1900 / 132 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Tue, 05 Jun 1900 18:00:01 GMT) scan diff

Nichtkamfliches. Deutsches Nei.

Preußen Berlin, 5. Juni.

Majestät der Kaiser und König nahmen ‘am Sbcnibent bend im Neuen Palais den Vortrag des Ministers für Landwirthschaft, Domänen und Forsten, Frei-

ammerstein entgegen. O Menn A wohnten Seine Majestät mit Jhrer

Majestät der Kaiserin und Königin dem Gottesdienst

i i kirche bei. / : 2 O Eee Seine Majestät der Kaiser gelegent- lih des Stiftungsfestes des Lehr-Jnfanterie-Bataillons den Herzog von Loubat, den neuernannten großbritannischen Militär - Attahé, Oberstleutnant Waters, sowie eine Abordnung des deutschen Kriegerbundes aus New York und nahmen aus den Händen des Obersten von Tresckow, des Ober- leutnants von Schaumann und der Leutnants von Stiehle und von Rosenberg die Orden ihrer verstorbenen Väter bezw. Oheime entgegen. Außerdem fanden militärische Meldungen statt. Nah der Frühstückstafel hatten Seine Majestät eine längere Besprechung mit dem Staats- sekretär des Auswärtigen Amts, Staats-Minister Grafen von Biilow und dem Chef des Zivilkabinets, Wirklichen Geheimen . von Lucanus. : E A t Seins nahmen Seine «Majestät im Neuen Palais den Vortrag des Chefs des Admiraljtabs der Marine,

Vize-Admirals von Diederichs entgegen.

iserlihe Botschafter in St. Petersburg, Wirkliche Géhcine e) Sli g einen ihm Allerhöchst bewilligten Urlaub angetreten. Während der Abwesenheit desselben fungiert der Erste Sekretär der Kaiserlichen Bot- schaft, Gesandte von Tschirshky und Bögendorff als Ge- schäftsträger. A L

aiserlihe Gesandte in Lissabon Graf von Tatten- ba D if Ht ags Allerhöchst bewilligten Urlaub auf seinen Posten zurückgekehrt und hat die Geschäfte der Gesandtschaft wieder übernommen.

Laut Meldung des „W. T. B.“ ist S. M. S. „Vineta“, Kommandant: Kapitän zur See da O Rey am 2. Juni in Horta eingetroffen und gestern nah Santa

ia i egangen. L s S S Taira r“, Kommandant: Korvetten-Kapitän Kinderling, ist am 2. Juni in Shanghai angekommen.

Der Ablösungstransport für die Sciffe in Ost-Asien an Bord des Dampfers „Stuttgart“, Transport- führer: Kapitänleutnant Koch, ist am 3. Juni in Port Said eingetroffen und an demselben Tage nah Aden weiter gegangen. : E j

Der Dampfer „Köln“, mit einem Ablösungstrans- port für die Schiffe in Ost-Asien, Transportführer : Korvetten-Kapitän Lautenberger, ist am 2. Juni in Colombo angekommen und am 3. Juni nah Singapore weiter gegangen.

Der Ablösungstransport für S. M. S. „Geier an Bord des Dampfers „Bolivia“, Transportführer: Ober- leutnant zur See von Sa, ist am 1. Juni în Colon ein-

getroffen.

otsdam, 4. Juni. Jn üblicher Weise fand heute, am : taa, ‘Vormittag das Stiftungsfest des Lehr- A eie Bataillons alt Auf dex Südseite des Neuen Palais hielt, wie „W. T. B.“ berichtet, der Hof- prediger Keßler einen liturgishen Gottesdienst ab, an welhem Jhre Majestäten der Kaiser und die Kaiserin, Seine Kaiserliche und Königliche Hoheit der Kronprinz, Jhre König- lihen Hoheiten der Kronprinz und die Kronprinzessin von Griechenland mit dem Prinzen Georg, Jhre Königlichen Hoheiten die Prinzen Eitel-Friedrih, Adalbert, August Wilhelm und Oskar, die sämmtlichen hier anwesenden Fürstlichkeiten, die Generalität und die fremdherrlihen Offiziere theilnahmen. Auch die Deputation des deutsh-amerikanischen Kriegerbundes wohnte dem Gottesdienst bei, Nach demselben ließ Sich Seine Majestät der Kaiser die Deputation vorstellen. Das Lehr-Jnfanterie-Bataillon nahm in Linie Aufstelung. Seine Majestät schritt die Front ab, und es folgte dann ein Parade- marsh, nah dessen Beendigung auch Jhre Majestät die Kaiserin Sich die Mitglieder der Deputation des deutsch-amerika- nischen Kriegerbundes vorstellen ließ. Jnzwishen war das Lehr - Jnfanterie - Bataillon nah dem festlich geshmückten Play vor den Communs marschiert. Nachdem die Mann- schaften an den aufgestellten Tafeln Plaß genommen hatten, erschienen der Hof, die anderen Fürstlihkeiten und das Gefolge. Jhre Majestäten machten hierauf einen Rund- gang. Seine Majestät der Kaisec brachte ein Hoch auf die deutshe Armee aus, welches die Truppen mit einem dreimaligen Hurrah erwiderten. Der fkom- mandierende General des Gardefkorps , General von Bo und Pola brachte ein Hoh auf Seine Majestät den Kaiser aus, wonach die Musik „Heil Dir im Siegerkranz“ spielte. Kurz darauf begaben Sich Jhre Majestäten nah dem Neuen Palais zurück, wo im Muschelsaale eine Gala-Frühstükstafel stattfand. Der Deputation des deutsh-amerikani\hen Krieger- bundes wurde in den sogenannten japanischen men ein Frühstück dargeboten.

Sachsen-Meiningen.

Seine Hoheit der Herzog ist am Sonnabend nah Meiningen zurückgekehrt und gedenkt in den nächsten Tagen auf der Veste Heldburg für einige Wochen Aufenthalt zu nehmen.

Sachsen-Coburg-Gotha,

re Kaiserlihe und Königliche Hoheit die Herzogin und Zhre Königliche Hoheit die Prinzessin Beatrice sind am Sonnabend von Coburg nach Schloß Wolfsgarten bei Darmstadt abgereist.

Elsaß-Lothringen.

Die „Straßb. Korrespondenz“ veröffentliht nachstehenden Allerhöchsten Erlaß: G

| dein Gorgimont: E Kronprinz“, das Werk bei le Point

aiserin“, das 2rk bei Saulny: „Feste

“dies ein Zeichen sein, wie eng verbunden Jch und Mein Bait Unt U dem Reichslande fühlen, und gereiht es Mir zur be- sonderen Freude, L De Kenatniß zu geben. E ; Wilbelm, I. R.

An Meinen Statthalter in Elsaß-Lothringen.

du jour: „Feste Lothringen“

Oesterreich-Ungarn.

Der Kaiser ist, wie „W. T. B.“ meldet, gestern Abend von Gödöllós nah Wien abgereist.

Fraukreich.

Der Präsident Loubet wohnte, wie „W. T. B.“ berichtet, am Pfingstsonntag Aa in Begleitung seiner Ge- mahlin den Rennen in Auteuil bei und wurde auf der Hin- fahrt und bei seiner Ankunft von der Menge lebhaft begrüßt. Gestern Naa begab sih der Präsident nach Vin- cennes zu den Uebungen der vereinigten Turnvereine von Frankreih. Sowohl von den Turnern wie von der Menge wurde der Präsident mit den Rufen „Es lebe Loubet! Es

be die Republik!“ empfangen. | s Bei dern Präsidenten der Deputirtenkammer Deschanel fand am Sonnabend ein Diner statt, zu welhem auch die Mitglieder des diplomatischen Korps gekaden waren, Der Senat seßte am Sonnabend die Berathung der nestie-Vorlage fort. g Senator E nahm seine am Tage zuvor begonnenen Ausführungen wieder auf und sagte, die Agitation, welhe aus Anlaß der Drcyfus-Affeaire ins Werk geseßzt worden, sei in Wirklichkeit ein Kreuzzug gegen die Republik. Der Redner spra davon, welche Gnt- rüstung in ihm die Anstrengungen erregt hätten, die von seiten sämmt- licher verbündeten reaktionären Elemente gemacht seien, um einen Mann außerhalb des Gesetzes zu stellen, lediglich deshalb, weil er Jude set, und wie entrüstet er gewesen sei über alle die Anschuldigungen, die gegen die Vertheidiger eines Unschuldigen geri{tet worden seien, besonders über die, daß fle sich in aus Deutschland und England gekommene 34 Millionen getheilt hätten. CTrarieux sah in dem Ausfall der jüngsten Wahlen zum Munizipalrath in Paris den Beweis dafür, daß die Dreyfus-Affaire nur zu dem Zweck erfundea worden sei, um der Sache der reaktionären Glemente verschtedenster Richtungen iu dienen, und kam zu dem Schluß, daß er die Amnestie-Vorlage ablehnen müsse. Der Senator, General Lambert protestierte gegen die Angriffe, welche gegen die militäcishen Richter Dreyfus? gerihtet würden, und verlas eine Depesche, welche, nah Mittheilungen eines Morgenblattes, zur Zeit des Renner Prozesses in Ems angeshlagen worden und mit dem Namen „Joseph“ unterzeihnet gewesen sei. Die Depesche enthalte die gröbsten Beshimpfungen gegen den ganzen Generalftab. Der Präsident Fallières verlas sodann einen Brief Joseph Reinach's, in welchem dieser dagegen Einspruh erhebt, daß ihm diese Depesche zugeschrieben werde, und erklärt, daß es fich um eine Fälshung handle. Der Minister-Präsident Waldeck-Rousseau vertheidigte die Vorlage und erklärte, bei dem ersten Prozeß gegen Dreyfus seien der Verthcidigung nicht alle Shriftstücke mitgetheilt worden, Die Regierung abe alle Spuren einer traurigen Ber- gangenbeit auswis{en wollen. Man müsse über gewisse Vorgänge einen Schleier decken, um nicht verpflichtet zu sein, sie zu bestrafen. Der Minister wies dann auf bie politische Seite hin, welche der Gesetzentwurf habe, ersuhte die Senatoren dringend, ihm durch Annahme desselben ihr Vertrauen kundzugeben und alle ein- gebrachten Abänderungsvorschläge abzulehnen. Die Regierung könne feine Verantwortung für den statbus quo übernehmen, Wenn nah Annahme der Vorlage die Agitation fortdauere, werde man wissen, von welher Seite man die Zwietracht unter der Bevölkerung wieder erneuern wolle. Gr fordere den Senat auf, nicht in den Händen der Feinde der Republik die entsheidende tôdt- liche Waffe zu lassen, welhe sie besäßen ; die Zeit sei da, ein Ende zu maten. „Man darf“, {loß der Minister-Präsident, die Aktionsfreiheit niht denen überlassen, welche durch verbrecherische Lügen dahin gekommen sind, eine Atmosphäre zu schaffen, so unrein und so verwirrt, daß die Republikaner sich selbst darin niht mehr wiedererkennen würden." (Dreifacher, lebhaftester Beifall. Zahlreiche Rufe: Anscblagen!) Der Senator Marcòre bekämpfte die Vor- lage. Dex Senator Milliard wünschte, daß die Amnestie auch auf die von dem Staatsgerihtshof Verurtheilten ausgedehnt werde. So- dann wurde die Generaldebatte ges{chlossen. Der Senat beschlo mit 171 gegen 41 Stimmen, die Rede des Minister-Präsidenten öffentli anschlagen zu lassen. Der Senator Franck-Chauveau bean- tragte die Verweisung des Gesezentwurfs an eine Kommission behufs Ausdehnung der Amnestie auf die von dem Staatsgericht8hof Ver- urtheilten. Der ‘Minister-Präsident Waldeck-Rousjeau bekämpfte diesen Antrag, der {ließli mit 175 gegen 101 Stimmen abgelehnt wurde. Der Senator Lecomte zog sein Amendement, die Amnestie auf Dreyfus auszudehnen, zurück. Ein Amendement des Senators Fruchier, die Amnestie auf die von dem Staatsgericht8hof Ver- urtheilten auszudehnen, wurde mit 165 gegen 102 Stimmen abgelehnt und die Regierungsvorlage m N 34 Stimmen angenommen. ie Sitzung wurde sodann aufgehoben.

7 Bei der Leichenfeier für den Advokaten Falateuf, den Vertheidiger Déroulède’s, kam es am Sonnabend zu Kund- gebungen zwischen Nationalisten und Republikanern, bei denen eine Person verleßt wurde. Zwei Personen, darunter das Mitglied des Pariser Munizipalraths Evain, wurden ver- haftet.

Rußland.

Jn Gegenwart des Marine-Ministers und der Admiralität hat am 2. d. M. in St. Petersburg die Kiellegung zu dem Geschwader-Panzerschiff „Orel“ stattgefunden.

Ftalien.

Die am Sonntag vorgenommenen Wahlen zur De- putirtenkammer sind, wie „W. T. B.“ meldet, in ganz Jtalien ruhig verlaufen. Sämmtliche Minister und Unter- Staatssekretäre wurden wiedergewählt. Eine amtliche Statistik bringt folgendes Wahlresultat: Gewählt wurden: 360 Kon- stitutionelle, davon 271 Ministerielle und 89 Oppositionelle, erner 68 Mitglieder der äußersten Linken und s Babe g 39 Wahlkreisen sind Skichwahlen erforderlich. 33 Wahl- resultate sind noh ungewiß.

Spanien.

Nach einer dem „W. T. B.“ zugegangenen Meldung aus Mabrid vom 3. d. M. ist es in Lahnea (?) bei Cadix zwischen afenarbeitern aus Gibraltar und Zollbeamten zu einem usammenstoß gekommen. Die Gendarmerie mußte ein- reiten. Vier Personen wurden verwundet und zahlreiche erhaftungen vorgenommen.

Portugal. In der Sißung der Deputirtenkammer vom 2. d. M. stellle der Minister des Auswärtigen gegenüber

Republik kein Ultimatum erhalten habe, auch habe kein Kampf dn bes Grenze von Transvaal und Portugiesisch - Ostafrika stattgefunden.

Belgien.

Die Wahlen der Pro ninnarra tse zum Senat haben, dem „W. T. B.“ zufolge, keine Aenderung in dem Ver- hältniß der Parteien ergeben. Die Katholiken erhielten in sechs von neun Provinzen die Mehrheit. Gewählt wurden 15 katholische, 11 liberale und Ne Senatoren. Der Senat besteht nunmehr aus 58 Katholiken und 44 Liberalen und Sozialdemokraten.

Türkei.

Der Sultan empfing, wie „W. T. B.“ berichtet, am Sonntag den deutshen Bolschafter Freiherrn Marschall von Bieberstein in Audienz.

Die Königin von Griechenland passierte gestern i ihrer Reise nah Rußland den Bosporus. Der Sultan lie Allerhöchstdieselbe durch seinen General-Adjutanten Damad Mehmed Pasha und durch den Minister des Auswärtigen Tewfik Pascha begrüßen.

Bulgarien.

Wie das Wiener „Telegr.-Korresp.-Bureau“ aus Sofia berihtet, hat die bulgarishe Regierung gegen die türkischen Differenzialzölle protestiert unter dem Hin- weise auf das Vasallenverhältniß, sowie darauf, daß die Handelskonventionen noch nicht abgelaufen seien. Die Regierung verlange ebenso wie die rumänishe und die serbische, daß die Frage einer gemischten Kommission unterbreitet werde.

Dänemark.

Der König hat, dem „W. T. B.“ zufolge, gestern Abend die Reise von Kopenhagen nah Wiesbaden angetreten.

Amerika.

Eine. der New Yorker „World“ zugegangene Depesche aus Washington meldet, dec General Mac Arthur habe neue Truppensendungen für die Philippinen verlangt; infolge dessen sollten drei Regimenter dahin abgehen.

Einem in New York eingetroffenen Telegramm aus Kingston QILIENO zufolge ist mit dem daselbst angekommenen Dampfer „Orinoco“, welher Columbien am 31. v. M. verlassen hat, die Nachricht eingetroffen, daß die Aufstän-. dishen 6 Meilen von Panama entfernt seien. Das ameri- kanishe Kriegsschiff „Machias“ befinde sich in Colon. Das- selbe habe den Befehl, Marinesoldaten zu landen, falls die Stadt bedroht werden sollte. Es verlaute, die Aufständischen hätten das columbishe Kanonenboot „Cordova“ versenkt.

Asien.

Wie „W. T. B.“ aus Peking vom 3. d. M. meldet, ist daselbst ein deutsches Detahement in Stärke von einem Offizier und tis jowie ein österreichish-ungarisches Detachement eingetroffen. | 4

ns Tientsin vom 2. d. M. berichtet das „Reuter'sche Bureau“, daß, nah den neuesten Meldungen der französischen Priester in Paotingfu, die Ausländer, welche von dort ent- flohen und von bewaffneten Boxers angegriffen wurden, in der ähe von Tientsin angekommen seien. Es bestätige sich, daß vier der Flüchtlinge getödtet und vier verwundet worden seien. Von Tientsin sei eine Abtheilung Kosaken abgegangen, um die Flüchtlinge aufzunchmen. Wie das ge- nannte Bureau vom gestrigen Tage weiter meldet, hätten die Kosaken ein sharfes Gefecht mit den Boxers gehabt, von denen 16 getödtet und viele verwundet worden seien. Auf russi- scher Seite seien 1 Offizier und 3 Mann verwundet worden. Der britische Missionar Robinson, Mitglied der Nord-China- Mission, sei nebst fünf eingeborenen Christen getödtet worden und Norman, derselben Mission angehörig, in Wuchiayung, zwei Meilen von end Gf „Melaugem are gerathen. etterer befinde sich in großer Gefahr. i _ e itlos “Mus meldet ferner, daß die Boxers 4 Meilen von Tientsin ständen. Es werde ein Angriff auf die Stadt erwartet, do sei alles darauf vorbereitet und die Bevölkerung inzuversichtlicher Stimmung. Drei der belgischen Ingenieure seien in Tientsin eingetroffen; nah Mittheilung des französischen Konsuls würden noch 11 von ihnen vermißt, doch bestehe die Hoffnung, daß fünf würden gerettet werden. 6

Afrika.

Das „Reutershe Bureau“ meldet aus Lourenço Marques vom 3. d. M., die telegraphische itr mit Transvaal sei für das Publikum gesperrt. Nach den leßten Meldungen hätten Burenkommandos in Stärke von etwa 10000 Mann bis Donnerstag alle Positionen und Kopjes um Pretoria besezt gehalten. Ein anderes großes Buren- fommando stche am N Spruit1. Der Präsident

rüger sei noch in Machadodorp. | * gr Expreß“ wird aus New York vom 3. Juni berihtet: Das „Journal“ veröffentlihe ein aus Machado- dorp, den 2. Juni, datiertes Telegramm des Präsidenten Krüger, in welchem L R daß der Kampf bis zum

ode fortgeseßt werden würde. f Dre Blat berichtet aus Lourençs Marques vom 3. d. M.: Ein amtliches Telegramm aus Pretoria besage, ein schweres Gefecht habe bei Irene: 8 Meilen südlich von Pretoria, am 31. Mai stattgefunden. Die Buren hä!ten ihre Stellungen bis Sonnenuntergang behauptet. 15 Züge mit Vorräthen würden täglich von Machadodorp nah Lydenburg abgesandt.

Eine Depesche des Feldmarschalls Lord Roberts aus Jo M pa: vom 31. Mai, 9 Uhr 40 Minuten a meldet: Jch erhielt den Bericht über die Operationen des Generals French vom 28. und 29. Mai. Derselbe sticß während seines ganzen Marsches auf Widerstand; es gelang ihm jedoch, den Feind aus einer starken Stellung nah der anderen mit sehr geringen Verlusten zu vertreiben. Der General Frenh hat jeßt die Stellung nöcdlich von Johannesburg inne, welche ih ihm einzunehmen angewiesen hatte gzUnsere erluste sind: 2 Offiziere verwundet, 2 Mann todt, M verwundet. /

de Johannesburg vom 1. d. M. meldet Lord Roberts: Die Brigade des Geaerals Wavell bleibt in Johannes- burg zur Aufrechthaltung der Qn, Die übrigen Trupp

aben auf dem Wege nah Pretoria Lager bezogen. Die Viki von Ls ing ruhig vor sich, dank den vortrefflihen Vorkehrungen des Kommandanten Krause. Jh ritt mit demselben nah den Regierungsgebäuden, wo er mir die obersten Beamten vorstellte, die sämmtlich einwilligten,

Ich habe bestimmt, daß die bei Mey in Ausführung begriffenen Befestigungen, wie s benannt Lt sollen: das Werk auf

einem Deputirten fest, daß Portugal von der Südafrikanischen

während der zu treffenden Anordnungen auf ihren Posten zu

H bleiben. :

__nachgewiesen war.

Die Stadt Johannesburg i recht leer; auf dem Hauptplaß der Stadt hatte aber eine Volks- menge versammelt, als die britishe Flagge gehißt wurde und die Truppen in ausgezeichneter Haltung

__defilierten. Die Hochländer-Brigade ist am 29. Mai in Heilbron angekommen. Sie hat auf dem ganzen Wege von Ventersburg her mehr“ oder weniger Widerstand gefunden und folgende Verluste g-häbt: 8 Mann todt, 4 Offiziere und 32 Mann verwundet. Der General N undle berichtet telegraphisch, daß seine Verluste 30 Todte und 150 Verwundete betragen.

Ein weiteres Telegramm des Feldmarschalls Lord Roberts

aus Orange-Grove vom 2. d. M. besagt: Die Stadt Johannesburg ist ruhig; die Bewohner liefern Waffen und Pferde aus. Jm Fort sind nur eine Haubige und zwei 65mm-Geschüge zurügeblieven. Am 830. Mai haben die Queensland-Truppen ein Geschüß und 11 Wagen mit Vorräthen und Schießbedarf er- beutet. Bei den Kämpfen rundum Johannesburg wurden der Kom- mandant Botha von Zoutpansberg, scin Feldkornet und etwa 100 andere Buren gefangen genommen, unter denen sih auch einige Ausländer und Angehörige des irischen Freikorps be- [Ben Am 29. Mai wurde eine Abtheilung Yeomanry auf em Wege zwischen Kroonstad und Lindley angegriffen und erlitt einige Verluste.

Die heute MNetenes Londoner Blätter veröffentlichen, wie „W. T. B.“ berichtet, ein Telegramm aus Pretoria ohne Datum, welches am 4. Juni von Lourenço Marques aus weitergegeben ist und in welhem es heißt, daß Pretoria von den britishen Truppen eingeschlossen sei und Widerstand nicht werde geleistet werden, Die Stadt werde vom Bürger- meister übergeben werden, sobald eine dahingehende förmliche Aufforderung an ihn gerichtet werde.

Aus Winburg vom 31. v. M. berichtet das „Reuter'\he Bureau“, mit dem Gefehte am 29. v. M. in der Nähe von Seneckal habe der General Rundle bezweckt, den Feind von Lindley zu vertreiben, wo 500 Mann der Yeomanry abgeschnitten gewesen seien. Der Zweck sei erreicht worden, die Yeomanry sei gerettet. Den ganzen Tag sei heiß gekämpft worden, die Buren hätten sich in vollflommener Deckung auf einem hohen Kopje befunden. Die Garden hätten 37 Todte und 115 Ver- wundete verloren, die Verluste der Buren seien bedeutend ge- wesen. Der Kommandant Villiers sei {wer verwundet worden. Der „General Clements sei in Senekal einge- troffen, der eral Brabant in Ficksburg. Der Feind habe alle UebÆbleibsel des Freistaat-Heeres zusammengezogen.

Dasselbe Bureau meldet aus Newcastle vom 1. d. M. es sei kein Anzeichen dafür vorhanden, daß die Buren den Laingsnek aufgeben würden. Nur wenige Freistaat:Buren bewachten noch die Drakensberg-Pässe.

Der in Graaff Reinet (Kapkolonie) abgehaltene K on- greß der holländischen A der Kapkolonie hat, dem „W. T. B.“ zufolge, einstimmig Resolutionen ange- nommen, in denen erklärt wird, wenn die britische Regierung auf der Einverleibung der Burenrepubliken bestehe, so werde Friede und Wohlfahrt des Landes unheilbar geschädigt werden, und es würden verhängnißvolle Wirkungen eintreten. Das Land werde nie wieder Friede und Eintracht kennen lernen. Die Beilegung des Kampfes sollte in der Wiederherstellung bedingungs- loser Freiheit und Unabhängigkeit der Republiken bestehen. Die Bevölkerung der Kapkolonie sollte eine Stimme bei der Ernennung des Gouverneurs haben, wodurch es unnöthig würde, stehende Heere zur PBeherrshung des Volkes zu unterhalten. Dann würden die beiden Burenrepubliken stets bereit sein, den Bewohnern der Kapkolonie gegen jeden etwaigen Einfall einer fremden Macht in Süd-Afrika Hilfe zu leisten. Der Kongreß ernannte Abgesandte, welhe England, Australien und Canada besuchen sollen, um. dort die Gesinnungen der Kapkolonisten zum Ausdruck zu bringen.

Nach einer Meldung des „Reuter’shen Bureaus“ aus

Tanger vom gestrigen Tage hat der dortige Vertreter des Sultans für auswärtige Angelegenheiten el Tores die

Mächte benachrichtigt, daß in Zukunft alle für den marokkani-

schen Hof bestimmten Schreiben an ihn adressiert werden

müßten und daß von ihm auch die Antworten würden über- mittelt werden.

Nr, 23 des „Centralblatts für das Deutsche Reich“, herausgegeben im Reichsamt des Innern, vom 1. Junt, hat folgenden Inhalt: 1) Konsulat-Wesen: Ernennung; Ermächtigungen zur Vornahme von Zivilstand8-Akten ; Entlafiung; Ableben eines Bize- Konsuls; Ex-quatur-Ertheilungen. 2) Zoll. und Steuer-Wesen : ZAfreier Einlaß der von der diesjährigen Ausstellung von Automo- bilen in Wien zurückzelangenden deutschWen Güter; Ermächtigung einer Firma zur Abgabe von Holzaeist und Pycidinbasen zu Brannt- wein-Denaturierungszwecken; RNangerhöhung eines Reihsbevoll- mäwtigten und eines Stations - Kontroleurs. 3) Polizei - Wesen: Ausweisung von Ausländern aus dem Neichsgebiet.

Nr. 19 des „Eisenbahn-Verordnungsblatts“, hberaus- gezeben im Ministerium der öffentlihen Arbeiten, vom 31. Mai, hat folgenden Inhalt: Allerhöchste Urkunde, betr. die für die Dauer des jeweiligen Sommer-Fahrplans vorzunehmende Umwandlung der Neben- cisenbabn von Königsberg nah Kranz in eine Hauvteisentabn durch die Königsberg-Kranrzer Eisenbahngesellschaft, vom 7. Mai 1900. Erlasse des Ministers der fentlichen Arbeiten: vom 21. Mat 1900, betr. Allgemeine Bedingungen für die Zulassung von Privatanschlüssen ; vom 21. Mat 1900, betr. Bezeichnung der zum Bau und Betriebe bestimmter Kleinbahnen zu gründenden Gesellschaften ; vom 22. Mat 1900, betr. Wahl der Arbeiteraus\{chü}se. Nachrichten.

Statistik und Volkswirthschaft.

Gemeinden mit umfangreihem Hopfenbau in Preußen 1899.

Durch Erlaß des Reichskanzlers vom 24. April v. J. wurde die Vornahme einer besonderen Ermittelung über den Ausfall der Hopfen- ernte in den Gemeinden und Gutsbezi!ken angeordnet, für die 1899 bei der Anbauermittelung eine Hopfenbauflähe von mindestens 5 ha Es wurde hierbei die im Ertrage stehende Fläche, sowie die zu erwartende Ernte nach dem Gewicht der durhschnittlich vom Hektar gewonnenen Dolden und nah der Beschaffenheit (ob sebr gut, gut, mittel, unter mittel oder gering) erfragt. Im Anshluß an die früher veröffentlihten Ergebnisse jener Erhebung theilt die „Stat. Korr.“ mit, daß 1899 von inds- gesammt 17779 ha die an der Gesammtflähe von 24240 ha fehlenden 646,1 ha vertheilen sih auf die Ortschaften, die Hopfenbau nur in geringerem Umfange treiben 1030 325 kg oder dur- shnittlih 564 kg vom Hektar gewonnen wurden. Die Gesammternte würde si also, nah diesem Durchschnitt berechnet auf 1 367 136 kg stellen. Die eshaffenheit des zu erwartenden Értrageo wurde für

mittel und für 4 (4817 kg) als gering bezeihnet; in 8 Berichten feblte eine hierauf bezflalide Angabe y

, Zur Arbeiterbewegung.

Die Forderungen der im Ausstand befindlichen Straßenbahn- Agent ten in Köln (vergl. Nr. 131 d. Bl.) sind, nah der „Köln, Ztg.", im wesentli{en folgende: Mindeftlohn von 90 M; Fest- uind etner elfftündigen Arbeitszeit; Stellung freier Kleidung; Er- rihtung etner Pensionskasse; monatliche Kündigung; Ausgabe von Sam taa an die Angehörigen der Angestellten zu ermäßigten Preisen ; jährlich fünf freie Tage ohne Gehaltsabzug, außerdem in jedem Monat vier freie Tage, von denen der stebente e Sonntag sein muß; Einrichtung einer aus Scaffnern und Kutschern bestehenden Beschwerde-Kommission; für Stallleute und Wagenpugzer zwölfstündige Dienstzeit und in jedem Monat ein freier Tag und fünf freie Tage im Jahr mit Gehaltszahlung.

Der Ausstand der Holzarbeiter in der Waggonfabrik zu Uerdingen a. Rh. ift, der „Rh -W-stf. Ztg.“ zufolge, am 2. d. M. beendet worden. (Vergl. Nr. 122 d. Bl.)

e „W. T. B.“ aus Chalon-sur-Saödne unterm 3. d. M. meldet, find daselbst die Hüttenarbeiter ausständig geworden.

Land- und Forstwirthschaft. Getreidehandel Argentiniens.

Ausfuhr von Getreide aus dem Hafen von Buenos Aires für die Zeit vom 1. bis 15, April 1900,

Menzen in Säcken| Sefammts

(bolsas) j 1000 kg)

Getreideart Verschiffungsziel

Mais England

Süd-Afrika rankreich olland eutschland

Belgien

insgesammt

Holland (England Deutschland Belgien Ls üd-Afrika Jtalien Spanien Order insgesammt

Franc rankrei Holland England Belgien Nord-Amerika Ftalien

insgesammt

England Frankrei

insgesammt

68 690 30 653 8 532

4 990

4 206 1.325 118 396

365 116 281 808 193 475

89 703 36 220 29 966 11 807

4 848 211 671 1 221 611

86 861 33 312 32 191 31 574 30 034

7 129

__6707

227 808

7 166 1 347 8913 967

81 633

Leinsaat

Gegenwerth der höchsten und niedrigsten Preise in Mark b dem Durch- shnittskurse von S§Sm/nl= M 1,81

Preise im Großhandel für 1 dz

Mais, und zwar: § m/n bis § m/n 380 , 4,30 b, weißer « 4,40 Weizen, und zwar: a. guter und feinerer. 520 5,80 b, Candeal 5,80 6,60 «11,50 12,—

Ea N, Hafer 3/60 4 *) Die bolsa zu 66,66 kg.

Verkehrs-Anstalten.

Laut Telegramm aus Köln (Rhein) hat die zweite englische Post über Ostende vom 4. Zuni in Köln den Anschluß an Zug 31 nah Berlin über Hildesheim wegen widriger See nicht erreicht.

6,88 7,96

941

20,81 6,52

11,95 21,72 7,24

Die Usambara-Eisenbahn in Deutsh-Ostafrika.

A. Betrieb der Strecke Tanga—Muhesa. Seit Ueber- nahme der Verwaltung durch das Reich zu Anfang des vergangenen Rechnungsjahres wurde, wie das „Deutsche Kol!onialblatt* berichtet, der Betrieb durch die nothwendigen umfangreichen Instandsetßzungen an dem Bahnkörper und den Betriebsmitteln zunächst \tark beein- trächtigt. Inzwischen haben sih aber die Verhältnisse wesentlich ge- befsert, und wenn es bisher nur möglich war, vier bis fünf Züge wöchentlih in beiden Richtungen fahren zu lassen, was den bestehenden Verkehröbedürfnifsen keineswegs entsprah, so wird j t, nachdem die Betriebsmittel im wesentlihen wieder gebrauchsfähig hergestellt find, auch einen Zuwas an Lokomotiven und Wagen erhalten haben, auf eine beträhtlihe Grhöhung des Zugverkehrs und demzufolge Steige- rung der Einnahmen gerehaet werden können. Die unten folgende Zusammenstellung des Personen- und Güterverkehrs und der ih daraus ergebenden Einnahmen im Rechnungsjahre 1899 giebt ein Bild von der bisherigen Gestaltung des Verkehrs. Die für die Infstand- seßung der alten Strele und den Bau der neuen Strecke nothwendigen Beförderungen von Personen und Gütern sind darin nicht enthalten. Zur Grleihterung des Perfonenverkehrs find auf den Stationen Ngomeni und Muhesa Bahnhofswirthschaften ein- gerihtet. In Muhesa is außerdem ein Bahrhofshotel und eine Postagentur neu entstand-n. Im Fahr- und Werkstattsbetrteb werden, um einem Mangel an europäishem Personal abzuhelfen, Suahelis, Banjanenfundis und Inder beschäftigt, deren Leistungen aber, von fnigen Ren abzesehen, im allgemeinen noch viel zu wünschen übrig lassen.

Güters- verkehr

Ginnahme

D Rup. |P.

Farbige

Sat e e ¿B08 September- , . . 1 53 D e November is Dezember . .

43 614 40 612 vi 939 59 711 811 661 797 719 891 796 933 1125

3149| 30 2391| 37 5 613} 05 3495| 18 2659| 27 3 082] 46 9 3953| 23 4 2592| 60 4718| 36 3944| 60 172 545] 3 577] 16 268 672] 4 976} 52

81 790 148 770 354 107 100 296 65 854 160 008 332 206 253 871 287 354 anuar , 240 975 U L «Ca E E N

2 Ortschaften (mit 28 080 kg Ertrag) als sehr gut, für 46 (510 862 kg) als gut, für 57 (399 460 kg) als mittel, für 7 (18 950 kg) als inter

B. Neubaustrecke Muhesa—Korogwe. Die Länge dieser Strecke is nunmehr auf 45,5 km festaestellt (Gesammilänae von Tanga bis Korogwe 87 km), und die Ecdarbeiten sind hier überall im Gange. Die ersten 24 km westlich von Muhesa werden, wenn nit besonders ungünstige Verhältnisse eintreten, im Bahnkörper einihließlih des Brückenbaues poraussichtlich bis zum 1. August d, J. fertige gestellt sein. Auf der zweiten Hälfte der Neubaustreck- sind die Erd- arbeiten noch etwa3 zurûck, da zahlreihe Erkrankungen des Ver- messungspersonals die für die Jnangriffnahme der Erdarbeiten noth- wendigen genauen Absteckungen sehr verzögert haben. Man stieß au stellenweise auf recht hartes Gestein, das einen guten fai gie der Arbeiten verhinderte, endlich mußte aa einigen Tagen die Arbeit des Regens wegen ganz eingestellt werden. Die Arbeiten sind gegenwärtig an aht selbständige Unternehmer vertheilt, untec denen {H bereits eine gewisse Konkurrenz geltend macht, insofern fie ih gegenseitig bei dem zeitweilig vorhandenen Arbeitermangel die Arbeiter wegzulocken suhen. Die Unternehmer beschäftigten Ende April d. J. im Ganzen gegen 2000 farbige und \{chwarze Arbeiter, klagten zwar zeitweilig über zu geringes Verdienst, suchten aber gleih- wohl von den noÿ nit vergebenen Arbeitern sich mögzlichst viel zu sihern. Der Gesundheitszuftand war im leßten Vierteljahre (Januar bis März 1900) kein günstiger. Ein Todesfall bei dem weißen Beamtenpersonal ift jedoch in dieser A nicht vorgekommen, eben- sowentg Unglücksfälle \chwerwiegender Ärt beim Bau und Betrieb.

Der Eisenbahnbau in Deutsh-Südwestafrika.

Der Oberleutnant Kecker is am 28. März d. J. in Swak-cp- mund eingetroffen und hat die Four Tracierang der Bahnlinie von Karibib aus übernommen. Der Gleis- und Telegraphenbau hat Gnde März Kilometer 163,1 erreiht. Es hätte eine noch längere Linie fertiggestellt werden können, da die Hecstellung des Untecbaues noch weiter vorgeschritten ist, der Wassermangel im Laufe des März verhinderte jedoch einen geregelten Nahschub von Gleismaterial. Das Stauwerk bei Kilometer 180 ift fertiggestellt.

Wasserstraßen und Dampfschifffahrt in Rußland und Sibirien.

Nah den Angaben der ftatistishen Abtheilung des Verkehrs- Ministeriums in St. Petersburg wurden, w'e bas „Centralblatt der Bauverwaltung“ mittheilt, im europäishen Rußland 862 Flüffe, 39 Seen und 38 Kaäle gezählt. Die Gesammlänge der s{chiffbaren Flüsse beträgt 123 065 km (115 370 Werst); von diesen sind 27570 km (25846 Werst) dem Dampfer- und 23700 km (22217 Werft) dem Personenverkehr “t tym Im europäish-n Nuß- [land ershien das erste Dampfschiff im Jahre 1813, bis 1836 ver- kehrten auf den Wasserwegen nur 10, im Jahre 1850 99 Dampfer. In den folgenden Jahren kamen im Durchschnitt etwa 21 Damvfer jährlih binzu, 1890 wurden 83 neue Dampfer eingestellt, und 1898 waren auf allen Wasserwegen im europäishen Rußland 3040 Dampfer im Betriebe. Die meisten Dampfer“ verkehren auf der Wolga. Die Gesammtlänge der \{iffbaren Flußstrecken in Russish-Asien beträgt 118 836 km (111 405 Werft). Jn Sibirien erschien das erste Dampf- [{iff auf dem Ob im Jahre 1843. Im Stromgebiet des Ob verkehrten 1870 23 Dampfer, 1880 37 Dampfer, 1890 65 Dampfer, 1895 105 Dampfer und 1899 119 Dampfer mit zusammen 7750 Pfecde- stärken und 380 Barken mit etner Ladesähigkeit von inégesammt 278 460 t (17 Mill. Pud). Die Ladefähigkeit der arößten Barken be- trägt 1640 (100 000 Pud) bis 1800 t (110 000 Pud), die ber kleinsten 164 & (10 000 Pud). Im Stromaebiete des Amur erschien das erste Dampfschiff am 5, Mai 1846. Anfänglih verkehrten bier nur staatlihe Dampfer, der erste Pcivatdampfer warde 1859 eingestelt. 1857 waren“ 5 Dampfer im Betrieb, 1860 8 Dampfer, 1870 12 Dampfer und 1899 insgesammt 94 Personen - Frahtdampfer (35 hölzerne und 59 eiserne) und 123 Barken (36 hölzerne und 87 eiserne) mit einer Ladefäßigkeit von 32920 & (2,01 Mil. Pud). Dampfer, die nur der Perfonenbeförde- rung dienen, giebt es auf dem Amur nicht. 1899 waren auf allen Wasserstraßen im asiatishen Rußland 275 Dampfer im Werthe von etwa 28 Mill. Mark (13 Mill. Rubel) und 818 Barken im Werthe von etwa 183 Mill. Mark (etwa 85 Mill. Rubel) im Betrieb.

Demmin, 3, Juni, (W. T. B.) Die Verkehrsstörung auf der Peenebrüccke bei Demmin ift durch Herstellung einer pro- visorifchen Brücke beseitigt. Der Ducchgangsverkehr it seit beute Vormittag 8 Uhr in vollem Umfange wieder aufgenommen.

Bremen, 2. Juni. (W. T. B.) Norddeutscher Lloyd. Dampfer „Köln“, n. Kiautschou bestimmt, 2. Juni in Colombo an- gekommen.

3. Junt. (W. T. B.) Dampfer „München“, n. Australien best, 1, Junt Gidraltar pass. „Prinz Heinri“, v. Oft - Asien kommend, 2. Juni v. Genua abgegangen,

5, Juni. (W. T, B.) Dampfer „Stuttgart“, n. Ost-Asien best, 4. Juni in Suez angek. „Ems“ 4. Juni v. Givraltar n. Nzw York und „König Albert" v. Southampton n. Oft-Asien, „Hamburg“ 5. Funi v. Singapore n. Bremen, „Helgoland® 2. Juni v. Galveston n. Bremen abgeg. „Großer Kurfürst“ 4. Jani v. New York in Bremer- haven ang. „Pfalz“ 4. Juni v. Vigo n. d. La Plata abgegangen.

_ Hamburg, 5. Juni. (W. T. B,) Hamburg-Amerika- Linie. Dampfer „Pretoria*® 2. Juni in New York, „Bosnia* in Baltimore, „Teutonia“ in Montreal, „Bolivia“ ia Colon, Calabria“ in Jamaica und „Hispania*, v. Stettin n. New York in Halifax, „Holfatia“ und „Savoia“, v. Hamburg n. Oft-Atieng 3. Junt in Port Said angek. „Flandria“, v. St. Thomas n. Hamburg, 3. Juni v. Havre abgeg. „Valesia*, y. St. Thomas über Havre n. Hamburg, 4. Juni Lizard passiert, „Pezansylvaaia“ 2. Juni v. New York über Plymouth und Cherbourg n. Hamburg, „Vatriciä*“, v. Hamburg über Plymouth n. New York, 4. Juni v. Boulogne, „Canadia*“ 3. Juni v. St. Thomas über Hzore n. Hamburg, „Bethania* 2. Junt v. Baltimore n. Hamburg, „Andalufia“® 4. Juni v. Saigon n. Suez abgeg. „Sibiria“, -v. Ost-Afien n. Ham g

4, Juni Gibraltar passiert. „Saxonia“ v. Ost-Asien und „Valdivia“

v. St. Thomas 4. Juni in Hamburg angekommen.

London, 2. Juni. (W. T. B.) Union-Linie. Dampfer eScot“ heute auf Heimreise in Southampton angekommen.

4. Juni. (W. T. B.) Union-Linie. Dampfer „Briton“ Sonnabend auf Ausreise v. Southampton abgeg. „Saika“ Sonn- abend auf H:imreise in Southampton angekommen.

Theater und Musik,

Sqiller-Theater. Die am Sonnabend v. W. erfolgte erftmalize Aufführung des bekannten dreiaktigen Shwanks „Die Orientreise“ von Oskar Blumenthal und Gustav Kadelburg fand vor Hause cine sehr freundliche Aufnahme. Der dem Stück harmlose Humor und die sih förmlih überstürzeaden wirkten überaus belustigend und ließen daher än über möglihkeit der Handlung mit Heiterkeit b die Einzelleistunfen sämmtliher Mitæwirkeaden du waren, den günstigen Eiadruck zu erhöhen. Von diesen stete Her Schmasow den in tausend Nöthen befindlih-n jungen Ghemarn Rodert Fiedler, welchzr, nachdem er vershleppr gewesen, endlih wieder zurüdckgefkehrt, eifersühtiger WVerdähtigangen wird. vortrefflich

Fräulein Wulf war in der Rolle feiner

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