1922 / 78 p. 6 (Deutscher Reichsanzeiger, Sat, 01 Apr 1922 18:00:01 GMT) scan diff

- rener M ra i i i mia Lit Aa Cw i C E Aw 2

At nail Ra pu Pai C daten r: Grid: r a IRRE A

zur Not nah dem Buchsiaben des Vertrages in Anspru nehmen, und daß die Entscheidung der Botschafterkonferenz eine je des Hauses, sei, erhält das Schlußworti unter großer j es es.

g. v. Plehwe (D. Nat): Der ostpreußische Provinzial- landtag hat einstimmig unter Einschluß aller Unabhängigen und Kommunisten in einem Beschluß vie Entscheidung der Botschaster- konferenz als eînen Gewaltakt und eine Verleßung des Friedens- vertrages bezeichnet. Mit seinèm Antrag seßt sich der Abg. Obuch in direkten Widerspruch zu seinen Parteisreunden in Ostpreußen. Dem Abg. Meyer gegenüber möchte ih nur sagen: Der shlimmste Feind ist der Feind im eigenen Lande. (Großer Lärm links. Glocke des Präsidenten.) Durch die Ausführungen des Abg. Meyer werden wir uns die Dankbarkeit und Treue niemals trüben lassen, die wir Ostpreußen gegenüber unseren Helden Hindenburg und Ludendorff empfinden. (Fronische Beifallsrufe auf der Linken; Präsidenten- alode.) Wir Ostpreußen empfinden den Raub der Weichseldörfer nicht wie so manches in leßter Zeit mit stummer Wehmut, sondern mit flammender Empörung. Wir erblicken in der Entscheidung eine Herausforderung, die Feeignet ist, auch ostpreußishen Nerven und ostpreußisher Geduld zuviel zu werden. Wir verlangen, daß die Reichsregierung unter allen Umständen die Forderung der Bot- D nteten ablehnt. Wir freuen uns, daß der Minister- Präsident diese Forderung mit echt preußischem Nachdruck vertreten wird. Sollten wir Ostpreußen einmal allein stehen, dann werden wir. (lärmende Zurufe links)... was uns die Freiheit unseres geliebten Östpreußens gibt. (Stürmischer Beifall auf der Rechten.)

Jn der Abstimmung werden die unabhängigen Ab- änderungsanträge abgelehnt. Der deutschnationale Antvag

| Zwedck dienen die andern friesishen nseln.

wird gegen die Stimmen der Kommunisten und Unab-

hängigen angenommen. (Beifall) : Drei Gesepentwürfe, die die Oa ee er

der unmittelbaren Staat8beamten,

Lehrer und Lehrerinnen an den öffentlichen |

Volksschulen und dex Mittelschullehrer und «lehrerinnen in Anlehnungan die Regelung des Reichs erhöhen, werden. nah kurzer Debatte in weiter und dritter Lesung unter Ablehnung von kommunisti= hen Abänderungsanträgein angenomuren.

Darauf seßt das H&us die Beratung des Haushalts der landwirtschaftlihen Verwaltung Abschnitt „Landeswasseramt, Wasserbau- verwaltung“ fort.

nationalen Antrag, wonach die Angelegenheiten dèr Wasserwirt-

Abg. Dr. von Kries (D, Nat.) begründet einen deutsch- |

chaft und des Wasserbaues, soweit deren Pflege nicht auf das | Reih übergegangen ist, im Ministerium für Landwirtschaft, die | verkehrspolitishen Jnteressen Preußens jedoch im ea | Ttn weiterer deutschnationaler Antxag ersuht das Staatsministerium, | die durch den Abbau der Hohmoore Ostfrieslands entstehende. | Gefahr der Uebershwemmung des Marschlandes dur geeignete |

für Handel und Gewerbe wahrgenommen werden sollen.

Schußmaßregeln zu beseitigen und Mittel dafür in den nächsten Haushalt einzustellen. Den ersten Antrag wünscht Redner dem Hauptaus\{uß zu überweisen.

Minister für Laudwirtschaft, Domänen und Forsten Dr. W 6 n- dorff: Auf die Einzelfragen, die von dem Herrn Vorredner berührt worden sind, wird einer meiner Herren Referenten hier eingehen. darüber auszuräumen, ob das Verfahren angemessen ift, das jeßt hinsihtlich der Beschlußfassung über die Zuständigkeit deu einzelnen Ministerien, betreffend die wasserwirtschaft- lichen Angelegenheiten, eingeshlagn wird. Zunächst darf ich darauf hinweisen, daß das Verfahren, wie es jeyt von dem Staats3- ministerium eingeschlagen wird, einem Beschluß, mindestens einem Wunsche des Hauptausshusses eritspricht, der seinerzeit, und ich glaube sowohl bei Beratung des Haushalts des Handelsministe- riums wie bestimmt bei Beratung meines Haushalts, den Wunsch

geäußert Hat, daß zunächst das Staatsministerium darüber be- |

finden möge. Es entspricht das auch der Bestimmung der Ver-= fassung. Jn Artikel 47 heißt es im gweiten Aksaß ausdrücklich: Das Staatsministerium beschließt über die Zuständigkeiten der einzelnen Staatsminister, soweit hierüber nicht geseßliche Bestimmungen getroffen sind. Die Beschlüsse sind unverzüglich dem Landtag vorzulegen und auf sein Verlangen zu ändern oder außer Krast zu seyen.

Also der Weg ist verfassungsmäßig, so wie er jeßt eingeschlagen |

werden wird. Auf die sahlihe Seite der Angelegenheit einzu- gehen, möchte ich mix angesihts des unmittelbar bevorstehenden

Beschlusses des Staatsministeriums versagen. é Ein Vertreter des Landwirtshaftsministe- riums erwidert auf die Anfragen des Abg. ‘Dr. von Kries. Die Wünsche der Wasserbauverwaltung bzw. des Landtags sind dem Reiche vorgetragen worten. Was die Frage betrifft, wie es bezüglih der Brücken über die Wasserläufe, welhe zurzeit dem Handelsministerium unterstehen, gehalten werden soll, so hat uns die Antwort des Reiches nicht voll befriedigt. Das Reih will für Preußen die Verwaltung übernehmen, während der Landtag der Meinung war, daß die Unterhaltungspfliht voll auf das Reich übergehen solle. Was die Häfenfrage anlangt, so leiden die Ver- handlungen mit dem Reichsverkehrêministertum unter der Zwie- pältigkeit der Nessortverhältnisse. Die Berichte der Oberpräsi- aris sind noch nicht alle beim Landwirtschast8ministerium ein- gelaufen. Der Bildung eines Landeswasserstraßenbeirats wollte der Minister erst nähertreten, wenn die Vrhandlungen bezüglich der Bildung eines Reichswasserstraßenbeirats usw. erledigi sind. Für die Fortführung der Bauarbeiten, die Preußen begonnen hat, hat das Reih im Etat die Mittel angefordert. Der Lippe- Seitenkanal ist noch nicht fertig; neuerdings ist auch das Landes- kulturinteresse für die Beschleunigung der Vollendung des Baues

geltend gemacht worden. U | Abg. Herber t- Stettin (Soz.) verwendet sich für die tunlihst ausgiebigste erbezung der Fnteressen Stettins. Was amburg ret sei, sci Stettin billig. Stettin habe besonders aus eigenen Mitteln einen großen Freihafen erbaut und habe gecehten Anspruch auf die Unterstüßung des Staates bet seiner Bedeutung

für den Handel und Verkehr des Ostens. j Abg. Dr. Hoffmann - Münster (D. Nat.): Jch bitte den Minister, dafür Sorge zu tragen, daß bei der endgültigen Teilung des sserbauressorts zwischen dem Handels- und dem Landwirt- chaft3ministerium die der tadt Emden gegebenen ul erungen tunlihst beschleunigt verwirkliht werden. Wer Verkehr im Hasen von Emden hat sich in den leßten Monaten erfreulih gesteigert. Ein Teil des inzwischen eingedeihten Geländes wird dringend fue Erweiterung des Hafens benötigt. Für diesen Gegenstand hat der Hauptaus\chuß die Ausarbeitung einer Denkschrift empfohlen. Die Entwässerung Ostfrieslands is für das Marschgebiet von außer- ordentliher Bedeutung. Durch den Abbau der ostfriesischen Hathe moore hat sich eine Wet Hochwassergefahr herausgebildet. Die Beseitigung dieser Gesarr, aplg: ade ob sie duxch Eindeichung, durch Vertiefung der Siele oder sonstwie erfolgt, ist ohne Beteili- ng der Regierung an den Kosten nit denkbar. Zur Wieder- erstellung der Ufermauern und Buhnen der Jnsel Borkum müssen Staatämittel zur Verfügung gestellt werden. Es ist auc sofort zu en, mit welchen Mitteln- S Lee E aditebiruaa

' Strande gegen 1 U die vorgele bezweifelt werden, ob mit Ver-

j S8 Î i: gan Md egte der Buhnen etwas zu erreichen ist. Es5

| vertraut sind.

| verwaltung an den Hod i wer e Di | verschlechtert, sondern sehr wesentlih verbessert.

beim |

der deutshnationa

| Entwicklung der genügendes

Jch habe nur das Wort erbeten, um die Zweifel |

| gegeben.

ist erwiesen, baß die Vershîebung der friesishen Jnseln von Westen nach Osten ein geseymaßig verlausendes Naturereignis ist, dem nur dur die Wasserbaukunst Einhalt geschehen kann. Aba. Sten del (D. Vp.): Hätten wir noh einmal in Weimar eine Reichsverfassung zu beraten, so wurde man nicht die Wasser- bauverwaltung auf das Reich übertragen haben, denn man hätte inzwischen eingesehen, welchen kostbaren Besiy wir 1n unierer guten a Bauverwaltung zu schäßen haben. Für den Schup des Marschlandes muß etwas ge\hehen, überwiegend steht bier das Meliorationsinteresse im Vordergrund. Die Fischeret- häfen dem Landwirtschaftsminister zu unterjtellen, halten wzr nit für richtig, zweckmäßiger verbleiben sie beim Handelsministerium. Die Begradigung der Ems muß endlich durhgesührt werden, vat hat das Ministerium mit aller Kraft einzutreten. Der Durhstich ist fast fertig, aber der Abschluß ist notwendig, damit Papenburg und Leer leben können. Mit der Behebung der Sturmschäden_ an den ost- und nordfriesishen JFuseln, namentlich an Borkum, Sylt und Baltrum, ist die Regierung nit {chnell genug Por gean! Fch habe mir auf Borkum die dur die Sturmfluten dieses E ers angerihteten Schäden selbst angesehen und bin von ihrem mans geradezu erschüttert gewesen. Leider hat das Reih nicht einma eine Kommission an Ort und Stelle entsandt. Preußen muß seinen ganzen Einfluß beim Reich aufbieten, damit BVorkum mit seinen 3000 Einwohnern gegen Wiederholung derartiger Beschädigungen geschüßt wird. Die Strandmauer ist Na ahnen ra id, i Küs erte natürliche S ; e ist der der Küste vorgelagerte L in Anteresse der Seefahrt darf man Borkum niht mehr und mehr absrejen lassen, denn die Kosten für die Vertiefung der Fahre fin ungeheuerlich. Gerade im heutigen demokratishen Staate La nit vom grünen Tisch aus untersuchen, sondern auch die : ier und Fischer fragen, die mit der Befestigung des Strand andes nut Auch der Not der Einwohner von Wyk E e sollte ih die Regierung Ane Een On E Mauren dagegen geicoffen werden, daß as aus DEl L. burger F fommende Oldenburger Wasser keine Uebers{hwemmungen

herbeiführt. | ; : L E S R E E E Staatssekretär Ramm; Durch die Arbeiten der Domänen-

HSohmooren werden die Wasserverhältnisse nicht 1 Jedenfalls sind Nebershwemmungen und Hochwassergefahren ; Im allgemeinen kann der ie Kosten tragen, als

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alten preußis

die Moore an den UeL en ; der tiefer liegenden Gebiete unschuldig, Marschbauer mit seinen Weiden viel eher d der Geestbauer.

Abg. Freiherr v. Wangenheim (D, Hann.) befürwortet

en Antrag auf Abgrenzung der Kompetenzen in der Wasserwirtschaft zwijchen Landwirtschafts- und Handels- ministerium. j s

Es folgt die allgemeine Besprechch ungdes Ab - \chnittes: Landeskulturämter, Ansied- lungskommission, Meliorations- u. nd Siedlungswesen usw.

Ahg. Dr. Sh reiber - Halle (Dem.) begründet einen Antrag auf Erweiterung des Pachtshußes für Grundstücke bis zur Größe einer selbständigen Ackernahrung auf mindestens 6 Jahre. Die

Pachtpreise verhindere die %&ersUgung Uber Betriebskapital, das zur Hebung der Produktion dringend nötig sei. Der Pächter lebe in steter Sorge, seine Sxistenz zu verlieren. Redner befürwortet die Ausschußanträge, bei Ver- äußerung oder Neuverpachtung solcher fiskalisher Ländereien, die bisher von Kleinpähtern bewirtshaftet wurden, die bisherigen Besißer in erster Linie und bei pachtfrei werdendem Land erst Kleingärtnex und Bauern zu berücssihtigen. L Abg. Simon - Neusalz (Soz.) verlangt Förderung der Sied-

| [ungen gegenüber dem Großgrundbesiß. 72 Rittergüter mit 50 000 ha seien in Niederschlesien in 4 Herrschaften vereinigt;

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| von 30 000 ha Aderfläche seien dort faum 1000 ha zur Siedlung Das Ziel des Siedlungsgesebes sei im Wege der Zeit- |

| verpahtung nicht erreiht. Fn Niederschlesien wären viele Groß | besie imstande, ohne Einschränkung des Betriebes weit mehr | Siedlungsland zur Verfügung zu stellen.

| Um 514 Uhr wird die Weiterberatung auf Sonnabend, | den 1. April 1922, Mittags 11 Uhr, vertagi (außerdem Haus halt der Gestüt- und der Domänenverwaltung).

Varlamentgrische Nachrichten. des Reichspofst- Wie das

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m Hauptaus\chuß Reich3tages gestern der Haushalt der graphenverwaltung weiterberaten. „Nach=- rihtenbüro des Vereins deutsher Zeitungsverleger“ berichtet,

trat der Reichspostminister

Gehälter verhindern werde. Alsdann seßte der Minister aus- einander, daß die Postverwaltung von dem jährlihen Mehr- | bedarf infolge der Besoldungs- und Lohnerhöhungen im Rech- | nungsjahre 1922 500 Millionen Mark durch Mehrertrag aus den laufenden Gebühren und 500 Millionen Mark aus Ersparnissen aufbringen fönne. Es immer noch ein nfehr- faches Milliardendefizit. Um dies auszugleichen, wäre das Brief- porto von 2 auf 3 M zu steigecn, und es wären dementsprechend auch die übrigen BVriefpostgebühren zu erhöhen. Der Ortsbrief- vertehr tedürfe der „, cbenso der BPaketverkehr in der Nahzone. Jn der Fernzone dagegen müsse shon deshalb eine nbahn mit ihren Tarifen sehr

stark in die Höhe gehe. Telegramm sei an eine Steigerung der Wortgebühr von 1 A auf 1,50 M gedacht. Endlich sei eine Steigerung der Fernsprechgebühren in dem Umfange geplant, daß zu dem jeßigen Gebührenaufschlag auf die geseßlichen Fernsprech- gebühren von 80 vH ein nochmaliger Aufschlag von 60 vH ge- nommen werde. Jm ganzen ergebe sich hiernach eine jährliche Mehreinnahme von rund 4 Milliarden Mark. Mit den gestrigen Beschlüssen des Hauptauss{chusses zu der neuen Besoldungsvorlage sei für die Postverwaltung aber eine neue Situation geschaffen. Uus diesen Beschlüssen ergebe \sich ein weiterer jährlicher Meht- bedarf von 124 Milliarden Mark, der nur durch weitere Steige- rung der geplanten Gebührenethöhungen zu gewinnen sei. Al3 Ausgangspunkt für diese Steigerung hakte ebenfall3 -wieder die Fernbriefgebühr zu dienen, und zwar müsse dann diese Gebühr statt auf 3 M auf 4 K bemessen werden. Beim Telegramm wäre cine Steigerung über den Sab von 1,50 Æ für das Wort zurzeit niht möglih. Abg, Körner (D. Nat.) hielt den Iweifarbozn- druck kei den Marken im Werte von 1,25 À und 2 M für Üüber- flüssig, Diese Marken entsprächen lediglich den Friedenswerten hon 5 und 10 Pf., die niemals zweifarbig gedrudtt worden seien Auch jei die deutsche Reichspostmarke künstlerischer zu gestalten. Abg. Stücklen (Soz,) warnte den Minister vor der allzu s{harfen Steigerung der Posttarife. Das werde den Verkehr drofseln. Der Minister müsse noch mehr Gewicht auf Ersparnisse leg!n. Abg. Hoffmann -Scmargendorf (U. Soz.) verlangte, daß der Gedanke guter Pädagogik in die Verkehrsverwaltung getragen werde, Die Arbeitsleistung der unteren Beamten könne durch vor- zügliche geistige Ausbildung hochqualifiziert werden. Abgeordneter Steinkopff (Soz.) beklagte sich darüber, daß ein: Teil der höheren Postbeamten keine regelmäßige Dienstzeit einhalte und dadur den Untergebenen kein gutes Vorbild darbiete, Abg. 3 u- beil (1. Soz.) sprah sih gegen die lebenslänglihe Anstellung der Postbeamten aus, Dadurh werde der Beamtenapparat un- beweglih. Neue Anstellungen sollten nur durch Privatdienst- vertrag gesehen. Aba. Bender (Soz.) erörterte die Frage. ob die Reichspost ein Betrieb zu wirischaftlichen Zweden oder eine dem Gemeinwohl dienende Verkehrsanstalt sei. Jn lebterem Falle würden die Angestellten der in den Ziffern 1 und 2 des 5 66 des Betriebsrätegeseßes enthaltenen Vorteile und Rechte

| ï | | fürchten hätten, weil die Entente die weitere Auszahlung der |

2 Loths han f bleibe dann aber

wurde | und Teles |

Giesberts zunächst den törichteu Gerüchten entgegen, daß die Postbeamten um ihre Bezüge zu |

zarbei i d das ReiG2s q achen. Das Reichsarbeitsministerfiun un ) eien E mitt hätten fich 1in dem Sinne geäußert, Jab Gute, bei der Post um einen Betrieb zu wirtschastlizen Zwe R g Das Kabinett habe die entgegengeseßte Ansicht vertreten. B werde über diese Frage der E E ten Pi i . Dr. Wieland m.) äu E Be- E E so starke Steigerung der Pm a le e . K è i der Minister vorgeschlagen habe O RETIERAngeR omi ge! G

deutlich geworden, wie die neuesten G : e: n Ftat der einzelnen Verwaltungen wirkten. Der Staats {retär Teuckde vom Reichsposiminijtertum beantwortete vere

¡chie f Abgeordneten. Was die Zahl der Er- [Giebene B e Cas die Statistik erfreuliherweise eine absteigende Kurve. Im Jahre 1919 habe sih noh eine große Qabl von Erkrankungen im Postbetriebe gezeigt, was wohl auch als a ieges d seiner krankheitfördernden Eigenschaften Folge des Krieges und ite 1081 dagegen fei anzusehen sei. Jm zweiten Kalenderhalbjahr D A ss die Durchschnittszahl der Krankheitstage auf den o b s fräften lichen Beschäftigten 11 gewejen, bei den weiblichen Ar dn E 16 Tage. Gegen Drückeberger werde energisch einge]|Mri

ali 3 S kehrs gegenüber dem Publikum jet vor Bezüglich des BSee h ie Oberpostdirektionen kurzer Beit cine besondere Verfügung an die Dberpo eramngen. Es werde darin angeordnet, dafür zu sorgen, daß nur besonders geeignete Beamte für ns R dienst verwendet werden sollen, daß das Publikum höflih un entgegenkommender Weise abzufertigen sei, und daß in den Verkehrs- iden eine ausreichende Zahl von Schaltern geöffnet werde. ba Schmidt- Stettin (V. Nat.) befürwortete die Auflösung kleiner Oberpostdirektionen im JFnteresse der T ATART Es sei weiter zu prüfen, ob die Einrichtung des einmaligen Fern- iprehbeitrages von je 1000 M ISE ersprießlih Jei, aoYe dem ih gezeigt habe, daß allein zur erwaltung dieses pre - heitrages 500 Beamte notwendig seien. Berechne man ae Ze- hältern für diese zt per noch N io Teate d ie Che 0B. Die Zchreibmaterialien, Penfionen ujw., ] nd ; ( Elreictung des Fernsprechbeitrages nch rechtfertigen lasse. Abg. Leicht (Bayer. Vp.) warnte davor, an falschen Orten zu sparen. Das flahe Land dürfe nicht vernachlässigt werden. Wo wenig Verkehr sei, müsse der Verkehr durch zeitgemäße Eigen gen berauêaeclockt und gefördert werden. Völlig unn!oglih sei es, ab an einigen Orten auf dem Lande die Dienstzeit für den Fernspre r verkehr täglih nur zwei Stunden umfasse. Abg. B ruhn S at.) bezeihnete die Gebührenpolitik der Reich8postverwaltung a Ee fehlt. Durch sie werde der Verkehr völlig in Grund und Boden aewirtschaftet. Jnnerhalb der Verkehrsverwaltung müsse und BHnne durch verständige Organisation und EinsGränkung gespact werden. Ein starker Rückgang der Zahl der Paketsendungen konne nicht bestritten werden; das Paketamt in Berlin beweise E Postzeitungs8amt wirtschaïte mit einer erheblihen Unterbilanz, weil auch dort wie überall die Zahl der Hilfskräfte zu groß Ei und weil jeßt gegenüber der Vorkriegsgzeit viel zu viele Beamte beschäftigt würden. Dur den Eintritt der Unterbeamten n De Dienststellen, die vordem die mittleren Beamten innegehabt haben, habe die Qualität durch die Quantität erseyt werden müssen. Gegenüber einem Minus von rund 20 Millionen Mark boi einem Vergleich der Jahre 1913 und 1920 sei es niht angängig, wie dies die Reichspostverwaltung tue, zu sagen, es sei der beste Beweis dafür, daß die Zeitungsgehühren er oht werden müßten. Wenn 1913 ein Ueberschuß von 4 Millionen und 1921 ein Minus von {7 Millionen Màrk si ergeben habe, so beweise diese Tatsache, daß im Postzeitungsamt jeßt schlechter gewirtschastet werde, daß dort \chwerwiegende Organisationsfehler gemacht worden seien. ¿Fn der Fru s\telle, in der die zu bearbeitenden Lieferschreiben von 22 Millionen im Jahre 1914 auf 1,8 Million im Jahre 1921 zurückgegangen seien, würden jeyt 26 Beamte der Gruppe x dauernd beschäftigt; verglihen mit dex Seri Beseßung derx Prüfungsstelle bedeute dies eine erhebliche Vershwendung von Kräften. 13 mittlere Beamte (Gruppe VI) hätten IeT den Dienst gemacht, 10 dauernd, 3 Helferinnen und zwei ochen alle drei Monate Äushilfskräfte. Jn der Bestellabteilung 11 arbeite in jeder der 28 Stellen ein Beamter zuviel im Vergleich mit der früheren Beseßung. So sei e3 auch in den anderen Abteilungen.

- Hierauf vertagte sich der Ausshuß. Z

Jm Reichstagsaus\chuß für Verbrau hs3» steuern stand gestern der Antrag der Sozialdemos- kraten, der eine Novelle zum Shaumweingeseßÿ vom 26. Zuli 1918 und 21. April 1920 fordert, zur Beratung. Nach längerer Aussprache wurde vom Aus) chu ß beschlossen, daß dir jeßige Banderole künftig in Fortfall kommt und dafür auf jede Flashe Schaumwein beim Uebergang an den Verbraucher 30 % Schaumiwwveinsteuer erhoben wird. J

Jm Reichs8tagsaus\chuß für Bildungs8wesen begann gestern die Einzelberatung des Entwurfs eines Reichsshulgeseßzes. Abg. Dr. y (Dem.) bekämpfte den Standpunkt des Abg. Lauscher, daß die Verfassung „in Verbindung mit der Wirklichkeit“ gedeutet werden müsse; denn dies sei eine Auslegung nach der jeweiligen Machtlage, während es nur eine loyale Jnterpretation der Verfassung geben dürfe. Er bekämpfte weiter den Standpunkt, daß eine volllommene Unterrichtsfreiheit im belgishen Sinne ein Fdeal sei, und betonte das Recht des deutshen Staates auf Ordnung des Unterrichts. Alles Ret der Erziehungsberechtigten habe seine Schranken am Staatszweck, der die verschiedenen widerstreitenden Gemeinschaften im Gesamt- interesse zusammenzuhalten habe. Andernfalls würden auch die Eltern das Recht der Ablehnung jeder Schule überhaupt haben. Der Redner mahnte dringend, auf keinem Extrem zu bestehen, fondern auf dem gegebenen Boden der Verfassung zu bleiben, wo- durch eine mittlere Linie aus allen Parteien eingehalten würde. Abg. Dr. Schreiber (Zentr.) ging davon aus, daß die Aus- legung der Verfassung im Ausschusse keine eindeutige sei. Das „mon liquet“ bestehe. Deutsche Schulpolitik müsse als gesamt- politische Angelegenheit behandelt werden. Der wurzele im Naturrecht. Zu lange habe man in der deutschen Kultur die soziale Bedeutung der Familie untershäht. Den Staatsbegriff Hegels lehne seine Partei ab, Das Wort von der pädagogischen Zersplitterung sei ein Shlagwort. Es sei die Eigen-

stunden )

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Weltanschauungen und Bekenntnissen vor sih sehe. Die deutsche Kultur sei eben ein Mosaik von einheitliher Grundwirkung. Abg. Dr. Löwenstein (U. Soz.) führte aus, daß die Gemein schafts\{chule niht den konfessionellen Religion3unterriht gefährde. Die Bekenntnisshule entspreche viel eher der Eigenart der katho en als der der evangelishen Kirche. Die nationale Einheits- schule müsse geshüßt werden.

Entwicklung, nicht der dogmatischen Lehre, müsse jeder Zögling den menschlihen Gehalt der Religion aufnehmen und diese aus ihrer geshihtlihen Bindung zur Herausstellung der wirksamen, leben digen geshichtlihen Kräfte gelöst werden. Der Redner betonte den Wert der Stärkung des Gemeinschafts\sinnes, der die Anträge seiner Partei dienen sollten. Dann vertagte sih der Aus\{uß auf Mittwoch.

ein Antrag des Abg. Wunderlich angenommen, der fordert, daß im Geseß über Nubbilduns Lou Krie teilnehmern La Richteramt vom 19, April 1919 Sab 2 des § 2 gestrihen wird. Bis jeyt war es verboten, dit Borbereitung?zeit um ein Jahr zu kürzen, wenn beim ersten Examen ein Zwischensemesier angerechnet war. Dieses Verbot

den Prüflingen die Vorbereitungszeit bis auf ei ür Ein Antrag, der eine Mußvorschrift E an Jae Sven

Im sozialpolitishen Ausschuß des Reichstags wurde vorgestern ein Unteraus\chu , bestehend aus je einen! Vertreter leder Fraktion, eingeseßt, der die zweite Beratung det Entwurfs eines Arbeitsnahweisgesezes vor

bereiten soll. Jn der gestrigen Sißunqg des Rei 8aus- \chusses für das Gruben alis In: ont°Conis

[ternwille È

art der deutshen Kultur, daß sie ein Vielfahes von Stämmen, F

Jm Gewande der geschichtlichen |

—Im Recht38aus3\chu ß des Reichstages wurde vorgestern |

wird nunmehr beseitigt. Die Landeêregierungen werden ermächtigt fortlaufend mit dem Reichsverkehrsministerium im Benehmen ge-

E zu erreichen, Troß aller Bemühungen des Reichsverkehrsministe- E Wagengestellung nicht erzielt werden. Sogleich bei Eintritt offenen | Um eine möglichst ungehinderte Wiederaufnahme des . Kartoffel-

| transports zu F daraufhin durch Bahntelegramm sämtliche Dienststellen angewiesen,

wurde das vorläufige Ergebnis der Vntersuchung über die Ursache

des Unglücks festgestellt, und es wurden Vorshläge über möglichste

Vermeidung der Wiederkehr solher Katastrophen beraten.

Der einem Schreiben des

wahrung bei der Frege von Waren. Fragen hat auch das Ÿ

nommen und, von dem Grundsay ausgehend, daß es Ausgabe einer Währung ist, niht nur als Zahlungsmittel, (sondern au

als Wertmaßstab zu dienen, eine Reihe von Vorschlägen gemacht,

die der Vertreter der Reichsbank in der Erörterung weiter er- pAnaee Nachdem die geladenen Sachverständigen aus Kreisen es Hamburger Ausfuhrhandels und Mitglieder des Ausschusses aus Kreisen des Handels und der Fndustrie sih eingehend geäußert atten, wurde die weitere Behandlung der Frage dem Unterouas- chuß für Ausfuhrbedingungen jur Vorbereitung ein.8 Gutachtt 18 ür den Reparationsausschuß übertragen. Der Unterausshuß hat lich mit den gleihen Fragen bereits beschäftigt, wird aber zu diesem Zweck noch dur Wêeitglieder des finanzpolitishen und des wirtschajtspolitishen Ausshus}es ergänzt.

Dex Hauptaus3schuß des preußishen

eines Sr ues zur Bildung eines Sonderstocks 1 Ausgleihszweckten und zur i chastung bei den Bergwerks3-, Hütten-

alinenbetrieben. Ueberschüsse über den Betrag von 20 Millionen Mark hinaus sollen zur Bildung oder Erganzung eines jolhen Sonderstocks verwandt werden. insbesondere auch der Bildung eines Wohlfahrtsfonds, der für die Zwede der sozialen Fürsorge für Arbeiter, Angestellte, Beamte und Hinterbliebene gu verwenden ist und die für diese Zwecke im Haushalt bereitgestellten Mittel ergänzen soll.

der auch ee Abschpeibungsfonds zur weiterung der gewandelt wird.

Der Landtagsaus\chuß für Beamtenange- legenheiten beriet am Mittwochabend über den Entwurf eines Gesetzes zur Abänderung der Beamten- besoldung. Jn der Aussprache wurde hervorgehoben, daß die Vorlage in vieler Hinsiht niht befriedige. Von deutscch- nationaler Seite wurde die Erhöhung der Kindergulagen be- gane Der Teuerungszuschlag dürfe niht auch vom Ortszuschlag erechnet werden. Abg. Dr. Kaehler (D, Nat.) begrüßte es, daß die jeßige Regelung nicht mehr ein Diktat der Gewerkschaften sei. Abg. Sh ül ting (Zentr.) betonte, daß es vor allem die Auf- gabe des Deutschen Beamtenbundes de für die Landbeamten ein- zutreten. Abg. Dr. Steffens (D. Vp.) sprach sich für Ver- edelung der Ueberteuerungszuschüsse aus. Auch er äußerte Be- denken dagegen, die Aus8gleihzzus{chläge auch von dem Orts3zuschlag berechnen; besser sei es, sie höher zu gestalten. Unzureichend eien die Kinderbeihilfen. Dringend notwendig seien höhere rundgehälter für die Hochschulprofessoren.

Der Entwurf eines Gesetzes über die Aende- LBRg in dem Diensteinkommen der Lehrer wurde in § _dahin geändert, daß das jährliche Einzahlung3geld für die Lehrkräfte, die aus dem Privatschuldienst in den öffentlihen Schul- dienst eintreten, stati von 2200 auf 4000 nur auf 8800 X und statt von 2000 auf 3600 Æ nur auf 2700 M erhöht wird. Außerdem soll den in den öffentlihen Schuldienst Eintretenden, die in der Leit vom 1. April bis 30, April d. J. Einzahlung nah den bisherigen Vorschriften zu leisten haben, gestattet jein, in der bisherigen Weise die Zahlung zu leisten. Die Vorlage für die Mittelshul- lehrer wurde unverändert angenommen.

Der Verfassungs8aus3\chuß des pdreußishen Land- tages ahastigie sih mit dem Sr Tevelitwur E die Neuordnung der kommunalen D etfatlaus und Verwaltung in der Ostmark, Berichterstazter Abg. Lawin (D. V.) wies auf die nationalen und wirtschaftlichen Notwendigkeiten der zerrissenen Ostmark hin, denen der Ent)ourf Rechnung tragen solle. Westlih des Korridors sollten die Reste der ehemaligen Provinzen Westpreußen und Posen zu der Provinz „Grenzmark Posen-Westpreußen“, östlih des Korridors die preußisch gebliebenen Teile der Provin Westpreußen mit der Froving Ostpreußen vereinigt werden. Wünschens3wert sei an der Spive der neuen Provinz „Posen-Westpreußen“ ein Regierungs- prästdent, der mit den Funktionen eines Öberpräsidenten beauf- tragt ist. Die wirtschastlihen Bedenken, die gegen die Bildung dieser Provinz geltend gemacht werden könnten, müßten hinter

den nationalen Forderungen der Ostmark zurücktreten, zumal da owohl auf wirtshaftlihem wie auf kulturellem Gebiete die Ein- eit ¡hon geschaffen sei, die für diese Provinz Vorausseßung sei.

estlich des Korridors müsse der Regierungsbezirk Marienwerder mit den Kreisen Elbing Stadt und Land, Marienburg, Marien- werder, Stuhm und Rosenberg aufrechterhalten werden und eben- ors troy mannigfacher Bedenken aus nationalen Gründen den Namen „Westpreußen“ bekommen, wie dies im Juli v. F, der Landtag shon beschlossen habe. Die sich anschließende Aus- iprae betraf besonders einen Antrag der Sozialdemokratert auf enderung bon Aksab 4 im §2 des Geseßes. Dieser Absab lautet: Der Restkreis Tilsit mit Ausnahme der im Abs, 2 bezeichneten Gemeinden und die zum Restkreise Niederung gehörigen Gemeinden Blaus8den, Neustreit, Pauperishken, Kaukweten, Birkenwalde, Kaukwet-Kludszen und Alleninken werden mit dem Restkreise Ragnit zu einem Landkreise Tilsit-Ragnit vereinigt.“ Der Ab- ünderungs8antrag will für die Worte „Kaukweten .. ... bis Hlleninken seßen: „sowie die südlich und östlich der Wilhelms- ruther Forst gelegenen Gemeinden einshließlih des ganzen Kir(- \piels Jurgaitschen und unter Führung der Grenze dur den süd- östlichen Zipfel der Wilhelmsbrucher Forst längs der Straße gepienen—Kellmienen“. Zin Beschluß wurde noch nicht gefaßt. z uch über die Frage, ob das Landrat3amt nah Tilsit oder nach E Hanmen eien Ae C noch aus. Jn der ) ulste der nächsten Woche wird der Aus i

igung belle s ) [huß eine weitere

Unker Hinweis auf den in den westlichGen Provtnzen Preu ßens infolge einer starken Mißernte im beginnenden Foüh: jahr bestehenden großen Mangel anSpeise-undSaats

artoffeln atten die Landtagsabgeordneten Christian, Dr, Kaufhold, Logemann und Schulze-Stapen an die preusilte Regierung die Anfrage gerichtet, ob das Staatsministerium bereit lei, mit dem Reich8verkehrsministeriuum in Verbindung zu treten, um insbesondere durch Gestellung von sogenannten Kartoffelzügen für s{nelleren Transport der Kar- A vom Osten nah dem Westea und dur ent- sprechende Herabseßung der Tarife die Eß- und Saatkartoffeln für eine erträglihere Gestaltung der Verhältnisse auf dem Kartoffel- markte keizutragen.

Darauf hat der preußische Staats3kommissar für V olks8ern ährung die folgende, dem Landtag übermittelte Antwort erteilt: Die Staatsregierung hat der Frage des Kartoffel- transports dauernd die größte Aufmerksamkeit gewidmet und sich

halten, um eine den Anforderungen entsprechende Waggongestellung riums konnte jedo im Herbst vorigen Jahres eine befriedigende Wetters sind wiederum alle erforderlihen Schritte getan worden, bewirken. Das Reichsverkehrsministerium hat

RNeparation3aus\chuß des Reichswirt- shaftsrates despras in seiner Sißung am 31. März die in

1 eichswirtshastêministers vom 24. Vèärz erörterten Fragen des Verbotes der Valutaklausel bei Jnliands- geshäften und der Einführung der Fakturierung in Auslands- b Zu den angeführten eihsbankdirektorium bercits Stellung ge-

Seis : L L Land- | tages bejchästigte sich am Donnerstag mit dem Entwurf /

Selbstbewirt- | und j

Der Sonderstock dient

Nach längerer Aus- | sprache wurde der Entwurf mit der TOTEnE angenommen, daß |

: La ? j ir Ergänzung und Er- | trieb8anlagen in einen Dispositionsfonds um- |

Kartoffeltransporte allen anderen Sendungen vorzuzichen, auf shnellste Beförderung bis zum Zielorte zu halten und Kartoffeln von Annahmesperren ganz freizulassen, bei Rückhaltiperren aber sofort auszusondern und weiterzufahren. Au ist vereinbart worden, daß bei etwaigem Wagenmangel auf einer Verladestation der Landrat des betreffenden Kreises sich unmittelbar mit der zu- ständigen Eisenbahndirektion in Verbindung seßen soll, um eine ausreichende Wagengestellung herbeizuführen. Ferner sind die Eisenbahndirektionen der hauptsächlichsten Erzeugergebiete von mir dringend gebeten worden, der Gestellung von Wagen zum Kar- toffeltran3port besonderes Augenmerk zu widmen und an die in Betracht fommenden Verladestationen ihres Bezirks sofort leere möglichst gedeckte Wagen in größerer Menge zu leiten, damit der Abtransport der aus den Mieten geholten Kartoffeln keine Stodcung erleidet. Diese Leerwagen sollen dann möglichst zu be- jonderen Kartoffelzügen zusammengestellt werden. Auf die be- sondere Notlage der Großstädte und der westlihen Jndustrie- gentren ist besonders eindringliGh hingewiesen worden. Wie die von mir fortlaufend durch Fernspreher einge- holten Auskünfte des Reichsverkehrsministeriums zeigen, wird der angemeldete Wagenbedarf zurzeit zum weitaus großten Teil befriedigt. Die Zahl der nichtaestelltien Wagen tit gegenüber der der gestellten vershwindend gering, wobei zu berüdsihtigen ist, daß erfahrungsgemäß stets mehr Bedarf an- emeldet wird, als tatsählich vorliegt. Auch die Frage der &art ermäßigung für Kartoffelladungen ist verschüedentlih bei dem Reichsverkehrsministerium zur Sprache gebracht worden. Dasselbe hat sich indessen in dieser Beziehung grundäßlih ab- lehnend verhalten, weil es auf dem Standpunkt steht, daß Tacif- ermäßigungen für Wagenladungen erfahrungsgemäß nicht den Verbraucherkreisen zugute lommen und deshalb den gewünschten Zweck verfehlen würden. Fnzwishen hat die Regierung des Frei- staates Bayern durch ihren Vertreter im Reihsrat den Antrag gestellt, Tarifermäßigungen für Kartosfelladungen einzuführen. Der Reichsrat hat darauf beschlossen, die Reichsregierung zu er- suchen, zugunsten der Kartoffeln mit möglihster Beschleunigung einen wesentlich ermäßigten Ausnahmetarif mit Gültigkeit bis zum 30. September d. F. einzuführen. dringenden Bedarf an Kartoffeln, der infolge der Mißernte in den westlichen Provinzen herrscht, habe ich durch Runderlaß vom 9. März 1922 an die Ober- und Regierungspräsidenten der Er- zeugerbezirke neuerdings hingewiesen.

Statistik und Volkswirtschaft. Arbeitsstreitigkeiten. Die mündlihen Verhandlungen zwischen dem Magistrat und den Arbeitnehmerverbänden über den Mantel- tarif der Berliner städtishen Arbeiter begannen gestern unter dem WVorsiß des Bürgermeisters Nitter. Nach einer Darlegung der Abänderungsvors{chläge des Magistrats dur Dr. Vollbreht gab, wie „W. T. B.“ berichtet, die Arbeitnehmerseite durch den Vertreter Lagodzinski Erklärungen zu den Ab- änderungsvorshlägen ab, die erkennen ließen, daß die Arbeit- nehmerseite sh nidt der Einsicht versließt, ihre tarif- vertraglihen Rechte immer mit dem Gesichtspunkte der Wirkt- schaftlihkeit der \tädtisden Verwaltungen und Betriebe in Einklang zu bringen. Nah dem Verlaufe der Aussprache darf erwartet werden, daß in der Mebrheit der zu behandelnden Fragen eine Ueber- einstimmung erreiht werden fann. E3 wurde die Fortseßung der Verhandlungen zum Zwecke von Sonderlesungen der einzelnen Ab- änderungspunkte beschlossen. Die Verhandlungen über dem Magistrat überreihte neue Lohnforderungen der städtischen Arbeiter follen sobald als möglich und gleichzeitig mit den Manteltarifverhandlungen geführt werden. i Die Reichskonferenz der böhmishen Glas- arbeiter (vgl. Nr. 76 d. Bl.) hat, wie „W. T. B.* aus Prag meldet, die zwischen Vertretern der Zentrale der Arbeitergewerk- schaften und den Unternehinern vereinbarten Vermittlungs- anträge angenommen Die Arbeit wird am Montag wieder aufgenommen. Die weiteren Verhandlungen über den Inhalt der Kollektivanträge werden gleihfalls am Mon- tag eröffnet werden. einer weiteren Meldung aus Prag ist der Kollektivvertrag in der Metallindustrie gestern abgelaufen. einigen Wochen geführten Verhandlungen Unternehmern und den Arbeitern haben, namentlich in der Lobhnfrage, noch zu keiner Einigung geführt. Die Unternehmer bebarren auf der Lobnherabsezung von 25 vH und erklären, daß die von den Arbeitern vorgeschlagene Lobnherabsezung für eine Gesundung der Unternehmungen nicht hinreihend sei. Die Verhandlungen wurden gestern unterbrochen. Die Arbeiter werden in einer Vertrauens- männerversammlung am Montag neue Direktiven für die Ver- handlungen verlangen. Zur Ermöglihung ciner ruhigen Ver- handlungsatmosphäre haben die Unternehmer beschlossen, die bisber geltenden Lohntarife für kurze Zeit über den 31. März hinaus zu verlängern.

F A „(CCD

Theater und Mufik,

Schauspielhaus.

_ Mortß Heimanns dreiaktiges Drama „Armand Carell“ fesselt, wie an erster Stelle hervorgehoben zu werden verdient, ganz besonders durch den Geist und die Neize seines Dialogs. Im übrigen berührt es dur die darin \sich fundgebenden Gedanken, man könnte yielleilßt au sagen, durch die darin vertretene Welt- anschauung au durchaus sympathish, während es, als dramatische Dichtung betrachtet, fühlbare Shwächen bat. Die Handlung spielt sih in Paris unter der Regierung des Bürgerkönigs Louis Philippe ab. In dieses Zeitalter mit seinen Gegensäteen zwischen den Anhängern der legitimen Dynastie und den Republikanern und mit den allen gemeinsamen großenEtinnerungen an die napoleonische Aera stellte der Verfasser die von ihm geformten Gestalten, weil sie einer von politischen Spannungen erfüllten Atmosphäre bedursten. Es war ihm aber nicht um Frankreich zu tun, nit um ein örtlich begrenztesGeschichtsbild, au nicht umdas Für undWider eines politischen Glaubensbekenntnisses und Meinungsstreits sondern um allgemein tnensch- lihe Wahrheiten. Die beiden Männer, die er einander gegenüberstellt, Carell und Girardin, beide Journalisten und Politiker, sind grund- verschiedener Art; Carell bleibt in allen Phasen des Kampfes der von innerem Adel erfüllte Mensch, der niemals zu vergifteten Waffen greift, um den Gegner zu vernichten, auch wenn sie ihm in die Hand edrückt werden. Girardin dagegen führt, obzwar ihm bewußt ist, Carell ihn s{ont, scinen Kampf skrupellos mit fedem Mittel, das ibm Vorteile zu versprechen scheint. So scheut er si nicht davor, das Privatleben Carells wider besseres Wissen durch Verleumdung öffentlich zu verunglimpfen. Den Höhepunkt des Stüdes bildet der zweite Akt mit der meisterlich vom Verfasser geformten Ausfprache zwischen den beiden Männern. Sie führt zu einem mit den Waffen ausgetragenen Zweikampf, bei dem Carell von Girardin tödlih getroffen wird. Der dritte Akt ist eigentlich nichts weiter als ein Mo-

nolog des sterbenden Carell über Welt und Menschen, eine Elegie,

als deren Leitmotiv das von Goethe in den Versen kurzgefaßte Thema

gelten könnte: „Uebers Niederträchtige sich niemand beklage, denn es

ist das Mähtige, was man auch sage.“ Die Carells wie die

Girardins gab es und wird es zu allen Zeiten geben, und immer wieder

wird es das Los der Carells dein, von den Girardins gefällt zu

werden. Für die Titelrolle hatte sich das Schäuspielhaus einen Dar-

steller aus München, Erwin Kalser, verschieben. Er wirkte männlich

und sympathisch in Haltung und Ausdruck und erwies ih als guter

Sprecher. Die Gestalt des Girardin unr Nudolf Forster mit zwar

unter denen die Damen

Auf dèn besonders |

Die seit | zwishen den |

bervorgeßoben seien, mußten sich mit kleinen, weni I 4 Spielleiter hatt. Erst Legal g ( . Die gestr j i hasten Beifall. gelirige erste Wiederholung des Dramas fand leb- P.

Im Opernhause wird morgen, S ; ball“ mit Helene Wildbrunn. als Ametia au Me ZMadsen- der Partie des Grafen Richard als Gast gegeben. In “E N Hollen wirken die Damen Arndt-Ober, Knepel und di Dar e Qluénus, Zador, Stock, Habich und Philipp mit. Musitaliäen eiter ist Dr. Carl Besl. Anfang 7 Uhr. Y Mo, va wird zum ersten Male (außer dem Dauerbezuge) tete Schrateod Oper „Der Schatzgräber“ unter der musikalischen Leit E Generalmusikdirektors Leo Blech und unter der \zeni:ch » s des von Franz Ludwig Hörth aufgeführt. Die Besetzung, So Els: Vera Schwarz, Elis: Robert Hutt Narr - M m Henke, König: Karl Braun, Vogt: Theodor Seidl Wi Ndemar Helgers, Albi: Marcel Noës, Graf: Eduard Habich Sha ck-fto Defider Zador, Kanzler: Nobert Philipp, Junker: Gerbone theiß; Magister: Rudolf Krasa, Schreiber: Emil Lide "R E Theodor Hieber, drei Bürger: die Herren Lücke, Düttbernd Curt: zwei alte Jungfern: Ida von Scheele-Müller Grete Man ge Weib: Margarete Jäger-Weigert. Die Bühnenbilder und Ge vi bee find nah Entwürfen von Emil Pirchan hergestellt. Anfang 6 Ube au _Schaufpielhause wird morgen „Armand Carrel“ | mit den Damen Lossen, Servaes und Sussin und den Herre: Kals | und Forster in den Hauptrollen wiederholt. Antang 74 Ubr S E Montag, den 3. April, ist „Peer Gynt“ mii Otto Laubinger in der

-

| Titelrolle angesegt. Anfang 74 Uhr. Die nächste Erstaufführung der K J

| c 1] Kammerfyt | D eutshen Theaters, Hermann Bahrs "Meister, f 0 | &rettag, den 7. Avril, angesetzt. Die Nollen sind in den Händen bid | Oerren Klöpfer, Graeg, Brausewetter, Nitter, Vabít Raf PiN ach Eichhorn Daghofer d do Ba L (Fbr eel A 4 Vis Ip, 2 ichard, e S MAYPIET Und Der Vamen Straub, Denera und Kupter.

Handel und Gewerbe, Telegraphische Auszahlung. 31, März

i Geld Brief O 111563,40 11586,60

1. April Geld Brief

[1086,10 11113

Amsterdam - Notterdam Buenos Aires (Papier- O Brüssel und Antwerpen Christiania Kopenhagen A Stockholm und Gothen- E p Dea Italien L / SOULoU _ ; R 299,85 New York 297,62 Paris . ä «E R000 Schweiz . v « ¿E SOOTEO Spanien. . . . «1 4684.10 Japan A p 139,82 140,174 _— Nio de Janeiro s 40,69 40,81 —— Wien (altes) E Wien (Dtsch{. - Oesterr.), D a Prag S S Budapest . , Bulgarien . . Konstantinopel .

107,10 107,40 2523,15 5246,55 6247,80

109,35 2562,40 9434,55 6443,95

7912,05

993,40 1555,90 1332,65

304,69 2737,25 5864,10 4645,35

109,65 2967,60 9445,45 6458,45

7927,95

594 60 1599,10 1335,35

305,31 2742,75 5875,90 4654,65

4695 90

3,97

, 4,18 996, 70

981,40 35,96 207,75

7

. .

1, April. Geld 296,30 295,45 2517,25 6228 75 1300 50 1297,50 589 25 __ T3125 « 11213,79 Í « « ADOLTO 10D Ae, «_¿ DOGAO alte (1000 M). _——— alte (10—100 Kr.) . neue (1000 Kr.). . neue (10 u. 100 Kr.) . 500 u. 1000 Lei. unter 500 Lei . für 100 Kr. . für 100 Fr. . «

AusländischGe Banknoten vom Brief 296,90 296,05

2522 75 6241,25 1303,50 1300 50 590,75 2742.75 11236,25 1559,25 5265,50

AmerikanisGe Banknoien 1000—5

2 und 1 D

rür 100 5er L

für 190 Kr. E große (100—500 Uftrl.) 1 Lítrl. u. darunter .

Mol: Belgische Tante An CDEe x P F CGnglifche

FinnisGe Französische Holländi|che Stalienische Norwegische Oesterreichische

100 Nre&. _. ck O4 100 Lire

3,90 i 3,89 3,95 217,79 218,29 7710,29 7725,75 5914,— 5926,00 4675,25 4684,75 507,29 098,79 657,20 998,79

s Numänische

S@{hwedische Schweizer Spani1che E e R é; Tschecho-slow. Staatsnot., neue (100 Kr. u. darüber) unter 100 Kr.

. e e o e p E F - E _ e H d * _ E * °

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- e

Vorgestern vormittag fand die ordentlidche Generalver- sammlung der Neihsbankanteilseigner ftatt. Der Präsident des Neichsbankdirektoriums Dr. Havenstein, welher den Vorsiy führte, erläuterte die Entwick;ung der Neichsbank während des Jahres 1921 und teilte mit, das der vom Neichsfabinett bereits genehmiate Gesetzentwurf über die Verteilung des Gewinns der Reichsbank für das Jahr 1921 von den gesetzgebenden Körperschaften noch nicht verabschiedet worden sei; intolge- dessen könne die Dividende noch nicht erklärt werden. Unter der Voraus- setzung, daß der Geiezentwurf die unveränderte Zustimmung der geseßze

gebenden Körperschaften finde, werde sich die Dividende auf 10 vH. belaufen. Hierauf wurden die Er]aßzwahlen für die ausscheidenden Mitglieder des Zentralauss{usses vorgenommen. Sodann legte der Vors sißende die Gründe dar, welhe zu dem Gesegentwurfe über die Autonomie der Neicktsbank geführt haben und gab eine Ueber- iht über die einzelnen Bestimmungen des Gesetzentivurfs und fit Anschluß hieran über die in Aussicht genommenen Aenderun 0 des Statuts der Neichsbank. Die Abstimmung durch verdeckte Stimm- zettel ergab die einstimmige Zustimmung. der Generalversammlung zu dem Gefezentwurf und zu der Abänderung des Statuts. D L änderungsvors{hläge des Neichswirtschaftsrats. zu dem Geseßzentwu wurden von der Generalversammlung abgelehnt. 4

Anschluß an den Bericht über die Aufsichisratssißung vom 2. as n M der Barmer Bantysr EO, Ti „W. T. B.“ gufolge, die Bilang vom 31. Degem: Tr Ni (1920 in Klammern) bekannt: An RHELRaN g ichi eingezahltes Aktienkapital 149 805 000 L v e Zinsscheine usw. 156 041457 (98 888 878 dag b | e unverzinslihe Schaßanweisungen 447 820 g ü ) d, Bankguthaben 1 059 750 158 (328 600 165) #, l üsse gegen Börsenwertpapiere 6571 719 079 (216 773 098) &, E usse 86426177 (631830126) M eigene Wertpaptere 00 587 568 (77 489 130) Æ. Diese zerlegen sich in: a) Reihs- usw. Anleihen 26 763 334 (37 774 221) M, b) bei Notenbanken beleihbare Wert- papiere 1 139 086 (598 102) Æ, c soriftige börlengn0ioe Weri- papiere 36 777 €07 (10 887 451) ) niht börsengängige Wert- papiere 35 907 541 (28 729 356) , Gemeinschafi8geschäfte 56 482 099 (26 327 562). Æ, dauernde Beteil bei anderen Gesells

tlaren, aber allzuscharf seiagenen M Sau R e Mtutert |

n 30 500 000 (25 000 000) «(, Außenstände in laufender nung 1759 081 108 “(022 587 388) #, Bankgebäude und Einrichtung