1900 / 138 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Tue, 12 Jun 1900 18:00:01 GMT) scan diff

Yommend, 10, Juni ‘v. Southampton n. Bremen abgeg. „Crefeld“,

n. d. La Pplcta Test, 10. Junt in Antwerpen angek. „Roland“, n.

Baltimore best, 8. Juni Lizard passiert. „Gera“, v. Australien-

kommend, 9. Funi in Suez angek. c rigiad v. Ost-Asien kommend,

9. Juni v. Port Said n. Neapel abgeg. „Oldenburg“ 9, Juni v. okohama angekommen.

12, Juni. (W. T. B.) Dampfer „Heidelberg“, n. Brasilien best, und Stolberg“, y. Brasilien kommend, 10. Juni: in Antwerpen angek. „Bremen“, v. New York kommend, 10. Juni Dover passiert.

oßer ürst* 11. Juni v. Cherbourg n. New York und „Prinz Hein ch* v. Antwerpen n. Bremen abgegangen.

Hamburg, 11. Juni. (W. T. B.) Hamburg -Amerika- Linie. Dampfer „Pretoria* 9, Juni v. Hamburg über Plymouth und Cherbourg n. Hamburg, und „Hilspania®“ v. New York über Kopenhagen n. Stettin abgeg. „Lady Armstrong", v. New York n. Stettin, 9. Juni in Kopenhagen, „Georgia“ 10, Juni in New York, „Hercynia“, v. Hamburg über Hayre n. Westindien, 9. Juni in Ant- werpen angek. „Cheruskia“, v. Hamburg n. Westindien, 10. Juni Dover passiert. „Helvetia“ 9. Juni v. - St. Thomas über Havre n. Hamburg abgeg. „Adria“, v. U n. Philadelphia, und „Frisia*, y. Hamburg n. Montreal, 10. Juni Dover passiert, „Suevia“ und „Andalusia® 9. Juni v. Singapore n. Suez und

Bosnîia* v. Baltimore n. Hamburg abaeg. „Eva" 9. Juni in Ta Sa . „Sambia“ 10. Juni v. Tsingtau n. Yokohama abgeg. „Alesia“, v. Hamburg n. Ost-Asien, 10. Juni Dover passiert. ,Assyria" n S N R in Puente „Sibiria“, von Ost-Asien u.

amburg, 9. Junt in Havre angekommen.

Y —— jo. Juni. (W. T. B.) Dawpfer „Christiania“ 11. Juni in Genua angek. „Pennsylvania“, v. New York n. ave 12. Juni v. Cherbourg, „Graf Waldersee“, v. Hamburg n. New York, 11. Juni v. Boulogne abgeg. „Galicia*, v. St. Thomas n. Hamburg, 10. Juni in Havre, „Castilia“ und „Australia“ in St. Thomas angek. „Teutonia" 11. Juni v. Quebec n. Hamburg abgeg. „Bengalia“" 10. Juni in Boston angek. „Arcadia“ 11. Juni v. Philadelphia n. Hamburg und „Ambria“ v. Kobe n. Saigon abgeg. „Hamburg“ 10, Juni in Colombo angekommen.

London, 11. Juni. (W. T. B) Castle-Linie. Dampfer „Carisbrook Castle“ Sonnabend auf Ausreise v. Souibampton abgeg. „Braemar Castle" gestern auf Ausreise die Canarischen Inseln passiert. „Dunvegan Castle“ Mittwoh und „Garth Castle“ Freitag auf Heim- reise von Kapstadt abgeg. „Tantallon Castle“ Freitag auf Ausreise in Durban (Natal) ängekömmen.

Heft 6 der vom Minifterium für öfentlichße Arbeiten heraus- egebenen „Zeitschrift für Kleinbahnen“ (Verlag von Julius Wheiuger in Berlin N.) hat folgenden Inhalt: Ueber die Förderung des Baues von Kletnbahnen durch die Provin1ial- (Kommunal-) Ver- bände. Unterirdishe Stromzuführung mit Theilleiterbetrieb der Elektrizitäts-Aktiengeselschaft vormals SHudkert & Co. in Nürnberg. Von G. Paul, Nürnberg. Mit vielen Abbildungen. (Schluß.) Geseßtz- gebung: Preußen: Allerhöchster Erlaß vom 9. April 1900, betreffend die Verleihung des Enteignungsrechßts an den Komtrterzienrath Hermann Güttler zu Reichenstein zum Bau und Betrieb einer Klein- bahn vom Bahnhof Camenz der Eisenbahn Breslau—Slaß nah Reichenstein mit AREoequg nach Maifritdorf. Allerhöchster Er- laß vom 7. Mai 1900, betr. die A des Enteignungsrechts an die Alktiengefellshaft Westdeutshe Eisenbahngesellshaft zu Köln zum Bau und Betrieb einer Kleinbahn von Benzelrath über Gleuel nach Köln. Allerhöchster Erlaß vom 7. Mai 1900, betr. die Ver- [leihung des Enteignungtrehts an die Aktiengefellschaft Allgemeine Elektrizitäts - Gesellshast zu Berlin zum Bau und Betrieb einer Kleinbahn von Halle a. S. nach Merseburg. Aller- böhster Erlaß vom 7. Mai 1900, betr. die Verleihung des Ent- eignungsrechts an die Aktiengesellschaft Dürener Dampfstraßenbahn zu Düren zur Fortsetzung ihrer Kleinbahn Düren—Birkesdorf über Hoven nach Merken. Allerhöchster Erlaß vom 7. Mai 1900, betr. die Verleihung des Enteignungerechts an die Altiengesell aft Kostener Kreisbahnen zu Koften jun Bau und Betrieb einer Klieinbahn von Kosten nah Gostyn. Erlaß des Ministers der öffentlichen Arbeiten vom 7. Mat 1900, betr. allgemeine Oen für den Wagen- übergang auf Kleinbahnen. Erlaß des Ministers der öffentlichen Arbeiten vom 21. Mai 1900, betr. die Firmierung von Eisenbahn- und Kleinbahn - Aktiengesellschaften. EGutwurf- zu Sicherheits- regeln für elektrishe Bahnanlagen. Kleine Mittheilungen: Neuere Projekte, Vorarbeiten, Konzessionsertheilungen und Betriebseröffnungen von Kleinbahnen. Ueber die Chicagoer Schleifenhohbahn. Mit 3 Abbildungen. Bücherschau: Verzeichniß der an die Redaktion eingesandten Bücher. Zeitschriftenshau. Hierzu als besondere Dage: Mittheilungen des Vereins Deutscher Straßenbahn- und Kleinbahn-Verwaltungén 1900. Nr. 6.

Rotterdam, 11. Juni. (W. T. B.) Holland-Amerika- Linie. Dampfer „Statendam“ Sonnabend v. New York n. Rotterdam abgegangen.

Wetterbericht vom 12. Juni 1900, 8 Uhr Vormittags.

Name der Wind-

von Europa. In Deutschland is das Wetter bei \{waqhen östlihen Winden beiter, trocken und außer im Nordostfeegebiet warm. Fortdauer wahrscheinlich.

Theater und Musik.

Lessing-Theater.

räulein Lina Abarbanell, welche ihre Bühnenlaufbahn am Siller-Theater begann, dann dem Stadt-Theater in Posen angehörte und im vergangenen Sommer in den Aufführungen der „Fledermaus“ im Neuen Königlichen Opern-Theater als Adele verdienstlih mitwitrkte, gab am Sonntag zum ersten Mal die Titelrolle der Operette „Dai y“ von Monckton und Caryll und errang damit dem Werke den Erfolg, den es bei der Erstaufführung tnfolge unzu- längliher Vertretung dieser Haupipartie niht zu erzielen vermochte. Die junge Dáme, welche inzwishen bei Madame Marchesi in Paris weitere ernste Gesangsftudien betrieben hat, erfreute dur ihre hell- Ilingende, quellende und koloraturgewandie Sopranstimme und ihr frishes Spiel. Die Opereite selbst hat dur zweckmäßige Aenderungen und Kürzungen eine gefälligere Form erhalten, in welcher sie nunmehr zahlreiche Wiederholungen erleben dürfte.

Residenz-Theater.

Georges Feydeau's erfolgreiher Shwank „Die Dame von Maxim“ ging am Sonnabend v. W. vor vollbefeßtem Hause bereits zum 150. Mal in Scene ünd erntete die gleihe stürmische I welche seine weite Situattonskomik allabendlih hecvorruft.

esonders trug hierzu das Spiel des Herrn Nichard Alexander und des Fräuleins Rita Lóon bei, welche, wie bei der Erstaufführung, die Rollen des Dr. Petypon und der Tänzerin Crevette gaben. Die Damen Beer, Breck, Kriß, die Herren Georg, Sonnenthal, Rickert u. A. vervoll- ständigten in den anderen Aufgaben das flotte Ensemble auf das wirksamste. Im zweiten Akt trag aus unbekannter Veranlassung ein französisher Künstler, Herr Albert Felix vom Ambigu-Theater in Paris, cin humoristisches Gediht und den Monolog eines Stotterers recht gut vor und theilte fich mit den deutschen Künstlern in den lebhaften Beifall.

Im Königlichen Opernhause geht morgen als leßte Vors tellung vor den Ferien Carl Marta von Weber’'s Oper „Der Freischüg* unter Kapellmeister Strauß? Leitung in der bekannten Beseßung in Scene.

Im Königlichen Schausptelhause findet morgen eine Auffübrung des „Wintermärchens“ statt.

Morgen, Mittwoch, Mittags 12 Uhr, werden in der Marten- kirche durch Herrn Musikdirektor Otto Dienel, unter Mitwirkung der Damen Fräulein Anna Corver und Fräulein Sonja Beeg, sowie der Herren Richard Clusteck, Paul Treff (Cellist), Carl Wendt und Ad. Bolte, *Kompositionen von LBah (Praeludium und „Mein

läubiges Herze"), E (Arie aus „Judas Maccabäus*), Mendels- fün (5. Sonate), Thiele (Variationen), Blumner, Franz von Blon, Georg Henschel, Dienel u. A. aufgeführt. Der Eintritt it frei.

Mannigfaltiges.

Berlin, den 12. Juni 1900.

Eine große Anzahl von Mitgliedern der Deutschen Gesell- schaft für volksthümliche Naturkunde hatte sch am Donner?- tag v. W. Abends, einer Einladung der Direktion der Gesellschast „Üranta“- folgend, auf dec Urania -Sternwarte in der íInvalidenstraße zu einem aftronomishen Abend eingefunden. Jn einem einleitenden Vortrage, der durch eine Anzahl von Pro- jektionsbildern erläutert wurde, seßte Herr Geheimer NRegierungêrath, Professor Dr. Foerster den gegenwärtigen Stand der Mond- forshung auseinander, worauf durch den großen Refraktor und mehrere andere Fernrohre der Mond und andere Hiwmelskörper beobachtet wurden. Mit dem aufrihtigen Wunsche, daß dur ein freundschaft- lihes Einvernehmen der beiden großen Gesellschaften ihr gemein- sames Ziel, dem Volke das Verständniß für die Wunder der Natur zu eröffnen, eine heilsame Förderung erfahren möge, trennte man fi von den freundlihen Gaftgebern. Als nächste Veranstaltung der Deutschen Gesellschaft für volksthümlihe Naturkunde ist ein geo- logisher Ausflug nah Finkenwalde bei Stettin geplant, der am Sountag, den 17. Junt, unter Leitung des Königlichen Landesgeologen Herrn Professors Dr. Wahnschaffe zur Ausführung gelangen foll und dem Studium der Kreide und des Tertiärs sowie der darin vor- kommenden glacialen Schihtenstörungen gilt. Näheres if durch den Ersten Schriftführer, Herrn Oberlchrer Dr. Greif, Köpenidter- ftraße 142, zu erfahren.

Der „Verband Deutscher Oftseebäder“ hat zur Orientierung über seine 47 Seebäder einen ausführlihen „Führer durch die Ostseebäder 1900" (176 Seiten stark, mit Karte) erscheinen laffen, welcher Angaben über die Preise für Bäder, Kurtaxe, Logis 2c. enthält. Dieser Führer (Pr. 15 „§, mit Porto 25 H) wird ebenso wie die ein- zelnen Prospekte der Ostseebäder, Fahrpläne 2c., von der Geschäftsstelle des Verbandes, Berlin NW., Neuftädtische Kirchstraße 9, verausgabt.

Koniß, 11. Juni. (W. T. B.) Heute berrscht hi | Die Zabl ber am Sonntag Verhafteten beträgt fünf, de Nr. 137 d. Bl.) : ,

Bremen, 11. Juni. (W. T. B.) Der Dampfer des Nord, deutschen Lloyd „Großer Kurfürst“ ist nach vorzügliher Fahrt heute früh in Cherbourg eingetroffen, wo die an Bord befindlichen

zufahren. Die Vertreter der idi sandten von Cherbourg aus qy den Norddeutschen Lloyd eine Dankadresse.

Leoben, 11. Juni. (W. T. B.) In Eisenerz fanden gestern bet der Feier des Barbarafestes aus bisher nicht festgestellter Ver, anlassung größere Ausschreitungen ftatt. Die Gendarmerie {ritt ein und machte, als sie mit Steinen beworfen wurde, von der Waffe Gebrauch. Zwei Arbeiter wurden getödtet, drei Arbeite, \{chwer und dret Gendarmen leiht verleßt. Eine Gerichtskommission ift O Eisenerz gesandt und die dortige Gendarmerie verstärf; worden.

Vertreter der deutshen Presse an Land gingen, um nah Paris weiten -

Erste Beilage

zum Deutschen Reichs-Anzeiger und Königlich Preußischen Staats-Anzeiger.

M 138.

Berlin, Dienstag, den 12. Juni

1900.

Verichte von deutschen Fruchtmärkten.

e AUISAEIREHE A BAD A

gering mittel gut

Qualität Berkaufte

niedrigster M.

Gezahlter Preis für 1 Doppelzentner Menge

höchster | niedrigster | höchster | niedrigster | höchster [Doppelzentner

M. M.

Außerdem wurden am Markttage für rest

d nah überschlägliher

werth 1 Doppel- Parti, Schähun verkauft

zentner preis Doppelz MAN

L 2 L (Preis unbekannt}

Am vorigen

Durchschnitts- Markttage

Verkaufs- prets

Nach Schluß der Redaktion eingegangene Depeschen.

Eisleben, 12. Juni, 10 Uhr Vorm. (W. T. B.) Zur 700jährigen Jubelfeier der Mansfeldschen Kup fer: \hiefer bauenden Gewerkschaft hat Eisleben reichen Schmuck an Fahnen und Tannengrün angelegt. Die von Bahnhof zum Markt führende Feststraße ist von Obelisken besäumt; zwishen ihnen spannen sich Ehrenpforten, diesen zur Seite sind Tribünen errichtet. Eine Juschrift kündet: „Glückauf de Mansfeld!“ Eingang zum Markt is eine hohe, einen alten Burgthor gleichende Phorte aufgerichtet, die fich ren in den Rahmen des alterthümlihen Stadtbildes einfügt. Dag Wetter ist A, Etwa 7000 Berg- und Hüttenleute mit ihrer alten und der neuen Fahne, die Krieger, die Jnnungen, Ver: eine und Schulen sind an der Feststraße entlang und auf den Markt aufgestellt. Die gewerkschaftlihe Deputation, welche das Fest leitet, ist zur Stelle; sie besteht aus den Herren Geheimrath Dr. Georgi, Graf von Hohenthal und Geheimrath Dr. Zirkel. Ferner erschienen zur Theilnahme an der Feicr der Minister für Handel und Gewerb Brefeld, d.r Ober-Präsident, Staats-Minister Dr. von Boetticher, der Regierungs-Präsident Freiherr von de Necke, der Landrath von Wedel, der kommandierende General des IV. Armee-Korps von Kliging, der Ministerial: Direktor, Ober-:Berghauptmann e der Berghauptmann von Velsen, der Bergmeister Schrader, der Bürgermeister Welcker und andere hérvorragende Persönlichkeiten. Aus den benachbarten Städten und der ganzen Umgebung ist die Ve völkerung in großer Zahl zu der Jubelfeier in Eisleben zu sammengeströmt.

London, 12. Juni. (Meldung des „Reuter'shen Bureaus“) Ein Telegramm des Generals Sir Redvers Buller au dem Hauptquartier in Natal vom geirigen Tage meldet; Der General Hildyard forcierte Almonds Neck, den leßten Paß vor Charlestown; der Feind befand sich dort in beträhhtliher Stärke und hatte mehrere Ge \hüße. Die Stellung des Feindes wurde von den zweiten Dorset-Bataillon mit gefälltem Bajonett sowie von det dritten Kavallerie-Brigade eingenommen, welche auf unser Rechten von dem sehr shwierigen Gelände um den Jkfetiniber aus heftig angegriffen wurde. Der General hofft, daß de * Verlust auf britisher Seite unter hundert Mann betrage.

(Fortsezung des Nichtamtlichen in der Ersten und Zweiten Beilage.)

Deutsche Seewarte. Donnerstag, Abends 7# Uhr

stärke, MWind- Wetter. rihtung

Beobachtungs- station

Barometer.

2.09 u.Meeres- niveau reduz. Temperatur in Celsiús.

Stornoway _— Blacksod.… . . | 756,5 Shields... | 759,9 Scilly... . | 758,2 sle d’Aix . | 759,6 4 7004 ngen . . | 761,2 e l O22 hriftiansund | 767,5 udesnaes . | 768,1 Skagen .. . | 770,8 Kopenhagen . | 771,1 Karlstad. . . | 770,1 Stockholm . | 770,3 Wisby ... | 770,8 Haparanda . | 767,8

Borkum . . . | 763,3 Keitum .. . | 767,0 Nur E TOT0

winemünde | 769,9 |NO Rügenwalder-

münde. . . | 770,7 Neufahrwafser} 770,8 Memel . .. | 769 6 |NNO

763,5 |DSO 766,4 |D 768,1 ¡D 766,2 |NO 768,2 |NOD 762,7 |[NNO

. | 763,7 |ONO . | 763,1 |NO wolkenlos 764,8 [Windstille [wolkenlos

Ein Hochdruckgebiet, - mit einem Maximum über | Kleinstädter. bem f Ostseegebiet, beherrscht die Witterung

Regen wolkenlos wolkenlos T Ub heiter Ferien.) wolkenlos

wolkenlos wolkenlos

wolkenlos heiter

wolkenlos wolkenlos roolkenlos wolkenlos

wolkenlos

bri m O O e C3 COI DO E DO DO V5 s D s DO a] D A S t

wolkenlos wolkenlos wolkenlos wolkenlos wolkenlos Nacht.

O Qo D pi b A

.

heiter Königliche Vchauspiele. Mittwoh: Opern- wolkig haus. 151. Vorstellung. Der Freishüß. NRo- wolkig mantishe Oper in 3 Akten von Carl Maria von | unter Leituna des Direktors Iosó Ferenczy. Mitt- Weber. Dichtung von Friedrich Kind (nach der | woch: Die Puppe. (La Poupés.) Operette in geaen Erzählung August Apel's). Anfang | 3 Akten und einem Vorspiel von Ed. Audran.

eßte Vorstellung im Opernhause vor den | Anfang 74 Uhr. Donnerstag und folgende Tage: Die Puppe.

Sau pleSmans, 10 Bpetteclung, Viiter, Vorstellung zu halben Preisen: Der Obersteiger.

heiter märchen. Schauspiel in 5 Aufzügen von William Di m tedt und Schlegel-Tieck. Musik von Friedrich ngelstedt un egel-Tieck. Musik von Friedr wolkenlos von Flotow. Tanz von Emil Graeb. Anfang 7F Uhr. 3 S Eg n E 10 hi B um erften Male: Fremdlinge. auspiel in wolkig 4 Aufzügen von Max Petzold. Zum ersten Male: m Elternhaus. Lustspiel in 1 Aufzug aus dem ngarishen des W. Karczag, überseßt und bearbeitet von J. Morvay Anfang 7# Uhr.

E Neues Theater. Siffbauerdamm 4a. Leßte

Woche. Mittwoh: Das Stiftungsfest. Lustspiel i in 3 Akten von Gustay von Moser. Anfang 7 Uhr.

Donnerstag: Das Stiftungsfest. Freitag, 15, Juni: Schluß der Saifon.

bedeckt Deutsches Theater. Mittwoh: John Ga- bedeckt briel Borkman. Anfang 74 Uhr. ereins ; Der A ER l reitag: Die Weber. e Tnzos Aecte Vorstellung: Dienstag, 19. Junt.

Donnerstag: Berlin bei Nacht. wolkenlos f gen (40. Abonnements-Vorstellung): Berlin | von Benno Jacobson. Jn l b Nacht Sigmund Lautenburg. Anfang 74 Uhr. Nr. d.-- veröffentlichten

Sonnabend: Zum erften Male: Die deutschen

Theater.

der Et erepung von Franz von

Mittwooch: Daisy. Donnerstag: Daisy. Freitag: Daisy.

von Georges Feydeau. Uebers

Donnertêtag und folgende Tage: Maxim.

Schiller-Theater. (Wallner-Theater.) Mitt-

woch, Abents 8 Uhr (Schluß der Schauspiel-Saison) : ; : j Die Orientreise. Schwank in 3 Akten von Oskar Verlobt: Verw. Fr. Marie Shorkopf, geb. Bet

Blumenthal und Gustav Kadelburg.

Opern-Saison): Amelia, oder: Ein Maskenball. Große Oper in 5 Akten von G. Verdi. Freitag, Abends 74 Uhr: Die beidea Schüßen.

Lessing-Theater. Gastspiel von Lina Abarkbanell. | (Fön

Residenz-Theater. Direktion : Sigmund Lauten-

Berliner Theater. Mittwoch: Berlin bei | burg. Mittwoh: Die Dame von Maxim. (La dame de chez Maxim.) Shwank in 3 Akten

Familien-Nachrichten.

ding, m Ln: Haupte Loubet Tae u nover—Met). Frl. Asta von Korßfleisch m (Eröffnung der L, Oberleut. Georg Bokelberg Bredlau

nowrazlow). Frl. Anna Shmecht mit n Bürgermeister Carl Haupt (Militsch), Fi Marie von NRössing mit Hrn. Emil Köster (Fre burg i. B.—Neumünster î. H.). Frl. Eleono! Schwemann mit Hrn. Regierungs - Baumeistt Walther Sackur (Lippstadt—Berlin).

Theater des Westens. Ensemble - Gastspiel Verehelicht: Hr. Oberleut, Werner Graf von d!

RNRecke von Volmerstein mit Ilse Gräfin von Kall reuth me Siegersdorf). Hr. Past Wilhelm Pohl mit Frl. Katharina Voelll (Dittersbah). Hr. Oberleut. Eduard Fist \ mit Frl. Margarethe Bach (Buchholz i. Erzgeb)

von S{hlichting (Prenzlau). Hrn. Hauptmail PeAmms Frhrn. Digeon von Monteton (Nb Ilm). Hrn. Oberst a. D. Felix von Winn| (Steglf ). A gs Professor Dr. Otto Gerl sberg i. Pr.). i CLR ebe Hr. Oberleut. Erdmann Rit Hentschel von Gilgenheimb (Ratibor), anitätsrath Dr. Moritz Plonski (Berlin), * r. Oberst Marie von Liebenroth, geb. happuis (Liegniß). Hrn. Botschafter Fr Marschall von Bieberstein Sohn Auguft (Ther bei Konstantinopel).

Verantwortlicher Redakteur: Direktor Siemenroth in Berlin. Verlag der Expedition (Scholz) in Berlit. Druk der Norddeutschen Buhdruerei und Verla Anftalt, Berlin SW., Wilhelmstraße Nr. 32. ._ Zehn Beilagen (einshließlich Börsen-Beilage), t und bearbeitet | sowie die Inhaltsangabe zu Nr.:/6 des öff!

cene gesegt von | lichen: Anaegars (eins edius E u etau a B

Die Dame von | b end Kommanditgesellschaften auf B 9 Woche ai Mltiengesel aften L ans

Kaiser und König, unserem Grafen von |

e e O 13,70 E S 12,30 Streblen i. Schl... S 13,50 Ce 13,70 E E R 14,70 Löwenberg . s 14,50 e N 14,00 t C L 15,40 Laupheim , . Ce -—— E 15,10 Breslau C 12,30

s a Lissa S s 13,80 Breslau . . R R R 14,10 Ee L 13,80 E L E 14,30 e E 14,70 e 14,30 L 14,00 E L 13,60 S 14,20 E r C 14,80 D S 14,10

E 16/00 S 11,40 E C S 11,50 2A 11,90 Oppeln A —— C R O 11,40

L E E O Breslau . e C E E 13,00 | O E E A200 l |

E E A 12,90 E E 14,00 N 12,40 A 13,00 Neuß . L Ea R e r O E 14,00 S L 13,80 [E E E Ey C E E 14,20 Ï it e 13,00 |

L O n. R e O O E B |

eizen. 14,50 14,70 14,60 15,30 15,00 15,00 14,90 15,10 15,00 15,00 15/50 15,50 14,40 14,40 16,40 16,40

15,40 15,40 14,60 15,30 ggen. 14,50 14 80 14,60 14,80 15,00 15,30 15,20 15,20 15,10 15,30 15,00 15,00 15,30 15,30 14,40 14,40 I EO 15,10 14,60 14,60 15,20 | 15,20 15,00 15,30

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1

115 14,33 14,37 2610 14,50 14,00

183 14,20 3725 16,20 49 16,40 229 15,25

987 14,68 377 14,46

2175 14,50

426 14,20 1°340 14,89 141 14,40 750

110 1 560

35 54

1 566 13,530 290 14,50 715 14,40 416 14,05 858 14,30

Bemerkungen. Die verkaufte Menge wird auf volle Doppelzentner und der Verkaufswerth auf volle Mark abgerundet mitgetheilt. Der Durchschnittspreis wird aus den unabaermideten Zahlen berechnet.

Ein liegender Strih (—) in den Spalten für Preise hat die Bedeutung, daß der betreffende Preis nicht vorgekommen ijt, ein

Punkt (.) in den leßten sech8s Spalten, daß entsprehender Bericht feblt.

Deutscher Reichstag. 208. Sißung vom 11. Juni 1909, 12 Uhr. Ueber den Anfang der Sißung wurde in der gestrigen

y Nummer d. Bl. berichtet.

Darauf folgt die Verlesung der nachstehenden Jnter-

| pellation der Abgg. Albrecht und Genossen (So0oz.):

„Ist dem Herrn Reichskanzler bekarnt, daß der Bundesstaat Anhalt durch das Gefeß vom 16. April 1899 (Gesez-Sammlung für Anhalt Nr. 1036), der Bundesstaat Reuß j. L. durch ein voa dec Regierung vorgelegtes, vom Landtage angenommenes Gesetz, betreffend die Bekämpfung desKontraktbruchs ländlicher Arbeiter, und dieNegterung des Bundesstaats Lübeck durch eine in Nr. 16 des Gesetz- und Verordnungs8blat1s vom 24. April 1900 veröffentlihte Verordnung Bestimmungen getroffen haben, welche

a, tbeilweis das durch § 152 der Gewer*eordnung für bas Deutsche Neih eingejührte Koalitiontreht der Arbeiter einschränken ?

. theilweis Einwirkungen auf den Willen anderer Pecfonen, entgegen dea Bestimmungen des siebenten und des acht- zehnten Abschnitts des Strafgeseßbuh3, des Artikels 4 Nr. 13 der Reichsverfassung und der §8 2, 5 des Ein- jührungsgeseßes zum Strafgeseßbucbe, unter Strafe stellen ?

c theilweis in Wider\pruh zu § 888 der Zivilprozeßordnung für das Deutsche Reih tie dort verboiene Durchführung eines ztvilrechtlihen Anspruchs auf Fortseßung eines Dienst- es mittels Zwangsmaßregeln landesrechtlich ein- ühren

und was gedenkt der Herr Reichskanzler zu thun, geaenüber diesen Bundet staaten den Reichsgesezen Geltung zu verschaffen ?* Nachdem der Staatssekretär des Reichs - Justizamts Dr. Nieberding sih zur sofortigen Beantwortung bereit er- lärt hat, führt zur Begründung der Jnterpellation der

__ Abg. Stadthagen (Soz.) aus, bte in der Interpellation er- wähnten Gesetze, von denen das reußische inzwischen au publiziert worden set, seien Verleßungen der Reihs-Gewer-»eordnung und ge- macht zur Umgehung des Koalitionsrechts der deutschen Arbeiter. Sn

raunshweig sei ein ähnliches, vom Landtage shon angenommenes

ejeß von der Negterung nicht publiziert worden. Ver|ucht habe man auh in den Reichslanden ein folhes Gese, und angekündigt hätten in reußen die Vertreter der Staatsregierung auf Anregung eines gewissen endel-Steinfels eine Vorlage ähnlicher Tendenz für die nächste Session, Man habe sih dort bei den bezüglihen Erörterungen allerdings nit verhehlt, daß die Bestrafung d:8 Kontraktbruhs unter Umständen gus für die Arbeitgeber recht peinlihe Wiikungen haben könnte. Jn a eto Gese? seien auch über die zwangöweise Zarücksührung

n den Dienst Bestimmungen getroffen, welhe dem Strafgeseßbuh Und dem Etnführungsgesey zu demselben, sowie dem § 888 der Zivil- prokehordnung direkt widersprächen. Nah der Reichsverfassung gehe

eihsrecht vor Landesrecht. Es liege bei diesem einzelstaatlichen Vor- gien eine Verleßung der Reichöverfassung vor, denn Art. 2 der va hôverfafsung telle fest, daß die Reichsgeseze den Landedgeseßen orgehen; man kônne also, wenn die Verleßung bewußt erfolge,

g j sehr wohl von einem Meineid und von einem Eidbruh sprechen.

e au nur ein Zweifel darüber bestehe, ob etne Geseßgebungs- de erie der reihsgeseßlihen Regelung unterliege oder niht, müßte ürft die Landesgeseßgebung veranlassen, der Reichsgeseßgebung

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| den Vortritt zu lassen. Dies set die überetastimmende Meinung aller Staatsrehtslebhrer. Was von der zwangsweifen Zurückführung in den 1 Dientit gelte, gelte au von der Selbsthilfe. Auch im sogenannten Inter- | esse des Schußes der öfentlihen Ordnung folhe Partikulargeseße zu erlaffen, sei eine ofere Auflehnung gegen die Reichsverfassung. Die Konserzativen, die jeßt ihre Hand zu solch?:r Durhbrechung des Reichsrehts ia den Einzelstaaten böten, hätten frühec an- erkannt, daß die Rechtslaze diejenige sei. wie er (Nedner) sie ge- schildert habe; sie hâtten im Jahre 1873 urd in den folgenden Jakbren ein Reichsgesez zur Bestcafurg des Kontraktbruchs verlangt. Damit set ausge!spi ochen gewesen, daß die freien ländlichen Arbeiter von Neichsgefeß wegen bis dahin nit für Kontraktbruh kriminel vestcaft werden fönnten, und daß es in den Einzelstaaten niht mögli gewesen

wäre, folche Geseße zu machen, weil damit das Reichsreht- verlegt werden würde. Ueber die persönliche Freiheit usb ihce Beschränkung fet von Reichs wegen Bestimmung get-offen; Tie neuen Bestimm angen in Anhalt, Reuß und Lübeck über die zwangsweise Zurückführung in ten Dienst seten also ein Verstoß gegen die Reich8geseßgebung. De3gleichen seien die vom Bürgerlichen Gefeßbuch über den Arbeits- und Dtenstvertrag gegebenen Vorschriften davon auszegangen, daß es ih um die BVertragëschließzung zwischen freien Persönlichkétten handle, denn die redaktionellen Versuche, bet Gelezenheit der Berathung des Bürgerlichen Geseßbuchs ein geseßlihes Hörigkeitsverhältniß für die freien ländlien Arbeiter zu begründen, seien bekanntlih vom Reichstage abgewebrt worden. In direkter Auflehnung gegen diese Bestimmungen des Bürgerlichen Gefeyzbuhs habe Neuß j. L. geseßlih vergeschrieben, daß der ländlihe Arbeiter gegen seinen Willen zwang3weise zurük- geholt werden könne in den Dienst, und noch dazu auf seine eigenen Kosten. Jn Braunschweig habe man sih im legten Augenblick be- fonnen, das schon beschlossere Geseß zu publizieren, weil man offenbare den fozialen Frieden im Lande niht aufs äußerste gefährden wollte und weil man den Wid-:r|prucch) mit dem Reichsgeseß herausgefühlt habe. Das Slireben bet den übrigen Einzelstaaten gehe aber offenbar dahin, auf dem Wege der einzelstaatlihen Gesetzgebung ein Gesetz durhzubringen, das im Reichstage nie und nimæaer durchzu- bringen wäre. Die genannten Geseye seten ungültig,” aber eine An- klage könne nit erhoben werden, so lange der Richter nit eingedenk sei, daß er a1ch die Reichsverfassung beshworen habe, und er habe sie bejhworen, indem erx auf die Geseyze vereidigt worden set. Das preußishe Geseh von 1854, auf weldes man sich viel- fach beziehe, have damals in der Landrathskammer nur eine \chwache Mebrhett gefunden, die Kommission habe es verworfen, und im Plerum habe das Zentrum, die beiden Reihhensperger an der Spitze, und die Nattonalliberalen dagegen gestimmt. Man wolle mit aller Gewalt den ländlihen Arbeiter in seiner früheren Leth- etgenscaft erhalten, Da man ihn nicht genüzend bezahlen und menschznwürdig behandeln wolle, laufe er davon; man habe #\ch bemüht, abaeliben von den polnishen und russi’hen, s{chwedische und italienisch2 Landarbeiter heranzuziehen, aber die letzteren seten von ihren eigenen Landesbehörden vor dem Au3wandern nah Preußen gewarnt worden, weil si? es ‘da noch s{leckchter hätten als in Italten selbst. (Nedner verliest die betreffenden amtlihen Aktenstücke.) Jeßt wolle man die östiihe Grenze öffnen, aber gleihzeitig sollten die Einheimischen dur die Bestrafung des Kontraktbruhs wieder gründlich an die Scholle getesselt werden. Der Freistaat Lübeck habe sich fogar soweit vorgewagt, feine Gesetz- gebung auch auf Arbeiter zu erstrecken, welhe in einem gewerb-

dur die Arbeitswilligenvorlaze gelöst werden follte, die der Reichstag bekanntli mit immenser Viehrheit verworfen habe. Redner rihtet zum Schluß an den Reichskanzler die Frage, wie ec sh zu diesen Reichsgeseßverlezungen stelle. Auch wenn die Gesey2 nit aufgehoben würden, blieben si: ungüstta; es wäre ja auh in Betracht-zu ziehen, ob nicht nach Artikel 19 geaen diese drei Staaten, wo die Unken der Partikulargeseßgebung ihr Wesen getrieben hätten, im Wege der Neichsexekution vorzugehen sei.

Präsident Graf von Ballestrem rügt den Ausdruck „Unken“ als unzulässig.

Staatssekretär des Reichs-Justizamts Dr. Nieberding :

Meine Herren, daß NReichsreht vor Landesrecht geht, und daß landesrechtlihe Bestimmungen si keinen Einbruch in das Reichsrecht gestatten dürfen, darüber find wir natürli alle einverstanden. Es hätte nah dieser Richtung hin, meine ich, einer ausführlichen Er- örterung des Herrn Vertreters der Jaterpellation niht bedurft. Ob ein Einbruch in das Reichsreht hier vorliegt, das ist die Frage.

Die Interpellation hat dem Herrn Reichskanzler Ver- anlassung gegeben, zu prüfen, ob die in der Inter- pellation angegriffenen landesrechtlihes Bestimmungen in der That gegen das Reichsrecht verstoßen. Jnwieweit diese landesreht- lien Bestimmungea zweckmäßig sind, inwieweit sie innerlih gerecht find, inwieweit sie den wirthshaftlichen Bedürfnissen Rechnung tragen, ob sie in Uebereinstimmung stehen mit den Anschauungen, die sonst in der modernen Geseygebung oder insbesondere -auf dem Gebiete der MNeichsgeseßgebung zur Herrschaft gekommen sind, das sind Fragen der Zweckmäßigkeit, der Politik, die den Reichskanzler bei dieser Prüfung niht berühren. Selbst wenn der Herr Neichs- kanzler im einzelnen Falle der Ansiht wäre, daß gewisse Bestimmungen in der Landesgesegebung unzweckmäßig und nicht opportun seien, würde er daraus eine verfassungsmäßige Legitimation, deshalb mit den Regterungen der betreffenden Bundesstaaten in Ver- bindung zu tretea, niht herleiten können. Sein Recht aus der Ver- fassung, im Namen des Kaisers Einspruh zu erheben gegen eine Be- stimmung des Landesrehts, beruht lediglich- auf der Vorausseßung, daß diese Bestimmung das Reichsrecht formell verleßt, und auf diese Frage allein werde ih meine Ausführungen richten, nit auf die sachlihen Ausführungen des Herrn Vertreters der Interpellation, weil ih dazu niht legitimiert bin. Diese Frage kann ih aber nur beantworten, wenn ih die einzelnen Punkte der Inaterpellation diskutiere. Nur so kann die Sache klar- gestellt werden, wenn ih Jhre Zeit dadur auch mehr, als mir er- wünscht ift, in Anspru nehme.

Der Herr Vertreter der Interpellation bat vier Punkte hervor- gehoben, die nah seiner Meinung nicht im Einklang stehen mit dem Reichsrecht. Er hat sich zunähst gegen dièjenigen Be- stimmungen gewendet in dem Recht von Anhalt und von Reuß, nach denen der Kontraktbruch landwirth\caftlicher

lihen Arbeitsverhältnifse stehen, er habe das Strikepostenftehen unter Strafe gestellt, also mit spielender Leichtigkeit eine Frage gelöst, welche

Arbeiter unter Strafe gestellt ist. Er hat si zweitens gewendet

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