1900 / 126 p. 4 (Deutscher Reichsanzeiger, Mon, 28 May 1900 18:00:01 GMT) scan diff

E tai A E UNE/ S7 4 C A E E T

Qualität

gering

gut

Verkaufte

Gezahlter Preis für 1 Doppelzentner

Menge

niedrigster M.

höchster

M.

niedrigster M.

höchster M.

niedrigster S

höchster M

Doppelzentner

I E E A I I S T C M E E A S T E E E T C E C ——— E ROE m 1900 1s Am vorigen Außerdem wurden

mittel

Verkaufs- ns x Q „Gatte e werth 1 Doppel- Be Schäl iter

Dwvet- | Bu. | zen | Sibi ia

(Preis unbekanuer

L U ( annt)

13,71 11,50 11,50 10,00 12,00 11,40 10,00 12,20 13,00 12,00

[Q] és

Schivelbein . Kolberg . Krotoschin Namslau. Trebniß . Breslau . Ohlau Brieg. Goldberg Leobs{chüß Neisse. Halberstadt . 13,00 e S s 13,50 Mel ÿ R 14,50 E t S s Cn 14,10 Duderstadt . Lüneburg 12,75 QOE 15,00 el. 14,00 München 17,00 Negensburg Plauen i. V. A E ; E 12,00 U E O RNosilol ¿2 á E S 13,00 Waren i. M. —— Altenburg 13,09

do D

E as SUterbLa E a d ata I o se Po a ; s Brandenburg a. H . « « « « + Fürstenwalde, Spree E L Frankfurt a. O. 14,40 Anklam . S L N 13,50 ia e z E C s Stargard i. Pomm. . . p Í Schivelbein . 12,40 Kolber . « - 10,80 de O 13,20 Rummelsburg i. P. . I a Me 13,00 Lauenburg i. P. Krotoschin 12,60 Nameélau 12,30 Trebnitz . 11,00 Breslau 12,60 12,80

12,40

13,60

11,10

11,25 11/20

Ohlau Brieg Sagan Bunzlau . 10,09 Goldberg 12,60 Hoyerswerda

Leobshüß 12,60 Nas + %

Halberstadt . 14,00 Eilenburg 14,50 Erfurt . S 13,00 E s s L E 14,50 Goslar . . C E S = 13,00 Duderstadt . 14,00 Lüneburg - 12/75 Paderborn . _—

Fulda . 14,50 Kleve . 15,00 Wesel. . 14,25 R E ¿

St. Johann a. S. . _—

E o as Sr 12,00 E a 4 Os 13,97 Regen®burg . R 12,90

Mei - « Plauen i. V. . 12,50 O e e e e Ura . E s: D d. D S 6 P 0 E Heidenheim . L E —- Laupheim 13,60 Ravensburg S 13,50 L e e m És Ora 13,40 E —— Rostock . R Eo —— L e S -— O I e S 14,20 A e e is e 14,00 E D od

- o o " e o o o o o s o o o o o o - L o o o e o o o o - o L o o - o - x o o - E o o o o L - - o - - o - o -

Bemerkungen. Die verkaufte Feale wird auf volle Doppelzentner und der Verkaufswerth auf volle Mark abgerundet mitgetheilt.

Ein liegender Strich (—) in den Spa

Deutscher Reichstag. 203. Sizung vom 26. Mai 1900, 11 Uhr.

Zur ersten und event. zweiten Berathung steht der Ent-

wurf eines Gesetzes, betreffend die Handelsbeziehungen um britischen Reiche. Durch die Vorlage wird der

undesrath ermächtigt, das bestehende andelsprovisorium mit England und dessen Kolonien auf die Zeit nah dem 30. Juli 1900 weiter zu erstrecken.

Abg. Dr Oertel - Sachsen (d. kons.) : Ich bedauere, taß diese Vorlage urs fo spät gemacht wird. Man hat vielleiht gehofft, in der Zwischenzeit {on zu einem Definitivum zu kommen. Das ift niht gelungen, und wir müssen beute wohl oder übel der Vorlage zustimmen. &s wird von uns die Verlängerung auf unkeftimmte Zeit gefordert ; bizher haben wir immer nur auf ein Jahr die Ver- längerung ausaesprehen. Unsere Zustimmung würde uns wesentlih erleichtert werten, wenn wir einige Sicherheit kâtten, daß wir a O im näwsten Jahce mit dem Zolltarif zu beschäftigen haben

erden.

Staatssekretär des Jnnern, Staats-Minister Dr. Graf von Posadowsky-Wehner:

Meire Herren! Daß wir mit der englishen Regierung innerhalb des letzten Jahres zu keinem endgültigen Handelsabkommen gekommen sind, liegt in äußeren Verhältnissen, die klar zu Tage liegen. Troÿ- dem bitten wir Sie, in der Form, in der die Vorlage Ihnen unter breitet ist, derselben auch Ihre Zustimmung zu ertheilen, denn wir haben se!bstverständliz das dringendste Interesse, daß in den gedeiblihen internationalen Handelsbeziehungen zwischen |

13,71 12,00 11,50 10,00 12,50 11,90 10,00 12,60 13,00 12,93

13,80 14,00 14,50 15,00

13,00 15,00 14,00 17,00

12,00 15/20 13/00

13,00 11,65

11,25 11/20

14,40 1350

_——_—

12,40 11,20 13/20

13,00

12,60 12,30 11/50 12,70 12,80 12;60 13,60 10;00 12,60

12,80

14,40 14,50 14,00 14,50 13,50 14,33 13,00

14,5 15,00 14,29

13,60 14/69 13,98

12,50

13,80 15,80 13,60

14,20 14,00

14,00 12,50 12,00 12,00 13,00 12,40 11,00 13,00 13,50 12,80

13,80 14/00 15,00 15,10 16,50 13,00 15,50 14/50

16,15 14,70 15,40 13,50 13,20 13,80

11,65

11,75 12,80 15,30 14,20

14,60 13/60 14.00

13,60 12,80 11,60

13,00

13,00 12,80 12,80 12,00 12,80 13,00 12,80

13,00 15,00 13,00

14,40 15,00 14,70 15,00 13,60 14 33 13,00

14,75 1525 14.75

17,09 13,80 15,51 1452 13,80 13,50

14,20

14,00 13,90 13,80

12,80 14,69 14,89 15,40

Noch: Gerte.

14,00 13,00 12,00 12,00 13,50 12,90 11:00 13,40 13,50 13,07

14,60 15,00 15,00 16,00 16,50 13,50 15,50 14,50

16,15 14,70 15,60 13,50 13,50 13,80

12,20

11,75 12,80 15,30 14,60

14,60 13/60 14,00

13,60 12,80 12,00

14,00

13,00 12,80 12,80 12,50 13,00 13,00 13,00

13,00 15 09 13,20

14,80 15,00 15,00 15,00 14,00 14,67 13,50

14,75 15,25 14,75

17,00 15,20 16,03 15,05 14,20 13,50

15,00

14,20 14,00 14,40

13,20 14,60 14,80 15,40

England und Deutschland Unsere Handelszerhältnisse zu England müssen freilich auf eine klare, dauernde Grundlage geftellt werden bis zu dém Zeitpunkt, wo über- haupt unsere handel8politishen Verhältnisse zu den Übrigen großen Kulturstaaten der Welt neu geregelt werden müssen. Die Vorbedingung für diese große handel8politishe Aktioa ift aber die Verabschiedung des neuen, der modernen Eatwicklunz der Industrie entsprechenden Zoll- tarifs und ein2s neuen Zolltarifgesezes durH das hohe Haus.

Die

Vorkereitungen

für

14,28 13,50 12,50 14,00 13,50 13,40 12,00 13,80 14.00 13,33 12,00 14,60 16,00 15,50 16,10

13,50 16,00 15,00 18,00

15,50 15/80

14,80

fer. 12,20 13,20 13,25 13,20 16,00

15,00 15,00 14,00

13,00 13,80 13,20 12,40 14,00

13,60

13,00 138,30 13,00 13,30 13,20 13,20 14,80 13,50 13,30

13,40 12,20 14,80 15,50 15,00 15,60 14,10 14,67 13/50 15,20 15,00 15,50 15,25 13,80

15,40 16,48 15,99 14,30 14,50 14,80

15,00 14,30 14,10 14,60 16,00 13,60 13,30 15,00 15,40 15,80

keinerlei

diese Arbeiten

| |

Störung

14,28 14,00 12,50 14,00 14,50 14,40 12,00 14,20 14,00 13,60 13,00 15,50 16,00 15,50 17,00

14,50 16,00 15,00 18,00

15,50 15,80

14,80

12,75 13,20 13,25 13,60 16,00

15,00 15,00 14,00

13,00 14,00 13,20 13,00 14,00

13,60

13,00 13,30 13,50 13,90 13,20 13,40 14,80 13,50 13,30

13,60 12,80 15,30 15,50 15,50 15,60 16,00 15,00 14,00 15,20 15,09 15,50 15,25 14,80

17,00 17,61 16,13 15,30 14,50 15,60

15,00 14,40 14,30 14,80 16,00 14,00 13,60

15,00 -

15,40 15,80

224 428

3 125 100

find

10

eintreten möchte.

bereits so

weit gediehen, daß ich glaube, mit einiger Sicherheit die Hoffnung aussprechen zu können, daß es möglich fein wird, in der nächsten Tagung dem hohen Hause diese beiden Grundlagen für die Neu- regulierung unserer handelêpalitischen Verhältnisse, das heißt einen neuen Zolltarif und ein neues Zolltarifgesez unterbreiten zu können. Damit wird, glaube ich, im allgemeinen die Voraussetzung erfüllt, die der Herr Vorredner an die Zastimmung zur Vorlage gek1üpft hat. Abg. Möller- Duisburg (nl,): Auch wir baben im vorigen Jahre für eixe nur einjährige Verlängerung des Provisoriums ge- stimmt. In diesem Jahre erscheint urs indessen cine solche Bes»

grenzung niht noihwendig, und wir stimmea daher mit dem Vor- der unveränderten

redner Länder, welhe hier daran, andern

die ortdauer zu tôren.

in Betracht

Es

Borlage zu.

war nicht

das

Keins kommen, hat georèneier Handelsbeziehungen ZBerhältniß zu

der beiden

ein JIateresse

zu dem

dem Mutterlande England, sondern das Werbältniß zu den englischen Kolonien, welhes zu den Schwierigkeiten gefübrt hat, an deren Be- Als Mitglied der vorbereitenden Kom-

seitigung noh gearbeitet wird.

v 0 0 00 #0 D0ckS

LrIIIERR R E

16. 5, 23. 5, 19. 5, 25, 5.

19. 5. 19. 5.

13,82 16,00 15,50 14,50

16,00 15,37

261 14,50 760 15,20 1230 15,38

589 14,63 1-020 17,00 26 143 15,23 1552 16,17 16,31 19, 5. 939 14,85 15,17 19.5,

837 15,21 14,97 19, 5, 1160 14,50 14,40 19, 5, 435 15,00 14,44 19.5, 439 13,98 13,52 18.5. 3131 13,98 13,97 19. 5, 6 105 14,28 14,36 19. 5. 48 16,00 16,50 19, 5. 1710 13 68 13,84 19.5. 1350 13,50 13,42 19,5, 300

Q: n, e: S

156 15,56 15,17 19. 5.

ed D! ) 2 Der Durchschni is wi h ten für Preise hat die Bedeutung, daß der betreffende Preis niht vorgekommen ift, ein Punkt (. ) in L I Pir 91s. der UnE iger Mia E Verne:

eßten fehs Spalten, daß entsprehender Bericht fehl t.

mission kann ich übrigens bestätigen, daß die Hoffnung auf Vorlegung des neuen Tarifgesezes im nächsten Jahre begründet ift ; lifea Geses ist diesmal auf einer breiteren Bafis aufgebaut als früher und wird daber au allgemeinere Befriedigung erregen.

_ Abg. Broemel (fr. Vag.): Diese Lobrede muß i auf das rihtige Maß zurückführen. In der wirthscaftlihea Kommission sind die Sachverständigen nur über das neue Zolltarifschema vernommen worden; dabei ist auch allerlei über die Zollsäße gesprochen, aber Endgültiges um fo weniger, als die Herren garniht gehörig über diese Fragen informiert sein konnten. Jch frage daher an, ob es in der Absicht des Reichskanzlers liegt, auf jede weitere Vernehmung von Sachverftändizen über die Höhe der Säße zu verzichten. Die bisherigen Vorbereitungen - haben \sich in dem bureau- fratishen Rahmen des Reich2amt3 des Innern vollzogen, Man solite dow den Entwurf, diefes große Werk, sofort nah der Feststellung der Deffentlichkeit übergeben, damit diese niht zu warten braucht, bis er als Entwurf dem MNeichêtage zur Beschlußfaffung zu- geht. Die Vorlage hat diesmal eine größere Tragweite als noch im vorigen Jahre. Damals war es nur Canada, welches einen eigenen Zolltarif avfgestellt haite; jeßt handelt es sih auch um Barbados, cine kleine Insel, welche keine Autonomie besigt, troßdem aver dur einen autonomen Zolltarif gewissen Erzeugnissen Amerikas, Englands und der Kolonien Zollbegünstigungen zugestanden bat, an denen Deutschland nit theilnimmt. Genauere Angaben darüber macht uns die Vorlage leider niht. Auf welche Läader findet denn diese neue Klaufel des Zolltarifs von Barbados Anwendung ?

Staatssekretär des Jnnern, Staats - Minister Dr. Graf von Posadowsky-Wehner:

Meine verehrten Herren! Der Herr Akg, Broemel hat behauptet,

die Vorarbeiten zu dem Zolltarif vollzögen sich in dem bureaukratischen

Rahmen des Reichsamts des Fnnern. Ih bin dem Herrn Abg. Möller dankbar dafür, daß er die unzweifelhafte ‘und in der ganzen deutschen Handelê- und Industriewelt bekannte Thatsache hervorgehoben hat, daß noch nie ein Zolltarif auf so breiter G:undlage unter An- hôrung aller der Satverständigen, die irgendwie in Frage kommen können, vorbereitet ift, wie gegenwärtig. Diese Arbeit gerade ist von jeder hureaukratish:n Sablone ferngehalten, und schon deshalb ift jene Behauptung eine unrichtige, weil wir fortgeseßt arbeiten mit dem wirthschaftlihen Ausshuß, in welchem ih die Vertreter der ver- shiedensten Berufsrichtungen und der verschiedensten wirthschafts- politischen Auffafsungen befinden. Der Herr Abgeordnete hat offen- bar vorzugsweise nach Zeitungen berihtet, wean er annimmt, die verschiedenen Interessentengruppen wären bei der Frage, welche Zollsäge einzustellen seien, nicht genügend berüdsihtigt worden. Zunächst kann ih dem Herrn Abgeordneten versichern, daß er darüber nichi bange zu sein braucht, die Wünsche der Interessenten über die Höhe der Zollsäße möchten niht zur Kenntniß des Reich3amts des Innern und des Reichs-Schaßzamts ge- langen. Es gehen bei uns vielmehr täglich Dußende von Eingaben und Denkschriften aus den verschiedensten Zweigen der Industrie ein, welh? für ihre Branche zum theil cin vollkommenes Tarifschema enthalten sowohl für die Eintheilung des Zolltarifs, wie auch für die cinzelnen Zollsäße. Alfo dafür sorgen die Interessenten {hon felbst, daß wir nicht in Unkenntniß bleiben über ihre Wünsche! Ferner aber ist es ja wohl klar und für jeden, der an der Sache mitgearbeitet har, selbstverständlich, daß man ein Zolltarifschema garnicht erôöriern kann ohne die Erörterung der Zollsäße. Ich könnte Fhnen das an einer Anzahl shlagender Beispiele nahweisen, Von allen nur eins! Man führt jeßt nah Dezutschland gedämpftes und gefärbtes Holz ein, das angebliG einen erhebliÞh Hößeren Werth hat als rohes Holz. Es if das eine Industrie, die man früher meines Wissens garniht gekannt hat. Wenn wir uns also über vie Tarifierung von Holz und Holzwaaren unterhalten, müssen wir selbstverständlih au die Frage erörtern: muß man aus der Gesammiposition für Hölzer dieses gedätnpfte und gefärbte Holz ausscheiden? und wenn man es aus\sheidet: muß man es hierbei au unter verschiedene Zolltarifpositionen bringen ? Bringt man aber die fo behandelten Hölzer in einz besondere Position des Zolltarifs, so folgt ganz von selbst, daß sich hieran auch die Frage anfchließt : ist: dieses Holz, das Hôder- wertbig ist als rohes Hol, auch höher zu tarifieren? Es läßt fh hiernach bei den Verbandlungen mit den Sachverständigen gar- nit verhindern, daß die Herren au ihre Wünsche in dieser Be- ziehung aus\spreWen. Wenn der Herr Abgeordnete ferner nach Zeitungs- berihten befürchtet, daß über die Zollsätze weiterhin Sachverständige niht gehört werden sollen, so kann ih erklären, daß solhe Ver- handlungen in Verbindung mit dem Zolltarifshema jeßt fortgeseßt geführt und daß p B. heute im Reichsamt des Innern wieder 40 Sachverständige Über den „neuen Zolltarif ge- hört werden. Ein Mehreres, meine Herren, als wir auf diesem Gebiete gethan haben, können wir zu unserer unparteiishen Be- lebrung niht thun, und ich muß erklären, daß die Angriffe, die in nzuerer Zeit gegen das Reihsamt des Innern wegen der Vorbereitung der Handelsverträge gerichtet sind, obgleich man noch garaiht weiß, wie ih der zukünftige Zolltarif überhaupt gestalten wird, vollkommen unbegründet sind und meines Erachtens den Stempel der Tendenz an der Stirn tragen. (Sehr gut!) Hier auf diese Frage jeßt weiter einzugehen, habe ich keine Veranlassung. Die Frage, ob Barbados meistbegünstigt oder autonom zu behandeln, if gegenüber unferem ge- sammten Handelsve:kehr mit dem britishen Weltreih die unter- geordnetste Frage, die man fih denken kann. Wenn Barbados anderen Staaten, vor allem Amerika und dem Mutterlande Vor- zugszölle eingeräumt hat, fo konnten wir eben weiter nihts thun, als was wir geihan haben, das heißt, diese Insel unsererseits dem autonomen Zolltarif unterwerfen, Ein anderes Mittel stand uns gegen die Differenzierung nit zu Gebote. Ich glaube, wir haben also alles gethan, was der Herr Vorredner in dieser Richtung nur wünschen konnte. Auf die weitere Erörterung der Frage unseres zu- künftigen handelépolitischen Verhältnisses zu England und feinen Kolonien will ich im Hinblick auf unsere Verhandlungen absihtlih nit eingehen. Ih glaube, wir werden diese Frage funditus be- handeln müssen, wenn wir zu einem neuen Handel®vertrage mit Gng-

land kommen. (Brav9!)

Abg. Dr. Paasche (nl.): Auch wir müssen dem Reichsamt des Fnnern attestieren, daß es die Handelêverträge mit der größten Gründlichkeit vorbereitet hat und dafür alle Anerkennung verdient. Die Vorlage überrascht mich doch einigermaßen. Nach ver vorjährigen Verlängerung des Provisoriums hätten wir doch cinen Abschluß erwarten köanzn. Erst brôdelte Canada ab, dann kam Ost-Indien mit dem Zuckerzoll, jeßt Barbados. Diese Insel hat ja freilich mit uns kaum irgendwelde Handelsbeziehungen; fie produziert nur Zucker, und der geht nah Amerika, woher sie ihre Bedürfnisse bezieht. Aber geben wir dem Bundesrath die bisherige Befugniß unbeschränkt weiter, so steht uns niemand dafür, daß wir niht immer weiter zurückgedrängt werden. Wir gewähren faktisch England die Mteist- begünstigung, haben aber keine Urkunde der Gegenseitigkeit, und darauf allein hin gehen die englishen Kolonien gegen Deutschland vor und behandeln uns differentiell. It es denn absolut nicht mögli ge- wesen, diese Frage dur ten cffektiven Abschluß eines Meiftbegünsti- gungsvertraas, wenn auch nur aus ein oder zwei Jahre, zu erledigen ?

Abg. Roesicke- Dessau (G. L F): Dée Vorwurf der „An- riffe, rwoelhe den Stempel der Tendenz an der Stirn tragen“, hat ch doch wohl nit auf die Ausführungen des Abg. Broemel be- zogen. Herr Broemel bat keinen Tadel darüber ausgesprochen, daß man im Reichsamt des Innern si informieren wollte und die Auf- stellung eines Tarifschemas besprochen hat. Er hat vielmebr getadelt,

daß man die Herren, wélche nur über das Tarifschema gehört werden sollten, auch über die Zollsäße befragt hat, und ¿war aus Ans regung des betreffenden Vorsitzenden. Für den Staatssckretär mag es ja selbstverständlih fein, daß man das Sema nicht be- sprechen kann, obne die Säße zu terühren. Aber für gewöhnlihz Menschen ist das nicht selbstverständlih. Ich habe einer solchcn Ein- ladung zu diesen Besprecungen ncht entsprochen, weil id) mir sagte: wa3 soll denn viel über das Schema zu besprechen sein ? Nachher babe ich erfahren, daß man die Besprechung auf alle Artikel und ZoUsäßz: für das Braugewerbe ausgedehnt hat. Die Interessenten Tônnen nihts erfahren über das, was im Neichsamt des Innern ver- handelt worden ist, weil diese Verhandlungen als vertrauliche bezeidnet waren; sie sind also auch mit ihren Ansichten einstweilen nod) nit völlig zur Geltung gekommen, zumal die Herren, welche gebört werden sollen, nah dem Ermessen des Amtes ausgewählt waren. Die Uebrigen haben also tas Recht zu verlangen, mit ihren Anschauungen au gehört zu werden. In den Zeitungen wird auch nur getadelt, daß ein großer Tbeil der Sachverständigen vorher garnichts davon wußte, daß sie au über die Zollsäte befragt werden follten. Dadurch wird bedauerliherweise ein großer Anreiz zu außerordentlihen Forderungen

in der Richtun der Zollerhöhangen gegeben. Wahrseinlih hat das Reichsamt diese niht ganz korrekte Form der Einladung gewählt, weil es fürchtete, es würde in diesem Punkte noch weiter über das Maß hinausgegangen werden, wenn dieser Punkt in der Einladung erwähnt worden wäre. Die Verhandlungen über diese Seite des neuen Werkes müssen im Lichte voller Oeffentlichkeit stattfinden, damit rechtzeitig die Interessenten Stellung nehmen können.

Ganz ift das

Abg. Dr. Noesicke - Kaiserslautern (b. k. F.): Tarifshema von den Zollsäßen allerdings wobl nit zu trennen. Bezüglich der Vorlage muß ih mich dem ansthließen, was Herr Paasche hier vorgetragen hat. Ich weiß nicht, wie man jegzt die Verlängerung auf unbestimmte Zeit verlangen kann, die doch das Haus voriges Jahr ausdrücklich abgelehnt hat. Wir sehen doch, wie die englischen Kolonien weiter abbröckeln. Der Reichstag würde sich selbft wider- sprehen, wenn er jeyt die Verlängerung auf unbestimmte Zeit ge- währen wollte; eine Zurücknabme der Grmättigung ist ja_doch aus- geschlossen. Auch weil das Zolltarifgeses hon im nächsten Jahre ip age vorgelegt werden foll, dürfen wir niht über ein Jahr

nausgehen.

Staatssekretär des Jnnern, Staats-Minister Dr. Graf von Posadowsky-Wehner:

Ich möthte Herrn Dr. Roesicke erwidern, daß es mir Bedürfniß war, einmal die Angriffe, welhe in der Oeffentlichkeit gegen die handelspolitishen Vorarbeiten im Reichsamt des Innern gerichtet sind, hier auch öffentli zu widerlegen, und daß meine Ausführungen selbstverständlich niht gegen das gerihtet waren, was Herr Abg. Broemel gesagt hat.

Herr Abg. Roesicke wird sich beruhigen, wenn ich ihm er- kläre, daß jeßt die Einladungen an die Sachverständigen aus- drücklih auch die Bemerkung enthalten, daß über die Zollsäte verhandelt werden foll, wenngleichß vorher schon bei Erörterung des Tarifshemas aus den verher hon dargelegten Gründen Verhands- lungen über Zollsäße niht vermieden werden konnten. Aber jene Sathverständigen werden niht von mir oder meinem Referenten aus- gewählt, sondern aus den verschiedensten wirthshaftspolitishen Rich- tungen auf Vorschlag der betreffenden Kommission des Wirthschaft- lien Ausschusses, auf Grund von Vorschlägen der. verbündeten Regierungen und auch der Interessentenvereine. Herr Abg. Roesicke \heint es überhaupt zu bemängeln, daß wir in dieser Weise Satverständige anhören. Ih frage ihn aber: wie sollen wir bei der ungeheuren Vielgestaltigkeit unserer Industrie uns das nöthige Maß tehnischen und merkantilen Wissens aneignen, wenn wir nit Sachverständige hören? Ich kann mir die Vorbereitung eines neuen Zolltarifs und neuer Handelsverträge ohne engste Füßlung mit Sachverständigen aus den Interefsentenkreisen garniht denken. Wenn Herr Dr. Roesikde auch nur einer folchen Sizung beiwohnte, würde er sh überzeugzn, daß tagtäglih intrikate technishe Fragen zur Verhandlung kommen, die man ohne Sach- verständige garniht beantworten kann. Es liegt deshalb meines Er- ahtens au in seinen Ausführungen ein gelinder Widerspru: einer- seits hat er Bedenken, Sachverständige über Zollsäße zu hören, andererseits tadelt er es, daß Sachverständige gehört wurden, ohne daß ihnen ausdrücklich mitgetheilt war, eventuell würden auch die Zollsätze zur Sprache kommen. Er hat offenbar befürchtet, durch diese Anhörung möchten vollkommen unberehtigte Zollansprüchhe hevor- gerufen werden. Er kann fi auch in dieser Beziehung beruhigen ; denn die Herrer, welhe wir hören, beschließen nicht, sondern find eben ledigli Sawverständige, Gutachter, und das, was in den Zolltarif hineinge|chrieben und welche Gestalt der ganze Zolltarif haben wird, wird zunächst von den verbündeten Regierungen, vom Bundesrath und dann von diesem hohen Hause selbst festgestellt werden. Aber jeßt alle diese Verhandlungen {on im Lichte der Oeffentlichkeit zu führen, wäre aus vielen Grüdzn, auch aus \{wer- wiegenden handelspolitishen, vollkommen uudurchführbar. 4

Wenn bemängelt ist, wir maten diese Vorlage erst jeßt, ganz unerwartet, so möchte ih doch bemerken, daß unerwartet die Vorlage nicht sein konnte. Denn es ist allgemein bekannt, daß unsere bisherize Vollmacht nur bis Ende Juli 1900 gilt, und daß, wenn wir England gegenüber nicht den autonomen Zolltarif anwenden wollten, wir selbstverständlich eine Erreuerung dieser Vollmaht erbitten mußten. Wenn wir gebeten haben , uns die Vollmacht „bis auf weiteres“ zu er- theilen, so liegt der einfahe Grund hierfür darin, daß es nicht ganz unbedenklich is , jedes Jahr hier dieselben Erörterungen zu führên. Wir können, wenn einzelne englishe Kolonien von dem gegenwärtigen Zustande abblättern und die M-eistbegünstigung nicht weiter gewähren, nur zwei Wege-«ins{lagen : entweder wir wenden diesen einzelnen Kolonien gegenüber den autonomen Tarif an, oder ich kann mir au denken, daß, wenn ein erheblicher Theil des eng- lischen Kolonialreihs uns differenzieren sollte gegenüber anderen Staaten daß wir dann von der Vollmacht auh na der Richtung Gebrauch maten, daß wir überhaupt dem englishzn Weltreih gegenüber den autonomen Zolltarif zur Anwendung brächten. Aber, meine Herren, wir führen unter anderen Waaren und das möchte ih insbesondere den Vertretera der landwirthschaftlichen Interessen sagen allein für 200 Millionen an landwirths{chaftlichen Produkten nach Groß- britannien aus; wir haben alle das Interesse, eine Störung unseres handelspolitischen Verhältnisses zu England zu vermeiden. Ich habe früher {hon gesagt: wir müssen hierbei wie ein kühlberehnender Kauf- maon die Bilanz ziehen und prüfen, ob der vorhandene Zastand noch ein terartiger ist, daß er für unsere Ausfuhr no einigermaßen vor- theilhaft ershzint und uns gestattet, solhe Differenzierungen seitens einzelner Theile des englischen Weltreiches nur zu beantworten mit der Differenzierung dieser cinzelnen Theile selbst.

Wenn der Herr Abgeordnete Paasche sagt: man hätte doech wohl einen Vertrag mit England abschließen können, der einfa besagt, daß die gegenseitige Meiftbegünstigung bis auf weiteres eingeräumt wird seitens Deutschlands einerseits und des englishen Mutterlandes und der dazu gehörigen Kolonien andererseits, das wäre doch wohl eine sehr einfahe Sache gewesen, so vergißt er, daß Verträge die un- angenehme Seite haben, daß sie von zwei Parteien abgeschlossen werden müssen. Wenn das so einfa gewesen wäre, wären wir diesen ein- fahen Weg sier gegangen ; aber bei cinem Staatêwesen wie England, das ih über vie ganze zivilisierte Welt verbreitet, wo so vershiedene Interessen innerhalb der einzelnen Kolonien hercshen, ist die Frage niht so einfa, wie man denkt, und weil fie nicht so einfach liegt, konnten wir zu einem Vertragsabs{chluf bisher nicht gelangen.

F kann deshalb nur dringend bitten, meine Herren, die Vorlage so anzunehmen, wie sie vorgeschlagen ist. Wir stehen ja hier so wie so fortgesezt unter Ihrer Kontrole, welhen Gebrauch wir von dieser

eingeräumten Begünstigungen selbstverständlih auch jeden Augenbli. wieder zurückziehen. *

Abg. Broemel: Ih ftüge mih niht auf Zeitungsnachrichten,

sondern auf Mittheilungen von vzrnommenen Sachverständigen, wie ih \chon gleih anfangs ausgeführt habe.

Auf das überzeugendste hat die Richtigkeit meiner Ausführungen der Koll-ge Roesike nah- gewiesen. Wenn der Staatssekretär uns immer wieder beweisen will, daß die Vernehmung von Sachverständigen nothwendig ift, fo begreife ic nit, woher er den Anlaß dazu nimmt; solche Vernehmung ist thatsählich nothwendig, und die Frage ist nur, in welchem Ums fang und in welher Art die Vernehmung am zweckmäßigsten vorgenommen wird. Nunmehr wird ja die Vernehmung, wie wir hören, auch auf die Zollsäße schon in der Einladung hervor- gehoben. Draußen im Lande werden unendlih viele Gewerbetreibende nihts von den Zollsäßen erfahren, welche dort vorges{chlagen werden, obwohl ihr Gewerbebetrieb aufs tiefste davon betroffen wird. Den Wun) voller Oeffentlichkeit haben fast alle deutschen Handelskammern mit mir ausgesprohzn. Nachdem zwei große Parteien erklärt haben, die Vorlage nit ohne weiteres zu acceptieren, bitte ich meinerseits, die Vorlage auf jeden Fall anzunehmen, gleichviel, ob die Verlänge- rung des Provisoriums auf ein Jahr oder bis 1903 ausgesprochen wird... Damit schließt die erste Berathung. | Zur zweiten Lesung beantragt der Abg. Dr. Roesicke- Kaiserslautern, die Verlängerung nur bis zum 30. Juli 1901 auszusprechen .

Abg. Dr. Paasche erwidert dem Staats\ekretär, daß die Motive der Vorlage jeßt, nah einem Jahre, ebenso lauteten, wie im vorigen Frühjahr. Also habe auch das ganze leßte Jahr nicht hingereicht, ih über die bloße Mei tbegünstigung für kurze Zeit zu einigen. Gewiß seien die englischen Handelsbeziehungen einer der Pfeiler unseres Wirthschaftslebens; aber man müsje darauf ‘auf= merksam machen, daß uns das freibändlerishe England tägli neue Schwierigkeiten bereite und Deutschland ih das niÿht länger umm gefallen [laffen follte. Darum fei es angezeigt, die Ver- längerung nur auf ein Jahr auszusprehen und damit den Engländern zu fagen, daß sie sich auch etwas beeilen sollten, wieder in geordnete NVerbältnisse mit Deutschland zu kommen.

Abg. Dr. Bachem (Zentr.): Wenn wir die Vollmacht auf ein Fahr geben, nehme ich nicht an, daß unsere Regierung oder die Engländer höhere Forderungen stellen werden, weil die BVollmaht nur auf ein Jahr verlängert wird; die Position keines der beiden Kontrahenten wird vershlehtert. Sicherer ist immerhin, nur auf ein Siehe abzuschließen ; das Zentrum wird sih dem Antrage Roesicke anschließen.

Abg. Dr. Oertel - Sachsen: Diese Ausführungen sind für mich durhaus überzeugend. Die Sicherheit, daß wir im nächsten Jahre mit dem Zolltarif befaßt sein werden, ist nicht völlig zweifellos ge- geben; i trete daher jeyt dem Antrage bei, die Verlängerung nur bis zum 30. Juli 1901 auszusprechen. ;

Abg. Möller - Duisburg: Mir ist vor allem darum zu thun, daßdie Vollmatt der Regierung von neuem ertheilt wird. An si halte ih die alljährlihe Erneuerung diefer Debatte für keinen Vortheil, auch be- finden wir uns bei dem gegenwärtigen Zustand wohl, und ih sehe niht ein, warum wir die Regierung drängen sollen. Nachdem aber von anderer Seite diese Einschränkung befürwortet ist, werde auch ih ihr zustimmen. i E

Nach dem Antrage des Abg. Dr. Noesicke - Kaiserslautern wird die verlangte Ermächtigung fast einstimmig nur bis zum 30. Juli 1901 gegeben.

Abg. Rickert beantragt, sofort in die dritte Lesung ein-- zutreten.

Abg. Dr. Sattler (nl.) fragt, aus welchen Gründen die Re- gierung auf einer so rasen Erledigung bestehe. Es sei feine Gefahr im Verzuge, und aus prinzipiellen Gründen und mit Rücksicht ea Geschäftsordnung müsse man doch jeder Ueberstürzung wider-

treben.

Staatssekretär des Jnnern, Staats - Minister Dr. Graf von Posadowsky-Wehner:

Meine Herren! Es if ja nicht die Gepflogenheit der ver- bündeten Regierungen, irgend einen Einfluß zu üben auf die Ge- schäftébehandlung des hohen Hauses, und ih gebe nur eine Erkiärung ab, weil eine ausdrücklihe Anfrage aus dem hohen Havse an mih gerichtet is. Wir legen selbstverständlih Werth darauf, daß diese Vollmacht uns fobald als möglich ertheilt wird, aus dem einfahen Grunde, weil es werthvoll ist für die Handelswelt, ih auf die Zukunft rechtzeitig einrihten zu können. Wir haben heute den 96. Mai. Ende Juli läuft der Vertrag ab. Es werden jeßt {hon Kalkulationen bezüglih der Einfuhr aus dem englischen Mutterlande und den Kolonien gemacht, und die Handelswelt muß Werth darauf legen, ganz genau zu wissen, welcher Rechtszustand nah Ablauf der uns ertheilten Vollmacht eintritt. Aber fo wihtig sind die Fragen selbstverständlih nicht, und die Sache drängt nicht fo, daß wir be- sonderen Werth darauf legen müßten, daß die Sache heute {hon zu Ende geführt wird. Wir würden aber Werth darauf legen, daß fie noch vor der Vertagung des Hauses zur Entscheidung käme. (Heiterkeit.)

Abg. Dr. Bachem {ließt ih den Bedenken des Abg. Sattler an. Die Geschäftswelt werde, nahdem in zweiter Lesung fast ein- stimmig die Vorlage angenommen sei, ganz genau wissen, wie der Hase laufe. Die verbündeten Regierungen hätten eventuell den Ent- wurf etwas früher vorlegen müssen.

Der Abg. Rickert zieht seinen Antrag zurü.

Darauf wird die dritte Lesung des Geseßentwurfs, betreffend die Abänderung der Unfallver)icherungs- geseße, fortgeseßt. Zur Diskussion steht zunächst das so- genannte „Mantelgeseß“, welches die für die vier Spezialgeseße gemeinsam geltenden estimmungen enthält.

Bei dem § 3 (Schiedsgerichte) kommt der

Abg. No)tcke - Dessau kurz auf die Petition des Verbandes der Berufsgenossenshaften zurück, die im Interesse der Berufsgenossen- schaften den Verzibt auf die territorialen Schiedsgerichte und auf die Abänderung der Bestimmungen hinsichtlih der Ansfaaimlung des Reservefonds verlange. Diese Geseßgeburg werde doch nit für die Organisation der Berufsgenossenshasten gemacht, sondern im Intereffe dp» Versicherten ; insoweit hätten die Interessen der ersteren zurück- zutreten. t / ani Zu 8 7 wird ein von fast allen Parteien unterstügter Verbesserungsantrag des Abg. Roesicke-Dessau ange- nommen: :

„Bei der Verhandlung sind, soweit es sich um Unfälle in der Land: und Forstwirthshaft oder im Bergbaubetriebe handelt, Beisißer aus diesen Berufszweigen, im übrigen Beisiger aus den sonstigen der Versicherung unterliegenden Betrieben zuzuziehen. Men find nur in einzelnen Fällen aus besonderen Gründen zuläisig.“

Zu § 9 beantragt Abg. Hoch (Soz.) die Streichung des [czien Absatzes: Das Schiedkgericht ift befugt, den Betheiligten solche Kosten des Verfahrens zur Last zu legen, welche durch Muthwillen oder durch ein auf Versc&leppung oder &rreführung berechnetes Ver- halten derselben veranlaßt worden find.

Unter Ablehnung des Antrags Hoh wird § 9 unver=

ändert angenommen. Zu S 15 wird ein redaktionelles Amendement des Abg. Trimborn (Zentr.), zu § 15a ein Antrag des Abg.

Vollmadt machen, und wir können die auf Grund dieser Vollmacht

No esicke-Dessau nah kurzer Debatte, an welcher sih außer.