1836 / 15 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Fri, 15 Jan 1836 18:00:01 GMT) scan diff

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_ Berlin, 13, Jan. Nachdem Se. Königl. Hoheit der Prinz Karl auf Höchstihrer Reise nach St. Petersburg Sonnabend den 9ten d. Abends um 6 Uhr bei dichtem Nebel das beschwer- liche Défilé von Schunié, hinter Tauroggen in Russisch Litthauen, mit Jhrem Schlitten glücklichst passirt hatten, {loß der Hohe Reisende aus dem Umstande, daß der zweite Schlitten nicht sogleich folgte, auf einen Unfall, der denselben betroffen haben könnte. Diese Besorgniß bestätigte s{ch auf die traurigste Weise, indem Seine Königliche Hoheit den Schlitten von der Brücke hinunter geschleudert, umgestürzt auf dem Eise fan- den; mit Mühe nur konnte man zu den unter demselben Liegen- den, dem Adjutanten Hauptmann Grafen Schlippenbach, dem

Regiments - Arzt Dr. Grimm und dem Bedienten des Grafen, | klimatischen Ursachen existirt aber noch eine andere allgemeinere und Der Erstere war ohne irgend eine Spur von Leben, | kräftigere, welche si{ch beständig an Orten entwickelt, an welchen ab- | gestorbene Pflanzentheile den Wirkungen der Wärme und Feuchtig-

gelangen. die beiden Anderen aber waren mehr oder weniger {wer ver- let. Vergebens wurden alle Mittel angewandt, den Grafen Schlippenbach ins Leben zurückzurufen.

tienten, für welhe alle Hossnung zur Wiederherstellung da ist, Höchstselbst veranlaßt hatten. Zu tief erschüttert von diesem trau- rigen Ereigniß, beschlossen Se. Königl. Hoheit, die Reise nicht weiter fortzuseßen, und sind heute früh um 6 Uhr wieder hier eingetroffen.

__— Se. Majestät der Kaiser von Rußland haben dem Pro- sessor Toelken hierselbst, als ein Zeichen Höchstihrer Zufrieden- heit mit dem von demselben verfaßten erklärenden Verzeichnisse der Königlichen Geramen-Sammlung, einen werthvollen Brillant- ring Allergnädigst zustellen zu lassen geruht.

__— Im Fürstenthum E ichsfeld, des Reg. Bez. Erfurk, besteht eine âltere Verordnung aus dem J. 1794, wcnach die auf der Aerländerei lose aufliegenden Steine, wenn sie von den Aeckern abgelesen werden, in die Gemeinde - Wege gebracht und zu deren Verbesserung benußt werden sollen. Der zwiefache Nußten, welcher durch das Ablesen der Steine von den Feldern und durch die Verwendung derselben zur Wegebesserung für die Boden - Kultur und für die Wegsamkeit erreicht wird, hat die

Königl. Regierung zu Erfurt vor einigen Jahren veranlaßt, den |

Gemeinden in den übrigen Kreisen ihres Bezirks ein ebenmäßi- | ges Verfahren anzuempfehlen. Diese Maßregel hat alljährlich

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] sachen, welche se erzeugen, úber die Mittel, sie zu vernichten. Aber vas ist Miasma? Die Naturforscher blieben bisher die Antwort auf diese Frage schuldig, sie umgingen sie, indem sie veritcherten,

| daß man bisher nur ein organisches Reagens für diese Substanz kenne, den menschlichen Körper nämlich.

Aufenthalts im tropischen Amerika viele Zweige der Physik berei- cherte, hat neuerdings eine. (aus den Annales de Chimie et de Phy-

näher erörtert und aus welcher einige Notizen auch für das nicht physikalische Publikum vielleiht von Fnteresse seyn möchten.

__ Daß große Feuchtigkeit und Trockenheit, heftige Käite und Übermäßtge Hiße, besonders aber rasche Abwechselungen derselben einen bestimmten Einfluß auf den Gesundheits-Zustand eines Landes ausúben fônnen, dafür giebt es bekannte Beispiele. Außer diesen

keit ausgeseßt sind. Sie tritt vorzugsweise in heißen sumpfigen

h hen Eh O Königl. Hoheit gen- umgeben sind ließen ihn mit militairishen Ehren zu Tilsit beisesen, nahdem | 2 / S Sie die sichere und gute Unterbringung der beiden anderen Pa- | !& „mit _salzigen zusammentreten,

Ländern und an Orten hervor, welche von ausgedehnten Waldun- Amn furchtharsien wirft sie, wo süße Gewäs- daher an den Mündungen großer Flusse und an Buchten, welche viele Gießbäche auf- nehmen. Man hat die Bemerkung gemacht, daß die Un- gesundheit vorzugsweise nach der Regenzeit auftritt, wenn der Boden anfängt auszutrocénen. Daß es aber verwitternde Pflauzen-

hervor, daß ste sich zur Zeit einer großen Urbarmachung am kräf: tigsten entwoickeln. Diese ist in der heißen Zone ein Kampf auf Le- ben und Tod zwischen dem Menschen und der Vegetation ; unter den verwitternden Bäumen, welche seine Hand fällte, ruht daher bald der Pflanzer von der Mühe der Arbeit, deren Früchte erst seine Enkel genteßen. Das schöne Dorf Amagain der Provinz Antcoquig wurde vor nicht langer Zeit in einer waldigen Gegend erbaut. Jn den ersten 6 Jahren nach der Urbarmachung machte die vom Wechselfieber er- griffene Bevölkerung durchaus keine Fortschritte Erst seitdem sich die Wurzeln der Bäume in Dammerde verwandelt , is das Dorf gesunder geworden und jeßt eines der wichtigsten in der ganzen Pro- vinz. Panama, zur Zeit, als sich die Spanier daselbst ntederlteßen, von Wäldern umgeben, wurde niht als ein mörderisches Klima be- zeichnet, da die Konquistadores sich nach ihren Expeditionen gegen Peru nach dem Fsthmus zurückzogen. Die furchtbare, fast ein Fahr- hundert anhaltende Sterblichkeit entwickelte sich erst später, jeßt hingegen gilt der Jsthmus, die Sümpfe von Chagres ausgenommen, nicht für ungesunder, als andere Orte der Küste von Chaco. Jn Nord-Amerika hingegen macht der Winter jedesmal einen Waffen-

günstiger gestellte Resultate geliefert, und es sind nach den dar- Úber. eingercichten Listen in den Jahren 1830 und 1831 35,400,

im Jahre 1832 38,204, im Jahre 1833 46,656, im Jahre 1834 | 7 : e 1918 und: im Jahre 1835 58,194 Fuhren Lesesteine von den | ser „sich mit süßen

Ed abgebracht, und theils zur Verbesserung der Verbindungs- Zege, worden. Mehrere Eingesessene des Kreises Gardelegen (Reg. | Bez. Magdeburg) sind bemüht, in der Pferde und Schafzucht das Ausgezeichneteste zu liefern. Die Preise für diese Thiere find unerhört hoch, und einem Pferdezüchter des- Kreises sind sür drei ljährige Fohlen vor kurzem 1500 Rthlr. bezahlt wor- den. Die feinen Woll-Gattungen werden mit erhdheten Preisen weggekauft und die Felle außerordentlich gut bezahlt.

In den Tuchfabriken zu Burg sind im Laufe des Mo- nats Dezember v. J. 1976 Stück Tuch verfertigt und 663 Ctr. (60 Pfd. Wolle sind zur Stadt gebracht worden. Der Bau der Tuch: Karden wird in der Burgschen Stadt: Feldmark alljährlich ausgebreiteter; es hört deshalb die Einfuhr dieses für die Tuch- bereitung unentbehrlichen Materials aus der Fremde nicht nur gänzlich auf, sondern es sind sogar in den leßten Jahren stets uber 12 Millionen Tuch-Karden in andere Fabrik-Orte vexsendet worden, was der Stadt Burg eine baare Einnahme von mehr als 8000 Rtÿlr. bringt. -

__— Am 30sten v. M. früh Morgens strandete das Hollän- dische, in Memel für Stettiner Rechnung mit Schlag- Leinsaa- men nach Amsterdam beladene Schmak|hif „Maria Marga- retha‘/, Capitain Steffen aus Gröningen, bei Treptower Deep, nahe am Ausfluß des Campe-Sees. Die vor Kälte beinahe er- \tarrte Mannschast wurde nebst dem Juventarium von den Ein- wohnern zu Deep gerettet; das Schiff selbst ist aber voll Wasser und von der lose eingeshütteten Leinsaat nichts geborgen.

_ In der Nacht vom l2ten zum 13tcn v. M. zog sich über der Stadt Demmin mit großer Schnelligkeit ein Gewitter zusam- men, welches sich mit einem einzigen Blikße entlud, dem eine Zeuerkugel zum scheinbaren Durchmesser von 3 Fuß nachfolgte, welche, nach Süden hin sich bewegend und einen langen Feuer- \kreif hinter sih zichend, ohne weitere Explosion erlosch. Dem Bli6e folgten in Zwischenräumen von mehreren Minuten drei eutfernte Donnerschläge, ohne daß ein zweiter Bli6 wahrgenom- men wurde. Eine zweite in der Richtung von Súd- Osten nach Mord - Westen sich bewegende Feuerkugel wurde auf dem Amte Verchen (Demminer Kreis) in der Nacht vom 19ten zum 20sten v. M, wahrgenommen,

E C E Lt E O B R A RERBB T T- E

Ukeratur und Kunsi, s : Webel Mitasmen. Es gab eine Zeit, welche wir uns nicht zurückEwünschen wollen,

| während die Fäulniß unterbrochen wird.

theils zur Chaussirung der Dorf - Straßen verwendet | t : des Golfs von Maracaibho, ifff fast unberehenbar, und im Dorfe

‘bemerkte, daß Schwefelsäure, welche er neben cine Pfüße gestellt

wo viel úber Miasmen geredet und geschrieben wurde, über die Ur-

RSEZT A I R: C M A WEEBI E V G: TOYET E “M CSRAL A L D“: T LADINC U E C O E: D” D V A Si a E ICMAE D T S

stillsiand zwischen den streitenden Parteien, der Mensch erholt sich,

Die entseßlichsie Sterblichkeit herrscht aber da, wo das Meer- L N stehenden Gewässern mischt, in ienen unglücklihen Gegenden, wo man das Alter nicht kennt, oder, um es näher zu hezeichnen, wo die Lebenskraft schon im Mannesalter erlischt. Das Funere, der sogenannte Sa

Caita guf der Küste des Littorals von Venezuela dürfen die Reger, wenn fie ihre Schulden nicht bezahlen wollen, nur zu Hause bleiben, da fein Gerichtsdtener sie bis dahin zu verfolgen wagt, seitdem ei- ner / der dies thun wollte, nah wenigen Stunden am Fieber starb. Man if gewiß, das Fieber zu bekommen, wenn man die Sümpfe von Santa-Marta durchreist. Diese Ungesundheit ist als unabhän- gig von dem Druck, der Wärme und dem Feuchtigkeits-Zustand der Atmosphäre, welche in den ungesunden einen Theil des Fahres Über- shwemmten Llanos des Meta eben dieselben sind, als in dem gesun- den Thale des Magdalenen-Stromes. Sie hört auch in unseren Ge- genden auf, wenn jene hedingende Ursachen entfernt werden, denn Via Re Pa welches 1733 nur eine siehe Bevölkerung von 300 Seelen zählte, tft seit 1741, wo man Schleusen erbaute, um das Eindringen des Meerwassers in dée innere Súmpfezu verhindern, gesünder geworden, und zählte 1823 bereits 4000 Einwohner. Der geringe Hdhen-Un- terschied von 1000 Fuß sichert oft einen Ort gegen jene tddtlichen Einflüsse und man hat cben daraus geschlossen, daß die bôse Lust schwerer sey als die reine. Daß sie sich mit dem Thau niederschlage, ist eine allgemein herrschende Meinung, denn in den Pontinischen SUümpfen, in den Morästen von Süd - Carolina, in den Thâlern von Patia und von Cauca warnt man auf gleiche Weise die Rei- senden, sich nicht dem Thau auszuseßen. Dennoch fressen in den ungesundesten Lianos von Amerika die Tbiere oft das mit Thau be- neßte Gras ohne den geringsten Nachtheil

Im Jahr 1819 bereiste Boussingault das Departement de l'Aîn und

hatte, in welcher Hanf geröstet wurde, sehr bald {warz wurde, während sie entfernter von diesem Orte der Fäulniß sich nur lang- sam schwärzte. Jn allen Dorsschaften des- Departements herrschten O _Jn Maracçcay, am Ufer des Taricagua See, der bct setnem Zurückziehen nah der Regenzeit den Boden in einen fstinkenden Schlamm verwandelt hatte, wurde reine Schwefelsäure in 12 Stun- den an der Luft dunkelschwarz, während Fieber in allen Wohnun- gen herrschten. Aehnliches wurde in Valencia beobachtet, doch konute die Menge Jnseïten, welche die tropische Luft erfüllen, der Haupt- grund der Schwärzung seyn. Versuche mit zwet Gläsern, von denen das eine durch Erwärmen vor dem Bethauen geschüßt war, zeig- ten als entschieden, daß mit dem Thau eine kohlige Substanz sich niedergeschlagen habe. Diese zu Cartago angestellten Ver- suche wurden aber unterbrochen, da der Reisende vom Fieber selvs ergriffen ward. Cine direkte Untersuchung der Luft in Paris und Lyon angestellt; hat neuerdings die Anwesenheit

| Boussingault, bekannt | durch zahlreiche Beobachtungen, durch welche er während seincs ;

sique tin das November-Heft der Poggendorfschen Annalen übertra- | gene) Abhandlung bekannt gemacht, welche die Natur der Miasmet |

reste sind, welche die tôdtlihen Miagsmen aushauchen, geht daraus |

| zuleht bis auf das dreizehnfache vermindette. Auf diese Weise wäre | also der Weg gebahnt zu einer quantitativen und qualitativen B,. | stimmung der Miasmen. Die Entstehung dieses Kohlenwasserstofes | leitet Boussingault von der Zerseßzung der Pflanzentheile und unte. | irdischen Exhabationen ab, auh nimmt er nach Moscatis und sj. nen Versuchen an,- daß die Miasmen aus einer flockigen Subsian; | | bestehen, womit er die Vorsichts- Maßregel, das Gesicht mit einen | | Schleier zu bedecken, in Verbindung bringt. X Yy;

Se

Meteorologishe Beobachtung. Morgens Nachmittags Abends [ Nach einmaliger T

12. Januar. 6 Uhr. U: 10 Uhr. Beobachtung,

j :

| 1836. | j

|

Quellwärme 7,0% g,

332,32 Par. 335,24 Par. 338,80" Par. Flufwärme 0,1 9 3,

4 149 N |4— 309N. —— 209R;

Gor Luftwärme

Thaupunkt. |+ 0,3% R. [4+ 1,50 R. |—+ 1,09 R. } Bodenwärme 0,9 9 g, Dunstsättig .…. 92 yvCt. 841 pCt, 92 pCt. Ausdünslung 0,032- Iettep. c regtia, trübe. trübe. S N , , Niederschlag 0,122 h Amtlihe Nachrichten.

Wind. | W. U Wolkenzug. 2W, | Nachtkälte =++= 1,19 g, Tagesmittel: . 232,51/// Pav, —=239 R... 4-099N.., 89 Et

Kronik des Tages.

Des Königs Majestät haben den Regierungs - Assessor und ‘Forst - Inspektor Wartenberg zum Regierungs - und Forst- Niederl. wirkl. Schuld 5634, 5% do. 1031/ . Kanz-Bill, 252, Ra e der Regierung zu Stettin Allergnädigst zu ernennen 5%, Span 52! . Passive 17'//%,. Ausg. Schuld 26 ZinsI. 193, eruyt. o : ; Preuss. Prüm.-Scheine 10534. Poln. 126 Oesterr. Met. 99, "M Des Königs Majestät haben dem beim Sekretariat des _ Autwerpeu, 7. Januar. i Staats - Ministeriums angestellten Hofrath Cottel, Redacteur Passìve 17'/z. Ausg. Schuld —, Zinsl. 19/4. G. Neue Aul, 51%, Wor Allgemeinen Preußischen Staats : Zeitung, den Titel eines Paris, 7. Januar. TGeheimen Hofraths beizulegen und das darüber ausgefertigte

59/4 Rente- pr. compt. 108. 50. fin cour. 1C8 70. 3% pr ; elbst zu vollziehen aeru compt. ‘81. 10. fin cour. 81. 20. 59/, Neap. 98. 60. 5%), Spay, atent Allerhdchstse{bst zu vollzi E Rente 52, Passive 1674. Neue Ausg. Sch. - Ausg. Seh, 19, E 3% Fortug. —.

Auswärtige Börsen. Amsterdam. 8. Januar,

Wien, 8. Januar. D i

5 Met 101/00. 3M D 2/2 2 j

E 253 Bank-Áctien A Neue Aul. 9319 G L 3 {1 f un g s N a h r1 h t 1. Königliche Schauspiele. Ausland

Donnerstag, 14. Jan. Jm Schauspielhause: Zum ersten: | Rußland. male: Kerker und Krone, Schauspiel in 5 Abth. , vom Baron 'St. Petersburg, 5. Jan. Die hiesige Akademie der v. Zedlib. Wissenschaften wird am U10ten d. M. thren hundetrtundneunten

Freitag, 15. Jan. Jm Opernhause: Zum- erstenmale: F Jahrestag feierlich begehen. Die Akademie besizt unter dem

Titel: „Materialien zur Geschichte der Akademie der Wissen- schasten““, ein überaus s{häßbares 1008 Seiten stark s Ma- nuskript in Folio, das von dem bekannten Historiographen

Die Sprache des Herzens, Singspiel in 1 Akt, von J. Lyser, Musik, mit Ausnahme mehrerer Einlagen, von J. P. Pixis, (Dlle. Pixis: Constanze, als Gastrolle.) Hierauf: Der Schwei: zer-Soldat, militairisches Ballet in 1 Akt, von Hoguet.

Im Schauspielhause: 1) [La Neige, vaudeville en I acle, 2) La femme qu’on n’aime plus, comédie en I acte. 3) La samille de Fapothicaire, pièce comique en I aecte.

Sonnabend, 16. Jan. Im Schauspielhause : Saluzzo, Schauspiel in 5 Abth., von E. Raupach.

S 17. Jan. Jm Opernhause: Fidelio, Oper in 2 Abth. Musik von L. van Beethoven. (Dlle. Stephan : Fidelio.)

Afademie beginnt und bis zum Jahre 1783 reicht.

Im August des vorigen. Jahres erhielt der Minister des Pn die Anzeige, daß im Schabkischen Kreise, im Dorfe Jaltimoff}, der Bauer des Gutsbesibers Nar!:schkin, Namens Bulanoff, nachdem er im Walde eine seiner Kühe zerrissen vor- gefunden, und befürchtend, das wilde Thier, das ihm diesen Verlust zugezogen, könne ihm noch mehr Schaden zufügen, den Beschluß faßte, dasselbe zu tddten, oder wenigstens zu verjagen. Jn Folge dessen begab er sih am Iten Juni mit seinem 12jäh- rigen Enkel Jonas in den Wald. Dort begegneten sie, bevor sie es vermutheten, einem großen Bären, der gerade auf sie los- ging. Bulanoff, seinem Enkel Muth einsprechend, wollte sein i: N DE i Gewehr auf den Bären losschießen; es versagte ‘aber, und der Grube gräbt, fällt selbst hinein, Original - Lustspiel in 3 Akf: Bär stürzre sich ergrimmt aufden Bauer, erfaßte ihn mit seinen Taben ten, von C. P. Berger. Hierauf: Die Heirath durch das und fiag an, hn zu zerreißen. Der kleine Jonas, dieses schend und Vergißmeinnicht, Lustspiel in 1 Aft, von W. Achat. Zum Be:-Wermuthigt durch den Zuspruch seines Großvaters, eilte mit einer {luß : Lebende Bilder, arrangirt von Herrn Deny, 1) Die Ta- FAxt zu dessen Vertheidigung herbei, {lug mit dem ersten Hiebe verne, nach einer Französischen Zeichnung: La Taverne , dazu: "dem Bären das eine Auge aus, beschädigte mit einem zweiten Trinklied aus dem Freischüs. 2) Das Portrait, nah einer das andere, und spaltete ihm, als er sein Haupt gegen ihn rich- Französischen Zeichnung: Le Portrail, dazu Lied: „Mein tete, mit dem dritten Hiebe die Spiße der Schnauze. Jeßt Herr Maler wollt ihr wohl :c., gesungen vom Chor. 3) Häus wollte der Bär den Knaben fassen; dieser aber wich ihm ge- liche Scene, nah cinem Gemälde von Schrôter, dazu: Jnstru- Fshikt aus und hieb immer auf die Schnauze los, worauf der mental-Musik nah der Melodie: „Mich fliehen alle Freuden.“ Bär, den Alten loslassend, sh auf Jonas warf. Da er aber 4) Der Sonntag Nachmittag, nach einem Gemälde von Pisto: sein Gesicht verloren hatte und mithin des Kleinen nicht hab- rius, dazu: Choral. 5) Erinnerung vom Manöver, nah einem M hast werden konnte, kihrte er brummend in das Dikicht des

Corona von

Königstädtisches Theater.

Donnerstag, 14. Jan. Die Reise auf gemeinschaftliche Ko sten, Posse in 5 Akten, von L. Angely. Vorher: Der Liebes: trank, Posse in 1 Akt, von W. Achat.

Freitag, 15. Jan. Die Bastille, oder: Wer Andern eine

Gemälde von Rabe, dazu: Lied: „Lüßow's Jagd“, gesungen M Valdes zurück. Der alte Bu'anof} schleppte sich bis zu einem vom Chor. 6) Der Schweizer-Grenadier, nach einem Gemälde M Gisräuh, und der Knabe lief L Dorf N Vinan Ver- von Kirner, dazu: „Ha! welche Lust Soldat zu syn“, gesungen F wandten, die dem Verwundeten die nöthige Hülfe lei- von Herrn Nicolini. ; j seten. Der Alte hatte dreizehn {were Wunden erhal-

Sonnabend, 16, Jan. Oiav, der Däne, Oper in 2 Akt. Mien; auch war eine Sehne an einem Fuß abgerissen, jedoch

Musik von Mercadante. blieb er am Leben. Den Bären fand tan ungefähr 50 Klafter vom Schlachtfelde todt am Boden liegen ; seine Länge ward auf 2/2 Arschien (beinahe 3 Berliner Ellen) angegeben. Der Minister des Innern berichtete hierüber an das Minister: Comité, auf des: sen Vorschlag Se. Majestät der Kaiser den Befehl erließ, den Bauerknaben Jonas für die Lebensrettung des Bauern Bulanoff und für seine Entschlossenheit und Furchtlosigkeit mit einer silber- nan, am Wladimir-Bande im Knopfloch zu tragenden Medaille mit der Inschrift: „fär Rettung Verunglückter ‘“, zu belohnen

F Und sein Betragen in den öffentlichen Blättern bekannt zu macher.

Am 3ten d. Mittags hatten wir hier eine Kälte von 206

A |

Markt-Preise vom Getraide. Berlin, den 11. Januar 1836. Zu Laude: Weizen 1 Rthlr. 20 Sgr., auch 1 Rthlr. 18 Sgr. 9 Pf; Roggen 1 Rthlr, 5 Sgr. , auch 1 Rthlr. 3 Sgr 6 Pf. ; große Gerste 26 Sgr. 3 Pf. ; kleine Gerste 1 Rthlr., auch 25 Sgr. ; Hafer 24 Sgr. 5 Pf.- auch 21 Sgr. 3 Pf. Zu Wasser: Weizen (weißer) 1 Rthlr. 27 Sgr. 6 Pf., au 1 Rthlr. 20 Sgr.; Roggen 1 Rthlr. 10 Sgr.; Hafer 23 Sgr. 9 Pf, auch 22 Sgr. 6 Pf. E : Sonnabend , den 9. Fatuar 1836. Das Scho Stroh 5 Rthlr. 25 Sgr. / auch 4 Rthlr. 25 Sgr. ;

einer wasserstofhaltkgen Substanz in der Luft nachgewiesen, von welcher es nach diesen Versuchen sehr wahrscheinlich is, daß sie Koh- lenwassersoff sey. Der Antheil des Wasserskofs betrug ein Zehntagu- | scndtheil, während ähnliche im Jahre 1830 in den Sümpfen von | Vege di Zupia angestelite Versuche anfangs eine 50mal größere Menge Wasserstof gegeben hatte, die sich bei dem Austrocknen des Bodens |

: Grad Régumur. der Centier Heu 1 Rthlr. 10 Sgr. , auch 20 Sgr. e

: C ——— olen Redacteuy Ld. Coëte|l, P

C Er O Warschau, 10. Jan. Se. Majestät der Kaiser haben dem

Gedruckt bei A. W. Hayn. Fspettor des Jnquisitoriats- Gefängnisses in Warschau, Herrn

. S S S elix Maslowskti, aus Rüksicht auf dessen eifrige Dienste zu eet O7 rerer were der ihm früher ausgesezten Penfion von 1500 Fl. noch eine jähr-

Allgemei ner

Bekanntmachungen.

E Pen, Las in der Richtítraße Nr. 28 hieselbst gelegene,

M4

Vol. T. No. 158 des Pypothefen - Buches verzeichnete M f B 5 S n, der Ehegattin des Predigers Bölicke zu Brügge hei - 7. s j 783r ä - 215 Mateo rain 1826r Zoloîn, Emilie Albertine, geb. Raußendor®, gehd- - 8. Nüdesheimer 1783r R S ( aid 1826 rige Haus nebst Wiesewachs- welches auf 9082 Thlr. R L R S E E A 20A, defblber Vit Det Mebl vertn ft A - 40. Hochheimer 1807r s - 230. O 1826r ayaiver au eistb erfau c 38 E T E E G und ¡it der Bietungs- Termin auf werden, : a Rüdesheimer F - l O R s i: den 11. M ärz 1836, Vormittags 11 Uhv, s 103. - 1818r - - 184 Steinberger 1822 in G S reten O Justiz-Rath Zastrow - 105. Marcobrunner 1818r s 5 188 : ¡822k inde: Rate die Pa erderclteten Serichts, - 100. Steinberger 1818r - 295. Marcobrunner 1831r e Segibratur die Taxe und der _trueste Hy- 123. Hochheimer 1819x - 296. Rüdesheimer

votheken- Schein des Grundstücks eingesehen werdet

dnunen, angeseßt worden, welches den Bteressenten

1nd Kauflustigen hierdurch bekannt gemacht wird. Frankfurt a. d. O., den 18. Fuli 1835.

Kigl Preuß. Land- und Stadtgericht.

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Wein -Versteigerung. Montag, den 14. März D den bes Ta g- Morgens 9 Uhr, werden zu Eberbach im Rhein- gau aus dem dasigen Herzoglich Nassauischen Kabi-

204

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Anzeiger für die Pre

Nr. 1. Hochheimer

125. Rüdesheimer

66. Marcobrunner 1811x 69, Hochheimer 74. Rúdesheimer 85. Steinberger 248. Hochheimer

194. Rüdesheimer Berg Riesling 1825x

nets- Keller, nachstehende Kabinets - Weine von vor- Nr. 196. Marcobruntier 1821 züglichster Qualität, öffentlich versteigert : : - 197, Steinberger 182Bv 1706x # Stü, - 200. Hochheimer 182

1748v - - 216, Núdesheimer

1811rx 1811vx

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1827r 15 Stück Hattenheimer, 1828r 6 -= Marcohrunner, 420 -= Steinberger,

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dem Verfquf ausgeseßt.

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ußischen Staaten.

uad sodann aus der Erndte von 1834: : 1 r 16 Stu Hattenheimer und Erbacher Zehntwein ; [lin durch E. H. Schroeder, Königsstraße Nr. 34: ferner gus den Herzoglichen Domanial - Wein-

liche Zulage von 1000 Fl. bewilligt.

Der Fürst und die Fürstin von Warschau beehrten gestern einen von der hiesigen Kaufmanns-Ressource veranstalteten Ball wit ihrer Gegenwart, an welchem gegen hunderi Perjonen Theil

+ Stü, Die Proben können l / : i den 20. und 30. Januar, nahmen. Der Graf Heinrich Lubienski erdffaete den Ball mit E - 13, und 20. Februar- hrer Durchl., und der Fürst Statthalter tanzte mit der Gräfin

- 12. und 13. März, Potoka und Mad. Halpert.

l an den Fässern genommen werden. : j A L leben Waärscbatier Mäofien zahlte man. fäp de 2 An den Versteigerungs- Tagen werden solche abe! F Korzez Roggen a S? g Weizen 10 L Gerste 0 (1 3 nur in dem zur Versteigerung bestimmten Saal ge“ | F, und Hafer 6—6! 4/2 Öl, (Le 1 4 geben. 4 /2 dl

Wiesbaden , den 2. Januar 1836.

Herzogl. Nassauishe General-Domaincn- | Frankrei ch.

A U A V U U E U R

T D irection. Paris, 8. Jan. Gestern Abend um L Uhr empfi

i E l E Pa! 8. Jan. 8 Uh pfing der 2 Freiherr von Boc-Hermsdor | Kônig die große Deputation der Pairs-Kammer, die beauftragt e E unipR e Sr. Maj. die Adresse als Antwort auf die Thron-Rede zu L erreichen. Nachdem der Vice - Präsident, Graf von Bastard,

Literari {ch e A nze ig €nN,. | die Adresse verlesen hatte, erwiederte der König: „M. H., die

2, 1819r Berg Riesling 1831v -ck =- : f ; | Gefú : ; , ; : 145. Steinberger 1819x - 297. Hochheimer 183lr 2 =- Bei Müller in Suhl is so eben erschienen und z efühle, die Sie Mir so eben für Meine Kinder und für Mich 36. Hochheimer 1806vx - 298. Steinberger 1831 & - durch A. Wienbrack in Leipzig, wie durch alle Usgedrükt haben, rühren Mich tief, und als Vater wie als Kö-

Buchhandlungen Deutschlands zu beziehen, in Ber- | nig freue Jch Mich über diejenigen, die Sie sur Meinen älte- e ohn an den Tag legen. Das zunehmende Gedeihen Frank- is, die Beweise von Vertrauen und Liebe, mit denen Jch Be inmer mehr und mehr umringt sehe, sind für Mich neue U CASTADDS, die Glückwünsche, die Sie Mir darbringen, mit alle 10s anzunehmen. Jch theile mit Jhnen die Hoffnung, daß L nsere Wünsche in Erfüllung gehen, und daß unsere An-

gungen, von Erfolg gekrönt, dem Lande auch fernerhin iene

Die Freischüßenbraur Nordische National-Novelle. Von Fr. Adam.

Lyo. Geÿeftet 1 Thlr.

76. F. Máller geschrieben ist, mit dem Stiftungs- Jahre der |

——..-

Allätmeite

dh L C ß l d ( | S ( (i d ( S- S

Berlin, Freitag en 1900 Januar

citung.

Ruhe, jene Freiheit und jene Größe erhalten werden, zu deren Befestigung beigetragen zu haben Jh Mich glücklich s{häße.““

Der vorgestrige Ball in den Tuilerieen war überavs glän- zend. Die Zahl der eingelädenen Personen betrug über 3000. Fast alle Herren waren in Uniform; man sah nur etwa 50 De- putirte und einige Fremde im Frack. Allgemeine Uufmerkjam- keit erregte die Anwesenheit mehrerer vornehmen Familien aus der Vorstadt St. Germain, die bisher nicht in den Tuilerieen erschienen waren. Unter den Fremden bemerkte man einige Eng- lische Pairs, unter Anderen den Lord Sutherland, Lord Can- terbury, Lord William Bentin und Lord Manners Sutton, wie auch einige Mitglieder des Unterhauses, nameatlih bie Her- ren Ellis, Bowring, Bulwer und Smith. Es wurde bis um 3 Uhr Morgens getanzt.

In der heutigen Sißung der Pairs-Kammer wurden die gerichtlichen Debatten wieder aufgenommen, und der General- Prokurator Martin trug darauf an, daß einige zu den Kate- gorien von Grenoble, Chalons, Arbois und Marseille gehörende Personen in contumaciam des Verbrechens eines Angrisss gegen die Sicherheit des Staates für schuldig erklärt würden. Der Pairshof zog si sogleich in sein Berathungs - Zimmer zurück, und die dffentliche Sibung wurde schon um 2 Uhr wieder auf- gehoben. Das Urtheil wird wahrscheinlich morgen in öffentlicher Si6ung gefällt werden. Am fkänstigen Montag werden die De- batten über die 19 Gefangenen von der Pariser Kategorie be- ginnen.

Die Deputirten-Kammer hielt heute eine dffentliche Siz- zung, die hauptsächlich der Vorlesung des Adreß-Entwurfs gewidmet war. Auf der Minister-Bank befanden sih die Herren Humann und Duchâtel. Bei Erdffnung der Sißung um 2'/, Uhr wa- ren etwa 300 Deputirte zugegen. Der Präsident theilte zu- nächst ein Schreiben des Herrn Oesinger, Deputirten von Straß- burg, mit, wodurch derselbe der Kammer seine Entlassung ein- reicht, und verlas sodann selbs den Adreß-Entwurf, welcher also lautet : “) -

„Sire, die Deputirten-Kammer, dis getreue Organ der Wünsche und Bedürfnisse des Landes, schäßt sich glücklich, daß sie Ew. Ma- jestät nur Worte der Zufriedenheit und der Hoffnung darzubringen hat. Tiefer Friede herrscht im Staate, und Frantreich hat ein Recht äuf die Fortdauer desselben. Während diese Zuversicht unsere Einigkeit im Fnnern befestigt, sichert sie zugleich je mehr und mehr unsere Macht nah außen. Glücklich das Land , das sich des (Be- fühls seiner Kraft in so hohem Grade bewußt ist, während doch alle seine Wünsche für den Frieden sind! Diese günstige Lage verdanken wir der Wirkung der Zeit und den Fortschritten des ge- sunden Sinues der Menge, die auch übcr die schwierigen Unsiände gesiegt haben. Noch kürzlich sah Frankreich die öffentliche Ordnung und unsere Fnslitutionen in offener Fehde mit den leidenschaftlichen Anstrengungen der Parteien. Zur R E derselben hat Fhre Regierung, Sire, sh bloß an die Kraft der Geseße ge- wandt, und gern erkennen .wir mit Ew. Maiestät die glücklichen Folgen der legislativen Maßregeln an, welche die verfassungëmäßigen Gewalten ergriffen haben. Ueberall von der Einsiht der Natton unter\iübt, haben sie die Achtung vor den Geseßen und Volkssitten neugeweckt; die Angriffe auf den Fürsten und die Verfassung des Landes haben aufgehört, und das Vertrauen der guten Bürger um- giebt diese großen Jnteressen, die fortan unverleßlih sind. Eine Katastcophe shmerzlicher Erinnerung hat das Vaterland in Bestür- zung verseßt: sie wird aber nur dazu gedient haben, die Hochher= zigkeit des Königs und die Liehe Frankreichs E end hervortreten zu lassen. Die Vorsehung, die über unser Schicksal wacht, hat Ew. Maiefiät Tage, die das theuerste Erbtheil der Nation sind, sichtlich beschükt. Sire, Fhre Königliche Familie hat guch ihren Antheil an den Heffnungen des Vaterlandes. Fhre Sdhne haben thre erste Fahre mit uns verlebt, und roir finden sie heute im Feldlager inmitten unserer tapferen Jugend wieder. An dieser edlen Gleichheit in Thaten und Gefahren erkennt Frankreich seinen National-Charakter und die Dynastie, die es sich gewählt hat. Nicht ohne eine innere Regung hat das Land den Aeltesten Fhrer Prinzen sich den Beschwerlichkeiten und Gefahren unserer Armee anschließen schen, und nachdem die Kammer Fhre gerechte Sorge hierüber mit empfunden, hat sie sih auch ein Recht erworben, Jhre Zufriedenheit als Vater und König zu tbeilen; sie hot, Sire, daß die Gegenwart des Thron= Erben in unseren Afrikanischen Besißungen dazu beige- tragen haben werde, die Regierung úber die geeignetsten Maßregeln zur Vereinigung der Wünsche der Civilisation mit den wahren Fnteressen Frankreichs hinsichtlich iener Besißungen aufzuklären. Das erste Bedürfnlß der Civilisation, Sire, ist der Friede, und sonach haben wie mit vielem Vergnügen aus dem Munde Ero. Mai. die Zusiche- eung von dem befriedigenden Zustande unserer Verhältnisse mit den auswärtigen Mächten vernommen. Unser inniges Bündniß mit Großbritanien if eine Bürgschaft mehr für die Dauer des Friedens; es sichert den Vorbehalt und die Aufrechthaltung der durch die Traktaten geheiligten Rechte, Traktaten, deren Vollziehung für das Gleichgewicht von Earopa von Wichtigkeit is. Frank- reich, Sire, giebt das Beispiel der getreulihen Erfüllung seiner Versprechungen. Ewr. Majestät Regierung hat an der Spanischen (Kränze die zur Nusführung des Traëtats vom 28. April 1834 er- forderlichen Maßregein getroffen. Die Kammer wünscht aufrichtig, daß diese mit wachsamer Festigkeit fortgeseßten Maßregel zu der innern Pacification der Halbinsel und zur Befestigung des Thrones der Königin Fsabella 11. beitragen mögen. Die Kammer dbedguert es mit Ero. Maj., daß der Vertrag vom 4. Juli 1831 noch nicht vollständig hat in Ausführung kommen können ; ste hat in der freund- schaftlichen Vermittelung Großbritaniens einen neuen Beweis des Bündnisses gefunden, das beide Länder an einander knüpft. Die in cinem neueren Dokumente enthaltenen Erklärungen lassen uns endlich cinen für beide große Nationen gleich ehrenvollen Ausgang hoffen. Der Friede, Sire, kann nur das Gedeihen unse: rer Finanzen vermehren. Der von Ew. Maiestät uns angekündigte befriedigende Zusiand derselben wird uns endlich gestatten, das #0 sehr gewünschte Gleichgewicht zwischen der Einnahme und den Staatslasten im vollen Sinne des Worts zu erzielen. Es is uns vollkommen bewußt, wie reiflich die Kredit-Bewroilligungen erwogen, wie genau sie in ihre Gränzen einges{los}sen, wte vorsich- tig die zu ihrer Bestreitung erforderlihen Einnahmen ab- geshäßt werden müssen, um ienes wichtige Resultat zu er- langen und zu bewahren. Jn diesem Sinne werden wir die

*) Wir geben diesen Entwurf hier ausführlich, da nicht zu er- warten ist, daß derselbe im Laufe der darüber zu pflegenden Bera- thungen wesentliche Aenderungen erleiden werde.

| dienen.

uns vorzulegenden Finanz-Geseße prüfen; weise Sparsamkeit ijl die heilige Pflicht der Regterung ; sle is es aber auch für etne Kammer, welche die Hüterin des Staats - Vermbgens ist. Die Kammer wird auch den übrigen Gesehen, die Ew. Maj. ihr ankündigen,

| jene volle Aufmerïsaméeit widmen, die sie bei ihrer Wichtigkeit ver-

Es handelt sh um die Organisirung der Munizipal-Frei beiten, welche die politische Existenz der Nation begründen, um dic Verantwortlichkeit der Minister, welche diese Existenz verbürgt, Um den Volks-Untecricht, der sie dauernd erhält. Wir haven Über Ne formen im Verwaltungs- und im Justiz- Fache, Uber eine Erwéet- terung und Regulirung unserer Verbindungs - Wege im Fnnern, und über wichtige Fragen in Betreff unseres Handels mit dem Auslande zu berathschlagen. Vorzüglich in ruhigen Zeiten kann man sich ohne Hinreißung wie ohne Mißtrauen mit der Konsoli dirung der Volksfreiheiten beschäftigen und den socialen Verbesse rungen den Stempel der Dauer aufdrücken , weil man sie mit klu- ger Vorsicht unternimmt. Sire, der Augenblick is für Frank- reich gekommen, die Früchte seiner Einsicht. und seines Muthes zu ärndten: die erste dieser Früchte ist jene Ruhe der Gemüther, die Ew. Majestät durch Fhre hochherzigen Worte hervorrufen, und o9ne welche die Ruhe der Staaten nur scheinbar und vorübergehend is. Ja, Sire, die Kammer glaubt wie Sie, daß, wenn die beharrliche Kraft der Geseße die Parteien entmuthigt und sie oon ihrer Ohnmacht úberzeugt hat, es Sache einer hochherzigen und versdhnlichen Politik sey, alle Franzosen um den Thron und die Juli-Fusiitutionen zu sammeln. Auf diese Weise wird Frant reich seine Kräfte und sein Genie, welche es nur allzuoft zu seinem eigenen Nachtheile und lediglich zur Fortpflanzung der innern 5w! stigkeiten, die es zerrissen, verwendet hat, der gemeinsamen Wohl- fahrt widmen kdnnen. Heutigen Tags, Sire, hdrt es nicht mehr auf eltle Theorien und Worte der Leidenschaft; es verlangt von denen, die es regieren, daß sie fiatt seiner úber seine großen morali- hen und positiven Jnteressen, die den wahren Glanz der Nationen ausmachen , wachen. Sire, die Deputirten - Kammer wird der Stimme des Landes getreulich folgen. Wir werden ienen edlen Aufschwung unterstüßen, indem wir unsere Gesehe vervollkomuinen,- zur Verbesserung der Volkssitten nach unseren besten Kräften bri- tragen, den wahren Fnteressen des Handels ein aufmerksames Ohr leiben, und den Gewerbfleiß, vorzüglich aber den Ackerbau, die- sen vornehmsten Fndustriezweig, beschüßen, der durch seine gegen- wärtige bedrängte Lage, wie durch seine hohe Wichtigkeit, die ganze Sorge der Regierung in Anspruch nimmt. Dies, Sire, sind un- sere Wünsche; möchte die Nation in der Laufbahn, die fst) vor ihr dffnet, raschen Schrittes der Erfüllung ibres hohen Geschicks entgegengehen. Sire, des Volkes Dankbarkeit wird Fhren Nami mit demselben verbinden, und wäh: rend die Dämpfung von Unruhen und die Wohlfahrt der Völker gewdhnlich nur verschiedenen Epochen und Regierungen angehdren, wird jener doppelte Ruhm Ew. Maÿj. vorbehalten seyn ; er wird für Fhr väterliches Herz der süßeste Lohn seyn, und die Ge schichte wird ihn zum Kennzeichen Fbrer Regierung mahen/ Nach der Vorlesung dieses Aktenstúks, worüber die De- batten am nächsten Montag (11ten) beginnen sollen, beschäftigte sh die Versammlung noch mit der Verificirung der Vollmacht des in Fougères statt des zum Pair erhobenen Grafen von Lari: boissière zum Deputirten ernannten Herrn von Monthierry. Die Wahl wurde wegen mehrerer bei derselben vorgefallenen Unregel- máäßigkeiten annullirt und die Sibung um 4 Uhr aufgehoben. Gestern waren die Salons des Präsidenten der Deputirten- Kammer zum ersten Male wieder eröffnet. Die Gesellschaft war sehr zahlreih. Der Haupt - Gegenstand des Gespräches waren die bevorstehenden Debatten in der Deputirten-Kammer Über die Adresse. Dem Vernehmen nach wollen mehrere Mitglieder der linken Seite auf die Einschaltung einer Stelle zu Gunsten der Polnischen Nationalität antragen. Es leidet indessen kaum einen Zweifel , daß sie mit ihrem Antrage durchfallen werden. Das Journal de Paris enthält Folgendes: „Der Sheik El-Mezbry, erster Aga des Abdel-Kader, dessen Einfluß sehr groß ist, hat sich, obgleih in Folge einer am 3. Dezember in dem Gefechte am Habrach erhaltenen Wunde sehr leidend, am 2ten d. bei dem Marschall Clauzel eingefunden. Er is von den Häuptern mehrerer angeschenen Stämme begleitet. Dieser Ab- fall ist ein furchtbarer Schlag für den Emir. Täglich treffen in Mostaganem 5— 600 Araber ein, und alle Lebensmittel sind da- selbst um mehr als die Hälfte im Preise gefallen. Die Folgen der Expedition entwickeln sih mit großer Schnelligkeit.“ In eben diesem Blatte liest man: „Eine telegraphische Depesche aus Bayonne vom 7ten und aus Madrid vom Zten d. meldet, daß die vier Artikel des sogenannten Gesetzes des Ver- trauens in den Sibzungen vom 2ten und 3ten d. mit sehr star- fer Stimmen-Mehrheit angenommen worden sind. Cine andere telegraphische Depesche berichtet, daß die Karlisten sich am Isten d, der Stadt Guetaria bemáchtigt, Und daß die Truppen der Kô- nigin sich nah dem Fort, welches sich noch hält, zurükgezoge!? haben.‘ (Diese leßtere Nachricht haben wir bereits gestern na“) einer Privat-Mittheilung gegeben. ) f Das Memorial bordelais meldet die Einnahme von Guetaria mit folgenden Worten: „Wir bedauern, ‘anzeigen zu müssen, daß die Karlisten sich der Stadt Guetaría bemächtigt haben. Guctaria ist ein Seehafen von großer Wichtigkeit, theils wegen: der Sicherheit, mit der man daselbst Zufuhren vom Aus- lande erhált, theils weil St. Sebastian nun zu Lande keine Ver- bindungen mehr mit Bilbao unterhalten kann. Die Unthätig- feit Cordova’s unter solchen Umständen ist unbegreiflich.“ Ein Schreiben aus St. Sebastian sagt , daß der Karlistische General Eguia mit 19 Bataillonen auf Bilbao marschire. Tros6 der günstigen Nachrichten aus Madrid sind die Spa- nischen Fonds an dex heutigen Börje um beinahe I Prozent ge- fallen. Die Spekulanten sehen jeßt mit einiger Besorgniß den entscheidenden Augenblick heranrüken, wo Herr Mendizabal, versehen mit dem Vertrauens - Votum der Prokuradoren, sein großes Geheimniß enthüllen und der Finanz-Noth in Spanien ohne Anleihen und ohne neue Auflagen abhelfen will.

Großbritanien und Jrland.

London, 8. Jan. Se. Königliche Hoheit der Herzog von Cumberland wird, wie die Morning Post meldet, in der auf die nächste folgenden Woche von Berlin hier erwartet,

Die Blätter der Konseroativen laden jeßt die Parlametits-

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