1900 / 140 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Thu, 14 Jun 1900 18:00:01 GMT) scan diff

E N Dat a u A Ca (G E C E E L E E E E T t ge Hy L E E Tr e S E E A E R Ed n c

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‘Die nächsten Abfahrten von Dampfern der Hambura-Amerika-Linie von Hamburg fiaden statt: nah New York: 17./6. B „Phoenicia“, 21./6. Schnell- postd. „Kaiser Friecrih“, 24/6. Postd. „Pennsylvania“, 27./6. Postd. „Belgravia“, 28 /6. Shnellpostd „Columbia“, 1./7. Postd. „Pretoria*, 5,7. Schnellpostd. „Deutschland“, 8.7. Postd. „Palatia“, A Schnellpostd. „Fürst Bismark“; nach Boston: 30./6. Postd. - Bri8gavia“, 11./7. Postd. „Bosnia“; nach Baltimore: 19.,/6, Postd. „Assyria“, 30./6. Postd. „Brisgavia*; nah Philadelphia: 26 /6, Postd. „Granaria*; nah Montreal: 30.6. Postd. „S eutonta*, 18/7 Postd. „Frisia“; nach New Orleans: 18./6. Postd. „Galicia“, 25/6 Postd. „Numidia*; nach Porto Rico und Haiti: 18/6 Potitd. „Valdivia“; nach Merico und Zentral-Amerika: 25./6. Postd. „Valesia“.

Hamburg, 13. Juni. (W. T. B.) Die Linie zwishen New York und Westindien, welche die „Hamburg-Amerika-Linie“ vom 1, Oktober d. J. ab in zehntäaigen Zwischenräumen einrichtet, soll besonders die Häfen von Haïti, SanDomingo, Columbien, Cuba und Jamaica befahren.

Bremen, 14 Juni. (W. T. B,) Norddeutscher Lloyd. Damvfer „Kaiser Wilhelm der Große“ v. New York 12, Juni auf der Weser angek. „Lahn® 12 Junt v. New York über Cherbourg end Soutbampton n. d. Weser abgeg. „Frankfurt“, v. Bakltimore fommend, 12. Juni Dover pass. „Bayern“ und „Sachsen“ v. Ost- Asien 12. Junt in Hongkong, „Prinz Heinrich“ y. Ost-Asien 13. Juni in Hamburg, „Preußen“ v. Ost-Asien 12. Juni in Neapel angek. „Heidelberg* 13. Juni Reise v. Antwerpen n. Oporto fortges. «Saale*, n. New York best., 13. Juni Dover pa}. „Köntgsberg“ v, Ost Asien 13. Juni in Suez und „König Albert“, n Ost-Asien best., 13. Juni in Neapel angekommen. „Hannover“ 13, Juni y. Baltimore n. Bremen abgea. „Ems“ 13. Juni v, Genua in New York und „Kaiserin Marta Theresia“ v. Bremen in New York an- gekommen.

Hamburg, 14, Juni. (W. T. B.) Hamburg-Amerika- Linie. Daumpser „Galicia“, v. St. Thomas Pur 12. Sunt b. Havre abgeg. „Hercynta“, v. Hamburg n. Westindien, 13. Juni in Havre angek. „Bengalia“ 13. Juni v. Boston n. Baltimore abgeg. „Granaria", y. New Orleans n. Hamburg, 13. Junt Lizard pa!siertk. „Pennsylvania“, v. New York n. Hambura, 13. Juni a. d. Glbe angek. „Kaiser Friedrih“, v. New York über Plymouth u. Cherbourg n. Hamburg, 14. Junt Scilly pastiert.

__ Rotterdam, 13. Juni. (W. T. B.) Holland-Amerika- Linie. Dampfer „Spaarndam®" v. Rotterdam gestern in New York, „Potsdam“ v. New York heute in Rotterdam- angek.

Theater und Musik.

Mergen (Freitag, den 15 Juni, am Todestage Seiner Majestät des Kaisers Friedrich), bleiben die Königlichen Theater geschlossen.

Im Neuen Königlihen Opern-Tbeater findet am Sonnabend zum Besten des Vereins „Mädchenhort“ etne Aufführung von Sullivan's Operette „Der Mikado" in der bekannten Beseßung ftatt. Preise der Pläße: 1. Rang Loge und Mittel. Parquet 6 ; 1. Rang Balkon 5 4; Seiten-Parquet Z M; Seiten-Balkon 3 4; Tribüne 150 %; Stehplay 1 A. Im Garten findet fäglih Militär-Konzert ftatt.

Fräulein Sophie Heymann, cine Shwester des Pianisten Herrn Carl Heymann, is als Koloratursängerin sür das Theater des Westens vom Direktor Hofpauer engagiert worden. Fräulein H ymanu hat bei Frau March.\st| in Paris studiert und if bisber an größeren Bühnen Belgiens, der Niederlande und Frankreichs künftlerish thätig gewesen.

Die neue Bah- Gesellschaft, die, nahdem sämmtlihe Werke des großen deutshen Tonmeisters i:n Druck erschienen sind. fich die Aufgabe gestellt hat, für deren Verbreitung im weitesten Sinne ein- zutreten, hat sh nunmehr konfstituiert, und die aus allen Theilen Deutschlands einlaufenden Anmeldungen zur Mitgliedschaft beweisen, welher Sympathie diefe Vereiniqung sich erfreut. Das Unternehmen, JohannSebastian Bach's Werke, von denen der größte Theil beute noch so gut wie unbekannt ift, dem deutshen Volke durch Auf- führungen zugänglih zu machen, wird von seiten der Gesellschaft tnit großem Nachdruck in Ansriff genommen. Der erste Schritt wird in der Veranstaltung eines großen deutshen Baghfestes bestehen, das vom 21 bis 24, März 1901 in Berlin gefeiert werden son. Es wird bei. dieser Gelegenheit an drei Tagen eine Aus- wahl aus dem SHhönst-zn, w2s8 B2ch der Welt aeschenkt hat, zur Wiedergabe gelingen, und ¡war follen diejenigen Werke, welche, wie die Matthäus-Pasfion und die H-moll-Mefse, zu den b:kanntesten zählen, niht auf dm Prozramm er1heinen. Die Aufführunoen werden weltlih? und geistlich2 Werle vokaler und instrumentaler Art in reichster Auswahl bringen, und es haben H die hervorragendsten musikalishen Köcpershaften B-rlins als ausführende Kräfte dec neuen Bach-Gesellschaft bereits zur Verfügung gestellt

ost- und Pafsagier-

Die für die Gutenberg-Feier in Mainz geplanten must- kalishen Veranstaltungen nehmen einen verhältnißmäßig großen Raum ein. Eingeleitet wird das Fest durch eine Aufführung des Judas Maccabäus* von Händel in der Neubearbeitung Dr. C hrysfander?’s, ausgeführt durch die „Mainzer Liedertafel“, die [peties auf dem Gebtete der Aufführungen Händel'’sher Werke einen esonderen Naf genießt. Die Leitung liegt in den O Dr. Friy BVolbahh's; Solisten sind: Frau E. Herzog-Berlin, Ch. Behr-Maini, einri Wéuns-Hamburg, rofessor Messchaert-Amsterdam, Professor ranke-Köln (Orgel) und Kleinpaul-Altona (Cimbalo). Bei der am onntag, den 24. Juni, stattfindendéèn akademishen Feier gelangt die von Dr. Friß Volbach für. diesen Zweck nach Worten der Heiligen Schrift (bezw. Gutenberg?s , Katholikon“) komponierte „Fe st - Kantate“ zur Aufführuna. D12s groß angelegte Werk ist für accht-

ftimmigen Chor, Knaben-Chor, großes Orchester und zwet Neben- -

orchester geschrieben. Den Schluß bildet der Chor aus Haydn?!s Oratorium „Die Schöpfung": „Die Himmel erzählen“. Einen Hauptanziehungspunkt dürfte au die der akademischen Feier folgende Huldigungsfeier am Gutenberg-Denkmal bilden, bei welcher ein Chor von über 600!Knaben und ebensovielen Männern unter Be- gleitung von Militärmustk das „To Doum“ von Neukomm aufführen wird. Das Werk wurde im Jahre 1837 für die Ent- hüllungsfeier des Denkmals geschrieben und aufgeführt.

Mannigfaltiges.

Berlin, den 14. Juni 1900.

Der Verein „Viktoriahaus für Krankenpflege“ hielt gestern unter dem Vorsiß des Staats-Ministers Dr. von Delbrück in in dessen Wohnung in der Roonfstraße feine 14. Jahresversamm- lung ab. Dem in derselben erstatteten Bericht war zu entnehmen, daß die Zahl der Schwestern von 246 auf 253 gestiegen ist. Ja f\tädtischen Krankenhäusern Berlins waren 148 Schwestern thätig, an hiesigen Universitätskliniken 9, am Kaiser und Katserin Friedrih-Krankenhaus 19 Die übrigen wirkten in der privaten Kcankenpfleze, in Vereinen, in der Armenpflege und in auswärtigen Stationen; eine Shwefter war in Tanga. Ver Umfang der Privatpfl:-ge hat wegen Mangels an verfüg- baren Schwestern abaenommen. Vereinnahmt wurden aus dieser Privat- pflege diesmol nur 9915 M, geg?a 19 813 4 im Vorjahre. Von 68 neu eingetretenen Probepfl-geriunen shieoen 19 und von den im Vorjahr eingetretenen 7 wieder aus, eine Probeschwester verstarb. Die beiden Schülerinnenkurse im Krank?enhause am Friedrihshain begannen mit 42 und s{lossen mit 36 Schülerinnen. Die Gesammt- einnahmen des Vereins betruoen mit Einschluß des B - triebsfonds (34105 M) 189299 FÆMA, verausgabt twourden 159 401 Æ, sodaß 29898 G auf die neue Rechnung vorgetragen werden konnten. Der Pensions- und Unterstützungsfords beläuft d auf 113972 #4, die Erholungekafse verfügt über 1733 A. Einen shweren Verluft erlitt der Verein im BeriŸhtsjahr durh den Tod der Frau von Helmholy.

Das Grabdenkmal, wels der Domchor seinem heim- gegangenen Direktor, Professor Albert Becker hat seßen lassen, ist gestern auf dem Kirhhof der Domgemetnde in der Müllerstraße eingeweiht worden. Der s{chlihten Feier wohnten der General- Superintendent D. Faber, der Direktor des Akademishen Instituts für Kirhenmusik, Professor Nadecke, der Organift der Kaiser Wilhelm - Gedähtntßkirhe, Professor Dr. Reimann, der Dirigent des Berliner Lehrer-Gesangvereins, Professor Felix Schnuidt u. A. bei. Auch Frau Ober-Hofprediger Kögel war erschienen. Mit der Wittwe des Beer Becker fanden sich die drei Töchter, die beiden Söhne und andere Verwandte ein. Das Grab war reih mit Blumen geschmückt. Der Domchor, der Berliner Lehrer- Gesangverein, die Hofmusikalienhandlung von Bote u. Bock u. A. hatten Kränze niedergelegt. Der Domchor eröffnete unter Musik- direktor Prüfer’s Leitung die Feier mit Albert Becker'3 Komposition „Gott ist die Liebe“. Die Weib- und Gedenkrede hielt der Hof- und Domprediger, Konsistorialrath Kcitzinger. Vor und nah dem Gebet sang dann der Chor noch Becker?’s Motette „Zions Stille will si bre.ten* und Neithardt's „Sei getreu bis an den Tod“. Das Denk- mal, das aus dem Atelier der Firma W. Sasse NaŸhf. hervor- gegangen ift, b»fteht aus einem mähtigen Kreuz aus {chwedischem Granit, auf dessen Q aerbalken der Spruch angebratht ist: „Selig sind die Todten, die in dem Herrn sterben.“ Auf der Bordersecite des Sodckels li.st man die Worte: „Hier ruht in Gott Professor Albert Becker, Direktor des Königlichen Domchhors, *13 Juni 1834, + 10. Januar 1899“, auf der Rückseite die Widmung: „Seinem un- vergeßlihen Direktor der Königlihe Domchor.“

_ Das fünfundzwanzigjähriae Besteben der städtischen Taubstummenschule wird am 18. d. M., Vormittags 10 Ubr, im Saale der Anftalt (Marku?straße 49) durch einen festlihen Akt ge- feiert werden.

Eine Allgemeine deutsche Ausstellung für S und NRettunaswesen, Kranken- und Gesundheits il ndetvoms8. bis30. S»ptember 1900 in Verbindung mit dem 1y Des hen Samartter-Tage in Breslau statt. Der Zweck dergl stellung ist, die Fortschritte, welhe auf den ‘verschiedenen, in Frage fe menden Gebieten während des leßten Jahrzehnts gemacht wurden s Thätigkeit des Deutshen Samariter-Bundes dem weiteren Dub und den Fahkreisen vor Augen zu führen. Ferner soll diefe 1 nit nux das Samariter- und Rettungswesen, sondern Î öffentlihe und häuslihe Gesundheitöpflege, die Erni) des Volks und der Armee zur Anschauung bringen. Obwohl die Jy stellung eine deutshe ist, werden im allgemeinen Interesse aud p ländishe Erzeugnisse und Produkte zur Ausstellung zugelassen u nd hierfür besondere internationale Spezial-Konkur1 enzen vorges y ite'‘Anmeldun 4 zur Ausstellung sind bis spätestens 1. he d. J. an das Ausstellungs- Bureau, Breslau, Schweidnitzer Stra u wo au Auskünfte ertheilt werden und Programme kostenlos l y find, etnzusenden. Il

Breslau, 14. Juni (W. T. B.) Die „Sthle i meldet aus Bismarckhütte: Im Bismarckschacht er r prag dah do eue alies ee P Bt

uy eia Arbeiter ; ; h nes leiht becfeut. getödtet, einer lebensgefährlig y

ODsnabr ü, 14, Juni, (W. T. B.) Der größte The Negtierunasbezirks Osnabrück und die benachbarten Thel Provinz Hannover und der Provinz Westfalen sind v von einem furchtbaren Unwetter heimgesucht worden, welde) den Feldern großen Schaden angerichtet hat. y

München, 13. Juni (W. T. B.) Heute Vormitta in Gegenwart Seiner Königlichen Hoheit des Prinze Regen bei Schloß Berg am Starnberger See die zotivkapelle y Andenken an König Ludwig Il. eingeweiht, welde y Prinz-Regent gestiftet hat. Her Stiftepropst Cürk hielt y Weiberede. |

München, 13. Juni (W. T B.) Ju der Glasfabril y Waldfassen (Oberpfalz) stürzte, wie die „Münchener Neuesh Nachrichten“ melden, das Gerüst eines Neubaues ein. Vier V fonen wurden shwer, vier andere leiht verlegt; ein Verleßter if j bald gestorben.

_ Kaschau, 13. Juni. (W. T. B.) Der ih rings um j Stadt hinziehende große Wald brennt. Anscheinend liegt Buy stiftung vor Das Czermelythal steht bereits in Flammen. d Feuer greift |chnell um sih. Feuerwehr, Militär und Polizei arbeit an der Lokalisiecung des Brandes. Die Bewohner der umltegendy Dörfer sind ¡ur Hilfeleistung beordert.

Nach Schluß der Redaktion eingegangene Depeschen.

Homburg v. d. H., 14. Juni. mittag wurde durch Seine Majestät den Kaiser u Jhre Majestät die Kaiserin der erste Stein zum Reil Limes-Museum auf der Saalburg gelegt.

London, 14. Juni. (W!T. B.) - Das „Reuter Bureau“ meldet aus Kapstadt vom heutigen Tage, daß d Gouverneur Sir Alfred Milner Gordon Sprigg mit d Kabinetsbildung beauftragt habe. E __ Kopenhagen, 14. Juni. (W. T. B.) Von Shanglü ist hier die telegraphishe Nachriht eingegangen, daß ! von Europa über Kjachta nach Peking Telegraph unterbrochen ist, da die chinesishen Aufrühn fien großen Theil der Linie auf chinesischem Gebiet zersül

aben.

(Fortseßung des Nichtamtlichen in der Ersten und Zweitn Veilage.)

Wetterbericht vom 14. Juni 1900, 8 Uhr Vormittags.

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Frankfurt (Main) Karlsruhe . . | München

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2\wolkenlos 16,9

2 wolkig 15,1 6 wolkig 15,6 6 Regen 12,5

In Deutschland if das Sonntag: Berlin bei Nackt.

Theater des Westens.

eutshe Seewarte, tag: Die Puppe.

halb bed. heiter heiter wolkenlos heiter wolfenTos wolfenlos wolkig wolkenlos

Vlisfingen . . 6,8 |SW 1 U 4,8 |WSW Shrifstiansund 64,7 |NO Skudesnaes . 33,9 [D Skagen .…. |Windfill Kopenhagen : 3,6 | SSO Karlstad. . 5B Stockholm . OSO Wisby ... 332 |SSOD Haparanda . ; N NW

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Münster (Weftf). . 5,0 |W bedeckt nnover . , W erlin. .,, 3 |SO heiter Chemniy SW wolkig

arbeitet von

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Operette in 2

münde. . Neufahrwafser Memel .

A«fang 7} Uhr.

Königliche Schauspiele. Freitag bleiben die Köntalichen Theater (eschklossen. Sonnabend: Schauspielhaus. E: Schauspiel in 4 Aufzügen von Mar Petzolo. In Scene gelegt vom Regisseur Droescher. heiter Im Elteruhaus. Ls dem Ungarischen des W. Karciag, überseßt und be- . Moryay. Jn Scene geseßzt vom Reaifseur Droescher. Anfang 7} Uhr.

Neues Opern-Theater. eins „Mädchenhort“: Der Mikado. kten von W. S. Gilbert. Musik von Balletmeister Gundles Mia fit von alletmeister undlach. rigent: usike direktor Steinmann. Anfang 74 Uhr

Regen Deutsches Theater. Freitag: Die Weber, Son d: Der Probekandidat,

Anfang 74 Uhr. Theater.

Fledermaus.

162. Vorstellung. | äry Halton.

ustspiel in 1 Aufzug aus Preitag: Daisy. onnabenckè : Daisy.

um Besten des Ver- Sonntag: Daisy.

Burleske -

Saison.)

764,6 D Sonntag, Nachmittags 25 Uhr: Fuhrmaun | von Georges deau. 768,7 |[WSW d wolkig 15,4 | Henschel. Abends 7F Uhr: Der iere, n Bee E | Letzte Vorftellung: Dienstag, 19. Junt.

Berliner Theater. Freitag (40. Abonnements-

Der Laftdruck if ziemlich boch und gleihmäßig | Vorstellung): Berlin bei Nacht. vertbeilt; Marima liegen über Nordfkandinavien und Südfrankreich, Minima über Norddeutshland und | Kleinstädter. weftlich von Schottland. Wetter im Westen und Süden trübe und kübl, im Often heiter und warm. Rukhiges, im Osten kübleres und trübes, im Süden aufklärendes, wärmeres Wetter, im Norden ftellenweise Degen wahrscheinli.

Sonnabend: Zum erften Male: Die deutschen

Enfemble - Gastspiel i - fr unter Leituna des Direktors Joss Fererczy. Frei- Vereheliht: Hr. Affessor Dr. jur. Gurt

(La Poupéoe.) Z a0 3 Akten und einem Vorspiel von Ed. Audran. | Geboren: Ein Sohn: Hrn. Major Herm

Sonnabend: Erste volksthümlihe Vorstellung zu halben Preisen: Der Obersteiger. Sonntag, Nahhmiitags: Zu halben Preisen: Die

In Vorbereitung: Rhodope. Gastspiel von Miß

Neues Theater. Siffbauerdamm 4a. Frei- y c Druck der Norddeutschen B el 1 Scenisches Arrangement taa: R mgO Les, R n (Shieg von Anftalt, Berlin 8W., U lenstraße Nr. 32.

Ueberseßt und bearbell von Benno Jacobson. In Scene geseyt Siamund Lautenburg. Anfang 74 Uhr.

Sonnabend und folgende Tage: Die Dame wi Maxim.

Familien-Nachrichten.

Verlobt: Frl: Clara von Pelzer mit Hrn. tel Carl von Roeder (Berlin).

Operette in | von Brandenstein mit Frl. Cácilie Winter (

von der Lancken (Wahlstatt). Cine Tot! Hrn. Wilhelm von Knoblauch (London). i

Gestorben: Hr. Landrath a. D. Georg von 7 auf Loepersdorf (Stettin). Hr. Kreisyby L und Sanitätsrath Dr. Liebert (Sagan). 25 S Martinius, geb. Wernicke (Griut ‘eo erw. Fr. Landrath Augufte Groshke, 0? linger (Berlin).

Lessing-Theater. Gastspiel von Lina Abarbanell. e

_ Verantwortlicher Redakteur: Direktor Siemenroth in Berlin.

Verlag der Expedition (Scholz) in Berlin druckerei und :

Acht Beilagen (einschließlich Börsen-Beilage),

Refidenz -Theater. Direktion : SigmundLauten- | und die osfiziele Gewinuliste der b ¿p rei ; i Dam axi é W rtô- der “C1 dams L Ae Mai Ges t in 3 afica dpa :

otterie zu Zwecken Schutgevicte.

(W. T. B.) Heute Vi

Erste Beilage

zum Deutschen Reichs-Anzeiger und Königlich Preußischen Staats-Anzeiger.

M 140.

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Deutsche Nahwe

Berlin, Donnerstag, den 14. Juni

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der Einnahme an Wechselstempelsteuer im Deutschen Reih für die Zeit vom 1. April 1900 bis zum Schluß des Monats Mai 1900.

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1 873 650 186 541 |\

57 444 |

| |

1 072 941 | 90 | 04

Veberhaupt Berlin, im Juni 1900.

Bie

Preußischer Landtag. Haus der Abgeordneten.

80. Sigung vom 13. Juni 1900, 11 Uhr.

Ueber den Beginn der Sizung ist in der g strigen Nummer d. Bl. berichtet worden.

Zur einmaligen Berathung steht der Entw urf und Kostenanschlag für den Umbau des Sißungssaales des Abgeordnetenhauses. Die Kosten sind auf 220 000 M veranschlagt. j

Aog. Daub (nl.) bespricht im einzelnen den technischen Entwu1f für den Umbau. Der Umbau solle die Akustik verbessern. In Bezug auf die Akustik fei man lediglich auf Erfahrungen angewiesen, Der Saal fei nit unakustish gebaut. Wenn ein Redner von der Nedner- tribüne aus spreche und éine laute Stimme habe, sei er verständlich. BeaktsiŸtigt sei eine Beschränkung des Saales, es solle gewissermaßen ein neuer Saal in diefen hinzingebaut roerden. /

Aba. von Pappenheim (kons) spriht aus der hinteren reten Ede des Saales, seine an sich schon laute Stimme noch mehr er- hebend: Wir werden gegen die Vorlage stimmen; wir halten näm- lih nit für erwiesen, daß die beregten Uebelstände dur den Umbau eingeshränkt oder gemildert werden, und glauben, daß au die Herren, die kein lautes Organ haben, von der Rednertribüne aus verständlih werden, wenn es ihnen überhaupt gelingt, die Aufmerksamkeit des Hauses auf si zu lenken. Wenn hundert Gesprähe gleichzeitig ge- führt werden, ift es natürlich ausgeschlossen, daß der Redner verstanden wird. Schließlich stimmen wir gegen den Entwurf, weil wir be- fürhten, daß der \chs8ne Saal dur den Umbau leiden würde.

Abg. Sch mit - Düsseldorf (Zentr.): Der Vorredner war. ob- wohl ec eine sehr lau!e Stimme hat, den entfernter Sißtenden doh nur theilweise verständlih. Man muß wenigstens verfuhen, dem jeßt herrshenden s{limmen Zustande abzuhelfen, damit die Nedrer mindestens denjenigen, bie aufmerksam zuhören, verständlich werden. Es sollten die Verhältnisse herbeigeführt werden, wie sie im Reihs- tage bestehen. Die Akuftik im Reichôtage genügt nah allen Richtungen. Es diirfte sich au empfehlen, den Lefesaal in die Näve dcs Sihungs- faales du verlegen; tas Z mmer der Nationalliberale1 würde sih

afür eignen.

Abg. Freiherr von Heereman (Zentr.) spriht von der Redner- U 2. bleibt aber mit seinem leisen Organ vollständig un-

ändlich.

Aba. von Eynern (nl.): Meine Freunde können \ih ausnahms- weise einmal mit Herrn von Heereman einverstanden erklären. Wenn die Konseryativen dagegen timmen, so wahren sie allerdings thren konservativen Charakter. Wenn die Konservativen auf ihren Pläßen gut hôren, so bitte ih sie, mit uns die Pläye ¡u wechfeln, damit wir auch einmal etwas hôren können. Soll auf unser Fraktions- zimmer ein Attentat emacht werden, fo sind wir immer bereit, für e allgemeine Wohl Oper zu bringen, aber mit der Aufgabe unseres

aales würden wir dem Allgemeinwohle nit dienen. Die Bibliothek

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Haupt-Buchhalterei des Reichs-Schaßamts.

ster.

wird allerdings jeßt wenigec benußt als früher, weil der Weg dahin zu weit ist. Aber in der Bibliothek unseres alten G:bäudes waren auch befsere Siß- und Liege-Einrihtungen, wohin man sih zur Ruhe zurückzichen konnte unter dem Vorwand, Studien z1 machen.

60, Wallbrecht (nl.) bemerkt, daß er von seinem Plage aus den Abg. von P pperheim troy seiner lauten Stimme_nicht voll- ständig verstanoen hobe. Wenn man am Rande des Saales stehe, könn: wan j:tes Wart hören; auf den Pläyen in der Mitte höre man nich1s. Es set garnicht mehr mit anzusehen, wie die Herren auf der Journalistentribüne fortgeseßt die Hand am Ohr halten müßten, um étwas zu hören. ; ¡ i

Abg. Nickert (fr. Vgg.) wundert sh darüber, daß, nachdem die Sache zum Ueoaeiflußi erôctert sei, noh Widerspruch gegen den Umbau erhoben werde. Es herrshe allgemeines Einverständniß darüber, daß die Akustik \chlecht sei. Die parlam-ntarishen Verhandlungen müßten darunter leiden.

Abg. von Pappenheim: Es liegt durhaus in unserem Cha- rakter, vorsichtig zu prüfen, was uns vorgelegt wird, und nur dann Neu-rungen mitzumachen, wenn ein Fortschritt darin liegt. Selbst der Vorredner hat anerkennen müssen, daß eine bestimmte Garantie nicht erbracht werden kann. Jch halte den Gegenstand roenigstens nicht für \pruchreif. Solange uns fo wenig Zusicherungen gegeben werden können, würde es unvorsihtig sein, den Saal in seinen {chônen Verhältnissen zu stören, zumal es {wer wäre, den gegen- wärtigen Zustand nachher wiederherzustellen. Wir {hafen dur den Umbau einen greßen Raum, der unbenußt bleiben muß, und stellen die wundervolle Luft und Ventilation, die wir jeyt haben, in Frage.

Se Freiherr von Plettenberg (lons.): Ih schließe mich dem Vorredner an und werde gegen den Entwurf stimmen, Ich mache noch darauf aufmerksam, daß wir nah dem Umbau ein bedeutendes Kubikquantum Luft weniger im Saale haben wetden. Bei dem Ver- glei mit dem Reichstage ift zu bedenken, daß hier bei vollbefeßtem Hause 36 Mitglieder mehr anwesend find als im Rei&2tage, und auc für gewöhnlih sind wir hier zahlreicher als im Reichstage. Ich möchte, daß bei dem Umbau darauf Bedacht genommen wird, daß wir nicht nur eine kfünftlihe Ver tila:ion, sondern au, etwa dur Klappen in den Fenstern, direkte Verbindung mit der Außenluft erhalten.

Geheimer Ober-Baurath Thür: Der Saal wird keinesroegs an Sch{»aheit verlieren, da er zwar kleiner wird, aber die Raumverhältnifse dieselben bleiben. Die Befürchtung, es könne nicht Luftraum genug bleiben, is wohl au unbegründet. Wir können natürli nicht garantieren, def nah dem Umbau jeder Redner jederzeit verstanden wird, aber wir find überzeugt, daß durch die Verkleinerung des Raumes die Verkbältnisse sih wesentli ‘bessern werden. In einem Raume von solche: ragugian: wird es eben nicht immer leiht sein, ver ftändlih

u sprechen. i

/ E Kirsch (Zentr.): Die Konservativen wollen diese Frage vorsichtig behandeln, und sie thun recht daran ; denn sie hängt that- sählich mit der Einbringung der Kanalvorlage zusammen. Wenn nah dem Wunsche der Konservativen der Umbau abgelehnt wird,

dann können wir hoffen, die Kanalvorlage früher zu bekommen ; denn durch den Umbau gehen wenigstens 6 Monate verloren. Daher sollten die Konservaticen für diesen Entwurf stimmen. Die Be- leuhtung unseres Saales is unzureichend; in dieser Beziehung könnte die im Reichstagsgebäude als Vorbild dienen.

Abg. Hansen (fr. kons.) schent ich für die Vorlage aus- zusprechen, bleibt aber auf der Tribüne unverständlich. h

Abg. von Boelberg (kons): FJch gehöre zu denen, vie in der Baukommissioa für einen Umbau gestimmt haben. Unberechtigt is der Vorwurf, daß die Konservativen als Partei gean die Vorlage seten; die Frag? ist vielmehr in der Partei sachlich gepclft worden, und tch weiche daria sahlich von einer großen Zahl meiner Freunde ab. Die Bedenken gegen dea Umbau kann ih nit in vollem Umfang aner- kennen, ih glaube sogar, daß z. B. die Triblinenwände in threm! Au8- sehen gewinnen werden. Ih beantrage aber, vie Beschlußfaffung über die Vorlage auszusegen, bis wir an einem Movell ein klares Bild von dem Zustande nach dem Umbau erhalten werden.

Abg. von Eynern meint, r man, sollte der Umbau abgelehat werden, bei den künftigen Wahlen die Kandidaten nicht mehr nah ihrem Charaofter, sondern nah der Deutlichkeit ihrer Stimme fragen werde.

Nunmehr wird ein Schlußantrag angenommen.

Unter Ablehnung des Antrags von Boelberg wird der Entwurf und Kostenanschlag gegen die Stimmen der Mehrzahl der Konservativen genehmigt. H

Es folgt die Berathung von Petitionen.

Petitionen von Bahnmeistern um Rung- und Sehaltserhößung werden, entgegen dem Kommissioasantrag auf Uebergang zur Tages- ordnung, der Negterung zur Erwägung übermtesen,

Petitionen von Bahnfteigshaffnern um SGehbalts- erhöhung beantragt die Budgetkommission, gleichfalls mit Rücksicht auf die im vorigen Jahre abgeschlossene allgemeine Gehaltêregelung, dur Uebergang zur Tagesordnung zu erledigen.

Abg. Kirsch beantragt die Ürbeoweilkng zur Erwägung.

Abg. Goldschmidt (fr. Volksp.) schließt fich diesem Antrag an.

Abz. Graf zu Limburg-Stirum (foaf.): Ia den Argumenten der Herren, welche in der Kommission diese F aRes immer befür- roorten, liegt keine gründlihe Prüfung. an muß die Beamten- kfategorien unter einander verglethen, und nur die tehnischen Vor- geseßten können diese Dinge richtig beurtheilen. Wenn man einfach den Inhalt der Petitionen vorträgt und sagt, das ift berehtigt, so beweist das garniht3. Durch die Unterstüßang der Petitionen wird in den Beamten dec Glaube erweckt, daß thnen Unreht geschieht. Ich mache darauf aufmerksam, welche s{chwere Verantwortung man üvernimmt, wenn man Unzufriedenheit unter den Beamten erregt. Kaum ift die Gehalts8erhöhung abgeshkofsen, so kommen die Peti- tionen von neuem. Ih bitte Sie, nur den Kommissions2ntrag an- zunehmen.

Minister der öffentlihen Arbeiten von Thielen:

Meine Herren! Auch ih kann Ihnen nur empfehlen, sich dem Beschluß Ihrer Kommission anzuschließen, und möchte mir nur ge- statten, einige allgemeine Bemerkungen di:ser Empfehlung noch hinzu- zufüzen. Im allgemeinen kann ih mih ja auf die Ausführungen beziehen, die ih bereits bei früherer Gelegenheit gemacht habe, bie fh im Großen und Ganzen auch mit denjenigen Auffassungen bccken, die Herr Graf Limburg-Stirum Ihnen soeben vorzeïragen hat.

Meine Herren, das jegige B-foldungssystem beruht auf einer gemeinshaftlihen Festseßung seitens der Staatzregierung und des Landtages. Bet dieser Festschung, die noch vor kürzester Frist erfolgt is, war man auf beiden Seiten der Auffaffung, baß nunmehr für absehbare Zeit ein Abschluß der Bearmtenbesolöungs- erhöhung erreiht sei. Dieser Abschluß if auch absolut nothweatig, um endlich wieder Ruhe in die Beamtenkreise hineinzubringen, die jeßt alle Jahre durch Petitionen und durch die Ermunterung, die ihnen in Bezug auf diese Petitionen zu theil wird, in immer fteigendem Maße aufgeregt roerden.

Diese Petitionen werden meist niht damit begründet, daß das Ge- halt absolut unzureichend sei, sondern vielmehr damit, daß relativ ihr Gehalt nicht imrihtigen Verhältniß zu den Gehältern anderer Beamtenkategorien stehe. Diese Ausfafsung beruht natürlih auf der Selbstwerthshäßung ihrer eigenen Dienste, Infolge dessen wird eine Mißgunst und ein Neid zwischen den einzelnen Beamtenkategorien groß gzzogen, der ju den ernstesten Bedenken Veranlassung geben muß. (Sehr wahr! rechts.) Es wird die Ocdnung und Disziplin gerade unter denjenigen Beamten des Staats untergraben, auf deren unbediagte Zuverlässiz- keit und Pflichttreue der Staat und die B2wohaer des Staats in Krieg und Fcieden den allergrößten Werth legen müssen. (Sebr rihti2! rets.)

Meine Herren, ih kann Ihnen Beispiele vorlegen aus ter aller- jüngsten Zzit, wohin diese gegenseitige Aufshraubuag führt, wie im tenz Kreisen, die nicht petitioniert haben, das Bewußtsein rege genaßt wird, daß sle etwas füc fh und ihre Familie versäumen, wenn fie nicht ebenfalls in der allerschäcfsten Wzise vorgehen uad fi inm die Höhe segen und andere L:ute herunterseßen. Die Bahnmeister j. B. schreiben in ihrem Organ ich bitte um die Gclaabniß, daß ih das vorlese —:

Die Bahnmeifter, welche in ihrer Vorbildung, in der Wöhtig- keit und Bedeutung ihres Amts und in der Verantwortli&kleit ihrer Berufserfülung hinter keiner der erften mittleren Beamtenklassen der Staatsbahnverwaltung zurückstehen, find durch die allgemeine Gehaltsaufbefsserung nicht mit diesen, scndern mit den verhältnißmäßig untergeordneten Staticn?- und Bureau- Assistenten und den Materialienverwaltern zweiter Klasse, und aux die wenigen Bahnmeister erster Klasse mit den Stations-VorfteZern zweiter Klasse und den Betriebs. Werkmeiftern in eine Rang» und Gehaltsklafse geftellt worden.

Natürclih hat diese Auffassung von den „verbhältaißmäßig unter- geordneten anderen Klassen“ bei den mittleren Staatseisenbahn» beamten, die wicder ihr eigenes Organ baben, tie allergrößtze Ung» friedenheit und Mißfallen erregt, und da heißt es andererseits in diesem Organ:

Wir sind es der Ebre unseres Standes schuldig, daß wir Front maden gegen die Ueberbebung anderer Beamtenklassen auf unsere Koslen! Wir dürfen aus unserem Felle keine Riemen sGneïden lassen. Wir wollen gegen andere Beamtenklassèn durGaus nit öffentlih vorgehen, wir wollen uns aber ganz energis vertheidigen, wenn wir angegriffen werden, wenn man die an uns zu stellenden

Anforderungen und unsere Dienstleiftungen herabzusegen versucht.