1836 / 5 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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Hedeutenden Aufregung, welche auf Valia herishe und durch eine von dem Gouverneur auf Befehl des Kolonial - Ministers angestellte Untersuchung über das Verfahren der Lokal-Behörden veraiíaft worden sey. Lord Glenelg wurde zur Anstellung die- fer Untersuchung durch das Pamphlet eines Maltesers, Mitro-

vich, bewogen, in welchem derselbe die verwaltenden Behörden | der Insel und dis Engländer im Aligemeinen beschuidigt, die |

Traktate geradezu verleßt zu haben, durch ‘die der König von Broßbritanien in den Beit, von Mattaz gekommen. der abwesende Kläger sich geweigert hat, eine Erhärtung seiner

‘Aussagen in Person zu leisten, so scheinen dicselben doc eine |

Untersuchuttg, welche fogar dur e.ne Prociamation des Gou- verneurs ange?ündiat wird, nöthig zu machen. Dieselbe Zettung berichter gus Konstantinopel vom 4. Dez., deß end'ich das Türkische Geschwader die Dardanellen verlassen habe ¡tand aus cinem rasirten Linienschissz, zwei Freaarten , eine

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f nesischen Fregatte, zwei Korvetten, einem Sckocnec und einem | e!

«Kutter, unter dein Befehl eines Contre:-Admiral2; die Bestim mung des Beschwaders war aber durchaus unbekantt

Um Wien wurde auf 2, Pantalcon‘“, weices gemöhnlih zur Ueberbringung der Lissa- voner Posten augewendet witd, am L24sten von Falmerth mit Depeschen nach den Vereinigten Staaten abgesegelt jey, waë zu der Vermuthung Anlaß einer Bermitteluna cder

auf Anderes in Betreff dér Jrrungen

hen möchten. Das Verlangen, die Borschaft des Präsidenten | aur ret baid zu erhaiten, wurde dadurch noch mebr gespannt, und man wandte ales Mögliche an, um sie sich \o jchneli als |

zöglich zu verschaffen, wobei der widrige Wind jehr hinder!ich i. |

Das Dampfboor „James Watt“ ist ara Mittwoch mit Zorräthen Und Kleidungetücken für die Armee der Königin GHristive uns mit Depeichen der Britischen Regieruna an Lord | John Hay, den Beseblöbgber des „Castor“, nah Santander | ábgegatn zen.

i Obgirich abdernass eines der cingefroren geweïen-n Britischen Schisse aus drr Daviésirae in Hull angelangt ist und die Hoff: nung rege gemachr hat, daß es auch den übrigen aclingen werde, au entfernen, so t doch die Txpedition des Capitain Roß nicht aufgearben worden, sondern es jellen derselben vielmneßr noch von Seiren der Regierung zwei Bombenschisse, der „„Terror““ und, der „Frebuó”, zur Begleitung mitgegeben werden. j

Aus Montreal siad Zeitungen vom 21. Novetnber einges- | «angen, welze meiden, das, ungeachtet der Verwerfüng der | Bul, wodur Herr Roebuck zum Agenten für Unter - Kanada ernannt werden jollte, von Seiten bes geselgebenden Raths, das Versammiungaehaus dech aus cinen fürziih für auperordeniliche | Ausgaben bewilltgten Fonds dem genannten Heren ein jährliches | (Behait von 2000 Pfund und außerdem: noch für Unkojiten, die | ex in seiner Ligentchafr als Agent diejer Kelonie etwa daben ' möchte, eine beteächrlicie Summe ausaesezt hax.

Man veriïchert, daß die Kaufleute Und sotstigen bei dem | Handel nach Java betveiligten Perjonen, die ih vor einigen |' Wochen in den Zeitungen Uber die Niederländische Regierung | wegen einex vermeintlichen Verlesung der Bestimmung über den | Handel der Eagländer nacw ODitindien beshwetten, diese ihre | Beschu -rden jet auf eine regelmäßige Weise an die Regierung | gebraczt habe2n, und -da); dieje in ibrem Juteresse mit der Nie- derlándishea RKeaoierung in Verhandlung treten werde.

Voi Ausiande find unter Anderem att Jrachrichten aus New ork, und zwar vom 2. Dezember, eingegangen. Der Kougrey solite am Tteit zusaminentreten, da der gewöhnlich dazu. otstimmreè’ aa, der Gre, ein Sonntag ; war. “| Der Präsident würde dann, wenn nämlich dié vorbereëitenden!:Arbeiten an eittem Tage zu Ende gebracht worden sind, seine Eröffaungs-Rede ata Sten halten, so daß man dieselbe eri gegen den 2. oder 4. Ja: | nuar in London erwarten datf. Von dem wahrscheinlihen Ju- : halte der Rede verlautete noch nichts, indessen wollte man wissen, | daß bedeutende ‘Personen von der Partei des Préfidenten, die aut unterrichtet zu sevn pflegen, ansehnliche Ankäufe von Salpe: tex und Kriegsimunition gemacht hätten. Inzwischen hat sch in (uropa ein neues Moment der Wahrscheinlichkeir sür die Frie- dens-Erhaïtung durch die Annahme der Englischen Vermittelung von Seiten Frankreichs ergeben. Von der Mexikanischen Gränze wird gemcidet, daß cs bem Nord - Amerikani)cchen Hüifs-Corps | in Texas gelungen ist, das Fort Goliad am Flusse San Anto- nio zu erobera. Die New-Yorker Zeitungen bestätigen auch in | Folge von Nachrichten aus Laguapyra die am 31. Otfrober in ! der Nähe dieses Hafens \sfattaefundene völlige Yiederiage der | Insurgenten unter Carriao , der selóst gefangen uach Valencia | gebracht wurde, wohin sich mehrere ausländische Familien aus Portecabello aeflúchtet hatten.

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-— London, 29, Dez. Unseren heutigen und gestrigen Zeitungen zufoloe, hat die Reform- Partei, so weit die Berichte Hier angelangt jind, mir wenigen Ausnahmen, bei dec Wah! der Stadträthe, wo nicht alle Tortes ausgeschlossen, dech cine über- legene Medrheit von ihrer Farbe ans städtische Ruder gebracht. Dieser Erfolg wurde wn so weaiger erwartet, da es dem Ober: Hause gelungen war, in der Städte - Reform - Bill die wichtige Beränderung anzubringen, dap jelbfst da, wo es nur 6006 Lin: wohner in einer Stadt giebt, dieselbe in zwei Bezirke getheilt werden soli, unb daß die Theilung nicht der Regrerung überla: jen blieb, jondern gewissen Rechrsgelchrten Üübecttazen wurde, | welche dabei niche bioß die Anzahl der Wahlfähigen, jondern auch deren Vectmégens - Umstände, je nachdem solche nánuich be: | feuerte find, zu berücdsiczuigen baben. Demnäwst heir? tan | auc, daß Alles, was \eit wehr ais einem Jahre m Reden und | Dchriften gethan wurd», um das Englische Vels vor den Katho- | lien und ciner O'Conneilschen Diktatur zu warnen, den Radi: | faliónus einigermaßen übertäubt haben werbe, so daß Alle, die 2s mit der Kirche gut meinten (‘und deren Anzaht ist gewiß sehr | groß), oder deren Stolz ch getrántkt sûhite, daß Alt Enaland | von Jrland aus beherrsdt werden solle, gern den Vorsellungen der Tories infofern Gehôr geden würzei, des es rhdricht und | ungerecht sey, bei diejer Wahl politische Rücksichren zu be: obahten. Den Tories war das Gelingen urn o wicht.ger, nur weil die Corporationen einen bedeutenden Cinflüßg auf die Wahl der Parlaments-Mitglieder haben tsen ‘obwohl die Times diese bis jest für bekannt angenommene Thatsache nun nicht gelten lassen will), sondern weil dieser Erfolg alle Behaup- tungen von der Rükwir?ung zu Gunsten des Konservatismus troß der neulichen Siege der Partei bei 2 oder 3 Parlamente- Wahlen, gewissermaßen Lügen fraft, und der Slegestaumel bei einer bald zu erwartenden allgemeineu Parlaments - Wahl den Muth der Reformer allgemein steigern muy, so daß se auch da wo in ruhigen Zeiteii persönliche Úcfsichten sle unterworfen ha; ben würden, dem eigenen Sinn folgen dürsten, Da dann auch bie bei dieser Gelegenheit gewählten Stadträthe die Aldermen zu wählen haben, und zwar die Hälfte auf h Jahre, so if na;

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Obgleich |

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Lloyd's angezeigt, daf das Paketichiff |

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gab, daß diese ih auf das Anerbieten '

zwischen Frankreich und der Nord - Amerikanischen Union bezie- |

| Freunde zu wählen haben,

¡ stehen könnte. U : | hinreichend ijt, um die O'Connellisten zu erseßen, und die Tories

möchte.

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tärlich der Einfluß der siegreichen Partei auch weiter hinaus ge- | sichert, besonders wenn die Whigs lange genug im Amte bleiben | sollten, um nächsten Mai auch die neuen Friedensrichter zu er- | nennen. Uebrigens weiß man noch nicht, ob an den meisten | Orten die Whigs oder Radikalen Meister geblieben sind, denn wenn dieselbe auch jeßt vereinigt scheinen, so werden sie es doch | nicht lange bleiben, da leßtere Partei (besonders die niederen | Klassen derseiben) offen nach Unabhängigkeit von beiden aristo- | kratischen Parteien und nah vnurmichränkter Herrschafc srebt. Die Times geseht indessen, daß viele dor Erwäßiten achtbare Männer seven, und will fie drowegen faam noch für Ministe- rielle gelten lassen. Wie dem ader auch sey, so ift jo viel tiar, daß bie ministeriellen Journale mit erieuertem Mute schreiben, | während die auf der Seite der Tories sich nux Mühe geben, die Wichtigkeit der Sache zu verringern und auf die Zeiten hinzu- wetsen, wo ihre Parti chen ho sehr üder die Vertretuna der | Stôdte Herr werden wúrde, wie sie ollmáälig, trolz der Reform- | Bill, Herr úber die Vertretung im Parlamente. werde. Jnzwi- ¡ schen haben die Städte, in weichen neue Cerporaitonen gewählt worden, die Wah! von 260 Mitgliedern, und wenn die Whigs | über eine groëe Mehrheit von diesen verfügen können, so dürf:

ten e sh \chmeicheln, mir denen, welche sie ven London und | den Grafichaften erhalten würden, nebsi den Schottischen und Jrländischen Vertreter , Ruder zu bleiben, wenn die Refotmer unter fich einig erha!- ten werden fônnen. Aber, wie es auf einer Seite auf die Länge unmdöalih werden wird, O'Connell und den Radikalen Genüge zu leiten, ist jeuer andererseits vielen Whigs ein Stein des An- ftofes, und die Folgen, die ih ven Burdett's Brief erwartete, scheinen wirküch eingetreten zu seyn, daß nämlich die Minister zwischen ihm und ciner bedeutenden Anzahl ihrer bisherigen i Da sle jedoch bei dem gegenwärti- gen Stand der ‘Parteien der Unterstüßung von mehr als dreißig Stimtnen nichr entbehren können, jo sollen sie um den Be!- stand der Stanieyschen Fraction nahgesucht haben, und man wiil sogar die Bedingung kennen, durch die sîe dies selbe anzulocken bemüht seyn jollen nämlich das wirk- {ihe Aufgeben der Anwendung des Uebershusses vom Kirchen-Ein?ommen in Jrland zu weltlichen Zwecken, ohne jedoch dabei vein Grundsatze zu entsagen. Da es aber gerade dieser war, wesweaen Stanley das GSreysche Ministerium verließ, \o

| sehe ih nit cin, wie iga ein solchès Verfahren von Seiten

seiner ehemaligen Keollezen zu denselben zurückführen könnte, da nidts anderes aís ein Verlust der Ehre für Beide daraus ent- Da nun auch die Stanley-Partei an Zahl nicht

tros aller Modificationen die Whigs immer als Feinde behan-

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Mehrheiten der | am hiesigen Hofe beglaubigten Königl. Preußischen außerordent: noch viele Jahre am | 1ächtigten / | " keimen Rath von Jordan, eine ‘Partikuslar-Audienz zu ertheilen,

in welcher derselbe ein Glückwünschungs-Schreiben Sr. Majestät E

Kommunalorduüng für ‘die Haupistadt in Erwägung gejdgen werde, auf welche Weise der Magitirat und die Repräsentanten der Stadt mit der Verwaltung des Armenwesens in Verbindun gebracht werden können, und wie die Rechnungsablage über dag; selbe und deren Revision auf dice bequemste Weise einzurichten ep, ' i Der vor einigen Taaen, in dem Alter von §7 Jahren, ver, storbene Admiral Otto Lútken {wang sih von dem untersten Rang in: der Flotte: dis zum hôchsten hinauf. Nur Capitain Lieuténantit is er nic gewejen, denn wegen Uebernahme des Be, fehis der Fregatte „Bornholm ‘“, deren Befehlshaber vor de Snglischen Kaper-Fregatteii L er die Flagge wieder aufzuzichen befahl und so die Dänische Krie,

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gerehre rettete, rüre er gleich als Capitain in die Nummer dz | tassirten Fregarten: Chefs ein. Zur Belohnung für seine vielfachen | Dienste ertheiite der König ihm später das Großkreuz des D, F

nebrogêé- Ordens und das Zeichen der Dannebrogs - Männer. war der leßte Dänische Flaggen- Offizier, der seine F'agge 1 Adtairal aufgezogen hat.

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Dveeden, 20 Der

eutschland. Se. Majestät geruhten heute den

lichen Gesandten und bevollmächtigten Minister, Wirklichen Ge,

des Königs von Preußen nebst den Jnsignien des Schwarzen Adler-Ordens zu überreichen die Ehre hatte.

Dresden, W, Dezember.

eine Jllumination veransiaitet.

welcher ausgebracht wurde, war der Sr. Majestät des Kdnigs

| von Sachsen, wobei der Präsident eine kurze Anredè mit dem

dela würden, so bliebe eine neue Wahl unvermeidlih, und eire |

solche würde den Whigs unter diejen Umständen verderblich aus- fallen. Meine Meinung i, die Minister werden, mit O’Con-

' nell’s Zustimmung, in einigen Punkten dec Kirchen-Bill nachge-

ben, ohne aber dantit Lord Stanley zu gewinnen; das Resultat der Srädte-Wahlen dürfte die Tories überhaupt etwas nachgie: biger machen, jo daß eine Beilegung des Kirchenstreites für den Augenblick denkbar wird. Dann dildet si wohl dur einen Verein der gemäßigten Whigs und Tories ein zièemlih siarkes

! nig und die Königliche Familie vorbeifußren und vor dem How

Ministerium, aber diesem gegenüber eine raditale Opposition, |

: ¿ : S F ; | welche, immer wachsend , allmälig die Reformen herbeiführen |_ fen worden.

wird, welche man jet noch für unmöglich hält. Jn Frland har h inzwischen der Reform. Verein gebildet, wozu O'Connell den ertiten Wink gab, ohne jedoch an der Bildung desselben Theil nehmen zu wollen, damit fein Reformer sich davon ausschließen Dies \cheint auch aelingen zu wollen. Die Aus- stobuná von mehreren hundert Fatnilien von den Gütern des Lord DBerivford in Jrland hat felbst die Times unwillig gemacht und zu der Aeußerung veratiläßit, daß solhe Mißhandlung der Armen, ohne allen Bezug auf Religion, zur Geseßlosigkeit und zum Verderben der protestantischen Gutsherren führen müsse.

Nieder!ande.

Aus dem Haag, 31. Dez. Die erste Kammer der Ge- neralstaaten hat in der Sizung vom 29iten d. M. den Gesebz- Entwurf wegen Erhöhung des Zolles auf fremdes Getraide eben- falls angenommen. Das Journal de la Happe fügt der Metcheilung dieses Resultats durchaus feine Bemerkung, weder über

| dieverangegangene Distussion noch Über die Abstimmung selbst, bei.

Das Amsterdamer Handelsólad dagegen erzählt nah Brie- fet, die es aus dem Haag erhalten hat, daßdie Diskussion un- gewöhnlich lebhaft acwvesen sep, daß eine bedeutende Anzahl von Mitgliedern der Kammer das Wort genommen habe, und daß das Gesel keinesweges mit der einstimmigen Billigung ange- nommen worden sey, welche bisher fast dürchgängig den Pro- jekten der Regierung von Seiten der ersten Kammer zu Theil zu werden pfieate. Man if jezt naturlih auf die Wirkungeu dieses so srark bestrittenen Gesetzes schr begieria.

VWanemar l.

Kopenhagen, 28. Dez. Unser außerordentlice Gesandte und bevollmächtigte Minister am Französischen Hofe, Kammerßerr und General: Major v, Juel, ist von diesem ‘Posten abgetreten und wird \ich auf seine Landgüter zurüctziehen.

Die Nummern 27. und 28. des Ständeklattes enthalten den Schluß der Verhaudlungen über den Antrag des Secrerair Klzreen Uising, das Kopenhagener Armenwesen betreffend. Wie {ou erwähne, hat sich der Ausichus än Allgemeinea mit den Anitch- ten deó Antragitellers Übereinstinmnend erklärt. Entschèiedeneir Büideripruch fand nur der Wun desselben, daß deu deputirten Bürgern Kopenhagens ohne Wetteres eine Kontrolle üder die Verwaitung des Armenwejens übertragen werde; der Ausschuß war nämlich der Anficht, daß eine Bestimmung darüber erst bei ber Berarhung úber die im Entstehen begriffene neue Kommunzal- Ordaung der Hauvprjiadi zur Sprache zu bringen seyn werde. Dem fs modifizirten Autrage ¡rat darauf, tach einer furzen Bieskussiou, die Ständeversammlung mit 65 gegen cine Stimme bei, und es wutde dem Bischef Mynster die Lbsajung einer

| auf diejen Gegetistand b7züolichen ‘Petition an den König aufge:

tragen, welche, von der Versammiung gebilligt, das folgende Gesuch enthäie: 1) daß es Sr. Maj. gefallen tntge, Allergnä- digst zu befehlen, daß die (in der ‘Petition erwähnten) Lkonorni- {wen Angelegenheiten des Kopenhagener Armentwwejens innerhalb einer kurzen Feist, welche Allergnädigft näßer bestimmt werden inge, definitiv zu reguliren seyen, und daß demnächst der efffek- tive Starus des Armenwesens, so wie eiz Entwurf, demselben aufzuhelfen, unverzüglich bekannt gemaht werde : 2) daß jährlich, innerhalb einer bestimmten Zeir, welche Allergnädigst näher be- zeichnet werden mbge, eine ausführlihe Bilanz der Einnahme und Ausgabe des Armenwesens, nebst solchen Nachweisungen,

aus denen der Zustand des Armenwesens ersehen werden könne,

durch den Dru zur Kenntniß der steuerpflihtigen Bürger ge- bracht werden ndze; 3) daß bei der Ausarbeitung der neuen

gröften Beifalle hielt, worauf die Gejundheit des Mo narchen mit dreimal drei getrunken wurde; hierauf die Ge sundheit Sr. Majestät des Königs von England; dann! die des Sächsishen und Englischen Hauses; die Königin von England u. \. w. Das

jestät des Königs Anton mit Krone und Glorie etinfaßten, und unter welen die Worte „Good save lhe King“ standen. Ein Musi*-Corys 1pielte im Vorsaal, und als Se. Majestät der

de France ungefähr einige Minuten anhielten, kamen sämmtliche Engländer heraus und brachten Sr. Majestät auf eht Englische Meise ein Hurrah durch dreimal drei!

Bremen, l. Jan. Mit dem heutigen Tage tritt die Ver: einbarung über ein Schifffahrts-Reciprocitäts-Verfahren in Wirk: samkeit, welche durch den am 5. Nov. v. J. erfolgten wechsel:

seitigen Austausch darauf sich beziehender Erklärungen ‘zwischen f

der Krone Dänemark und der freien Hansestadt Brenien getrof:

München, 29. Dez. Nach den heute früh hier atigélang- ten zuverlässigen Nachrichten aus Griechenland waren Se. Ma: jestät der König ven Bayern, in Folge einer höchst glücklicher Ueberfahrt, am 7ten d. M. Nachmittags 4 Uhr im Piräus ein gelaufen und von Sr. Majestät dem Köaig Otto auf das freu: digste empfangen worden. Schon am Christabend wartete man hier mit Bestimmtheit auf Nachrichten von der Ankunft Sr. Majestät dcs Königs in Griechenland, da nach der wahrscheinlisten Berechnung der Fahrt sie nicht gut über diesen Termin ausbleiben fonnten ; doch sendete der indeß aló Courier nah Griechenfand am 15. Dez. abgegangene Königl. Beamte von Ankona aus die Mel

| dung, daß nah Aussage eines von Corfu vor Anker gegangenen

es, daß bei ununterbrohener Entrichtung von 5

Griechischen Kauffahrers man der Ankunft des Dampfbodts von dort, welches die ersten Depeschen aus Griechenland von Corfu nach Ankona bringen sollte, vor aht Tagen nicht entgegensehen dürfe, ein Aufschub, der durch Beschädigungen an der Maschin des Dampfboots, die vor acht Tagen kaum könnten gehoben werden, veranlaßt worden. Gestern Abend ist nun sowohl bei Jhrer Mai. der regierenden Königin als im auswärtigen Ministerium die

ersehnte

Sie schon den Gren um die

geit, hierauf am 7ten auf der Höhe des Piráus angekomme!

nd den Nachmittag um vier Uhr, nah einer volllommen glüd * | lichen und voin Wetter begünstigten Fahrt von nur 100 Stun Unmittelbar darauf wurde die Nachricht von diesem glücklichen Ereignisse nah Bayern

-

den, in jenem Hafen vor Anker gegangen. abgesendet, so daß über den feierlihen Empfang und die erse Zeit des Aufenthalts des Königlichen Vaters in der Residenz eines geliebten Sohnes wir ers mit Nächstem näheren Na richten entgegen feßeit. A

Mehrere hiesige Offiziere, welche als Freiwillige schon vor der Thronbesteigung des Königs Otto nah Griechenland gegan aen waren, Zaben den Griechischen Orden des Erldsers erhalten, Das neuefie Königl. Bayerische Regierungsblatt enthält fünf vom 24. Dez. datirte Bekanntmachungen, den mit dem 1. Aan. beginnenden freien Handel und Verkehr mit dem Großherzog thume Baden betreffend. Als Eriáuteruna über das Wirken der unter dem Schuß dis Staates stehenden Bayeriscwen Hypotheken, Und Wechseb Bank erfährt man Folgendes: Der Zweck dieser hochwichtigen Staats » Anstalt besteht darin, Kapitalien gegen angemessene Sl cherheit und 4 procentige Verzinsung auszuleihen. Zugleich mit dieien 4 Procent Zinjen wird aver auch noch ein fünftes Procent jährlich weiter bezahlt, weiczes als eine Abschlags-Zah/ sung alle Jahre am Kapitale abgerechnet wird. A mindert sich das Kapital jährlih um die obige Abschlags:Zah/ (lung, und da für dieses Kapital ein in gleichem Verhältnisse abnehmender Zinsen - Betrag berechnet wird , so fommt Procenten det Kapitals -Summe, wie solche ursprünglich war, das heißt, B forrwährender 5proc. Verzinsung, verbunden mit jährlicher : zahlung eines Procentes vom Kapitale selbst, nach 43 Ja | das ganze Kapital getilgt ist. Für diesen Zeitraum von 48 Ja) ren läßt die Bank ihr Anlehen bei dem Schuldner ruhig (ege, und es ist sonach nie zu fürchten, daß man durch eine une muthete Aufkündigung in Verlegenheit geseßt werde und in ise Noth etwa gar zu Wucherern seine Zuflucht nehmen muse. Will aber Jemand mit seiner Schuld früher fertig werden,

kann er zu jeder Zeit grdßere Assclags- Zahlungen machen, d

die Flagge gestrichen Hatte, Und wei F h

Auch die hier anwesenden | Engländer hatten gestern zu der achtztgsien Feier des Geburts Þ tages Sr. Majestät des Königs von Sachsen ein Festmahl und Es waren dreißig Engländer F versammelt, von denen U e L O gi i Präsident und Capitain Lethbridge als Vice-Präsident erwählt - i Ni aof 5 G die odann als solche fungirten. Der erste Toast, | Diskussion Über das Niederlassungsgesuch des Maus, welche das

Meldung von jener Ankunft eingelaufen und wurde F diesen Morgen den Königlichen Stellen mitgetheilt. Nachdem Ste. Maj. am 3. Dez. den Hafen von Ankona verlassen hatten, find südliche Küste des Peloponneses gest

Auf diese Weise |

| er schuldig if, ja er kann die ganze Schuld, so viel davon noch

| übrig ist, auf einmal zahlen.

: Auch in der dritten Woche haben im Durchschnitt mehr als 1000 Personen täalich die Fahrt auf der Närnberg-Fürther Ei-

/ senbahn benugt. Die Einnahme dieser Woche betruo 1062 Fl.

49 Ar

Destervrelc.

| Wien, 30. Dez. Die leßten aus Preßburg eingegangenen Î Nachrichten über das Befinden Sr. K2.serlichen Hoheit des Erz- Ï herzogs ‘Palatinus lauten so beruhigend, daß feine Bülletins R ausgegeben werden sollen.

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Schweiz.

' Basel, 27. Dezember. Jn Bezug auf den färzlih mit T getheilten Artikel des Schweizer Beobachters bemerkt die Base: ser Zeitung: „Es raag etwas Wahres an den von dem „Schweizer Beobachter“ gemeldeten versöhnlichen Eingeständnissen des Franz. Ministeriums seyn, wodurch die dur die ganze Schweiz gegangene Jndignation über die hohfahrende Behand- * [ung eines Mitstandes wieder verwischt und die verlorene Gunst, " wenn auch auf Kosten der Achiung, wieder gewonnen werden joll, Allein jedenfalls hat bei der Publication jéner Ein- und ' Zugeständnisse Frankreichs eben so große Voreiligkeit als Jndis- © (retion obgewaltet. Jene Versöhnlichkeit Frankreichs war begreif- (icher Weise bloß eventuell gemeint, unter der Bedingung, daß von Seiten der Basellandshafr durch Entschädigung der HH. Wahl zuvor - und entgegengekommen würde; denn vorerst scheint Frankreih noch weit entfernt, durch versöhnliche Maßregeln ent- gegenzukommen, indem nicht nur die Gränzsperre fortdauert, jondern auch täglich zurückgeshickte Basellandschaftlihe Arbeiter aus Frankreich durch Basel kommen; auch wird die landräthliche

„Journal des Debats‘ wörtlich abgedruckt, die versöhnliche © Stimmung Frankreichs niht eben vermehren. Da jene even- * tuelle Veridhnlichkeit Frankreichs nur confidentiell mitgetheilt werden konnte, so mußten große Jndiécrettonen untergelaufen * seyn, bis dieselbe zu den Ohren des „Schweizer Beobachter‘ gelangen konnte. Leicht mag diese Jndiscretion die nahe gestan-

der dene Beilegung des unangenehmen Handels wi (1 Transparent, welches (L gung angeneh Handels wieder zerschlagen.

durch zwei Etagen des Hotel de France, woselbst das Festmahl" stattfand, ging, stellte die beiden Flaggen der beiden Nationen, |" Sachsens und Englands, vor, welche den Namenszug Sr. Me f

Italien.

No, 7 Dei Ala. Zta)

Die um diese Zeit ge- * nate des neuen Jahrs ausgeseßt, wo zugleich mehrere ausländische Ï Prälaten mit dem Purpur bekleidet werden sollen. Das hie- | fige diplomatishe Corps is durch den Grafen Martorelli, als | Geschäftsträger für Hohenzollern-Hechingen, vermehrt worden; ‘er hat die Ehre gehabt, sein Beglaubigungs-Sdc{ reiben dem hei- ligen Vater zu überreichen. Da man schon seit längerer Zeit viele falsche Scheidemünze im Umlauf bemerkte, so sollen nun- mehr die kleinen silbernen Münzen nah und nach eingezogen und durch neue erseßt werden. Sie zeichnen sih, wie die neucn großen Münzen , durch feines Gepräge vortheilhaft aus; auch | stéht, wie bei diesen, der Werth des Geldes darauf. Jn Neapel ershwert man wieder die Zulassung von Fremden; der hiesige Nea- Ÿ politanishe Gesandte hat bestimmten Befehl erhalten, keinen Paß dorthinzu unterschreiben, wenn nicht vorher von Neapel aus dazu die 7 Erlaubniß ertheilt ist. Zu dieser Erlaubniß ist aber die Garantie eines " Gesandten, oder eines dortigen Handelshauses erforderlih. Diesmal |— haben weder politishe Rücksichten noch die Cholera Anlaß zu der Y Verordnung gegeben, sondern, wie man vernimmt, der Französi- y he Dichter Alex. Dumas. Diesem war die Erlaubniß zur N Reise nah Neapel versagt worden ; er bediente s daher cines F fremden Passes und: hielt sich in Neapel und Sicilien längere Y Zeit auf, ohne daß die Regierung seine Anwesenheit erfahren I hâtte, obgleih Französi\he Blätter mehrmals davon sprachen. 4 Nun Dumas schon wieder nach Frankreich zurückgekehrt ist, läßt Ÿ man alle Reisenden das Versehen der Polizei büßen und will F dem Vernehmen nach hauptsächlich auf Franzosen ein wahsames Ÿ Auge haben. Rom is diesen Winter im Vergleich mit ande. * ren Jahren sehr still; es ist nicht der vierte Theil der Fremden- © zahl eingetroffen, wie voriges Jadr um diese Zeit. Man erwar- Ï tet zwar noch einige Familien, die sich angemeldet haben, aber 5 im Ganzen dürfte die dieéjährige Geldärndte für die Römer sehr * dürftig ausfallen. :

S panien.

Mad ¿d, 22, Dezember. Folgendes if der (gestern er- wähnte) Geseg - Entwurf, wodur das Ministerium O des Vertrauens von den Kammern verlangt: „Art. 1. Die Regierung Jhrer Maje|kät wird ermächtigt, auch im Laufe des Jahres 1836 die in dem Geseße vom 26. Mai bezeichneten Ein- fünfte und Contributionen zu érheben und ohne Aenderungen 4 der wesentlichen Grundlagen versuchsweise diejenigen Modifica- H flonen in dem Verwaltungs-Svsem vorzunehmen, welche sie fär j aweckmáßig hást, um die Einnahme zu vermehren und, so viel | wie môglih, die Hindernisse und Nachtheile, welche für die | Besteuerten und für den Handel daraus erwachsen, zu vermin- Y dern, indem sie die Cinkünfte zu den Auegaben des Staates 7 verwendet, die sle, nah den Bestimmungen dess-lben Budgets I von 1835, wohl vermindern, ader nicht vermehrten darf. U Art. 2, Die Regierung wird ermächtigt, sich alle Hülfsmittel S verschaffen zu dürfen, die zur Bestreitung der Bedürfnisse der “Armee nothwendig sind, damit der innere Krieg sobald j wie möglich beendigt werde. Doch darf die Regierung 7 zu diesem Zwecke weder neue Anleihen machen, noch | auch die Güter des Staats, © Zung der öffentlichen Schuid entweder {on bestimmt sind oder noch bestimmt werden könnten , zerstückeln ;

i n dahin streben, das Loos aller Staatsgläubiger so viel wie J ü aud zu verbessern. Art. 3, Die Regierung wird in der Î Regen Session den Cortes das Budget für 1836 vorlegen und © Aechenschaft geben über den Gebrauch, den sie von diesen außer- Ordentlichen Bewilligungen gemacht hat. Madrid, den 21. Dezember 1835. Juan Alvarez y Mendizabal, Martin __ de los Heros, Alvaro Gomez.“ Ia Der Englische Courier theilt folgenden Brief von inem Englischen Militair aus St. Sebastian vom 19. De- © zember mit: ,„Wir sind gestern durch Spanische Truppen abge» i st worden. Oberst De Lancey verließ uns am Freitage auf dem ; ampfboot e Mazeppa‘’. Auch Oberst Arbuthnot is mit 200 j A auf einem Dampfboctr von hier nah Santander abgegan- ls ge der Major Fulke Greoille wartet nur auf die Ankunft dahis eyna Gobernadora‘“, um si mit sciner Mannschaft eben- zu begeben. Das Geschb, welches den Hafen beherrschte,

h wöhnlihe Promotion neuer Kardinäle ist bis in die ersten Mo- |

welche zur Konsolidirung und Til- |

im Gegentheil wird |

19

scheint eine Beschädiaung erlitten zu haben , da es seit zwei Ta- gen nicht gefeuert hat. Man besorgt jetzt keinen ernstlichen An- griff mehr von Seiten der Karlisten auf St. Sebastian, auch glaube ih nicht, daß es ihnen gelingen wird, das Fort Guetaria zu nehmen. Auf den Wunsch der Behörden lassen wir 70 Artilleristen und 2 Subaltern-Offiziere unter dem Kom- mando des Capitains Thoreau nebs einer vierundzwanzigpfündi- gen Haubiße und zwei langen Zweiuddreißig-Pfändern hier zu- ruck, Die dffentlihe Rue ist wieder voll?ommen. hergestellt ; die Läden sind géöffnet, auf den Straßen ertönt Musik, und mit einem neuen Gouverneur ist auch allgemeines Vertrauen hier cingekehrt. Major Greviile hat, als Commandeur, der Briti- schen Truppen, die hierher beordert wurden, heute ein sebr schmeichelhaftes Schreiben von dem Stadtrath empfangen, worin dieser ihm und den Offizieren der Legion für ihre unshäßbaren Dienste roährend der lebten Krisis den wärmsten Dank sagt.“

E P E E R R T E E E E T I

—- In einem von der Allgemeinen Zeitung mitgetheil ten âltern Privatschreiben aus Madrid heißt es: „Viele Unan- | nehmlichkeiten hat fich die Spanische Regierung dadurch zugezo- ! gen, daß fie den unter ihrer Censur erscheinenden Blättern ge- | stattete, ih in den heftigsten Ausfällen gegen das Französische | Ministerium zu ershöpfen und dasseibe geradezu einer direkten | Unterstüßung des Prätendenten zu beschuidigen. Die Französische | Botschaft, welcher so wenig als der Englischen Gesandtschaft die Veranlassungen und Zwecke dieser Jutriguen entgehen konnten, |

e Lissabon vom 12. Dezember Heißt es: l Dodgin is im Begriff, rait ne einigen Streitkräften nah Bar- celona abzugehen, sobald cin Schiff für ihn bereit seyn wird, um ihn dorthin zu bringen. die son lange an Bord eines Schisssrumpfes cingesperrt sin, zum Eintritt in den S usernuzdsee dee zen : Fntsernu re Frei- heit erhalten und nah England werden zurückke dürfen ;

0Y Gri.

wüßten nicht, j brechens s{uldig gemacht, nicht verb seyen. Capitain Harvoecy, legte vor einigen es wäßrend der leßten Stürme erlitten, Matro! dieses Schisss, von der Însel Malta, war auf der See in Folge harter Behandlung vo } orben ; dieser soll ihn nämlich zehuü Tage lang eingesperrt haben, ohne ihm etwas zu essen zu geben.

eridendet werden sollten, weil die Anleiße ohne Einwilligung

v der Cortes abgeschlossen worden fey.

In einem vom Globe mitg

theilten Privatschreiben aus s: „Der Wkriga zenerai

Sein Plan, mehrere ‘arme Kerlie, ischen Dienst

Man hofft, daÿ Snach Dodgá

Lord Howard de Walden und Admiral Gage sind er: sucht worden, sh zu Gunsten dieser Unglücklihen zu verwenden, aber vergebens, und das vorige sowohl aïs das jekige Portugiesische Minifterium versicheren - beide, sie

weshalb diese Leute, wenn se sih eines Vers vórt und bestraft worden „Falmouth“, geführt vom Tagen wegen Havarie, die hier an. Cin Matrose

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Naa Motion S A Vas élmerlkantiize Si}

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Seiten des Schisfspatrons ge-

; Es ist hier auf Anirag des Britischen Konsuls eine Untersuchung darüber eingeleitet wor-

hielt c unter ihrer Würde, irgend eine direkte oder in: | den, weil der Gemißhandelte ein Englischer Unterthan war. direkte Erwiederung auf jene Zeitungsartikel zu veranlas- | Nächsiens soll ein Courier von hier nah Deutschland abgehen, sen, welche durch laut werdende Thatsachen tviderlegt wur- un dem jungen Prinzen von Sachsen - Koburg die In- den; sie überließ «s der Spanischen Regierung, durch eine wi: | signien verschiedener Portugiesischer Orden zu überbringen. dersprechende Erklärung in den Kammern, oder durch einen amt- | Man glaubt, daß der Vater des Prinzea, ein Mann

lichen Artikel in der Gaceta ihre Mißbilligung jenes Geschwvätes | auszusprechen ; denn durch XRushebung des hingeworfenen Hand-

shuhs würde sie nur den Wünschen der Heraueforderer entgegen- | gekommen seyn. Dieses erwies sih zur Genüge, als es dem hier anwesenden Herrn Nouguier , Nedacteur des Pariser Moniteur | du Commerce, einfiel, klúger zu seyn als die Botschast, und als ! Vertheidiger des Französischen Ministeriums, welches er durch | die Angrisse der hiesigen Zeitungs- Artikel sür verletzt hielt, in die Schranken zu treten. Jn mehreren von ihn unterzeichneten und in die hiesigen Journale eingerücten Artikeln gab er sih nicht nur das Ansehen , als ob ihm das Französische Ministerium die Wahrnehmung seiner Jnteressen anvertraut habe, sondern erklärte | zuleßt ausdrücklih: Frankreich werde, wenn der Thron Jsabellens

Gunsten desselben interveniren. Da Herr Mendizabal in der Gaceta den Moniteur du Commerce fúr das Organ des Fran- zösischen Ministeriums hatte erklären lassen, um den darin zu Gunsten seines Spstems erscheinenden Artikeln eine besondere Wichtigkeit beizulegen, so glaubten sich die Madrider FJournatii- sten berechtigt, auch in denësihnen von Herrn Nouguter zuge- sandten Artikeln den Ausdruck der Gesinnungen des Französischen Kabinets zu finden, und erwiederten im auf eine Weise, weiche ihm vermuthlich die Lust benimmt, d:n Streit fortzuseßen. Niemals vielleicht hat ein Mister so viel für das Wohl seines Landes zu thun versprochen, wie Herx Mendizabal; und niemals vielleicht haben einem Staatémanne so viele Mittel zu Gebote gestanden, wie izn. Mit ganz unglaublichen körperlichen und gei- stigen Kräften ausgerüstet, scheint er nur wollen zu dürfen, um seinen Zweck zu erreichen. Kein Monarch steht über ihm, der durch eigenes Wollen die Krafc seines Willens {wächen könnte; im Gegentheil, eine für die Kcone ihres willenlojen Kindes be- sorgte Frau bat si dem seinigen zutrauensvoil und unbedingt unterworfen. Scine Gefährten im Minister - Rathe sind nur die Vollzieher scines Willens; diejenigen Männer, welche durch die Macht ihrer Talente, durch ihren Einfluß auf die Mittelklasse, die Kraft der bisherigen Ministerien läßhm- ten, stehen ihm als Freunde, als Vertheidiger ihrer cige- nen Sache zur Seite; die Repräsentanten der Nation haben sih versammelt, um die gewaltsamen Schritte zu legitimiren, durch welche er die theuersten Rechte des Volks zu beeinträchti- gen gezwungen ist; die wichtigsten Güter des Bürgers, sein Blut und Gut, steZen zu seiner Verfügung; der Organismus der | Staats-Maschine wird bis in die untcrsien Stellen durch Män- ner nach seiner Wahl geleitet ; die Klassen der Geistlichkeit, welche ihm feindlich seyn könnten, sind durch den Terrorismus einge- | hüchtert und verlieren ißren Einfluß; die Presse, die gefähr- liste Feindin der früzern Minifter, unterstügt ihn einstimmig in allen seinen Maßregeln, und endlih {üben ihn zwci der größten Mächte gegen jedèn Schatten von Besorgntß, den die

| | ernstlich bedroht werden sollte, aufgefordert oder unaufgefordert zu | | |

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Stellung des Auslandes ihm einflößen könnte. Welche Verant- «ortung wird auf ihm lasten, wein er mit all’ diesen ihm zu

Gebot stehenden Mitteln seine Versprehungen niht zu erfüllen | | bens

vermag! Der wichtigste Punkt abcr, die Enticheidung der Frage - Will die Nation das System des Hrn. Mendizabal? | kann sich ers durch die Erfahrung auf?lären; einem Ausländer | steht die Beantwortung nitt zu. Ich beziehe mich nur auf | folgende inhaltschwere Worte, welche der Marquis von Miraflo- | res ín die Abeja vom 7ien einrücken ließ: „,„Man muß die | Nationen betrachten, nicht wie man wünscht, daß sie seyn tndch- | ten, sondern wie sie sind. Fand die Stimme der Freiheit in | Spanien Antlang, als sie angerufen wurde, bei so vielen verei: | teilten Versuchen in den Jahren 1823 bis 1832? Untworten | möge mein ungläEklicher Freund und Gefährte Torrüos! Ant- | worten möge Mina, der nur durch die Fürsorge des Himmels | gerettet wurde! Und Spanien hätte sich gcändett? Was würde | aus der Sache der Freiheit und der Fortschritte geworden seyn, | wenn nicht die Umänderung des Thronfolge: Gesches die Zügel | des Staats in die erlauchten Hände gelegt hätte, welche sie jebt | führen?//// Herr Mendizabal leöt seit langer Zeit von seiner | Frau geschieden; sein Sohn, welcher viele Talente besizen soli, | vollendet gegenwärtig seine Studien in Deutschland.“ |

| Portugal |

Lissabon, 19. Dez. Die Regierungs - Zeitung ent- hált eine amtliche Anzeige des Jus*iz-Ministers, daß nah dem Be- | richte des Distriktsrichters von Moura am 3. Dez. sechs ver- | larvte Bewassnete in das Gesängniß der leßteren Stadt einge- | drungen seyen und die dort sißenden politischen Verbrecher | Pacheco, Thomas und Navalhas ermordet: hätten.

Dasselbe Blatt theilt einen amtlichen Bericht des Civil- Gouverneurs von Villareal mit, wonach die Guerillas des Lopez in Galizien, welcher die Provinzen Lugo und Coruña durch- streifte, vernichtet worden wären; sie seyen, heißt es, am Ulta- E e Verlust von 60 Gefangenen und 34 Todten geschlagen worden.

Ein Dekret des Ministers des Jnnern hebt den Anleihe- Vertrag über 100 Conto de Reis auf, welche nah der Bestim- mung von Sílya Carvalho auf Verbesserung der Heerstraßen

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von Geist und Erfahrung, denselben nah Lissabon begleiten wird. | Zwischen der Königin Donna Maria und ihrer Stiefmutter, der

Wittwe Dom Pedro's, herrscht jelzt wieder ein gutes Verneh- sieht sie in einer und derselben Kutsche mit einander ausfahren. Es fragt sich aber, ob diese Eintracht von langer Dauer seyn wird. Das Packctboot „Nautilus‘/, welches so ebet nach England absegeln will, hat 10,000 Sovereigns auf ReŸ-

| nung der Zinsen der 3proc. Portugiesischen Obligationen an Bgrd.

Man fárchtet sehr, daß das Ministecium sich in der nächstea Session vor den Cortes nicht werde halten können, die Königin soll sich aber, obgleich sie wiederholentlic) dazu aufgefordert wor den, geweigert haben, zu einer Auflösung der Cortes ihre Zu- flucht zu nehmen. Jhre Majestät erfreut si der besien Gesund- heit. Dein Einfluß, den jeßt gewisse Damen ihres Hofes auf sie ausúben, dárfte wohl durch ihre neue Vermählung ein Ende gemacht weöden.“

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@lila. Ztg.) Dis, Pforte hâst nach ivie vor ihr Augenmerk auf Verbesserungen in aüen Zweigen der Administration gerichtet, und ob es ihr gleich nicit immer glücken will, die vielen Mißbiäuche zu heben, die hier seit undenklicher Zeit eingewurzeit und dur) die Zeit gleichiam geheiligt sind, so muß man doch den guten Wiüen anerkennen, der sie init vieler Selbstverleugnung zum Besten des All- gemein:n handela (äßt. Der Sultan sucht unermüdet die Wohlrhaten der Civilisation unter seincn Glaubensgenosjen zu verbreiten und durch Vermehrung der intellekcueüen Kräfte wieder zu ersehen, was an materiellen eingebüßt worde Allein er ist noch weit vom Zicle, und es dursie thm kaum ver- gônnt seyn, seine Bemühungen in diesem Leben noch belohnt zu (ehen, denn cine so tief gesunkene Nation, ivie die Ottomanische, stráubt si gegen alle ihre Sinnlichkeit nicht befriedigende Neues rungen und kann nvr schr al!náig aus ihrer Abgestumpftheir gezozcii werden. Das is es aber, was die Pforte entkräftete, was sie mehr als aile von Außen erlittenen Unfälle zu einer Macht zweiten Ranges herabseßte, und was jeden Versuch, 15 die verlorne Größe wieder zu ver\chafsen, mißlingen läßt, Dew aufmerksamen Beobachter kann es niqgzt enigchen, daß, so lange das Ottomanische Reich von innern Krämpfen leidet, die Barbare der cinzuführenden Civilisation die Stirn bietet, und der natür- liche Lauf der Dinge durch schnelles Vorgreifsen gestört wird, die Pforte, in eine falsche Position verseßt, der Spieiball jedes Eù- eignisses blabt, cas ven Jnnen oder Außen sîch zutragen kann. Das \chœeinen die Seemäczce aber zu übersehen und dem Sul- tan zu viel zuzumu- Zen, wean sie ihn anfeuern, sih dem Einflusse Rußlands zu enrztehen und auf eigenen Füßen zu stehen. Dies ist bei den inneren Verhäitnissen des Landes jo gut wie un- möglich, und der Sultan würde es bitter zu bereuen haben, wolite er den Rathsch!ägen Englands und Frankceihs Gehör enten; er befiadet sich gewissermaßen in derselben Lage, wie Ludwig ‘Philipp, auch zur Erhaltung des inneren Fries Alles aufbieten muß, um mit den anderen MàH- ten in gutem Einvernehmen zu bleiben Dieser mus die Juli - Revolution erst vergessen machen, um aller Par- teien Meister zu werden. Der Sultan muß den Verluft des Turbauis erst verschmerzt schen, um seiner Neuerungelust voliez Lauf lassen zu können. Er ist eben \o sehr von der Schwierig- teit seiner Lage durchdrungen, als der allgemein vewunderte König der Franzosen; er findet daher in der Ullianz mit Rußland eine ähnlicze Beruhigung, wie jener se in dem Sündmsse mit Eng- (and erlangt zu haben wähnt. Man muß es demna selijant finden, das dem Sultan zugemuthet wird, einem Schußzbündniß zu entsagen, während Andere Ailianzen nah Gefallen zu schließen oder zu (ôjen gedenken, und doch 1st es so. Seit einiger Zeit wird zier wieder Alles in Bewegung gesest, um das Batiòd zu sprengen, welches die Piorte an Rußland taupft. Nichts wird gee spart, um den mächtigen Nachbar beim Sultan zu verdächtigen, und ißn zu vermögen, sich England und Frankreich in die Arme rfen. Allein alle Bemúdhunget waren bis jebt vergeblich, sollten doch aiu Ende die

R 1 Konstantinopel, 2. Dez.

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zu werfen,

und die Agenten der bciden Seemächte

| Ueberzeugung erhalten, daß, wenn sie keine andere Argumente als

die Präponderanz Rußlands vorzubringen haben, sie die forte nur desto mehr in thren j:ßigen Ansichten bestärken, da es gerade die Machr Rußlands ift, die hier imponirt und auf die man ôei allen außerordentlichen Ereignissen rechnet. Bisher iießen sie sich aber dadurch nit abschrecken; alle Versicherungen des Sultans, daß er sich von Rußland nicht trennen werde, werden Üderhört und so ausgelegt, als weni er das Gegentheil versichert häcte. Auf diese Weise kann es nicht befremden, Berichte von hier aus in die Journale úbergehen zu sehen, die ert veder den bösen Willen der Berichterstatter, oder deren geringe Einsicht bewe:jen, die aber doch immer die Verlegenheiten der Pforte vermehren.