1836 / 22 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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nisterium Und von dev Majorität aufgestellten vorgängigen Beispicle der Art, daß es eben so schwer ist, zu glauben, daß sie nicht bei- gelegt werden sollte, Mittlerweile spricht man son davon, O Humann durh Herra Duchatel zu erseven. Dadur würde man das Ministerium übereinstimmend machen. Die An heit wäre aber noch bei weitem nicht gehoben. Wie ill on die Uebereinstimmung des Ministeriums mêt der Majortts A Kammer bewirken, die f N gestrigen Sikßung so entschieden

j chuh hingeworfen Hat 7 E L ae des Débats meidet heute, dap die Ver handlungen in dem Fieschischen Prozesse am Ae D 30ssten Januar beginnen würden. Der Gerichtsdiener A Le hofes, Herr Sajou, hat die desfallsige Verordnung des ‘Prâf

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denten gestern Abend dem Hauptangeklagten Und seinen 3 Mit- |

: ; Fieschi hat . den Baron ‘Pasquier er angeflagten insinuirt. Fieschi ha : N fut, in außer den Advokaten ‘Parquin und Chaix d'Esiauge, 19h

den Advokaten Patorni von Amtswegen zum Vertheidiger zu

bestellen.

Herr PVatorni ist ein Korse, und es scheint, daß Ficscht ;

hauptsächlich wünscht, dieser Advokat mdge dem Pairshofe einen |

Begrisf von den Sitten der Korsen geben, und fein Verbrechen |

jefu Î flâre dem er gegen die durch das Gefühl der Rache erklären, von dem er gegen die Regierútig in Folge angeblicher Ungerechtigkeiten, deren Opfer er 0 Li heseelt gewesen sey.

äuser in der Hauptstadt weniger besucht gewesen s ven, abzu derselben Zeir im vorhergehenden „Jahre; und E hat sich die Einnahme derselben im Jahre 1835 auf §8,282,304 Franf elagufen. : a fas bine G kent E Madrid vom öten cingegan- : fe enthalten jedoch wenig Vteues. 0 t Ai id mit einem Gesetz - Entwurfe zur Ergänzung des Gesetzes über die National-Garde, während das Ministerium der Proceres : Kammer den Gese6- Entwurf über das sogenannte Votum des Vertrauens vorgelegt hatte. Mit der ‘Prüfung diejes ießtern war eine Kommission beauftragt worden, bestehen aus dem Herzog von Bailen, dem Grafen von Ofalia, D A. Mars cinez, Don J. M. de Parga, dem Bischof von Daten, deim Grafen del Montejo, dem Marquis d'Aibauda, Don A.Cano-Manuel und dem Grafen von Santa-Colona. Die Madrider Presse schien einigermaßen beängstigt durch die Fortschritte der Insurrektion in mehreren Provinzen. Eines der dortigen Journale äußert sich unter Anderen also: „Der Hauptzweck der militairischen Operationen der Konstitutionnellen muß darin bestehen, die ar listen möglich enge cinzuschließen , und die Jttedeclage zu be- nuten, die den Guergué gezwungen hat, nach Mavacra zurück zukehren. Es zeigen sich Keime der Cmpdrung in Nieder - ¿{ra- gonien und man ius es daher um jeden Preis zu verhindern fuchen, daß der General Eguia dorthin vordringe, weil in diesem

Faile der Krieg in den Pyrenäen algemein werden würde. Jene | Moßregel ist um so norhwendiger, a!s der ‘Plan des S | rmee |

Zarin besteht, die rehte Seite der fonstitutionnellen

e Gherflúgeln und sich der Hauvtstadt mehr zu nähern.“ -—- In xinem Privat-Schreiben aus Madrid vom öten heißt es: *Die hi; der Thron-Rede des Königs der Franzosen hinsichtlich Spaniens aeäußerten wohlwollenden Gesinnungen sînd au der gestrigen Bzr@æ nicht ohne Einfluß auf die öffentlichen Fonds gewesen; indessen rechnet man uicht auf ein nachhaltiges Stzi- ger, so lange nichr Herr Mendizabal sein Finanz - Geheimniß, dos hier den Gegenftand aller Gespräche ausmacht, offenbart hat.“ Am dten hatte mai? in Madrid die Nachricht von der am lten in Lissabon stattgehabren Vermählungsfeier der Köni- gin Donua Maria mit dem Prinzen von Sachsen - Koburg mit reist Procuration, (Siehe den Artikel Portugal.) U

An neueren Nachrichten aus Barcelona fehlt es gänzlich.

Der Courrier francais sagt, die Bewegung „in Bar'ce- sona sey nechr das Zeichen einer Revolution, die zu Snde gehe, “ondecn das einer Revolution, die beginne.

GSroßbritanten nund Jrland.

London, i4, Jan. Jhre Majestät die Königin haben dem Geistlichen, Herrn Nobert Montgomery, zum Zeichen der Werth- \chäâtung seines Gedichts : „Der Messias‘/, wovon jt die fünfte Auflaae erscheint, eine Medaille zustellen lassen.

Jhre Königlichen Hoheiten die Herzogin von Kent und die ‘Prinzessin Victoria sind gestern von Namösgate im Kensington- Palati eingetroffen. l E 5 i D E un meldete gestern: „Wie wir hören, sind die An- ordnungen in Betreff des großen Siegels endlich zu Stande ge- brahr. Sir Charies Pepys soll Lord-Kanzler und Hr. Bickersteth Dver-Aufjcher der Archive (master of the rolls) werden.“ Heute fúat bas genannte Biatt dieser Nachricht Folgendes hinzu : „Wir erfahren noch, daß, außer der Ernennung des Sir C, Pepys zum Lord-Kanzler und des Herrn Biekersteth zum Obver-Ausseher der Archive, Leßterer auch zum ‘Pair erhoben und daß eine Dii! zur Trennung der politischen Functionen des Lord-Kanzlers voti den rich: terlicen, eine Maßregel, die allgemeine Zufriedenheit im Lande erregen wird, eingebracht werden soll. Die. Oppositions-Blätter find ergrimmrt über diese Ernennungen, obgleich sie an sich nichts gegen dieselben auszuseßen haben; aber ihr Aergec. kennt keine Gränzen, weil sie aus diesen Ernennungen den festen Entschiuß der Minister ersehen, die Mißbräuche bes Kanzlei-Gerichts aus- zurotten, Mißbräuche, welche \{chonTausende zuGrunde gerichtet haben und eine Schinach für unsere Rechtspflege sind. Der Beistand des ta- lentvollen Rechts-Reformators Sir John Campbell wird zur Durch- bringung einer solden Bill im Unterhause sür eben so nöthig erachtet, wie der des Lord-Kauzlers und des Herrn Bickersteth

an Oberhause, und der General-Prokurator wird daher seinen |

¡ebigen ausgezeihneten Posien noch ferner behalten. Lady Camp: bell aber wird zur Pairin creirt werden.“ Der Standard bagegen sagt, es gehe das Gerücht, Sir John Campbell habe seine Entlassung eingereicht, weil ev bei dieser Gelegenheit nichi befördert worden. M

Durch ein Cirkular aus dem Ministerium des Jnnern wer- den mancherlei Nachrichten eingefordert, deren Einsammlung al- tem Anschein nach die Einbringung einer Englischen Zehnten-Bill zuin Zwecke hat. e i:

Der Spectator behauptet, daß bei der Ernennung des Sir R. Wilson zum Obersten die Minister gar nicht gefragt worden fepet. y f

Der Lord-Lieutenant von Irland verweigert die Bestätigung aller Friedensrichter, die zu Orangisten: Logen gehören und diese Verbindung nicht aufgeben.

Das Einkommen des Marquis von Westminster beläuft si, nach der Morning Chronicle, schon jest auf 1000 Pfd. Sterling täglich) Und wird sich mindestens verdoppeln, wenn die Zeit abgelaufen ist, sür welche die auf den Grundstücken des Marquis in London errichteten Häuser ihren Erbauern gehören.

Dr. Blake, der fatholische Dischof zu Newry, theilt jeden Jidoraen an 100 arme Kinder Frühstück aus.

Aus Erklärungen, welche vor einm Auss{uß. des Unterhau,

ersichert, daß im Laufe des lezten Monats Dezember |

Die Prokuradoren. Kame |

S8 ses abgelegi wurden, geht hervor, daß, weun die Maschinen der Dampfböte eine große Stärke besizen, sie zwar im Stande find, au geaen den Wind und die Wellen zu segeln; sollte aber der Wind sehr stark wüthen und das Meer sehr hohl gehen, so treibt die Gewalt der Maschine das Schiff in die aufgeregten Wellen hinein und bringt es zum Sinn. E

Am Freitage wurde cine zweite Versaminlung der Barbiere in Londoa gehaîten, um zu berathen, eb es zweckmäßig sey, um bie Erlaubniß, auch am Sonntage rasiren zu dürfen, einzukom- inen; da über ißre frühere Vecsaminlung ausführliche Darstel- lungen in den öffentlichen Blättern erschienen waren , jo blicêten sie mißtzauisch umher, ob wieder Berichterstatter si eingesun- den hätten, und griffen dann erst zu ißren Pfeifen und ihrem Bieralase und begannen zu beratheti.

Fn der Nähe von Wakefield ist cine der Tragketten der dortigen Hängebrücke gebrochen. Cin Wagen und zwei Karren stürzten ins Wasser, und das Pferd eines Kabriolets wurde ge- tôdtetr.

Hier ist der Frost so start gewesen, daß man an einem Mor- gen zwei Polizei : Agenten todt gefunden hat, so wie auch ein Matrose, der auf eincm von Quebek gekommenen Schisse die Themse herauffuhr, todt von der Raa herakbsiei.

Von Dover gingen dieser Tage 1509 Fässer Schießpulver nach Spanien ab. i

Man meint jeßt, daß es gar niht meßr nôthig seyn werde, den Wallfischfang kúnftig in so hohen nördlichen Breiten zu be- treiben, da die Wallfishe seit einiger Zeit in Menge in Mä-z und April nach den Hebriden westlich von Schottiand oder we- nigstens etwas nördlicher hinavf kommen.

Man hat hier die Bemerkung gemaccht, daß durch das Un- alé in New-York nicht eine einzige Englische Versicherungs- Gesellschaft betroffen worden ist. Die Times findet daran nichts zu verwundern, da dic hohe Abgabe von Policen es den Eng- lischen Assekuranz - Gesellschaften unmöglich mache, mit den aué: ländischen zu éonkurrizen.

Ein voin Sun mitgetheiltes Peivatschreiben aus N ew- York vom 24. Dezember besagt: „Alles geht hier viel besser, ais man erwartete. Es haben nur ein oder zwei kleine Banke- rotte stattgefunden. Alle andere Assekuranz-Vesellschaften bezahl- ten prompt, und es fehlt nicht an Geld. Die Staats- und Stadt-Behôrden haben änstaiten getroffen, diesen Gesellschaften bedeutende Summen zu lcißhen. Die Corporation von New - York hat ihnen einen Vorschuß von 6 Millionen und die Bank der Vercinigten Staaten einen Vorschuß von 2? Millioncy Dolíacs angeboten. Ein merkwürdiger Umstand ereignete si bei dem leßten Feuer, dee ein neues Bei spiel von dem Glück if, welches die Laufbahn jenes außerordent- lien Mannes, des Herrn Rothschild, stets begleitet hat, Ein ihin gehörendes Waarenlager, welches Ouecösilber zuna Werth von 60,000 Pfund Sterling enthieit, entging dem Unglüc® ohne die geringste Beschädigung, obgleich alle dasselbe umgebende Wag- renlager ein Raub der Flammen wurden.“

Aus Teras hat man. wieder neuere Nachrichten, denen zu- folge die Mexikanische Regierung von San Patrico sich genö- thigt gesehen hatte, sich einem kleinen Corps von Texianern nach einem hißigen Gefccht, in dem die Mexikaner bedeutenden Ver- lust erlitten, zu ergeben. Auch hatte sich in Teras schon eine provisorische Regierung. gebildet. Die Abgeordneten der verschie- denen Pläze versammelten sich am 3. November zu einer gemein- schafclichen Berathung in San Felipe und naßmen am Lten eine Bill of Rights und einen Regierungéplan an.

dah diesem Plan wurde ein Gouverneur, ein Vice- Gouverneur und cin General- Conseil aus den Mitgliedern der berathenden Versammlung gewählt. Gouverneur dieser neuen Vexianischen Regierung dle facto ist Herr Henry Simnith, Vice- Gouverneur Herr J. W. Nobinson, und die Mitglieder des Conseils sind meist Englische Amecikaner; Spanische Namen fin- det man nur wenig darunter.

Niederlande

Amsierdam, 16. Jan. Die Lebhaftigkeit, welche vorige Woche im hiestgen Staats - Papier - Handel herrschte, hat während der gegenwärtigen merklich nachgelassen; das Weichen der Spani- schen Schuid- Dokumente an auswärtigen Märften hat die Auf- nerfsamfeit der hiesigen Spekulanten wieder vornehmlich auf diese Fonds gerichtet und ein!gen tImsaß darin herbeigesührt; der Handel in allen übrigen Staats - Papfecen war von geringem Umfang. Fn Folge der von Paris und Antwerpen täglich niedriger angefkonnie- nen Course von Lrdoin- Obligationen gingen dieselben auch hier ailinálig herunter und blicben gestern #94 à 30%, pCt.; dicsem Gange folgten auch die übrigen Spanischen Schuld - Papiere, ohne daß erhebliche Geschäfte darin gemachr wurden: alte ausgeseßte Schuld sieht 1874 à 19 yEt., ditséré B! und passive Schuld 164, à 16% pCt. Fúr Holländische Jntegrale fehlte es an Aufs trägen, weshalb diese, t Folge der Flauhett der Spanischen Effef- ten, ebenfalls wiedec auf 55! !/; zurückgedrängt wurden; dagegen hielt die Frage nach wirklicher 5proc. Schuld in den ersten Lagen der Woche noch lebhaft an, so daß der Cours derselven einen Lag auf 103%, ging; derselde erhielt fich jedoch nit und sank später auf 1027, yCt. zuruck, Syndikat-ODbligationen schwankten zwischen 9574 und 96 pCt.: Kanz-Billets aver wurden zu 1/4, Fl. abge- lassen; gestern stellte sich wieder einige Frage nach Futegralen und Kanz-Billets ein, wodurch erstere sich auf 553; pCt. und leßtere auf 243/, Fl. stellten; Actien der Handels - Geseuschaft behaupteten sich gut und wurden zuleßt zu 124! pCt. abgenommen. Bei we- nigem Handel gingen auch Wiener Metalliques bis 99? herunter, nachdem man dafür zu Anfang der Woche 99/4, angelegt hatte: da- gegen hoben sich neue Loose b1s 721 Fl. Preuxische Peämienscbeine wurdun bei kleinen Partîcen zu 106 Fl. umgeseßt. Bie SUd-Ame- rifanishen Obligationen haben sich bet mäßigem Handel ziemlich seit auf den lezten Y-eisen erhalten. Geld bleiót angeboten zu 3 à 23/, pEt. bei Prolongationen und Leihgeschäften. Am geliri- gen Getraide-Markt waren die Weizen-Pretse zwar nicht höher, es ließ sich aber eine lebhaftere Neigung zum Einfkaufen nich: verken- nen; der Umsaß in Roggen war wenigec bedeutend, doch erhielten sich die leßten Preise vollkommen, Es it bezahit bei Partieeit: für 132. 133pfünd. shdnen weißbunten Polnischen Weklzen 257. 240 Fl; für 131pfund. geringeren dito 220 F!.: für 126pfünd. bunten Me- melshen Weizen 185 Fl. ; für 127. 130pfünd. Rostocker 180. 190 Fl. ; fúr 131pfünd. Pommerschen 195 Fl. , und für 133pfünd. neuen in- ländischen Weizen 185 Fl., füx 170pfünd. Preußischen Roggen 150 Fl.; für 125. 127pfünd. Wismar dito 151.155 Fl.; für 12B5pfänd. inländischen 150 Fl. Gerste und Hafer blieben ohne Umsas.

Schweden und Norwegen.

Christiania, 9. Jan. Norwegischen Zeitungen zufolge, dürfte es beim Storthinge zur Verhandiung kommen, ob unserm Könige nicht, als dem dritten Norwegischen Könige, der den Namen Karl führe ,. die amtliche Bezeichnung Karl Ul. und nicht, wie er als König von Schweden heiße, Karl X1V. Jo- hann, zufomme.

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Kopenhagen, 13. Januar. Ju der Si6ung der Däul-

(heu Ständeversammlung vom Tren d. M, legte dey Königliche

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Kommissarius der Versammiung zue Erwägung und Begutai tung den Entwurf zu einem Plakate vor, welches näßere V stimmungen über die Gränzen der Preßsreiheit enthalten "l Das P'akat, welches anzusehen ist als cine Erweiterung ì Verordnung vom 27. September 1799, geht dahin, daß g Schristskeller, der sich auf ungebührliche Weise über die Rej | verfassung oder Reichsgesete oder die Handlungen der Regieryyl aeäußert hat, ohne jedoch dadurch den Strafbestimmungen N dd. 2, 5 oder 7 der Verordnung vom 27. September 1799 j verfallen, wegen seines Mangels an der pflichtshuldigen 1 tung, ber ihm unter allen Umständen anzurechnen is, zy ei | Geidbuße soll verurtheilt werden können. Der Entwurf wur an eine aus funf Mitgliedern, nämlich dein Sekretair Algreg] Ussiag, Prokurator Haagen, Propst Birch, Professor Banz Uh Graf Holstein bestehenden Ausschuß verwiesen. Darauf try Professor Bang den Bericht des Ausschusses ver, det der Én wurf wegen Abtragung der durch die Stände- Institution v ursahten Kosten zur Berathung übergeben worden war.

Die Jtehoeer Stände-Versammlung beschäftigte sich ini rer Sizung vom 30, Dezember mit der Vorberathung übr jj von dem Oder - Gerichts - Advokaten Lóck vorgeleate Propiy wegen Eirsührung der Oeffentlichkeit in den ständischen h sammiungen. Die Majorität des zur Prüfung diejes Gy, standes erwähiten Ausschusses wollte für jeßt nur den An an den König gerichtet wissen: daß der nächsten ordentlitg Stände-Versammlung der Entwurf einer Verordnung über h Einführung der Oeffentlichkeit der Sitzungen zur Begurtahty vorgelegt werde. Der Etatsrath Donner, der Etatsrath Vi und der Graf von Reventlow- Criminil |teilten hierwider y schiedene Amendements. ausgejsett.

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Hannover, 18. Jan. Der Gesundheitszustand Ihrer Könj Hoheit der Frau Herzogin von Cambridge bessert sich von Tj zu Tage mehr, weshalb die Ausgabe ärztlicher Berichte seit hr unterblieben iff.

München, 14. Jan. Seit det Abreise Sr. Mai. Königs ist eine solche Stille hier eingetreten, daß wenig Sti für dffentliche Mittheilungen giebr. Sie wird nur durch du Schellengeküingel der Schlitten und die Walzer von Straj untevörochen, welche auf unseren zahlreichen Tanzpläßen ersch len. Bei Hofe und in den großen abonnirteu Gesellschast des Museums und des Froÿsinns sind die ersten Karneval Bâlle, bet großer Frequenz von Einheimischen und Fremden, gegebiy worden, und die Theater-Jutendanz bereitet für nächsten Montag ihren ersten großen Maskenball im Königl, Theater vor, dessen An: ziehungskraft durch zehn Gewinnste einer Lotterie verstärkt wude, tin welcher man Geschichrsthaler, Lithographieen, ein Bierglas mit: bernem Deckel und sogar Sperrsibe im Theater auf drei und ses Nu nate gewinnen kann. Zur großen Zusriedenheit des Publikunl wird auch die herköômmliche Quadrille des. Baller-Corps wied statifinden, deren Auslassung auf einigen früheren Maskenbällg die Habituées erzurnt hatte. Sodann wird die wieder anzuwe dende Beleuchtung des Amphitheacers mit Wachskerzen den Vi druß des Publikums über die projektirte Lampen : Beleuchtui zum Schweigen bringen, mit welcher am Oktoberfeste d verunglückteer Versuch gemacht wurde, Bei dem ni den Wetter bietet die gegenwärtige Messe einen angen men Spaziergang dar, der von der eleganten und nid eleganten Welt häufig besucht wird. Die Exposition der Waf ren der ü- und 12 Kr. Boutiken präsentirt viel Manuich(all tiges; die judischen Verkäufer aus Posen und Lissa zeigen un den hôchsten Maßstab der Wohlfeilheit, und ein Wurfthändl aus Gotha beweist, wie viel die Gothaischen Mezger den Brau \chweigern und Göttingern in der Bereitung der Cervelat- u

Trüffelwürste abgeiernt haben. Die leßten Tage faheu wi einige Schlittenfahrten der höheren Stände. Heute wird eiu

solche nach Vödhring stattfinden. Jn den Ministerien herrs in den letzten Tagen eine große Thärétakeit, um die Berichte un Expeditionen füe Se. Majestät den König zu vollenden, wel diesen Abend mit einem Courier, dein Ober-Lieutenant Fuchs von der Artillerie, nach Griechenland abgesendet werden. Ueber die

| Zeit der Rückkehr Sr. Maj. ifff noch nichts bekannt geworden,

In Stuttgart verstarb in den leßten Tagen der als hun ristische Schriftsteller békannte Oter:Finanzrath Friedrich Weisu im Tósten Lebensjahre.

Darmstadr, 16, Jan. Das heute scúh bekannt geit dene ärztliche Bulletin lautet: „„Jhre Königl. Hoheit die Gr} herzogin rußten und scliefen die Nacht hindurch viel, mit ku Unterbrechungen. Der Achem ist frei, die Brustbeschwerden u shwunden, dagegen wieder starke Schmerzen in den uße Theilen, besonders den Füßen. Das Fieber war niche bedeuta und hat mit dem Morgen nachgelassen. Der Leibarzt : Gehen Rath Dr, Böckmann.“ „Nachmittags 3 Uhr. Gegen Mit trat wieder Fieber cin, welches zwar nicht sehr stark war, dennoch bei seinem Nachlassen größere Schwäche, als bi hinterließ.“ :

Jn der Sißung der zweiten Kammer vom 13ten d. wabl Berarhung über den „Eriaß der ersten Kammer, die Bots sung des Freiherrn von Leonhardi zu Frankfurt a. N. weztl Verweigerung des Sta6ts-Bürgerrechts 2c. betressend ‘/ an kt Tagesordnung. -—— Es ward bercits früher bemerkt, daß die es Kammer dem Gesuche Folge zu geben beschlossen, der Aus) der zweiten Kammer aber, bei dem absch'ägigen Beschlusse dieli zu beharren, beantragt hatte. Es entspann si über diesen O! genstand heute nochmals eine mehrsiündige Diskussion; hau! sächlich ausge(úllt durch einea sehr ausführlihen Vortrag di Abgeordneten von Gagern, welcher das Gesuch des Petenten m Wärme vertheidigte, wie er bemerkte, bloß um des constitutio! nellen Grundsatzes willen, da er den Herrn Reklamanten 90 nicht einmal per)önlich kenne. Die heutige Diskussion bra! wenig Neues.

Jtalten

Rom, 7. Jan. Dem Diario zufolge, ist der gegenwä! tige Winter einer der kältcjien, dessen man sich ia Rom zu innern weiß. Am 4ten d. M. hatten wir nah dem Therm neter im Collegio Romano nicht weniger als sehs Grad d unter Null. Die kleinen Gewässer rinos um die Stadt sin fest gefroren. Jm Jahre 1808, dem kältesten für uns în dieset Aahrhundert, haiten wir dech nur fünf Grad unter Null. Aw allen Gegenden Jtaliens gehen ähnliche Berichte ein ; áberal ist viel Schnee gefallen, der sh jedoch in der hiesigen Stad selb noch nicht hat blicken lassen. Heute ‘ist das Wetter so! wieder etwas gelinder geworden, und man hoffe auf die baldi Rüúckkehr des gewöhnlichen Römischen Winters.

Dor ga Lissabon, 2, Januar, Am Neuvjahrétage um halb 12 1)! Mittags verließen Jhre Majestäten die Königin und die vel

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N und auf den der

ea Kaiserin," die sich beide des besten Wohlseyns erfreuen, t Palast und begaben sich in feierlihem Zuge nach der hiesigen Metropolitan-Kirche, wo die Trauungs-Ceremonie zwischen hrer Majestät der Königin und dem Prinzen Ferdinand Au- von Sachsen - Koburg-Gotha, als dessen Bevollmächtigter der Herzog von Terceira fungirte, vollzogen wurde. Die hohen Herrschaften kehrten um 4 Uhr wieder in den Palast zurück, und (eich darauf empfing die Königin das diplomatische Corps. io 6 Uhr statteten Jhre Königliche Hoheiten die Infantin Donna Jsabella Maria und die Infantin Donna Anna de Je- 4g Maria der Königin einen Besuch ab. ; j Gestern cröffnete Jhre Majestät die Session der Cortes in ner Person mit einer Thron-Rede, worin zuerst des doppel- jn Verlustes gedacht wird, den die Königin durch den Tod ih- 1es Vaters und ihres Gemahls erlitten; dann wird die Aufmerk- samkeit der Legislatur auf die Maßregeln gelenkt, welche, wie hre Majestät sagt, noch erforderlich seven, um die Grundsäße

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[dey Charte und der Monarchie in Ausführung zu bringen, na-

mentlich aber wird auf die Nothwendigkeit hingewiesen, dic in- nere Verwaltun; des Landes und die kirchlichen Angelegenheiten in Ordnung zu bringen, mit Rücksicht auf mögliche Ersparnisse f Religion und den öffentlichen Sitten Schutz, und die Verwirrung zu beseitigen , wehe durch die Verhältnisse “in der Rechts - Pflege her- heigesührt worden. Die Königin verweist ferner auf die Hedürfnisse der Land- und See - Macht, für welche die Tors- (es auf eine patriotische und liberale Weije zu sorgen haben wür- den, empsiehlt ihrer Aufmerksamkeit auch besonders Portugals

; gebührenden

A : 2 A ibersceische Besißungen, für deren Erhaltung und künftiges Ge- Die förmliche Berathung wu M deihen die nöthigen Mittel zu bewilligen seyen, und schließt ihre

I Rede folgendermaßen: „Dank der göttlichen Vorsehung, der N Friede in diesem Lande is nicht unterbrochen worden, und Ich [habe allen Grund, mir zu s{meicheln, daß nicht nur die Be- ziehungen zu den Mächten, welche die Verbündeten Meiner rone sind, durch die Bande dauernder Freundschaft „täglich inniger werden, sondern daß auch binnen kurzem die Ge- ¡echtigéeit und Mäßigung Meiner Regierung von denjenigen Mächten anerkannt werden wird, deren Verhältnisse mit Mir während etuer kurzen Zeit unterbrochen waren , namentlich mit dem sichtbaren Haupt der katholiswen Kirche, deren Tochter Ih zu seyn stolz bin. Die Portugiesischen Wassen, die erst vor kur- zem in diesem Königreich die Wuth des Bürgerkrieges und die Bemühungen einer usurpatorischen und freiheitsmörderischen Fac- tion ersticften, tragen jest in dem benachbarten Königreiche dazu bei, die Krone Meiner erhabenen Verbündecen Donna Jsabeila [l gegen Bestrebungen zu unterstüßen, die dem Gedeihen Spa- niens, dessen Juteressen jeßt mit denen Meines Königreichs so innig zusammenhängen, nicht minder feindlich und widerwärtiz sind, und wir kônnen uns darauf verlassen, daß: unsere vereinten An- srengungen und die vertrauten Verhältnisse, welche uns mit Großbritanien und Frankreich verbinden, bald die Herstellung des Friedens und der Ruhe auf der ganzen Halbinsel zur Folge haben werden. Mein Finanz-Minister wird Jhnen alle die Er- sparnisse und Einschränkungen vorschlagen, welche zur Erleichte- cung der Lasten des Volks dienen können, und alle Maßregeln, die zur Bewahrung des öffentlichen Kredits auf der dauerhaften Grundlage der vollkommensten Redlichkeit und zur púünktlihen Erfállung aller innerhalb und außerhalb des Königreichs einge- angenen Verpflichtungen erforderlich sind. Jch bin Jhrer Vor- stellungen und Jhrer Wünsche zu Gunsten der Dauer Meiner Dy- nastie stets eingedenk gewesen; wie hätte auch eine Königin, auf ivelhe die Portugiesen ihre Friedens -- und Segens- Hofsnungen fekten, einen anderen Gedanken hegen können? FJebt gereicht es Mir zur Genugthuung, Jhnen anzeigen zu können, daß Jch in dem Prinzen Don Ferdinand Augustus, Herzog von Sach- sen- Koburg- Gotha, Meinem geliebten und geschäßzten Gemahl, die Tugenden, aus denen Mein häusliches Glück entspringen nuß, finden, der constitutionnellen Monarchie und unserem Lande, dus durch diese Verbindung das seinige wird, eine neue uud feste Stüße geben und zugleih durch diese Heirath die Lande, welche Mich an einige der ältesten Verbündeten Neiner Krone fetten, enger schlingen werde. Meine Herren! Die gänzliche und volllommene Wiederherstellung der Ruhe und in- neren Sicherheit, die Beschüßung und Aufmunterung des Acker- haues, der Fabriken und des Handels, dieser Quellen des Wohl- standes, die durch unsere vergangenen Unglücksfälle fast ganz ein- getroctnet sind, werden zweifelsohne unter den vielen anderen Ge- genständen Jhrer Berathung cinen Pla finden, so wie sie cinen Gegenstand der fortwährenden Fürsorge Meiner Regierung bil: den werden. Jch bin überzeugt, Sie werden, so viel es in Jh- ter Macht steht, Jhre Königin in dem so glorreih begonnenen edlen Unternehmen der Wiedergeburt des Landes unterstützen. Wenn Opfer nöthig seyn sollten, werden sie einmüthig gebracht werden, denn die hochherzige Nation, welche wir zu repräsenti- len die Ehre haben, is jeder Anstrengung fähig, sobald es die Wohlfahrt des Landes gilt.“

Die je6ige Lage des Ministeriums is noch immer der

Hauptgegenstand der Unterhaltung in Lissabon, und man spricht von partiellen Veränderungen, _ Die Cortes sind in drei Parteien getheilt, wovon die eine fir die vorige Verwaltung, die andere sür die jeßige, und die dritte sür die Amalgamirung von Mitgliedern beider Verwaltungen gestimmt ist.

Der Schaß befindet sih in einem ganz ershöpften Zustande, Und von dem Wiedereintritt des Herrn Silva Carvalho, als Jinanz-Minister, scheint fürs exste nicht mehr die Rede zu seyn.

Lord Howard de Walden verliert sein Ansehen bei Hofe immer mehr, und man glaubt, daß nach der Ankunft des neuen Gemahls der Königin, von den es heißt, daß er sich zu dem „lteresse Frankreichs hinneige, der Einfluß Sr. Herrlichkeit ganz fhdren werde,

Vereinigte Staaten von Nord-Amerika,

Washington, 22, Dez. Der Französische Geschäftsträ- zer Herr Pageot hatte deshalb die Cinladung zu einem nach “töffnung der Session des Kongresses von dem Präsidenten ge- ebenen Diner abgelehnt, weil er die Botschaft des Präsidenten ieder ass unhdflich gegen Franêreich betrachtete. Er soll gesun- n haben, daß der König der Franzosen darin der Treulosigkeit und Hinterlist beschuldigt werde, und daß die ganze Sprache A S im hôchsten Grade deleidigend für die Französische ation sey,

. Seit Erdffaung des Kongresses sind bereits drei Mitglieder ésselben mit Tode abgegangen, nämlich zwei Senatoren Und ein H epräsentant, Dies hat in der ersten Woche der Session die ornahine von sonstigen Geschäften außer der Ernennung der ehenden Ausschüsse, fast zanz verhindert. Diese Ausschüsse sind, vie gewöhnlich bei solchen Gelegenheiten, aus Mitgliedern zu- ammengeseßt worden, die entschieden auf Seiten der herrschen- in Paxtei sind, Herr Cambreleng, der vertraute Freund des

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Herrn Van Buren, is zum Präsidenten des Ausschusses für die Mittel und Wege, nicht, wie man früher glaubte, zum Vor- stande des Ausschusses für die auswärtigen Angelegenheiten,

ernannt worden. Jm Repräsentanten - Hause hat die Verwal- tung eine Majorität von ungefähr 30 Stimmen. „Diese Par-

tei‘, sagt der Washingtoner Korrespondent der Times, „hat |

so gute Anstalten getroffen, daß sie bei den meisten wichtigen Fragen ihre ganze Stärke glaubt zusammenbringen zu können. Sobald es sih um Krieg, um Kaperdbriefe oder Repressalien gegen Frankrei handeln sollte, glaubt man, daß ihr einige Repräsen- tanten des Südens abtrünnig werden würden ; denn die Jnteres: sen der Baumwolle produzirenden Staaten iehen in manchen Beziehungen mit denen der nördlichen und mittleren Staaten in direkten Widerspruch. Neu-England, New-York und New-Jer- sey glauben, daß ihr Manufaktur; Jnteresse durch einen Krieg sehr befördert werden würde, da der leßte Krieg besonders den Grund zu dem Wohistande der Amerikanischen Fa- brikanten legte. Die Ausgaben der Amerikanischen Regierung find immer hauptsächlih durch Zôlle und Tonnengeld gedeckt worden und twerden wahrscheinli) noc) eine gute Zeit auf diese Weise bestritten werden. Der Ertrag aus dem Verkauf der df fentlichen Ländereien bildete bis zum Jahre 1835 nur einen klei: nen Posten in den Revenüen des Landes. Ein Krieg würde eine National-Schuld zur Folge haben. Nach Wiederherstellung des Friedens würde man dann hohe Zölle auf die fremde Ein- fuhr legen, um nicht nur die Zinsen , sondern auch das Kapital der Schuld damit abzuzählen. Die Vorurtheile gegen eine Na- tional-Schuld sind in den Vereinigten Staaten so groß, daß jede Verwaltung sich unpopulgir machen würde, wenn sie nicht die Annahme der zur Liquidirung derselben binnen einer bestimm- ten Zeit erforderlichen Maßregeln anempföhle. Direkte Steuern sind noch verhaßter. Man würde also zu einer Erhdhung der Einfuhr - Zölle seine Zuflucht nchmen und auf diese Weise die einheimische Jndustrie begünstigen und \{üßzen. Andererseits würden aber die ZJnteressen der Rhederet und des Ackerbaues durch einen Krieg sehr leiden. Die Rhederei wird fait ausschließlich von Bürgern des Nordens und Ostens betrie- ben, und drei Viertel der Auéfuhr kommen auf den Süden und Südwesten. Diese legteren Theile der Union würden bei einem Kriege den größten Verlust haben. So lange es sich daher um eine bloße Geldsache handelt, wird der Süden sch{ch \{werlich in einen Kampf einlassen wollen. Würde aber das Land angegrif- fen oder ein Krieg gegen dasselbe erklärt, oder súhlte man, daß die Ehre der Nation auf dem Spiel stände, dann dürften die Bewohner des Südens nicht nur unter den Ersten sepn, die den Kampfplatz beträten, sondern auch unter den Leßten, die ihn U aL che der Zweck, um welchen gekämpft würde, erreicht wäre.“

Der einzige Gegenstand, der bis jezt im Kongreß verhan- delt wurde, war die Frage über die Abschaffung der Sklaverei im Distrikt von Columbien. Unter dem Difirikr von Columbien wird hier ein Fleck von 10 Englischen Quadrat-Meilen verstan- den, auf welhem der Kongreß fich versammelt, und über den die National-Regierung die ausschließliche Gerichtsbarkeit hat. Jn- nerhalb dieses Disteiktes liegen die Städte Washington, George- town und Alexandrien. Das Recht der Jurisdiction wurde der Regierung der Vereinigten Staaten von den Staaten Virgi- nien und Maryland abgetreten, zu deren Gebieten der be- sagte Distrike ursprunglih gehörte. Die Erörterung der obengenannten Frage wurde durch Bittschriften zu Gunsten der Sklaven - Emancipation angeregt. Die Debatten waren led-

“haft, ja hißig, besonders von Seiten der Mitglieder des Südens.

Bis jest wurde die Sache nur im Repräsentanten - Hause zur Sprache gebracht, man glaubt aber , daß sie ihren Weg auch in den Senat finden dürfte. Die Diskussion dauert noch fort, doch ist vorauszusehen, daß sle im Sinne der Sklaven-Staaten endigen wird, wenn es diesen auch nit gelingt, ihre Forderun- gen in ihrer ganzen Ausdehnung durchzuscbeu.

D Etndien

Die Englisch-Ostindische Compagnie hat einen neuen Schritt in dem Gleichförmigkeits- Prozesse gemacht, in welchem sie in Indien begriffen is, indem sie eine und dieselbe Münze für die anze Halbinjel eingefährt hat. Die Unbequemlichkeit des bis- barten Múünzwesens war sehr groß: überall wurde nah Ru- pien gerechnet, aber nicht nur {lug die Compagnie in jeder Prâ- sidentsc)aft Rupien von verschiedenem Gehalt, sondern der Sold ihrer Armee wurde noch außerdem in einer siétiven Rupie be- rechnet. Dies war jedoch nur eia kleiner Theil der Unbeguem- lichkeit, die durch diese Ungleichheit entstand, denn außer den Ru- pien der Compagnie ziréulirten noch 186 verschiedene Arten alter Rupien, welche aïle im Geldmarkt einen mehr oder weniger ver- schiedenen Werth hatten ; dies machte bei den geringsten und täg- lichen Geld-Verhandlungen nothwendig, sih an cinen Wechsler zu wenden, und das Agio, das diesen täglich gerade von der ármsten Klasse Über ganz Jundien bezahlt wurde, machte eine fast unbere- chenbare Summe aus. Die ucue einfdrmige Rupie wird diesem Zustande nicht sobald ein Ende machen, indem das Umprägen der alten Münzen becrächtliche Zeit und Kosten erfordert, aber ihre Einführung ist ein niht unwichtiger Fortschritt in dem Unifor- mirungs-System, das sich über ganz Jndien und über alle Theile seiner Administration erstreckt. Die bisherigen“Münzen der Com- pagnie trugen lächerliher Weise den Namen und das Regie: rungs-Jahr des großen Mogul; die neuen werden auf der einen Seite das Bild des Königs von England, auf der andern den Titel der Compagnie führen: sie sind sehr breit und dúnn, um das Aushdhlen und Ausfüllen mit Blei zu verhindern, das bisher sehr häufig war, Eine auffallende Erscheinung is die plötzliche Tendenz aller Jndischen Fürften, in direkte Verbindungen mit Eng- land zu treten; sie scheinen sich der Hoffnung hinzugeben, daß sie dur Geschenke an den König sich gegen die jedem von ihnen näher oder ferner bevorstehende Mediatisirung durch die Compagnie \chüz, zen könnten. So hat der König von Oude (spr. Aude) einen Ad- jutanten vor einigen Monaten nach London gescickt, cine Gesandt; schaft von Runschet Singh is auf de:n Wege, und der Nabob von Bengalen is im Begrisse, zwei seiner Europäischen Adjutanten nach London zu schicken, um dem König reiche Geschenke zu brin- gen. Diese Familic ist zwar {on seit 70 Jahren mediatisivt, so daß sie in dieser Hinsiche nichts zu sürchten hat; da sie aber eine Penfion von 180,000 Pfo. Sterl. jährlich von der Compagnie bezicht, so scheint sie zu fürchten, daß die Compagnie ihr System von Sparsamkeit auch auf sie ausdehnen mte. Die sonder- barste Erscheinung dieser Art aber ist die Gesandtschaft, welche der Hof von Nepal nah England zu schien gedenkt. Der Zweck derselben ist, daß der Gesandte die Justitutionen von England beobachte, und seinem Hofe richtige Begrisfe über die Macht der Engländer zurückbringe. Schon jeit einiger Zeit hatteick die Ne- palesen den Sohn des Arztes des Radschahs nach Britisch-Fndizn geschicke, um die Civil- und Militair - Organisation der Com- pagnje zu studiren: daß sie aber iet oinon Mann uan Kakas

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| Anlage-Kapital erse6t.

Kaste äber das Meer \chicken, beweist einen Grad von New gierde, den man an einem Hofe in der Mitte des Himalaya nicht gesucht hätte. Es scheint der Compagnie endlich gelun- gen zu seyn, sich einen neuen Handelsweg nah China zu erdff- nen. Sobald sie durch den Krieg gegen Birma in Besiß der Provinz Tenasserim gekommen war, die sh wie ein enger Keil an dem Fluß Thalian hin zwischen Birma und Siam fast bis an die Gränze der Chinesischen Provinz Yunnan erstreckt,

machte sie Versuche, den Chinesishen Karawanen - Zug, der aus Yunnan nach Birma ging, nah Tenasserim zu

ziehen. Pr, Richardson unternahm zu diesem Zwecke mehs rere Reisen am Thalian hin und kehrte im Juni lebten Jahres davon zurúck, nachdem er mit den Häuptern der Chinesischen Karawanen eine Abkunft getroffen hatte, nach der sie sich im nächsten Jahre nach Moulmein in Tenasserim bege- ben werden. Man fand, daß diese Karawanen zum Theil Eng- lische Waaren mit sich brachten, welche se aus Canton bezogen und in Siam und Ava verbeeiteten, obgleih der lange Land- Transport ihren Preis verdoppelt hatte, und man hofft, daß sie sich damit künftig in Moulmein verschen und sie von da in die wesili- hen ‘Provinzen von China, so wie nah Hinterindien bringen und durch die Herabsezung der Preise ihren Verschleiß beträchtlich verehren werden. Die Engländer in ston schickêten im Monat Mai (eßten Jahrs eine neue Expedifföz an die Ostküste von China, um in die Distrikte der Provinz Fohkien, in denen der \chwarze Thee gebaut wird, einzudringen und Samen und Stauden mitzubringen. Der Deutsche Missionair Güzlaff be- gleitete aufs neue die Expedition; sie erreichten den 7. Mai den Ausfluß des Flusses Min, an dem die große Handelsstadt Fuc- scheufu liegt, und begannen in einem Boote, das 13 Personen enthielt, den Fluß hinaufzurudern. Sie woilten umsonst die Stadt vermeiden, und mußten sie in der Mitte des Tages durch- fahren, ohne jevoch) angehalten zu werden. Sie fanden das Land vortrefslih bebaut, und mit Orangen und Maulbeeren bepflanzt ; sie fuhren 79 Englische Meilen hinauf, bis sie auf einmal mit Flinten und Böllern beschossen wurden, und sich genöthigt r umzukehren. Ein Boot des Gouverneurs bugsirte sie den Fluß herab bis an das Schiss, wo sie ohne weitere Gefahr anlangten.

Ania

Berlin, 21. Jan, Der Wirkliche Geheime Rath und Ober- Präsident der Provinz ‘Preußen, Herr von Schón Excellenz, hat un-

| term G6ten d. M. folgende Bekanntmachung erlassen: „Se. Ma-

jestät der König haben mit Wohlgefallen den guten Fortgang dec Pferdezucht im Königreich Preußen und den wesentlichen An- theil daran Seitens der Gutsbesißer und Beamten, welche eigene Gestúte besißen, zu bemerken, und mir zu befehlen gerubt, ir Allerhôchstdero Namen bekannt zu machen, daß Se. Majestäe diese Bemühungen und Anstrengungen um so wohßlgefälliger an- erkennen, als dadurch nit allein für Höchstdero Armee gute und dauerhafte Pferde beschafft werden können, sondern auch, weil durch die Belebung der Pferdezucht eine neue Quelle ‘der Lati- deswohlfahrt eröfnet ist. Se. Majestät der König hegen die Erwartung, daß in diesen erfolgreichen Bemühungen fortgefah- ren werden wird. Königsberg, 6. Januar 1836. Der Ober-Präsident von Preußen, von Schön.“

Die Posener Zeitung vom l8ten d. M, enthält nach- sichende Notizen über die Eisenbahn bei Luban:

„Bis ultimo 1835 sind auf der {webenden Eisenbahn het Luban gefördert worden: :

»-

= 355,713

E

3,997,153 Ziegeln Außerdem als Rücksracht 1186!/, Klafter Holz aa = A0 S

p . . T {s - V . A Fs Mithin im Ganzen excl. des Gewichts der Wagen = 403,173 Crr.

Ee

| Für obige 3,557,133 Ziegeln ans Wosser zu fördern, hätte, in

Ermangelung der Eisenbahn, gezahlt werden müssen à 25 Sgr.

pro Uen 2904 N S Or E DE Es wurden aber auf der Eisenbahn

VUvr gezahlt incl: der Reparaturen 11D ck— 13 » Also wurden dur) die Eisenbahn"

E 1568 Kthlr. 24 Sgr. 11 Pf. Uußerdeim vergütigte der Unternehß-

mer sr die Benuyung der Ci-

senbaÿn, zur Anfuhr der 1186! -,

Kaser Na S Q R O v 0 9 Mieth tener Gm 1687 Rehir. 14 Sgr. ò Pf.

Die Kosten der ganzen Anlage incl, Wagen betragen bis ultimo 1835 3679 Rthlr. 26 Sgr. 9 Pf. Sonach ist in den 1/4, Jaÿ- ren, seitdem die Eisenbahn im Gange is, bereits ziemli das halbe Die angewandten nur !/, Zoil starken Schienen von gewalztem Eisen zeigen sich jet na längerem Gebrauche ass etwas zu s{wach, und werden nah und nach durch stärkere von !/, Zoll Dik: und von Schmiede- Eisen er- sc6t, indem die erstern an einigen Stellen s{ch ganz und gar losblâttern, auch die darunter liegenden Eichenbohlen zu sehr angreifen, welche leßztere wegen ihrer ungleihsörmigen Textur: und Zusammenziehung beim Trocknen sich überhaupt zu denx fraglichen Behuf “nicht fo geeignet zeigen, als kieferne. Auch würde es zweckmäßig seyn, den Ständer, statt 12 Fug von Mitte zu Mitte, nur 9— 10 Fuß von einander zu entfecnen. Statt der Schrauben werden jelzt zur Befestigung der Schienen nur Nägel angewandt, Dies sind die wesentlichsten Verbesserungen, die bei der Neuanlage einer solchen Bahn, als Resultat der hic gemachten Erfaßrungen, zu berücksichtigen seyn würden.“

I TELGLUL UND Kil L'Ysloire de li Normant el la chronique de Robert Vis- cart par AMlmé, moine du Mont-Cassin; publiées pour la premiére fois par M, Champollion-Figeac, Paris. 1835.

Was für die gesunéene Rdmerwelt die Germanischen Völker waren, indem fie ihr durch Verschmelzung mit fich selbst frisches Leben mittheilten und eine neue geschichrifche Entwickelung möglich machten, das waren die Normannen zum Theil wieder für die Ger= manen. Angelsachien in England, Franken in (Gallien, Longobvar- den im südlichen Ftalien wurden durch sie in ihrem inneren Le= ben neu aufgeregt, und die iugendlich fiarte Kraft der Fremdlinge war ein Ferment für jene erschlafften Völker , sle blübte nüchr nur selbs Üppig fort, sondern etitzündete auch die Kräfte der an-= dexen. Ju Frankreich und England iedoch schlossen die Normanneir fich mehr an das Vorhandene an, ur das südliche Ftalieu und Siz cilien empfängt durch ihre Herrschaft ciue völlige Umgestaltung. Hier bildeten fie, dic erste Erscheinung der Art im Mittelalter, kci- nen ai den Boden und feine Bewohner geknüpften Staat, sondern ihre volitishen Einrichtungen waren künsliczer Natur, und jenen beiden natürlichen Elementen eher feindlich entgegengesebt, als ste in (ich vereinigend. Wie aber für den westlichen Theil Europas das Nor= manmische Lehns- und Kitterweseu Muster und Vorbild war, jo brei-

Ga at mas aîns fan C (Da N E N E

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