1836 / 10 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

Si

land

Berlin, L Jan. Jm verflossenen Jahre sind in P illau 359 Schiffe mit 22,361 !/, Last angekommen und 369 Schiffe mit 23 §29!/, Last ausgegangen. Von den angekommenen Schif- fen. waren 128 Preußische, 72 Niederländische, 47 Dänische, 44 Nordische, 21 Hannoversche, 18 Englische, 9 Oldenburger, 7 Schwedische, 6 Russische, 4 Lübecker, 2 Hamburger, 1 Ame- rikanisches. Von diesen 359 Schiffen waren 251 beladen, und zwar - 96 mit Stückgut, 67 mit Häring, Thran u. \. w., 21 mit Stein- kohlen, Schleifikeinen u. s. w., 19 mit Eisen, Theer und Pech, 17 mit Salz und 31 mit verschiedenen Waaren. Unter den aus- gegangenen Schiffen waren 49 mit Ballast. Die bedeutendsten Waaren, welche ausgeführt wurden , waren: 4105 St. Zucker, 1312 St. Wolle, 346 Last Ho!z, 19,872 St. Talg, 488 Last

Knochen (nach England), 16,715 Stein Oelkuchen (nur nach

England), 15,268 Stein Asche (nâch Pommern), 14,992 Stein Leinwand und Säcke, 5074 Stein Häute und Felle, 2143 Stein Federn und Posen, 8339 Stein Borsten, 2238 Stein Garn {nah Englaud), 2260 Stein Hanfheede, 14,550 Stein Harf, 13,103 Stein Flachsheede (nach England), 63,502 Stein Flachs (nah England), 3417 Last Leinsaat, 350 Last Wicken (nur noch Engiand), 74 Last Bohnen, 367 Last Erbsen, 226 Last Hafer (nah Rußland), 220 Last Gerste (nach Dänemark), 3561 Last Foggen, 1607 Last Weizen, 9 Schiffe sind noch segelfertig und liegen im Laden; 4 Schiffe halten in Königsberg und § in Pillau Winterlage. Der ungefähre Bestand vom lagernden Setraide und Waaren in Königsberg am Schluß des Jahres 1835 war 9500 Last Weizen, 1900 Last Roggen, 429 Last Ger- ste, große und kleine, 4000 Last Hafer, 370 Last Erbsen ( weiße und graue, 200 Last Bohnen, 69 Last Wicken, 360 Last Leinsaat, 16,000 Stein Flachs, diverse Sorten, 3600 St. Flachsheede, 155,060 Stein Hanf, diverse Soxten, 19,000 Stein Hanfheede. Fünfter Jahres-Bericht der Hufelan d chen SUONR zur Unterstüßung nothleidender erzte.

Dle Uebersicht der Einnahme und Ausgabe bei der pufeland- schen Stiztung im 5ten Fahre des Beftchens derselben e'‘giebt, daß der Sinn für Wohlthätigkeit sich unter den Aerzt:n erhält. Es ka- men im Fahre 1835 ein: 4509 Nthir. 22 Sgr., worunteec 102 Nthlr. 12 Sgr. 6 Pf. außerordentliche Beiträge zum Kapital - Fonds und 710 Rihlr. Zinsen. Ausgegeben wurden: 2433 NRthir. 11 Sgr. 6 Pf - wovon 2070 Rehlr. zur Untersiüßung von act und vierzig hülfsö- dedúrjtigen Lerzten, von denen eilf fortlaufende Pensionen genies fen und 363 Kthlr. 11 Sgr. 6 Pr. zur Befireitung der Verwa!- tungs - Kosten verwendet sind. Der Kassctt - Bestand betrug am Schlusse des verflossenen Fahres 19,550 Rthlr. in Staatspapieren, 45 Nihir. in Golde und 483 R:hlr. 5 Sgr. 8 Pf. in Courant.

Has unterzeichnete Direktorium danft den sämmtlichen Heröeti Theilnehmern für ihre wohlthätigen Beiträge, so wie den Herren Regierunus Medizinal-Räthen uno Kris-Phystfern jür die ausge- zeichnete Sergfalt und den Eifer, womit fie die Zrece der Stif- tunz be drdert habin, und hot, daß leztere sich auch secner ciner regen Toerlnghme erfreucn werde.

WVerlin, den 7. Januar 1836.

Das Direktorium der Hufelandschen Stistung zur Untso:siühßung nothleldender Acrite. Huseland. Klug. Trüstedt. von Wiebel.

Literatur und Kunst England im Jahre 1835. Von Friedrich von Raus- mer. 2 Tyere. Leipz g. -F. A. Brockhaus. 1836. (In

Briefen.)

Der Verfasser giebt uns in einem seiner Briese aus England selbsi den Standpunkte an, von dem aus wir dieses nevelte Werk setner une múdli.ven Geisles- Thâtk gk.it zu betrachten habn. „Be-ichte äus England‘, schreibt ec, „m Ússen einen andern Ton unt Jnuiat h20en, als aus Frantkre!ich Feuerwerfke de: Huügentl cks bietet Yaris; 5er brennt das Kohlenfeaer oer Thätigkeit und des Gedankens den ganzen Tag.‘ Jn der Dat sind diese Englischen Briefe aus der Gearnwart eben fo verschteden von seinen vi lveiproccnett Pariser Brie- fen von 1830, als de jeßigen Englischen Züüände von den damaitgen Franzdfischen Während jene, als Ginzes betrachtet, cin großes Orama btlden, wo wic Tag uin Tag, Stunde um Stunde die sletgenden Zirwicetungen unieiiger Mißve:ständmsse, die unwtiliürlichen Bzebereitungen, die dumpfe Gewitierluit cor der Katasscophe, und dann diese mit nunm he unwidecihlichec Natur-Gewalt etaöbrechen seyei, um darauf, als das Gewitter sf » entladen hat, mit iÿm auf- zuathmen in der abdgefüßlten Lust, und mit im zu-t aue n úover das ohne Roth Umgesiürzte, oder mir ihm uns zua freuen üver die Rückkehr eine: wodölthätigen Ordnung und die Wiederherit. lung des noch Ledenséräftigen, 1 der Total-Eindruck und Charaëter die- ser Beieje ein durchaus anderer. Frankreich if das Land, wo alles Geistige petilirt, und aus dem Luftschaume, der nah den Natur- G seyen zu? Oversläche treibt, kann der geübvte Blick die gähren:- den Tiefen ecmessen. Dem Verrasser war nach wenigen Wochen Aufent- halt ia Varis die Krankheit des stitlichen und politischen Organizmus fta“, und, ohne Prophet zu seyn, konnte er voraus sagen, was kommen maßte und gekommen ist. Ein seltenes Glúck hat den Verfasser auch zum Augenzeugen nit minder bedeutender Erscheinungen in England gemachî. Aber wie anders treten diese auf, und wie anders betrachtet er sie! Troy jiahrelanger Vorstudien der (nglischen Geschichte und Verfassung, wte ängstlich, mit wel- cher pletätvolen Scheu tritt er über die Schwelle. Hier liegt nicht der Plan des großen Gebäudes ofen vor eines Jeden Augen, und nicht in wenigen arithmetischen Formeln ift das ganze Wesen seiner Construction gegeben. Er fühit, cs gehören die ern- eten Forschungen, die sorgjältigsie Pcúfung der einzelnen Verhält- nisse dazu, um diesen Wunderbau mit seinen vielen hundert- bis tausendiährigen Wurzeln kennen zu lernen, zu ergründen. Hker ift fein geiüreiches , leichtes Aburtheilen am Orte: der Ernst muß sich versenten in den Reichthum des Gegebenen, und alle Kraft aufbtes ten, um c in dieser bunten Fälle der Wirklichkeit nur wieder zu eiger getsiigen freicn Hdhe herauszuheben. Um deshalb werden diese Brieje als Lektüre weniger fesseln, dagegen fiehen sie an reicher Auss

Barez.

E E E E E Ger

“ch4 -d at E Ea A L L D E S ee Meng Lear

Allgemeiner A

tenen 442 Dricfe i mit so vieler Umsicht

Literarishe Anzeigen.

Bei A4. W. Kayn, Zimmersiraße Nr. 29, is ec: schienen, 13d in allen Buchhandlungen zu haven:

Ullgemeiner Briefsteller zur Bildung des besseren Geschmac's im gewöhnli- chen und \owierigen Brtefschreiben, vont mehreren Sch-iftüellecn, Schriftstellecrinnen und Geschäfrs- männern. Herausgegeben von J. D. F. Rumpf, Köniul. Preuß. Hofrath. vierte durchgesehene and vec= meh-te Ausgabe. Preis 17 Drle

Wenn diesem Bricfüeller ein so allgemein ausge- zeichneter Beifall zu Theil ward, daß in nicht lan- gem Zeitraume eine vierte Autgabe veranstaltet wer+ den mußte, so kann dieser Lorzug nur durch ihn selbi hegründet seyn, Der Stoff der darin enthal-

aneignen.

T t e reg e rey Ae

erdenflichen Verhältnissen des Lebens getwoähte, da wobl nicht vergeblich nach irgend einem Muße? für elnen ähnlichen Fall gesucht werden fie, Und oie der briefliche Umgang durch edle Sprache und Wendungen geführt, wie der gute Ton der Achtung und Ehrerdvietung und der etgenen Würde, der Büte, und Füroîtte, des Dankes, des Lrostes und Beileids, des Ernstes und Scherzes, dexr Vorwürfe, Verwceise- Warnungen, Entschuldigungen, Red: tfertigungen und Mahnungen , der Fecundsch

hazvt der Ton des Schickiichen gehalten werden | nuß; dies Alles wird man in diescn Voroildern ken- nen lernen und durch fleißiges Lesen sich unvermerït

d8 beute, an bilorischen Forschutigen, an praktische Erbrteruttgeit weit über

jenen. Dem nach hdherer Unterhaltung verlangenden Leser gewäh- ren sie aber auch diese; denn die ernste Scheu, mit welcher der Ge-

\cichts{reiber bescheiden an jede verschlossene Pforte der Gotdischen |

Häuser klopst, um nicht wie ein Kenner einen kritischen Blick hin- einzuwerfen, sondern wie ein wißbegieriger Schüler zu lernen, ftel- len den Leser gewissermafen auf gleichen Fuß mit dem Autor, und wir treten mit ihm wißbegtierig in diese Germanischen Werk- fiätten einer Weltthättgkeit. Ecst allmälig arbe.ten wir uns mit ihm aus dem Tableau bunt untereinander gewürfelter Ge- genfiände zu elner Uebersicht, zu einem Resultate, das g!ücklicher- weise kein dramatisches, vielmehr ein epischcs ist, dean das begúnsiigte England seht nicht am Rande des Abgrundes, wie uns so viele rhetori- sche Stimmen täglich weissagen wollen, und keine blutige Katastrophe drobt, die hisiorischen Stämme der Vergangenheit an der Wurzel zu fällen; es steht vielinepr an der Schwelle ciner reichen Zukunft, nachdem cs eine allerdings bedenkliche Krists, l durch die Kraf! seiner sittlich gesunden Natur, durch die weise und geschickte Mäßigung seiner Lenker, zur Hälfte glück- lich überstanden hat. Dies, aus Leidenschaftlichkeit hüben und drü- ben noch immer verkannte Verhältniß kann man das Resultat der aufrichtigen Forshungen des Reisenden nennen. Ec hebt die große hi- fiorische Thatsache, sclten in Vergangenheit und Gegenwart, hervor, daß diese Lenker, wie auch angereizt, diesmal alle versdnliche Leiden- schaftlichkeit, um der ernen Sache willen, aus dem Spiele lie- ßen, und even dadur siegten, daß sie, mit sceudigem Willen und Aufopferung eigener Faterissen, der Nothwettdigkett die Hand boten. Es if seine patriotische Freude, bei jeder Gelegenheit darauf hinzuweisen, wie sein eigenes Vaterland durch den organischen Ent- wictelungs-Prozeß, den unsere Kdnige geleitet, läng die Mehrzaßl von dem genieße, was selbs noch vielen Radikalen in England nux in uterreihbarer Ferne dâmmert. Um deshalb rügt er sür England den Namen „Radikale, insofern damir eine Zusammen- werfung mit den bodenlosen Teâumern und Schemariften anderer Länder verstanden w!rd. Es giebt deren auch in England ; ihre Zahl is aber sehr tlein und ihre Fdeen widersireben durchaus dem grdße- ren gesunden Theil der Nation, welcher nur die nothwendigen Ber- besserungen will, die man aus einseitiger Furcht allzulange aufsciod, nicht aber cine totale Umfebrung und den Anfang einer neuen Zeit. Ueber das Verhältniß der Whigs und Tories spricht sich der Butor sehr bezeichnend folgendermaßen aus: „Man wundert itch,- daß die Whigs niemals lange am Ruder geblieben, sondern immer wieder von den Tories vecdränzt worden sind. Jch finde dies seyr nagtür- lib, ja nöthroendig. Jene haben die großen Veränderungen set es- mal angeregt und durchgeseßt, und während gewisser Krisen das Geschäjt kühner Aerzte übernommen; sür den gewbhnlichen Gang der Dinge hingegen paßte iyr Verfahren weniger und in ruhigen Tagen kehrte man dann zur gewdhnlichen Diät zurück. Hätten Tite Tories immer zue rechren Zeir das Rechte getan, würden die Whigs nte zur Herrschajt aekonimen seyn. Jene ließen sorglos die Uhr ab- laufen, dann kamen die Whigs und zogen sie wteder auf. Rach diesem Geschäit traten sie zurück oder wurden zu!üc® gedrängt. Die Gôttin der falschen Tories ist die vis inertiao; dîe der falschen Whigs das perpeluum mobile; zue reten Bewegung gehort aber sowohl Cenicifugal- als (Centripetalfrart, und wie viel verrwoidelter und manuigfaltiger sind nun nicht die Bewegungen alles wahrhaft Lebendigen. Fu Abstractionen/, wuiderlich verseßt mit bloßen Pe-són- lichkeiten, treiben sich jt die Franzos: n nur zu ot umher; in England gestaltet sich Alles konfreter und schon um diswillen rubtger und gemessener / Uad decuhigend kommt darauf im eilsten Briefe die Versicherung: „Das Wohl Englands, srin Reichthum , seine Ge- seßgebung , seine Freiheit scheinen on unrecißbarem Anker in sicherer Tiere befestigt, sie kdnnen und werden nun und ntmmecrmehr Scha- den leiden Wolfen, die toh am Himmel daherziehen , und unjern Aengitlichen so o;t zerstdrenten Sturm andeuten, darf man hier für leichte Schäfchen halten, die vielmehr cinen sicheren Weiland des Wetters bezeichnen und bezeugen.“ S Die Masse der Erscheinungen drct sichtlich in diesen Briefen den Verfasser, der doch sont nicht wegen Zurückhaltens im Ucthcil vefannt if. Dec scherzende Ton, durch den der Gelehrte sich an

derwá-!s gern Luft macht unter dem Oruk der Folianten, if aus

diesen Mirtheilunzen fa ganz verbannt; es ist der Wechsel des Siaunenswürdigen und Neuen, was il,n hter aufrecht erhalten muß Die Scheu, welche ion, jch: zu unser. 1 Nachtheil, alles Persönliche vermeiden läßt (selvit die Namn der dentlichen Charaftere sind nur mit Buchitäben angedeutet), har indeß unen andern Grund in der unbegreiflichen Furcht der Engländer vor den gedruckten Neise- Berichten der Deutschen. So ungünstig haken, wie man we.ß, die Brieje des Verstorbenen weaen Verdifentitchung von Privat - Ver- hditnissen in dem Lande der Oeffentlichkeit gewirkt! E Fudcssca, so ungern wi: di: se Nachrichten üoec die Þ rjônlici keit der au3gezeichne!en Männer vermissen, #) rehlie cs do auch fas! an Raum dazúr unter der Masse von jäcol:c en Mittheilungen, die, schon zu:ammengedrängt, gewiß we?rthvoll, viele ganz neu, zwet fiarfe Bände füllen. Emzeln zu refericen, was Hecr von Yeaumer ges-hen, gehört, beobachtet, Überschrte weit den us hier angew senen R ium, ja dies thâte schon die blofe Abschrift der Ueber rir- ten, Wenn wir e-fahren, daß der Nrisende alie diese Brieie und staarsrechtlichen Aufsäße, oft von bed utender Ausdehnung und auf müúhsame Studien bast-t, in England selb geschrieben hat, und daß er neben der Bisimtigung und Beobachtung ful tägl'ch Mit- tags und Abends in Gesellschafien if, und hier wie in Theatern, Konzerten, im Parlamente und auf Landpartiecn das En liste Le- ben \tdirend mitgcnießt, so slireift die Oekonomie seine: T: ätigkeit ans Wunderbare. Aber neben diesen Lebens-Studien sißt er Tag um Taa in den ihm eröffneten A-chiven und Museen, und koncipirt mit Deutscher Unverdrossenheit aus den vergilbten Gesandtschafts - Be- richten eine neue Geschicote der Maria Stuart und dis stcbensährt- aen Krieges, von denen jene, dem Vernch!nen nach, näciiens in die Presse {0u. Unfang August verließ Herr v. R London, und ging Über Makefield, Sheifield, Leeds, Selby, Bork nach Schoutlanbd. Bon da schifte er nach F-land úbee, und fehrie, nach einer bedeutenden Tour im Fnnern, Úber die berühmten Manufaktur: Städte Liver pool, Mali- chzefter, Birminghari und die Unmversitäts-Stadt Oxford, nach Lon- don zuru. So wie er in der Hauptstadt durch seine Empfehlung in allen Zirkeln tes geselligen Lebens, von den Salons der Königtn bis zum Mittagstisch des einfachen shopkeepers, die ausgezeinetie Aufnahme fand, und Morgens Peel, Nachmittags O'Counnell besu- chen fonnte, beglciten thn auch hier die besten Empfehlungs-Schrei- ben, und er dringt iu die geheimen Werkstätten der ungeheuren Englischen Betricbsamkcit. Aber hier fioßen wir auf ein Kapitel,

ohne Bluwverluft,

|

|

E O

von Bewunderung und Worliehe einen s{warzen Schatten wirft. Mit tan P der Ent'cüstung, und doch mit Zügen schlagender Wahrheit, is das Bild des 'verfüm: merten Fclands gezeichnet. Die Vorstellung des Verfassers’, die er mitbrachte, wird durch die Wirklichkeit noch Überboten. D)as Ge. | fühl des Unroillens bricht dichterisch aus, es kostet ihn Zeit, bei dey Þ Rúckehr, England, das dies Elend ber die Schwesterinse! verbänate, F noch \o groß und shôn zu finden, als vorher, und der Preuße fin: det sich arermals gedrungen, sein Vaterland glücklich zu preisen, wg gleiches Necht mit gleicher Milde allen Bürgern, welcher Abkunft oder welcher Kirche sie zugethan seyen, ohne daß sie erst darum zu fämpfen brauchten, widerfährt.

Uebrigens if der Verf., mitten unter Lob und Bewunderung für die Vorzüge, keinesweges gegen die Mängel Alt- Englands blind, F er hebt se vielmehr, wo er darauf trifft, scharf heraus. Da ung | aber der Raum verbietet, jene auch nur dem Namen nach aufzuz(h. |

das auf dás lachende Gémalde

Berlin, Sonntag den

Nll&tmellile

daz ebr

len, wäre es ungerecht, auf diese hier besonders aufmerksam jy |

macher. H= 4g.

Bang

Meteorologische Beobachtung. AmtliGVe MaMriMten.

1836. Morgens | Nachmittags | Abends | Nach einmaliger 7. Januar. 6 Uhr. 2Uhr: 10 Uhr. Beobachtung, j) S | Aron 0e Tages Ii thu 210 39/1 Nay, 92. Sar. 3,08‘ Par. Quellwärme 7,0 R, A j S Ï Z R S Î Ls E BEE T a R 2 9 Flußwärme 0,49 R f Des Königs Majesiät habcn cctubt, dem bei der General- | DATrINC « L OIE E ees ate E S As U E , E: P T (L 1 I E Q » K ao i A |—* 4,00 R. |— 2,39 R. |— 83,99 R. | Bodenwärme 0,9% y M ‘Ordens - Kommission angestellten Kanzlei Jnspektor Rohde den | 2 H E 0 0 | 0 obs J uf «/ j M Á , v Y Ch e (e ' l S oft'at! Alleratniädiaglt ¿U veciícike L Dunfstsättig... | 94 pEt. 90 pt 91 pEt. Ausdünstung 0,031“ F, Charaitec ais Hojrath á O hen Wetter. .00... | hetier. heiten | heîter. ibt R E ¡0 : E ABind 6 SSO. O, { | O09 O / Kunst-Ausstellung im Akademic:-Gebäude. Woltengug » a EO E Nachtkälte 57% P Die Königltche Akademie der Künste wird in diejem Jahre Tagesmittel: 342,247 Par. 249 R... 340 R... 92 Ct. A wiederum eine Kunst: Ausstellung veranstalten, und ladet aus vâr- N tige und einheimische Künstler hierdurch ergebenst cin, diejelbe Be rio er Bure durch Einsendung ihrer Kunstwerke zu bereichern. Da die Er-

dnung der Ausstellung bereits in der ersten Woche des Sep- tembers erfolgen soll, so müssen die für diejelbe bestimmten Kunjk- werke spätestens bis zum 25. Áugut im Akademie: Gebäude ab:

Den §8. Januar 1836. Smtlicher Fonds- und G eld-Cours- Zettel.

S B Q. ch| Brit 4 Gela, I geliefert werden, die schrifctichen Anzeigen derseiben aber schon Sr Schuld-Sch. |4[101!1/42| 101% »[Ostpr. Ptandbr. | 10u2/% | Mh vor aen i. ugust E O das z1 e Ver- Pr. Engl. Obl. 30,/4| 1001/4 | 100 Pomm. do. E | 104% zeichniß aufgenommen du L, gur diejes wird, außer der PrämSch d.Seeh—j E | 60! kur-n.Neum. do. 4! 101 1/2 10, Angabe des voll tändigen Namens undo 026 Wohnortes der KRUN{i- Kurm.Obl.mlI.C.[4| 1085/4 | 10L0/s Îehblesische do. 41 1072 | | ler, nebst einer kurzen Beschreibung der einzusendenden Kunst- Nin. lut Seel do 4 = 1003/4 [Rüeckst. C. und Z.| A werke (welche zur Verhürung von Berwechjelungen auz bet Berl. StadtchObl.| 4| 10234 | 1017/8 | Sch. d. K. u.N.\-| 8/2 | Ï 9 indshaften nicht fehlen darf), au noch die Bemerkung erbe- Königsb. do. [4 S : S 216!/, | 2131/ | ten, ob ein Kunstwerk käuflich ist oder niht, und in leßterem R Ce E /4 M Falle der Name des B fizere. Anonyme Arbeiten, so wie avs O 1020; 2 D E E 132 G der Ferne fommende Maiereien unter Glas, werden nichr Grossl Po. do, 4| E i | 103, Discouto e 3 zur Ausstellung angenommen. i : L A A A h Die Dauer der Aus ellung ist auf zwei Monate f N festgeseß r. Auswärtige Börsen. Y Die Akademle wird von ihrer S-ite alle Vorkehrungen tref- 4msterdam, § Januar | Ma die E E äi O E e: : C O O0 ‘p0 W Publizirung der Kunstwerke unmöglich zu machen. O u E ““ Wenn Fabrikantea und Handwerker, welche nicht akodemi E ' utw erpen, 2 Januar. f E he Künstler sind, vorzüglich schöne oder von ihnen neverfundene

Gegenstände durch dieje Ausstellung zur Kenntn!ß des Pabli-

Ï fums bringen wollen, so haben s: soiche zuvor der mit diesem

2'/,% i Geichäsc von der Afademie beaufirazten Kommission zur Beur-

theilung vorzulegen, ob dieselben für eine Kun|t- Ausstellung

N geeignet sind. i :

Auswärtiae Künstler, wenn sie niht Mitglieder der Akade- mie, oder Professoren an einer Kuni: Schule, odcr besonders aufgefordert worden sind, haben die Kosten des Transports: ih-

N rer Arbciten s:lbst zu tragen, und zur Abiieferung und Wieder-

Ausg. Schuld —. Zins! 19',. Neue Anl R Frankfurt a. M., 5. Januar.

Qesterr. 57A Metall. 102!/5. 102 49/5 997/, 6- 995/ 6 59! /,. G. i 2D7/% Br. Bank-Actien 1667. 1665 l’artial-UbI. 149" G Loose Zu 500 Fl 1188/4. (18/4. ELoosé Zu IU0 F Q tre Preuss. Präm.-Sch. 60 5934. do. 4% Anl. 987, G. Poly Loose 7u!/4- 70g. 9 4 Span. Anl, 51. 50%. 22% Holl. 55 ck47, O, U Ges Belg. 100, Cortes —. Obl v. 1834 50,

l’assive 17!/.

Cons. 34 9234.

Dass]ve 16!/,. Ausx. Sch, 2A 214, % Holl, 553/ V C j ; j 3 N 7 p Dort. 845. do. 3% 54/4 Engl. Russ. 1027 BrasM cmpfangnahme derselben ihrerseits einem Kommittenten in Ber- T Columb. 32%. alex. 38, Peru 25!/2. Chili —. M lin ‘Aufirag zu geben, was überdies immer geschehen muß, wenn

M Ae A der Verkauf der Werke beabsichtigt nard. . 5% Rente pr. compt. 108,50. fiu cour. 108 85, 38% p Berin, den 1. Januar 1836. compt. 80. 85. fiw- cour, 81, 15 5% Neun, 8, a0 (Ch cou Kdnigliche Akadem!e der Künste. 50/4 Spun, Relite 80/4, «Polsivo 10/4, Ae, A O Nr. G, Schadow, Direktor. Ausg. Seh. 1834. 8% Portug. —.

Angekommen: Se. Excellenz der Wirkli He Geheime Rath

i A und Kammerherr, F:eiherr lexander von Humboldt, von Königlihe Schauspiele. Paris. herr, F Jum ;

Sonnabend, 9. Jan. Im Schauspielhause: Der Reraar, f Abgereist: Se. Excellenz der General der Kavallerie und Lustspiel in 1 Akc, vou L. angeiy. Hirrauf: Jch bletbe l-dig, i kommandirende General d.s üten Armee: Corps, Graf von Zie- Luitipiel in 3 Avih., frei nach dem Jialänischen des Alber F ten, nah Breelau.

Nota, voa C. Blum. , :

Sonnt2a, 10. Zan. Im Opernhause: Die Vestalin, lyriste Drama in 3 Abih. Mit. Tanz. Musik von Spontini. (Dk. Stephan: Zuiia. Dlle. Hagedorn: Ober-Vestalin )

Im Swzauspielzause: Der Oheim, Lujt\piel in 5 Abth, vom Verfasser von: „Lige und Wahrheit. ‘“ Hierauf: Diff Verrätherin, Lustspiel in 1 Akt, von F. v. Holbein. A

Stieung-Nachwr1MchteNn. mul an 0 - Rußland. Königstädtisches Theater. : / St. Petersburg, 2. Jan. Se. Majestät der Kaiser Sonnobend, 9. Jan. Vater und Tochter, Schauspiel in N haben unterm 6ren (18cen) v. M. das nachstehende Reskript an 1 Aft, na dem Franz. des Scribe, von W. Achat. Hierauf. f

; _Achat. den General: Lieutenant und Serateur, Prinzen Peter von Ol- Die Heirath durch das Verg'ßmeinnicht, Lustspiel in l Akt, fri denburg, erlassen: „Seit der Zeit, da Ew. Durchlaucht die nach dem Feanz., von W. Achat. Sodann: Der Liebeetran!

j Vahn des Staatsdienstes betraten, haben Wir zu Unserer herz- Posse in 1 Ae sre as L U Zum Be lichsten Freude fortwährend die beständigen Erfolge Jhrer Be- \wluß: Der Éensteher Nanre im Verhör, komische Scen [F mühungen in dem Jhnen anvertrauten Geschäfiskreise, Ihre arrangirt von Herrn Beckémann.

Sountag, 10, Jan. Des Adters Horst, ro:nantisch-komist in 3 Akten, von K. v. Holtei. Musik vom Kapellmeistet (Dlle. Gerhardt: Maria. Dlle. Hähnel : Rose)

E.

Y nen Aufträge und Jhren aufrichtigen Eifer für das allgemeine

N Beste wahrgenommen. Besonders haben Sie sich aber ein blei-

bendes Verdienst um die Wohlfahrt des Staates erworben, in- dem sie durch bedeutende Opfer die nun erdffnete Kaiserliche Schul! der Rechtswissenschafe gründeten, " von deren Gedeihen

F zum Rußme und zum Heil des Reiches, unter Jhrem Schuße

h und Jhrer Leituna, Wir vollkommen überzeugt sind. Zum Zei-

i hen Unserer be onderen E: kenntlichkeit für eine solche Hand- lungsweije ernennen Wir Sie Allergnädiast zum Ritter des St. Wiladimir-Ocdens zweiter Klasse, dessen Insignien hierbei folgen, Und verb!eiben Jhnen fär immer wohßlgenctgr.““

¿/

Oper in 3 Franz Giser.

E Redacteur Ld. Cottet.

ae

Gedruckt bei A. W. Hayn.

v m

{ur

“r enes ta S T S E RS A rer

2 M HR R

nzeiger

e

i 0

44 Bagen.

Dieses Werk enthält den

aft und Liebe 2c. , Úber-|gostellien Preisfrage : der Thiere zu beni mmen, sich die Pflanzen- Gewede ten tónne ‘/

i ischen Staaten die Preußischen Staaten. aus allen! Bei August Räker in Berlin ift erfchienen,- ? ähle, daß durch alle Buchhandlungen zu erhalten : ; Dr. G. Valentin, Handbuch der Entwicke

lungs- Geschichte des Menschen,

vergleirhenler Berüerksitäligung dor

lung der Süggethiere und Vögel. Preie 8 Thlr. 10 «gr.

sonders des zweiten zootomischen Theils) der auf die neueren von der Akademie der Wissenschafien

„aus der Untersuchung der organischen Gewebe 0% dieselve der Art, wic bilden, verglichen wer-

von dem Vecfasser gelieferten Abhandlung, die unterm 21sten y. M. mit dem großen Preis gekcônt worden)

«a Am 17. Dez, ward, im Beiseyn Se. Majestät des Kaisers, v VD. KK. HH. des Großsüctten Thronfolgers und des Groß- E ùriten Yeichail, der Minist-r und vieler anderen Standee-Per- sonen, die in dem obigen Reskcipt erwähnte Kaiserliche Schule der Rechrewissen\chafc feierli) erdfnet, Se. Majestät ersienen in dem Saal, in welchem die Zöglinge versammelt waren. Der N Monarch digte dieseiben einer Anrede und begab Sich dann y nach der Kirche der Anftalt, in we!cher der Religions Lehrer Sr. Batjerl, Hoheit des Großfürsten Thronfo‘gers, Protohierej Basha- n0Þ, den Gottesdien| verricht:te: Nach dessen Beendigung hat-

t t)

r g

und|i, worauf der Verleger die Herren Naturforsh aufmert¡am zu machen stch veranlaßt fiadet.

mm,

Fn allen Buchhand[ungen wird gratis ausgez® ben ein ausführlicher Prospectus von: 7 ¡Neues Repertorium der Experimenctalphysih,

inl Entwicke- G N 8vo.

Fortschritte dieser Wissenschafr. Herauége zu Paris auf- geben unter der Redaction der Proressoren :

| H. W. Dove und L. Moser l und Mitwirkung der Hcve.n Prof. Lejeune-D richlet, Prof. Jacoby, Prof. Neumann, *=

Nieß und A. M Veit & Comp., Oberwall sir. Nr. 6,

Er Et L L Mr ROR

| dur den Kurator derselben, Prinzen Petec von Oldenburg, vor- gestellt zu werden, Hierauf besichtigte Se. Maj. der Kaiser die K assen, die Sáâ'e, die Bibiiochek, die Schlafgemächer der Zôg- linge, so wie das Krankenhaus, wohnte der Mittazstafel der Zög- inge bei und verließ die Schule um' drei Uhr Nachmittags, be- gleitet von den aufrichtigen Segenswünschen aller Zeugen dieser Ceterlichfeit. Der Commandeur des gesammten Garde - Jnfanterie: Corps, tneral der Jnfanterie, Bistrom, hat den Wladimir: Orden erster

rastlose Sorge um das Gelingen der Jhnena zu Theil geworde-:

E E E E

E e

s E E E E D A D S E P A AE E E EEROE S E

E D E E I E R Tw E

S D E E R L

I E ED E

———-_--

“M n sämmtliche Lehrer und Erzieher bei der Ka!serlic,en Schule | wesentlêchen Juhalt (be- entha'tend eine vollständige Zusammenstellung de F ter Rechröwissenschaft die Auszeichnung, Sr. Kaiserl. Majestät

T R R D S C E R STET D A S R

| nugthuung gegeben werde, daß sie klar und passend sey. finden in der Botschaft des Präsidenten eine solche klare, passende |

Klasse und der Commandeur der ersten Garde-Jnfanterie-Division,

Die Handels-Zeitung enthält eine vergleichende Tabelle er in den Jahren 1834 und 1835 aus St. Petersburg ausge hrten Waaren. Der Werth derselben im erstgenannten Jahre beirug 118,013,815 Rubel, im leßtgenannten aber nur .106,520,867

MNußdel.

Ñ L e, I H

San C S

__ Paris, 3 Jan. Das Journal des Débats giebt heute auch srine Meinung übcr die Botschaft des Präsidenten Jackson ab: „Für iben’, sagt dasscibe, „der init dem Charakter des Generals Jack- jon vertraut ist, mußte die Botschaft eine glückliche Ueberraschung (cyn. Was Frankreich betrie, so ist die Sprache des Prôsiden- ten durchgehends gemäßiat. Es leuchtet aus dem Ganzen ein unzweideutiges Gefühl hoher Achtung hervor, was uns zwar nicht überrascht, denn Frankreich ist daran gewöhnt, und wird von diefer-Gewohnheit nicht ablassen, was aber doch auf eine seltsaine Weise gegen den in der vorjährigen Botschaft herrschen- den Ton absticht, Es scheint gewiß, daß der Präsident gegen- wärtig ebenfails die Hossoung und den Wunsch hat, daß die zwischen beiden Nationen herrschende Uneinigkeit auf eine für beide Theile ehrenvelle Weise geschlichtet werden möge. Da die

| Französische Regierung dem Amendement Valazé beigetreten wae,

so mußte sie Cxplicationen verlangen. Herr Livingston beeilte sich, solche unter seiner eigenen Verantwortlichkeit zu geben. Der Prôsivent erklärt je6t, daß dieser Schritt des Amerikani- schen Gesandten seine Bestätigung und seinen vollkommenen Beifall cingeärndtet habe. Er fügt hinzu, daß diese Bestäti- gung sogleich der Französischen Regierung mitgetheilt seyn vürde, wenn dies auf offiziellem Wege verlangt worden wäre. Er protestirt gegen die Auslegungen, zu denen seine frühere Botschaft Anlaß gegeben hat. Er erklärt, daß ein Versuch, durch Furcht dasjenige von Frankreich zu erpressen, was cs aus

cinem Gefüßl der Gerechtigkeit verweigern zu müssen glaube,

vergebiich und lächerlich gewesen {eyn würde. Wir wollen da:

mit nicht sagen, daß wir in der Botschaft nicht hin und wieder |

auf einige dunkie Stellen oder auf einige zweideutige Ausdrücke gestoßen wären. So z. B. begreifen wir nit, was die Wo! te bedeuten sollen: „„„Wenn der Traktat von Seiten Frankreichs ausgeführr scyn wird, werden nur wenige Ursachen zur Unei- nigkeit zwischen den beiden Ländern Übrig bleiden, und unter

ihnen feine, die nicht den Rathschlägen einer friedfertigen und |

aufgeklärten Politik weichen könnte.“ Es ist indeß bekannt, daß dergleichen Schwierigkeiten eine Art vou Redefigur sind, von

der die Amerifanishen Dokumente, troß ihrer Weischweifigkeit, |

niemals ganz frei sind. Was den Vorbehair betrifft, den der General Jackson wiederholentlich macht, um der National: Eitel: keit {u schmeicheln, so fühlen wir uns dadurch) auf keine Weise

vericß:; denn wir können es dem Präsidenten nicht ver» argen, daß er das Selbstgefühl seiner Witbürger in gleichem Grade schont, wie das unsrige, Wir leben nicht

mebr in den Zeiten, wo Ludwig XIV. fh berechtigt glaubte, om Fuße seiner Statue gefesselte Sklaven anbringen zu lassen. Und sollten wir auch für Anhänger des Friedens um jeden Preis g?halten werden, so gestchen wir doch, daß, unsers Erachtens, die Wurde eines großen Volkes nicht darin bestehen kann, ein ande- res zu zwingen, die seinige zu opfern. Der General Jackson

weigert sich allerdings entichieoen, die von Frankreich verlangte |

Genugthuung unter einer gewissen Form zu geben, weil er diese

Form mr der Amerikanischen Verfassung, mit der Unabhängiag- |

keit der Regierung und des Amerikanischen Voltes für unver- träglich hält. Aber es steht nicht einmal fest, daß die Franzöôsi- sche Regierung gerade dieje Form angegeben hat, und im Grunde ist doran auch wenig gelegen. Das Wichtige ist, daß cine Ge- Wir

und befriedigende Genugthuung !“/

Der Constitutionnel sagt: „Die Wahl der Mitglieder fár die Adreß-Kommission ist in einigen Bureaus der Deputirten- Kammer sehr lebhaft bestritten worden. Jn dem öten Bureau erhielt bei einer ersten Abstimmung Herr Bignon 18, Herr Hé- bert 18, und Herr Odilon-Barrot 2 Stimmen. Man begreift nicht, wie Herr Hébert bei der zweiten Abstimmung 21 Stim- men erbalten fonnte, während Herr Bignon nur noch 17 erhielt. Jn dem 2ecn Bureau kämpften zwei mehr oder weniger ministe- rielle Deputirte, die Herren Dumont und Vienner, Es wurden zivei Abstimmungen Und cine Ballotage nothwendig. Zuletzt ivurde Herr Viennet, den das rechte Centrum wahrscheinlich uicht mehr sür rein genug erkennt, ausgeschlossen; er erhieit 13, sein Mitbewerber dagegen 14 Seimmeo. Folgendes sind die Namen der Mitglieder, welche die Adreß-Kommission bilden: die Herren Pelet, Dumon, Bessières, Keratry, Hébert, Piscatory, Sauzet, Teste und Lamartine. Diesen schließt sich, dem Regle- ment gemáß, der Prâsident der Kammer an.“

Die Afademie der moralischen und politischen Wijssensczaf- ten hat in ihrer Sißbung vom sten v. M. -den Preußi- {en Wirklichen Geheimen Ober- Regierungsrath und Direktor des statistischen Bureaus, Herrn Hoffmann, zu ihrem Korrespon- denten gewählt.

Das Ministerium hat die Jnsel Bourbon zur Deportation der politischen Verurtheilten ausersehen. Salazie is derjenige Punkc der ÎInsel, wo das hierzu bestimmte Gebäude errichtet werden foll.

Gestern wurde Herr Rodde auf feierliche Weise zur Erde bestattet, Die Zipfel des Leichentuches hielten vier Notabilitäten der republikanisczen Partei, die Herren Garnier:-Pagès, Pour- rat, Cormenin und Armand - Carrel. Das Trauer - Gefolge war so zahlreich, daß die Polizei sich veranlaßt sand, einige Vorsichté- Maßregeln zu treffen.

Zwei Kollaboratoren der „Quotidienne“, die Herren Alfred und Franzió Nettement, haben sich von der Redaction dieses Blattes loógesagt, seitdem dasselbe mit dem Rénovateur vereinigt

tur deer drew Mo T L E E

100 Januar

E N p E E I T anna avs E E E E : E S

1836.

E)

; s | worden ist; sie sagen in cinem Schreiben, das sie zu ihrer Recht- (Ben?eral - Licutenant Uschakoff î., den Alexander-Newsky - Orden ! | | erhalten,

E

fertigung in die „Quotidienne“ selbst haben einrúcken lassen, daß die Richtung, die der „Rénovateur‘/ in seiner Politik befolge, niemals die ihrige gewesen sey, und daß sie es sih sonach selbst s{uldig wären, jebwede fernere Verbindung mit der „Quoti- dienne‘“ abzubrechen. Die Quotidienne ihrerseits begleitet dieses Schreiben mit der Bemerkung, daß die Royalisten ich bald selbst überzeugen würden, ob die Herren Nettement sich nicht übereiit, und ob sie nicht besser gethan hätten, sih der neue

: Redaction offen anzuschließen, um auf diese Weise eine Einheit

E E E I E O ER O R E T O A T O O E E O T S E I R R I O E E

2e E E Br n ck A m

B En

zu bewirken, die in den Wünschen aller Royalisten liegen müsse, während sie zugleich der sicherste Bürge für die Zukunsfc sey.

Die Nachrichten vom Kriegsschauplak, in Spanien reichen bis zum 39sten; man weiß noch nicht, ob der von den Karlisten auf Guetaria beabsichtigte Sturm wirklich stattgefunden hat, und 0H er gelungen ist. Die Gazette de France behauptet, daß täglich Verwundete von der Armee der Königin in San Se- bastian ankfämen. Eben dieses Blatt will wissen, daß die Kar- listen in Aragonien bereits eine zahlreiche Kavallerie organisirt hätten. Die Streitkräfte dieser Partei in Catalonien werden auf 22,363 Mann Infanterie und 395 Mann Kavallerie ange- geben.

Der Messager enthält folgendes Schreiben aus St. Jean de Luz vom 30. Dez.: „Seit zwei Tagen beschießen die Karli- sten Guetaria nicht mehr so eifrig wie früher, was, wie gewöhn- lich, für einen Beweis der Schwäche und der Entmuthigung ausgegeben wird. „Wollte der Himmel, es wäre dem so! Aber

ich fann Jhnen versichern, ohne fürchten zu müssen, von den

Ereignissen Lügen gestraft zu werden, daß die Karlisten eine große Anzahl Bomben, zwei neue Mörser und ein Geschüß von s{1we- rem Kaliber erwarten, und daß ihnen diese Verstärkung schr bald zugehen wird. Wenn sie auch dann noch nicht ihren Zweck er- reichen, so werden sie es mit der Mine versuchen, an der sie fortwährend sehr fleißig arbeiten. Die einzige Hoffnung zur Rettung würde eine entscheidende Bewegung der Mord - Armee im Rücken der Belagerer seyn; aber der General Cordova und seine Offiziere begnügen sich damit, sich selbst die Unbesieglichen, die Unwiderstehlichen, die Unüberwindlichen zu nennen, aber ohne, daß sie deshalb auch nur einen Schritt wagten, um ihre ¡soliten Kameraden zu retten. Jch fürchte, daß man ñe zuleßt nur noch die Unbegreiflihen nennen wird, deun es kann sich in der That Niemand eine solhe Tak- tif erklären. Jch habe ‘Jhnen schon früher die Besorgniß ge- äußert, daß man nah der Einnahme von Guetaria einen neuen Angriff auf St. Sebastian versuchen möchte, und ih bin heute mehr als je überzeugt, daß dieser Angriff nahe bevorstehend ist, und sehr kräftig seyn wird; denn es unterliegt jeßt für mich kei: nem Zweifel mehr, daß es der Hauptzweck der Karlisten ist, das Heer Cordova’s zur Annahme einer Schlacht zu zwingen, die dieses seit langer Zeit zu vermeiden sucht. Mittlerweile trout man der dfsentlichen Meinung durch abgeshmackte Berichte von Siegen, die Palarea erfochten Haben soll. Es wäre doch wohl endlich Zeit, ein solches Lügen - System aufzugeben, welches zu nichts Anderem führt, als eine Sache lächerliß zu machen, die wohl mit mehr Energie und mit weniger Geshwäß vertheidigt zu werden verdiente!“ i

(A. a _—

In Saragossa hat man, wie das Mémorial des P y-

| renées meldet, die Nachricht erhalten, daß die Karlisten, 40300

Mann an der Zahl, sh auf der großen Straße, die von dort nah Madrid führt, gezeigt, und die Absicht haben, jede Ver- bindung mit Frankreich abzuschneiden. Es sollen Truppen von Madrid abgesandt worden seyn, um ih diesem Vorhaben der Karlisten zu widerseßen.

Großbritanien und Jrland.

London, 2. Jan. Jhre Maj. haben gestern Abend im Palast zu Brighton einen großen Ball gegeben.

Herr Percy Doy!'e, Sohn des General-Majors Sir Char- les Doyle, ist zum Attaché bei Lord Ponsonby’'s Gesandtschaft in Konstantinopel ernannt worden. Herr Urquhardt, der an die Stelle des Herrn Mandeville ernannte neue Legations-Secretair in Konstantinopel, is im Begriff, nah der Hauptstadt des Ot- tomanischen Reichs abzureisen.

Der Capitain Six John Roß hat von dem Könige der Fran- zosen das Commandeur - Kreuz des Ordens der Ehren - Legion erhalten.

Jn wenigen Tagen wird Capitain James Roß von Hull nach der Baffins-Bay abscgeln, um die dort eingefrorenen Schiffe ivo möglich zu befreien; er wird erst im August oder Septem- ber zurück erwartet.

Der Standard berichtet Folgendes als Symptom einer bevorstehenden Auflösung des Parlaments: „Am Dienstage hatce Capitain Pechell, das Parlaments-Mitglied für Brighton, eine Audienz bein Könige, und am folgenden Tage erschien er vor seinen Konftituenten, um sich um ihre Gunst zu bewerben. Aus der täglich zunehmenden Macht der Konservativen im Un- ‘erhause möchte wohl zu schließen seyn , daß das Coalitions : Ka- binet in der nächsten Session eine empfindliche Niederlage erlei- den muß, wenn es die Verwegenheit hae, vor dem Parlament zu erscheinen; eine Auflösung desselben würde ihm aber gar nichts helfen. Die Konservativen von Brighton würden besonders eine Aufldsung mit Freuden begrüßen, da sie sicher seyn dürften, dann einen wirklichen Repräsentanten ihrer Juteressen zu erhalten.“

Der Dubliner Refocm - Verein e'hält täglih neue Unter- schriften ; fast alle angesehene katholische Familien haben sich dem- telben angeschlossen.

Der Times zufolge, soll der Portugiesische Adel sehr aufze- bracht daruber seyn, daß der Finanz- Minister, Herr Campos, ein Dekrec wegen Abschaffung der Feudal:Lasten (derechobanacs) erlassen hatte.

Nachrichten vom Vorgebirge der guten Hoffnung bis zum 17. Oktober lauten wieder nicht günstig, da man auf die Bewohner der neu erworbenen Distrikte kein Vertrauen sc6:n fonnte. Die Fingos waren plôblich aufgebrochen, und die Ku-