1836 / 24 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

tr A R D E E M O I ri R II R A E ci A t Pa Die s M A E A E e M G É U dirt.

Les A E s L

Militairs; diesmal aber wurde von jeder Seite einer getèdtet. Die Eigenthümer des Zehnten haben nämlich jezt meistentheils ihre Zuflucht zu dem kostspieligeren, aber auch sicheren Mittel, dem Fiskalhof (Court öf exchecguer), genommen, mit dessen Hülfe sie, im Fall sie keine bewegliche Habe des Zehntenpflichti- gen sinden, oder súr das Gefundene keinen Werth erlangen können, sich der Person bemächtigen können; wie auch bereits Mehrere (reihere und ärmere) im Gefängnisse shmach- ten. Die Rechtsformen verlangen aber, daß, che das Gericht gegen den Widerspenstigen verfahre, eine Vorladung an densel: ben in dessen Haus abgegeben werde, und zwar nicht dur die Post, sondern durch eine beglaubigte Person, welche die Avlie- ferung beshwdren kann. Da die Landleute dieses nun durch grobe Mißhandlung und selbst durch Mord zu verhindern suchen, und die Regierung sich weigert, die Diener des Gesetzes anders, als wo die Gefahr unstreitig erwiesen ist, und dann nur unter der

Aussicht eines Friedensrichters ‘Polizei oder Truppen zur Begleitung |

herzugeben, so gehen solche Gerichtsdiener gewöhnli) eine beträcht- liche Anzahl zusammen und meistens bewaffnet. Dieses war auch jetzt

Geistliche, nachdem er sie selbst mit Schrot geladen, sie versehen hatte, zogen aus, die Vorladungen abzuliefern, wurden aber von den Bauern verjagt. Einer derselben , der nicht schnell genug entlaufen konnte, {oß in der Todesang|t cin Pistol ab und tdd- rete einen seiner Verfolger, wurde aber nachher selbst grausam crmordet. Die Untersuchung, welche deswegen stattgefunden, hat zu keiner Entdeckung geführt, gab aber deim Herrn Bercsford Gelegenheit, sein Bedauern über den urseligea Vorfall und

rel zum Unterhalt angewiesen werden möchten, welche dieselbe nicht mit dem Volke in Kollisionen bringen. Wichtiger aber als dieses ist, was sich in Bezug auf die Zehnten - Forderungen vor dem obengenannten Gerichtshof ereignet hat, Hier nämlich wurde geklagt, daß in zwei Fällen, wo das Gericht die difentliche Ge- walt aufgefordert hatte, seine Diener in der Ausübung ihrer Pflicht zu unterstüßen, der Polizei-Direktor des Bezirks sich ge- weigert habe, solches zu thun, Es wurde demnach verordnet, daß derselbe vor dem Gerichtshof erscheinen solle, mit dem Be- deuten, daß, wenn er sch durch höheren Befehl entschuldigen tónne, das Gericht ihn selbst sreisprechen, aber diejenigen, von welchen dieser sein hohes Ansehen verachtende Befehl ausgegan- gen, zur Verantwortung ziehen werde, sey es, wer es wolle. Man erwartet demnach die Vorladung des Jrländischen Staats- Secretairs , Lord Morpeth , unter der Beschuldigung , daþ er ein Minister des Königs des Königs richterlicher Gewalt Hohn gesprochen habe ein Verfahren, welches in unserer Geschichte wenigstens kein Beispiel hat, und welchem die Torieë sehr.lihst entgegensehen, Db aber alles dieses hinreichen wird, „die Majestät des Gesetzes in Bezug auf den Zehnten zu behaupten“’, und hicrdurch die liberale Partei zu zwingen, von ihren Forderungen zur Verminderung der Dsründen abzustehen, muß die Zeit lehren. Da seit einiger Zeit, vesonders in der Grafschaft Tipperary, ähnticher Widerstand gegen die Entrichtung des Zinses geleistet worden ist, so sollte man vermuthen, daß man noch weit davon entfernt ist, den Widerstand gegen die Entrichtung des Zehnten überwunden zu haben, So viel is indessen gewiß, daß gerade im Ver- hältniß, wie dieses gelänge, der Haß gegen eine herr- schende Kirche um so bitterer und der Eutschluß, dieselbe \fcüher oder später mit Stumpf und Stiel auszurotten, um so fester einwurzeln würde. O'Connell soll, ehe er nach England abgeht, noch zwei oder drei Festmahlen in Jrland und nachher, auf dem Wege uach London, einem zu Liverpool beiwohnen, welches ihm zu Ehren der dortige neue Stadtrath, und einem zu Birmingham, das thm der dortige wiederbelebte politishe Ver- ein zu geben beabsichtigt. Bei uns hat sich nichts Besonderes ereignet, als die Anstellung zweier ausgezeichneten Kechtegelehr- ten als Kanzler und Vice-Kanzler, doch mit dem Vorbehalte, daß, \ohald die Einwilligung des ‘Parlamentes dazu erlangt werden kaun, die ministerielle Würde von der richterlichen des Kanzlers getrennt werden soll. Diese Aenderung scheint darum nothwendig, weil das Interesse der Prozessirenden häufig durch den Wechsel der Oberrichter des Kanzleihofes leidet (wel- «cher bekanntlich jeden Ministecrwechsel begleitet); aber noch mehr dadurch, daß politische Umstände nicht imer eriauben, daß man den Fähigsten für die Stelle erwähle, und die Fähigsten auch oft dtese Stelle ihrer Unsicherheit wegen ablehnen; endlich aber auch darum, weil jeder Wechsel dem Lande ein Jahrgeld von 50600 Pfund fúr den auêt:etenden Kanzler auflegt, wie wirklich in diesem Augenblick die Lords Eldon, Lyndhurst und Broug- ham, als chemalige Englische, und Sir E. Sugden, als ehema- tiger Jrländischer Kanzler, diese Summe ein Jeder bezie- en. Es korumt bei der bestehenden Einrichtung zuweilen auch wohl vor, daß bei einem Appellationsfalle ans Oberhaus derselbe Mann, gegen dessen Entscheidung als Kanzler man appellirt, ale Präsident des Oberhauses wieder zu entscheiden hat. Den- noch haben die Tories vieles dagegen. Indessen {eint dafür, daß die Minister bei dieser Einrihtung nur darauf bedacht ge- wesen sind, dem Lande die tüchtigsten Beainten zu geben, der Umstand zu sprechen, daß sie auch ihren General - Prokurator, (Campbell, übergangen, welcher zwar fär einen der ausgezeich- netsten Rechtsgelehrten gilt, aber nicht eben im Kanzleifache. Der Brand in New-York hat hier in so weit Aufsehen erregt, daß man die Gelassenheit der Einwohner bewun- dert, die gleich nachdem das Feuer geldscht war, sich ecußig um die Mittel beriethen, wie das Unglück aufs beste wieder gut gemacht werden könnte. Auch scheint es, daß durch dieses muthvolle Streben, so wie durch die schnelle Hülfe, welche cer eben versammelte Kongreß zu reichen verspricht, und wozu der äbervolle Staatsschalz die Mittel darbietet, dieser Zwec? bald erreicht Werden wird. Die Amerikaner in Texas haben ißre Unabhängigkeit erklärt, und wahrscheinlich wird es ihnen auch bei dem gegenwärtigen zerrütteten Zusiand von Meyxifo ge- linzen, solche zu behaupten, “Dex Verein, welcher sich hier ge- bildet, um die Trennung zwischen Kirche und Staat zu bewir- k-n, zählt dermalen noch keine einzige Person von Bedeutung oder auch nur mit einem bekannten Namen. Die Subscrip- tion für die Jrländische Geistlichkeit nimmt zu, beträgt aber noch) nicht ganz 69,009 Pfund. Bel Brússel, 17. Jan. Die Repräscntaunten - Kammer ist jet mit der allgemeinen Erörterung des Kriegs-Budgets beschäftigt. Unser Gesandter in Paris, Herr Lehon, der vorgestern hier angekommen ist, hat bereits eine Audienz beim Könige gehabt. Auch der Dr. Bowring is aus Paris hier eingetroffen und ge- denkt hier bis zur Eröfsnung des Englischen ‘Parlaments zu ver- weilen. Itährend des abgelausenen Jahres sind in den Gewehr- Fabriken von Lättich 277,587 Feuerrwasfen angefertigt wörden,

HIN

und zwar 74,608 Munitions-Gewehre, 100,488 Pracht-Getvehre mit einem Lauf; 24,337 dergleichen mit Doppellauf, 7129 Ge- wehre, Bords genannt, 15,537 Paar Pracht- und Munitions- Pistolen, 49,488 Paar Sack-Pistolen u. \. w, Der Werth die- ser Waffen wird auf fünf Millionen Franken geschäßt.

Det lan. Hannover, 20. Jan. Se. Königl. Hoheit der Vice-Kd-

| nig, Herzog von Cambridge, ist am Sonntage zur Jagd nach

Notenkirchen gereiset und hat sich von da nah Hardenberg, dem Stammschlosse Sr. Excellenz des Oberhosmeisters Grafen von Hardenberg, begeben.

Man schreibt aus Hanndverish- Münden, 18, Jan.: „Gegen 10 Uhr gestern Morgen wurde uns die sehr erfreuliche

| Nachricht, daß Se. Königl. Hoh. der Herzog von Cumberland

am Abend hier eintrefsen werde. Seit 1821 hatten wir nicht das Glúck gehabt, Höchstdieselben hier zu sehen, und die Freude wurde um so lauter und allgemeiner, ais es bekannt wurde, daß Se. Königl. Hoheit hter übernachten wollten. Von §8 Uhr

der Fall; 11 Personen, mit Pistolen bewaffnet, mit welhen der | Abends war die Stadt und bcsonders die Langestraße erleuch-

| tet, Die Kaufmannschast und sämmtliche Gilden hatten sich

vereinigt, um Sr. Königl. Hoheit eine Fack:lmusik zu bringen, und obgleich Höchstdecselbe ers um 12!/, Udr eintraf, war doch die gesammte Bürgerschast zu jenem Empfange noch be- reit geblieben und die Erleuchtung meistens unterhalten worden. Mit einem jauchzenden Lebehoch wurde Seine Königliche r auf der Brúcke empfangen, und nur langsam konnte der Wagen durch die Vollémenge. Jm Gasthofe zum goidnen Löwen

den Wunsch zu erkennen zu geben, daß dec Geistlichkeit Mite- wurde Höchstderselbe, während „Heil! unserm König Heil!“ ge-

spielt und von der Bürgerschaft gesungen wurde, von den Behör- den der Stadt, den hiesigen Königl. Beamten, den anwesenden Offizieren und der Geistlichkeit empfangen, und Se. Königl. Hoh. waren, obgleich von Jhrer Reise sehr ermúdet, doch so gnädig, sich sämmtliche Autoritäten noch vorstellen zu lassen. Hôchstdie- selben sprachen Jhre Liebe zu Hannover und Jhre Anhänglich- keit an alie Hannoveraner, mit o herzlichen Worten aus, daß alle Anwesenden tief ergriffen wurden, Während dem kam der Fackelzug an, und Se. Königl. Hoheit geruhten nun, sich im Fenster der Bürgerschaft zu zeigen und wiederholt für diesen Beweis der Anhänglichkeit und Liede zv danken. Heute Mor- gen um §8 Uhr seßte Se. Königl. Hoheit unter Segenswünschen die Reise úber Kassel fort.

Bremen, 15. Jan. Vor einiger Zeit wurde hierselbst mit einer neuen Art von Lösch Maschinen ein interessanter Versuch gemacht. Nach 6 von 14 Arbeitern verrichteten Zügen, stürzte das durch einen 30 Fuß langen in nur eiwas schräger Richtung in den Stadtgraben gelegten, biegsamen, luftdihten Saugschlauch aufgezogene Wasser aus den 2 Ausflüssen der Maschine in die daran geschrobenen Schläuche, welche dasselbe in ein Gefäß führten. Nach genauer Ausmessung betrug die eingezogene und fortzedrückte Wassermenge 18 Kubikfuß oder 30 ge- wöhnliche Eimer in jeder Minute. Diese Wassermenge, wovon jeder Kelbenzug vermittelst eines Rades und damit in Verbin- dung gebrachter Druckstangen 693 Kubik: Zoll Wasser durch deren 18 Zoll hohe Züge aufzieht und beim Wiederholen fortdrückt, kann durch Schläuche, die in Brandfällen nur an die Maschine zu shrauben und vermittelst eines kleinen Handwagens nach der Brandstätte zu schaffen und schnell auszulegen sind, bis zu 2000 Fuß Entfernung geschafft werden. Dieser Wasserzubringer, wel- her von 6 Mann auf dem darunter befindlichen kleinen Wagen transportirt werden kann, ist von einem hiesigen Stellmacher nah einer ganz neuen Jdee verfertigt und u. A. an die Feuer- lóshungs- Anstalt zu Einbeck geliefert worden, deren Dirigent scine völlige Zufriedenheit damit erklärt ha. Für den Preis, welcher früher für einen hier angefausten Wasser-Zubringer hat gezahlt werden múffen, welcher nur 12 Cubikfuß Wasser in ei- nex Minute liefert, können jelt brei Maschinen geliefert werden, die eine Wassermenge von 54 Cubikfuß in einer Minute auf vorgedachte Weise nah einem ausgebrochenen Brande schaffen.

Leipzig, 20. Jan. Nach den amtliczen Verzeichnissen sind im verfiossenen Jahre in unserer Stadt 1389 Personen ge- boren worden, 1188 Personen gestorben, was mithin einen Ue- bershuß von 192 Gebornen giebt, während 166 weniger verstar- ben und 34 weniger geboren wurden, als i. J. 1834, Die stärkste Zahl der Gebornen (137 u. 136) fäilt in die Monate Januar und August; die der Verstorbenen (122 u. 113) iín die INonate April und Mai. Unter den Gebornen befinden sich ferner 249 uneheliche Kinder, 9 Paar Zwillinge und 5 Posthumi, Die größere Zahl der Verstorbenen, 540, gehört den Vorstädten an, während in der Stadt 460 starben; 30 davon erreichten das Alter ven 890 90 Jahren; 14 Personen hatten sich selb| ent- leibt. An den Blattern starb kein einziges Kind. Jin Jahre 1735 zählte man in Leipzig §53 Geb. und 829 Versk., und i. J. 1635 441 Geb, und 603 Verstorbene.

Schweiz.

In der Ober-Post-Amts-Zeitung liest man: „Es erscheint gegenwärtig eine Reihe statistischer Gemälde der Schweiz ; kürzlich ist der Kanton Schwyz, bearbeitet von Gerold Meyer von Kronau, ausgegeben worden. Schwyz hat auf 16 Qua- dratmeilen in 88 Ortschaften 38,000 Cinwohner, von denen un- ter 120 immer Einer dem geistlichen Stande angehört (das Klo- ster Einsledeln allein hat 77 Mönche); diese große Zahl der Geistli- chen steht ganz im Verhältniß zur Zahl der Sonn- und Feier- tage, welche beinahe ein Drittheil des Jahres einnehmen. Er- werb hat das Land wenig, am meisten dur Viehzucht; was dur Fabrication von Rosenkränzen, Heiligenbildern 2c. gewon- nen wird, mag nicht unbedeutend seyn, da man in Einsledeln allein jährlich 100,000 Wallfahrer zählt und auch Maria zum Schnee ara Rigi sehr befucht ist. Cin eigener Erwerbszweig sind die Lustreisenden, deren 19,000 jährlih den Nigi zu besteigen pflegen. Was den Unterricht betrifft, so ist Schwyz hinter seinen nächsten Nachbarn, Zürich und Luzern, um Jahrhunderte zurück, Die Verfassung sagt zwar: Der Staat sorgt sür Bildung des Volks, aber die Masse des Volks fühlt noch kein Bedürfniß nach besse- ren’ Anstalten, unangenehme Stimmen weiß man zum Schweigen zu bringen, die Behörden und die Geistlichen, eng verbunden, haben Gründe, Alles beim Alten zu lassen. Doch findet man hin und wieder gute Privatschulen. Die Einnahmen betragen 27,000 Fl, Die Ausgaben sind ungefähr folgende: Für Beamte 10 11,000 #1, wovon aber das Meiste für Kommissionen, Reisen 2c, verwendet vird, da der Bestbesoldete, der Landammann, nur 40 Louisd'or jähr- lich hat; fúr das Mislitairwesen 4000 Fl., für die Land - Jäzer 4900 Fl. Schwyz ist der einzige Urkanton, der eine Zeitung hat, den Rômisch-oligarchischen „Waldstätter Boten“, welcher oft nicht ohne Glúc®, aber fanatisch und in der unziemlihsten Sprache, die Ansichten und Ansprüche der Sarner-Partei gegen die Blät- ter des benachbarten Luzern vertheidigt, und ein erklärter treuer Anhängec -Karl's X, und des Don Carlos ist, Der fremde Dienst hatte fast von jeher und hat noch jet seinen Hauptsiß in Schwyz,

Reise hierher auf Maulthieren, deren Schnelligkeit sie so als môglich noch anspornten. Bei seiner Ankunft in der Stadt Ober - Befehlshaber einen Zorn, der militairische Exe- ionen erwarten läßt. Heute ist die Ruhe völlig wiederher- ellt; man versichert, daß bei einigen Verhafteten Papiere vor- funden worden seyen, die über das Vorhandenseyn eines Kom- tes keinen Zweifel übrig ließen; ja, man spricht sogar von ei em Verzeichniß der Personen, die an der provisorischen Regierung Gironella war zum politischen Oberhaupt Die Magistrats - Personen sollten ohne Ausnahme Andere ersezt werden. Es heißt auch, daß slch unter erhafteten Einer befinde, der mit Papieren versehen gewe- (m, die deutlich bewiesen, daß er zu ciner seit kurzem in Madrid iner dem Titel „del Truecno‘/ gestifteten geheimen Gesellschaft gchôrt habe, deren Zweck die Ausstreuung von Saamen der Zwie- racht unter den liberalen Spaniern sey. Man glaubt um so N mehr, daß der General Mina sehr streng verfahren wird, da er neulich in einer vertraulichen Unterhaltung äußerte, daß man zur Rettung des Landes nur zu verzweifelten Mitteln grei- Er, hat folgende Proclamation anschlagen lassen : Bei meiner Ankunft in dieser Stadt hat mir der erlauchte Senor Don Antonio Alvarez, der in setner Eigenschaft Î (s Unter-Gouverneur von Catalonien während meiner Abwesenheit : Stelle vertrat, von den ärgerlichen Ereignissen, deren Schau- þ diese Stadt géwesen ist, Bericht erstattet; ih hätte nie ge: bt, daß die llberale Stadt Barcelona in ihrem Schoß Menschen e(nshldsse, die sich, unter dem Vorwande, die Fretheit zu begünsti- gen, erdreisten föunten, unter Anrufung dieses heiligen Namens die Anarchie herbeizuführen, die Geseße zu vernichten und den Thron unserer unschuldigen Fsabellg il. und die Freiheiten des Vaterlan- des [m Juteresse ihrer verbrecherischen Pläne anzugreifen. Mein Erstau nen war eben so s{chmerzlich, als mein Frrthum groß gewesen; ein süßer Trost aber ist es für mein Herz, den guten Bürgern gerechten Dank abzu- siattenfür den glübenden Patriotismus, womit sie den Frevlern, welche die schon wieder gesicherte bfentliche Ruhe zu bedrohen wagten, be- wiesen haben , wle vergeblich deren Hoffnung auf ihre Mitwirkung war. Catalonier! Eure politishe Existenz hängt von der Auf- rechterhaltung der dentlichen Ordnung und Nuhe und von Eurer Seyd versichert, daß Fhr, so lange Fhr Euch diese Bürgschaften bewahrt, sür das, was ich so eifrig aufrecht zu erhal- ten wunsche, nichts zu fürchten habt. Zittern aber mdgen die Bd- n, denn ich werde die von meinem Stellvertreter in seinem De- fretvom6ten d. angekündigten Strgfen nach Gebühr vollstrecken lassen, und ih behalte matr vor, noch selbst alle sonstigen Maßregeln zu trefen, die erforderlich seyn möchten, um zu zeigen, daß hier vor Allem das Geseß herrschen und jeven Ungehorsamen treffen muß. 11, Freiheit, dffentlichhe Ordnung, das is mein Wahlspruch. Von dannen mit Jedem, der andere Grundsäße vorschlägt; er mdge unter jenen meuchelmdrderischen Horden seine Zuflucht suchen, andere Namen anrufen und die durchaus wollen, daß das Geseß | gegen sie wúthe. Búrger von Barcelona! nigt Euch gegen diese Handvoll Ruhestörer. Die Behörden sind mit Euch, sie wachen über Euch und werden die Anzettelungen der Bö- set zu vereiteln wissen. Barcelona, 8. Fanuar F. Espoz y Mina. Morgen soll ein Theil der Truppen , aus denen die hiesige Garnison besteht, die Stadt verlassen.

dessen Regierüng ihn begünstigt; mon findet daher in dém ê(e Bergland eine Menge Leute, deren Blick durch den Aufen in fremden Landen (Frankreich, Rom, Neapel, Spanien) tert ist, obgleich der sittliche Werth nicht immer dadurch ge Schwyz theilt sich in zwei Länder, das alte herrschende u neue, erworbene , beherrschte (Jnner- und Außer-Schwy1). terem sind zwar seine Rechte durch die Verfassung gesichert das Alte ist in Wahrheit von Neuem noch nit verdräng Rechtspflege ist in Schwyz, wie in den inneren Kantonen üby, haupt, noch sehr zurück; in Uci z. B. ist vor nicht langer 3, sogar noch die Folter angewendet worden und es gilt das hg nothpeinlihe Gese Karls V.“

S panien.

Die Revista vom gestrigen äußert ihre Verwunderung darüber, daß Cordova's Heer f nichts zum Entsaße von Guetaria gethan habe, der wichtigsten Positionen des Kriegs - Schauplaßy Man könne darauf rechnen, daß, wenn die Karlisien gj Herren dieses Ortes und seines Forts wären, sie, statt die Sth losigkeit unserer Behdrden nachzuahmen, vielmehr Alles ausbiy würden, um sih einen Hafen zu erhalten, der der zugängliß des ganzen Küstenstriches sey. Barcelona, 8, Bericht über die Vorfälle in Barcelona vom 8, Januar (der sich an die in Nummer 20 der Staats : Zj Nachrichten anschließt) : 7 Uhr Abends war der Constitutions Stein auf dem Schloßply feierlih eingeweiht worden; zwei Aufrührer hatte man bei diest improvisirten Denkmal aufgestellt, und die zu beiden Seiten dy Bdrsen-Terrasse und vor den Fenstern des Palastes der Gener Capitainerie angebrachten Fackeln machten es den eiligst her rúckenden Bataillonen der National.Garde möglich, cinige Evoly Verehrung des Volks verschiedenen Kolonnen in Schlachtordnung ausfstellten , einer dichten, von Bajonetten starrenden Masse; die reiten National-Garde hatte ihre Stellung vor diesem Jnfanterie-Cory genommen ; sie lehnte sich an die Seite des Plaßes längs dey Palaste und schien bereit, die Behdrden kräftig zu unterstüben In dem Augenblick, wo diese beiden bewassneten Divisionen, di nur auf das Zeichen zum Angriff zu harren 1chienen, mit iht« Aufstellung in Linie fertig waren, begab sich der Command des ten Bataillons, Gironella, in die Zimmer des Genera!s varez, der noch keine Demonstration unternommen hatte, und sagte beim Eintreten mit großer Zuversicht zu ihm: „General, jeder Widerstand wird überñüssg; die National, Garde hat (d in Masse auf dem Pia6 eingefunden; sie is entschlossen, dit der Commandeur di reitenden National - Garde war dem Gironella auf dem Fuj gefolgt , trat in das Kabinet des Gouverneurs und fiel Jene ungestum in's Wort: „„„Sie lügen,“/‘“ rief er, „„„„Sie sind ti Nichtswürdiger, und Sie verdienten augenblickiich verhaftet j werden.‘/‘“/ Dann, sih an den noch unentschlossenen Gouverne wendend, sagte er: „„„„General, man täuscht Sie, nur ein pa Anarchisten verlangen die Constitution. herab nah dem Plaß, und Sie werden sehen, wer von u beiden, ih oder der Verräther, Sie betrügt, wer Jhnen di wahre Lage der Dinge berichtet hat,‘/// Der Gouverneur beg sich, begleitet von seinem Stabe, an Ort und Stelle; ein Obs Offizier wurde als Parlamentair an die Offiziere des ten B taillons abgeschickt; er fand sie unentschlossen und beeilte sil darüber Bericht zu erstatten. Während dicser Präliminari langte der Englische Capitain Hyde - Parker, Commandeur di Königlich Britischen Linienschisfs „Rodney“", auf dem Pla

t

n Theil nehme

Madrid, 6. Jan. da dies eit

en E „Barcelonesett!

Folgendes

mitgetheilten

tionen um dargeboten Bataillone entfalteten

das Schauspi|

diesen der auszuführen.

JFsabella

Beruhigt Euch; verei- |

Constitution zu proklamiren.‘

Der Befehl dazu ist Die Belagerung des Forts de la Virgen Das úberaus ungünstige Wetter verzögert das Ende derselben ; Regen und Schnee hindern die Belagerungs- Arbeiten. Es geht das Gerücht, daß zu Teruel 3000 Karlisten zu den Christany hat an der Spike Die Pro-

schon gegeben. dauert fort.

Christinos Übergegangen seyen. von 4000 Mann das Dorf Arbos in Brand gesteckt. vinz Geroua hat Herrn Mendizabal an die Stelle dés Herrn Bassart zum Prokurador gewählt. Das hiesige Ayuntamiento hat folgende pomphafte Prccla- mation an die Einwohner erlassen : Die Geschichte, die treue Bewahrerin großer Thaten, wivd, bei Erwähnung der leßten außerordentlichen Eretg- nisse, Eure unvergleichliche Weisheit und Klugheit und den Patrio- E : / ä y tismus, der in cinem so hohen Grade die Rational - Garde dieser Der Capitain erklärte dem Gouverneur aufs bestimmtesWgroßen, in den Annalen der Spanischen Freiheit so berühmten Stadt daß er mit der Seemacht, aus welcher die Englische Station auszeichnet, mit unauslöschlichen Schristzügen aufzeihnen. © stand, augenblicklih den Hafen von Barcelona verlassen würiFhabt gestern den feilen Agenten der Usurpation und der kleinen An- wenn man in der Stadt die Constitution proklamire; er stelahl schlechter Bürger, die gemeinschaftliche Sache mit jenen machten und auf tausendfache versteckte Weise unter uns die Fackel der Zwietracht inzufachen suchten, eine furchtbare Lehre gegeben Fhre Hoffnungen sind doch vernichtet und die Munizipaliät von Barcelona wünscht sich Glück und is aufrichtig erfreut, daß die Au er Ie U E R Bn so glu ) wie! Pir zweifeln nicht, daß diese Ruhe von Dauer seyn wird; vergesset wurde, ließ die Unterhandlungen abdbrecchen und besahl denjFMituc, um diesen Zweck zu erreichen , niemals die lieblichen Worte : egierung wär(WOrdnung, Einigkeit und Freiheit. Diese Losungöwocte wer- den uns immer erretten, und indem wir auf diese Weise der großen Spanischen Nation schöne Tage des Ruhmes und des Glückes be- eiten, wird Barcelona bald unter den berúhmtesten und blühend- en Städte unvorhergesehene eflagenswerthen

zugleich 700 entschlossene Engländer , die er auf der Stelie lat den lassen wooilie, zur Verfügung des Gouverneurs, um ihm bi der Unterdrückung des Tumults behülflich zu seyn. verneur Alvarez, der durch das feste Auftreten des Engen Capitains wieder Vertrauen gewann oder vielmehr entschlossen

enblicke der Aufregung ich unter uns herrscht.

gen anwesenden National-Garden, die für die F sich auf seine Seite zu begeben. schien einen nal - Garde zu machen. Regierung herüber, Infanterie - Bataillone Während diese Truppen defilirten, ließ der Gouverneur die Fd feln auslóschen, von denen der Stein erhellt wurde, und l Stein selbst wurde von seinem Piedeskal herabgeworfen. D Alles ward mit der größten Schnelligkeit ausgeführt. Einige b waffnete Meuterer behaupteten noch den Plaß und machten Micl sich zu widerseßen, obgleich sie es nicht gewagt haiten, die W strecéung der Befehle des Gouverneurs durch irgend eine Du stration zu verhindern. Der General Alvarez rckte an der einer vom l9ten Jnfanterie- Bataillon unterstüzten Schwäb der reitenden National-Garde vor, ließ laden und gegen die pdrer anlegen, indem er mit starker Stimme rief: „,,„Mögen jenigen herausireten, die für die Constitution sind!‘ Tief Nun wurde der Kavallerie sogleich befohlen, d! Volkémassen , die alle Zugänge des Palastes belagerten, zu j! verlief sich, Gouverneurs nur mit Schw

Dieser Befehl, mit Enz (ebhaften Eindruck

Kavallerî ; Kavallerie eine Stelle

Umstände | Scenen -gewesen wir dieselben aus unserem Gedächtnisse vertilgen, um so mehr, da sie dem edelmüthigen Charakter der hiesigen Bevdl- terung durchaus fremd sind. Belehrt durch das, was wir in frühe- ten Jahren erduldet haben, sind wir ießt im Stande, die Menschen Der Patriotismus is eine erhabene Tugend, die denijeni- gen nicht eigen ist, die aus allen Revolutionen Ruben zu ziehen ge- wohnt sind und die nur Verwirrung und Unordnung wünschen. bt Jhr sie nicht gestern gesehen, wie sie mit ihrem Patriotismus en und sich zu gleicher Zeit in Eure Reihen schlichen, racht unter Euch auszuftreuen und dann Euch zu niedrigen Werk- gen ihrer ehrgeizigen Absichten zu machen? Es if eine unveriährbare un gehciligte Ver»flihtung für jeden Bürger, seinem Lande und Das beste Mittel hierzu isi, sich der Stimme der Behdrden und den Wünschen der Regierung folgsam zl beweisen, die Alles thut, um unser Glück und das unserer Nach- n. Freuet Euch daher, Barcelonesen ! ch ruhig; verrichtet Eure gewohnten Beschäftigungen, verlasset ch vertrauensvoll auf die Bchdrden , wachen für Euer Wohl. tunicivalität , d

einnehmen.

Beispiel, =

ju fenen. Der

siner Königin treu zu seyn. Stillschweigen.

zu sichern. Verhaltet die den Herausforderungen des , | gen geantwortet hatten, singen an, pelotonweise zu defiliren; (l Hause, ohne den gering|ken Widerst\ Um 9 Uhr war Alles zu Ende, aber starke Patrolional-Garde, so fion Antheil neh

welche Euch regieren : , Wer wird Euch beunruhigen, wenn die ie Bataillone der bewaffneten Macht und dex Na- wie alle gute Bürger, die an dem Ruhm der Na- M: ) men, keinen anderen Wunsch haben und keinen an-

ren Ruf ertbdnen lassen, als die begeisternden Worte: „Es lebe

vibella 11,, die Ordnung, die Freiheit, die Einigkeit !‘/ Dieser Proclamation folgte eine andere, worin jeder gegen t jeßige Regierungs, System laut werdende Ruf für aufrüh- | ‘cis erklärt und den- Straßenbuben, welche sicch mit Geschrei hter die Gruppen mischen, angedroht wird, si? als Trommelschlä- ger in die Kolonieen zu senden. ‘acht autorisirt, jede beunruhigende Versammlung auseinander | zu treiben, und sch{ließlich die Ernennung einer Militair: Kommisß- Engl! sion zur Verurtheilung derjenigen, welche diesem Befehl zuwider-

deln, angezeigt.

as Journal de la Haye enthält nachstehendes Pri- ben aus Oñate (dem Hauptguartier des Don Carlos) „Jch glaube, es wird in diesem Augenblick Ihnen eine Schilderung von der militairi- age der Karlisten zu geben, oder mich in eine Diskussion die wahrscheinlichen Resultate des Bürgerkrieges einzulas- Fortschritte der Waffen des Den Carlos, sowie die moralisirung der Truppen Christinen's sind Ihnen

Jeder machte sich nach zu leisten, 0 len durchzogen noch die ganze Nacht hindur die Straßen. Am öten wurde die ganze National-Garde auf der Nambla j Gegen Mittag begann der Gouverneur Ava die Truppen zu mustern; ihm folgten, mitten unter den der bewaffneten Macht, die Mitglieder der Munizipalität, äm Sie lirßen Proclamationen von | Proclamaïil!

Dann {ritt man unverz Der Commandeur Gironeila ul 5 mehr oder minder kompromittirte Offiziere wurden mit B walt aus ihren Wohnungen fortgeholt ut schen Linienschiffes „Rodney““ gebracht. sich der Pressen des Zeitungsblattes drúéunrg anbefohlen wurde. Xaudevo, kann sie aber nicht Hand anlegen. dieser Unruhen verhafteten Persone {he Konsu! und der Russische V'ce-Konsul, Mina ist, sobald er von den hiesigen Vorfállen erfahren, n einigen Offizieren seines Generalstabes herbeigeeilt; sie mach!

sammenberufen.

(ih in fejtlichen Kostümen. rer Seite und eine in demselben Sinn abgefaßte des Generals Alvarez vertheilen. u zahlreichen Verhaftungen.

Ferner wird die bewaffnete

1d an Bord des En Die Polizei bemächtis! „el Catalan‘/, dessen Unt An den Haupt Redacteur de / Unter den in F089

efinden sich der e-Kon E Der Genel!

din 3, Januar : t nôthig seyn,

97 son bekannt, doch glaube ih, Sie auf das \chändlihe System Mendizabal's aufmerksam machen zu müssen, das eft e falsche Berichte anzufertigen, Schlachten zu erfinden und kein Mittel, wie unrvedlich es auch seyn mag, unversucht zu lassen, um seinen Zweckzu erreichen. Uber diegesicherte Lage des Don Carlos in den nôrdlichen Provinzen kann man jeßt wohl keinen Zweifel mehr hegen, sobald man nur die Einnahme von Guetaria, die Belagerung von St. Sebastian und die Blokade von Lequeitio in Erwägung zieht. Diese wichtigen Operationen wurden von den Karlisten ausgeführt, ohne daß die zahlreichen Truppencorps

der Christinos, die nur einige Tagemärsche entfernt waren, | sie 6 E zu verhindern suchten. Jn Catalo- | nien haben die Karlisten, Ungeachtet der zahlreichen von | nur um wenige V Y [

U | l ct de n Uin wenige Punkte umgesebt, so hätte ganz New-York dem der „, Madrider Hoszeitung/“ gewonnenen Gefechte, die | Untergange nicht encriisen O io N M Festung San Lorenzo in Besiß genommen, die großen Land- ! N straßen beseßt und sie sind so sicher in ihren Stellungen, daß ch |

jeßt fast 7000 Mann zu Tamarita in Aragonien befinden, um |

die Expedition, welche gegenwärtig in Navarra für Catalonien ausgerüstet wird, zu empfangen. Jn Unter-Aragonien ist Guilez absoluter Herr und hat jet die Stadt Quinto, fúnf Stunden

rien haben die Karlistischen Truppen sich mit denen unter Lopez erschreckte Cordova, so ungern er auch sein Armee - Corps

Provinz zu senden, „„um'/‘/, wie es in seinem offiziellen Be- richte heißt, „um dem Karlistischen Aufstande, der täglich be- unruhigender wird, Schranken zu sehen“. Jch könnte auf diese Weise alle Provinzen nah der Reihe durchgehen und Jh- nen zeigen, daß die Anhänger des Don Carlos über das ganze Königreich verbreitet sind, von den Gränzen Portugal's bis zu den Französischèn Gränzen, von Cadix bis Barcelona, und felb\t bis vor die Thore von Madrid, denn in den leßten Berich- ten aus dieser Hauptstadt heißt e, Tag Cer Rebell Serrador mit einem starken Corps die Stadt Guada- laxara besete./“. Aber ich will Sie nihe mit Details Über die Karlistischen Streitkräfte unterhalten, sondern Jhnen

Don Carlos zu wissen glaube, uad Sie zugleich mit den geheimen Intriguen der Feinde desselben bekannt machen. Eine der mäch: tigsten Waffen, deren sich diese gegen ihn bedienea, is die Be. hauptung, dieser Fürst wolle die Juguisition wiederherstellen und der Beistlichkeit den- früheren Einfluß in weltlichen Angelegen: heiten wieder einräumen, den dieselbe mit Recht in Folge ihres Despotismus verloren hat. Wer den Charakter des

Dou Carlos kennt, weiß, wie ungegründet eine solche Beschuldi- gung ist, und welche bochafte Absicht der Verbreitung derselben |

zum Grunde liegt; aber es ist nothwendig, daß die ganze Welt davon Überzeugt se», und ih nehme keinen Anstand, zu erklären,

| ¿,,daß Don Carlos, obgleich der Religion seiner Väter aufrichtig

erg:ben, ein Feind der Janguisition is und die Geistlichkeit auf die rein geistlichen Angelegenßeiten zu beschränken entschlossen i,///“ Pat

_Die Times theilt folgende Privat - Korrespondenz aus Lissadon vom 3. Januar mit: „Die Königin sprach die Thron - Rede mit klarer, fester Stimme. Nachdem sie geendet hatte, begab sie sich mit großem Gefolge in ihren Palast zurü, erhielt aber weer bei dieser Gelegenheit, noch bei ihrein Zuge in die Kirche zur Vermählungs - Feierlichkeit am Tage zuvor, noch Abends im Theater, die sonst úblihen Viva's. Man schreibt dies der gänzlichen Unpopularität des Ministeriums zu, da die Königin selbst nicht weniger als unpopulaix ist, so sehr auch die Korrespondenten einiger absolutistischer Blätter in Frankreich und Holland das Gegentheil behaupten mözen. Es heißt, daß die Minister auch nicht auf sichere Unterstüßung in den Cortes rech- nen können, und daß sie die Ueberzeugung davon schon bei ei

ner von ihnen am 29sten v. M. veranstalteten Versamin{ung von | Pairs und Deputirten, denen sie die Königl. Nede zur Begutachtung | vorlegten, erhalten haben. Es fanden sich nur 51 Mitglieder aus bei-

den Kammern ein, und von diesen sagten nur 26 dem Ministerium ent- schieden ihre Unterstützung zu. Die Minister scheinen indeß sehr darauf zu rehnen, daß sich die Ansichten nach den ersten Diskussionen

| in den Cortes ändern werden. Ein großes Uebel bleibt immer di? schwer zu beseitigende Finanz-Noth, welche so groß i\t, daß \o-

gar die Unter - Staats - Secretaire ihr Gehalt nicht bekommen können, und daß 120 Engländer, welche ohne Berichtigung ihrer

| Forderungen aus dem Militair - Dienste hatten entlassen werden ;

müssen, verhungert wären, wenn nicht Lord Howard de Walden

durch die je6t zum Theil beendigte Liquidation der alten Schuld Brasiliens an Portugal, déren Belauf aber größtentheils nach London zur Abtragung der fálligen Dividenden geschicét werden wird. Vorläufig hat der Finanz-Minister wiederum 300 Contos de Reis auf 3 Monate zu 12pCt. pro Anno anleihen müssen.

Der Gemahl det Königin wird im nächsten Monat bier erwartet. Lr wird von seinem Beichtvater, einem Arzte | | Und einem Kammerherrn begleitet werden. Die Herzogin voin | Braganza will den Palast de las Necessidades verlassen und nach dem Hotel des Marquis von Barbo ziehen, doch wird sie in Portugal bleiben, bis die Frage wegen der Erbfolge für den Fall, | daß die Königin chne männliche Erben bliebe, definitiv entschie: den ist. Die Grâuel, welche von der Miguelistischen Regierung in Goa begangen werden, haben einen Grad erreicht, welche die Intervention des Gouvernements von Bombay nothwendig her- beiführen muß. Die Besabung des Forts Tyracol hatte sich für den von Dorna Maria nah Goa geschickten, aber von dort von den Miguelisten vertriebenen und nah Diu geflüchteten ‘Präfek- ten erklär. Im Mai unternahm derx militairisße Gouverneur von Goa die Belagerung der Festung, wurde aber zurückgeschlagen ; da crjedoch wußte, daß die Besazung Mangelan Pulver litt und auf keine

Hülfe von Diu mehr rechnete, so vot er ihr eine Capitulation | an, in der ihr das Leben garantirt wurde. Die Truppen von Goa wurden hierauf eingelassen und fingen sogleich an, die Of- fiziere der Besakung zu ermorden, obgleich der Miguelistische Oberst Lopez sich alle denkbare Mühe gab, von seiner Partei die Beobachtung der Capitulation zu erhalten. Die Gemeinen wur- den alle geköpst und ißre Köpfe auf Spießen durch die Straßen von Goa getragen und jeder vor dem Hause der Familie des Gefkdpften aufgepflanzt. Die Englische Regierung wird ohne Zweifel der Ansicht seyn, daß ihr Titel als Souverain von Jn- dien ihr zur Pflicht mache, die öffentlihe Ruße in einer Kolo- nie zu erhalten, deren Besitz Portugal nur der Toleranz der Ost: indischen Compagnie verdankt.“

Vereinigte Staaten von Nord-Amerika, New-York, 24. Dez, Die 50 Acres umfassende Brand-

stätte bot in den nächsten Tagen nah dem Unglück eine sehr be- lebte Scene dar. Eine Menge von Neugierigen fand sich ein, außerdem aber auch viele arme Leute, welche se(bst mit Ledens-

P De E E E T P E D T E T E T E A R E

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Gefahr den noch dampfenden Schutt durchwühlten. Der Dai(g Advertiser giebt eine ungefäh:e Uebersicht der dur den Brand zerstörten Waaren, unter denen 20,000 Kisten Thee, 12,000. Säcke Kaffee, 3000 Kisten Kuba-Zucker, 500 Säcke Salpeter, 40,009 Gallonen Thran, mehrere Tausend Säcke Piment und eine große Quantität Branntwein und Indigo sich befunden haben. Die Manufaktur-Waaren, welche verbrannt sind, waren zu geringem Theil von Amerikanischer Fabrik, größtentheils Französischen Ur-

| sprungs. Die Stadt Brooklyn, durch den etwa 7 §00 Yards

breiten East-River von New-York getrennt, wurde beim Brande durch einen Schauer brennender Gegenstände úüberschüttet und nur mit Schwierigkeit vom Verderben geretter. Hätte der Wind

A La

4 Berlin, 23, Jan. Dem neuesten Militair-Wochen- atte zufolge, sind der Oberst Rollaz du Nosep, interimistischec

C Hal Ï : l Commandeur des 3ten Jnfanterie: Regiments, und der Oberfi- von Saragossa, mit einer imposanten Macht besckt. Jn Afu- ! Lieutenant von Beyer, interimistiscer Coinitlandesc d 7ten | Kúärassier-Regiments iurmehßr u wi Ah O s its ; G j 5 2 j y j Ner R egilenis, iunmeßr wirklichen Comnmandeu i

in Galizien in Verbindung geseßt und sind so zahlreich, daß der | t Me nd a d

ser Regimenter ernannt, der Major von Îvernois ‘zweiter Koms

d U E | mandant von Erfurt) aber als Oberit- Lieutenant rit Pension vermindert, sich genöthigt sah, eine Truppen-Abtheilung in jene | ais Vberit ‘utenant wait Denfion

in den Ruhestand verseßt worden.

Aus Königsberg in Pr. meldet die dortige Zei- tung unterm 18ten d. M. „Mit der gewohnten Freudigkeit wurde am heutigen Tage das Jahreëfest der Preußischen Krone auf verschiedene Weise, theils dffentlich, theils in Privatzirkeln gefeiert. Die Königl. Deutsche Gesellschaft beging um 9 Uhre Morgens in ihrem Si6ungssaale auf dem Schlosse dasselbe ver einer glänzenden und zahlreichen Versammlung. Dev zeitige Direktor derseiben Professor Dr. Schubert gab, nach einigen ein- leitenden Worten über die vaterländische Bedeutung dieses Tageë, den Jahresbericht und proklamirte zugleich als Ehren - Mitglied des Vereins Se. Excellenz den Gouverneur unserer Stadt,

A | General-Lieutenant Köhn von Jaëéki, und als neu erwählte Mir- nur das mittheilen, was ih von den politischen Absichten des | i T E a B

glieder die Privat-Dozenten Pfarrer Dry. Gregor, Ober - Lehrer P», Erß. Hagen und Ober - Lehrer Hr. Rupp. Hierauf sprach derselbe der den Seidenbau im Allgemeinen und sein Verhältniß zur technischen Kultur des Preußischen Staats insbe{ondere. Der Ober - Lehrer Bujack las sodann über den Werth der Versteines rungs- Kunde und die Verdienste einiger Gelehrten unseres Lan- des um dieselbe. Später, um 11 Uhr, handelte in dem greßen Hôrsaale der Universität vor cinem zahlreichen Publikunr der akademische Redner, Proscssor D». Lobeck, einleitungsweise von den Pracht- Aufzügen der alten Könige, sprach die Wüüjche der Universität für das Wohl Sr. Majesiär des Königs und des Vaterlandes aus und- machte hierauf den Ersolg der Preis: Be- werbungen um die den Studirenden gestellten Aufgaben bekannt. Des Mittags war große Tafel bei Sr. Ercellenz dem kommai- direnden General, General - Lieutenant von Nabwmer, und anz

| Abend glänzender Ball bei Sr. Excellenz dem Wirklichen Geheis inen Rath und Ober-Prásidenten von Scchön. Auch in manchen

Privatzirkein wurde dieser Tag feierlich begangen. Die Mitgflie- der- der Deutschen Ressource, die an demselben Tage ihr Stif- tungéfesi feiert, waren zu. einem festlichen Mittagsmahle ver- jammelt, das noch durch das Aufstellen eines Bildnisses Frie- drich's des Großen in dem Saale der Ressoutce, welhcs Ges mälde ihr von ihrem Mitgliede Professor Knorr geschenkt wor- den war, erhöht wurde. Jm Theater wurde nach einer Jubef- Ouverture ein Prolog, gedichtet von dem Regierungs- Secretair von Wichert, gesprochen, und darauf der „Tagesbefehl“ von Tdpfer gegeben.“* :

___— In den Danziger Hafen sind im Mouat Dezember eingekommen 27 Schisse, davon waren 5 aus Preußischen, 12 qus Englischen, 4 aus Französischen, 3 aus Hanseatischen Häfen :r. Ausgegangen sind: | Schiff nah Preußischen, 3 nah Engli sen, 2 nach Russischen und 1 nach Dänischen Häfen. Haupt- gegenstände der Einfuhr zur See waren: 3245 Ctr. Roh- Eisen,

| 2 Schiffölast Steine, als: Bruchsteine :c., 1841 Cre. Stein- | fohlen, 175 Civ Branntwein aller Art, Rum 6, 13 Eik: | Wein, 235 Ctr. friske Südfrüchte, 132 Ctr. Pfeffer, 139 Ton- „nen Häring, 1090 Cte. Kaffee, 315 Etr. Reiß, 108 Ctr. unbear-

beitete Tabacksblätter, 304 Ctr. Rohzucker, 200 Cre. Theer 2c. Hauptgegensiände der Einfußr waren: 4127 Scheffel Weizen, 2857 Scheffel Roggen, 78 Schessel Gerste, 505 Scheffel Boh- nen und Erbsen, 3491 Ctr. Leingaart, 15 Stück Holz als Ma-

musse ö nicht L0| | sten, 98 Stück Balken von hartem Holz, 299 Sciffslast Boh- sich ihrer angenommen hätte. Einige Abhülfe erwartet man | : a e aa

len, Stäbe 2c., 987 Ctr. Marten, 191 Euner Danziger Brannt- wein, 168 Ctr. graue Packleinewand , 175 Ctr. leinene Lumpen, 11 Cer. Bernstein u. f. w. Außerdem 1 in Danzig 1 Küsten- Fahrzeug, mit Stückgut beladen, angekommen, und 3 dergleichen

| sind undbeladen ausgegangen, auch sind 21 Stromfahrzeuge ‘ein-

gekommen.

Literatur und Kunst,

C A Es ift cine herfômmliche Sitte Sicilisher Großen, den Adel und Glanz ihres Geschlechts auch in deu Wissenschaften geltend zu machen, und da ihr vaterlêndischer Boden durch die große Zahl

| Griechischer Tempel , Theater und Denkmäler eller Art ein kiasst= | scher is, wie wenig andere, so schmilzt bei ibnen Liebe zum Vaters

lande und Liebe zu Kun| und Alterthum in eins zusammen. Die= sem glücklichen Unstand verdankt die Archäologie mehrere tolhare Werke, die zu den Fortschritten derselben nicht wenig beigetragen haben. Dem glänzenden Beispiele der Prinzen Torremuzza, Gugl- tieri, Biscari folgend, erwirbt sich gegenwärtig der Herzog vot Serradifalco durch sein umfassendes kupferreiches Werk über Sici- liens Alterthümer den größten Dank aller Kunst- und Alter- thumsfreande. Die Wichtigkeit der neusten Nusgrabungen von Ses linunt hatte bereits vor Jahr und Tag den Verf. veranlaßt, dex 2en Band seines Werkes bekannt zu machen: diesem ist erst jebt dex lse nachgefolgt, welcher vie Alterthümer von Segesia, der feindli-

chen Nachbarstadt Seltnunts, anschaulich macht und erläutert. Die

! ser leßtere Theil ij erst scit wenigen Tagen in unsern Hênden; aber

auch der früher erschienene dürfte in Deutschland noch wenig ver- breitet seyt, weshalb wir hier aus beiden einen Auszug geben ¿1 dürfen glauben, L :

Der erste Band enthält nach einer kurzen Einleitung, in wel= cher der Verf. das fast gleichzeitige Aufblühen und Sinken der Kun in Sicilien wie (m eigentlichen (Griechenland hervöorhebt, von S. 1 97 eine politische Geschichte der Fnsel von der mythischen Zeit

| bis zum Fahre 210 v. Chr., wo Sicilien zur Römischen Provinz j} herabsant. Jn den verschtedenen Abschnitten des Zeitraums uimmt | der Patriotismus des Verf. die natürliche Gelegenheit wahr, das Andenken aller im Alterthum durch Kunst nnd Wissenschaft beruhnz=

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Y . L, y I. °3. « - *) Antichilà della Sicilia esposte cd illustraté per Dom. lo Faso

Pietrasanta Vuea di Zerradifalco. Vol, L U 35) C Vol, I (fr, 50) Palermo 1834 in Fol.

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