im Innern wieder in ihr Heidenthum zurü, da sie argwöhnten, die Seuche sei absichtlich eingeführt worden, um die Macht der Einwohner zu s{chwächen. Der Gouverneur veranstal- tete Versammlungen der Gebirgéstämme, versicherte sie der guten Ab- sichten seiner Regierung, erklärte ihnen aber, sie hätten die Ober- herrshaft anzuecfennen, von Mord abzulassen, keine Frauen aus den christlihen Dörfen zu rauben und dem Karnibalen- thum zu entsagen. Vergehen würden bestraft werden. Zur Sicherung des Gesetzes ward ein Lager errichtet. Aw 12. April aber kam ein Trupp Bergbewobner auf die hristlihen Dörfer am Flusse und an den Grenzen der Provinzen Nadi und Nadroga hernieder. Gie mor- deten und verzehrten achtzehn Weiber und Kinder, brannfen au elf kleinere Städte nieder. An einigen Stellen fanden sie energischen Widerstand. Sir Arthur Gordon begann jeßt einen Feldzug zu rüsten, sandte nah Neu-Seeland um Waffen und 1tellte eine bewaffnete Macht einheimischer Polizei unter seinen Adjutanten Kapitän Knollys, wäh- rend fein Privatsekretär an anderer Stelle Truppen sammelte. Nah einer Beschreibung dieses Feldzugs in einer dortigen Zeitung ward am 16. Juni die starke Bergfeftung Mata-in- Batu im Sturm genommen, wobei die Angreifer nur zwel Mann einbüßten, die Anzegriffenen 38 Todte hatten. L In der fol- genden Woche ward der Feind aus allen Städten am Flusse vertrie- ben und viele seiner Berger gen zerstört. Auf die leßte Verschan- zung, Koro Vusolo, jollle gerade etn Angriff erfolgen, als in der Nacht vom 21. Juni die gesammte Macht der Einheimi}chen sich be- dingungslos dem mit der englischen Regierung befreundeten Hâupt- ling von Beimana, Kolikoli, unterwarf. Der Gefammtverluft der Eng- länder betrug während all dieser Operationen gegen 30 Todte und Ver- wundete. Ja den nächsten Tagen wurden aus allen Gegenden Ge- fangene eingebraht, Geriht ward gehalten, von den zum Tode Nerurtheilien follten 15 hingerichtet werden, einer derselben, ein Gift- mischer von Profession, entlief während der Nacht, die übrigen 14
wurden gehängt. — 26. August. (W. T. B.) Wie das „Reutershe Bureau“ beshlossen, zur Hülfe-
erfährt, hat die englische Regierung |
i Fur die türkishen Verwundeten eine Anzahl Kollis, gezeihnet mit dem rothen Kceuz, enthaltend Hospitalzelte und F-aggen der Genfer Konvention, nah dem Kriegs\shauplaße zu chicken. Die betreffende Sendung ist gestern bereits von
Woolwich dorthin abgegangen. Fraukreich. Paris,
Frland. London, 24. Auguk. der fih gestern in Antwerpen auf eingeschifft hatte, traf heute Prinz begab \ih sofort nah
24. rate 0 Fe officiel“ veröffentliht heute die Zusammenstellung der neu- r R leau der Generalräthe. Unter den 85 Präsidenten befinden fich 40 Mitglieder des Senats und 21
der Deputirtenkammer.
— Für den Kongreß der katholischen Arbeiter- vereine in Bordeaux hatte man auf 1500 Theilnehmer ge- rechnet , die auch eingeladen waren , aber kaum die Hälfte war ershienen. Ueberhaupt scheint die pekuniäre Lage dieser Vereine gar nicht \o glänzend, als man fie von ultramontaner Seite aus geschildert. Die Kasse zeigt ein großes Defizit; doch rechnet man auf Unterstühung durch das Centralcomité. — Auf den Bericht des JIesuitenpaters Marquigny nahm der katholische Kongreß zuleyt folgende Beschlüsse an: l :
1 Die in Bordeaux versammelten Vorstände der Arbeitervereine erkären sich durch die fkatholishen Lehren und die Erfahrung über- zeugt, daß der übernatürliche Einfluß des christlichen Prinzips allein die Gebräuche der wohlhabenden Werkstätten zurückführen kann, und daß der soziale Friede niemals auf feste Weise wieder hergeftellt werden wird, wenn der Glaube, die Gerechtigkeit und die Barm- herzigkeit der Kirche nicht das Auftreten der Meifter und. Gesellen regeln. 11. Nach den besten in unseren allgemeinen Versammlun- gen vorgelegten Abhandlungen lassen sich die Hauptgebräuche der auf
Trennung der Geschlehter und die
5) die Wahl erprobter Werkführer ; einem andern Tage als Fannilien-Oberhäupter durch den lien Begräbnisse. IIT. Außer Werkstätten Bezug i immer ein Zweifaches: die Werke
licher Erziehung, nämlih Schulen,
die wirthichaftiichen Werke, nämlich schaften, Sparkassen, Lebensversiche len Erfolg zu sichern, Meister
nen nur Gesellen sich von dem fatholischen dem Einfluß desselhen
durch den Beistand glücklich entwidckeln.
dustrielle Familie, auf nen, seine volle Anerkennung.
ihrer rechtmäßigen vollständig den
durch gegenseitige Zuneigung — Der „Köln.
6, einen Buchhändler 8 und Berger, Präsidenten
fängniß. Spanien.
zu
Madrid» 25.
find, wie verfichert wird, Grunde find au die Garnisone
ftillo is ernstlih erkrankt. im Ministerium des Innern, B \uch gemacht worden ;
ih angelegentlih mit der F D aner aufgelöst werden soll Parteiftandpunkte erklären fie
hat,
November zusammentreten und
daß die Abstimmung darüber E du
die Presse LO E SaitA die fich am 18. ist. Die „Nazione“ vom 22. ihren Direktor von „Sie \hreiben, daß j 18. März nicht begriffen , und feine Anhänger sie in Verlegenheit welches die Ideen
auf eine gründliche ] hat. Der König hat die Absti
tung Victor Emanuels war wi und die Minister würden den gänger regierten. Mit diesen offenbart, was Jch weiß nicht,
Ih muß annehmen, daß sie die
War es das nicht, \so wäre es
Die „Nazione“ hat dem daß die Jdeen Crispi's heute v bis zum 18. März in den haben. Mag es Herr Crispi
eine Umbildung der Partei
u bilde ih nich \or
unter Sella’'s Leitung Linke bilden, welche Vergangenheit leiten läßt, Landes denkt.
Plat finden, sondern er wird
unter denen er in 2 Parteien sind, von denen
halten an seinem Programm siher zu werden.
Türkei.
esu ch Z Eine Meldung der
haben, „Fürst Milan gab g
Mächte zu entspre{hen.
des guten Einvernehmens
„Agence Havas“ aus Belgrad gestrigen Besprehung mit den mächte, welhe gemeinsam zum erklärt, auf der Basis des
katholische Weise regierten Werkstätten auf Folgendes zurückfüh-
der ungarishen Regierung heute nah Wien abgehen.
ren: 1) die Heilighattung des Sonntags; 2) die Bestrafung
Frieden abzuschließen,
der Gotteslästerungen und der zügellosen milie; 4) die väterlichen Beziehungen ves Me
ie Arbeit ter sich und mit ihren Meistern vereinigt, D S tmiSiRen Unabhängigkeit Hindernisse in den Weg zu legen, soxdern um den auten Willen Aller zu Einem zu machen, entspricht Wh: : Bu A ls jede andere Einrichtun ei ben, und fie fann besser als jede an E g O A den sozialen Widerstreit beseitigen. Ztg.® wird telegraphirt: Das Zucht- polizeigeriht verurtheilte heute wegen des am 15. August ausgestoßenen Rufes: „Es lebe der Kaiser!“ einen Schneider zu
\piration daselbst vorgenommen worden.
Ftalien. Rom, 23. August.
entscheiden wird. am meisten mit dem Streite,
Herrn Crispi. D ih die parlamentarische noch viel weniger als
gerathen würde, wenn der Linken sind, nah denen Depretis regieren soll. Die Abstimmung die Erklärung von Seiten der Kammer, Aenderung in
18. März von ihrer Partei getrennt und mit
oder wenigstens seit 16 Jahren mit vershuldet, bereut
ätigt wird, gestern Abend offiziell ein T N die L e der Pariser Traktatsmächte gerichtet.“ „Politische n Belgrad bestätigt ebenfalls, daß die L serzishen Regierung nunmehr eine offizielle
treter der Mächte, diese guten Dienste zwischen ihm i R L wendung zu bringen und die Einstellung der Geindseligkeck überall, auch Montenegro gegenüber, herbeizuführen. — Wie
Redensarten: 3) die des Geistes ver Fa- ers zu seinen Gefellen; 6) die Bezahlung des Lohnes aa
Ns ift
dem Sonnabend und dem Sonntag an die Meister selbst; 7) die Organisation des Unterrichte und der religiösen Feste, Messen, Heirathen Und crist- den auf die gute Verwaltung der habenden Gebräuchen empfehlen uasere Kongrefse
christliher. Bewahrung und sitt- Vereine, fromme Verbindungen;
gegenseitige Unterftüßungsgesell- rungen. Um den ersteren vol-
ist ein gemeinschaftlihes Handeln aller exforderlih, und die wirthschaftliden Einrichtungen fôn-
der vereinigten Mister und IV, Der Kongr-ÿ zollt den
Verein gemachten Anstrengungen und den unter von eizigen Fabrifkherren erlangten Resultaten ‘in Bezug auf die Herstellung von freien Korporationen, welche den heilvollen Einfluß der katholischen Association auf - die ganze in- die Meister und die einfahen Arbeiter ausdeh- V. Die eristlihe Korporation, welche
niht um
welche sich in der Welt der
einen Kammerdiener des Hrn.
des Rechnungshofes, zu 15 Tagen Ge-
August. (W. T. B.) Die in
t it in Pampeluna stattgehabten Verhaftungen A R Us in Folge der Entdeckung einer Kon-
Avs demselben n von Ober-Navarra verstärkt
n. — Der Minister-Präsident Canovas del Ca- E y ias Auf den Unter-Staatssekretär
arca, ift ein Attentatsver-
derselbe ist indeß nicht verlegt worden.
Alle Zeitungen beschäftigen rage, ob die Deputirten- oder niht, und je nach ihrem
fih dafür B L Die offiziósen Blätter verfichern nah wie vor, daß die Regierung cl ili der Lösung dieser Frage noch keinen Beschluß gefaßt Man glaubt jedoch allgemein, daß das Parlament im unter andern auch über den die Reform des Wahlgeseßes betreffenden Entwurf berathen, und
auch über das Sgicksal der Nächstdem beschäftigt der in den Reihen März gebildet hat, ausgebroc;en bringt wieder einen Brief an Darin s\agt derselbe: Bewegung vom Sella verstanden haben; daß ih ih sagen sollte, mein Freund vom 18. März war daß das Land Recht der Politik und Verwaltung mmung verstanden und wollte
ein Kabinet der Linken, kein Koalitions-Ministerium. Die Hal-
e immer bewunderungswürdig, erhabenen Willen des Fürsten
verrathen, wenn fie mit den Jdeen und Grundsägen ihrer Vor-
Worten habe ih Jhnen {on
die Linke hinsihtlih der Staatsregierung will. was die Gruppe der Rechten will, die sich am
uns gestimmt hat. Irrthümer, welche sie di d N at.
um \o \{limmer für sie. Was
ih Ihnen verfichern kann, ist, daß ih und meine Freunde in allen
S U worin wir sie ftets e niht mit ihnen gehen.“ riefe
gedruckt, in welcher es heißt: .…
eine Bemerkung vor- „Es scheint uns unmögli, on allen getheilt werden, welhe
Reihen der Opposition gekämpft
wollen oder nicht, es muß sich en vollziehen; und wie sich die
alte Rechte am 18. März gespalten hat, um am 27. eine neue
n, so muß sih auch eine neue t von den Erinnerungen an die dern mehr an die Zukunft des
Jn dieser neuen Linken wird Herr Criépi keinen
bei den Jntransigenten bleiben,
aber selbst mit denen wieder sich kaum verständigen können, da wir nicht wissen, ob diese die i rde A N ‘die Lega democratica einzutreten eingewilligt hat.“ — Das „Diritto“ bestätigt übrigens, daß in der Majorität
Vorbehalte annehmen werden,
die eine vorwärts drängt, die
andere nicht nachfolgen will. Das Ministerium hofft durch Fest-
einer Majorität im Parlament
Aus Wien vom 25. August, Nachmittags, wird gemeldet: „Für ft Milan hat, wie von hiesiger bestunterrichteter
Mediations-
Korrespondenz“ aus Friedensbeftrebungen der Form angenonimen estern Abend den Vertretern der
Garantiemächte seine Bereitwilligkeit kund, die angebotenen guten j anzunehmen und den Wünschen und Rathschlägen der i rge. Gleichzeitig ersuchte der Fürst die Ver-
behufs Wiederherstellung t der Pforte in An-
meldet, hat Fürst Milan bei der Vertretern der Pariser Traktats- Frieden riethen, seine Geneigtheit Status buo-ante bellum del
— Aus Konstantinopel liegen folgende Nachrichten vor: Die „Correspondence orientale* vom 22. August meldet: oDie Frage einer Regentschaft, die einen Augenblick lang aufgetaut war, i} jeßt definitiv beseitigt. Es war auch von einem Thronwechsel die Rede gewesen, es if aber be- \{los}sen, jede Berati.ung dieser Frage bis nah dem Kriege zu verschieben.“ — Der Bericht des Dr. Leidesdorf über das Befinden des Sultans \chließt mit den Worten: „Se. Mojestät hat seit mehr als sech8 Wochen an hartnäckiger Shlaf- lofigkeit gelitten, die dur die heftigen Ershütterungen hervor- gebraht war. Diese leng anhaltende Schlaflosigkeit, die man endlih durch eine zweckmäßige Behandlung gemildert hat, hat dennoch das Nervensystem Sr. Majestät in einem Zustand von Ueberreizung gelassen, der für einige Zeit noh viel Ruhe, Pflege und Schonung beanspruht.“ Rach dem Befunde wird die Herstellung des Sultans eine Behandlung von 3 Monaten erfordern; der Arzt will fich verpflichten, ein befriedigendes Resultat zu erzielen, wenn der hohe Kranke sich während dieser Zet seinen Änordnungen fügt. Uebrigens hat man dem Dr. Leidesdorf sehr günstige Bedingungen gestellt: 50,000 Frs. Für seine Ueberfiedelung, 2500 Frs. täglihes Honorar während seines Aufenthalts, und eine Wohnung im Palast von Dolma-bagtsche.
— Dem „P. Ll.“ wird aus Pera, 17. Auguft, geschrie: ben: „Ein Ministerrath hat vorgestern stattgefunden, an dem \ämmtliche- Minister ohne Ausnahme theilnahmen und der \ich mit der Thronbeseyzungsfrage beschäftigte. Die Diskusfion war eine sehr heftige. Der Großvezier und seim Anhang ftüßen fih auf das Gutachten des Prof. Leidesdorf, daß der Sultan geheilt weren könne, ‘und verlangen daher, daß man abwarten soll. Midhat dagegen und feine Gefinnungsgenofsen machen gel- tend, daß die gegenwärtige Situation eine unduldbare, unge- feglihe und für das Land gefährliche sei und deshalb nit länger andauern dürfe. Man ging auseinander, ohne einen Beschluß gefaßt zu haben.“
— Den Nummern der „Turquie“ vom 15.—18. August entnehmen wir folgende Mittheilungen :
„Trohdem der Krieg mit seinen Anfordernifsen die Kaiser- liche Regierung fast ganz in Anspruch nimmt, versäumt sie doch nihts, um die von der vorigen Regierung so sehr ershütterte innere Verwaltung zu reformiren. Um dem festen Willen des Sultans und den einmüthigen Wünschen aller Völkerschaften des Reiches zu entsprehen, hat der Großvezier einen Rath eingeseßt, mit dem Auftrage, das Programm der neuen Reformen, die in der allgemeinen Verwaltung des Landes einzuführen find, und die durch den bei der Thronbesteigung Sr. Majestät veröffentlihten Kaiserlihen Hatt empfohlen wor- den, auszuarbeiten. Diese Nachriht wird nicht ver- fehlen, bei uns wie in Europa den glücklichsten Eindruck hervorzurufen, Die Personen, welchen diesen Rath bilden und deren liberale Gesinnung bekannt i}, werden ficher der Erwartung der Kaiserlichen Regierung und der Völker des Reiches entsprehen.“ Mitglieder der Kommission sind: Server Pascha, Minister der öffentlichen Arbeiten, Präses; Kiani Pascha, Dircktor der indirekten Steuern; Jufsuf Pasha, Direktor der Staatsarchive; Seifeddin Effendi, Mitglied des Staatsrathes; Kadri Bey, Stadtpräfekt; Alexander Effendi Karatheodori, Unter-Staatssekretär im Minifterium des Auswärtigen; Vahan Effendi, Unter-Staatssekretär im Justiz-Ministerium, und Mihran Bey, Mitglied des Staatsrathes.
Wie die von der Regierung angeordneten Maßregeln aus- geführt werden , davon giebt eine Korrespondenz der „Turquie“ aus Rhodus ein tlarecs Bild. Es heißt darin:
„Der Kaimakam der Insel, gegen den {were Verdachttgründe vorlagen und der daher selbst in die erhobenen Länklagen verwickelt war, ift nickts desto. veniger mit zwei Delegirten des Mutefsariflik von Rhodus beauftragt worden, dic Untersuhung über diese An- \chuldigungen zu leiten. Seine Lage war aber so verwickelt, daß er zu ganz ungeheuerlid en Hülfémitteln seine Zufluht uchmen mußte ; eines derfelben mag bier angefübrt werden. Auf der ganzen Insel Casfsos wie überhaupt auf den Sporaden versteben di: Chefs des Vei waltungéperfonals, d. h. drei oder vier Leute, türkisch zu les.n und zu schreiben und doch werden viele zum Theil wichtige Dokumente in dieser Sprache geschrieben und von den Richtern und Räthen in blindem Vertrauen unterschrieben. Der Kaimakam indeß fand es ebenso bequem als natürlich, zwei Deklarationen türkish aufzuseßen und dem Bischof der Méetropole mit der Bitte um 1eine Ucterschrift zuzusenden, unter der Versicherung, daß sie sich nur auf Fragen von untergeordneter Wichtigkeit bezögen, die schon fiüher berathea und beschlossen seien. Der Bischof aver bat dèn Chef der Douane, ihm ten Inhalt der beiden Dokuneute anzugeben und faud, daß sein Vertrauen s{härdlich gemißbraucht werden follte. Dean das eine Dokument war eine scharfe Anklage gegen einige der ehrenwerthesten Bürger, das andere die Bitte des Landes um Sendung einer Anzahl von Soldaten und Gensd’armen nach Cassos, um über die „von einigen Ruhestörern be- drohte“ ôffentlihe Ordnung zu wachen.
Auf diese Weise werden die lcyalen Absichten der Hohen Pforte ausgeführt! Dies zeigt aber auch, wie dringend nöthig eine schnelle Abhülfe dieses traurigen Zustandes ist. Mit einen derartigen Verfahren, fagt die „Turquie“, kann man kein La: d verwaiten, das \chon jeßt nur zu geneigt ist, mit seinen griehischen Nachbarn und Raeligionsgenossen zu ‘ympathisicen.“
— Die türkishen Zeitungen vom 16. August veröffent- lihen ein Dekret der Pforte wegen Ausgabe von 300 000,000 Piastern (54 Millionen Mark) Papier- geld mit Zwangscours. Die Scheine sollen auf je 100, 50, 20, 10 und 5 Piaster lauten. Zunächst werden 200 Millionen ausgegeben werden, 100 Millionen bleiben in Reserve. Die Emission erfolgt unter Controle der ottomanishen Bank, deren E i für die Gültigkeit jedes einzelnen Scheins erforder- ih ift.
Zur Amortisation find die Erträge der Kohlenbergwetke von Heraklea und einiger neuerdings von der Civilliste an den Staats\schay abgetretener Domänen beftimmt, welche alljährlich an die ottomanishe Bank abzuführen find, wogegen letztere Uno eine entsprehende Summe Papiergeld aus dem Ver- ehr zurückzieht.
Die Bestimmung hinsichtlih des Zwangscourses wirkt nicht zurück auf Geschäfte, welhe shon vor Veröffentlihung des Dekrets zwischen der Pforte und Dritten abgeschlossen waren. In diesen Fällen bleiben die kontraktlichen Festsezungen maß- gebend. Ferner müssèn Zoll- und Telegraphen-Gebühren in klingender Münze entrichtet werden; bei allen anderen öffent- lihen Kassen wird das Papiergeld an Zahlungsstatt an- genommen.
Wie man hört, wird die Emission augenblicklich noch da- durch verzögert, daß der erforderlihe Vorrath von Papier mit Wasserschrift in Europa hat bestellt werden müssen und noch nicht angekommen ist.
Das Projekt der Bildung einer Nationalgarde in Konstantinopel mat Fortschritte. Die national-türkischen Blätter \prehen davon als von einer nothwendigen und mög- lichen Sache. Besondcrs nimmt sih das „Iitihad“ des Pro-
dazu, „dieses Projekt verwirkliht wfirde — und es if Grund,
werden wird — \o würde diese offizielle Bewa nung der Musel- männer eine wirkliche und ernste Gefahr für die waffenlosen Christen begründen.“
— Nah den türkishen Journalen hat der Marine-Minister den Kommandanten der Kriegsschiffe d:n Befehl gegeben, die ferbishe Flagge von allen irgendwo fih unterwegs befinden- den Segelschissen abzunehmen und fie zu zwingen, die tür- kishe aufzuhissen, weil Serbien keine Häfen befige und alle Schiffe, welhe das Schwarze und Marmarameer unter dieser Flagge befahren, Eigenthum der Bewohner einiger türkischer Provinzen find, welhe auf Autorisation des serdvishen Agenten in Konstantinopel diese Flagge haben aufziehen dürfen. Was die serbishen Fahrzeuge betrifft, die sh auf der Donau befin- den, so ift ihnen verboten, über die Mündungen des Timok hinauszugehen und wenn ein Fahrzeug oder Segelboot mit serbischer Flagge diese Grenze überschreitet, soll es von der Kaiserlihen Marine konfiszirt werden.
_— Die „Presse“ vom 25. August stellt die Lage auf dem Kriegs\chauplatz wie folgt dar:
Die Kämpfe jüdlih Alexinaß dauerten noch gestern als am sechsten Tage fort und sie cheinen nach den endlich einmal theilweise übereinstimmenden Depeschen aus Belgrad und Konstartinopel bisher resultatlos gebiieben zu sen. Selbstveritändlih hat man sich diesen sehstägigen Kampf nicht als eine fortlaufende große Feldschlacht, son- dern als eine Reihe unterbrochener Einzelkämpfe mit viel Geshütz- feuer zu denken, welche sich vorläufig um die Beseßung oder Verhin- derung taftisher Positionen auf beiden Seiten der Morawa drehen. Wer auch in diesen größerea cder kleineren Theilgefechten öitlih und südli von Klexinaß der Sieger sein mag, immerhin spricht die Er- bitterung und Ausdauer, mit welcher um jeden Fußbreit Landes ge- kämpft wird, für die Ebenbürtigkeit der Gegnec. Jn dem engbe- grenzten Raume des Morawathales, wo die leßte entscheidende Schlacht geschiagen werden kann, wenn nicht inzwischen eine Media- tion erfolgt, wird sih das taktishe Geshick der beiderseitigen Führer und die kriegerische Tüchtigkeit der Kämpfenden b-wäbren müsseu.
Die se-bische Kriegführung litt bidher an der Verzettelung der Kräfte, au der Absicht: statt eines Hauptzweckes, allerlei und vielerlei Nebenzweke zu erreichen. Dietürfkische Kriegsleitung charakterisir!e sih dur die Langsamkeit ihrer Entschlüfse und Operationen, Mär- gel, welbe die Serben nicht auêgenußt haben. Daß die Türken das Schwergewicht ihrer strategishen Operationen anfänglich gegen das abgeshiedene Timokthal gerichtet haben, war ein arger Mißgriff, den sie mit {weren Opfern ct Zeit und Kriegsmaterial und in den leßten Tagen auch mit dem Verluste der in jenem Thale mühsam er- worbenen Pesitionen büß-n wußten. Erft nah aht Wocen ent- \hlessen sie sich, ihre naturgemäße Operationslinie längs der Morawa einzuschlagen.
Die kleinen Vortheile, welhe die Serben nach den lehten Tele- grammen bei Knjazewahß und Sjeniza ecrrangen, sind vorläufig nit von Belang. Dicse jeßt rebeasächlihen (Erfolge könnten erst nah dem Zurückdrängen der Türken von Alerinaßz von erhöhter mili- täriscer Bedeutung werden, in jedem FaUe dürften sie aver bei den Friedensunterhandlungen geltend gemacht werden.
Ferner erhielt die „Presse“ folgende Telegramme: “Belgrad, 24. August. Nach Versicherungen aus Regiecungs- freisen dauert die Schlacht be! Alexinaß heute am sechsten
Tage noch fort. Gestern sollea die Türken eine dreimalige Attaque versuht haben und stets abgewiesen worden sein. Heute begannen fie wider den Angriff, mußten jedoch den Kampf aufgeben und fich zurückzichen. Einige Stunden später war dres der Kampf wieder in vollster Entwickelung. Ueber den Ort, wo gekämpft. wird, s{weigen die Regierungsorgane. Priyatnachrichten melden, daß dke Sblacht zw:shen Te'chiza und Alexinaßt geschlagen wird. Danach haben also die Türken in den Gefechten am dritten Tage die Serben von Supovaz gegen Alexinaßz zurüdgedrängt Authentisde Nachrichten liegen jedoch nach dieser Richtung niht vor. Nah einer Meldung, die ih als veriäßlich betrachten fann, beschießen Türken Alcxinat:. Gewiß i nur, daß der Kampf mit fuchtbarer Giwalt fortdauert. Tsche: naj-f hat bereits auch von Leschjanins Corps Verstärkungen herangezogen, und leistet dem vordrinzenden Feinde kräftigsten Widerstand. Die Türken haben die Tscherkessen ins Vordertre}fen gesendet, dann folgen Redifs und Nizams. Hinter diesen wurden, damit keine der vo!: deren Abtbeilurgen die Flucht er- areife, Kanonen in das Hintertreffen gestellk. Zum Begrahen der Todten und Fortichaffen ec Verwundeten haben die Türken \ich diesmal keine Zeit gelassen, denn auch sie kämpfen mit äußtrster Er- bitterung. Die Serben thun deêgleichen
_ Heute wunde folgendes offizielle Bulletin ausgegeben: „Bis geïlern dauerte der Kampf unaufhörlih seit fünf Tagen fort. Gestern wurde von vier Uhr Früh bis aht Uhr Abends zwischen Nisch und Alexinaß gekämpft, Der Feind hatte unsere Posiiioaen bei Prugovaz angefallen und stürmte in der Flanfe bei dem Kloster St. Stephan mit ganzer Ma@ckt ios, Die Ser- ben leisteten tapfer Widerstand und \{chlugen den Angriff zurück, Die Infanterie ver!heidigte ihre Positionen wacker, die Ar- till’rie nahm dén Feind in ein Kreuzfeuer von Granaten und ver- ursachte den Türken g: oßen Schaden. Vormittags wogte der Kampf auf dem rechter, Nachmittags auch auf dem linfen Meraya-Ufer län- gere Zeit hin und her, bis beiderseits die Türken zurückzeschlagen wurden. Die Serben stürzten überall mit begeisterten Hurrah- rufen vorwärts, Heute Morgen wurden die Kämpfe wicdec mit einer heftigen Kanonade oberhalb Alexinaß eröffnet und der anrückende Feind mußte abermals dem verbeerenden Kanonenfeuer weichen. Hier- auf wurde der Kampf eing: stellt.“ Aus dem Bulletin ift nur soviel erkennbar, daß die Türken noch immer vor Alexinaß stehen. Bisher find weder annäher-d die Verluste nah fünftägiger blutiger Schlacht, noch die beiderseitigen 1chlicßlihen. Positionen angegeben wotden. Hauptmann Protics und viele andere Offiziere sollen gefallen sein
Das Blatt bemerkt dazu:
_ Das eingetroffene offizielle serbishe Bulletin beitäligt nur die bisherigen Berichte, nach denen die eigentlihe En: scheidung ebenso- weuig erfolgt ist, wie die in einem gestrigen Telegramme aus Kon- stantiropel gemelde!e Vereinigung der beiden, durch die Morawa ge- trenntcn Corps von Ali Saib und Achmed Ejub Pasha. Der Erstere steht noch immer etwa be: Nosrina, eine Stunde südlich Alerinatz; der Andere wahrscheinlich bei Prugovaz, zwei Stunden öftlih Alerinaß im Osrengebirge. Das im Bulletin erwähnte Kloster St. Stephan liezt eine halbe Stunde pordöstli des zuleßt ge- nannten Ortes.
— Die neuesten telegraphishen Berichte vom Kriegs- \chauplatze lauten:
Belgrad, 25. August. (W. T. B.) Offiziell: Die serbishen Truppen haben am sechsten Kampftage bei Alexinat einen bedeutenden Sieg über den zweifah über- legenen Feind davon getragen. Die Türken versuchten, sih vor den serbishen Linien zu verschanzen, mußten aver, durch die serbishen Truppen daran gehindert, den Kampf im offenen Felde annehmen und wurden vollständig geschlagen. Die Türken flohen bis hinter Katun und räumten das ganze Terrain von St. Stefan bis zur Morawa. Auf der Flucht haden die Türken große Quantitäten Geshügmunition, sowie einige hundert Todte und Verwundete auf dem Schlachifelde zurückgelassen. Die in Folge des fortdauernden, sechstägigen Kampfes eingetretene äußerste Ermattung hinderte die scrbishen Truppen den derou- ‘irten Feind weiter zu verfolgen. Die Türken befinden fich noch
die
jektes sehr lebhaft an. „Wenn jemals,“ bemaki die „Pol. Korr,“
anzunehmen, daß es von der Regierung in Erwägung gezogen
| einige Verschanzungét errihtet haben. Die serbishen Truppen find voll Enthusiasmus.
Belgrad, 25. August. (H. T. B) Ein Telegramm T\schernajeffs gratulirt den Fürsten zu dem vollständigen Sieg über dée Türken. Die Armee Ahmed Ejub Paschas ist völlig zersprengt worden und hat enorme Verlriste erlitten. Hor- vatovic entschied vie Shlaht dur Umgehung des linken Flü- gels der Türken, welche sich in wilder Flucht zurückzogen.:
— Vom türkis{ch-montenegrinischen Kriegss\chau- plaze wird gemeldet: Der amtsihe“ „Glas Cruagorca“* fon- ftatirt die mißlihe Lage der Türken in Bosnien und der Herze- gowina. Nach demselben könnte Moukhtar Pafsch« in keiner Weise die türkische Herrschaft in der Herzegowina von Neuem aufriten. Der Fürst von-Montenegro habe dur Ver- nichtung der türkishen Hauptarmee in der Herzegowins dieses Land moralisch erobert und thatsählih mit einex Abtheilunez seines Heeres besezt, welhe die in den festen Orten eingeschlo}senen Ueberbleibsel der türkishen Heeresm-cht überwahhe. Djeladdin Pascha könne den leßteren von Mostar aus nicht zu Lülfe kommen. Der Fürft fteche mit seiner dur die erfohtenen Siege begeisterten Armee dem Feinde gegenüber, der in seinem Tod2s- kampfe sich noch zu den legten Anstrengungen aufrasse. Noch einen Sieg bei Podgoriza — sfagt der „Glas“ — und der Weg zu der erhofften Vereinigung der serbishen und monte- negrinischen Truppen stehe ofen. Mittlerweile fihern der Sieg bei Vucidol und der wiederholte Sieg im. Bezirke Kucci dcm Fürstenthume Montenegro bereits die Stelle des Siegers bei dem endlichen Ausgange des Krieges. - Die’ von den Türken verbreitete Nachriht, Djeladdin Pascha fei mit mehreren Tabors in Trebinje cingerückt, entbehre der Begründung.
_ Nußland und Polen. St. Petersburg, 24. Avg"ft. Die Abreise des Kaiserlichen Hofes, zunächst nah Warschau, erfolgt am Dienstag, den 29. August. Der Aufenthalt dase1bst wird aht Tage währen. — Der Reichskanzler Für| Gort- \chakoff wird, wie der „Herold“ meldet, Se. Majestät den Kaiser auf der Reise nah der Krim begleiten.
Schweden uvd Norwegen. Stockholm, 25. August. Se. Majestät der Kaiser von Brafilien ist heure Abend nah Hangöôudd abgereist, von wo derselbe seine Reise nah St. Petersburg fortsezen wird.
Amerika. New-Yorker Kabeltelegramme vom 23. d, M. melden: Die Sioux-Indianer haben Abgesandte mit Geschenken an die canadischen Schwarzfuß-Indianer geschickt und dieselben ersucht, sich ihck# in ihrem Kriege gegen die Vereinig- ten Staaten anzuschließen. Die Schwarzfuß - Jndianer lehnten diesen Vorschlag ab, worauf die Siourx drohten, daß fie nah beendigtem Kriege mit den Vereinigten Staaten die Grenze äber- schreiten und das Land der Schwarzfüße angreifen würden. Die canadische Regierung hat versprochen, den Schwarzfuß-Indianern erforderlihen Falles Schuß angedeihen zu kafsen.
Die Nr. 65 des „Amtsblatts der Deutschen R eich?- Post- und Telegraphenverwaltung* hat folgenden Inhalt: Verfügungen: Vom 15. August 1876. Vorficht bei Auszahlung von Beträgen auf telegraphischen Postanweisungen. Vom 17. August 1876. Rücksendung der Rüdscheine zu Einschreibbriefen aus den Vereinigten Staatex von Amerika.
Get»cre und Sandel.
Das Direktorium der Chemnitz - Komotautr Eifens bahn macht befannt, daß vem 31, d. M. ab der Umtausch der Prioritäten dieser Vahn gegen 3 prozentige sächsi-che Rente nur noch in der Weise erfolgen fann, daß der biéher neben den Rententitres ausgefolgte Baarbetrag, der tis zum 15. August mit 30 Æ# bemessen war, gegenwärtig abe: auf die Hälfte fixirt ift, gänzlich in Weyfall Ffommt. Di- überwiegende Mekbrzahl der Pcioritätenbefißzer hat ihre Stücke bereits zum Umtausch angemeldet.
Wien, 25. Auoust. (W. T. B.) Die „Presse“ veröffentlicht ein von der Staatsregierung mit derStaatsbahn wegen Ordnurg des Staatsgarantieverhältnisses g-troffenes Uebereinkommen, wos nach die \hwebenden Differenzen ausgeglichen 1nd zur Vermeidung fünf: tiger Streitigkeiten besondere Nomen für Anwendung der Garantie vereinbart worden sind. Die Anlagekosten des garantirten Nehes sind auf 52,333,013 Fl. fixirt, die für die Garartieberehriung in die Betriebsrechnung einzusteUenden Posten sind präzifirt.
— Auf dcr Tagesctdnung der m 31. August stattfind- nden Unitensbank in Wien steht ein Antrag des Vernaltungêraths auf Reèuktion des Aktienkapitals, Das leßtere betrug noch vor ¿twa zwei Jahren 35,000,600 Fl. in 175,00 Aktien à 200 Fl. In der Generalve: samwlung vora 7, Mai 1874 wurde beschloffen; 20,000 Stück eigener Aktien einzuziehen, ferner von den übrigen Aktien 60 Fl. per Stück, im Ganzen also 9,300,000 Fl. abzustempeln. Das Aftienkapital wurde somit auf den Betrag von 21,700 000 Fl. reduzirt. Die Generalversanimlung vom 31. März 1876 beshloß abermals in Folze erlitlenex Valufte eine Re- puftion de-s Akftienkapitais, dieêmal bis auf dn Betrag von 16,800,000 Fl. Der Verwaltungsrath wurde nämli ermächtigt, die bereits am 31. Dezember 15875 im Besiße der Bank befindlich gewesenen 10,312 eigenen Aktien und die feither an- gekauften, bis zum Maxin.albetrage von 35,060 Stücken im Wege weiteren Knkaufs von Aktien zu kompletiren und diese Aktien einzu- ziehin. Ja der Generalversammlung vom 31. d. M. sollt nun die dritte Kapitalredukt1ou seit zwei Jahren, beziehungsweije seit fünf Monaten die zweite, beslcssen werdin. Gegenwärtig handelt es fih um die Abstempelung ven 40 Fl. pr. Aktie, so daß der Nominalwerth der ursprönglih auf 200 Fl. lautenden Aktien jeßt 100 Fl. betragen soll. Der abzustempelnde Betrag repräsentirt bei den ncch im Umlaufe befindlichen 120,000 Aktien einen Betrag von 4,800,000 Fl., wodurch das Aktienkapital von ursprünglich 35 Millionen auf 12 Million:n Gulden verringert wird.
— Aus London wird über den Silkermarkt unter dem
19. August geschrieben: „Der Silbermarki entfaltete in voriger Woche beträchtliche Rühr gkeit; anschnlihe Beträge wurden zu 534—931 per Unze Standard und zuweilen noch höher für sofortige und beson- dere Versendung begeben. Augenblicklih hat aber die Nachfrage ein. wenig nachgelasscn, und was gestern umgeseßt wurde, realisirte nur 524 d. per Unze. Die Zufuhren vou Amerika sind nicht sehr be- trächtlih gewesen, das Gros der Zufuhr kam vom Kontinent. Mexi kanische Dollars wurden zu 53} d. per Unze abges:zt.* — Die Bilanz des Russiscbeo Gegenscitigen Boden« kreditvereins per 1. Juli cr. ergiebt, dex „B. Börj. Z.“ zufalge, für das erste Semester des laufenden Jahres einen Gewinn, von 1,105050 Rbl. Der Pfandbrief-Nmlauf betrug an diesem Tage 113,543,000 Rbl. Vorschüsse auf lange Termine figuriren in der Bilanz mit 113,521,841 RUl., kurzsih1ige Darlehen mit 6,896,772 Rbl. Für Meng de zwölften Serie von Pfandbriefeu sind bisa her 1,075,191 Rbl. Vorschüsse auf langen Termin erxtheitt worden,
Verkehrs-Anstalten. Triest , 26. August 1876. (W. T. B.) Der Lloyddampfer „Minerva * ift gestern Nachts 11 Uhr mit dec cstindisch-hinefishen Ueberlandpost ars Alexandrien hier eingetroffen. New-York, 2ò, August. (W. T. B) Der Dampfer „Erin“ vou der National-Dampfjchiffs8-Compagnie «C. Messingiche Line) ift hiec eingetroffen. — Dex Dampfex des
auf dem linken Morawa-Ufer, wo sie während der leßten 6 Tage
i Norddeutschen Lloyd ,Mgin“ ijt hier cingetreffen,