1836 / 21 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Thu, 21 Jan 1836 18:00:01 GMT) scan diff

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_ Der New-York Jnguirer glaubt, daß die Summe des Verlustes, der durch die Feuersbrunst hier verursacht worden, viel

zu hoch angegeben sey, wenn man ihn auf 25 Millionen Dollars |

veranschlage, und meint, er dürfte sich wohl nur auf 12 Millio- nen belaufen; doch meldet dasselbe Blatt, daß 123 Häuser schon Verzeichnisse über ihren Verlust angefertigt hätten, und daß er auf diese Zahl 3,353,000 betrage; wenn man also danach den Total-Verlust berechnen darf, so würden, da úber 700 Häuser abgebrannt seyn sollen, die 25 Millionen schr gut herauskommen.

Das Journal of Commerce tadelt die jezige Einrich- tung der hiesigen Assekuranz - Gesellschaften und behauptet, sie verdienten keine Unterstükung, wenn sie jebt, wo sie sich einmal bewähren sollten, die an sie eingehenden Forderungen nicht be- friedigen könnten.

Fyland

Berlin, 19. Jan. Der wirkliche Geheime Rath und Öber- Präsident der Provinz Schlesien, Herr von Merkel, bringt durch die Schlesischen Amtsblätter zur difentlichen Kenntniß, daß Se. Maj. der König unterm 16. Nov. v. J. die Wahl des bisheri- gen General-Bisthums-Administrators und Dom-Probstes, Gra- fen von Sedlnitßky zum Fürst-Bischof von Breslau zu bestätigen geruht haben, und fordert demnach die Behörden wie die Ein- zelnen auf, dem neuen Fürst- Bischof das ihm gebührende Prä- difat „Fürstliche Gnaden““ zu geben.

Nach einem Schreiben des Königl. Hofraths und Ober: Post-Direktors Nernst aus Tilsit vom lten d. war die Ge- nesung des Regiments-Arztes Dr. Grimm in Tauroggen bereits so weit vorgeschritten, daß derselbe mit dem beschädigten Bedien- a zur besseren Pflege am löten nach Tilsit gebracht werden joite. * Der Kauftnann Karl Mäller zu Stettin, Associé des Handlungs - Hauses Müller und Lübe, ist von der Kaiserlich Oesterreichischen Regierung zu ihrem Konsul daselbst ernannt, und diesseits als solcher anerkannt und zugelassen worden.

In der Kolonie Neu-Bewers dorf bei Schlawe ist im Laufe des verflossenen Jahres ein neues Schulhaus, zu dessen Bau Se. Majestät der König ein Gnadengeschenk von 200 Rthlr. Allerhöchst bewilligt Hatten, erbauet, und dasselbe unlängst feier- lich eingeweihet und seiner Bestimmung übergeben worden. Hier- mit ist die Einrichtung eines geordneten Schulwesens in dieser Ortschaft, bei welcher der Magistrat der Stadt Schlawe als Gutsherrschaft sich auf zweckmäßige und wohlwollende Weise wirksam gezeigt hat, als beendigt zu betrachten.

Die mit der Universität Halle verbundene Klinik hat gegen einen Zuschuß von jährlich 500 Rthlr., welchen sie aus der Kommunal- Armen - Kasse empfängt, die Verpflichtung úber- nommen, die ihr von der Armen - Direction zugewtesenen Kran- fen unentgeltlich zu heilen. Dieses Jnstitut gewinnt immer mehr Zutrauen bei den dasigen Einwohnern. Vom 1. Mai 1834 bis dahin 1835 wurden in dasselbe überhaupt 4509 Kranke gebracht, wovon nur 199 starben.

Als im Jahre 1832 die Cholera so große Noth über die Stadt Halle brachte, nahm die dasige Freimaurer -Loge zu den drei Degen 6 Knaben, welche durch jene Epidemie ihre Aeltern verloren hatten, als Kinder der Loge an, um für die Erziehung derselben in der Art zu sorgen, daß sie unter der Aufsicht eines, jedem Knaben aus der Mitte der Loge bestellten Vormundes zu christlichen, treuen Staatsbürgern und geschickten und redlichen Handwerkern herangebildet und niht nur während ihrer Lehr- zeit, sondern au später auf Wanderschaft und, nach Befinden, selbst bei ihren Etablissements unterstüßt werden. Seit Jo- hanni 1832 bis Weihnachten v. J. hat die Unterhaltung die- ser Waisen §20 Rthlr. gekostet.

—- Der zu Körlin im Wittenberger Kreise geborne, im No- vember v. J. zu Dresden verstorbene vormalige Königlich Säch- sische Finanz- Rechnungs - Secretair Fischer hat der Armen ; Ver- sorgungs - Anstalt zu Pretscch bei Errichtung seines leßten Willens ein Legat von 1000 Rthlr. unter der Bedingung aus- ge\eßt, daß die Hälfte der Zinsen zu dem Schulgelde für ältern- lose, sehr arme Kinder verwendet und die andere Hälfte am 19. Juni jeden Jahres an verarmte, hülfsbedürftige Personen vertheilt werden.

Die Stadt Eisleben hat auf ißre Schulden im ver- flossenen Jahre 900 Rthlr. abgezahlt und einige früher mit 5 und resp. 4, pCt. verzinslih gewesene Kapitalien auf 4 pCt. herabgeseßt, dabei ihr Armenhaus mit einem Kosten- Aufwande von 6009 Rthlr. in völlig guten Zustand geseßt, auch das mit etwa 2700 Rthlr. neu erbaute Krankenhaus in so weit vollendet, daß die Aufnahme von Kranken erfolgen kann.

_— Fm Kreise Liebenwerda des Regierungs - Bezirks Merseburg sind im verflossenen Jahre 4721 Stück Obst- und andere Bäume auf Straßen und Communications - Wegen ange- pflanzt worden.

= Im hiesigen Kirchspiele Ochtrup im Regierungs - Be- |

zirke Münster ereignete sich vor kurzem ein Sterbefall, der sei- ner Merkwürdigkeit wegen angeführt zu werden verdient. Am 22ten v. M. Morgens 8!/, Uhr starb nämlich die Ehefrau des

Kötheners Wiethage, und Abends 7'/, Uhr ihr Mann, jene 89, dieser 97 Jahre alt. Das hochbetagte Paar hatte 67 Jahre in

“Allgemein

Bekanntmachungen. Soi(tal-ECEitati on

Die Wittwe des hiesigen Bäckermeisters Christian ten. Der Nachlaß der Wittwe Bülow besteht haupt-

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er Anzeiger vor dem Stadteichter Calow im hiesigen Gerichts-|

Lokale angeseßten Termine persönlich oder schriftlich

zu melden und daselbst weitere Anweisung zu erwar-|Th!e. ! In Westpreussen: eine Apotheke à 35,000 Thile. Englands, Ftaliens, der Pyrenäischen und der Sta"

L friedlicher Che verlebt und hinterläßt Kinder, Kindestinder Uni

Urenkel. | Man schreibt aus Düsseldorf unterm 8ten d. M.: „Jm Allgemeinen ist der Geschäfts - Betrieb fortwährend befrie- digend, nur in dem Absaß der Früchte herrscht eine Stille, die den Landmann mißmüthig macht. Die Schifffahrt auf dem Rheine war bis zu dem eingetretenen Cisgange äußerst lebhaft. Am vergangenen Monate sind am hiesigen Rhein-Ufer 185 Schiffe, einschließlih 43 Dampfböte, angekommen und abgefahren. Es wurden eingeführt: Handelsgüter und Getraide vom Niederrhein

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| 23 970 Ctr., desgl. vom Oberrhein 22,785 Cer., Baumaterialien

600 Ctr., Steinkohlen von der Ruhr 47,344 Ctr., überhaupt 94,699 Ctr. Ausgeführt wurden rheinabwärts 5030 Ctr., rhein- aufwärts 2460 Ctr., überhaupt 7490 Ctr.

Vermischte Nachrichten. Wichtige Erscheinung für den Deutschen Getraide- Handel.

(Aus dem Köllner Organ für Haudel und Gewerbe.)

Nord - Amerika versendet bekanntlich seinen Ueberfluß an Ge- treide nicht im Korn, sondern als Mehl: als äußer forgfältig bereitetes und mithin dauerhaftes Mehl! Ju dieser Gestalt aber auch nur in dieser sehen ihm die Märïte von Weiindien, Süd- Anerifa u. a. m. für seinen Weizen ofen, und seine Ausfuhr darin beläuft sich jährlich auf fúnf Millionen Fässer Mehl, was 250,090 Last Weizen gleich zu achten ist.

Was hält Deutschland ab, Aehnliches zu thut gleich gutcs auf Dampf-Mahl-Mühlen bereitetes Dauer: Weizen-Mehl zu liefern und mit Nord-Amerika in Konkurrenz zu treten: Nach den jeßigen Getraide -Preisen wäre dies mit Nußen auszuführen; auch ift ein solcher Plan zu einer Zeit ähnlich niedriger Preise im Fahr 1824 bis 25 bfentlich zur Sprache gekommen und das Gewerbve-Fnfstitut in Berlin hat damals die rühmlichsten Austrengungen unter großen Geldopfern gemacht, die Nord-Aimeriëanische Mehl-Mahl-Methode auf den vaterländischen Boden zu verpflanzeit, wovon die wohlthä- tigen Folgen auch noch fühlbar sind und nicht untergehen werden! Dennoch unterblieb die gewünschte Mehl-Ausfuhr nah einem grò- ßern Maßstabe und in direkter Konkurrenz mit Nord-Amerika!

Der Grund davon läßt sich auf drei Dinge zurückführen.

Einmal: weil die Getraide- Preise sitegen und das Aufsuchen entfernter Märkre dadurch minder dringend ward;

zweitens: weil die Einführung der Dampf-Mahl-Mühlen we- der rasch genug, noch allgemein genug stattfand;

drittens und hauptsächlich: weil zu dem Handel mit Mehl nach Westindien und Süd-Amerika eine so aktive und besonders sye- fulative Rhederet erforderlich is, wie wir ste nicht besißen !

Es fehlt uns also nicht an dem passenden Urstof, wohl aber an der hinlänglih vollkommenen Bereitungs- Methode und an den er- forderlichen Betriebsmitteln, um einen bedeutenden Abzugs - Kanal fúr Deutsches Getraide da zu finden, wo ihn die NRord- Amerikaner für ihren Ueberfluß, an Weizen besißen. Nun geht man aber in England mit cinem Plane shwanger, der uns zum großen Theil dasjenige erseßen wird, was uns für die angedeutete Ausfuhr un-

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seres Weizens mangelt. Man will nämlich im Entrepot von Livev- |

pool fremdes Getraide nach Amerikanischer Methode zu Mehl mah- len lassen und Handel damit nah Westindien und Süd - Amerika treiben, also in direfte Konkurrenz mit den Vereinigten Staaten

| treten. Bei der anerkannten Vollkommenheit Etiglischer Maschinen

wird Niemand bezweifeln, daß man in Liverpool nicht eben so gutes Mehl bereiten könne, wie in Nord-Amerika; eben so wenig fehlt es England und namentlich dem Hafen von Liverpool an unteritch- menden spekulativen Rhedern, und es ist also, um das Projekt zur

Ausführung zu bringen und es wit deni betien Erfolg zu. krönen, |

nichts erforderlich, als die Erlaubniß des Britischen Parlaments, um welche jeßt nachgesucht wird, und hinlänglich guter und billi- ger Deutscher Weizen zur Verfertigung des Mehls! Drügt uns aher nicht Alles, so können wir diesen zur Genüge liefern !

Dies wdre denn eine wichtige Erscheinung für den Deutschen Getraide-Handel, die nicht unbenußt bleiben sollte.

Die zweite, noch eigenthämlichere, ist, daß man- von Bre- men s{chreibdt: „Fm vorigen Herbst sey eine Ladung Weizen nach Rord-Amerifa gesandt worden, weiche dort in Mehl vermaÿlen und nach den südlichen Staaten der Union weiter verführt werden solle, wo die vermehrte Rachfrage nach Baumwolle die Grund-Etgenthü- mer veranlaßt hat, den Getraidebau aufzugeben und ihn durch die cinträglichere Baumwollenzucht zu erseßen. Die Ausfuhr der nörd- lihen Staaten an Weizenmehl beträgt zwar durchschnittlich im Fahre nicht weniger als fünf Millionen Fässer, aber diese finden alle einen vortheilhaften Absayß in Westindien und Süd-Amerika, derge- stalt, daß fár dic Märkte von Karolina, Georgîa, Louisiana und andere südliche Staaten der Union nicht hinlänglich Getraide vor- handen ift.‘

Also auch nach Amerika wäce Aussicht, unsern Weizen für die dortige Mehl- Vermahlung mit Nußen zu verführen! Wenn nun auch, wegen-der ungleich weitern Reise diese Aussicht jener, einer Versendung nah England, an Annehmlichkeit nicht gleich kommt, so ist sie doch nicht zu verachten, sondern verdient vielmehr von un- sern Kornhändlern ernjilich ins Auge gesaßt zu werden. Beide Ka- nále können sowohl für den Deutschen Getraidehandel, wie für die Deutsche Rhederei von großer Wichtigkeit werdet.

Auswärtige Börsen. Amsterdam, 14 Janvar,

Niederl. wirkl, Schuld 551% 5. 5% do, 102156.

2403/6 5% Span. 50%, Páässive 10%, Ausg. Schuld

Zins]. 19, Preuss, Präm.-Scheine 106, Poln. Oesterr. Met. 991/,,

Antwerpen, 183. Januar.

Ausg. Schuld 19. Ziusl, —. Neue Anl. 50,

Frankfurt a. M., 16. Januar,

OVesterr. 59% Metall. 1021/4, 102!/4.

Passive 16,

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*riedrich Bülow, Catharine Abigail , geb. Mahlen-|sächlih aus einigen Ackersiücken, etwas über 100sun| zwei à 15,000 Thlr,

dorf}, eine Tochter des versiorbenen Predigers Mah- | Thlr. werth. leadorff zu Hohen-Schoenau bei Massow, if am 25. Septbr. 1831 hierselbst verstorben. hre befkanuten Geschwister, als:

1) Wilhelm, der in Laßig sich aufgehalten ;

2) Charlotte; 3) Johann; A

in Reeß,verheirathet gewesen, sollen ebenfalls verstorben seyn; und eine Brudertoch- rer, unverehelichte 9Nahlendorff, früher in Filehne, i ihrem jeßigen Aufenthalte nah unbekannt. Es werden daher die etwanigen unbekannten Erben der Wittwe Bülow aufgefordert, sich binnen 9 Monaten,

in dem auf den 30, April 1836, Vormittags 10 Uhr,

Gollnow, den 16. Junt 1835. Kon ial

ann; O E 5 Die Generalversammlung der Stettin-Copenhage-

) Louise, die ebenfalls in Laßig sich aufgehalten,] ner Dampfschifffahrts-GeseUschaft, in welcher der Ab-

U i {luß des Geschäfts pro 1835. vorgelegt werden wird,

5) Henriette, welche an einen Prediger Guse in findet am 11. Februar c. , Vormittags 10 Uhr, in Carßzig, demiächit an einen Gastwirth Schüler |der Wohnung des Unterzeichneten statt.

‘Stettin , den 15. Fanuar 1836,

Apotheken-Verkauf. } In der Mark Brandenburg: eine Apotheke à 20,000 svätestens aber, bei Vermeidung der Praeclusion,|Thlr. und eine à 15,000 hlr. : f In Schlesien: eine Apotheke à 26,000 Thlr, eine à 12,000 Thlr. und eine à 7000 Thile,

Stadtgericht 6000 Thlr.

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L Rios! iei 2 Hei V I G4 B32 C D L L TRGN L)? A S4, adi B N Ku ay Stvid GRCU A A Sd G E V S D Si! E R V F SEUME E A AC T A E E E A E E E E E É E D E E R R E E EEEE -

für die Preußischen Staaten.

In dem ferzoglhum Sachsen: eiue Apotheke è MUE 32,000 Thir. eine à 25000 Thlr. und eine à 12,000] Beschreibungen.

In dem Grolsherzogthum Posen: eine Apotheke theils durch Auszüge qus ihren Werken und thai à 20.000 Thlr., eine à 16,000 Thlr. und einige è

sind zu zeitgemülssen Preisen und unter annelimba-! uners{chöpflihe Fundgrube, aus der besonders unsd ren Bedingungen zum Kaus nachzuweisen vom Anfrage- und Adress-Bürcau

der Haupt- und Residenz-Stadt. Breslau

(im allen Rathhause}. Zweck gus den Augen gelassen wird. Der Beifal

UEÜSZCLAN ; R L I R Ee d V N N E B E EL S de A0 Literarische Anzeigen. A. Lemonius. | Magazin für die Literatur des Auslandes.

| Diese Zeitschrift, welche zwar ein Beiblatt dev] Allgem. Preuß. Staats- Zeitung bildet, aber auch, |chentlich in Fol. erscheinende Blatt beträgt vierte ihrer ganz für sich abgeschlossenen Tendenz halber, jährlich 221 sgr. (jährlich 3 Thlr.) wofür es sow? als ein se!bstsiändiges Fnstitut angeschen werden kann, d : umfaßt eine Uebersicht der gleichzeitigen literarischen als durch alle Königl. Posi - Aemter zu bezichen Erscheinungen des Auslandes, und zwar sowohl auf und den Hiesigen frei in das Haus gesandt ird. dem Gebiete der eigentlichen schönen Literatur, gls

99/5. 1%, 25%, G. Bank-Acüuen 1669, 1687, Partial-Obj. LigU (s. Loose zu 500 Fl. 11874. 118%/%. Loose zu 1090 F, 2181

Br. Preuss. Prüm.-Sch. 60. -592%4. do. 4% Anl. 99, G, pf Loose 71. 70%. 5%, Span. Anl. 50%. 497%. 214 9/ oh 551 S1 / h ( /2 /0 Uh dd /g: 9d /186°

Paris, 183. Januar. pr. compt. 109. fin cour. 109. is. zoo M ún cour. 81. 30. 5% Neap. 98. 80. 50 ‘g M Reute 49%/,. (A

l’assive 16. Neue Ausg, Sch. —, Ausg. Sch, 100 ; 3%, Portug. —. /4

r: 0 / D 5 9 0 Rente

compt. 81. 20,

Januar. Fart, Oblig. 4483.

Warschau, 15. Pfandbr. ohne Coup. 974, %.

dit 1835, 530. 9 voy

Berl ner Bots e Ben 19. Januar 1826

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Amtlicher Fonds- und Geld-Cours- Zettel L |.:| Pr. Cour f l Pr Corn S 8 | Brief. | Geld. [a Brief. St.-Schuld-Seh. | 4 ¡02 | 101 |/2 Ostpr. Pfandbr. | A 102g Pr. Eng!. Obl. 30.| 4 ! 101 “/4 [ 1003 4 omm. do. 4 | 165! /4 PrömSch d B 61 A 60%, IKur-u.Neum. do. Â 1612 g Kurm.Obl.m.1.C.| 4] 101 ‘/8 | 1013/, Schlesische do 4| 107 L } Nm. Int. Sch. do.| 4 | En | 101 Riüeckst. C, und Z | Berl. Stadt-Oþ1l.| €{| 1021/4 | 102 Sch. d. K. u. N.|— ÿ Königsb. do. | ij an | _— | | E Eibinger do [ E {E Gold al marco |—| 216! | 21h agen Danz. do. in Th.j—| 4 / 48/5 Neue Duk. ¡— 18%, - Wi Westpr. Piaudbr.| 4 10234 E Mrlbdeletdor (l 8E 13Y Grossh. Pos. do.|4| | 1083 A Disconto [a] 3 | 18 R n TTRERE 156 Di R I A rate S1 A T iVechsel-Courns | Brief G0 ar Amsterdam . « S 250 Bl Kürz | 143 | 0 e E Bamb c S 300 MK, | Kurz S 153% A do. e aUOIE: 2G | pas | 152/ Lia E 1 LSt | 3M 6 28% |6 381 Pal Ca s 309 Fr. 2 Mt | 81/12) 81, Wien in 20 Xr. 150 Fl, 2M. | 103% | 1088 AUZS E aaa qa p d 150 Fl. 2 Me | 103% | 103% Zreslau 100 Thl. 2E | 9 L | _ Leipete S 100 Thl. | 8 Tage | 103 | 2 Frankfurta M N. O 2 O8 N Petershnrg . . . 100 Rbl, | 3 Woch. | S | 291 Meteorologische Beobachtung. 1836, *Norgens Nathmittags | Abends Nach eintnaliger 18. Januar. 6 Uhr. Uhr. | 10 Uhr. | Beobachtung, O EPRZ t T E I E U TRS E L N C E: A G T R E R L E L à TER LuftdruF&.…….« [337,99 Par. 834,21 Sar, 330,08 Par, j Quellwärme 6,90 F, Luftwärme ... ua 0,99 R. |4=- 1,89 R. |4+- 1,2% R. } Flußwärme 0,30 F; Thaupunkt e 2,89 R. lp 0,20 U ONUO Bodenwärme 0,80 9, Dunstsättig.…. | §5 pCt. S7 pCt, 89 pCt, Ausdünstuna 001 A Wettep,...... | Schnee, trübe. } Rogen, N cles Od | 2B, | WNW. j W- | Niederschlag 0,176 Rh, Wotenzug .…. | i 8. Nachtkälte 1598, Tagesmittel: 334,36‘ Par... =—+=072R... 0,99R... 87 yCl

Königliche Schauspietie. N __ Mittwoch, 20. Jan, Im Schauspielhause: Die Bekenu nisse, Lustspiel in 3 Abth., von Bauecnfeld. Vorher: Laßt mit lesen, Schwank in 1 Akt, vom Dr. C. Töpfer.

Donnerstag, 21. Jan. Jm Schauspielhause: König Ko! radin, historische Tragödie in 5 Abth., und einem Vorspiel von E. Raupach. :

Freitag, 22. Jan. Jm Opernhause: Die Zersèreut Lustspiel in 1 Akt. Hierauf: Fidelio, Oper in 2 Aöth. Mi von L. van Beethoven. (Dlle. Stephan: Fidelio) ;

Sm Schauspielhause: 1) Le Chaperon, vaudeville en f acte, par Secribe. 2) La premièére représentalion de: Ui Mari charmant. vandeville noaveau en 1 acte, du théâtre d Gymnase. 3) La France pilleresque, vauderville en 1 acl par Mr. Théaulon,

Sonnabend, 23. Jan. hauses Suóbscriptions - Ball.

Königstädtisches Theater.

Mittwoch, 20. Jan. Eulenspiegel, oder: Schabernack üb Schabernack. Wiener Lokal: Posse mit Gesang in 4 Akten. Donnerstag, 21. Jan. Zum erstenmale wiederholt: Die Erbin aus Brandenburg, Original-Lustspiel in 3 Akten , von C. P. Berger. (Verfasser des Lustspiels: „Die Bastille.// Vorher, zum erstenmale wiederholt: Albrecht Dürer in Venedig, Ls \piel in 1 Att, von E. v. Schenk. :

Im Konzertsaale des Schauspid

tere]

Markt - Preise vom Getratde. Berlin, den 18. Januar 1836. Zu Laude: Weizen 1 Rthlr. 21 Sgr. 3 Pf., auch 1 Ri 11 Sgr. 2 PVf.; Roggen 1 Rthlr. 6 Sgr. 11 Pf., auch 1 Rit 5 Sgr ; große Gerste 27 Sgr. 6 Pf.; kleine Gerste 1 Rthlr. 1 En auch 28 Sgr. 9 Pf.; Hafer 25 Sgr., auch 21 Sgr. 3 Pf. Zu Wasser: Roggen 1 Rthle. 10 Sgr.; Hafer 23 Sgr. 9h auch 22 Sar. 6 Pf. : Sonnabend, den 16, Fanuar 1836. Das Schock Stroh 6 Nthlr. 20 Sgr., auch 5 Rtbic. ; der ner Heu 1 Rthle. 19 Sgr., auch 20 Sgr. i Redacteur Ld. Cottel. e R R C P E war rwer en t Gedruckt bei A. W. Hayn.

ENNG E R:

auch insbesondere auf dem der Länder- und Vêlil è Während auf der einen Seite Dichter und unterhaltenden Schriftsteller Frankrei

dinavischen Halbinsel, Rußlands und Nord-Amerift

à [dur kritische Bemerkungen über dieselben, vot! führt werden, wird auf der andern Seite auch U

Zeit die Kenntniß von unscrm Erdballe ergänzt 18 berichtigt hat, nicht unbenußt gelassen, ohne darum doch die Uebersicht der Literatur als ers welcher dieser Zeitschrift, die mit dem 1. Jan) ihren fünften Jahrgang begonnen hat, von vil achtbaren Seiten zu Theil geworden is, muntert, Redaction auf, auch fernerhin bei ihrem bisheri Verfahren zu beharren. j

Der Pränumerations-Preis für das drei Mal

hier (durch die Expedition der Preuß. Staats-Zeitutß

Vexlin, im Januax 1836.

R assel, nach Neu - Strelit.

ung der Deputirten-Kammer ijt noch Folgendes zu berich:

Mer Debatte ; doch wußte sich noch. Hecr Garnier-Pagès Ge-

Brechte Seite jemals gewagt hätte, hiervon zeugt das lebte Preß-

hen fdnnen, so darf ih wohi mit vollem Rechte behaupten,

[TAaCMmeine

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M i I PRYT “a N E E P L R is ch3" M 1. 2H E E T U E, 0 L A E! Sar auer

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NaGrichten. | Tages

Im Bezirke der Königl. Regierung

zu Köln ist die erledigte Pfarre in Rosbach dem bieheri- Vikar in Trechen, Hub. Weims, übertragen worden;

| zu Stralsund isk dev Predigtamts - Kandidat Friedrich Ir hristoph Harder zum Prediger des Arbeitéhauses zu Greifs- ald und zum Adjunkten der Geistlichkeit daselbst ernannt worden.

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Abgez2 eist: Se. Durchlaucht der General-Major und Com- andeur der ten Division, Prinz George zu Hessen:

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Zeitungs-Nachrichten.

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Ulan D Srantrets:

Yaris, 14. Jan. Ueber den-Sch!uß der gestrigen Siz-

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(n, Nachdem Herr Guizot die Erélärung abgegeben hatte, daß die Regierung nichts weiter verlange, als daß man ihre Politik kine feste, hochherzige und versöhnuliche nenne und jonach das Beiwort feste‘ in den betressenden Paragraphen der Adresse cinschalte, drehete sich der Streit nur noch darum, ob inan sage: die Regierung solle eine solche Politik annehmen (wie die Kommission es vorgeschlagen hatte) oder sie solle dabei beßar- ren (wie Herr v. Montépin es wolite). Der Berichterstatter Here Sauzet bestand auf der Abfassung der Kommission und wünschte zugleich dem Ministerium Glück, daß es von selbst auf das von Herrn v. Montépin beantragte Wort verzichtet habe, da dasselbe völlig iberflüssig sey und nur zu falschen Auslegungen hätte Anlaß ge- ben fônnen. Herr von Montépin gab diesen Ausdruck jelzt auch seinerseits auf, wenn gleich ungern, da er, wie er sich äußerte, dur die Annahme desselben den Ministern gern einen Beweis der Zufriedenheit der Kammer mit ihrer bisherigen Politik gegeben hätte. Man verlangte jetzt von allen Seiten den Schluß

hôr zu verschafsen. „Fürchten Sie nicht‘, so hob er an, „daß ch mit Beschuldigungen gegen das Minisierium hervortreten verde: die Zeit dazu ist noh nicht gekommen ; ih will nur darauf hinweisen, daß die Minister \tets bei ihrer jeßigen Po- litif beharren, daß sic niemals die Zeitumstände berücksichtigen, sondern immer unbekümmert um das, was um sie vorgeht, vor- reiten werden ; und zioar aus dem Grunde, weil die ‘Partei, die das Ministerium unterstütt, nicht die rihtige Mitte, sondern die Partei der Uebertreibung ist. Man ift in neuerer Zeit wei; ter gegangen, als es unter der vorigen Regierung die äußerste

sie und die Wahl der Mitglieder dieses Bureaus, worunter sh sogar cines befindet, das sich zur Fahne der Restauration hfennt (Graf Jaubert). Wenn nun alle Handlungen der ge- genwärtigen Majorität von der Art sind, daß felbst unter der Restauration die äußerste rechte Seite nichts Besseres hâtte wün-

daß die jekige sogenannte richtige Mitte nicht die wahre ist. Mán hart ein rechtes Centrum gebildet; seitdem dieses aber re- giert, ift es zur äußersten Rechten geworden. Was läßt sich nun von ciner solchen Partei und von cinem Ministerium, das sich zu derselben bekennt, erwarten?“ Der Redner suchte {ließli zu beweisen, daß die Regierung weniger als je entschlossen sey, ihre Verheißungen zur Ausdehnung der Freiheiten und politischen Rechte des Velkes zu halten. Der 11. Paragraph des Adreß Entwurfs wurde hierauf - endlich mit dem Zusaße „fesi“ ange- nommen. Herr Salverte entwickelte jet noch ein Amendement, worin er eine Amnestie fúr alle politischen Vergehen , mit alleiniger Ausnahme des Attentats vom 28. Juli, verlangte. Dasselbe lburde indeß von höchstens 15 bis 20 Deputirten untersiüßt und mithin verworfen. Im l2Nen Paragraphen wurden bloß, auf den {ntrag des Herrn. von Tracy, die Worte „moralischen und po- tiven Jnutceressen““ in „moralischen und materiellen Jn- teressen‘/ verándert. Die noch übrtgen Paragraphen gingen un- verändert durch, und der Adreß-Entwurf selbst ward zuleßt mit 246 gegen 67 Stimmen angenommen. Bevor die Ver- sammlung auseinanderging, wurde noch die große Deputation von 20 Mitgliedern gewählt, die am folgenden Tage, mit dem Bureau an der Spiße, die Adresse dem Könige überreichen sollte. Die eben erwähnte Deputation wurde heute gegen Mittag bei dem Könige eingesührt, der sie auf dem Throne, umgeben von seinen Ministern, empfing. Der Präsident, Herr Dupin, verlas die Adresse. Nachstehendes ist die Antwort, die Se. Ma- lest darauf ertheilten: „Fch fceue Mich, von Ihnen zu hö- ren, daß der verständige Sinn des Volkes mit unserer Natio- nal-Wohlfahrt stets gleichen Schritt hält. Diese glückliche Ver- E e den Erfolgen, welche die Mitroirkung ailer Staats- 4 ür Frankreich erzielt hat, noch jene Kraft und Sta-

ilitat verleihen, die den Werth derseiben erhöhen. Die esinnungen, die Sie Mir . sür Meine Familie zu er- finen geben, durchdringen Mein Herz; es freut Mich sehr , daß sh auh auf sie die Gefühle evrstrecken,

“M denen Sie Mir son so viele Beweise gegeben haben. Als Yaler wie als König wie Sie richtig bemerken danke Jch nen, daß Sie die Besorgn'sse, die Mir die Abwesenheit Mei- ae en Sohnes eingeflößt hat, so wie die lebhafte Zusfric- N A è haben, die ich empfunden, als Dch ihn, nachdem theilt, O und Gefahren Unserer tapferen Soldaten ge- A L a enen sehen. H hoffe, m. H., daß Ihre míddes t? îm Laufe der von Jhnen begonnenen Session nicht

er nüßlich für Franfreich seyn werden, als diejenigen, denen

E R Z R S E TOR S G E T C E f C PR E E 2 B R E E I O T 8 O

f Sich früher mit \o vielem Eifer und Patriotiómus gewid-

met hahen;

Ich werde solche bereitwillig unterstüßen, und es soll Mein sóßester Lohn seyn, wenn Jch sehe, daß durch unjere gemeinschaftlichen Bestrebungen das Glück und die Wohifahrt des Vaterlandes mit jedem Tage zunehmen.“

Die heutige Sißung der Deputirten-Kammer begann

erst um 3 Ußr. Der Präsidenr eröffnete sie mit der Anzeige, daß die Adresse dem Könige von der großen Deputation vorge- legt worden sey. Hiernächst verlangte der Finanz-Minister das Wort zu einer amtlichen Mittheilung. Er gab zunächst die berußigende Versicherung, daß das Ausgabe-Budget von 1835 die Einnahmen nicht nur nicht Übersteige, sondern daß leßtere sogar cinen Ueberschuß von mehr als 4 Millionen ergeben wür- den, weshalb er auch fúr 1837 keine neuen Steuern oder außer- ordentliche Kredite verlangen werde. Der Minister ließ sih hier- auf in sehr auéführliche Betrachtungen über die finanzielle Lage des Landes ein, und bemerkte unter Anderem auch, daß

er sich mit der wichtigen Frage über die Reduction des Zinsfußes der Rente - beschäftigt habe, wobei er

den Beweis zu führen suchte, daß der Staat zur Einlösung der 5proc. Rente um so mehr berechtigt sey, als das Grund - Eigen- hum nur 3 pCt. eintrage, die Sparkassen nur 4 pCt. Zinsen zahlten, und die Schaßkammer-Scheine gar nur mit 2 pCt. ver- zinst würden. Herr Humann begnügte sich indessen vorläufig damit, diese Frage im Allgemeinen zu behandeln und ließ sich nicht weiter darúber aus, wann er einen Geseßz - Entwurf über jene wichtige Maßregel vorzulegen gedenke. Er brachte darauf das Ausgabe- und Einnahme-Budget für 1837 ein, wovon jenes sich auf etwa 1612, dieses auf 1014 Millionen Franken beläuft. Herr Aug. Giraud bemerkte, daß es ihm leid thue, daß die Bemerkungen des Finanz - Minister® über die Reduction der Rente keinen förmlichen Antrag zur Folge hätten, da doch der Reductions-Plan mit so viel Ungeduld, namentlich in den Pro- vinzen, erwartet werde. Er beabsichtige, einige Fragen über. die- sen Gegenstand an den Minister zu richten. (Beifall zur Linken. Stimmen im Centrum: „Thun Sie diese Fragen sogleich !““) Auf das Bemerken des Finanz-Ministers, daß dieser Ge- genFand zu wichtig sey, um sogleich erörtert zu werden, wurde beschlossen, die Explicationen bis zum künftigen Montag zu ver- schieben. —- Herr Pelet erhielt hicrauf das Wort, um seine Proposition wegen Ermäßigung der Kommissions - Mitglieder zur Prúfung des Budgets von 36 auf 18 zu entwieln. Die Aufregung in der Kammer war aber so groß, daß man weder von seiner Rede, noch von der des Herrn K. Dupin, der jenen Antrag bekämpfte, etwas verstand. Bei Abgang der Post, um halb 5 Uhr, dauerte die Sißäansz noch fort.

Der Pairshof sel:te in seiner gestrigen und heutigen Au- dienz das Verhör der April-Angeklagten und der für und wider sie vorgeladenen Zeugen fort. Die! Verhandlungen waren von keinem erheblichen Interesse.

Nach der Wendung , die der Prozeß der April - Angeklagten von der Pariser Kategorie vor dem Pairshofe nitnmt, dürfte der Fieschische Prozeß in den ersten Tagen des künftigen Monats an die Reihe kommen. Fieschi, Pepin, Morey und Boireau haben vorgestern den Beschluß. des Pairshofes, wodur fie in Anklage-Zustand verseßt werden, mitgetheilt erhalten. Bekanntlich muß, den Geseßzen gemäß, diese Notification 14 Tage vor Eröff nung der Debatten geschehen. Unter verschiedenen Sachen, die gestern dem Morey ins Gefängniß gesandt wurden, entdeckte man zwei vergiftete Apfelsinen, die sogleich dem General-Pro- furator zugefertigt wurden.

Einem ministeriellen Blatte zufolge, soll Here Bois-le-Comte den Herrn Serrurier als Französishen Gesandten bei den Ver- cinigten Staaten von Nord-Amerika epseben; er wird sih jedoch er auf seinen Posten begeben, wenn die diplomatischen Verhält- usse zwischen beiden Ländern gänzlich wiederhergestellt sind.

Da der Oberst Lamy, Deputirter des Dordogne - Departe- ments, zum General-Major befördert worden ist, da ferner die am 19, Okt. v. J. zu Fougères stattgehabte Deputirten - Wahl kürzlich von der Kammer annullirt worden ist, und da endlich die Deputirten Maës und Oesinger ihre Entlassung eingereicht haben, so sind die betreffenden Wahl - Kollegen resp. auf den d., 6. und 8. Februar zu Nontron, Fougères, Paimboeuf und Straßburg zusammenberufen worden, um zu neuen Wahlen zu {reiten

Die Bulletins úber den Gesundheits-Zustand des Herrn Laf- fitte lauten heute weit beruhigender. Er har eine bedenkliche Krisis glücklich úberstanden.

Herr von Ossonville wird sih in diesen Tagen mit der Tochter des Herzogs von Broglie vermählen. Auch spricht man von der bevorstehenden Vermählung des Herzogs von Crussel mit dem Fräulein von Tallouet, der Enkelin des Grafen Roy, die befanntlich ein Vermögen von 15 bis 20 Mill. Fr. besitzt.

Chateaubriand’s Uebersekung des Milton wird in den er- sten Tagen des künftigen Monats erscheinen.

Das Conseil für Manufakturen hat gestern seine Meinung úber die Eisenbahnen dahin abgegeben, daß, da die inländischen Eisenhämmer hinlänglih im Stande wären, das zu jenen Baß- nen erforderliche Eisen zu liefern, die freie Einfuhr von Schie nen von ausländischem Eisen nicht zu gestatten sey. Gerade die entgegengesete Meinung hat das Handels - Conseil geäußert. Das Ackerbau-Conseil hat in dieser Beziehung noch keinen Ent- {luß gefaßt.

Gestern begann vor dem hiesigen Assisenhofe der Prozeß eines gewissen Lhuissier, der angeklagt worden ist, ein junges Mädchen ermordet, zersägt und die einzelnen Stücke des Leich- nams in die Seine geworfen zu haben. Als Mitwisserin ijk Marie Lecomte, ein Mädchen von 23 Jahren, angeklagt. Die Scheußlichkeit der Details hatte wieder ein sehr zahlreiches Auditorium herbeigelockt, in dem sich, wie gewöhnlich, die Frauen, und zwar Damen der vornehmsten Stände, in der Mehrzahl befanden. Die hiesigen Blätter lassen keine Gelegen- heit vorübergehen, um das {ône Geschlecht auf das Unschick- liche und Unweibliche dieser Lust am Gräßlichen aufmerksam zu machea. Es scheint aber, daß die ‘Pariser Damenwelt durchaus

beweisen will, daß sie zur Emancipation im Set. Simonistischen Sinne reif sep.

Die hiesigen Blätter enthalten heute fast sámm:lih das “bereits aestern von uns mitgetheilte) Schreiben aus Barcelona vom dten d. Der National bemerkt dazu: „Man kann aus diesen ersten Berichten {wer den Charakter des Kampfes ab nehmen, der beim Abgange der Posk noch fortdauerte. Deut- li geht aus denselben nur hervor, daß die Truppen, die nicht zu den Wassen gegrissen hatten, um die Karlistischen Gefange nen und Verwundeten gegen die Volkswuth zu vertheidiaen, der Stimme ihrer Anführer Gehör geschenkt haben, um die Re gierung FJsabella’s 11. gegen den Theil der Bevölkerung zu vertheidigen, der die Constitution von 1812 proklamiren will Schöner wäre es gewesen, wenn man die geheiligten Rechte der Menschlichkeit vertheidigt hätte. Wir haben wohl nicht nôthia, darauf aufmerksam zu machen, daß der Ausgang des in den Straßen von Barcelona begonnenen Kampfes die Niederlage oder der Sieg der Partei der Revolution in ganz Spanien seyn wird, und daß das dem Herrn Mendizabal bewilligte Votum des Vertrauens durch jene beklagenswerthe Kollision so gut ats vernichtet ist.‘ S In einer Nach (rift meldet der National; „Es liegt uns ein Brief aus Barcelona vom ten d. vor, worin es heißt, daß der Kampf zwischen der Bevölkerung und den Behörden der Königin sich zum Nachtheil der Leßteren geendigt habe, und daß die Constitution von 1812 definitiv proklamirt worden sey.“

Ein hiesiges Blatt sagt: „Die Vorfälle in Barcelona sind geeignet, alle Entwürfe des Herrn Mendizabal zu vereitein ; denn sie können in allen Provinzen jene revolutionaire Wut) wieder erwecken, die das jeßige Ministerium kaum erst mit so

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vieler Mühe unterdrücft hat. Einige Journale scheinen sogar Verdacht zu hegen, daß Mina jenen Ereignissen niht ganz fremd gewesen sey, und allerdings muß es befremden, daß er nicht ci liger nach Barcelona zurückgekehrt is, von wo er nur 15 Stun- den entfernt war, als die Gährung im Volke begann.“

Die Quotidienne meldet, daß die Karlisten, 6000 Mann stark, in Arbos eingerückt sind, und daselbst, als Repressalien für die Barcelonaer Mekeleien, 60 Häuser niedergebrannt haben. Das Dorf Arbos liegt zwei Stunden von Villafranca auf dem Wege von Barcelona nach Taragona.

Man versicherte heute Morgen, die Regierung habe Nach)- richten aus Barcelona vom Tten d. erhalten, denen zufolge dîe Unruhen daselbst noch immer fortdauerten. Jedenfalls ist es auf- fallend, daß das ministerielle Abendblatt keine neueren telegraphi- schen Devyeschen publizirt, da die Wichtigkeit dieses Ereignisses doch ohne allen Zweifel Mittheilungen auf diesem Wege veran laßt hat.

Man schreibt aus St. Sebastian vom 7ten d., daß der Brigadier Jriarte daselbst mit 1400 Mann von Bilbao ange fommen sey, und daß man sih nun zu einem Ausfall vorbereite, um St. Sebastian zu deblokiren und die Arbeiten der Karlisten zu zerstören.

An der heutigen Börse hatte sich das Gerücht verbreitet, daf der Finanz - Minister der Deputirten - Kammer seinen Plan zur Konvertirung der Ööproc. Rente vorgelegt habe. Man erzählte, daß die Regierung den Jnhabern jener Rente nicht 4, sondern 3proc. Rente zum Umtausch anbieten würde. Diese Nachricht wirkte ungünstig auf die Fonds, und brachte ein nicht unbedeu- tendes Sinken der Course zu Wege. Erst am Schlusse der Börse erfuhr man, daß Herr Humann, bei Vorlegung des Budgets nur angekündigt habe, daß er sih mit einem ‘Plane zur Konver tirung der Rente beschäftige, ohne irgend eine Zeit zu bestimmen, wann er diesen Plan vorzulegen gedenke, und ohne sich auf die Details desselben einzulassen. i

Großbritanien und Jrland.

London, 13. Jan. Der Oberst Gatindo aus Central- Amerika hatte am Freitage im auswärtigen Amte eine Zusam- menkunft mit Lord Palmerston.

Der Standard bleibt bei seiner Behauptung, die Stunden der gegenwärtigen Minister seyen gezählt, und wenn alle Kon- servative im Parlamente zur reten Zeit auf ihrem ‘Plake 1wwä- ren, so könnten sie fest darauf rechnen, daß in einem Monat Lord Melbourne nit mehr Premier-Minister seyn würde.

Die Regierung läßt in diesem Augenblick für- 20,000 Pfd. Gold- und Silber-Münzen schlagen ; die Silber-Münzen bestehen aus 2 Pence-, 3 Pence- und 4 Pence-Stücken und die Gold- Münzen aus 5 Shilling-Stücken oder '/, Sovereign.

Daß das barbarische Ausplündern von Schiffsswracken dur die Strand- Bewohner auf der Jusel Jersey noch nicht aufge- hôrt hat, davon liefert der Schiffbruch eines Schisses „Marga- ret‘/ daselbst einen neuen Beweis, von dessen 15 Mann Besaz- zung ohnehin 10 umgekommen waren.

Lord William Paget, Capitain der Englischen Marine, ist am vorigen Mittwoch auf dem Kutter „General Evans‘ nach Santander abgegangen, um im Generalstabe der Britischen Hülfs- Legion Dienste zu nehmen. Der jeßt als Oberst - Lieutenant in derselben Legion dienende Capitain Arbuthnot ist ebenfalls Bri tischer Marine-Capitain.

Der Dr. Friedrih Hempel aus Oranienburg, der sih seit einiger Zeit zu naturwissenschaftlichen Zwecken in England auf- hielt, ist am 1sten d. in Vauxhall mit Tode abgegangen.

Ein Sohn des berühmten Braminen Rammohun Roy, frü her Beamter im Ostindischen Büreau, is zu einem öffentlichen Amt in Ostindien befördert worden; es ist dies das erste Mal, daß einem Hindu eine solhe Auszeichnung zu Theil wird.

Nach Briefen aus Athen vom 11. Dezember soll der Kd- nig von Bayern in Griechenland eine allgemeine Veränderung in den Ministerien, Gesandtschaften und Militair - Kommandos vornehmen wollen. Jm Piräus lagen drei Britische Kriegs- chiffe, zwei Oesterreichische, vier Russische und ein Französisches ; zwei Britische wurden noch erwartet.

Von der Fortdauer des Sklavenhandels zeugt unter Ande- rem ein auf Lloyds angeschlagenes Schreiben aus Clarence

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