1876 / 204 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Wed, 30 Aug 1876 18:00:01 GMT) scan diff

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bezogene Dienfteir(fommen maßgebend is. Zur Disposition hè- stellte Beamte ‘aben daher nur das Rechck, Berechnung der Pen- fion nah Maßgabe des von ihnen zulegt bezogenen Geßalts zu verlanger,. Die nach ihrer Entfernvng aus dem Awnte bezügl. des Diensteinkommens der Stelle, welche sie bekleideten, einge- tvetenen Veränderungen sind ohne Einfluß auf die Höhe der Ahnen zu gewährenden Pension.“

Der fcanzösishe Botschafter in St. Petersburg, General Lefl ô , ift gestern Abend von dort hier angekommen, im Hotel Royal abgestiegen und heute Mittag nah Paris weitergereifst.

Der Direktor des Königlichen ftatistishen Bureaus, Ge- Heimer Ober-Regierungs-Rath Dr. Engel, ift am 27. d. M. zur Theilnahme an den Berathungen der 1X. Session des inter- nationalen statistishen Kongresses nah Budapest abgereist, von wo derselbe Mitte k. M. zurückerwartet wird.

Schleswig, 28. August. (Kiel. Ztg.) Die Königliche Regierung hat in Betreff der Konservirung der städtischen Archive ein Rundfchreiben erlassen. Es wird in demselben gesagt, daß vielfach darüber geklagt worden sei, daß die älteren Ftädtischen Archive fich meistens in einem sehr verwahrlosten Zustande befinden und daß in Folge dessen ein nicht un- bedeutender Theil von interessanten für die Landgeschichte wih- tigen Dokumenten verloren geht. Daß, bemerkt die Königliche Regierung, Urkunden von historishem Werth absihtlich ver- nichtet oder gar veräußert worden, sei zwar nicht anzunehmen, da nach der ausdrücklihen Vorschrift des §. 71 Ziffer 2 der Städteordaung vom 14. April 1869 eine Aktenkassation überhaupt nit ohne Genehmigung der Aufsichtsbehörde ftatt- finden dürfe und vorausgeseßt werden könne, daß bei den ftädtishen Behörden überall so viel Interesse für die Erhaltung dieses wichtigen Theiles des städtishen Eigenthums vorhanden ist, daß Vershleppungen und Entwendung von Akten wirksam vorgebeugt werde. Dagegen seien die zur Aufbewahrung [von Akten benugzten Lokale und Einrichtungen der Häuser nit derart, daß dieselben genügende Sicherheit gegen Feuersgefahr und all- mählicher Verderbniß der Akten durh Feuchtigkeit u. #. w. gewähren und fei eine Abhülfe dieses Uebelstandes nicht selten mit großen Kosten verbunden. Unter diesen Umftänden fei es als ein sehr lobenswerthes Entgegenkommen der Verwaltung des Königlichen Staatsarchivs zu betraten, daß dieselbe sich bereit erklärt habe, die älteren und wichtigeren Urkunden der Städte gegen Revers und unter Vorbehalt des Eigenthumsrehts zur Aufbewahrung anzunehmen. Indem die Regierung bemerkt, daß erfreuliherweise bereits eine Reihe von Stadt- und Fleckenge- meinden ‘von diesem Anerbieten Gebrauch gemacht haben, \priht sie den dringenden Wunsch aus, daß Leßteres in stets ausge- dehnterem Maße zunehmen möge, und giebt anheim, sich zu diesem Zweck mit dem Staatsarchivar Dr. Hille in Schleswig direkt in Beziehung zu seßen.

Vayern. München, 28. August. Se. Majestät der König hat an seinem Geburts- und Namensfeste den Oberft- Hofmeister Grafen zu Caftell und den Oberst-Stallmeister Grafen v. Holnstein durch Verleihung des Komthur-Kreuzes des Verdienst-Ordens der bayerishen Krone ausgezeihnet. Die Appellationsgerihts-Präsidenten v. Vogt in München und v. Schab in Nürnberg wurden auf ihr Ansuchen unter Allerhöchster Anerkennung ihrer langjährigen treuen und hervorragenden Dienste in den Ruhestand versezt und von Sr. Majestät dem König durch Verleihung des Großfkomthur- kreuzes des Verdienst-Ordens vom heiligen Michael ausgezeichnet. Der bisherige General-Staatsanwalt Reichsrath v. Hau- benshmied wurde an die erledigte Appellationsgerihts-Präsi- denten-Stelle in München, und der Appellationsgerichts - Direktor v. Kleinshrod an jene in Nürnberg ernannt.

Die „Allg. Ztg.“ meldet: Der Beschluß der Mehrheit der Abgeordnetenkammer, durch welchen die Wahlen der beiden Abgeordneten des Wahlkreises S ulzbach, der Herren Staats- rath v. Schlör und Professor v. Peßl kassirt wurden, hat eine entsprehende Antwort erhalten: die Stadt Sulzbach hat die beiden Hezren zu ihren Ehrenbürgern ernannt.

_ Der an das Generalkonsistorium gerihteten aller- höchsten Entshließung auf die Verhandlungen der ver- einigten protestantishen Generalsynoden diesseit des Rheins entnimmt die „Allg. Ztg.“ nachfolgende Stelle:

„Die vereinigten Generalsynoden diesseit des Rheins haben den die protestantische unirte Kirche der Pfalz gleihmäßig berührenden KAntrag geftellt: es möchten durch ein dem nächsten Landtage vor- zulegendes Verfassungsgesel diejenigen Bestimmungen des IT. Anhangs zur 2, Verfafsungsbeilage und des Gesetzes vom 4. Juni 1848, die pro- testantishen Generalsynoden und den Konsistorialbezirk Speyer betreffend, welche fi auf die Verfassung oder die sonstigen inneren Angelegenheiten der protestantischen Landeskirche beziehen, der Eigenschaft von Staats- geseßen entfkleidet und als bloße Kirchengeseße in der Weise erklärt werden, daß ihre authentisce Interpretation oder Abänderung lediglich unter'Unsferer allerhöchsten Sanktion auf Antrag der obersten Kirchen- behôrde und mit Zustimmung der Generalsynode soll erfolgen können. Ihr habt euch gegen diese Bitte der Generalsynode namentlich um deß- willen auêgesprecen, weil zu-einem solchen Vorgehen dermalen nit der geeignete Zeitpunkt gegeben ers{eine. In dem von der Generalsynode vor- ‘geschlagenen Verfah ren und insbesondere in der von ibr gegebenen, zu unbe- ftimmat gehaltenen Fassung jenes nach ihrer Ansicht zu exlasserden Verfassungsgeseßes kaun allerdings eine entsprehende und gedeihliche Lösung dieser wichtigeu Angelegenheit nicht gefunden werden. Nach- dem aber auch die leßte protestantishe Generalsynode der Pfalz Anträge gestellt hat, welche eine, wenn {on nur theilweise, Äbän- anderung des II1, Amhanges zur 2. Verfassungsbeilage bezielen, und nacdem von Seite Unserer proteftantishen kirchlichen Pberbehörden es bei vericiedenen Anlässen und auch inébesondere va ench im vorliegenden Fall als wünschenswerth be- zeichnet worden ist, daß die exwähzten Bestimmungen über die inneren Verlältnisse der Xrotestantischen Landeskirhe in mehrfacher Hinsicht einer Revision untezstellt werden, so fordern Wir euch hier- mit auf, mit Rückficht auf eure bisherigen Wahrnelmungen vorläufig Über die Grundzüge einer durch die dermaligen Bedücfnisse der pro- testantischen Kirche gebotenen Revision der Bestimmungen über die Berfafsung und Verwalturg der proteftantisGen Kirche unter sorgfäl- Uger Beachtung der Uns in dieser Hinsicht zustehenden Rechte aué- führlihen gutahtlichea Bericht zu erstatten. Wir behalten Uns die nähere Erwägung und Beschlußfassung hierüber ausdrücklich bevor.“

Sachsen. Leipzig, 29. August. (Leipz. Ztg.) Se, Majestät der König begab si{ch heute Morgen mit Gefolge mittels Extrazuges nah Borna, um den Uebungen der in die- ser Gegend manôövrirenden Truppen beizuwohnen, Die Rück kehr nah Leipzig ist für Nahzuittag bestimmt.

Württemberg. Stuttgart, 28. August. Auch in die- sem Jahre is ein Comité für die Veranstaltung einer Sedan- feier zusammengetreten. Die Gtundzüge zum weft find divselben, wie in den früheren Fahren. Am Vorabend des Fefttages 1¿ndet die Erinnerungsfeier auf dem Fangelsbacfriedhofe ftatt; am Vo:-

gegeben.

Prinzen Louis Napoleon.

11,300 A. und Alzey 1300 #., zusammen 95,899 X.

144,820 M

Mecklenburg. Doberan, 28. August. (Hamb. Nachr.) Großfürft Wladimir von Rußland, der am 25. d. Mts. auf der Kaiserlihen Dampfyacht „Derjawa“ hier eintraf, wird morgen mit seiner Gemahlin, der Großfürstin Marie Paulowna, von hier die Rückreise nah. St. Petersburg an- treten.

Sachsen-Weimar-Eisenah. Weimar, 24. August. Das Großherzoglihe Hoflager zu Wilhelmsthal ift geftern aufgehoben und das Lustshloß Belvedere von den Großherzoglihen Herrschaften bezogen worden. Der Erbgroßherzog und Gemahlin find von Allstedt nah Schloß Ettersburg zurückgekehrt.

Schwarzburg : Sondershausen. Sondershausen, 26. August. Außer den bereits erwähnten Vorlagen, Ver- trag über den Bau einer Eisenbahn von Arnstadt nah Ilmenau und Entwurf eines Gesetzes, die Fischerei betreffend, find dem Landtage Seitens der Staatsregierung folgezde Vorlagen zu- gegangen: Entwurf eines Gesezes, die Neubegründung der Real- lasten betreffend ; Entwurf eines Gesehes, enthaltend Abänderung des 8. 7 des Geseßes vom 2. Januar 1853, die Einführung einer Klassensteuer betreffend; Entwurf eines Gesezes, die Aus- führung des Reichsgeseßges vom 7. April 1876 über die ein- geschriebenen Hülfskafsen betreffend; Denkschrift, betreffend die Besteuerung der Genossenschafté&s, Kommandit- und Aktiengesell- schaften; Entwurf eines Gesetzes, die Zustellung behördlicher Ver- fügungen durch die Post betreffend. Jn der heutigen Sißung des Landtages erfolgte die Vertheilung der eingegangenen An- träge und Petitionen an die Fachdeputationen.

Neuß ä. L. Greiz, 28. August. (Leipz. Ztg.) Das Befinden des unwohl hier eingetroffenen General-Feldmarschalls Grafen von Moltke hat sich in der verflossenen Nacht in sehr erfreulicher Weise gebessert. An ein Verlassen des Zimmers wird jedoch seinerseits für heute noch niht gedacht werden können, Die für geftern Abend zu Ehren der Anwesenheit des Feld- marschalls beabsichtigten Festlichkeiten waren auf seinen Wuns\ch unterblieben.

Elsaß - Lothringen. Straßburg, 27. August. (Karlsr. Ztg.) Gestern fand der Schluß des diesjährigen Bezirkstags von Unter-Elsaß statt. Außer der Festsezung des Budgets für den Bezirk, welches mit rund 1,500,000 4 Cinnahme und ebenso viel Ausgaben abschließt, hat sich der Bezirkstag noch mit Wünschen und Anträgen zu beschäftigen geh abt, soweit solhe in seiner Zuständigkeit liegen. Unter ihnen ist namentlih der auf Verlegung des Sißes der Kreisdirektion Crstein hierher zu erwähnen. Derselbe wurde mit allen gegen nur zwei widersprehende Stinimen ausgesprochen.

Met. (Köln. Ztg.) Der Verwaltungsberiht, welchen der Bezirks-Präfident v. Puttkamer für das verflossene Jahr an den Bezirkstag von Lothringen erstattet hat, zeigt folgende Ergebniffe:

__ Für das Jahr 1875 konnte noch -eine rechuunaëmäßige Er- übrigung von 223,075 M 36 S erzielt werden, ein Ueberschuß, der freilih vom Jahre 1878 an zur Verzinsung und Tilgung der Bezirks- anleihen für eire Jrrenanftalt und für Eisenbahnzwecke aufgebracht werden muß. In der Gemeindeverwaltung, die zur Zeit 752 Gemeinden umfaßt, herrschen bereits durcaus regelmäßige Berhält- nisse; auferordentliche Kcmmifsare anf Grund des Geseßes vom 24. Februar 1872 find nur noch in fünf Gemeinden im Amte. Die neuen organisatorishen Gescße und Verordnungen über das Schulwesen find jeßt im Wesentlichen durchgeführt. Die anfänglich gegen die neuen Einrichtungen geltend gemachten zahlreihen Bedenken find fafl überall einer verständnißvollen Auffaffung des Werthes derselben ge- wichen, nachdem fie sich in der kurzen Zeit ihres Best:hens im großen Ganzen bewährt haben. Am 1, April d. J. gab es in Lothringen ein Lehrer- und ein Lehrerinnenseminar, beide zu Meß, und eine Vorbe- reitungsshule zu St. Avold, mit zusammen 15 Lehrern und 160 Schülern, von denen allein 136 aus Elsaß-Lothring-n. Seitdem ist das Lehrerinnenseminar noch um zwei weitere Lehrkräfte und 30 Zöglinge erweitert, und ein Lehrerseminar zu Pfalzburg mit 3 Lehrern und 54 Zöglingen eröffnet worden. Im Herbst 1875 hat das Lehrerseminar zu Meß wieder 24 Zöglinge mit dem Zeugnisse der Reife entlassen und zum ersten

Male 25 Zöglinge aus der St. Avolder Vorbereitungs\hule als Ersaß übernommen. Zu Schulhausbauten sind aus den Landesmit- teln für die Zeit vom 1. Juli 1875 bis dahin 1876 den lothrin- gischen Gemeinden 24,200 4 Beihülfe bewilligt worden. Das - ver- änderte System hat allerdings zu der Nothwendigkeit geführt, auf eine Anzahl früher im Lande beschäftigter Lehrkräfte zu - ver-

zidten. In Folge dessen sind manche Stellen noch unbesetzt

geblieben, während freilich {hon der jeßige Ersaß seinem innern

Werthe nach für ausreichend erachtet wird. Indessen läßt sich vor- aussehen, dß, sobald die neu eröffneten Lehrerbildungsanjtalten ihre volle WirksamLeit entfaltet haben, auch der bemerkbar gewordene Lehrer- mangel vollstäzdig und nachhaltig beseitigt werden wird. Oeffent-

mitizge des 2. September Festgottesdien| in den Kirchen; s\o- dann Fefilihkeiten in den Schulen. Abends wird 2 großen l

liche Elementarjchulen giebt es in Lothringen jeßt 1058, die von 61,194 Schülern besucht wurden, Die Zahl der Lehrer betrug 827, die der

Saale der Lie derhalle ein Banket veranstaltet. Ein genaueres Programm über sämmilihe Theile des Fests wird noch aus-

Baden. Schloß Mainau, 28. August. Sonnabend, den 26. ds., empfingen der Großherzog und die Großher- zogin den Besuch des Fürsten Emil zu Fürstenberg mit seiner Gemahlin. Gestern Nachmittags begaben fih der Großherzog, die Großherzogin und der Erbgroßherzog nah Schloß Arenen- berg zum Besuch der dort weilenden Kaiserin Eugenie und des

Hessen. Darmstadt, 28, August. Die abnormen Witterungsverhältnisse dieses Jahres, die Wolkenbrüche u. \. w. haben die Staatsftraßen ganz aufßerordentlich ftark mitge- nommen, wie ebenso in Folge der wiederholten Hochfluthen des Rheins für Dammbauten demnächst nicht unbeträchtliche Mittel werden aufgewandt werden müssen. Die Regierung hat be- zügliGh der Chausseen sofort die Ober - Baudirektion be- auftragt, genaue Erhebungen über den Bedarf zur ordnungsmäßigen Wiederherstellung der theilweise zerstörten Straßenkörper anstellen zu lassen und laut den nunmehr einge- langten amtlihen Mittheilungen find für Wiederherstellung der Staatsftraßen erforderlich in den Kreisbauamtsbezirken: Bensheim 10,300 #., Dieburg 4300 #., Groß-Gerau 2530 ., Offen- bah 2019 M., Friedberg 700 6., Bingen 17,200 ., Mainz 32,000 ., Worms 12,800 46., Darmstadt 1450 #., Gießen

Ein ähnliches Verhältniß zeigt fich bezüglich der dur die Hochfluthen verursahten Beschädigungen der Dämme. Die Feststellung der zur Wicderherstelung des Zerstörten erforder- lihen Summen konnte der Natur der Sache nach erft in jüngster Zeit erfolgen und haben die einzelnen Kreisbauämter folgende Be- träge als nöthig angegeben: Bensheim 4300 4, Erbach 620 #, Groß-Gerau 78 000 #4, am Main-Ufer-Werk 1000 6, Bingen 12,000 #, Mainz 44,000 #, Worms 4900 #6, zusammen

Lebréèrinnen 487, darurter 411 geistlichen Standes, Freischulen gab es im Ganzen 42 mit 2374 Schülern, 18 Lehrern und 50 Lehrerinnen, darunter 37 geiflihen. Außerdem giebt es 116 Kindersäle mit 7278 Schülern, und 61 * ortbildungéschulen mit 1083 Zögiingen. Für der mittleren Unterricht iorgen 29 Pensionate und Tôöchterschulen mit 1737 Schülern, und eine Mittelshule mit 167 Zöglingen und 10 Lehrern; für den höheren Unterricht 6 Anstalten mit 70 Lehrern und 1085 Zög- lingen, darunter 981 aus Elsaß-Lothringen. Die Ausgaben für diese leßten 6 Gymnafien und Kollegien b-laufen fih auf 289,350 M.

Welchen Aufschwung die Sparkassen genommen haben, if daraué zu ersehen, daß die Zabl der Sparenden am 1. Januar 1875 si auf 16,263 mit einem Guthaben von 2,334,186 M belief, am 31, Dezember 1875 aber auf 17,494 mit einem Guthaben von 3,445,348 M fich erbôöht hatte. Davon hatten allein 1036 zusammen 1,564,846 Á. oder Jeder über 10009 #. i

Das Militär-Ersaßgeschäft ift überall obne Störung vor sih gegangen. Zum einjährigen Militärdienst hatten sfich 50 gemeldet; davor find 29 angenommen worden, während 20 die Prüfung nicht bestande- haken; eine Entscheidung steht no© aus.

Die Wegebauverwaltung hat sich fortgesetzt bestrebt, unter Bedachtnahme auf Ausgabemindez2ung einen guten Unterhaltungs- zustand der Straßen zu sichern. Für die Moselkanalisation, die nunmehr eine Länge von 21,6 Kilometer erreiht hat, find von 1871 im Ganzen rund 3,131,700 A verausgabt œorden. Ein Kostenauf- wand von noch 350,000 A wird bis zur endgültigen Vollendung er- forderlich sein.

A

Oesterreich-Ungarn. Wien, 28. August. Wie die „Pol. Corr.“ meldet, hat sich der Kaiser heute zu dem Be- ginne des Manövers zunächst nah Gänserndorf begeben und kehrt Abends nach Schönbrunn zurück. Der Kronprinz Rudolf trifft nach einer anderen Disposition {hon am 1. Sep- tember in Schönbrunn ein und geht mit dem Prinzen Arthur von England am 3. September nah Feldsberg,

Wie die „N. fr. Presse“ erfährt, hält die Regi:rung an der Absicht fest, den Reihsrath am 28. September, an dem Tage, welhen das transleithanishe Minifterium auch für den Wiederzusammentritt des ungarishen Reichstags in Aussicht ge- nommen hat, einzuberufen, wenngleih ein formeller Beschluß des Ministerrathes hierüber noch niht gefaßt worden sei, Dieser verhältnißmäßig frühe Termin für den Beginn der Herbftse\sion sei eine Folge der Dringlichkeit, welche von der legislativen Ver- handlung der Ausgleihsvorlagen erheisht wird. -

Das „Fremdenbl.* \{chreibt: „Wir waren bekannilih in der Lage, dem Gerüchte von einer angeblih beabfihtigten Ab- berufung des Grafen Zihy von Konstantinopel den bestimmtesten Widerspru entgegenzuseßen. Die Richtigkeit un- serer Behauptung wird auch durch die offizióse „Turquie“ be- stätigt, welhe fih in ihrer Nummer vom 25. d. M. über diesen Punkt in folgender Weise aus\priht: „Die Journale melden von einem Gerücht, nach welhem in Wien von der Zurückberufung des öôsterreihishen Botschafters in Konstantinopel, Grafen Zichy, die Rede sein soll. Dieses Gerücht berußt auf keinem ernsten Grunde und is} absolut fals. Man muß umsomehr erstaunt sein, daß es in Cirkulation geseht wurde, als Graf Zihy unter den gegen- wärtigen Umständen seinem Lande wirklihe Dienste erwiesen hat, welche alle Diejenigen hohshäßen, die den aktuellen Ereig-

nissen folgen.“ Die für den Grafen Zihy {chmeichelhafte Art und Weise, wie das offizióse Blatt dem Gerüchte entgegentritt, zeigt, daß von einer Erschütterung der Stellung des Grafen bei der türkischen Regierung keine Rede sein kann.“

Aus Prag wird der „Prefse* gemeldet, daß die zahlreihen Comités, welche im Verlaufe der lezten Monate in den meisten czehishen Bezirken und Städten zum Zwecke von

Geldsammlungen für Serbien gegründet worden waren, von den politishen Behörden aufgelö# morden find. Die Sammlungen geschahen für die sogenannte Société Serbe du secours aux bhlessés et malades und es fehlte dabei niht an begleitenden Demonstrationen von beiden Seiten. Aber es heißt ausdrüdcklich, daß die Auflösung niht wegen der eigentlichen Thätigkeit der Comités, sondern wegen ihrer dem Vereinsgeseße widersprehenden Organisation erfolgte. Wahrscheinlih be- gnügten fie fich niht damit, daß jedes einzeln in seinem Kreise \sammle, sondern traten untereinander in Verbindung.

Dux, 28. August. Der landwirth\schaftlihe Klub hat heute

den Antrag, eine Notablenversammlung aus den land- wirthschaftlihen Kreisen zur Bildung einer intensiven Interessenvertretung zu berufen, mit Zweidrittel-Majorität an- genommen. Dafür stimmten alle anwesenden Czechen und Domänenbeamte, dagegen alle Deutshen. Die Motivirung des Antrages durch den Redakteur Jahn aus Prag und den gräf- lich Belcredi’shen Güterdirektor ließ die Absicht auf Bildung einer Agrarpartei klar erkennen. Unter den Rednern, die dagegen sprachen, betonte Dr, Ruß die Gefahr der Bildung einer neuen Partei.

Lemberg, 28. August. Der „Kronika“ zufolge wurden

vorgestern im hiesigen Zollamte der Karl-Ludwigbahn mehrere aus Breslau angelangte Kisten mit Waffen, die als Eisen- waaren deklarirt und nach Serbien beftiimmt waren, mit Be- \chlag belegt.

Triest, 28. August. Nach dem geänderten Reiseprogramm

trifft die Kaiserin bereits Donnerstag, den 31. Auguft, um halb 10 Uhr Morgens in Miramar ein. Die Kaiserliche Yacht „Miramar“ kommt morgen von Pola hierher und steht aus\chließlich der Kaiserin für etwaige kleinere Seefahrten zur Verfügung.

Pest, 28. Auguft. Wie hiesige Blätter melden, hat der

ehemalige Ministerpräsident Graf Melchior Lonyay das Man- dat als Reichsrathsabgeordneter der Stadt Zenta definitiv ange- nommen.

Wie der „N. Fr. Pr.“ von hier telegraphirt wird,

find heute abermals 30 Russen auf ihrer Reise nah Belgrad hier eingetroffen, angehalten und nach dem Stadthause gebracht worden, wo ihre Pässe visitirt und worauf fie in der Trabanten-Kaserne internirt wurden. Dieselben find zumeist jung und mit Revolvern bewafsnet. Diese Leute find angeblich für den Sanitätsdienst bestimmt. Der russische Konsul hat Beschwerde erhoben, daß die Pässe der durchreisenden rufsishen Unterthanen nicht respektirt und diese an ihrer Weiterreise gehindert worden find.

Agram, 28. August. Der kroatishe Landtag, dessen

Sizungen bekanntlih dur -eine Vertagung bis zum 28. unter- brochen worden waren, hat heute seine Thätigkeit wieder auf- genommen. Der Präsident theilte mit, daß er anläßlich des Allerhöhsten Geburtstages Sr. Majestät die homagialen Glück- wünsche und den Ausdruck der unverbrüchlihen Loyalität des Hauses vor die Stufen des Thrones gebracht habe. So- dann fand die Neuwahl der Schriftführer statt. Die Ver- handlung über die Hypothekenbuntk-Vorlage wurde in Abwesenheit des Antragstellers Kameñaxr bis igorgen vertagt.

Nach vorangegangener Hausdurchsuchung wurde der

Präsident der Essegger Handelskammer, Afsentievic verhaftet und gestern in Begleitung eines Panduren- Korporals hierhergebracht. Es \ollen, wie der „Pr.“ gemeldet wird, bei Afsentievic mehrere kompromittirende Briefe von Miletics gefunden worden sein.

Niederlande. Amsterdam, 27. August. (Köln. Ztg.)

Die zehnwöchentliche Min ister- Krisis dauert noch fort, da Hr. Heemskerk sein Entlafsungsgesuh noch nicht zurügezogen hat. Nath Berichten aus At\shin hat der Fürst von Gighen, der fi früher den Niederländern unterworfen hatte, fich wieder auf die Seite der Atschinesen begeben, weshalb wieder drei Häfen blokirt werden. Der Gesundheitszustand der Truppen is wegen \{chlechter Witterung unbefriedigend. In Roermond wurde von der Polizei Protokoll aufgenommen gegen einen Priester, der eine unerlaubte Prozession leitete.

Großbritannien und Jrianb. London, 28. Auguf. Der bevorstehende Besuch Gambetta's findet bei den Blättern der verschiedensten Farben deshalb eine ungünftige Auf- fassung, weil er von der republikanischen Partei in England oder wenigstens von denjenigen Perxsoren, die der republikanischen Regierungsform hier zuneigen, zu einer Demonfiration benugt

werden soll.

Auth in Liverpool fand unter Leitung des Arbeiter- reformvereins am Sonnabend ein ftark besuchtes Meeting ftatt, das seinen Unwillen über die Vorfälle in Bulgarien fund gab und, der „Engl. Corr.“ zufolge, die feste Ueverzeugung aussprach, „die orientalische Frage sei nur dadur zu lösen, daß den christlihen Provinzen Selbftändigkeit gewährt werde, In dem Sinne fei auf die britishe Regierung zu wirken.“

Der Gouverneur des Gefängnisses in Chatham hat die Mittheilung erhalten, daß ein gewaltsamer Versuch, die dort gefangen gehaltenen Fenier zu befreien, gemacht werden solle. In Folge dessen ist die ganze Nacht militärische Besagung im Gefängnisse und eine Kette von Schildwachen um die Ge- fängnißwälle aufgestellt worden.

Hobart Pascha (bekanntlich ein Engländer), der Be- fehlshaber der türkischen Flotte, erhebt in einem Briefe an die „Pall Mall Gazette“ Einspruch dagegen, daß man die Gräuesl- thaten in der Türkei, welche bei einem Bürgerkriege leider unvermeidlih seien, nah einem anderen Maße messen und be- handeln wolle, als die Grausamkeiten, die in anderen Kriegen verübt worden seten. - +2

Aus Calcutta wird der „Times“ unterm 27. d. 2. telegraphish gemeldet: Eine in Lahore ersheinende Zeitung meldet: E

Die A fridies treffen umfassende Vorkehrungen, un der “riti- {en Streitmacht, die, wie sie erwarten, nâcbsten Winter geger fie ausgesandt werden wird, Widerstard zu leiften, und daß der Afhaud von Swat ihnen Beistand versprohn hat. Die Afridies von Tirah, die bisher freuudlich gesinnt waren, sollen jeßt, wie es heißt, schwan- fen, da die feindscligen Stämme ihnen sagen, daß die Regicrung Tirah für cin Sanibarium in Bísiß zu nehmen beabsichtige Die Urakzais, ein freur.dlicher Grenzstamm, griffen neulich die Afridies an und waren nach cinem heißen Kampfe siegreich. In Khelat herricht Ruhe. Major Sandeman reijt am 7. September nach Judien ab.

Na Plymouth is aus Sidney die Nachricht gekommen, daß die Wilden der Salomo-Inseln das Schiff „Dancing MWave“ erobert und dessen Mannschaft bis auf Einen verzehrt haben. Dieser Eine entfloh und machte Anzeige, in Folge deren man auf Verfolgung ausging und so sagt der Bericht die „Dancing Wave“ einer Fleishba: k gleich wiederfand. Das Frege „Sandfly“ is zur Züchtigung der Mörder ausge- \andt worden.

Fraukrei{%. Varis, 28. August. Ucber den Aufent- halt des Marschall-Präsidenten Mac Mahon im Lager von Chalons meldet das „Journal officiel“: Der Vrâäsident der Republik wurde gest ern bei seiner Ankunft in Chalons von dem General Boisseret, Senator für das Departement der Marne, und dem Präfekten empfangen, der ihm die Dele- gation des Generalr athes, des Arrondissementsrathes und des Stadtrathes vorstellte. Der Maire von Chalons lenkte bet der Bewillkommnung des Marschalls desscn Aufmerksamkeit auf die verschiedenen, Seitens der Stadt ausgeführten Arbeiten, nament- lich auf den Bau neuer Kasernen. - Der Marschall sprach in seiner Erwiderung sein Bedauern darüber aus, daß er ih niht in Chalons aufhalten könne. Den Armen der Stadt machte er ein Geshenk von 1000 Fres. Nah kurzem Aufenthalte fuhr der Marschall mit einem Extrazuge in Begleitung der Präfekten nach dem Lager, wo er um 9 Uhr 30 Minuten eintraf. Bei seiner An- kunft daselbß wurde erx von dem General Douay empfangen. Am folgenden Morgen um 6 Uhr begab fih der Marschall zu Pferde nah dem Manöverterrain, begleitet von dem General Marquis d'Abzac, dem Obersten Broye, dem General Herzog von L¿emours, den Generalen de Montaigu, de Fontanges, Davenet und den Militärbevollmächtigten Oesterreihs nnd Ita- liens. Die Manöver der Artillerie und Havallerie fielen in hohem Grade zufriedenstelend aus. Noch Beendigung der- selben besichtigte der Marshall das Militärhospital. Ein Sournal vom Iura meldet, daß der Präsident der Republif, nahdem er die Manöver des VUI, Armee - Corps abgehal- ten, auf der Rüfehr von Potigny einen Tag bei dem Präsiden- ten der Deputirtenkammer zu Mont-Sous-Vaudrey zubringen werde. /

Der „Moniteur“ meldet, daß der Minifter der Aus- wärtigen Angelegenheiten, Herzog v. Decazes, die Kandidatur für den Senat ablehne. Heute begiebt fih der Herzog nach Vichy.

Der türkishe Botschafter Sadik Pascha ist zum Kur- gebrauch nah Aix-les-Bains gegangen.

Der „Moniteur“ sagt, daß die neuefien Nachrichten aus der türkishen Hauptstadt die Ersezung Murads dur seinen

Die am Sonntag vorgenommenen Neuwahlen des e Mun und des Hrn. Huon beschäftigen nohch Man sieht in ihnen abermals einen Erfolg gner des Hrn. Huon, der bonapartistische tten alle ihre Freunde auf- n Kandidaten zu stimmen, und doch hat 90. Februar hatte er nur 3862 Stimmen, er bonapartistische Kan-

Grafen d immer die Blätter. ) der Republikaner; Hr. v. Lucinge, der Ge hatte die Unterstühung der Roya Deputirte und Hr. de geboten, um für ihre Hr. Huon gesie Hv. v. Lucinge didat, 3634; bei 1 Hr. v. Lucinge 6278 Stimmen ] diesmal hatte Leßterer 6334 und Die republikanische Partei hat demna an Terrain gewonnen. gefiegt, aber während er Stimmen hatte, j gefallen waren, hatte er di Republikaner Le Magnet, ät von nur 375 Stimmen.

orsi des Erzbishofs von Professoren der Auf dem-

Cafsagnac ha

4719 und Hr. Olivier, d l der zweiten Abstimmung am 8. März ür sih, Hr. Huon nur 5946; Hr. v. Lucinge nur 5834. ch auch in der Bretagne hat Graf de Mun zwar am 8. März 10,725 gegen 8754 den bonapartistischen Abbé Cadoret esmal nur 9790 Stimmen gegen den auf den 9415 Stimmen fielen, also

Jn Pontivy

welche auf

eine Majort

Morgen foll unter dem V ein Kongreß der sitäten gewählt werden. delt werden über die Aufstellung eines Pro- r die Mittel, eine medizinische auch wird daselbst ein General- he fatholishen Univerfitäten gewählt werden. Majestät der König Gesandtschaft heute Abend nah Valdieri zu- ach Stradella ab- Zu Ehren

in Dijon katholischen selben soll verhan 1 gramms für 1876 \o wie übe Fakultät in Paris Rektor für sämmtli

Ftalien. empfing heute Vormittag in feierlicher Audienz und kehrt Zeu i rück. Der Ministerpräsident ist bereits n hlern einen Besuch abzustatten. et morgen Hoftafel ftatt.

zu gründen;

Rom, 26. August. Se. die maroccanis che

gereist, um seinen der maroccanishen Gesandtschaft find Der Prinz Amadeus wird dabei den Vorsig Chef des Auswärtigen Amtes hat, nach der Minister-Präsidenten nicht mit na er durch dringende Geschäfte in_ Der „Bersagliere“ erklärt alle tionen des Minifieriums, on ei Umlauf gesezt und von anderen bereitwilli worden, für gänzlich gliedern des Kabinets einstimmuung. 29. August. : : Eisenbahnftrecke Vicenza-Schio:Tiene fa! Der Kronprinz Humbert wohnte derselben bei.

Türkei. (W. T. B.) Die „Politishe Korrespondenz“ vom aus Konstantinopel , der Ministerrath unter Zuziehung der Prinzipe den Thronwechsel und die hronfolgers Abdul Hamid zum bevorstehende Ereig- Beginn des nächsten Ramazan (der t dem 20. September) vollziehen.

(W. T. B.) Die Regie- m Auslande folgende Mittheilung urnale haben das Gerücht verbreitet, daß eine Niederlage vor Alexinatz erlitten Die Kaiserlichen

„Liberta““, den ch Turin begleiten können, Rom zurückgehalten wird. Gerüchte von Modisika- welche von einigen Zeitungen in g weiter verbreitet unbegründet. Unter den herrsche die vollkommenste Ueber-

Eröffnung

(W. T. B.) / fand heute ftatt.

29. August meldet auf Veranlassung

Midhat Paschas habe Großwürdenträger im Profklamirung des T Sultan beschlossen. niß werde sih jedenfalls vor neunte Monat, beginnend mi

Konftantinopel, rung hat an ihre „Gewisse Jo die Kaiserliche Armee hätte. Diese Nachricht ift vollständig erfunden. s daher eine ununterbrohene Reïhe v Armee von Nif, welhe von Gurgussowaß hat von den um diese Stadt

Das in aller Kürze

29. August. Vertreter i

Truppen haben b folgen gehabt. vor Alexinay ankam, Verschanzungen nommen unz sogar ein Geschüy von den Serb von den Serben auf jenen Punften zusammeng:z! lichen Streitkräfte find geshlagen und in die on Alexinaß zurückgeworfen wor Die Kaiserliche Armee befindet sich heute gen, um si der-

en erbeutet, zogenen beträcht- sogenannten großen Befestigungen v hin fie sih flüchteten. vor diesen Befefi selben zu bemächtigen. Dirision Ali Saib P aus angreift, nah und ben genommen und erl e ihrer Vereinigung mit der Armee von Nisch.“

Andererseits wird vom türkish-serbischen Kriegs- \chauplage telegraphish geme ; Belgrad, 29. August. veröffentlicht Folgendes: Gestern, am 28. d. Alexinagz und kishen Truppen b den linken Flügel der serbischen am Walde währte bis 5 Uhr. chlagen, erneuerten aber die l nit t. Schließlich wurden fie dur einen Bajonettangriff n in Unordnung zurückgeworfen und muß- Munition und eine große Menge von Die Kavallerie der tlih große Ver- Ein Angriff der Türken auf

igungen und trifft Vorbereitun i

Von einer andern Seite aus hat die asas, welcher Alexinay von der Morawa nach alle befefigten Stellungen der Ser- eihtert auf diese Weise die Herstelung

(W. D B) D Der Sonntag verlief

Die Regierung ohne Kämpfe. , fand dagegen auf der ganzen Linie zwischen Ni\ch lebhafics Gewehrfeuer fiatt. Die tür- enußten das Waldterrain und griffen Mitiag : Aufftellungen an. Die Türken wurden fortgeseßt Angriffe mehrmals mit

Der Kampf

zurückgef großer Kra der serbiscen Truppe ten sämmtliche Todte, viel } Waffen auf dem Schlachtfelde zurücklassen. Baschi-Bozuks und der Ts\cherke}s luste an Menshen und Waffen. Klein-Zwornik ist zurückgeshlagen worden. Nach eingegangenen Nachrichten konzentrirt massen bei Podgorizza. G. 2. D)

en erlitt namen

Derwis h Pascha große Truppen y i

Belgrad, Ueber die erfien 6 wird durch Augenzeugen nah- Nu. 18 érxs

29, August. fünf SWlachttage bei Alexina träglih bekannt, obert hatten, als dur die Ank Belgrad der Schlacht eine andere Wendung ge kämpften serbischerseits an 20,000 Mann , 50,000 Mann. zum Brückenkopfe von Zytkovac vorgedrungen. kemmandirte persöniih in der Redoute Nt: Fl

auf den 24. August kamen und diese entschieden am

daß die Türken {hon die Redoute unf: serbisher Verstärkunge:: von geben wurde. den ersten 5 Tag'n niht mehr als Tage wuchs ihre Stärke aber auf Die Türken waren am 22. d. M. schon bis

Tschernajeff Jn der Nacht e Bataillone bei

20 frishe serbis folgenden Tage den

Alexinaÿ an

Bruder Abdul Hamid als sehr wahrscheinlih darstellen und bemerkt weiterhin, „daß man eine baldige Beendigung des türkisch-serbishen Krieges hoffen dürfe; es stehe feft, daß die Mächte über den zu befolgenden Weg einig seien und daß die Türkei eine versöhnlihere Stimmung an den Tag lege, als man erwartet habe. Die erste Frage, welche gelöst werden müsse, sei die sofortige Einstellung der Feindseligkeiten. Sei dies geschehen, so würden die Friedensbedingungen zu erörtern und von der Türkei ernste Bürgschaften für die Ausführung der zu Gun- flen der Chriften durch mehrere Erlasse des Sultans versprochenen Reformen zu verlangen sein. Auf diesen legten Punkt würden die Mächte în ihrer Eigenschaft als Garantiemächte ganz beson- deren Nachdruck legen müssen. Die Mächte befänden fi, bestem Vernehmen nach, in vollkommener Uebeceinfcimmung darüber, daß dies für ganz Europa eine gebieterische Pflicht sei,“

Der Verlust, den die serbische

Kampf zu Gunsten der Serben. nee i \ wird amtlich auf

Armee in den erften 5 Tagen erlitten hat, pi 1700 Mann angegeben, die Verluste des 6. Tages find noch nicht festgestellt. A Die „N. Fr. Pr.“ schreibt: keit der Situation vor Alexinag

„Ängesichts der Shwierig- ist die Frage wohl ge- e türfishe Heeresleitung nicht einen großen als fie auf die Offensive vom Timok aus und ihce Operationslinie Die mit den vereinigten d Ejub und Osman Pascha einzulei- ke von Deligrad und Alexinaÿ dur die Moramwalinie Paracin-Cuprija hâtte deren Gefahren gehabt, da

rechtfertigt, ob di Fehler begangen hat, l gegen Banja und Lukowo verzitete abermals nach der Armee-Corps von Achme tende Umgehung der eine Operation

Morawa verlegte.

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der Defileen von Banja und Lukowo hâtte faum fo viel Blut gekoftet, als der gegenwärtige direkte Angriff auf Alexinaÿ. Außerdem hätte Ali Saib Pascha, der heute auf dem linken Morawa-Ufer operirt, von Nisch aus direkt gegen Banja vor- rücken und so die Angriffe Achmed Ejubs unterstügen fönnen. Die Türken haben nun shon zweimal gewaltig zum Schlage ausgeholt; als dieser selbst jedo geführt werden sollte, erlahmte ihre Kraft. Bei Knjazewaß und Saitschar hatten sie zwei ofen stehende Thüren zum Eindringen in das Jnnere Serbiens, sie haben dieselben verlassen und bemühen si nun, das verschlossene Thor zu erbrehen. Dafür, daß die Türken die anfängliche Angrisssidee aufgegeben haben, giebt es nur eine Entschuldigung, nämlich die Unmöglichkeit der Verpflegung ihrer Truppen von Widdin, Belgradschik und Pirot aus. War dies der Fall, fo blieb ihnen allerdings nichts Anderes übrig, als die Rückehr auf die Operationslinie Nisch-Alexinaß. Dieses Hinderniß mußte dem türkischen Generalftabe jedoch {hon früher bekannt gewejen jet, und dies vorausgeseßt, war die ganze Dperation gegen Knjazewaß zeitraubend und überflüssig. Der direkte Sturm auf Saitschar durch Osman Pascha hâtte den Türken kaum mehr als der Sturm auf Knjazewayß gekostet, das sie übrigens wieder verloren haben.“

Vom türkis{ch-montenegrinischen Kriegs\chau- plage liegen folgende Telegramme vor: i :

Ragusa, 30. August. (W. T. B.) Nath hier einge- troffenen Nagrichten ift Djeladin Pascha mit 6 Bataillonen und mehreren Gescüßen von Stolac kommend in Trebinje eingetroffen. Weiteren Meldungen zufolge beschießen die mon- tenegrinishen Truppen Bilek, zu dessen Entsaz Moukhiar Pascha von Trebinje abrücken oll,

Cattaro, 30. August. (W. T. B.) Bei Podgorizza wird seit geftern gekämpft.

Aus Cettinje vom 30. August meldet „W. T. B.“: Das (amtlihe) Iournal „Glas Cernagorca“ bringt einen kriegerisch gehaltenen Artikel, in welhem jede aus- wärtige Vermittelung zurückgewiesen und Hhervor- gehoben wird, daß Serbien, sowie Montenegro erst dann die Waffen niederlegen würden, wenn die \lavischen Provinzen von dem türkishen Joche vollständig befreit seien.

Aus Podgorizza wird dem „Standard“ vom 24, August nahhträglih gemeldet : :

Die Armee Mahmud Paschas, 15,000 Mann regulare Truppen und 4000 Freiwillige mit sechs Geschüßen, alle in aus- gezeihnetem Zustande, i außerhalb der Stadt Podgorizza ge- lagert. 12,000 Mann reguläre türkishe Truppen, meist syrische Redifs und Rekruten, kommen in langsamen Märschen von Lntivari. Der Gesundheitszustand der Truppen if ausgezeiGnet. Die Motenegriner bivouakiren in den Bergen um Medun, das sie täglih aus zwei Haubizen mit Granaten be- werfen. Die Mont:negriner die ganze Grenze entlang find mit ihren Verbündeten 16,000 Mann stark. Der Fürst der Miriditen hat die Türken mit 6000 Mann zu unterfiüzen versprochen.

Vom 25. ds. wird demselben Blatte telegraphirt:

„Derwish Pascha is heute hier mit zwei Sebeks tür- kischer Truppen und syrisher Freiwilligen angekommen. Achmed Moukhtar Pascha hat telegraphirt, daß die Blokade von Trebinje aufgehoben worden is und daß die Montenegriner die Herzego- wina gänzlih geräumt haben.“

Dalmatinishe Blätter veröffentlihen folgendes Schrei- ben des Kommandanten der oberalbanesishen Armee Hamdi Pascha an Prenk, den Häuptling der Miriditen: :

„Füust! Nachdem ih die Nachricht von Ihrer Ankunft in Scutarxi erhalten, beeile ih mi, diese Zeilen an Sie zu richten und Sie zu bearüßen. Ich weiß niht, ob Jhnen all das bekannt ist, was ich dem Fürsten, Jhrem Vater, erwiesen habe. Unter meiner Führung begann er seine militärische Carriere, und unter meinem Kommando vollführte er seine ersten Waffenihaten. Die ältere Mannscaft Eurer Trifus wird si gewiß darauf erinnern und wird Euch die Wahrbeit des Gesagten bestätigen. Eure Fübrer wiffen, daß mehrere Tribus von Empörern beunruhigt worden find. Von dem Großvezier und Kricgs-Minifter habe ih den Auftrag erbalten, die Ordnung wieder berzustellen. Sic haben gewiß gehört, daß i allen Berechtigten Gerechtigkeit widerfahren ließ. Monfiguore Bucciarelli, der Bischof von Prizrend wird in der Lage sein, Ihnen die Details darüber mitzutheilen.

Fürst! Der Augenblick ist gekommen, Eure Schuld zu begleichen, in dem Sie theilnebmen an den Kämpfen der Kaiserlichen Armee. Kommen Sie; Ihre Fahne wird uns willkommen fseia: unter uns werden Sie mebrere Fahnen finden, welche von ihren Glautens»- b üdern getragen werden. Säumen Sie nicht, Fürst, zu kommen ; jetzt ist der Augeublick für den tapferen Soldaten da. Jch bitie Sie, Fürst, meine besten ‘Grüße entzegenzunchmen. Podgorizza, 11. Auzust 1876. Der Marschall und Kommandant der Kaiserlichen Armee in Albanien, Mahmud Hamdi Pascha.“ . : 2

Die dalmatinishen Blätter versihern, daß Prenk die Theil- nahme an den Angriffen gegen Montenegro zuge]ag! habe.

Die „Agence Havas“ erhielt von der türkischen Gesandtschaft in FBaris folgende Mittheilung: s

Konstantinopel, 26. August, Abends. Folgendes sind die General-Inftruktionen, welhe in Folge eines Kaiser- lihen Jrade am 14. August den Kommandanten, Offizieren, Soldaten und anderen Agenten der Behörde, die fich in Ser-

bien befinden, ertheilt worden sind: i E

Art. 1. Die Serben, die immcr getreue Urterihanen Sr

| Majestät gewesen, haben den Aufreizungtn derer, welche mit der Ver-

waltung des Fürstenthums beauftragt find, nachgebend die Waffen ergriffen. Indem sie als Feinde die Demarkaticnélinie übersckriiken, haben fie Verwüstungen und Ve: heerungen begangen. In diesxr Loge der Dinge hat die Kaiserlihe Regierung Waffengewalt anwenden müssen, um die Rebellion zu unterdrück?n. - 7 x

Art. 2. Die Fälle von Zerstörung, Tod und Braud find gller- dings natürliche Folgen d:s Krieges, aber jede vom CHer?, vom Ge- wissen, der Menschlichkeit verbotene Handlung it durcaus dem Willen des Monarchen zuwider; 3. B. verbietet Se. Majestät absolut, Kin- der, Frauen, Greise, sowie alle Diejenigen, welche sih unterwerfen, zu verwunden, ¿u tödten oder in ihrem Vermögen zu ichädigen. Die Soldaten aller Waffengattungen, welche diesem Verbot zuwider han- deln, sollen aufs Strengste bestraft werden. ; S

Art. 3. Die serbischen Gefangenen sollen nit moleftirt oder be- unrubigt werden; die Verwundeten sollen in den Hospitälern der Kai- serlichen Armeen gepflegt werden. S A

Art. 4. Die Verwundeten, welche freiwillig über die Demarka- ticnélinie binaus si flüchten, sollen woht aufgenommen und an pa}- senden Orten untergebracht werden. Ihre Familien und Kinder sollen geshübßt, ihr Vieh, wenu fie solhes baben, ernährt warde.

Art. 5. Indem die Kaiserlichen Truppen über die Dematkations- linie vordringen, sollen fie die Bewohner der serbischen D0:fer und Gemeinden, die sih in ihrem Domizil unterwerfen und sih unter den Schutz der Kaiserlichen Regierung stellen, wobl aufäehmen und rück- sichtèvoll behandeln. Da Leben, Vermögen und Ehre dieser Leute der Kaiserlichen Regierung anvertraut find, soll der geringste Schaden, der ihnen durch Hülfétruppen oder Andere zugefügt wird, als \chweres Berbrehen angesehen und die Urheber streng bestraft werden. Um die unterworfenen Dörfer zu unterscheiden und sie gegen jede Ut bill zu {üßen, sollen Genësd’armen und eine Anzahl Soldaten zu

alle Vortheile einer Umgehung ohne

der Rückzug nah Widdin immer möglih war; die Forcirung

ihrem Schuß verwandt werden. Alle Kommandanten und Offizie