1836 / 22 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

Sn den SHul-Anftalten der Frankeshen Stiftungen zu Halle befinden sich jezt N Schüler auf dem Pädagogium, 293 Schüler in der lateinischen Schule, 87 Schüler in der hd- heren Realschule, 536 Schüler in der Knaben-Bürgerschule, 346 Mädwhen in der Töchterschule, 98 Mädchen in der höheren Tôöch- terschule und 50 Knaben und eben so viele Mädchen in der Freischule, /

Vom 27. Nov. bis zum 27. Dez. v. J. sind bei Halle auf der Saale stromaufwärts gefahren 4! Elb-Kähne, als: 7 mit Gütern, 4 mit Kartoffeln, 30 leer; 30 Oder- und Saal- Kähne, als: 2 mit Gütern, 5 mit Kalk, 17 mit Bruchsteinen und 2 leer; sromabwärts fuhren 36. Elb-Kähne, und zwar 29 mit Salz und 7 leer, und 28 Oder- und Saal-Kähne, als: 1 mir Gütern, 2 mit Salz, 5 mit Dachsteinen und 20 leer.

Am 25, Dezember v. I. feierte der Rittergutsbesißer und Dom - Dechant Wurmb von Zink zu Naumburg als Kirchen - Patron von Wibschersdorf und Schladebach sein 50jäh- riges Jubiläum und schenkte: der Kirche und Schule in Schladc- bach im Merseburger Kreise ein Kapital von 500 Rthlr., dessen Zinsen zum Besten der Kirhe und Schule zu gleichen Theilen verwendet werden soilen.

- Man meldet aus Naumburg a. d. S., daß das Jn- situt der Schiedsmänner in dasiger Stadt in dem verflossenen Zahre von den besten Folgen gewesen ist, und daß die Befürch- tunaen, welche man gegen das Aufkommen desselben in einer Stadt hegte, die als der Siß eines Ober- und Untergerichtes den Ein- ¡elnen eine große Bequemlichkeit in allen Rechts-Angelegenheiten darbietet und eine bedeutende Anzah{ von Rechtsgelehrten unter ihren Bewohnern zählt, sich bisher als grundlos gezeigt haben. Jm Gewerbebetrieb zu Naumburg a. d. S. hat sih seit meh- reren Jahren, und auch in dem lebtverflossenen, besonders der Kutschen- und Wagenbau ausgezeichnet, Die dort verfertigten Wagen empfehlen sich durch Nettigkeit und Solidität, und finden daßer vielen Absak.

Nachrichten aus Trier vom lten zufolge, trieben die Saar und die Mosel so stark Eis, daß die Posten nur mit Múße passiren konnten. Die Mosel war bedeutend angeschwol- len und noch im Wachsen.

Literatur und Kunst.

Den Fleißigen Lesern dramatischer Poesie hat unjere Bühne buech die Aufführung des schon vor zwei Fahren gedruckten Schau- spiels des Baron von Zedliß, „Kerker und Krone‘/, nmchts Îeues gebracht , und- die Theater - Besucher wissen ohne unsere Bemerkung, daß dies Schauspiel mit dem scho vor länger als zwei Jahren aufgeführten Drama unseres Raupach, „Tasso s Tod““, gleichen Fnhalts ist. Wir wollen auch weder ihrem Gefühl noch ihrer Einficht durch eine Vergleichung beider Werke vorgretfen; man crleicvtert sich zwar gern durch Vergleichung das Urtheil, aber im (6runde ershwert man es sh. Wenn die JFndividualität des Dichters von wahrer Naturkraft zeugt, so hat auch die Fndîivi- dualität ein Recht, für sich betrachtet zu werden, und zeugt sle davon nicht, wozu alle Betrachtung, alle Kritik? Göthe sagt irgendwo, eine tüchtige Fuidzvidualität sey tausendmal mehr werth, ais was na) gewissen allgemeinen Geschmacks-Regeln geformt worden: und dies it des Referenten Glaubens - Bekenntniß. Doch wohl mag es am Orte seyn, hier zu gedenken, wie vielfach in der neueren Zeit Franzosen, Ftaliäner und Deutsche den Torquato Tasso dramatisch ochagndelt haben. Von Goethes Meisterwerk kein Wort weiter, als daß cs ihm genug zu seyn geschienen, den Tasso in setner poetischen, dent VerhältniFen der wirklicher Welt widerstrebenden Natur zua schil-

- m ano nabi oden ame s pi putes autibutts E ——— - _— - an e f —_ A Q U aer tw R

Aa R D E ppe B p pet p ———

Aligemeiner Anzei

den 30. Juti 1836,

2 C l anntma ch Un g (n, der Jnrotulation der Acten und

86

dert, die sich anden Bildern der Einbildutngsfkraft vétwirrt, sich wechsel-

e ermuthigt und verzweifelt, in Träumen sich entzüctt und in jeder H der Wirklichkeit eine Ungerechtigkeit der Weltrégierung, eine Nichtbeachtung seines Judividuums steht. Eben darum hat Gocthe unsers Erachtens den Tasso mir Recht in der Mitte scines Lebens, aber nach seiner gewichtigsicn Kataftrophe, dem Schicksal unbedingt Preis aegeben. Erfreulich is es denno, daß 1 aerade in unserer gegenwärtigen Zeit unker allen Nationen Dichter gefunden haben, die seinen ruhmbekränzten Ausgang aus einem leidenvollen Leben zur Aufgabe für ihr Talent gewahit hahe, Unsireitig giebt der Werth des Stoffes dem Werke des Lalents an und für sich ein Gewicht, aber er fordert auch und er prüft auch das wahre Talent. Indeß darf uns der Erlaß der Vergleichuug des Zedlißschen Wer- Les mit dem Raupachschen nicht entbinden von dex Bemerkung, daß in Frankreich Ouval, in Ftalien Rosini (nicht der bekannte Musiker) und in Deutschland Smeths, der Sohn erster She der berühmten Schauspielerin Schröder, den Tasso, und Leßterer in ganzen Umfang seines Lebens dramatisch behandelt haben. „Man muß gber den beiden Deutschen Beardeitern der Katasivopÿe Tasso's, dem Raupach wie dem Zedliß, bei weitem den BVYor- zug vor dem Französischen des Duval und dem Jtaliänischen des Rostni ertheilen. Das Duvalsche Schauspiel is ein Produkt in alt - Französischer Form und Tasso's Schuld lediglich die Folge set

¡ nes Matigels an Schicklichkeit; im Rofïni dagegen erscheint der

Tasso so, daß schwerlich irgend Jemand Bedenken téagen wird, dem

Herzog Alfotis beizupflichten, wenn er ihn ins Narrenhaus {ict j

Allerdings gehört tein gewöhnlicher Kopf dazu, die {male Gränze nicht zu überschreiten. Hier i es nun ehen der rechte Ort, zu bemerken, daß Zedliß in feinem son tret- lichen Werk unterlassen hat, den Tasso in setner Gemetnschaft mit einer Geisier - Erscheinung darzustellen. Raupach hat dies in seinem Drama mit großem Geschick und, wie wir es erfahren habett,

m¿t alúctlichem Erfolg gethan. Daß Übrigens Tasso érnslich ge |

glaubt, mit cinem Geiste in Rapport zu flehen, kann uach dem histo- rischen Zeugniß, was Manso davon beigebracht hat, nicht 11

Zweifel gezogen werden. Thöricht genug wenn man darin j ein Dokument für feinen wirklichen Wahnsinn hat finden ?

wollen, da es doch nur ein Beweis mehr seiner excentvischetn Phantasie is, die, zumal in seinem Kerker, sh andere Wege, andere Geschdpfe zu ihrer Mittheilung schasen mußsle. D uns der zugemessene Nauin nichr geskattet, die Eigenthüämlichkeiten des Zed-

lißischen Dramas und eben so wenig den ganzen Gang desselben der

Reihe nach anzuführen, so wollen wkr doch wetitgslens mit zwet Worten der schönen, übrigens dem Geist und der Handlung des Stüctes ganz angemessenen Diction durch die Einführung der kindii- chen Angioletta rúhmlich gedenken. Sie if gleichsam eiz Kind der Poesie und lebt und stirbt mit ihrem irdischen Repräsentanten. Eut gutes Recht auf die Wirkung, welche das Orama auf der Buhne gemacht hat, gebdrt auch der guten Darstellung dieses lieblichen Kin- des, aber auch der gesammten des Ganzen, in welcher allerdings die Haupt- Person vor den anderen hervorleuchtete. Der Veifail, den das Drama und die Darstellung erhielten, war utzweideutig.

Meteorologische Beobachtung.

1836. Morgeus | Nachmittags | Abends Nach einmaliger 16, Januar. 6 Uhr. | A L Ur Beobachtung. A R E D T T A Ar E C EE I T I E R E E I DER S ILA ‘A A S MSL L AE C S E E C E ENE D R6R: Al E TERER L | pn aa y 5 ire 70 N Cr B | 336,67 ‘Par. 338,72 Ygr, f Quellwärtne R: Luftwärme .… |— 1,5% N. | 1,89 R. E 3,69 R. f Flußwärme 0,3 9 N. F Ks ck C O L Z Sd |— O R D 1ViN, | O N Bodenwärme 0,2 1 N, Dunsisäitig 77 pC 71 pCé 8 pEt. E E Dunsisättig .…. r pt, ci i: pCí 88 pG Ausdünftung 0,036 Nh G heiter. heiter. | haibheiter, E oBinnd NNI NI8L D IR Bieder)ch¿ag V. aa e a o ee D - . «l L. Wolkenzug .… i NNW., | _- Nachikällte 4,0 L F. Tagesmittel: 385, W7 Par. MO0R.. —499R... 79 pCt

E E E AD O ee ter apa ter M t

Cg: De C cit / g und Gründl uf Antrag der prâsumtiven Erden der Publication eines Erfenntnisses als, welches lüd schäften der militairischen Rec

ohann Georg Bauer's aus Crossen,

eines Sohnes des am 29, Mai 1817 verstorbenen |lauf der Gerichtszeit für bekannt gemacht erachtet Gesetzgevung zeigen , dessen E | Häuslers, Johann Georg Bauer's ebendaselb| und [werden wird, sich zu gewärtigen. E | nothwendig (i, um betlimmen zu tónnen - ov cin Zorzug vor so Fohann (Keorg Riedel's aus Marienthal, Fm Uebrigen haben auswärtige „Fiterchentent zur) nnd welche geseßliche Anordnungen und Maaß- [l'chen Grammati!ë sichern.

eines Sohnes des am 14 April 1814 leßtern ‘Orts| Annahme künftiger Ausfertigungen in der Sache cinen A ferner zu treffen E verstorbenen begúterten Einwohners, Johann Da-|Bevollmächrigten im hiesgen Orte zu beüelen uno, Dies wird hinreichend seyn, um mit dem Zwec) vid Riedel, von welchen Eriterer nach Änzekge seiner | solchen spätestens im ersten Termine bei 5 Thlr. Strafe und Jahalt des Werkes bekannt zu machen, für wei-) vräsumtiven Erben bei der bten Compagnie des Kd-'zu den Acten anzuzeigett. -

nigl Sächsischen Jnfanterte - Regiments von Low} Fustizamt Zwickau, am 2, Dezember 1835. Kdnigl. Sächstscher Kammer - Kommij- stons- Rath und Justkz- Amtmann der Aeniter Zwickau und Werdau, Ritter

ofs Gemeiner im Frühjahr 1811 nach Guben in der Rieder-Laufiß zu stechen gekommen, von hier aber allem Vermuthen nach, mit ngch Rußland marschirt uind nicht wider zurúWge!ehrt, auch son| seit obge- dahter Zeir troß aller Nachforschungen über desen Leven nund Aufenthalt einige Nachricht nicht zu ec: iangen gewesen if; Leßterer dagegen im Jahre 1813

K Ma

¿m Amte Zwickau zum Königl. Sächsischen Militair : S Unia ausgehoben, zum Einexerciren in die Festung Tor- Literarische À nzeIgeun. gau abgesezdet, doct einem provisorischen Regimente! ay unserm Verlage ist so eben erschienen und in des 18. und 19. FXahrhunderts, zugethectle worden, und von da tn das Feld und ¿u-|} 3 5 n zu baben: : it in die Leipziger Schlacht gekommen , seit allen Buchhandlungen zu haben: ch) bea S S e e Din N ub 0 al Preußische Militair-Gesez-Sammlung, Handbuch zum Ucberseßen ins Französisch 3 “Ge-|Vedst ciner Uebersicht der wichtigsten Regeli

Franz. Synutar S E R gie

t G D Saa

Lehrer der neuere Syrachen. :

14 Bogen gv. 8yo. nebst 2 Tabellen, sauber geheftet,

vteser Zeit aber von dessen Leven und Aufenthalte

anzeèglich ebenfalls feine Nachricht zu erlangen ge-| enthaltend: bis zum Fahre 1835 die bestehenden Ge- wesen i: werden gedachte abwesende Bauer und seße, Verordnungen und allgemeiuen Verfügungen, n Niebel in Gemäßheit des Mandats vom 13. Novem- welche sich auf die militairische Rechtspflege beztehen, (L Pi ber 1779 Amtswegen hiermit edictaliter und perem-|nah der Zeitfolge geordnet und mit Anmerkungen

torifch geladen,

det 4 Juli 18367 bet Vermeidung, daß sie außerdem fär todt erïlärt und thr zurückgelassenes Vermbgen den sih melden-

nd thr Vermögen gegen zu leiziende Quittung in Gmvfang ¿u nehme.

hann Georg Batter und Fohann (Georg Riedel nècht O E D e I O mich? am Leben beésinden, glle diejenigen, welche an hehenden Preußischen Militair-Straf-|die E O ¡046 Ee deren Verindagen, t00vo!t das denz abwesenden Bauer rechts“ begegnen n jeder Bezichuttg geeig il, VAVUOCi

¿zuitóndige dermalen {08 Thlr. 18 fgr. 11 vf. und das [sagt in dem Vorworte dieser Militair: Gescß

dem abwesenden Riedel angehörige zur Zeit 250 MF[.|lung:

beirâgt, als Leibes - oder sonslige Erven, als Gläu- „Beide, die szitematische Darstellung | A E liger oder aus tracud einem andern Reæxtsgrunde (Heseß-Sammluyg, machen cin Ganzes aus. Die hung M E E a vit Ansprüche und Forderunger zu haben vermeinen, un-| etne gewährt durch Sonderung und Einthet- I „Wer e Sen g 2 4 ge gettese al ter der Bêrwarnung, daß fle wkdrigenfalls ihrer lung der verschtedenen Gegenstände des Militair- ae L näm H Gs ute Añasoruche uud Anfordecungen, so" wie der Rechts-| rechts eine Uebersicht des Ganzen, macht mit S 05 -Hoilstein, Ee on wogÿolthat der Wiedereinsezung in den vorigen Stand den darin herrschenden ybersten Grundsäßen be- N Gn a n L

für verlußig werden geachtet werden, hiermit gletch- xannt, gievt bet jedem einzelnen Theile in ge-|% eng A F g E Mad deo Genliïs,!| falls aufgefordert, 11d geladen, obgedachten Tages drängter Kürze den Jnhalt dessen an, was hier- E A : A Lé, e 8,| an unterzeicneter Umétsstelle in Person und resy. ge- E als (Beseß und T M Aa E ats E S

hôrig bevormundet, oder durch hinlänglich legitimirte ijt, und weiset nach den (Gesetzen seibst hin: be- N E

unnd 10 viel die etwanigen Ausländer betri t, durch) handelt überhaupt die Sache wissenschaftlich, Den der Anthologie O E

mit gerichtlichen Vollmachten versehene Bevollmäch- ohne welche keine Ueberzeugung und Verbrct S, de Meg es

tigte thre Ansprüche und Forderungen anzumelden tung, keine Verbesserungen und Fortschritte einer\Uedersicht dev wichtigiten Regeln de

1nd zu beschetnigen, sich selbi auch gehbrig zu legi- Lehre möglich sind. zösischen S y nta.

timtren, hiecauf mit dem diesfails bestellten Contra- Die andere legt jede hierher gehörige Verord- ¿Mebl vet, Tap elle dictor binnen 3 Wochen rechtlich zu verfahren und nung selbst vor und Üüberhebt des mübsameren verkaufen wir auch einzeln (sauber broch. f 113 sgr.) | 417 beschließen und sodann und oft vergeblichen Suchens : gewährt das Mit-!in der Ucderzeugung- daß derselbe für Geübtere und:

sichtlich der Außengebliebenen besagten Tages mit Ab-|

Christian Gottlob Barten.

Mit Genehmigung Sv. Mai. des Königs herausgegeben von Dye. Carl Frtectus,

den und fich gehörig legitimirenden Erben werde vrr- (Zetieral-Auditeur der Armee, Ritter 2c. 2c. abfolgt werden, an Amtsstelle dehter zu erscheinen, 62 Bogen in gv. 49. Preis 3 Thlr.

i l Der Herr Hecausgeber , rühmlichs| bekannt durch seine im vorigen Fahre in unserm Verlage erschte- Hiernächsi werden aber auf den Fall, daß sich Jo- [nenen und mit allgemeinem Beifall aufgenommenen:

regeln ferner zu treffen find.“

des Civil - Verdienst - Ordens. ——

Buchhandlungen zu bezichen :

“.

- «t,

versehen.

265 gr.

es darum zu thun isi, Styl und

Auswärtige Börsen.

ÁAmsterdam, 15. Januar. Niederl. wirkl. Schuld 5513/5 Passìve 16S/z. Poln, 1258/7.

5%, do. 108. Kanz-Bill, 2413- Ausg. Schuld —, Zins], 191° E

Xx9/ Span. 50. 9 Du O Dan N /:D S ODesterr, Met, u93/

Preuss. Präm.-Scheine 106.

Paris, 14, Januar.

Xeap. 98. 89

fin cour. 81. 10 ) Neue Ausg. Seh,

compt. 81. B S K F Passive 15/2

Rente 487/z,

1, 15. Januar. à 95 99! T/99° ank-Actieu 13869, Neue Au! 592/66:

———p A ——————-

iglihe Schauspiele. Am Schauspielhause:

König Kyy, n, historishe Tragödie in 5 Abth., und einem Vorspit,

Donnerstag, 2

Freitag, 22. Jan, Jw Opernhause: Die Zerstrew spiel in 1 Akt. Hierauf: Fidelio, Oper in 2 Abth. Mi (Dlle. Stephan : Fidelio.)

I) Le Chaperon, vaudeville en ) La première représentalion de: Nari charmaut, vandeville nouveau en 1 acte. du 1héâtre (h 3) La France pilloresque, vaudeville en I ach

-

9, van Beethoven. Im Schauspielhause:

Gymnase.

par Mr. Théanlon. E S S F Sonuabend, 23. Jan. Jm Schauspielhause: Die Schw

| stern, Lustspiel in 1 Att, von L. Angely. Hierauf: Jch blei

, Lustspiel in 3 Abth,, von C. Blum. ;

m Konzert:Lokale des Schauspielhauses: Subscriptions-Bi

Im Opernhause :

Die Vestalin, ly; Musik von Spontini

Sonntag, 24 Jan. | s Drama in 3 Abth., mit Ballets. lle. Stephan: Julia.) E S Am Schauspielßauze: Die Aussteuer, Schauspiel in 5 Y

ten, von Jffland.

Königstädtisches Theater.

j Zum erstenmale wiederholt: F riginal-Lustspiel in 3 Akten, von C ustspiels: „Die Bastille.‘‘/) Vorher, Albrecht Dürer in Venedig, Ust von E. v. Schenk.

Freitag, 22. Jan. Die Gold Noch einmal jung! mit Gesang in : dlen von Marinelli.

Donnetstag, | Erbin aus Brandenburg, : P. Berger. (Verfasser d zum erstenmale wiederßÿoit : Pi 2

otte des Geisterbanners, od: Roraantisch: komisches Original - Zauberspiel Akten, von J. E. Gulden. Zun Anfange des Stücks und nach den ersten Akte wird Herr Hierling aus Gotha einige Piccen auf der Glas - Glocken - Harmonika vortragen.

23, Jan. Belmonte und Constanze, oder: Di Komische Oper

Musik von Franz,

Sonnabend, Entsührung aus fik von Mozart.

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Redacteur L d. Cotte ¿.

on ememe R E L PE S A I E em me

Gedruckt bei A, Y

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ir dic Preußisd gel ur C MLLUBDIU tel, jeden vorkommenden Fall nach den Worten |bei der Vorbereitung zum Examen als brauchbat des Geseßzes selbsi zu prüfen, tund kann Sicher- [Leitfaden sch bewähren werde. é hcit, Ordnung und Gründlichkeit in den Ge-|durch VBeisptele aus -den Klasiikern unterstüßte An so wie die sorgfältige Bearbeitung de besonders aber den gegenwärtigen Stand der|shwierigsten Materien (über das Particip, den Cot iaue Kenntnis iunctiv, dev Präâpofitionen l inen Vorzug vor so mancher groficen Und ausführ:

Eine ztwvecimäßin i

htsyflege befördern, ordnung,

2c.) , dürfte dem Buhl

(Brúderstraße Nr. 11.) er\hien so eben un

[ches ganz die äußere Forn und Einrichtung der L [li in allen Buchhandlungen des J11-

allgemeiten Geseßsgmnlung ewählt i, wetl cs als ein Zubehör derselben angesehen werden kann. |des zu badei : Ricolaische Buchhandlung “in Berlin |

(Brüderskraße Nv. 13), Elbing u. Thorn. y

und Auslat

Bersuch eines methodischen Leitfadens i dem Unterrichte in der Geschichte fl Bürger- und Land-Schulen

von Ferdinand Wilhelmi, : r primarius zu Beeskow , Königl: SuPertttith denten und Schul-Fnspektor Beeskower Kreise 230 Seiten in Octav. | Durch dieses Buch if cinem langgefühlten Bedifl niß abgeholfen: dent die hier empfohlene Methl ¡gievt dem Kinde nicht bloß ein Aggregat historl} gleich mit dazu bei, desult Reich Gottes zu erziehen, und bewtröt d den Geschichtsunterricht Veredlung des Gemül und ein Leben zur Gottseligkeit. Fn demselben Verlage erschienen früh! folgende SchulbüÜcher: | Dreist, S. C, Der Catechismus Lutheri, (Wi fúhrlih erklärt in Fragen und Antworten, jen und Liedecversen versebl f Ein Handbuch beim Catechificen für Schulleh!Fitan könne sonach wohl behaupten, daß ein wahrhaftes Gleichge- o. Vierte verbesserte A F

Fn der Buchhandlung F. A. List in Berlin, Burg-| 5, ir straße Nr. 9, ist so eben erschienen und durch alle|?

Preis 72 sgr.

O «L , A E ela 4 Ch ga ate Unthologie französischer Prosfaisten

deutsch bearbeitet als

Notizen, sondern trä

Schüler, die über die Clemente der franz. Sprache mt Sprüchet hinaus sind, Lehrer, denen die weitere Ausbildung! folcher Schüler anvertraut wird, so wie jeder, dem, Ausdrucksweise dev! iftisteller fennen zu |9

auf dem Lande. lage. (elf Bogen) artung, Albrecht, Arithmetische Aufgl ben zum praktischen Unterrichte für Schulen 1 zu häuslichen Uebutigen weite Auflage. YAuflösungen zum ersten und zweiten Tht!

neueren und neuesten franz. Schrift | lernen: alle werden das Bedürfniß eines Bucheë, wte) das oben angekündigte, gar oft gefühlt haven, daß!

Zwei Theile. (Sompl. 1 Thlr.

Samms- [haben die competentesien Richter fo günstige Urtheile ¡ausgesprochen , daß wir uns füglich jeder weitern Lo- und diese beserhebung enthalten, und uns in dieser Bezte-

Henzschel, W., Dev kleine Bibel-Kindée! freund. Eine Sammlung von Bibeisprüchen u! Liederversen über die wichtigitei CThriftlichen Religion, für Stadt - und L nebsi Luthers Katechiösmus. 89». (6 Bogen) d

(Langbein, A. F. E., Ganymeda 1

zählungen und Romanzen zu Gedächtniß-

Rede-Uebungeu der Fugend ;

Zweite Aufl. Geh à 25 sgr. Cpl' 1 Thlr.

[Wilmsen, F. P, Deutsches Lesebuch zur V

duttg des Geistes und Hercens, f j

das Haus.

Wahrheiten

8vo. Zwei T

die Schule uh

(2 Bogen) 15 sgr.

Die Schdônheit der Natur, deutschen Musierdichtern. die Fugend, zur Belebung des religiösen / und zur Uebung im Lesen mit Empfindung. ® Mit allegorischem Titelkupfer und Vignette. bey geheftet 2 sgr.

Borlin Freitag den

R R E E E E R E E P A T B 0 T Ae Pr PE E 1

Allgemeine

(aats-Zeitung.

2200 S anuar

Ep L «R

Amtlihe Nachrichten. Von des Tages Des Königs Majestät haven dem Baurath Hampel den

lrharakter als Ober - Baurath zu verleihen und das decfollsige Matent Allerhöchst zu vollziehen geruht.

C T A E I G E E A E E P L A. an E Ai: i SEZ Pn Li C N A

d , “L A Beit Ung-NaMriMlen. Wo Cn Ra O

St. Petersburg, 12. Jan. Se. Majestät der Kaiser ha- jen vorgestern, am Sonntage, dem außerordentlichen Botschafter Ar, Majestät des Königs der Franzosen eine Audienz verliehen nd aus den Händen desse!ben die Beglaußbigungsschreiben seines Pouvttains empfangen. Nach der Audienz hatte der Botschaf- er die Ehre, auch Jhrer Maj-stät der Kaiserin, dem Großfür- n Thronfolger Und der Großfürstin Maria vorgestellt zu erden. e Se. Kaiserl. Maj. haben dem General-Lieutenant Klingen- jerg den Wladimir - Orden zweiter Klasse und den General-Ma- ors Weyhrauch 1. und Dobryschin l. den Annen - Orden er-

ter Klasse mit der Kaiser!. Kroue verliehen.

Die General-Lieutenants der Armee, Juschkos, Laschkewitsch I. nd Piatkin, \o wie die General-Majors Borisoff 1, Merlin nd Gebener, haben den Abschied mit ganzer Pension und dem echte zur Tragung der Uniform erhalten.

Der Protopresbyter und Beichtvater des hochseligen Kaisers

lexander und der Kaiserin Maria Feodorowna, ‘Paul Krinibßky, sam 18. v. M. im L4sten Jahre seines Alters mit Tode ab- jegangen. Als bei der Beerdigung der Leichenzug an die Jsaaks- Kirche kam, \chloß sich Se. Maj?-stät der Kaiser an, dessen Re- igionslehrer der Verstorbene gewesen, um ihm dur ein andäch-

ges Gebet die lezte Ehre zu erweisen. De Warschau, 17. Jan. Se. Majesiät der Kaiser haben em Präsidenten des Kriminal - Gerichts der Wojewodschaften rafau und Sandomir, Herrn Wilczkowski, dem Mitgliede des onseils fár den öffentlichen Unterricht, Herrn Johann Krzyza-

Mowsti, dem Bezirks-Kommissar von Sieradz, Herrn Kleszczyns- M, und dem Bezirks: Kommissar von Biala, Herrn Boreyszy,

S A. D O M E A T C I M x S RNEDE L BONE S M TSES PG G C REANCE E N B i A, V I RSDN (I E la C AMNchB P S R S BORC A A A E COTTE 190 R D T VOR É T AFTT R E A’: TRAR E RTTIGO rade orzp-2pe Ee

aen.

en Stalitslaue:Orden 2ter Klasse Und vielen anderen Polnischen Beamten theils den Stanislaus:Drden 8ter und ter, theils den

Vladimir-Orden Äter, und theils den Annen - Orden Ster Klasse

erliehen.

Sant rei c.

Paris, 15. Jan. Der König hielt vorgestern einen drei- ndigen Minister-Rath, und ertheilte gestern dern Marschall Betard eine Audienz.

Die gestrige Sißung der Deputirten-Kammer war fast ¡schließlich finanziellen Gegenständen gewidmet. Der Finanz-

Minister legte drei Geseß-Entwürfe vor, und zwar: 1) den

finitiven Rechnungs - Abschluß von 1833; 2) ein Geseß über

Fn der Buchhandlung von C. Fr. Amelang ie für 1835 erforderlih gewesenen Nach schüsse von 16 Müll. r; endlich 3) das Ausgabe- und Einnahme - Budget für 837, Die beiden ersteren Gese -Ehtwürfe legte er bloß auf

1s Bureau der Kammer nieder. Dagegen ließ er sich hr auéführlih über das Budget für 1837 vernehmen. t bemerkte, daß dieses Budget keine außerordenilichen bteuern oder Anleihen erforderlich mache, um die gewöhnlichen biagts - Ausgaben zu bestreiten. Zugleich stellte er einen Ver- ei) mit dem Budget von 1829 an, um den Beweis zu füh- N, daß die Regierung in die verschiedenen Zweige der Staats- verivaltung Ersparnisse einzuführen beflissen sey; damals habe amlih die Gesammt-Ausgabe 1021 Mill. betragen, während sie tro 1837 nur auf 1012 Mill, berechnet werde; auch die Ein- hme habe sih verbessert, und obgleich sie durch die Ermäßi- 1g der indirekten Steuern und durch die Abschaffung der Lot- i vermindert worden, werde sie nichtsdestoweniger die Aus- ten decéen , da die Regierung fie auf 1014 Millionen ver- shlagen zu dürfen glaube; indessen sey der Ueberschuß, l sh hiernach herauéstelle, doch keineéweges hinreichend, die Lücken auszufüllen, die möglicherweise durch ein Verrech- lin dex zu gewärtigenden Einnahme entsiehen könnten, und

ht erst dann eintrete, wenn die Einnahme den veranschlagten arf um 15 bis 20 Mill. úbersteige. Ein solches Resultat, gte der Minister hinzu, \cy hauptsächlih dann zu erwarten, fn eine große finanzielle Maßregel, nämlich die Reduction des \vésußes der Rente, ins Leben trete. Diese Aeußerung erregte der Versammlung ein allgemeines Erstaunen. Herr Humann per fuhr, ohne sich hieran zu kehren, also fort: „Die Zeit-Um- inde scheinen jener Maßregel günstig zu seyn, und da ih höre, ÿ sie Anhänger findet, so werde ih wenigstens zu verhindern hen, daß sie fompromittirt werde. Dies würde aber der Fall n, wenn man die Rechte des Staates vergäße und die Rente

Ml sehr in die Hdhe triebe; denn man darf sich nicht täuschen, Wehr sich die Rente úber den pari - Cours erhebt, um so mehr h eilFndernisse stellen sich der Wiederbezahlung al pari oder der 20 {Fonvertirung entgegen. Es ist daher meine Pflicht, Ihre Auf-

ttfsamkeit auf diesen wichrigen Gegenstand zu lenken und êine Meinung darüber auszusprechen. Die Reduction der

tocentigen Rente berührt Rechts - Fragen und faktische

erhältnisse. Das Recht i im Jahre 1824 siegreich s der Diskussion über diescn Gegenstand hervorgegangen. Es vamals erwiesen worden, daß die Reduction des Zinsfußes, N man dabei zugleich die Alternative der Zurückzahlung des Ntals stellt, durch den Geist und sogar den Buchstaben des

“— P n t ap = E S Z O

Kontrakts mit den Juhabern geheiligt wird. Es ist erwiesen, daß unsere Gesetze dazu ermächtigen und daß sie nicht gestatten, daß der Gläubiger seinen Schuldner zwingen könne, sich einer Verpflichtung ohne Ende zu unterwerfen. Eben so steht auch das Recht der Zurückzahlung eines Papiers zum Pari-Course oder der Herabsczung des Zinsfußes in Aller Ueberzeugung fest. Die Billigkeits - Frage kann eben so wenig einem Zweifel unter- liegen, als die Rechts-Frage. Muß der Scha6, um sich die noth- wendigen Summen zu verschaffen, noch 5 pCt. zahlen? Nein. Wo bringen denn die Kapitalien noch 5 pCt.?2 Der Grundbe- sib wirft kaum 3 yCt. ab, die Schaßkammer-Scheine werden nur zu 2 pCt. ausgegeben, die Sparkassen, d. h. die Ersparnisse der am twenigsten wohlhabenden Klasse der Gesellschaft, werden als eine Ermunterung nur mit 4 pCt. verzinst; die Darlehen auf Hypotheken endlih geben, wenn es sich um große Summen handelt, ebenfalls weniger als 5 pCt., und die Zinsen derselben würden noch weit geringer seyn, wenn unser Hypothekenwesen weni- ger komplizirt wäre. Die Billigkeit der Regierung muß sich ohne Zweifel über alle Juteressen der Gesellschaft erstrecen ; ist es denn aber ein Verstoß gegen die Billigkeit, wenn man den Junhabern ein Kapital mit 100 Franken zurüzahlen will, das ihnen nur etwa 75 Franken gekostet hat? d. h. während es eine Reihe von Jahren hindurch 6 Fe. 80 Cent. Zinsen eingetragen, mit cinem Zuschuß von 25 pCt. zurückgezahlt wird? Jsst es nicht auch billig, die Kosten der Steuerpflichtigen zu erleichtern ? Erfordert nicht die Billigkeit ebenso wie eine gute Politik, daß lle Bürger an den Lasten, wie an der Wohlfahrt des Staates Theil nehmen, und würde der Staat, indem er die Zinsen für seine Schuld zu hoch stellte, nicht selbst der Entwickelung der Indusirie und der Wohlhabenheit der Nation hinderlich jeyn ? Is es noch nöthig, meine Herren, den moralischen Eindruck zu schildern, den eine solche Maßregel im Auslande machen würde? Wer würde es noch wagen, an den Hülfsmitteln und der Zu- funft Frankreichs zu zweifeln, wenn man bald nach ciner Revo- lution ein Unternehmen gelingen sähe, das den höchsten Grad des National - Kredits bezeichnet? Lassen Sie uns nicht vergessen, daß in unseren Tagen der finanzielle Kredit dem politischen zur Stübe dient; denn der Kredit ist auch eine Waffe, und kein Land bedarf dieser Waffe mehr, als Frank- reich. Sie fühlen wohl, meine Herren, wie sehr die Reduction des Ziusfußes der Staatsschuld unsere Hülssmittel vermehren würde. Die Ersparniß, die eine Frucht derselben seyn würde, wärde das Gleichgewicht in unseren Finanzen sichern, und uns gestatten, zum allgemeinen Besten ein System der Aufmunterung anzunehmen, das ein neuer Anrrieb zur Vermehrung des Wohl- standes werden würde. Die ökonomischen Resultate dieses Projekts sind handgreiflich, und man widerseßt sich ihm daher nur aus andern Gründen, die ohne Zweifel berücksichtigt werden müssen, denen aber das allgemeine Juteresse des Landes nicht nachgesteilt wer- den darf. Die Bedingungen der Maßregel twoerden überdies zei: gen, wie die öffentliche Meinung sih über diesen Gegenstand ausspricht, und wie könnte diese Meinung ungünstig ausfailen, wenn man mit derjenigen Schonung zu Werke geht, welche die Billigkeit und das Wohlwollen verlangen, wenn der Staat den Renten- Jnhabern alle Vortheile bietet, die nur irgend mit dem beabsichtigten Zwecke vereinbar sind? Jch glaubte, meine An- sichten Über diese Frage unverhohlen auseinanderseßzen zu müs sen, und überlasse es nunmehr Jhrer Einsicht, sie zu würdigen.“ Der Minister ließ sh hierauf in eine nähere Beleuchtung des Bedarfs der verschiedenen Ministerien pro 1837 ein. Für das Justiz-Ministerium werden, mit Einschluß des Kultus, 137,300 Fr. mehr, für das Ministerium des öffentlichen Unterrichts 74,850 Fr. mehr und für das Ministerium des FJunnern 1,082,000 Fr. mehr als für 1836 verlangt. Das Ministerium der auswärtigen Angelegenheiten dagegen behält seinen diesjäh- rigen Etat. Das Handels-Ministerium soll 85,000 Fr. weniger als fúr das laufende Jahr erhalten. Das Budget des Kriegs- ‘Ministeriums is wieder auf 302,583 Mann mit 56,690 Pfer- den berechnet: es beträgt 228,420,000 Fr., d. i. 1,136,790 Fr. mehrals für 1836. Für das See-Ministerium werden 62,181,900 Fr. also 569,000 Fr. mehr verlangt. Dagegen sollen auf das Bud- get des Finanz- Ministeriums 63,934 Fr. erspart werden. Die Gesammt - Ausgabe wird auf 1012,166,910 Fr., die Ein- nabme auf 1014/,600,000 Fr. berechnet, woraus sich ein Ueberschuß von 2,433,090 Fr. ergiebt. Der Minister {chloß mit der Vorlesung des Budgets, das, wie die beiden an- deren Finanz-Geseßz-Entwürfe, zum Druck und zur Vertheilung unter die Bureaus verwiesen wurde. Herr A. Giraud bat jeßt um die Erlaubniß, an den Minister einige Jnterpellationen in Bezug auf die von ihm in Anregung gebrachte Frage wegen der Renten - Reduction richten zu dürfen. Die Majorität dcr Versammlung und Herr Humann selbst erklärten sich zwar hier- mit einverstanden, wünschten jedo, daß diese Discussion bis zum nächsten Montag ausgeseßt werde, was auch einstimmig beschlossen wurde. Bis dahin wird keine öffentlihe Sißung stattfinden.

Man spricht heute allgemein davon, daß der Finanz - Mini- ster, nah seinen gestrigen Aeußerungen in der Deputirten-Kam- mer, veranlaßt worden sey, seine Entlassung einzureichen. Der Temps berichtet darüber Folgendes: „Ein Zwischen - Ereigniß von der hôchsten Wichtigkeit hat die gestrige Sißung der De- putirten-Kammer bezeichnet. Es ist im Jateresse der constitu- tionnellen Grundsäße nothwendig, die öffentliche Aufmerksamkeit darauf hinzulenken. Man erinnert sih der seit einiger Zeit ver- breitet gewesenen Gerüchte Úber den Plan einer Reduction der Rente, der von dem Finanz-Minister vorbereitet gewesen seyn sollte. Man wußte, daß Herr Humann auf die Ausführung dieses Planes einen großen Werth lège, und an denselben ge- wissermaßen die Ehre seiner ministeriellen Laufbahn knúpfe. - Man erinnert sih auch, daß die übrigen Mitglieder des Kabinettes dieser Maßregel nicht beistimmten, und daß zu verschiedenenmalen angekündigt wurde, Herr Humann habe ihren Einwendungen nachgegeben, und in eine Verschiebung seines Lieblings - Pla- nes gewillige Es fam so weit, daß noch ganz kürz-

lich die offiziellen Blätter beauftragt wurden, zu erklären, daß Über diesen wichtigen Gegenstand keine Berathung im Schoße des Conseils stattgefunden habe. Andererseits versicherte man, daß Herr Humann, des Beistandes der Majorität gewiß, beabsichtige, diese einschreiten zu lassen, um seine Kollegen zur Annahme seines Planes zu zwingen, und daß es sich nur darum handle ein Verfahren aufzufinden, mittelst dessen ti ammér ihre Meinung kundgeben téöônne. Gestern nun, a R mann das Budget vorlegte, glaubte er die Frage we vere tirung der Rente berühren zu müssen; freilich nicht,

diese Maßregel förmlich in Antrag zu bringen, sondern bloß, um ihre Zweckmäßigkeit und ihre Vortheile anzudeuten, und um die Ge- sinnungen der Kammer über diesen Gegenstand zu erforschen. Die Worte des Ministers brachten augenblicklich eine lebhafte Aufregung auf der Bank seiner Kollegen hervor, die über eine solche Verlezung der früheren Versprehungen, und, wie man nit leugnen kann, über eine solhe offenbare Abweihung von den constitutionnellen Formen höchlih erstaunt waren. Die Kammer, obwohl für die Maßregel selbst günstig gestimmt, hien doch ebenfalls von dem Benehmen des Ministers nicht sehr erbaut. Plôblih nahm Herr Giraud, der sich bei mehreren Gelegenheiten als ein Helfershelfer der Minister gezeigt hat, das Wort, und drang auf die Nothwendigkeit, die von dem Herrn Humann angeregte Frage genauer zu prüfen; er erklärte, daß er am künftigen Montag über diesen Gegenstand Juterpellationen an den Minister richten würde, und wurde dazu von der überwiegenden Majorität der Kammer ermächtigt. Dieser Auftritt brachte die seltsamste Wirkung her?

vor. Das Erstaunen der Minister, die nicht in dem Geheimnisse waren, glih ihrer Unzufriedenheit. Sie seßten den Anhängern des Finanz-Ministers mit großer Lebhaftigkeit auseinander * daß ein Gegenstand, der in das allgemeine System der Staats-Finan- zen einschlage, nur zur Sprache gebracht werden dürfe, wenn der- jelbe vorher im Conseil berathen worden sey. Auch versichert man heute früh, Herr Humann habe seine Entlassung eingereicht. Ohne uns auf die Frage selbst einzulassen, können wir das Aus- scheiden des Herrn Humann nur billigen ; es ist der einzig zweck- mäßige Schritt, um der Wahrheit der Repräsentativ-Regierung treu zu bleiben. Die Beobachtung der parlamentarischen Formen ist die Bürgschaft für die öffentlichen Freiheiten. Eben dieses Grundsates halber, haben wir nicht aufgehört, auf die Ernen- nung eines wirklihen Conseils - Präsidenten zu dringen. Ein solcher Präsident existirt jest, und er ist da, um den gemeinsamen Gedanken des Ministeriums zu repräsentiren. Es herrscht ministerielle Anarchie, wenn seine Kollegen ohne Ue- bereinstimmung mit ihm sprechen und handeln. Diese Anarchie kann nicht dauern. Wir abstrahiren hier von jeder persönlichen Frage; aber wir glauben, daß nach dem, was vorgefallen ist, Herr Hurkann oder der Herzog von Broglie aus dem Ministe: rium ausscheiden muß. Das Journal des Débats äußert sich in seinem Berichte über die gestrige Sißung unter Anderm folgendermaßen: „Es sey uns erlaubt unser Erstaunen, und sogar unsern Schmerz über das seltsame Projekt auszu- dräcken, welches Herr Humann gleichsam beiläufig in das Fi- nanz-Gese6 hat einfließen lassen. Später werden wir das Un- zweckbmäßige jenes Planes darthun; wir werden, wie wir es schon im Jahre 1824 thaten, zu beweisen suchen, daß dergleichen Projekte unmoralisch (?), unpolitisch und in finanzieller Hinsicht verderblich sind. Für heute beschränken wir uns auf die einfacôe Frage: Hatte Herr Humann von dem Könige und von den Mi- nistern die Erlaubniß e mit einem so wichtigen Vorschlage, wie die Reduction der Rente, hervorzutreten ? Wenn er si auf cine solche Zustimmung stüßen kann, wozu dann jener krumme und versteckte Weg; und warum spricht er dann nur in seinem eigenen Namen? Andererseits kann man doch kaum voraussez- zeit, daß ein Minister des Königs, ohne Zustimmung seiner Ko!- legen, es auf sich genommen haben sollte, so verwegene Vor- schläge zur Sprache zu bringen und aus eigener Machtvollkom- menheit die finanzielle Zukunft Frankreichs, ja, vielleicht mehr als eine bloß finanzielle Zukunft aufs Spiel zu seßen. Denn was würde in diesem Falle aus der gemeinschaftlichen Verant- wortlichkeit der Minister, was aus der ministeriellen Hierarchie werden? Welche Rolle wäre dann der Conseils-Präsident zu spielen bestimmt, und was hätte es endlih mit der Königlichen Prärogative für eine Bewandniß? Die Montags- Sikung wird unsere Zweifel hierüber wohl lösen.“ Jn dem Constitu- tionnel heißt es über denselben Gegenstand: „Jn den politi- {hen Salons unterhielt man sich gestern Abend nur von dem Ereignisse in der Deputirten-Kammer. Der Herzog von Broglie soll, so sagt man, über das Verfahren des Finanz-Ministers im

höchsten Grade aufgebracht gewesen seyn und sih unmittelbar nach der Sißung, in Begleitung der Herren Guizot und Du- chatel, zum Könige begeben haben, um sich über Herrn

Humann zu beschweren. Herr Thiers hält sch neutral ; er billigt die Maßregel, aber er tadelt das Verfahren des Finanz-Ministers. Jn Folge dieses innern Zwiespalts soll

Herr Humann seine Entiassung eingereiht haben. Es scheint

keinem Zweifel unterworfen, daß, unabhängig von der Oppo-

sition, eine bedeutende Anzahl ministerieller Deputirten den von

Hexrn Humann entwickelten Jdeen unbedingt beitritt und ent-

schlossen ist, von seiner Jnitiative Gebrauch zu machen, um der

Kammer jene Frage vorzulegen. Eben so gewiß aber is es, daß

die Majorität des Kabinettes derselben entschieden entgegen ist.

Wir sind an’ die Schmiegsamkeit der doctrinairen Meinungen,

wenn es auf die Erhaltung ihrer Macht ankömmt, zu sehr ge-

wöhnt, als daß wir bei dieser Gelegenheit an ihre Unbeugsam-

keit glauben könnten, wenn die Kammer Herrn Humann beharr-

lich unterstüßen sollte. Aber andrerseits hat die Kammer bei so

vielen Gelegenheiten den ministeriellen Anforderungen nachge-

geben, daß man kaum an ihre Festigkeit glauben kann, wenn

die Minister zu ihrem alten Auswege, den Gegenstand zu einer

Kabinets-Frage zu machen, ihre Zuflucht nehmen sollten. Die Sachen

sind so weit gediehen, daß es schwer ist, zu errathen, wie diese

Angelegenheit beigelegt werden kann, und doch sind die von dem Mi:

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