1836 / 6 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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clifse: Secrctair des Innern, Herzog von Richmond; Secretair der auswärtigen Angelegenheiten, Herzog von Wellington; Ko- ‘onial:-Secretair, Lord Stanlep ; erster Lord der Admiralität, Lord Aberdeen; Präsideot der Ostindischen Kontrolle, Lord El- enborough; Vräfident der Handels: Kammer, Lord Ashburton; Kanzler des Herzcathums Lancaster, Herr Goulburn ; General Postmcijter, Sir J. Graham ; Generalfeldzeugmeister, Sir G. Murray; Secretair für Irland, Sir H. Hardinge; Münzmei sier, Herr Wynn: Kriegs - Secretair, Lord F. Egerton; Zahlmnei- er der Armeen, Sir R. Vyvyan. Hierzu fügt das genannte Blatt noch die Nawen Lord Lowtker, Lord G. Somerzjet, Beckett,

Pollock und Foller, und meint, ein so zusammengelestes Mini | sterium würde allen Stürmen der O'Tonnellschen und der Ruf: | S ( 1 ordentl dec Theologie an der Universität, Hr. Heinrich August Schott,

sellschen Partei Troß bieten können, und ein solches Ministerium werde in wenigen Wochen am Ruder seyn, um die Ehre Alt: Englands zu retten. Während die Tory - Zeitungen sich mit solchen Hoffnungen schmeicein, bebaupten die minisieriellen, es

habe noch keine Verwaltung so fest gestanden, wie die jelzige in |

diesem Augenblick, und auch die radikalen übevhäufen das Mi- nisterium mit Loveserhebungen.

zu Zwerken des allgemeinen Voikeunterrichts sollie aufgeben wol- sen, und der Spectator, eines der radikaisten Blätter, sagt unter Anderem: „Es ist Thatsache, daß die Verwaltung der ¡eigen Minister vom schönsten Erfolge gekrönt wird; daher der Aerger der fleinen Tory - Scribenten und Amtsjäger, denn nur diese sind es, die alle die Geschichten von einer bevorstehenden Ministerial Veränderung verbreiten, während die großen Häupter der Oppositions, Partei, Sir R. Peel, der Herzog von Welling- ron, Lord Lyndhurst und Andere, ganz ruhig auf ihren Land- figen leben und selbst das achtharste und glaubwürdigste Organ hrer Partci, die „Quarterly Review“/, in seinem Dezember- Hefe avch nicht eine Zeile von Partei - Politik enthälr. Das Land befindet sich in einem seltenen Gedeihen, und Lord Melbourne und seine Kollegen erfreuen sih ailgemeinen Beifalls, Ju Jrland wird Lord Mulgrave von der Masse der Nation und von der liberalen Aristokratie unterstüßt; seine Höflichkeit gegen die radikalen Mitglieder, die Entfernung fac- tidser Magistratêpersonen, die Aufldsung der aufrührerischen orangistishen Yeomanry und neuerlich die Befreiung des Herrn Reynolds aus seinem Gefängniß, dienen dazu, seine Poputarität zu vermehren. Auch in England und Schottland ist das Be- nomen Lord Melbourne's, so oft sich ihm eine Gelegenheit dar- Lot, die Palitik der Regierung zu zeigen, wie bei der Ernen- nung von Lord- Lieutenants und bei der Besetzung von Pfrün-

den, den Reformern überall zu Dank gewesen, und es kann keine | l ! Nr, 9 vom 7. Mrz 1834 (S. 189 bis 200) beigefügte Ver-

Klage darúber geführt werden. Manche meinen zwar, die Mi: aiser machten nicht hinlänglich energischen Gebrauch von ihrer Macht zu Gunsten des Liberalismus und seiner Anhänger; was edo die Verwaltung der Minister anbetrisst, so ijt sie fast obne Ausnahme populair und preiswürdig.“/

Von der Expedition nah dem Euphrat hatte man in Malta Nachrichten bis zum 6. Oktober, zu welcher Zeit Oberst Chesney eben von einem heftigen Fieber zu genesen begann. Das grd- ßere Dampfboot war flott, und man erwartete, daß cs binnen wenigen Tagen auf dem Wege nah Bussorah seyn würde. Es war- am 26. September vom Stapel gelassen worden, unter Ab- feuerung von Geshús und Raketen Und zum großen Erstaunen

der ‘Eingebornen, die sih niht genug wundern ‘konnten, Etsen

\chwimmen zu sehen. Die Türkische, die Arabische und die Eng- (ise Flagge wehten auf diesem Fahrzeuge. Oberst Chesney war wieder auf unerwartete Schwierigkeiten von Seiten der Behörden gestoßen, hoffte jedoch, tros aller Hindernisse, beide Dampfbôte in Gang zu bekommen. Er wollte indeß nur mit eincm die weitcre Fahrt antreten. Lieutenant Lonch war so eben von eincr Mission an die Araber zurückgekehrr. Er hatte den auédruEcklichen Auftrag gehabt, den Jntriguen entgegenzuwirken, die zur Behinderung der Expedition angezettelt wurden, und al- lem Anschein ngch hatte ex diesen Zweck erreicht.

Niederlande.

Amsterdam, 31. Dez, Die heutige Nummer des Han delsblads publizirt bereits das nunmehr von beiden Kammern angenommene Gejes in Bezug auf.die Erhöhung des Zolles von ausländischem Getraide.

Der Minister der auswärtigen Angelegenheiten im Haag hat gestern ein großes diplomatisches Diner gegeben.

Belgien.

Brüssel, 31. Dez. Das heutige Blatt des Monuiteurs | Ulm nach Friedrichshafen zu führen, | achtbarer Verein sich gebildet, mit dem Namen Rupprecht an

enthält das Gescß in Bezug auf die sogenannten Loos-Renten. Vom 1. Jan. 1836 ab fommt das. von den Kammern ge- nehmigte neue Regulativ des Brief-Portos in Anwendung. Zur größern Verbindung der Vertheidigungs - Linie gegen

Holland joll cin Zweig der Eisenbahn über Diest und Hasselt |

geführt werden, welche beide Städte befestigt werden sollen.

Man arbeitet an dem Plan zur Vollendung des großen |

Nord-Kanals längs der Holländischen Gränze.

Deutscland. Leipzig, 3, Jan. seph Gusitow aus Rufkland sein drittes Konzert.

ruf allgemein und laut, ja stürmisch. weihtre Meister seines Instruments spielte mit Holz auf Holz und Stroh das Glöekchen: Konzert über ein Thema von ‘Paga-

gini, Varzationen von Maiseder und Variationen úber Russische ! Volfslieder, unter andern über: „Die gepflasterte Straße.“ Aber | diese. Straße war mit Harmonika.Glecken belegt, über welche die Tône in Stróômen hinrollten oder tanzend hinflogen, rein wie |

Perlen, lauter wie Goldkörnchen. Diese Klanafiguren sollte ein Chladni sehen und zeichnen! -— Wir Mh ie, als vie E ten, eine Metalléolie Unter den Füßen des Tisches könne dabei mitwirken. Es war bloßer Zufall, daß ein gewöhnlicher Tisch, auf dem die Stroh; und Holz-Harmonika liegt, damals, um ihn zu erhöhen, auf biecherne Teller gestellt worden war. Gestern itand ein höherer Tisch auf den Brettern. Bei diesem Klang- „Znstrumente hat also Meister Vulkan auf keine Weise die Hand matt im Spiele, Der Meister ‘Paganini-Gusikow thut Alles.

_ Jena, 2. Jon. (Weim. Ztg.) Unsere Universität be- igt je6t in allen Fakuitäten 30 ordentliche, 24 außerordentliche Profesjoren, 12 ‘Privat-Dozènten und 9 Lehrer der Künste. Die Zah! der Studirenden “is in diesem Winter-Halbjahre 454, und zwar 208 Junländer und 186 Ausländer; mis dem Sommer; Sewnester um 9 gestiegen, nannten Halbjahre Mot tegelehrsambeit, schafiè, b

phie auf Universitäten zu vex

L i Jun dem lebztge- widmeten sich 190 der Theologie , a l der Arzneikunde und 49 den Wissen:

ehen“ pflegt, Von diesex Anzahl

Der Sun |pôttelt ber die | Ansinuation der „Times ,‘” daß Lord Melbourne den Grundsatz | der Aneigrung des Uebershusses der Jrländischen Kirchen: Fonds | | ! unfer die Armen vertheilt und auf Veranstaltung der Herzogl. | Almosen:Kommission heute 200 Armen ein krästiges Mittagsmahl

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sie ist im Vergleich |

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è man wier bem a ewt Mamen Phitosor |

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chieden zu. Michaelis 1835 aus: 31 Theologen, 29 Juristen,

| 7 Mediziner und 14 Philosophen, neuaufgenommen wurden da-

gegen 37 Theologen, 24 Juristen, 12 Mediziner und 14 Philo- sophen. Lehrer und Studirende folgen ihrem Berufe mit einem Fleiße, welcher der Universität die verdiente Achtung in den Au- gen der Welt und gegründetes Vertrauen bei den Aeltern et: hält. Auch beweist die lebte Zeit, mit nur wenigen bedauerli- chen Auénahmen, daß die Jünglinge immer mehr den unshäb- baren Werth ihrer Studienzeit erkennen und sie niht an Be- \chästigungen vergeuden, die außerhalb ihrer Sphére liezen und sie in Verirrungen und Unglück führen würden.

Am 309sten v. M, entriß ein Schlagfluß schnell und unge- ahnet den Geheimen Kirchenrath, ersten ordentlichen Professor

den Lebeuden, seiner Familie ein geliebtes Haupt, der gelehrten Anstalt ein thätiges, berühmtes Mitglied, der Wissenschafc cinen treuen Beförderer, der protcstantischen Kirche eine Stüge. Die Traver úber diesen Todesfall ist allgemein.

Gotha, 2. Jan. Ju hiesiger Stadt, so wie überall im Lande, wird das heutige Felt, der Geburtstag unsers Durchlauch- tigsten Landesvaters, mit der aufrichtigsten Theilnahme begangen. Auf Anordnung Sr. Durchlaucht sind 100 Klafter Brennholz

im hiesigen Hospitale bereitet und auch in der Hütte des Dürf- tigen dieses festlichen Tages mit dankbarem Herzen gedacht worden.

München, 30, Dez, Es haben seit gestern keine nähern Nachrichten Über die Reise Sr. Maj. des Königs verlautet. Die angekommenen Briefe sind alle sehr kurz und sogleich nach der Landung geschrieben worden, um schnell die Nachricht von der glücklich vollendeten Seereise nah Bayern zu bringen. Sie stimmen darin überein, daß die Fahrt außerordentlich chnell und selbs angenehm war. :

Heute Nacht wird der Präsidial - Gesandte der Deutschen Bundes-Versammlung, Graf v. Müúnch-Bellinghausen, von Frank- furt auf der Reise nah Wien hier erwartet. Es ist für ihn ein Quartier in einem hiesigen Gasthofe bestelle. Se. Excellenz wird sich, wie man vernimmt, einige Tage hier aufhalten.

Von den (gestern erwähnten) Königl. Bayerischen Bekannt- machungen aus Anlaß des Zoll-Vereins mit Baden lautet die erste so: „Jn Folge des am 1. Jan. k. J. veriragsmäßig ein- tretenden freien Verkehrs mit dem Großherzogthume Baden verändern sich die Anordnungen, welche bisher an der Gränze des Künigreiches gegen das Großherzogthum Baden zum Zwecke der Zoll: Erhebung und der Zoll- Aufsicht bestanden haben; es wird demnach, mit Beziehung auf das dem Regierungs -Blatte

zeichniß der Haupt-Zoll-Aemter und der Neben-Zoll-Aemter erster Klasse an den Gränzen des Königreichs Bayern, so wie auf die im Regierungs-Blaite Nr. 10 vom 10. März des nämlichen Jah- res verkündete Uebersichr der Haupt-Zoll- und Neben-Zoll-Aemter im Innern des Königreichs, endlich auf das imRegierunge-Blatte Nr. 17 vom 5. April vorigen Jahres enthaltene Verzeichniß der Ober- Controlleure an den Gränzen, hierdurch zur öffentlichen Kennt- niß gebracht, daß, vorbehaltlich der weiteren Bestimmung, zur Zeit die bisherigen Gränz - Haupt - Zoll - Aemter Würzburg, Nèil- renberg, Rheinschanze und Speyer in die Reihe der Haupt-Zoll- Aemtet im Innern übergehen, und daß die Neben - Zoll - Aemter Frankenthal und Germersheim kúnftig als Neben-Zoll-Aeinter im Innern, Oggersheim und der Posten am Krahnen bei Speyer als Exposituren beibehalten seyen; den Beamten und Bedienste- ten, welche dur die Erweiterung des Zoll-Vereins ihre amtliche Wirksamkeit verlieren, wird zu ihrer Beruhigung das Nähere durch die General-Zoll- Administration ohne Verzug eröffnet wer- den. Múrchen, den 24. Dez. 1835. Auf Sr. Maj. des Königs Allerhöchsten Befehl: v. Wirschinger. Durch den Minister : der General-Secretair Gietl.“ E ;

Jn der Runkelrüben - Zucker - Fabrik des Geheimen Raths von Ukschneider zu Obergiesing finden sih_ Ju- und Ausländer ein, um sih da in der Runkelrüben-Zucker-Fabrication einzuüben. In 24 Stunden wird in dieser Fabrik aus den Runkelcüben der Rohzvcéer dargestellt, und in denselben Formen, in welche der Syrpp eingegossen wird, au gleich zu Me:is-: Zucker raffinirt. Der Fabrications-Prozeß is dort so abgekürzt, daß Herr v. Ub-

| schneider sich veranlaßt findet, im Jahre 1836 neben der bereits | zu Obergiesing bestehenden Zucker - Fabrik noch drei neue, und | zwar zu Schleißheim, zu Erchina und bei Triesdorf im Rezat- | Kreise, anzulegen.

Augsburg, 31. Dezember. (Allgemeine Zeitung.)

Mährend die j hat in Lindau ein sehr

bereits bei dex Regierung um die Erlaubniß eingekommen ist, eine Eisenbahn von Lindau nah Augsburg an- legen zu dürfen. Die Besorgniß, durch die Thätigkeit der Nach- barn überholt zu werden, is der wirksamste Impuls, der keine Wahl noch Zögeruug gestattet. Sähe Württemberg noch cine Zeit lang ruhig zu, wie Eisenbahnen von Basel nah Mann-

der Spiße, der

| heim, von Lindau nah Augsburg, von Augsburg nah Nürn- | berg vorbereitet werden, (Leipz. Ztg.) Gestern gab Herr Jo- | diese Bewegung anschlds}e, : / Die Aner: | fennung im vollen Saale war eben so gerecht, als der Beifall- | Der von der Natur ge- | | | thig gemeinsames Zusammenwirken ist, um so mehr als, nach-

dem die Zollschranken gefallen, die betreffenden Staaten nur Ei-

ohne daß man sih in jenem Lande an so is klar, daß der Wärttembergi- sche Handel außerhalb der Haupt -Communicationen fiele, und namentlich den größten Theil seines Transit- und Speditions- Verkehrs verlieren müßte. Es zeigt sih dabei, wie dringend nd:

nen Körper mit gleichen Jnteressen bilden, so daß, was der eine gewinnt, allen zu gut kommt. Aber dem Rührigsten wird der Preis zufallen! Wix wollen, von allen andern Vortheilen abge- schen, nur auf Einen aufmerksam machen. Im nächsten Fräh- jahr beginnt der Bau des Main-Donau-Kanals und der Mänchen- Augsburger-Eisenbahn, falls bis dahin die Entschädigungs-Forde- rungen der Post 2c. ausgeglichen sind, was zu hoffen ist, da in dem mehrervähnten Reskripte der K. Regierung ausdrücklich der Wunsch des Monarchen, die Arbeiten im Frühjahr beginnen zu sehen, an den Tag gelegt war, Der Kanal, dessen Kosten auf 8,500,000 Gulden veranschlagt sind, soil in jechs Jahren vollen- det seyn; die Eisenbahn, die vielleicht 2 bis 21/, Millionen ko- stet, kann in weniger als der Hälfte jener Zeit ausgeführt wer- den. Es werden aljo in den nächsten sechs Jahren gegen 11 Mill, jährlich fast 2 Mil, den Arbeiter-Klassen, dem Gewerbfleiß des Voikes zugewendet werden, ohne daß sie einer nüblichen Industrie des Landes entzogen würden, Der für das Allgemeine ohnedies nußzlose Europäische Papier: Verkehr wird die meisteu Kapitalien, welche die Eisenbahnen in Anspruch nehmen , liefern, Man er- wäge, welche Masse von gewinnreicher Thätigkeit dadurch hervor geruseli, welcher Gewerbfleiß gewecêt, welche Talente zu neuer, ungewohnter Entwickelung gerufen werden man erwäge, wie durch

| die Vertheilung dex Eisenbahn-Actien unter dgs größere Publikum

Württemberger ch anschicken, eire Eisenbahn von |

Tausende und aber Tausende an die großen Junteressen des Gi, werbfleißes, des Friedens, des inneren Fortschrittes, mit Einem | Wort, an die Jnteressen des Staats im schönsten Sinne deg | Wortes, gekettet werden die größte moral!she Wirkung, die Þ

durch kein Geseß, kein Gebor, keine Polizei, keine Geld: noch

Militairmacht bewirkt werden könnte, sondern die bloß durch ver, ständige, friedlihe Anwendung der innern Kräfte, ohne alle Opfer F

des Staats, bewirkt wird. Der Staat wird sogar bedeutende Ersparnisse, namentlich in den kostbaren Chaussee: Bauten machen

die am meisten durch die Güter- und Post-Wagen ruinirt wer, F den, d. h. durch diejenigen Wagen, deren Ladungen künftig den Eisenbahnen zufallen. Um so zuversichtlicher läßt sich ein freund, F

liches fôrderliches Entgegenkommen der Regierungen, von denen

die Bayerische und die Sächsische mit so hochherzigem Beispie(e |

vorangegangen sind, hoffen.

Núrnberg, 26. Dez. Da die hiesige Eisenbahn, als erste Deutsche, ein besonderes Jnteresse cinfldßce, so dürften gende dem Morgenblatte entlehnte Nachrichten darüber mg nicht veraltet erscheinen: „Die Eisenbahnfahrt ist nun seit af Tagen in vollem Gange, der Zudrang dabei fortwährend Une, hört. Es sollen täglich gegen 200 Fl. eingenommen werden, wy wenigstens 1200 Passagiere täglih vorausseßt; denn je nach diy besseren Plätzen werden 12, 9 oder 6 Kr. für eine Fahrt nah Färthby zahlt. Es istübrigens wahrscheinlich, daß weit. mehr Personen täglih die Fahrt machen,

plal usurpiren, welche nur neun oder sechs Kreuzer bezahlt ha

ben c. Doch wird diesem Uebelsfande bald abgeholfen seyn; e f würde auch dem Unternehmen selbs schaden, wenn man, wie bi her, sich immer um einen Plah fast schlagen müßte. Wenn die f

Frequenz so fortdauert, dann wirft das Unternehmen freilich ein

* beträchtliche Rente von circa 34 pCt. ab. Allein daran is aug} Wenn der A Neuheit vorüber und df" l

nicht zu denken. Neugierde der beiden Schwesterstädte und der Umgegend befrie: digt seyn wird, dann hört der übergroße Zudrang auf, und tir wollen zufrieden !eyn, wenn täglich etwa 500 Personen sich der Eisenbahn bedienen.

bewegen ; aber daß Dreiviertheile Fußgänger scyen, dürfte wohl nicht bestritten werden.

Seiten des größten gen Rücksicht ausgegangen.

die Eisenbahn bloß zwischen : einer beträchtlichen Rente nicht wohl die Rede seyn kdtine; dat aber sahen sie ein, daß es gut sey, den Anfang zu machen, und

mung mit ermuthigt zu haben. heit voraussehen, wird, und Würzburg 1 dacht genommen haben 1ird. serer - Bahn | hon viel davon geredet worden, sogar bemerkt haben,

eifrig mit Hrn. Denis, ten und si sehr günstig über hahn-System ausgesprochen habe. daß ein stentheils auf 3, pCt. herabgeseßt sind *).

Geiste des ganzen Unternehmens gehandelt, die Dampfwage1 eintreten zu lassen, obgleich zugegeben is, daß dieselbe bei

gen wird ange\chafft werden müssen,

derlichen Reparaturen des Dampfwagens eintreten. Ob das Pr jekt, von dem neuerdings geredet wird, Kronacher Steinkohlen (w gebrauchen, nachdem man sie, da sie sehr shwefelhaltig seyn s

len, zur Gaébeleuchtung der hiesigen polytechnischen Schule, vie des Theaters 2c., benußt! Ließe id

realisiren, dann wäre eine Hauptschwierigf

leiht auch anderer öffentlicher Gebäude, M sich realisiren wird, lasse ih dahingestellt seyn. dasselbe aber wirklich keit, die sih bei uns der Dampfwagenfahrt entgegenseßt , Theurung der Steinkohlen, gehoben ; denn ein Professor der h sigen polytehnishen Schule foll berehnet haben, daß: nach Benu

zung des Kronacher Materials zur Gasbeleuchtung die Heizunj

des Dampfwagens- fast nichts mehr kosten würde. Herr mer verlangt in seiner Schrift, man solle cs so einrichten, d

man jeden Augenblick von Nürnberg nach Fürth und von Fürt|'

nah Nürnberg fahren könnte, was nur bei Anwendung von ‘Pferd!

Daß Abfaÿrten von Halbstunde zu Halbstunde wünschenswert! wären, ist nicht zu leugnen,

men wäre, ein Wagen abfahren könnte; denn an Markt - und Meßtagen dürfte die Nothwendizkeit, eine Stunde warten z

mússen, eine beträchtliche Anzahl

wagen fährt, die a vor- wird, und zwar |o kann. Dos ist diese Einrichtung nur provisorisch, j Erfahrung eine andere zweckmäßiger erscheinen lassen wird; age eine längere Erfahruna r | E allviertelstündiich Abfahrten gewünscht werden. können.

Würzburg, 29. Dez. Die Kreis-Regierung folgendes Reskript Donau Känals, erlassen: „Die K. zeichneten Unternehmens 1 die Theilnahme der Unterthanen in zu haben, welcher der Fürsorge ihres Wohl derselben entspricht. Nun, wo geben sind und der Beginn der Arbeiten bevorsteht,

*) So eben erfahre ich schaft zusammengetreten, und daß dort und in der Umgegen 700,000 Fl. unterzeichnet jeyen in ver Kichtung auf Würzvurg entgegenzukommen. unser Sk chen Bahn hat mit dem Wagen 175/000 Fl, gekostet, i Summe aber gus das O G Q L R nau @

Xa ). eiti 69 j 1 zung du B on nicht 9 gei (Uner des Ginfendert./

einem Grade rege gem

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da bis je6t eine entseßzliche Unordnung herrscht, F Manche mitfahren, die nichts bezahlt, Manche einen Zwdlfkreuzer |

Eine von dem Landrichter Wellmer he rührende Schrift úber die hiesige Eisenba,zn hält viel zu einseitig die Rúfsicht auf volle Nentirung des Unternehmens fest. Hätte man sich von dieser Rücksicht von Anfang an allein leiten lassen, |* so wáre gar nichts zu Stande gekommen, und man is auch von |* heils der Gesellschaft nie von dieser. einseit F Die meisten Actionaire wußten | con, als sie die Actien nahmen, zu beurtheilen, daß, so lange F Nürnberg und Fürth bestände, vi E

pr. Fahr statt. im Ganzen nicht ersprießlih für die Spekulanten aufs Steigen.

wenn es auch ein Opfer koste. Darf Loch die hiesige Eisenbahn! j Alle Fonds, mit Ausnahme der Spanischen, gingen im Laufe des

Gesellschaft es sich {on zum Ruhme anrechnen, zur Dresdew 6 Fl, J 9 S) E Î e l zur München - Augsburger Eisenbahn - Unterrith: | Fl,, Integrale um 4 pCt. , Oesterreichische 500 Fl. - Loose um Und fask läßt sich mit Gewiß F daß, noch che die leßtgenannte fertig seyn man schon auf Fortsezung unserer Bahn nach Kißingen] Polnischen von 500 Fl. gingen etwas Jura, vornehmlich erstere, cinerscits und nach Augsburg andererseits Be?

Wirklich ist seit Eröffnung un man til" daß Freiherr Karl von Roths{ild,/ welcher zur Zeit der Eisenbahn - Erdf\nung hier war, .\sih gar dem Baumeister unserer Bahn, unterhal ein allgemeines Deutsches Eisen" Inzwischen bin ich überzeugt, solches auch ohne Mitwirkung des Hrn. v. Rothsc{ild zu S tande kommen werde, zu einer Zeit, wo die Staats-Papiere mel Es war nur im

[4/4 pCt. placirt. schränkte fi Ardoins.

S 7 zu Paris, um 1 pCt. niedriger, was denn auch nachtheilig auf die

Mangel an nahegelegenen Steinkohlenlagern etwas theuer zu stehet fommen dúrfte, und daß” wenigstens noch ein zweiter Dampfwa\* wenn die Dampfwagensahr!| nicht immer eingestellt werden soll, sobald die nicht selten erfo: 1

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4 lehtere ist {dn weiß und unterscheidet sich vom raffinirten West-

4 durch ‘bedingte geringere * dieses Zuckers hatte fraft und nah Anlegung von Ausweich-Schienen möglich wät!} * Me A E weil die Zucferbrode zur Vermeid 3 oder ivenn ns A0 L aa L tia biex ; P Saite wee tet würde, daß, so wie cine gehörige Anzahl Menschen beljaw F lig bleibt), von“ den Fabriken geliefert werd j E - V AW ene Mane sind. | S getappten enzucker hat sich jedoch b die von den Fabriken R

Passagiere den S m uführen. Das Gesellschasts-Direktorium hat vorl ufig das jus!e f A gewählt, indem zwischen ein und drei Uhr der Damp! 4 und nachher Pferdekraft angewenidt f \ raffinirten Rohr - Z

vor der Ankunft verkauft wirthe wegen seines

daß man von Stunde zu Stunde abfahrt F bis eine längtt F R denn bei dem gegenwärtigen Zudran) . hat so ebck|* also beinahe 5000 Ctr. gedeckten wei é

(n Betreff der Ausführung des Main- und? wurde von dem Inspektor Weinrí L ßen Zucker liefern. Regierung hat bereits 2 L einem früheren Ausschreiben auf die hohe Wichtigkeit des 1

orden waren, welche beweisen aufmerksam gemacht und glaubt dahet, / / ch sen sollten,

aus

schaft sey, Jhre Behau

Ai isd N ptunzge!.; benen Königs um d! tische Bew j ; l

Li Actien sämmtlich pel ss eise des Gegentheils auf das hinlänglichste widerlegt.

werden di

daß in Würzburg eine Actien e Gel, i übe

um der Fortsehung unserer Ba

Königlichen Behörden aufgefordert, dieser großartigea Unterneh-

mung ihre volle Aufinerksamkeit und sorgfältigste Thätigkeit zu-

uwenden und das Jnteresse der Unterthanen daran stets rege zu erhalten. Wenn auch der Kanal selbst den Kreis nicht berührt, so steht doh die Beseitigung der Schifffahrts - Hindernisse auf dem Bayerischen Maine, der den Kreis in der ganzen Länge durhschneidet, in unmittelbarer Verbindung, und der Bedarf an

T cúchtigen Arbeitern bei den an mehreren Punkten zugleich be-

innenden Erd- Arbeiten giebt den Gemeinden dieses Kreises er- wünschte Gelegenheit pee zweckmäßigen Beschäftigung ihrer ar- heitsfähigen Armen. ie Königlichen Distrikts - Polizei: Béhör- den haben daher alébald unter Mitwirkung der Distrikts - Lokal- Armenpflegen den Stand ihrer arbeitsfähigen Armen zu erhe- hen und binnen 14 Tagen anher berichtlih vorzulegen, damit

le oberste Bau: Behörde in den Stand geset werden könne,

die Masse der dispoaibeln Kräfte beurtheilen zu können.“

Stuttgart, 31. Dez. Gestern Abend fand in dem Hause des Freiherrn von Cotta eine Besprehung zwischen den hier an- wesende:1 Abgeordneten des Ulmer Comité’s für Errichtung einer Eisenbahn und mehreren Einwohnern von Stuttgart, welche sich besonders für diese Angelegenheit interessiren, statt.

So eben ist von Seiten des Stadt-Raths der Jahres-Etat der Stadt-Rechnung vom 1. Juli 1835 bis 30. Juni 1836 er- schienen. Die Ausgaben sind berechnet auf 92,057 Fl. 49 Kr., die Einnahmen auf 62,567 Fl. 26 Kr., folglich ergiebt sih ein Defizit von 29,4909 Fl. 23 Kr. Zur Deckung desselben wird

die Summe von 30,000 Fl. (Stadt-Schaden) ausgeschrieben.

Frankfurt a. M., 2. Jan. - Gestern is hier der Freiherr Alexander L aus Paris eingetroffen.

Die Neujahrs - Festlichkeiten wurden gestern in sehr uner- freuliher Weise durch eine staike Feuersbrunst gestört, die gegen 10 Uhr an der „Schönen Aussicht‘ in einem der großen Häu- jer zunächst der Brücke ausbrach und rasch um sich griff. Durch

die angeftrengtesten Bemühungen des Pompier - Corps und der ' U E S is C welche aus Sachsen- haujen ereilten, wurde man bald nah 12 Uhr Mei

Zwar will man beobachtet haben, daß täg!" t Y hr Meister der lich 1200 Personen sich auf der Straße von Fürth hin und he"

Flamme, nachdem nur der Dachstuhl des Hauses abgebrannt

war und der dritte Stock viel gelitten hatte.

Frankfurt à. M., 2. Fan. Obgleich die Schwankun- en in den Coursen der Staats- Efekten im N dieser aut die panischen abgerechnet, nicht eben bedeutend waren, so sind doch

viele Geschäfte in Fonds gemacht worden. Die Liquidation beim

i e eiten usr gewdhnlich einige E in die Umsätze. se

je meisten Prämienhändel und Lieferungs{lú}e laufen am 31. De ab. Der etwas füblbare Geldmangel hielt die Notirung der Oester: reichischen und Holländischen Paptere fast stationair. Die Abrech- nung fand keine Schwierigkeit. Prolongationen wurden nur wenige gemaht. Bei Jntegralen war der Report 3; 5 à 14 pCt., bet Acs- tien 3 à 4 Fl. pr. Monat. Depot-Geschäfte fanden mit 5 pCt. Zins Das Ergebniß der Liquidation für Dezember war

Monats etwas zurück; 4proc. Meralliques um 4 pCt., Actien um 1% pCt. Die 5proc. Ardoins hingegen hoben sih von 48!/, au 50% - passive Schuld von 133% auf 16, Differés Englischer Eri:ssion von 167% auf 18!4. Die Darmfsiädtischen 50 Fl. - Loose und die

deren gar viele am Markt sind; sie dr

hung nahe ist, auf 64! ckten sih, obschon die Zie-

l. herunter. Beim Beginn des neuen

öônda zu hdheretn Preisen eingethan; es fanden sich viele Rehmer

ür Jntegrale, Bank-Actien und öproc. Spanische Ardoins , E pk. Kassa als auf Zeit. Man hatte bessere Notirung von Antwer- pen und Amßerdam und erwartete günsiige Nachrichten aus Paris. Im Wechselbandel ging nur wenig um; die meisten Devisen kann man unter der Notiz baben; nur Paris und London waren begehrt. Disfonto-Briefe waren nicht eben gesucht ; kleine Posten wurden zu Nachschrift. Heute, am Sonnabend, de-

der Handel meist auf Fnéegrale, Actien und 5proc. Die lettexen blieben, auf die Kunde von flauer Notirung

Bude zeigte sich Kauflus; im Privat-Geschäft wurden penern alle

ntegrale wirkte. Oesterreichische hielten sich ftattonair.

Oesterrei.

Pxag, 31. Dez. Man rechnet, daß im laufenden Jahre an 6 20,000 Ct. Kunfkelrüben - Zucker in Böhmen O

F worden und daß Ungefähr der vierte Theil des :

fes an Zueker in un ia, Königreiche , Me See ide

i O wird. Ra nächste Jahr sind

© abriken von sehr bedeutender Ausd

# läßt sich mit eng

sechs Jahren

: bedarf.

di nur schr wenig der eigentlichen er fômmt vielmehr

durch diese Fabriken be- schon ANE mehrere t im Werke, und es Sicherheit annehmen, daß Böhmen in fänf bis der Einfuhr des Westindischen Zuckers nicht mehr Von dem in Böhmen erzeugten Zucker wird tive e R n unterworfen ; l U 99 - Zucker, unter d

Benennung Farin - Zuer , oder als gedeckter ‘atoh 7 Bu@ii in ‘den Handel. Der erstere hat eine hellgelbe Farbe, der

indishen Zucker nur durch seine größere Porosität und das da- specifishe Gewicht. Die Einführung e Anfangs, besonders in der Hauptstadt, einige einmal wegen der Porosität, und dann deshalb, Kosten sämmtli gekappt (d. h. mit abgeshlagener Spike, welche O N Der Widerwille gegen den und je6t sind Prag gesendeten Siferüngen dun und namentlich ziehen ihn die Gast } größeren Volumens dem raffinirten Rohr- Der raffinirte Rüben-Zucker unterscheidet sich vom n uer nur zu seinem Vortheil. Die größte en - Zuker Fabrik und eine der ersten, die errichtet wurde i le dem Fürsten von Thurn und Taxis gehörige in Mith: bei Jung- Bunzlau. Sie verarbeitet täglich 1000 Ctr. en, im Ganzen dieses Jahr etwa §0,000 Ctr, Rüben, wird Sie þ eingerichtet, nachd eiten der Oekonomie, Beamten fructlose ‘Vortellungea ‘Vimiacit , wie höchst nachtheilig ein übrigen Zweige der Landwirth- sind jeßt dur fünsjährige prak-

nah

vcker vor.

edehnterer Rübenbau fär die

le Dobrawitzer Fabrik arbeitet noch mi | : mit Pressen (S ben- 107, und übrigens gaiz nach dem Verfahren, g Au j R hrte, und wie es Dr. Kodweis in seinem Schriftchen harm, ecrüben - Zucfer Fabrication Und in den Annalen der Dd, X11, H, 1, beschrieb, Das Anlage : Kapital für

diese Fabrik war 40,000 Fl, Cony. M,

S panien,

in Ra A 22, Dez, Dep 10, Dezember way für Madrid

6, fp Wiele aber auch ein Tag dep Trauer,

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Das vierte Junfanterie-Regiment der Garde, welches scit zwei Jahren den Krieg in den Nord-Provinzen mitinachte , hielt sei- nen feierlichen Einzug. Nur 7 Offiziere von denen, die vor zwei Jahren hier ausmarschirten , sind wieder zurückgekommen ; 73 andere desselben Regiments sind im Laufe des Krieges gefal: len, da sie der beständige Zielpunkt der Scharfshüßen Zumala- carreguy's waren. Am 9Yten d. übernachtete das Regiment in Alcobendas, wo es von der hiesigen National-Garde, die eine Kolonne dorthin geschickt hatte, bewirthet wurde. Von dieser begleitet, kau es gestern Morgen um 11 Uhr vor Madrid an. Die ganze National - Garde, begleit-t von ciner unzähligen Menge Fußgänger und Equipagen, war den Truppen entge- genmarschirt, und erwies ihnen dort die kriegerischen Ehrenbe- zeugungen. Unter dem Erschallen patriotisher Hymnen und dem lauten Jubel der Zuschauer rückten sie dann bis zum

ten der Königl. Garde, Quesada, empfangen , angeredet Und ge- mustert wurden. Als man eben erwartete, daß man diesen bta- ven Kriegern gestatten würde, mit ihren rühmlich geführten Fah- nen im Triumphe durch die Straßen Madrids zu ziehen, erhiel- ten sie den Befehl, sogleich vom Thore rets ab in ihre Kaserne zu marschiren. Die abgenußkten Uniformen, die eingefallenen und geshwärzten Gesichter der Soldaten sollten nicht das Auge der friedlihen Bewohner der Hauptstadt beleidigen, und statt der „„Tapferen von Mendigorria , Lomba und Guevara‘‘ paradirten die Helden von der Plaza Mayor durch die Straßen. Aber eine ehrenvolle Belohnung ward dem vicrten Regimente zu Theil; der Held von Saragossa, Palafox , erschien in voller Uniform, durchzog die Linien, und begrüßte die Fahnen, und um zwei Uhr fand sh die Königin, nur von der Marquesa Santa Cruz begleitet, in der Kaserne ein, redete mit der ihr eigenthümlichen Huld zu den Soldaten, und gestattete sämmtlichen Offizieren, so wie vier Unteroffizieren aus jeder Com- pagnie des Regiments, die Ehre, ihre Königl. Hand zu küssen. Das Offizier-Corps und ein Soldat von jeder Compagnie wur- den von der National: Garde in einem im Prado belegenen Café bewirthet, wo sich auch Palafex und der Justiz-Minister einfan- den. Abends führten die National:-Gardiiten cine große Anzahl der Soldaten des 4. Regiments in das große Café nuevo, um sie dort zu bewirthen. Die der Freiheit, den Tapfern des 4. Regiments, der Königin, der National.Garde, dem General Cor- dova, dem Herrn Mendizabal ausgebrachten Vivas fanden lau? ten Anklang bei den Kriegern ; als aber einige National-Gardí- ]ten ausriefen: muera Toreno! (Es sterbe Toreno!) verstumm- ten jene, gewohnt, nur auf dem Schlachtfelde Blut zu vergießen.““

Die Frankfurter Ober-Post-Amts-Zeitung ent- hâst nachstehende Betrachtungen, Mendizabal's F ifanz- pláne überschrieben: „Die Madrider Zeitung bringt verschie- dene offiziellé Artikel über die Finanz-Verhästnisse!Spaniens und die Piáne des Kabinets Mendizabal zur Conzolidation der Staatsschuld. Diese Gegenstände sind {ür einen großen Theil des Publikums von bedeutendem Jnteresse, denn es hat sich die Speculation aufs neue den Piastern mit eincm Eifer zugewen-

det, als wäre ihr verbürgt, daß eine Rückehr der früher so harr

empfundenen Katastrophen unmöglih sey. Aber auch die noch zahlreicheren Leser, welche sich nicht täglih erkur.digen nach dem Winde, der an den. Börsen weht, an dem sonderbaren Schauspiel, das uns" eine politische Re- volution durch finanzielle Besänstigungsmittel nah und nach, gleih einer Schuld, amortisirt schen läßt. Unter allen Finanz- Ministern, die jemals berufen waren, aïte Schäden zu heilen, und aus dem Chaos der Verwirrung jene kiare Ordnung her- vorzurufen, die ungemesenes Vertrauen weckt und nährt, ist gewiß Mendizabal derjenige, dem die shwerste Aufgabe gewor- den is, Der Ruhm wird in solchem Fall nah dem Verdienst zugetheilt, denn ein Kapitalist, dem hohe Zinsen (etwa 10 Pro- zent vom Grundstock) richtig eingehen, ist (was so selten!) ein dankbarer Sterbliher er erklärt unbedenklih den Mann, der so besorgt für ihn ist, für einen Halbgott und weiht ihm eine Stelle am Haus - Altar. Also, wenn es gelingt mit den angekündigten, freilich nur in slüchtiger Skizze gezeichneten, staatswirthschafclicen Plänen, so wird Mendizabal's Name neben denen der Colvert und Necker glänzen. Zugleih wäre dadurch ein Haupt - Erforderniß zu guter Verwaltung die Stetigkeit in der Person des Dirigenten nebenbei erreicht, denn man weiß ja, daß Fi: nanz-Minister , die mit Verstand und Glück arbeiten, lange an ihrem Posten bleiben, wie sich an Pitt und Villèle bewährt hat und jeßt an Humann und Cancrin wieder ausweist, Was nun die Artikel der Madrider Zeitung betrifft, so wollen wir sie zwar, so gut es angeht, ihrem wesentlichen Jnhalt nach überseßt mittheilen; wir können ab:r den Lesern nicht viele deutliche Erkenntniß daraus versprehen. Die Orakel bedien-

ten fich von jeher einer dunklen Sprache, und die Finanz-Ora- kel machen darin feine Ausnahme, obschon sie wohl jollten. Die Grund-Jdee scheint uns aus dem bekannten, den Uneinge- weihten ganz „Spanisch“ vorkommenden Saß: „Wer Schul- den macht, bereichert sih“/, afg:leitet werden zu können. Dieser Sab, der Kontrast zu dem anoern, der unter ‘Privatleuten gilt : „Wer Schulden abzahlt, bereichert sich“/, findet nur bei Staa- ten Anwendung und hat, wie die Erfahrung zeigt, in dieser Beschränkung viel für sich. i Schuldenlast hat offenbar den Wohlstand der beiden Nationen eher öeföórdert, als gehindert. ohne Schulden um so rascher zu gedeißen; das Experiment ist aber noch zu machen, und schon hieß es ja, man wisse mit dem Geld im ein neuer Beweis seyn würde, daß ein Staat sich húten müsse, zu wenig Schulden zu haben. Mendizabal’s Prograrim ist : „Ruhe, Ordnung, kein neues Anlehen‘, und er verlangt dazu nur ein „Vertrauens-Votum/“/. dem Gese - Vorschlag, der am 21, Dezember an die Prokura- doren gelangt ist. Wir kommen nun auf die Erörterungen in der Madrider Zeitung: „Jeder Finanz-P!an““, heißt es darin, „er mag noch so klug ausgedacht seyn, fordert, um ausführbar zu werden, Befestigung (Konsolidirung ) des öffentlichen Kredits. Bei Er- dffnung der Session wurde die baldige Anwendung dieses Grund- e M wie der sremden, soll verbessert werden durch sichere ; a Kredits, D. j h \ E ortes in der leßten Session Übergeben, begegnete vielen Einsprü- en; er ist darum zurückgenommen weden, N man Hoffnung s{dpfen, daß die zugesagten Verbesserungen bald eintreten würden, duldig, und wir müssen Besorgnisse entfernen, die über einen so allgemein wichtigen Gegenstand genährt werden, Oft schon f gesa t worden; in Spanien sey noch Alles zu machen (inan

Englands und Frankreichs große Nord-Amerika freilih rút mt sich,

ha6 nichts Besseres anzufangen, als Krieg, was dann

Was das sey, ergiebt sih aus (Wir haden denseiben gejtern mitgetheilt.)

Das Loos der Gläubiger, der einheimischen Der Gese6-Vorschlag über die innere Schuld, den chon daraus konnte

Inzwischen ist das Publikum unge-

ip feiner Bezießung auf dem rechten Weg); aber es

hat auch noch Niemand geleugnet, daß es die Ciemente des Staats-Reichthums in scinem Schoße trage. Von allen Queï- len der Wohlfahrt éfnet sich die des öffentlichen Kredits am schnellstenz es bedarf dazu nur, daß die Regierung ihre Zusa- gen halte und das Volk Vertrauen zeige. Dieser Sch würde nicht gelten bei einer Nation, die von jeher arm gewesen; aber Spamen war sonst reich und mächtig und kann es wiedec werden, wenn man die rechten Mittel, die dahin führen, anzuwenden versteht. Was muß nun eine gerechte Regie- rung, die eine Staatsschuld zu zahíen hat, welche alle Ein-

| nahmen und Ressourcen verzehrt, thun, wenn sie aus eben

dieser Schuld ein Mittel zum Gedeihen für die Nation und zur Macht für den Staat machen will? Welches System au in Vorsch{ag kommen mag, zwei Dinge sind unerläßlich.

| j | | | l | i Î |

nehmen Antheil

: | Zuerst muß die Schuld konsolidirt (liquidirt, regulirt und zur Thore San Fernando vor, wo se von dem General-Kommandan- | ] i

ämort:sirung eingetheile) werden, und dann is für sichere Zinë- | zahlung zu sorgen, nic durch Versprehungen, deren Erfüllung von Umständen abhängt, sondern durch Pfandstúcke (Hypothe- fen) und andere Bürg\chasten, die gescklih angesprochen wer- den können, die Laune der Menschen und die Unbeständigki t der Dinge ausschließend. (Das Zdeal eines Staatc-Schuldenwesens darúber werden die Leser einverstanden seyn. Abec „grau ist alle Theorie!) Um die Schuld zu konsolidiren, muß eine | Nation, die durch eigene Mittel zum Wohlstand kommen will, | die unkonsolidirten (zinslosen) Nom:nal - Kapitalien reduziren | und für den Verlust eine Entschädigung gewähren durch | Verzinsuñg des herabgesezten Kapitals, damit das Ris | sifo, das aus Mangel aa Verirauen und Sicherheit ent- | steht, gegenüber der Möglichkeit, Mittel zu finden zur | Interesscnzahlung, nach und nach verschwinde von der Päknkt- | lichkeit in Erfüllung eingegangener Verpflichtungen, auch die Kapitalien sih erhalten und anwachs:n, so daß sie zum wahren Reichthum werden für die Einzelnen und die Nation. (Wem dieser Saß unklar vorkommt, dem geben wir die Versicherung, daß cer in der Französischen Version, wonach unser Auszug be- arbeitet ist, eben so mysterids lautet; der Sinn is wohl: wenn die zinelose Schuld, im neminellen Kapital heruntergesebt, zins- tragend wird, kommen die daraus entstehenden Effekten in allge- meinen Umlauf uno können leicht realisirt werden.) Diese Wahr- heit ist besonders wichtig für ein Land, wo eine cnorme zinsioje Schuld besteht, die doch nach ihrer Entsichung jede andere an Reinheit und Heiligkeit Úberirifst. Man hat Kapitalien, dle von den Staatsbürgern in kritischen Augenblicken zum dentlichen Dienst hingegeben wurden, auf die ungerechteste Weise in die zinslose Schuld verwiesen, eine Handelsweise, die unsere Nach: kommen in Erstaunen sczen wird.“ (Den Schluß des Artikels _der Hof-Zeitung werden wir morgen mittheilen.)

Ute

Konfantinovel, 2. Dez. (Times. ) Am 2Wsten v. M. hatte Lord Ponsonby eine Audienz bcim Sultan. Die äußere Veranlassung war (wie bereits erwähnt), daß Se. Hoheit das für den König von Enaland bestimmte Geschen? dem Boischaster überreichen wollte. Es bestand in einer überaus glänzenden Tas: batière, mit dem Bildniß des Padischah geshmüct, und es wurde unter Auedrücken der wärmsten Freundschafts - Gesinnun: gen für England übergeben. Der Sultan befestigte dann eigen- händig einen Türkischen Orden an die Brut Lord Ponsonby's, indem er sagte, er könne ein Herz, das so heiß fär die Jnteressea des Ottomanischen Reichs schlage, nicht chne ein Ehrenzeithen lassen. Die Herren Doyle und Bagot, von der Gesändichaft, wurden hierauf ebenfalls mit ihrem Range angemessenen ne es eichen bekleidet, und als der Sultan sich zurüczog, empfahl er L Ministern und Granden, die bei dieser Gelegenheit ver- sammelt waren, den Botschafter, als eine Person, für die er ganz besondere Achtung hege, mit aller möglichen Auszeichnung zu behandeln. 7

Die von dem Kaiser von Rußland zu Warschau an die De- putation der Municipalität gehaitene Anrede zirkulirt hiet in Túrkischer Uebersezung unter den Mitgliedern der Regierung.

Man spricht von einer diplomatish-:n Note, welche Oester- reich kürzlih der Pforte in Betreff des Zustandes von Bosnien úberreicht haben soll, und auf die der Jnternuntius sehr drin- gend eine Antwort fordere. Oesterreich verlangt, dem Vernehmen nach, daß die Pforte unverzüglich Schritte thun soll, äm die Bosnier, deren räuberische Einfälle in das Oesterreichische Siebict natúrlih für jene Negierung sehr verdrießlih seyn müssen, ¿n Ordnung zua bringen. Die Bosrier sind tüchtige Krieger uind können 50,009 bis 65,000 treffäche Reiter ins Feid stellen. Sie sind eigentli h dem Sultan ergeben, werden aber, wie es heißt, von Agenten ausgereizt, die in fremdem Solde stehen.

Ein Schreiben aus den Dardanellen vom 29. November meldet, daß dort 1500 Mann Jnfanterie und §800 Kanoniere stehen, daß vor wenigen Tagen 200 Infanteristen daselbst an- langten, daß noch 1099 erwartet werden, daß man dem Zustand der Schlösser große Aufmerksamkeit widme, und daß Alles nach Kriegsrüstungen aussehe.

Die Pforte soll ihre Einwilligung zu der neuen Absieckung der Griechischen Gränze geben wollen, jedoch unter einer Bedin- gung, die wohl von den drei Mächten {werlich angenommen werden möchte, nämlich unter der, daß sie stch fernerhin nicht weiter in die Ängelegenheiten Griechenlands mischen sollten.

Hafiz Pascha, der tapfere Vertheidiger vou Skutari wäh- rend der leßten Empörung, ist vor drei Tagen hier angelangt; nah dem BDairam wird er sich in sein neues Paschalik Kiutahia begeben.

h In einem Schreiben aus Aleppo vom 14. November heißt es, ganz Syrien befinde sich in dec Ruhe der Verzweiflung. Die Bergbewohner hatten cinen großen Theil ihrer Waffen aus- geliefert, und 2000 derselben hatie man unter die Aegyptischen Truppen gesteckt. Der Seraékier Jbrahim war nah den Grän- zen geschicc worden, um verschiedene Festungen auszubessetn, und sobald er in dieser Beziehung seine Mazpregeln getroffen, sollte er scch nach Damaskus begeben, um einer dort zu haltenden großen Raths-Versammlung beizuwohnen. Einige Personen in Syrien glaubten, Ibrahim ‘Pascha werde nach seiner Rúckkek,xr aus Aegypten jogieich vorwärts gehen und in Klein: Asien eindringen. Aus Alexandrien hat man hier Nach- rihten vom 13. November; es war dort Alles in Bewegung und Verwirrung, weil die Armee ohne Zeitverlust durch neue Rekrutirungen verstärkt werden sollte. Der Pascha befand sich in folcher Geldnoth, daß er ungeachtet des Verbots der Getraide« Ausfuhr, bei der gewissen Auésiht auf eine allgemeine Noth im nächsten Jahre, doch Weizen und Gerste verkauft hatte, um nus nicht ganz in Verlegenheit zu gerathen.

MELLEE

Mexikdò, 24, Oliober, Die wichtigsten Artikel des Gee seßes zur Reorganisirung der Republik (wovon die beiden erse,

die alleinige Anerkennung dex katholischen Religion und ble Rechte