1836 / 4 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

C T T B Dad ck s ence A E idi S ta S ani ai e A

Bri E Ege R t

e S Cr T: aan Er R

Nachricht eine Fabel. Morgen werden wir etwas Besiimmteres darüber wissen.“

Einem Schreiben aus Bayonne vom 23sten zufolge, hätte der Jnfant Don Sebastian sich am l9ten von Oñate nach Gue- taria begeben, um der Belagerung dieses Platzes, die von dem General Eauia in Person geleitet wird , beizuwohnen. Dreißig Verwundete, worunter der Kominandant des Forts, find von Guetaria nach San Sebastian geschafft worden. Am 23sen war in Bayonne das abgeschmacte Gerücht im Umlauf, daß Don Carlos und der Generat Moreno am 2Wsten in Seguro ermordet worden wären; freilich schenkte Niemand demjelben Biauhen.

Die Madrider Zeitungen vom U9ten sprechen von cinem aroßen Siege, den der General Palarea in den Ebenen von Molina (Aragonien) über die Karlisten: Chefs Quilez, Cabrera u. A. davon getragen habe. Der Bericht des Generals ist vom 15, Dezember datirt. Die Quotidienne bemerkt hiergegen,

daß, wenn es mit diesem Siege seine Richtigkeit hätte, die Nach- | richt davon ohne allen Zweifel weit rascher auf geradem Wege |

nah Frankreich gelangt seyn würde.

folgendermaßen: „Der Brigadier Palarea, von dem man son so lange sprach , ist endlich mit den Karlisten handgemein geworden, Mit 4000 Mann hatte er am Iten bei Molina mehrere Karlisten-Chefs angreifen wollen, ist jedoch völlig in die Flucht geschlagen worden. Sobald die Nachricht von diesem Gefechte hier in Saragossa bekannt wurde, ertönte der Todeéruf gegen die Karlisten. Die Jakobiner-Partei ist hier so gefürchtet, daß jeder Ehrenmann sich scheut, das Zimmer zu verlassen.“ Die Quotidienne meint, daß möglicherweise auch in diesem Briefe Uebertreibungen enthalten seyn könnten; indessen sey es jedenfalls seltsam, daß dieselbe Nummer der Madrider Hof-Zei- tung, die von einem angeblichen Siege Palareas spreche, zugleich seine Abberufung melde.

Großbritanien und Jrland.

London, 6. Dez. Der Türkische Gesandte, Reschid-Bey, hatte am Mittwoch eine lange Unterredung mit Lord Palmerston.

Der Standard sagt mit Hinsicht. auf die Gerüchte von einer Ministerial: Veränderung, die jedoch bis jet nur von Tory- Blättern verbreitet worden, es heiße bald, daß Lord Stanley, bald, daß der Herzog von Richmond Premier-Minister oder doch Kolonial: Secretair werden, bald gar, daß eine Coalition zwischen dem gegenwärtigen Kabinet und dem Herzoge von Wellington nebst dessen Anhange, mit Ausschließung Sir Robert Peel's, zu Stande kommen, bald, daß Leßterer als Staats - Secretair ves Jnnern an Lord John Russell's Stelle treten sollte. Die Morning Chronicle erklärt dics Alles für reine Erdichtun- cen und versichert, es sey weder an eine allgemeine, noch an eine theilwcise Abdankung, noch auch an irgend eine Coalition zu denter.

äm vorigen Sonnabend sand die Vermählung des Herrn DHuncan Bligh, jeßigen Britischen Gesandten in Stockholm, der flch auf Urlaub hier befindet, mit der Tochter des Parlaments- Mitgliedes, Herrn T. Gisborne, statt.

In Folge der von Liverpooler Baumwoilen-Mäklern an die

Handels-Kammer der Vereinigten Staaten eingesandten Denk- \cchrift über die bei dem Berpacken der Baumwolle vorkommen- den Betrügereien, hat diese eine Versammlung einberufen, in welcher beschiossen wurde, in nähere Ecwägung zu zichen, ob es nicht zweckmäßig seyn möchte, bei dem Kongreß um éin Geseh anzuhalten , welches jedem Pflanzer zur Pflicht machte, seinen tamen und den Namen {eines Wohnorts auf jeden Ballen Baumwolle zeichnen oder siempeln zu lassen. Einstweilen soll- ten 4 Pflanzer angegangen werden, dies aus freien Stücken u thun. / Das Virtmningham Journal will wissen, daß je6t in Eng- land vom Kontinent, von den Vereinigten Staaten und von anderen Weltgegenden zusammen an 200 300,000 Tons (die Ton zu 20 Centnern gerechnet) Schienen zu Eisenbahnen be- ellt jeyen.

Der bekannte Banquier Herr Ardoin kam am Dienstage von Paris hier an, was natürlch gleich zu mancherlei Gerüch- ten in Bezug auf die Spanischen Finanz-Operationen Anlaß gab.

Es werden jeßt auz Congrevesche Raketen für die Britische Húlss-Legion nach Spanien gesandt.

Gestern Nachmittag kamen hier beim Schlittsczuhlaufen auf dem O durch Einbrechen des Eises 7 Menschen ums Leben.

Den lezten Nachrichten aus Kalkutta zufolge, sind in Al lahabad drei bei der Ermordung des Herrn Fraser in Delhi be- trofsene Personen vor Gericht gezogen worden, uno einc- derfel- ben, Schamjudin- Chan, bekannte sh als den Haupt - Anstifter, der die Anderen gebraucht hatte, um sich an Herrn Fraser we- gen angeblich erlittenen Unrechts zu rächen. Man erwartete, daß Schamjudin der Todesstrafe entgehen würde, worüber sich gro- ver Unwillen kundgab; Kurrea- Chan aber, der den Mord aus- gesühct, sollte hingerichtet werden. Das Preß-Geseß für Ostin- dien ijt von dem dortigen Regierungs. Conseil sanctionirt worden and sollte an 15, September in Kraft treten. Das darin be- itimmte Maximum der Strafe für Preß-Vergehen t|È 4000 Ru- pien, Auch war das neue Münz- Geseß publizirt worden, wel- ches Silber als das Münz - Maaß festseßt, während bicher das Gold ais solches galt. Es soilte nun Münz-Gleichheit eingeführt werden und die neue Rupie mit der von Madras, Bombay, Furrudckabad und Sonat in gleicher Geltung stehen. JZhr Ge- ase war auf 180 Gran Schrot, wovon 165 Gran Kora und ¡5 Legirung, festgeseßt. Für die Goldmünzen war ein gleicher (Behait bestimmt. Es soliten doppelte, ganze, halbe und Viertel: Rupien, doppelte, ganze, Zweidrittel- und halbe Moburs (Gold- tücke) geprägt werden.

Hiesige Dlätter liefern nach Mexikanischen Quellen folgende dem Zöôderal- Kongreß der Vereinigten Staaten von Mexiko im Monat Mai vorgelegte amtliche Veranschlagung der Einnahmen und Ausgaben für das Jahr vom 1. Juli 1835 bis zum 30. Juni 1836: Der Finanz-\Ninistec nimmt an, daß das Gesammt- œinkommen demjenigen des vorigen Jahres im Betrage gleich

ieyn werde, nämlich 11,512,969 Doll. 1, 1. Davon sind abzu- ziehen: 1) ein Fünftheil des Zolls auf Baurawoi!-Manufaktur-

Waaren, welche nach dem Gesetze von 1830 zu einern F

cine Anleihe-Bank (Banco N I finde 198 055 Doll, ; 2) ein Sechstheil des Zolls auf Einfuhren und Ausfukt- ren, ebenfalls kraft des Geseßes für den dffentlihen Kredit zu verwenden: 451,433 Doll, 1. 10; 3) die Poajes-Steuer zu glei- cchem Zweck zu verwenden: 16/635 Doll: 4, 6; 4) 38 pCt. von dem Produkte der See - Zölle, welhze nah dem Geseßze vom 2ten März 1834 zum Tilgungs - Fonds anzuwen- den sind: 3,338,830 Dollars; 5) 12 pCte. des Pro- pufts anoerer Revenúen, zu gleichem Zwecke zu verwenden: #77,184 Doll, Der Gesammt- Abzug beträgt michin 4,257,159

Ein Schreiben aus Sara- | gosía vom 22sten äußert sich aber über jenen angeblichen Sieg |

L

Doll. 6, 4; und bleibt an Einnahme 7,255,809 Doll. 2, 9. Dagegen beläuft sich die Ausgabe für: 1) das Departement des Staats - Secretairs, mit Einshluß des Departements der aus- wärtigen Angelegenheiten, auf §70,330 Doil. 6; 2) das Depar- tement der Justiz und des Kultus: 489,806 Doll. ; 3) das De- partement des Kriegs, nah Abzug der vorgeschlagenen Reductio- nen: 8,947,806 Doll. 4, 5; 4) das Marine - Departement: 1,033,240 Doll. 3, 5; 5) das Finanz- Departement: 2,936,759 Doll. 6, 11. Die Gesammt - Ausgabe beläuft sich also auf 14,297,943 Doll. 4, 9; und ergicbt sch daher ein Defizit von T2184 Doll2:

Niederländ e.

Aus dem Haaa, 29. Dez. Der Prinz von Oranien sell diesesmal auf lángere Zeit hier verweilen wollen.

Gestern hat die erste Kammer das Gesct über die Miliz- Aushebung angenommen. Welchen Ausgang die Diskussion über das Korn-Gese nehmen möchte, darüber sind die Vermu- thungen noch durchaus zu keiner Festigkeit gelangt.

Heute wurden im Assisenhofe die Urtheile úber die Theilnehmer an den Amsterdamer Unruhen gefällt. Fünf wurden für nihts{chul- dig erklärt, von den für \chuldig anerkannten sind verurtheilt : drei zur Auéstellung und 8 Jahre Zuchthausstrafe; 2 zur Ausstellung und 5 Jahre desgleichen ; 2 zur Auspeits{chung mit einem Strick um den Hals, Brandmarkung und 8jähriger Zuchthausstrafe ; 2 zur Ausstellung und sHjähriger Einspercung; alle solidarisch zu den Kosten.

Einem Königl. Besck luß zufolge wird die Fregatte „Bello- na‘’ unter dem Befchl des Capitains van Son, mit 350 Köpfen bemannt, nach Ostindien zur Ablösung der Fregatte Palembang, Capitain Diemer, abgehen.

Sen

Brüssel, 28. Dez. Jn Belgischen Blättern liest man: „Der berühmte Deutsche Bildhauer Rauch hat bei seiner Durchreise durch Brüssel die Werkstätte des Künstlers Geeß besucht und die lebhafteste Bewunderung für dessen Werke be- C Î Man versichert, daß die Arbeiten an der Eisenbahn von Paris nah Brüssel über St. Quentin sogleih nach Eingang der Konzession beginnen werden und daß 12,000 Arbeiter un- aufhörlich, und zwar in der ganzen Länge der Bahn, daran ar- beiten sollen, so daß Alles in zwei Jahren fertig werde.

Brüssel, 29. Dez. Durch eine im heutigen Blatte des Moniteurs enthaltene Königliche Verordnung wird den Mi- lizen der Aushebung vom Jahre 1826, welche durch das Gescß vom 22. September 1831 von neuem einberufen wurden, ein Urlaub auf unbestimmte Zeit ertheilt.

Antwerpen, den 26. Dez. Das Journal d’Anvers hemerkt Folgendes in Bezug auf die von einem Holländischen Korrespondenten neulich mitgetheilte Aufzählung Belgi\cher Handelshäuser, die sich seit der Revolution in Holland eta- blire haben: „Da der Belgische Handel durch die Revolution die Gemeinschaft mit den Holländischen Kolonieen verloren hatte, so war eine fast unvermeidliche Folge davon, daß die Schiffe meist von starker Tonnenzahl in Holland die Beschäftigung suchen mußten, für welche sie ausdrücklich erbaut worden wa- ren! Die Maßregeln, welche von den Eigenthümern ergriffen wurden, um die Holländische Flagge zu erlangen, waren drin- gend, und mußten deshalb unmittelbar nah der Trennung er- griffen werden, um die Fahrzeuge in schisfbarem Zustande zu er- halten, und um die großen, darin angelegten Kapitalien nußbar zu machen. Andere Schiffseigner sind jede geblieben, und be- treiben mit Erfolg die Schissfahrt unter Belgischer Flagge im Indischen Ocean, nah Havanah, Brasilien und dem übrigen Süd-Amerika. Die Fa ot ebenfalls unserer Rhederei neue Húlfsquellen dargeboten. Wir wollen keineswegs bej; aup- ten, daß durch das so eben Erwähnte der erlittene Verlust auf- gewogen würde; aber wir stehen nicht an, dem Holländischen Kor- respondenten zu erwiedern, daß die von ihm angefüßrten Rheder und Handelshäuser fast ohne Ausnahme ihren Hauptsiß, und einen großen Theil ihrer Geschäfte in Belgien behalten haben. Wir wollen ferner, in der Ueberzeugung, von keinem Wohlunter- richteten widerlegt werden zu können, noch hinzufügen, daß seit der Revolution die Zahl der Etablissements in Antwerpen sich nicht vermindert hat. Uebrigens liegt es niht in un- serm Plan, uns hier auf einen, ins Einzelne gehenden Streit über diesen Gegenstand einzulassen, oder die Verluste her- vorzußeben, welche Holland von seiner Seite durch die gewalt- same Trennung von Belgien erlitten hat. Jn Erwariung der

neulich auf der Tribüne versprochenen offiziellen statistischen Do- |

fumente, wollen wir uns auf die Bemerkungen beschränken : ¿, „daß der Stand der Belgischen dffentliheu Fonds über Pari, die stattgehabte Zinsen-Reduction der Schaßkammer-Scheine, so wie die projektirte der dffentlihen Schuld, die ziemlich leichte Erhebung der Abgaben, und der geregelte Geschäftögang der Fi- anzen des Staats offenbare Zeugnisse sind von dem fort- schreitenden Zustande des Kredits von Belgien und dessen inne- rer Lage.‘

Da

Dresden, 31. Dez. Die Leipziger Zeitung enthält nunmehr sehr ausführliche Berichte über die Feier des Tages, an welchem Se. Maj. der König das §0ste Lebensjahr zurücêge- legt. Da wir bereits früher das Programm dieser Feierlichkeiten mitgetheilt, so beschränken wir uns auf einige noch nicht bekannte Scenen jener überaus erhebenden Huldigung eines Volks gegen jeinen ehrwürdigen Monarchen,

Um die Feierlichkeiten des 27sten nicht allzusehr zu häufen, nahm der König schon Tags zuvor die Glückwünsche seiner Die- nerschaft und des diplomatischen Corps an und bei einem von. et nigen höheren Staats-Beamten im Hotel de Soxe veranstalteten Diner, dem die Prinzen des Königl, Hauses beiwohnten, wurde vom Minister von Nostiß und Jänckendorf die erste Gesundheit auf des geliebten Königs Woh{ ausgebracht. Am 27sen fcüh um § Uhr fanden sh auf dem Gewgndhause die Mitglieder des Stadt-Raths und der Kommune: Repräsentantschafr, so wie meh- rere freiwillig Theilnehmende, achtzig Jungfrauen der Stadt und Deputirte von 58 Jnnungen zujammen, um von dort aus in einem feierlihen Zuge - dem geliebten Königlichen Greise die Glückwünsche der Stadt Dresden zu bringen. Die Deputation der Stadt Dresden, aus vier Gliedern des Stadt - Raths, den Bürgermeister Hübler an der Sp16e, und vier Mitgliedern der Kommune - Repräsentantschaft bestehend, empfing Se, Majestät, von Jhrem Hofstaate umgeben, in dem Cour-Saale, und mit der unserem Könige eigenthümlichen Huld nahm ev die vom Bürgermeister Hübler in einer tresflichen Rede ausgesprochenen Giekwünsche der Hauptstadt und die aoldene Medaille entgegen,

| Kandelaber hervor, die zusammen mit 8 tie in Trauben ver!

diezur Erinnerungan dicseti Jubeltag von der Stadi Dresden veran, staitet wurde. Sie zetatauf der Hauptseite den Kopf Sr. M., mit dey Umschrift: Anton König von Sachsen und den Worten day unter: Sein Wirken unser Wohl; und auf der Rückseite eine geflügelte weibliche Gestalt, wie sie shwebend die Verfa}ungz, Urkunde vom 4. Sept. 1831 in der Rechten und das Füllhoty in der Linken: diesem Tage zubringt. Die Umschrist: Dem ehy, würdigen Landesvaler, dem achizigjährigen. die Stadt Dre den, vervollständiat dur die Unterschrift: Am 27. Decembe 1835 spricht die nähere Beziehung dieser von Herrn Münz-Gry veur Krüger gearbeiteten Medaille aus. Se. Maj. sprachen jy herzlichen Worten Jhren Dank aus und gerußten als ein Mer mal Jhrer Zufriedenheit mit den an den Tag gelegten Gesinny, [F gen treuer Liebe und Ergebenheit, und als ein Anerkenntniß der  persönlichen Verdienste des Bürgermeisters Hübler demse:bey s Ritterkreuz dee Civil, Verdienstordens hôchsteigenhändig zU verlihy Gleich darauf wurden die achtzig Jungfrauen in den Saal gelassen, y sie sich in Gegenwart der Dresdner Deputation so ordneten, h

die Sprecherin, welche das Huldigungs- Gedicht trug, den Thi gegenüber stand, während vier andere an dessen beiden Seity fmeten, unt alle übrigen im weiten Halbkreise ihre Kränze yy frishen Blumen emporhielten. Alle waren in weißen mit gr), nen Schleifen verzierten Kleidern und trugen Myrthenkränze j den Haaren; und sowohl diese Anordnung, als die wenig Worte, mit der die Sprecherin die Ueberreichung des Fest-G, dichtes begleitete, verfehlten nicht die Wirkung auf den König e lichen Greis, der mit sihtbarer Rührung diese Huldigun hinnahm. Mit Absicht waren zu den Handelnden dies Darbringung fünf Jungsrauen gewählt worden, die aim ? Dezember auch ihren Geburtstag feierten. Die Andeutung d von in den Worten der Ueberreichung bl:eb von dem wohlwoll den Fúrsten nicht unbeachret. Alle die Jungfrauen und ihre sch#| Marschälle wurden darauf in den Königlichen Zimmern mit (} nem Früßstücke bewirthet, bei welchem die Prinzen und Pt zessinnen des Königlichen Hauses zu erscheinen und sich mit Vi len zu unterhalten gerugten. Als die Dresdner Deputation en lassen war, und die Glückœunsch - Gesandtschaften der beide Stände - Kammern, durch ihre Präsidenten, und der Städt Leipzig, Freiberg, Bautzen 2c. Zutritt erlangt hatten, erschiq Se. Majestät am offenen Fenster, vor dem sich die Dresdness Deputation in der Mitte des Vierccks aufgestellt hatte, aus dens sie in die Königlichen Zimmer gegangen war. Der Bürgermii ster Hübler brachte nun das dreifache Lebehoch aus, das mi} stürmi\cher Lebhaftigkeit von allen dey verjammelten Tal senden wiederbolt wurde, die sich unter den Augen dei ehrwürdigen Hauptcs unscres Königlichen Hauses zu dop pelter Begeisterung angeregt fühlten. Noch war de Zug bei dem AltEádter Rathhause nicht eingetroffen, wo er sich ordnungémäßig trennte, als die Glocken schon den cvangelischen, später zu den katholischen Kirchen g} rufen hatten, wo ein feierlicher Gottesdienst diesem Tage eim religidse Bedeutung aab. Jndessen war die ganze Garnison au ihren Kasernen gerückt, um in Parade vor dem Könige, der au dem Baikon des Schlosses Über dem Georgenthore erschien, un) dem gamen Hofe vorbeizuziehen. Der Prinz Mitregent füry seinem Königlichen Oheim die Linien - Truppen aller Waffen Gattungen, des Prinzen Johann Königliche Hoheit alle § Bi taillone der Dreédener Kommunal - Garde vorüber, die an di Linien - Truppen si anschlossen, und Kanonenschüsse begleiteten das Lebehoch der vorbeiziehenden Krieger. Schauspiele diese Art gehören bei uns zu den seltenern; und das heutige erfceut f die Tausende der Zuschauer auc darum besonders, weil dit Königlichen Prinzen mit ihnen zugleih dem väterlichen Mono chen dffentlich Jhre Huldigung darzubringen sich vereinigten. F

Die Erleuchtung, die mit der cinbrecchenden Dunkelk eit anfinzss wäre durch den Wetteifer der Einzelnen gewiß eine der glän zendsten geworden, die man seit lange in Deutschland geseht i hat, hâtte der mit Schneeflocken stürmende Abendwind nicht di Versuche, die Lampen und Lichter zum Brennen zu bringen vereitelt. Auch die Wohnungen des Prinzen Mitregenten und df anderen Königl. Prinzen waren mit Fackeln und Lampen besch! Das Finanz-Ministerium, die Neustädter Wache, das Josephine Stift, die Rathhäuser, das Harmoniegebäude, eine Menge Pri vat: Wohnungen prangten mit durchsichtigen Bildern, Jnschriftt, mit Emblemen und Massen von Lampen, und der regeste Jul begrüßte den Zuz der Königl. Wagen, als er um 6 Uhr di Straßenund Piäte besuchte. Durch eine sinnreiche Vorkehrunghat man in dem AugenblicLe, als Se. Maj. mit den übrigen Allerhöchst Herrschaften auf dem Aitinarkte ankam, Bengalisches Feuer aus di

Frontziegeln aufder Stirnplatte der dort errichteten Säule aufleuchia

lassen, welches die schwebende Jrisgesktalt wahrhaft zauberisch beleud tete. Durch rothes künstliches Feuer, das von einem großen Met sdiegel refleftirt ward, war fast den ganzen Abend hindurch Statue auf der Sâule mit eincm rojigen Schimmer umfloss Gleich reizende Wirkurg brachten auf dem Schloßplate zt

nigten Flämmchen diz Archit:ktur der katholischen Kirche 1 dem glänzendsten Essekte hervorhoben. Auch die Antonstadr hat durch eine sinnreiche Einrichtung die Baumreihen, welche iht Zugänge bilden, zur Sehmückung und Erleuchtung benut!F Kleine buntgefärbte Laternen, an die Tausende von Stämme! vertheilt, flirrten um die Augen wie Schwärme leuchtendt Käfer und würden eine noch reizendere Wirkung gemad! haben, wenn die Unsfreundlichkeit des Dezember - Aben? niht die so gern hervorgerufene Täuschung gestört hätt: N Als Se. Maj. bei Jhrer Umfahrt in der Friedrichstadt e! trafen, war die dortige Einwohnerschaft unter dem Schutze nes Bataillons der Kommunal - Garde versammelt und bradl! vach wenigen vom Sem. Dir. Otto gesprochenen Worten 4 chrfurchtsvollen Begrüßung dem geliebten Könige ein lau! Hoch! dar. Wie dure einen Zauber erhoben sich in dieset Äugenblicke bis dahin verborgen gehaltene, tulpenfdrmige Lat! nen aus einem Schwarme von Kindern, der dur den Nati} nalgesang: Den König segne Gott, dem Tage einen seines Anf fanges würdigen Schluß gab.

Der zweite folgende Tag, der 29e, 1 hen Volksfreunde eine neue seinem Herzen erfreuliche H gung. Bauern der Dresdner Umgegend, zunächst aus de Dresdner Amts- Landschaft, doch bis an die Böhmische Grän her, zogen Mittags um 12 in cinem feierlihen Aufzuge vor h Palais. Blasenden Trompetera folgten junge Burschen mit Hl nen, dann andere, die ländlich, aber s:hr gefällig geshmüdckt, d nem vierspännigen Wagen vorausritten, der 9 der ältesten Mh ner hiesiger Umgegend führte. Auch ste sollten dem Könéáali H Greise un Namen sämmtlicher Landbewohner ihre Glückwüns i bringen. Zehn vierspännige Wazen, auf deren jedem s jung Mädchen in ländlicher Kleidung saßen, immer dazwischen 5 e Bursche zu Pferde, dann Trompeter und Fahnenträzger bildeten dit n ländlichen Festzug. Die Greise und die §80 Paare yon A gen Mädchen und Burschen geruhte der Monarch im Audienj

I tátte oder Maschinen - Fabrik

| máß zuerkannt.

brachte dem Königl G

saale zu empfangen, wo sie cin Gedicht Und ländliche Geschenke in Frucht- Körbchen Sr. Maj. zu Füßen zu legen das Glück hatten. Der älteste Greis und eines der achtzig jungen Mädchen waren die Wortführer, und die Huld des Monarchen ermuthigte die Sprechenden , daß sie aus der Jnnigkeit des Herzens ihre Perehrvng bewiesen. Alle hatten sih freiwillig um die Ehre der Theilnahme beworben, und wohl mancher mußte aus Rück- ¡t auf die Beschränkung des Raums noch abgewiesen werden, der diesem mezr als 200 Personen umfassenden Zuge sich an- schließen gewünscht hatte. Aus dem Audienz-Z:mmer entlassen, stellten sie sich nochmals vor dem ‘Palais auf, wo sie dem am Fenster erscheinenden Monarchen ihr herzliches Lebehoch brachten. Se. Majestät der Kdnig und der Prinz Mitregernt Königl. Hoheit haten din Legations - Rath Johann Friedrih Lemaistre im Minist-r:um der auswärtigen Angelegenheiten zum Geheimen Legations - Rathe , den prädizirten Legations: Rath Julius Hein:

E r(ch Grünler und den bishecigen Gesandtschafts-Secretair, Kam- \ E merjunker Ernst Maximilian von Carlowiß, zu Legations-Räthen | im Ministerium der auswärtigen Angelegenheiten, den Kammer-

unker Friedrich Ferdinand Freiherrn von Beust aber zum Lega-

| tions -Secretair bei der diesseitigen Gesandtschaft am Königl.

Preußichen Hofe ernannt. j Hannover, 31. Dez, Aus Hildesheim geht so eben die Nachricht ein, daß der Bischof Osthaus daselbst gestern mit Tode

(Deutscher Cour.) Es ist

l ábgegangen ist.

Karlsruhe, 6. Dez.

| hemerkenswerth, wie rah in den wenigen Monaten jeit unserm

Anschluß an den Deutschen Zoll-Verein die Anregung, der Muth und der Kraftaufwand zu industriellen Unternehmungen sich ge- steigert haben. Namentlich von der Schweiz herüber beginnt eine Jnoustrie si) bei uns anzusiedein, welche bieher nur in ver- eintelten , wenn auch ins Große gehenden, Anstalten in's Leben getreten war, und indem Wiesenthale zum Beispiel sieht man von Lörrach an das Thal aufwärts eine Reihe neuer Fabriken sich erheben, welche baumwollene Gewebe und Gespinnste li: fern, ohne daß ihre Konkurrenz im Mindesten die bisherigen zu beein- trächtigen scheint. Jn Höllstein, bei Steincn, hat der Me- chanifer Ludwig Merian von Bajel auch eine mechanische Werk- ) erricitet, welche das glücck- lihste Gedeihen verspricht. Jn ähnlicher Weise hebt und fdr- dert sih der angeregte Unternehmunas-: Geist auf andern ‘Punk- ten, Was den Schleichhandel betrifst, so hat man im Allgemei- nen Ursache, sich Glück zu wünschen, daß er auch unter dem von weniger Aengstlichen befürct ten Höhengrade zurückgeblieben ist, und die stärke Zoll-Schußwache c:ne alle Erwartungen Übexrtref- fende Wirksamkeit erweist, weswegen denn auch die lebte Ab- theilung der früher zur Aushü!fe detaschirten Teuppen nach ihrer Garnison zurü entlassen wurde. Jm Uebrigen scheint der ein- mal geaebene Anstoß und Aufschwung sich über sämmtliche Jn- dustrie-Zweige und Gewerbe auszudehnen und gelcend zu macyen. Zu der leßten Auéstellung haite ein Her? Fode in Schiltbach Wollen- Gewebe eingebracht, welche das Urtheil des Kunst- und Industrie: Vereins den ächten Caschemirs an die Seite seßte. Ein Pfund des Gespinnstes enthielt nicht weniger als 73,000 Ellen Faden -Garn, und zwölf Ellen (bei 22 Zoll Breite) erreichten noch nicht das Gewicht voa ?/, Pfand. Der Verein zur Verbesserung der bürgerlichen Verhältnisse der Juden in Baden hat im vorigen Monate die fr 1835 ausgeseßten Preise für Jsraeliten, welche ohne sonstiges Nebengesczäft den Ackerbau als Nahrungezweig betreiben, sich von einem \chweren Handwerk (Maurer-, Zimmer-, Schmied - Handwerk) ernähren oder ihren Unterhalt durch Arbeiten auf Tagelohn er- werben, den am würdigsten befundenen Judividuen statutenge- h Den ersten Preis erhielt ein Bauer zu Sand- hausen, Amts Heidelberg, den zweiten ein Schmiede-Meister in Dertingen, Awts Wertheim, den dritten ein Tage!dhner zu Breisach. Für 1836 is eine neue Preis-Bewerbung ausgeschrie- ben. Wie man vernimmt, wird die seit längerer Zeit bespro- chene oberste Studien-Behdrde nunmehr bald ins Leben gerufen werden. Unter den designirten Mitgliedern derselben bemerkt man den als geistooil:n und gründlichen Forscher bekannten Phi- lologen Zell, bisherigen Professor zu Freiburg und Abgeordneten dieser Universität für die erste Kammer unserer Stände - Ver- sammlung, der mit dem Charakter ats Ministerial-Rath eintre- ten und zugleich einzeine Unterrichts - Stunden am Lyceum zu Karlsruhe übernehmen soll, / Frankfurt a. M., 30, Dez. Gestern sind hier Se. Durch: laucht der Herzog Ferdinand vot Sachsen-Koburg: Gotha, ber Graf Laoradio, Königl. Portugiestscher außerordentlicher Gesand- ter und bevollmächtigter Minijier am Königl. Spanischen Hofe und Herr von Normann, Adjutant Sr. Durchlaucht dés Her- ¿0gs Ferdinand, aus Wien eingetroffen. Déeserrelck.

Wien, 28. Dez. Se. Kaiserl. Hoheit der Erzherzog Pa- latin ist am L7Tten d. M., nach einem vierwdchentlichen Katarrh Und Schnupfen, zu Prepburg von einem rheumatisch - tatarrha- lischen Fieber mit entzündliczer Action des Brujst\.!ls befallen worden, Die Fieber - Erac?rbationen waren in den ersten Krankheitstagen heftig und lang andauernd, nahmen jedoch all- málig wieder ab, und es haben, nach den lezten aus Preßburg tingegangenen ärztlihen Bulletins, Se. Kaiserl. Hoheit si

shon vollkommen fiebersrei befunden. Höchstdieselben | E S ind zwar : sehr matt, doch is der Schlaf ruhig und erquickend. ie, Sein

Genf, 19, Dez. (Allg. Ztg.) Der Dr. Bowrit : endigt jekt in Genf seine Utiud inan und A Ee die Handelsverhältn'sse der Schweiz, mit denen 1hn die nglische Regierung beauftragt hat. Wean er warm für cinen Zollverband zwischen England, Frankreich und der Schweiz ge- gen den Deutschen Zollverein in dies Land kam, so ist ihm wohl n dessen nördlichen und nordôstlichen Kantonen die Ueberzeugung eve daß da wenigstens die Sache große Schwierigkeiten at. Ja sogar hier, wo für unsere Jndustrie ein bedeutender Aen aus einer Zollverbindung mit Frankreich hervorgehen ibe ist man aller Anschließung abgeneigt und will neutral v ên. Dr. Bowring scheint au \chr im Ailgemeinen, und r nur theoretisch von dein Vortheil allgemeiner Zoll-Freiheit zu N hen, was in England und Frankreich nicht neu, aber bieher iht zur Ausführung gekommen ist. Aus allen seinen Reden gehe hervor, daß man in beiden Ländern das Drückende des

eutschen Zoll-Verbands um so lebhafter fühlt, als, wie es heißt, à ord: Amerika durch besreundende Handels: Trakcate ihm näher

eten will. Unser edier Waadtländischer Men1chenfreund, der on ed, Delessert in Paris, Besiber des herrlichen Landguts Del Signal von Bougi, hat so eben ein Programm aus- Dütete o das auch unserer Deutschen Künstlerwelt von cinigem Tad x è jeyn dürfte; es scht drei Preise, den ersten zu zwcitau- e vén zweiten zu tausegd und den dritten zu füushundert Fran-

L150 zösischen Franken aus, die eine Jury von zwölf Personen den Künstlern zuerkennen soll, die in Kupferstich, Lithographie oder Zeichnung eine Reihe Blätter liefern, welche die Fortschritte und die Folgen des Lasters und der Tugend, der guten und der üblen Aussüúhrung in lebhaft ansprechenden und ergreisenden Bildern darsteile. Jn England haben die berühmten Kupferstiche Ho- garth's úber den fleißigen und den faulen Arbeiter, wovon der erste Lord-Mayor von London wird, der andere aber sein Leben

auf dem Schaffot endet, großen Erfolg gehabt und werden da |

wie eine tressuche Sittenschule betrachte. Seitdem hat North-

cote sehs andere Blâtter herausgegeben, welche die Arbeit und | A deren eine elend im Hospital stirbt, die andere sich aber glücklich | b

die Faulheit darstellen; es ist die DVeschichte zweier Mädchep, verheirathet. Aehnliches soll hier geleistet werden. Die Künst- ler werden aufgefordert, in einer fortlaufenden Reihe von zehn bis zwölf Zeichnungen, Lithographien oder Kupferst-chen die Fort- schritte des Lasters und der Tugend darzustellen. Dabei ist dem

Túatbestand (Geschworne) sind die gesehlihen Wähler der Depu- tirten zu den Cortes, die sich in der Hauptsiadt der Provinz aufÿal- ten, wo das Tribunal eingeseßt ist, Art. 31. Das über Preß-Ver= gehen entscheidende Tribunal wird aus drei Magistrats- Personen bc=

stehen, die durch das Loos bestimmt werden Der Präsident wird zwdlf Geschworne oder Richter über den Thatbestand

durch das Loos wählen, aber nur zehn nehmen an den S'z- zungen Theil, nachdem sïe den Eid geleistet haben. Art. 34. Vie Geschworenet müsen mit Stimmen-Mehrheit in geheimer Aditim- mung erklären, ob die Jnstruirung dér Sache fiattfinden solle cder nit. Art. 38. Erklären die Geschworenen sich für das erstere, #0 wird der Verkauf der noch vorräthigen Exemplare des angeshulöig- Buches suspendirt, die verantroortlichen Personen werden vor Tribunal geladen, wenn die Schrift als aufrührerisch angege ben worden isi; für die übrigen Vergehen werden die verantwortli= chen Personen verhaftet. Art. 39 Handelt es sich um Verungiim- pfangen oder Beleidigungen durch die Presse, #9 wird nur dann

| weiter verfahren, wenn eine Versöhnung fruchtlos gewesen | i. Art. 13, Die Debatten sollen dffentlich seyn. Art., 59. Kein Fournal darf ohne Erlaubniß des Civil - Gouverneurs

Genie und der Einb:ldungs- Kraft des Künstlers volle Freiheit |

gelassen, und nur als Beispiel oder Andeutung möge Folgendes dienen: Für die Fortschritte des Lasters: das Kasseehaus, die Schenke, der blaue Montag, das Billard, das Spiclhaus, das

Pfandhaus, das Lotto, das Schulden - Gefängniß, der Diebstahl, :

das Hospital, die Theilnahme an Aufläufen, der Mord, das Krirnnal-Gefängniß, der Ussisenhof, das Zuchthaus, der Selbst- mord, das Blutgerüst. Hingegen für die Fortschritte der guten Aufführung : die Schule, der häueliche Gottesdienst, die Preis; vertheilung, der Kirchenb:such, das Morgen - und Abendgebet, das Lesen religiöser Bücher, die Sparkasse. Das Formar der Zeichnungen darf nicht zu groß seyn, auf daß sie in der Aus-

führung woÿlfeil sind und auch) für die unbemittelten Stände | dreimal in einem Fahre wegen | worden is, wird : | können, unter threr Verantworti

N

passen. Die Zeichnungen, Lithographien oder Kupferstiche müß sen vor dem 1. Juni künftigen Jahres an den Baron Benj.

der Provinz, wo es gedruckt wird, erscheinen, doch darf derselbe die Erlaubniß nicht verweigern, sobald zwei Personen, die dur) ihre gesellschaftliche Stellung und ihre literarischen Fähigkeiten die ndthigen Garantieen bieten, sich als verantwortlich für das Jour- nal crflâren und wenn die Herausgeber die Summe voi 40,000

| Nealen bei der Bank von St. Fernando in Madrid und 20,000

Realen in der Provinz in baarem Gelde oder das Doppelte in Pa- Jeder Wähler oder

vieren der konjolidirten Schuld niederlegen. _ ler 0: | Deputirter bei den Cortes fann die Verantwortlichkeit {Ur ein Fournal übernehmen. Art. 65. Die Artikel, die 90on

Delessert, mit einem versiegeiten Zettel, eingesendet werden, der |

des Künstlers Zèamen und Adresse enthäit. beiten, ebenso wie die nicht gekrönten, bleiben das Eigenthum

| des Künstlers.

Ie Dea, 15. Dez. Durch cine an die Erzbischôfe, Bi- {dfe 1c. deó Königreichs erlassene Verfügung find Kirchen- Gebete für Jhre Majestät die Königin, welche sich in gesegneten Leives-Umständen befindet, angeordnet worden.

Ce

Madrid, 29. Dez. Folgendes sind, mit Weglassungz der Untwvezentiichern Artikel, die Haupt - Bestimmungen des am 18ten der Prokuradoren: Kammer vorgelegten Preß-Gesebes :

Art. 1. Alle Spanier haben das Recht, ihre Meinungett ohue vorhergehende Censur durch die Pr: se befannt zu machen. Art. 2. Ausgenoinmen von dieser allgemcinen Bestimmung sind die Schrif- ten über die Lehrsäße der katholischen Religion und über die heiti- gen Bücher, welche nicht ohne die gewöhnliche Autorisation erschei-

e

nen dürfen. Art. 4, Der Mißbrauch der Preß; [reiheit zum Rach- theil der dentlichen Ordnung und der Rechte Einzelner soll burt die Gesehe bestraft werden. Art. 5. Als Angriffe gegen die dffent- liche Ordnung sind zu bet-achten: 1) Diejenigen Schriften, welcize gegen die Religion oder die Fundamental-Geseße des Königrelcis gerichtet sind oder ihre Legitimität angreifen. Diejenigen, weiche direkt oder indireft die Rechte Jhrec Majestät auf den Thron, oder ihre geheiligte Person, ihre Würde, die wesentlichen Prärogativen der hôchsten Macht des Staates, oder die unbestreitbaren Rechte der Nation durch Satyre oder heftige Schmähungen, oder dadurch an- gtetfen, daß sie dieselben lächerlich zu machen oder Mißftraucn da- gegen zu erregen suchen. 2) Schriften, die auf die eben angezcigte Weise, direkt vder indirekt, zuni Nuxrstandc, zur Störung der disent- lichen Ruhe oder zum Ungehorsam gegen die Gejche und die mit threr Aus{übrung veauftragcen Personen aufreizen. 3) Diejenigen Schriften, welche direft oder indirekt, duch irgend eines der am Ende des ersten Paragraphen angegebenen Mittel, zu einer Handlung auffordern, die von den Geseßen des Kön!greichs als ein Verbrechen bezeichnet wird und in den beiden vorhergehenden Paragraphen richt enthalten ist. 4) Schriften, welche gegen den dentlichen Anstatid

und die guten Sitten verstoßen. Art. 6. Als Uebertre- S Pres = Geseßes werden betrachtet: 1) Diejenigen, welche in ehrenrüyrigen und verleumderischen Scmähichriiten |

Anderen durch falsche Beschuldigungen Nachtheil zufügen. 2) Die- jetigen, die durch Schmähschriften angreifen, ohne gerade zu ver- leumden. Art. 7. Ausgeuommen hiervon sind: 1) Dfejentgen, welche, ohne zu verleumden, das amiliche Betiehnen eines bffent- lichen Angestellten tadeln. 2) Dietenigen, die, ohne der Wahrteit zu nahe zu treten, cine Verschwörung oder ein anderes jchweres Verdrechen gegen den Staat bekannt machen oder krizifiren, wenn auch Privatleute die Verjasser sind; nue muß in diesein Faüe die Wahr- heit der angeführten Thatsachen erwiescu werden, wenn eine Beschwerde wegen Verleumdung dagegen erhoben wied, und als eine solche wird je- der Angriff gegen die Ehre und den Nuf eines dentlichen Beam- ten in Bezug auf sein Privatleben attgeschen. Art. 8 Die Ve--

über fie verhängten Strafe nicht dadurch entziehen, daß fie sich er- bieten , die Wahrheit ibrer Angaben zu beweisen. Sie dürfen nur dann diesen Beweis beibringen, wenn fle der Verl:umdung veschul- digt werden. Wird die Wahrheit der als Verleumdung betrachte- ten Angabe dargethan, fo wird der Verjasser zwar nicht als Ver- lcumder, aber doch als Beleidiger bestraft. Arr. 9. Die Personen, dée für solche Schriften verantwortlich sind, die, direkt oder indi- rekt, zum Unsiurz des Bestehenden oder zu irgend ciner in dem zwei- ten Paragraph des Art. 5 enthaltenen Handlung aufreizen, werden zu ein - bîs vierjährigem Gefängniß und 2000— 4009 Realen Geid- \krafe verurtheilt. Ff der Verurtheilte cin Geistlicher, so könuen ihm auch seine Aemter und Würden , so wie seine wmelklicen Ein- künfte genommen werden Meizt die Schrift nur indireit zum Um-

Rer.

| und Gargollo die gejtern von der Profuradoren-Kammer mit der Prù-

A A A, Leit | GBologepheit le ich fein Schluß fajer verunglimpfender und beleidigender Schriften können lich der | Gelegenheit läßt sich fein Schluß

der Regierung einem Fournal als Erwiederung eines Vorrourz's mitgett eilt werden, müssen bei einer Strafe von 1090 bis 3000 Rea= len vollständig mitgetheilt werder. Art. 66. Ein Journal, das Mißbrauchs der Presse verurtheilt Art. 67, Die Civil-Gouverncure ichfeit, diejenigen Nummern eines el enthalten, die für die bffentliche

unterdrüdt.

K Fournals verbieten, welche Artik

Die gekrönten Ac- | Ordnung gefährlich sind.

Madrid, 22. Dez. (Franz. Blätter.) Das Ministerium bat gestern dem allgemeinen Wunsche entsprochen und den so uri- geduldig erwarteten Gescl-Entwurf, dur) weichen es ein Votum des Vertrauens verlangt, der Prokuradoren - Kammer vorgelea!. Diese schenkte der Verlesung des ministeriellen Entwurfs cin aufs merksames und geneigtes Gehör; er irug das gewöhnliche Ge- prâge der von dem Präsidenten des Minister - Raths autgehen- den Attenstúcke. Kraft, Búndigkeit und Offenheit sind die Haupt- züge dieses Entwurfs, auf den das Ministerium die wiederholte förmliche Erklärung folgen lieÿ, daÿ es fest entschlossen sep, niemals zu einer fremden Anleihe seine Zuflucht, zu nehmen. Der Gesesz - Entwurf besteht nur aus dret är- tikeln, von so großer Bedeutung auch sein Zte ist; derun die Austührung des ministeriellen Plaris soll den Iiatio- nal: Kredit sowohl im Auslande als im Juiande wieder heben. Schon gestern empfand die Börse den günstigen Eirfluß der Vertrauen erregenden Worte des Conseils - Präsdonten. Cle entschiedene Tendenz zu höheren Preisen, eine Lebhaftigkeit, die selbst die kühnsten Erwartungen Übertraf, bezeichnete dié Fonde- Geschäfte dieses Tages. Von der inneren unverzinslichen &Huld wurden fast für 55 Millionen umgeseßt. Heure richtet sich Ae ganze Aufmerksamkeit auf einen die innere unverzinsliche SchuiD betressenden Gesez-Cntwurf, von dem die heutige Hof - Zeiiur g einen hab offiziellen Abriß giedt. Diese Schuid joll nach dem Ar. tifcl der Hof Zeitung, Über dessen Quellemannicht imZweife! ist ur d der heure zu vielen Betradtungen Stoff gegeben hat, auch zur Theilnahme an der Verzinsung, und zwar naeh Verhäiiniß ver mit dem Kapital vorzunehmenden Reduction, zugelassen werdet. Außerdem heißt es, die Obligationen derselben sollten fär voil als Zahlung fúr die National- Güter angenommen werden. D:e Kommission súr die innere Schuld versamime|\ce si noch am gestrigen Tage bei Herrn Aguirre Seolarte, der nebst den Herren Ferrer funa des auf das Votum des Vertrauens bezüg ichen Gesez-Sntwurfs beauftragte Kominission bildet, Seit zwei Tagen unterhäit man sich über den Ges:6- Entwurf, den der Präsident des Weinister- Raths zur Vervollständigung der militairischen Maßregein ab: gefaÿt hat. Es handelt sich darin noch un eine zweite Auéhe- bung, unter dem Namen von Praovinzial-Milizen. Wenn eiu allgemein verbreiteten Gerücht zu glauben ist, so wärde der Bri- aadier Sancho, Sccretair des Minijter- Raths, unter dem Tits eines Königlichen Kommissarius, den Waßlgese(-Ertwurf ia der Prokuradoren-Karmamer vertheivigen, sobald dessen Erörterung ait die Reihe kömint. Die Majorität der Kammer scheint fortvä? rend gun|itig für das Minisierium gestimmt zu sepn, odgiei

ie ministeri:lle Partei bei einer Nebenfrage eine kicine Nieder-

lage erlitten hat. Aus dem Benehmen der Kammer bei diejer auf die Zuëunft abieiten. Cs / námlich ein Deputirter von Pontevedra, Herr Cuesta, seine Entlassung von seinen Functionen als Prokurador direk an den Minister des Jnnern gerichtet, statt sich an die Kaner zu wenden. Ueber den Bericht dec Kommission in Bezug auf diese Entlassung entspann si eine nit sehr wichtige Debatte. Die Herren de las Navas, Vega y Rio, Morales und beson- ders Älcala Galiano behaupteten, daß die Entlassung gültig scy, nur 59 Deputirte jtimmten für diese Ansicht; 59 untersÜt-

ten die Meinung des Herrn Perpina, der durchaus danac) strebt, als Haupt der Opposition angeschen zu werden. Hetr von Toreno wohnte diescr Stzung nicht vei, deren Resultat of-

hatte

| feubar für das Ministerium von keiner Bedeutung isi.

sturze auf, fo Úbersteigt die Gefängnißstrafe nicht cinen Monat bis |

eti Jahr und die Geldîrafe nicht 200-—2W000 Realen. Art. 10. Im Falle einer direften Aufforderung zu verbrecherischen Handlun- gen, wte sie im Art d angefübrt worden sind, werden die veraut-

wortlichen Personen zu einer Gesätgnißsirafe von einem Monat bis |

zu zwei Fahren

} und zu einer Geldstrafe von 209 —-300 MRea- len veruëtheilt.

Bei einer indirekten Aufforderung dieser Art

beträgt das Gefänaniß nur acht bis dreißig Tage und die Geldbuße 20—200 Realen. Art. 16 Verantwortlich für jede Schrist sid: 1) Der Verfasser ; 2) der Herausgeber;

3) der Eigenthümer der Druckerei oder sein erster Gehúije. Art. 17. Jede der genanuten Personen if, bei der Abwesenheit der Uchri- gen, allein verantwort!ih. Kann man des Verfassers nicht habhaft werden, so hält man sich an den Herausgeber, und if auch dieser abwesend, an den Befiyer der Druckerei oder dessen ersten Gehúl- fen. Art. 18. Der Drucker eins Journals oder cines Buches muß seinen Namen, so wie den Ort utid das Jahr des Orutes darauf seßen, bei Vermeidung eiter Strafe von 300 80 Realen, wenn das Buch oder da3 Journal nicht verooten wird. Findet ein Ver- bot fiatt, so beträgt die Strafe 1000 4000 Realen. Art. 19. Auch die Vrrkäufer und Verbreiter solcher Schriften, seldü wenn deren Fnhalt ihnen unbekantt isi, sind verantwortlich dafür, und verfallen in eine Straje. von 40 100 Realen. Art. 25. JFe- der Spanier hat das Recht, der kompetenten Behêrde diejenigen Schriften anzuzeigen, die er für aufrührerich hält. Art. B. Die General-Fiekale haben die Preß-Vergehen den Gerichtshöfen anzu- zeigen, attsgenommeit it dem Falle, weon cs sich um eine Verleum- dung vdex eine Beleidigung handelt. Art. 27. Nichter über dea

Vora Krieas-Schauplas ist keine wichtige Neuigkeit einge-

| gangen; das Ergebniß der Konferenzen zwischen dem Grafcn

Almodovar und den Generalen Cordova und Evans kennt man noch nic. Das Benehmen des Genera's Harispe jeit dei Be- ginn der Belagerung von St. Sebastian ijt von unserer Regies rung anerkannt und beiohnt worden; Jhre Maj. die Königin hat ihm das große Band des Ordeuüs Kar!t's V, verliehen. Uz- berhaupt kann man sagen, daß nie eine volllommenere Eintracht zwischen Spanien und seinen Verbündeten herrschte, als jelzt; die lesten durch Courier hier eingetroffenen Depeschen aus ‘Pa- ris scheinen das Kabinet mit Zufriedenheit und Vertrauen er- fúlit zu haben. 5

Die leßten Korrespondenzen aus Lissabon vom 16ten d. sprechen von einer Aufldsung der Portugiesischen Cortes wie von ciner sehr wahrscheinlichen Sache; wenigstens hielt maa dies Ereigniß in den wohlunterrichteten Zirkel für ziemlich gewiß, urd man wolite auch wissen, daß Hecr Loureiro den Finanz-Mi- nister Herrn Campos durh Herrn Manoel Carvalho zu ersc62n gedenke, der dieses Ame vor etnigen Jahren ichon einmal be?lei- det hat. Mehrere ‘Politiker wollten in diesem Plan die Folge einer Verabredung mit dem Spanischen Ministerium seheu. Diese Meinung würde glaubiicher seyn, wenn von Herrn Silva Carvalho, statt von Hexrn Manoel, als Nachfolger des Hertn Campos die Rede wäre, da Ecsterer ein persdnlicher Freund des

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Herrn Mendizabal if.